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Beamte und Soldaten => Beamte des Bundes und Soldaten => Thema gestartet von: Dr Bruce Banner am 14.09.2020 17:08

Titel: Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 14.09.2020 17:08
Hallo zusammen,

mangels passender Themen in der Forensuche frag ich jetzt mal in die Runde...

Ich bin gerade dabei, mir zu überlegen, ob es in meiner Situation schlauer wäre, in der GKV zu bleiben, oder in die PKV zu wechseln. Ich würde mich freuen, wenn ich von euch etwas Input bekomme, was die Erfahrungen mit diversen PKV betrifft.

Zu mir und meiner Situation:

im Oktober 2020 37 Jahre alt, Vorleben in der freien Marktwirtschaft, seit 2015 verbeamtet, Seit 01.08.2020 BaL in der Verwaltung der BPol, BesGr. A06, Stufe 2. Versichert in der gesetzlichen KV, aktueller Monatsbeitrag 421 Euro.

Ich habe mir mal den aktuellsten Test der Stiftung Warentest aus 11/2019 bzgl. der PKV geholt. Dort werden die Concordia und u. a. die HUK als "Testsieger" gekürt. Auf anderen Seiten sind´s dann die Debeka und die DKV etc. Natürlich bewertet jeder "Tester" anders, was es für jemanden, der evtl. die Absicht hat, zu wechseln, nicht einfacher macht. Daher habe ich mich mittlerweile so gut, wie alles im Internet gelesen, was man so über die Vor- und Nachteile der PKV für Beamte lesen kann und bin trotzdem nicht schlauer...
Daher würde mich mal eure Meinung interessieren, was ihr so über das Thema denkt. Ich habe ca. 10 Kolleginnen und Kollegen in der Dienststelle befragt, ob sie, wenn sie nochmal entscheiden müssten, wieder zur PKV gehen würden. Und es haben alle 10 definitiv nein gesagt. Alle erkennen keine wirklichen Vorteile zur GKV. Und alle berichten von der selben schlechten Zahlungsbereitschaft der PKV, egal, welche es ist. Einige sind bei der Debeka, andere bei der DKV und wieder andere bei sonstigen...

Desweiteren habe ich alle Ärzte, die ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis habe befragt. Selbst die rieten mir, in der GKV zu bleiben, da es sich laut deren Aussage nicht wirklich lohnen würde, sich in Deutschland privat zu versichern. Ich habe nur mal für mich bei einem Onlinerechner berechnen lassen, dass ich mit einem "guten Tarif" mit einem Beihilfeergänzungstarif bei ca. 270 € dabei wäre. Dann kommt ja noch die Pflegepflichtversicherung mit ca. 20 € dazu. Da ist man dann bei knapp 300 € dabei. Ich überlege mir jetzt halt ganz genau, ob es sich lohnt, nur für 130 Euro "Ersparnis" in eine PKV zu wechseln. Ein Einzelzimmer wäre zwar schon im Krankheitsfall ganz nett, aber auf eine "Chefarztbehandlung" kann ich gern verzichten. Auch, was die schnelle Terminvergabe angeht, habe ich als Kassenpatient noch nie im Leben Probleme gehabt....

Ich würde jetzt gern mal eure Erfahrungen / Meinungen lesen, was das Thema angeht. Habt ihr besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht, was die Übernahme von Leistungen bei eurer Kasse angeht? Mich würde auch die Situation bei Pensionären interessieren. Wie sieht es mit der Beihilfestelle der Bundespolizei aus? Die BPOL kocht ja leider in allem ihr eigenes Süppchen, auch was die Beihilfe angeht. Anstatt das über das BVA laufen zu lassen, wie fast jede andere Bundesbehörde, gibts ja übers BPOLP eine eigene Beihilfestelle...

Worauf sollte ich evtl. achten, sollte ich mich für eine PKV entscheiden? Ich habe in dem einen oder anderen Blog von unabhängigen Versicherungsberatern (keine Makler oder Vertreter) gelesen, dass die Debeka zwar die größten am Markt sind, aber im Vergleich zu anderen privaten Versicherern teilweise ganz bescheidene Leistungen und Bedingungen haben, z. B. nur ein geschlossener Heilmittelkatalog oder unzulässige Fragen bei der Gesundheitsprüfung etc...

Da es sich hier um eine Entscheidung fürs Leben handelt, wär ich hier um jede Meinung und vor allem Erfahrung dankbar, die ihr mir mitteilen könnt. Danke schon mal.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Eukalyptus am 14.09.2020 17:27
Nur bezüglich der Debeka: Damit macht man in der Praxis nichts falsch, zumindest nicht so vorahnungsvoll-bedrohlich wie es auf diversen Webseiten anhand von einzelnen Schlagworten (von denen du einige erwähntest; der geschlossene Heilmittelkatalog ist in den Unisex-Tarifen nicht mehr zutreffend, wohl aber z.B. noch die nur bis Faktor 3,5 gehende garantierte Erstattung ambulanter Arztkosten) geraunt wird.

Die Frage sollte aber sein, ob du etwas besser machen kannst - und da gibt es sicherlich die eine oder andere Private Krankenkasse die für dich (mindestens in den Teilbereichen die du als wichtig ansiehst) besser ist.

Helfen könnte hier z.B.: XXXXX, und etwas Zeit hast du ja auch noch: "In einer Sonder-Öffnungsaktion vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 können freiwillig gesetzlich versicherte Beamtinnen und Beamte zu diesen Bedingungen in die PKV aufgenommen werden...".

Damit sage ich übrigens nicht, dass du auf jeden Fall eine private Krankenversicherung abschließen solltest (Gerade angesichts bzw. wegen deiner vergleichweise geringen Besoldung).

Und nun Feuer frei für die Beiträge anderer Forennutzer die sicher besser und ausführlicher (hast du zu berücksichtigende Frau / Kinder, Aufstiegschancen zu höheren Besoldungsstufen, Vorerkrankungen die Risikozuschläge selbst bei der erleichterten Öffnungsaktion auslösen..) als ich auf die Sache eingehen werden.

Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Asperatus am 14.09.2020 17:30
Wichtig wäre noch zu wissen, ob es einen Ehepartner oder Kinder gibt oder in Zukunft noch geben könnte, die in der PKV mitversichert werden müssten oder in der GKV beitragsfrei mitversichert sind.

Wenn die PKV nur nicht besser ist als die GKV, wie deine Kollegen sagen, was die Leistungen angeht, so hast du immer noch einen finanziellen Vorteil laut deiner eigenen Rechnung.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Pendler1 am 14.09.2020 17:31
Hallo Kollege, schwierige Frage:

ich bin sei 45 Jahren in der PKV und eigentlich immer zufrieden (die zahlen/zahlten immer besser und schneller als die Beihilfe).

Was nervtötend ist, ist der unsägliche Papierkram. Rechnung an PKV (das geht gottseidank mittlerweile per internet), und dann die Rechnung in Papierform an die Beihilfe, geht beim Bund (bei meiner Beihilfestelle) nicht mal per e-mail.





Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 14.09.2020 17:32
Sorry, da waren meine Angaben nicht vollständig:

Ledig, keine Kinder und tatsächlich kerngesund, noch nie im KH gewesen oder sonstiges. (teu teu teu)
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 14.09.2020 17:35
Hallo Kollege, schwierige Frage:

ich bin sei 45 Jahren in der PKV und eigentlich immer zufrieden (die zahlen/zahlten immer besser und schneller als die Beihilfe).

Was nervtötend ist, ist der unsägliche Papierkram. Rechnung an PKV (das geht gottseidank mittlerweile per internet), und dann die Rechnung in Papierform an die Beihilfe, geht beim Bund (bei meiner Beihilfestelle) nicht mal per e-mail.


Moin,

ja, bei mir echt schwierig....Der Papierkram wäre nicht so das Problem, ich bin ja Verwaltungsbeamter :-)
Bei der Bundespolizei muss man auch noch alles analog auf dem Postweg einreichen. Das nervt wirklich...

Wie siehts denn mit dem Vorstrecken von Beträgen aus? Nicht auszumalen, welche Rechnungen bei evetuellen Op´s ins Haus flattern, geschweige denn von Krebsmediakation etc...
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 14.09.2020 17:57
Nur bezüglich der Debeka: Damit macht man in der Praxis nichts falsch, zumindest nicht so vorahnungsvoll-bedrohlich wie es auf diversen Webseiten anhand von einzelnen Schlagworten (von denen du einige erwähntest; der geschlossene Heilmittelkatalog ist in den Unisex-Tarifen nicht mehr zutreffend, wohl aber z.B. noch die nur bis Faktor 3,5 gehende garantierte Erstattung ambulanter Arztkosten) geraunt wird.

Die Frage sollte aber sein, ob du etwas besser machen kannst - und da gibt es sicherlich die eine oder andere Private Krankenkasse die für dich (mindestens in den Teilbereichen die du als wichtig ansiehst) besser ist.

Helfen könnte hier z.B.: https://www.kv-fux.de/ , und etwas Zeit hast du ja auch noch: "In einer Sonder-Öffnungsaktion vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 können freiwillig gesetzlich versicherte Beamtinnen und Beamte zu diesen Bedingungen in die PKV aufgenommen werden...".

Damit sage ich übrigens nicht, dass du auf jeden Fall eine private Krankenversicherung abschließen solltest (Gerade angesichts bzw. wegen deiner vergleichweise geringen Besoldung).

Und nun Feuer frei für die Beiträge anderer Forennutzer die sicher besser und ausführlicher (hast du zu berücksichtigende Frau / Kinder, Aufstiegschancen zu höheren Besoldungsstufen, Vorerkrankungen die Risikozuschläge selbst bei der erleichterten Öffnungsaktion auslösen..) als ich auf die Sache eingehen werden.

Hab mir gerade mal die Broschüre des Verbandes der privaten Krankenversicherungen angesehen. Ich zähle in meiner Konstellation gar nicht zu dem Personenkreis, der von der Öffnungsaktion betroffen wäre.
Zitat:

"2. Teilnahmeberechtigter Personenkreis
Im Rahmen der Öffnungsaktionen werden die folgenden Perso-
nengruppen in die Private Krankenversicherung aufgenommen:

c) Freiwillig gesetzlich versicherte Beamte,
die bereits am 31. Dezember 2004 in einem der folgenden Dienst-
verhältnisse standen und zum Zeitpunkt der Antragstellung frei-
willig in der Gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind:
• Beamte auf Probe sowie auf Zeit oder Lebenszeit mit
Anspruch auf Beihilfe (Soldaten zählen nicht hierzu), auch
soweit sie ein Ruhegehalt beziehen (Pensionäre);
• Richter mit Anspruch auf Beihilfe;
• Versorgungsempfänger (Beamte und Richter im Ruhestand)
mit Anspruch auf Beihilfe."

Somit für mich sowieso irrelevant, ich bin erst seit 2015 Beamter. :-)
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: clarion am 14.09.2020 19:58
Ich hätte auch gefragt,  ob das überhaupt  geht. M.W. kann man sich maximal sechs Monate nach der Benennung auf Probe für eine PKV entscheiden.  Ich hatte bisher durchaus  Stress  mit der Beihilfe, nicht aber mit der PKV.

Je höher die Besoldung  umso teurer wird die GKV während  bei der  PKV die Beiträge  unabhängig  von der Besoldung  sind.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Asperatus am 14.09.2020 20:14
und etwas Zeit hast du ja auch noch: "In einer Sonder-Öffnungsaktion vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 können freiwillig gesetzlich versicherte Beamtinnen und Beamte zu diesen Bedingungen in die PKV aufgenommen werden...".



Hab mir gerade mal die Broschüre des Verbandes der privaten Krankenversicherungen angesehen. Ich zähle in meiner Konstellation gar nicht zu dem Personenkreis, der von der Öffnungsaktion betroffen wäre.
[...]
Somit für mich sowieso irrelevant, ich bin erst seit 2015 Beamter. :-)

Es gilt die bereits erwähnte Sonderaktion bis Ende März 2021. Bitte in dieser PDF (https://www.pkv.de/service/broschueren/verbraucher/oeffnungsaktion-der-pkv-fuer-beamte-und-angehoerige.pdb.pdf) Punkt 4 ( Seite 8 ) beachten: "Für freiwillig versicherte Beamte im Sinne von I. 2 c) [Freiwillig gesetzlich versicherte Beamte] und deren erstmals bei der Beihilfe berücksichtigungsfähigen Angehörigen gilt vom 1. Oktober 2020 bis zum 31. März 2021 nicht die Voraussetzung einer Verbeamtung vor dem 1. Januar 2005."

Also doch relevant. :)
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 14.09.2020 20:30
und etwas Zeit hast du ja auch noch: "In einer Sonder-Öffnungsaktion vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 können freiwillig gesetzlich versicherte Beamtinnen und Beamte zu diesen Bedingungen in die PKV aufgenommen werden...".



Hab mir gerade mal die Broschüre des Verbandes der privaten Krankenversicherungen angesehen. Ich zähle in meiner Konstellation gar nicht zu dem Personenkreis, der von der Öffnungsaktion betroffen wäre.
[...]
Somit für mich sowieso irrelevant, ich bin erst seit 2015 Beamter. :-)

Es gilt die bereits erwähnte Sonderaktion bis Ende März 2021. Bitte in dieser PDF (https://www.pkv.de/service/broschueren/verbraucher/oeffnungsaktion-der-pkv-fuer-beamte-und-angehoerige.pdb.pdf) Punkt 4 ( Seite 8 ) beachten: "Für freiwillig versicherte Beamte im Sinne von I. 2 c) [Freiwillig gesetzlich versicherte Beamte] und deren erstmals bei der Beihilfe berücksichtigungsfähigen Angehörigen gilt vom 1. Oktober 2020 bis zum 31. März 2021 nicht die Voraussetzung einer Verbeamtung vor dem 1. Januar 2005."

Also doch relevant. :)

Ahhh..Stimmt, da hast du Recht, da hatte ich vorhin noch nicht zuende gelesen :-)
Danke für den wichtigen Hinweis!

Jetzt würd ich mich über diverse Erfahrungsberichte und Tipps freuen, worauf man evtl. bei der Suche nach passenden PKV-Tarifen achten solllte.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: bgler am 14.09.2020 22:19
Jetzt würd ich mich über diverse Erfahrungsberichte und Tipps freuen, worauf man evtl. bei der Suche nach passenden PKV-Tarifen achten solllte.

---

Ich persönlich kann die HUK Coburg empfehlen. Was die Tarifsuche angeht -> Zwar sehr plump aber für die erste Orientierung nicht mal so schlecht: Vergleich bei C24 und Co., dann suchst du noch nach PKVen die dort nicht teilnehmen; anschließend schreibst dir die raus, die dir leistungstechnisch, preislich und von den gesammelten Erfahrungen anderer im groben Zusagen und dann entscheidest du dich einfach anhand deiner selbst gesetzten Priorität (Was ist am wichtigsten: Preis? Leistung? Hörensagen?).

Also wie gesagt: Ich kann die HUK Coburg empfehlen. Leistungen und Preis sind gut, die Erstattung erfolgt umgehend (zahlen glaube ich sogar 10,00 EUR, wenn sie es nicht innerhalb von 10 Tagen schaffen) und Beitragsrückerstattung gibt´s auch. Die HUK findest du übrigens nicht bei C24.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: clarion am 14.09.2020 22:37
Ich bin mit der Debeka zufrieden.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Oberamtsfuzzi am 15.09.2020 00:00
Ich empfehle die Debeka, weil "too big to fail".
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 15.09.2020 01:15
Ich rate Dir unbedingt zur PKV. Sie ist preiswerter als die GKV, der umgehende Facharzttermin ist ein Segen (Orthopäde und MRT-Termin noch am Tag der Sportverletzung) und wenn Du sie nicht in Anspruch nimmst, gibt's noch ne Beitragsrückerstattung. Über die DeBeKa kann ich in diesem Zusammenhang nur positiv berichten. Auch die Abwicklung läuft mittlerweile komplett digital (Handyfoto) und die Erstattung erfolgt binnen weniger Tage.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Schokobon am 15.09.2020 08:42
Beamtin - Mitte 50 - kriegt nach jedem Arztbesuch die Krise weil der Doktor Zeug abrechnet, welches die PKV nicht erstattet. Vorleisten muss sie natürlich trotzdem. Die PKV erstattet nicht alles. Sie muss sich mit dem Arzt - oder besser gesagt seiner Abrechnungstante rumärgern.
Kenne mich nicht aus, da TB. Aber es soll Ärzte geben, die die Abrechnungsmodalitäten nicht ganz begriffen haben was dann zu unschönen Scherereien führen kann.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Organisator am 15.09.2020 09:25
Beamtin - Mitte 50 - kriegt nach jedem Arztbesuch die Krise weil der Doktor Zeug abrechnet, welches die PKV nicht erstattet. Vorleisten muss sie natürlich trotzdem. Die PKV erstattet nicht alles. Sie muss sich mit dem Arzt - oder besser gesagt seiner Abrechnungstante rumärgern.
Kenne mich nicht aus, da TB. Aber es soll Ärzte geben, die die Abrechnungsmodalitäten nicht ganz begriffen haben was dann zu unschönen Scherereien führen kann.

Na das lässt sich ja ganz einfach heilen, wenn man nicht in Vorleistung geht PKV ist ja sehr schnell bei der Abrechnung. LVM z.B. innerhalb von 1 Tag bei unkomplizierten Fällen.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 15.09.2020 13:10
Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und unkomplizierten Empfehlungen, daher erstmal ein Lob an das Forum hier. In einem anderen Forum hat man meinen thread direkt geschlossen....

Ich habe jetzt mal eine Kollegin gefragt, ob ihr Mann mir mal was zusammenstellen kann. Der ist freier Versicherungsmakler. Danach vergleiche ich mal und entscheide dann, ob ich in der GKV bleibe. Im Moment erscheint mir die GKV die bessere Lösung zu sein. Aber vor dem Hintergund, dass ich in 3 Jahren meinen Aufstieg machen will und dann irgendwann mal dementsprechend anteilig mehr GKV zahlen würde, wenn ich mal A11 oder mehr habe, würde die PKV schon mehr Sinn machen.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: was_guckst_du am 15.09.2020 13:49
..wobei Versicherungsmakler immer nur die Versicherungen empfehlen, bei denen sie auch Provisionen erhalten...so wird z.B. die Debeka in der Liste fehlen... 8)
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: NWB am 15.09.2020 14:00
Ich kann aus eigener Erfahrung nur dazu raten, als Beamter in die PKV zu wechseln.
In der GKV trägst du 100% der Beiträge, jede Erfahrungsstufe, jede Beförderung, jede Besoldungserhöhung geht zu ~15% an die Krankenversicherung.
Das macht wirklich keinen Spaß.

Und wer gesund ist und nicht zum Arzt geht, bekommt in der PKV 3 Monate Beiträge zurück erstattet. Das gibt es in der GKV auch nicht.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2020 16:48
Einfach kürzen was nicht mit dir abgesprochen war und es drauf ankommen lassen und im Zweifel die Ärztekammer darauf hinweisen, dass ungefragt und uninformiert Dinge mit dir gemacht wurden.
als PKVler gilt:
Bezahlt wie bestellt.

Allerdings bestellen viel Dinge, die sie hinterher nicht bezahlen wollen, weil sie nicht wussten, dass sie es selebr bezahlen müssen, dass gibt es auch oft genug.
Gebrandmarkte Ärzte lassen sich halt die "Sonderleistungen" vorher quittieren.

Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Elur am 15.09.2020 20:02
Ich habe vor kurzem bei einem neuen Arzt als privat-+beihilfe-Versicherte eine größere Untersuchung machen lassen. Vor der Untersuchung hielt mir die Arzthelferin einen Zettel hin, auf dem ich unter anderem unterschreiben sollte, dass ich die Rechnung bezahle, auch wenn ich sie von weiterer Seite nicht erstattet bekomme. Diesen Passus habe ich explizit durchgestrichen und die Arzthelferin auch darauf hingewiesen, dass ich damit nicht einverstanden bin, dass ich Beamtin bin und keine Sonderbehandlung wünsche. Die Rechnung für diese Untersuchung kam  nach kurzer Zeit. Es wurde der 3,2fache Satz abgerechnet. Ich rief bei der Abrechnungsstelle an. Sie sagte mir, der Arzt  rechne immer mit dem 3,2 fachen Satz ab. Da fühle ich mich absolut ausgenommen. Ich muss zahlen, ob ich diesen 3,2 fachen Satz irgendwo erstattet bekomme oder nicht. Und so geht es mir immer wieder bei sehr vielen Ärzten. Ich betone immer wieder, dass ich keine spezielle Behandlung wünsche, ich warte teilweise auch 5 Monate auf Facharzttermine, aber erhalte immer wieder sehr hohe Rechnungen. Privatpatienten sind die Melkkühe der Ärzte.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2020 21:23
Ich habe vor kurzem bei einem neuen Arzt als privat-+beihilfe-Versicherte eine größere Untersuchung machen lassen. Vor der Untersuchung hielt mir die Arzthelferin einen Zettel hin, auf dem ich unter anderem unterschreiben sollte, dass ich die Rechnung bezahle, auch wenn ich sie von weiterer Seite nicht erstattet bekomme. Diesen Passus habe ich explizit durchgestrichen und die Arzthelferin auch darauf hingewiesen, dass ich damit nicht einverstanden bin, dass ich Beamtin bin und keine Sonderbehandlung wünsche. Die Rechnung für diese Untersuchung kam  nach kurzer Zeit. Es wurde der 3,2fache Satz abgerechnet. Ich rief bei der Abrechnungsstelle an. Sie sagte mir, der Arzt  rechne immer mit dem 3,2 fachen Satz ab. Da fühle ich mich absolut ausgenommen. Ich muss zahlen, ob ich diesen 3,2 fachen Satz irgendwo erstattet bekomme oder nicht. Und so geht es mir immer wieder bei sehr vielen Ärzten. Ich betone immer wieder, dass ich keine spezielle Behandlung wünsche, ich warte teilweise auch 5 Monate auf Facharzttermine, aber erhalte immer wieder sehr hohe Rechnungen. Privatpatienten sind die Melkkühe der Ärzte.
Bin kein Spezialist, aber Der Satz kann ja berechtigt sein, oder auch nicht.
Ich habe es bisher so verstanden, das der Arzt im zweifel eben begründen muss warum er den höheren Satz nimmt.
Naiv gesagt:Du kannst ja im Gegenzug den Arzt unterschreiben lassen, dass er bestimmte Sätze nicht ohne Rücksprache abrechnen darf.

Als privater ist man Kunde wie im Supermarkt oder auf dem Basar.
Wenn man da statt 2 Birnen 5 eingetütet bekommt zahlt man ja auch nicht alles.
Ach ja, Ärzte die so handeln sehen mich mit Ansage nicht wieder und allerdings habe ich auch noch nie
 so lange auf den Termin gewartet.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: ds78 am 15.09.2020 21:41
Es stellt sich durchaus die Frage, ob es sich hier um einen Facharzt oder einen Allgemeinmediziner gehandelt hat. Bei einem Allgemeinmediziner wüsste ich jetzt nicht woher der hohe Faktor herrühren sollte. Ich selbst hatte bisher noch keine Probleme mit Rechnungen, auch nicht mit im ersten Moment erschreckend hohen Krankenhausrechnungen. Allerdings gehe ich mit dem Thema Rechnung auch relativ offen um. Wenn mir Positionen einer Rechnung nicht plausibel erscheinen weise ich den Arzt darauf hin und bitte um Rechnungskorrektur. Kommt der Arzt diesem Wunsch nicht nach, war das auch mein letzter Besuch bei ihm.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 16.09.2020 00:30
Ich habe vor kurzem bei einem neuen Arzt als privat-+beihilfe-Versicherte eine größere Untersuchung machen lassen. Vor der Untersuchung hielt mir die Arzthelferin einen Zettel hin, auf dem ich unter anderem unterschreiben sollte, dass ich die Rechnung bezahle, auch wenn ich sie von weiterer Seite nicht erstattet bekomme. Diesen Passus habe ich explizit durchgestrichen und die Arzthelferin auch darauf hingewiesen, dass ich damit nicht einverstanden bin, dass ich Beamtin bin und keine Sonderbehandlung wünsche. Die Rechnung für diese Untersuchung kam  nach kurzer Zeit. Es wurde der 3,2fache Satz abgerechnet. Ich rief bei der Abrechnungsstelle an. Sie sagte mir, der Arzt  rechne immer mit dem 3,2 fachen Satz ab. Da fühle ich mich absolut ausgenommen. Ich muss zahlen, ob ich diesen 3,2 fachen Satz irgendwo erstattet bekomme oder nicht. Und so geht es mir immer wieder bei sehr vielen Ärzten. Ich betone immer wieder, dass ich keine spezielle Behandlung wünsche, ich warte teilweise auch 5 Monate auf Facharzttermine, aber erhalte immer wieder sehr hohe Rechnungen. Privatpatienten sind die Melkkühe der Ärzte.

Das Formular unterzeichne ich standardmäßig bei fast jedem Arztbesuch. Probleme gab es noch nie. Ärzte rechnen fast immer den 2,3-fachen Satz ab, fast nie den 1-fachen und auch so gut wie nie den 3,5-fachen, der zu dem besonders begründet werden muss (und dann wird er auch übernommen). Einen 3,2-fachen Abrechnungssatz habe ich noch nie gesehen.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: was_guckst_du am 16.09.2020 07:21

Bin kein Spezialist, aber Der Satz kann ja berechtigt sein, oder auch nicht.
Ich habe es bisher so verstanden, das der Arzt im zweifel eben begründen muss warum er den höheren Satz nimmt.


...ich erhielt mal eine kieferorthopädische Rechnung für meinen Sohn, wo der Arzt auch erhöhte Sätze abgerechnet hatte ohne sie zu begründen...
...ich habe die unstrittigen Punkte beglichen und den Arzt aufgefordert, bei den strittigen Punkten die Erforderlichkeit der erhöhten Berechnungen zu begründen...

...ich erhielt dann die schriftliche Antwort, dass er mir die Rechnung gerne persönlich in seiner Praxis erläutern würde..da diese Art der Aufklärung jedoch nicht in der Gebührenordnung hinterlegt wäre, müsse er mir dafür 50 € pro angefangene Viertelstunde in Rechnung stellen (Stundensatz also 200€)..

...ich habe "dankend" abgelehnt und die strittigen Punkte nicht gezahlt...wurde dann verklagt...

...nach einigen Monaten erhielt ich dann vom Amtsgericht die Mitteilung, dass der Verfahrensbevollmächtigte  die Klage zurückgenommen hat...

...im Nachhinein erfuhr ich, dass die Steuerfahndung ihm auf den Fersen war und er sich in einer Nacht- u. Nebelaktion in seine griechische Heimat abgesetz hat...die Artzthelferinnen und Patienten standen morgens verblüfft vor der Praxis...
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Organisator am 16.09.2020 08:06
Ich habe vor kurzem bei einem neuen Arzt als privat-+beihilfe-Versicherte eine größere Untersuchung machen lassen. Vor der Untersuchung hielt mir die Arzthelferin einen Zettel hin, auf dem ich unter anderem unterschreiben sollte, dass ich die Rechnung bezahle, auch wenn ich sie von weiterer Seite nicht erstattet bekomme. Diesen Passus habe ich explizit durchgestrichen und die Arzthelferin auch darauf hingewiesen, dass ich damit nicht einverstanden bin, dass ich Beamtin bin und keine Sonderbehandlung wünsche. Die Rechnung für diese Untersuchung kam  nach kurzer Zeit. Es wurde der 3,2fache Satz abgerechnet. Ich rief bei der Abrechnungsstelle an. Sie sagte mir, der Arzt  rechne immer mit dem 3,2 fachen Satz ab. Da fühle ich mich absolut ausgenommen. Ich muss zahlen, ob ich diesen 3,2 fachen Satz irgendwo erstattet bekomme oder nicht. Und so geht es mir immer wieder bei sehr vielen Ärzten. Ich betone immer wieder, dass ich keine spezielle Behandlung wünsche, ich warte teilweise auch 5 Monate auf Facharzttermine, aber erhalte immer wieder sehr hohe Rechnungen. Privatpatienten sind die Melkkühe der Ärzte.

Wer es mit sich machen lässt. Üblicherweise unterschreibt man ein Formular, in dem die Abrechnung dargelegt wird. Diese richtet sich in der Regel nach der GOÄ / GOZ. Wenn man darüber hinausgehende Leistungen möchte, sind diese selbst zu bezahlen.

Der 2,3-fache und 3,5-fache Satz wird auch erstattet, jedoch mit einer entsprechenden Begründung (siehe Beitrag von w_g_d). Eine solche Begründung kann vom Arzt nachgefordert werden, wenn sie der KV / Beihilfe nicht ausreicht.

Daher bietet es sich an, wie bereits ausgeführt, die Rechnung erst nach Erstattung durch Beihilfe / KV zu bezahlen. Im Übrigen finde ich die Übersendung der Rechnung viel transparenter als bei der GKV, da man dadurch die berechneten und tatsächlich erbrachten Leistungen gut vergleichen kann.

So kommt es bei mir ab und zu vor, dass ich die Rechnungen von einem Arzt zur Korrektur zurückgehen lasse (z.B. wg. zu lang berechneten Beratungsgesprächen).
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: WasDennNun am 16.09.2020 08:25
So kommt es bei mir ab und zu vor, dass ich die Rechnungen von einem Arzt zur Korrektur zurückgehen lasse (z.B. wg. zu lang berechneten Beratungsgesprächen).
oder nicht stattgefundener Termine  ::)

ok, ist erst einmal passiert.....die Hektik war aber sehr lustig.
Danach bin ich auch nie wieder bei dem Arzt gewesen, Betrüger unterstütze ich nicht.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 16.09.2020 11:24
Vielen Dank für diese mega interessanten Erfahrungsberichte, sowas hilft mir ungemein. Auch ich habe mich weiter schlau gemacht und kann auch eine gewisse Tendenz erkennen, dass es sich bei Problemen bzgl. der Erstattung oft dann doch um falsche oder sogar mutmaßlich betrügerische Rechnungslegung der Ärzte handelt, denn bei den PKV ist ja eigentlich alles vertraglich vereinbart...

Gerne mehr solcher Erfahrungsberichte...die Sache mit dem Arzt, der dann nach Griechenland abgehauen ist, ist natürlich heftig :-) Ich lobe mir da meine Rechtsschutzversicherung.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Organisator am 16.09.2020 11:34
Vielen Dank für diese mega interessanten Erfahrungsberichte, sowas hilft mir ungemein. Auch ich habe mich weiter schlau gemacht und kann auch eine gewisse Tendenz erkennen, dass es sich bei Problemen bzgl. der Erstattung oft dann doch um falsche oder sogar mutmaßlich betrügerische Rechnungslegung der Ärzte handelt, denn bei den PKV ist ja eigentlich alles vertraglich vereinbart...

Gerne mehr solcher Erfahrungsberichte...die Sache mit dem Arzt, der dann nach Griechenland abgehauen ist, ist natürlich heftig :-) Ich lobe mir da meine Rechtsschutzversicherung.

Ja. Im Regelfall ist alles völlig unproblematisch. In ganz seltenen Ausnahmefällen konnte meine KV nicht den Begründungen des Arztes für einen höheren Faktor (3,5) folgen, da hat der Arzt Pech gehabt.
Und wenn sich ein Arzt ernsthaft mit mir streiten möchte, ists halt nicht mein Arzt (mehr).

Ansonsten kann ich 2strong bestätigen, wenn auch nicht über diese KV.
Ich rate Dir unbedingt zur PKV. Sie ist preiswerter als die GKV, der umgehende Facharzttermin ist ein Segen (Orthopäde und MRT-Termin noch am Tag der Sportverletzung) und wenn Du sie nicht in Anspruch nimmst, gibt's noch ne Beitragsrückerstattung. Über die DeBeKa kann ich in diesem Zusammenhang nur positiv berichten. Auch die Abwicklung läuft mittlerweile komplett digital (Handyfoto) und die Erstattung erfolgt binnen weniger Tage.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Schokobon am 16.09.2020 11:45
Beamtin - Mitte 50 - ...

Na das lässt sich ja ganz einfach heilen, wenn man nicht in Vorleistung geht PKV ist ja sehr schnell bei der Abrechnung. LVM z.B. innerhalb von 1 Tag bei unkomplizierten Fällen.

Gleiche Kollegin war letzte Woche wegen einer Fußverletzung beim Arzt.
Sie erhielt dort eine orthopädische Schiene (direkt beim Arzt - nicht Apotheke) sowie Krücken.
Die Rechnung darüber beglich sie alsbald und reichte sie zur Erstattung bei der PKV ein. Nach ewigem Hin- und Her (als Versicherter musst du die Unterlagen bei der PKV einreichen und somit wiederholt beim Arzt aufkreuzen bzw. Schriftverkehr führen) dürfte Ende dieser Woche die Erstattung kommen. Dann noch den ganzen Kram zur Beihilfe für den Rest.
Zum Glück hatte sie die Woche Urlaub und konnte das dann gut erledigen.
Viele Beamte beneiden die GKV'ler um den Umstand, dass die einfach die Karte hinschmeissen und mit dem Rest nichts mehr zu tun haben.

Wie gesagt - bin TB - teile nur mir zugetragene persönliche Erfahrungsberichte mit.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Organisator am 16.09.2020 12:10
Beamtin - Mitte 50 - ...

Na das lässt sich ja ganz einfach heilen, wenn man nicht in Vorleistung geht PKV ist ja sehr schnell bei der Abrechnung. LVM z.B. innerhalb von 1 Tag bei unkomplizierten Fällen.

Gleiche Kollegin war letzte Woche wegen einer Fußverletzung beim Arzt.
Sie erhielt dort eine orthopädische Schiene (direkt beim Arzt - nicht Apotheke) sowie Krücken.
Die Rechnung darüber beglich sie alsbald und reichte sie zur Erstattung bei der PKV ein. Nach ewigem Hin- und Her (als Versicherter musst du die Unterlagen bei der PKV einreichen und somit wiederholt beim Arzt aufkreuzen bzw. Schriftverkehr führen) dürfte Ende dieser Woche die Erstattung kommen. Dann noch den ganzen Kram zur Beihilfe für den Rest.
Zum Glück hatte sie die Woche Urlaub und konnte das dann gut erledigen.
Viele Beamte beneiden die GKV'ler um den Umstand, dass die einfach die Karte hinschmeissen und mit dem Rest nichts mehr zu tun haben.

Wie gesagt - bin TB - teile nur mir zugetragene persönliche Erfahrungsberichte mit.

Sowohl Beihilfe und PKV funktioniert digital per App / Handyfoto. Einreichen dauert jeweils 1 Minute. Wiederholtes Aufkreuzen beim Arzt ist auch nicht notwendig. Unklarheiten können auch per Telefon / Email geklärt werden.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 16.09.2020 13:01
Beamtin - Mitte 50 - ...

Na das lässt sich ja ganz einfach heilen, wenn man nicht in Vorleistung geht PKV ist ja sehr schnell bei der Abrechnung. LVM z.B. innerhalb von 1 Tag bei unkomplizierten Fällen.

Gleiche Kollegin war letzte Woche wegen einer Fußverletzung beim Arzt.
Sie erhielt dort eine orthopädische Schiene (direkt beim Arzt - nicht Apotheke) sowie Krücken.
Die Rechnung darüber beglich sie alsbald und reichte sie zur Erstattung bei der PKV ein. Nach ewigem Hin- und Her (als Versicherter musst du die Unterlagen bei der PKV einreichen und somit wiederholt beim Arzt aufkreuzen bzw. Schriftverkehr führen) dürfte Ende dieser Woche die Erstattung kommen. Dann noch den ganzen Kram zur Beihilfe für den Rest.
Zum Glück hatte sie die Woche Urlaub und konnte das dann gut erledigen.
Viele Beamte beneiden die GKV'ler um den Umstand, dass die einfach die Karte hinschmeissen und mit dem Rest nichts mehr zu tun haben.

Wie gesagt - bin TB - teile nur mir zugetragene persönliche Erfahrungsberichte mit.

Sowohl Beihilfe und PKV funktioniert digital per App / Handyfoto. Einreichen dauert jeweils 1 Minute. Wiederholtes Aufkreuzen beim Arzt ist auch nicht notwendig. Unklarheiten können auch per Telefon / Email geklärt werden.

Nicht zwangsläufig geht´s per App, was die Beihilfe angeht. Bei uns, der Bundespolizei geht´s tatsächlich nur analog auf dem Postweg, was die Beihilfe angeht. Das liegt aber daran, dass die Bundespolizei im Gegensatz zu den meisten Bundesbehörden die Beihilfe nicht über´s BVA laufen lässt, sondern eine eigene Beihilfestelle hat...das würd mich schon nerven. Alle Kolleginnen und Kollegen berichten, dass die Bearbeitung, wenn´s schnell geht, ungefähr 4 Wochen dauert.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: WasDennNun am 16.09.2020 13:11
...die Sache mit dem Arzt, der dann nach Griechenland abgehauen ist, ist natürlich heftig :-) Ich lobe mir da meine Rechtsschutzversicherung.
Wieso, da ist es doch ärgerlich, dass man überhaupt was gezahlt hat.  ;D
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Elur am 16.09.2020 22:13
Es handelte sich bei der größeren Untersuchung um eine Magen-/Darmspiegelung. Ich habe sofort nach Erhalt der Rechnung bei dem Abrechnungsdienst, der für den Arzt die Abrechnungen macht, angerufen. Dort teilte man mir mit, dass der Arzt immer den 3,2 fachen Satz abrechnet und wenn die Beihilfe/PKV nicht zahlt, dann könnte man da wieder anrufen und sie würden den Arzt kontaktieren. Das hat mich schon ziemlich fassungslos gemacht. Der Arzt macht das einfach grundsätzlich so.

Ich hab diese Rechnung dann direkt bei der Beihilfe eingereicht. Unter der Auflistung des 3,2fachen Rechnungsbetrages war mit 4 oder 5 abgekürzten Worten eine Erklärung für den erhöhten Satz aufgelistet. Scheinbar hat das der Beihilfe gereicht. Sie hat jedenfalls den 3,2fachen Satz anerkannt. Bei der PKV habe ich diese Rechnung noch gar nicht eingereicht. Dort habe ich in den letzten Jahren überhaupt nur 2 Rechnungen eingereicht und bisher immer die Beitragsrückerstattung gewählt. Dieses mal ist mir das zu teuer und ich werde die Rechnung noch einreichen. Meint ihr, das die PKV (Debeka) auch Probleme bei so einem hohen Abrechnungssatz macht?
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: WasDennNun am 17.09.2020 07:38
Tja, da hat wohl jemand ein besonders verschlungenen Darm, der die Untersuchung schwierig macht. :-\
Solche Ärzte gehören mal gehöhrig unter die Lupe genommen.

Mieses RM bei der Beihilfe sag ich da nur......
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Feidl am 17.09.2020 14:29
Bin seit 4 Jahren bei der DBV (AXA) und hatte keine wirklichen Probleme.
Einmal wurde ein Betrag für zahnärztliche Behandlung nur wegen Kulanz voll bezahlt, weil ich vorher keinen Heilmittel- und Kostenplan eingereicht hab (normalerweise würde dann nur Hälfte erstattet bekommen). Allerdings war Plan gar nicht nötig, da, wie es in den Tarifbedigungen heißt, dieser nur einzureichen ist, wenn die geplanten Maßnahmen über 1000€ kosten.

Daher wichtiger Tipp: Wenn PKV, sich wirklich mal die Zeit nehmen und die Tarifbedingungen durchlesen, damit man weiß, wann was zu machen ist.

Ich würde wieder PKV wählen, aber fast nur aus finanziellen Gründen. Geringere Wartezeit oder gar bessere Behandlung sind mir nicht aufgefallen, einzig, dass ich das behandeln lassen kann, was ich will, auch wenn nicht notwendig.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Elur am 17.09.2020 20:29
Tja, da hat wohl jemand ein besonders verschlungenen Darm, der die Untersuchung schwierig macht. :-\
Solche Ärzte gehören mal gehöhrig unter die Lupe genommen.

Mieses RM bei der Beihilfe sag ich da nur......

Was heißt RM bei der Beihilfe?
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Karsten am 18.09.2020 00:01
Bei der PKV habe ich diese Rechnung noch gar nicht eingereicht. Dort habe ich in den letzten Jahren überhaupt nur 2 Rechnungen eingereicht und bisher immer die Beitragsrückerstattung gewählt. Dieses mal ist mir das zu teuer und ich werde die Rechnung noch einreichen. Meint ihr, das die PKV (Debeka) auch Probleme bei so einem hohen Abrechnungssatz macht?

Nur zur Info, die Variante Selbstbeteiligung und dafür Beitragserstattung wird eh nicht mehr lange aufgehen. Bis Ende 2016 zahlte Debeka ihren krankenvollversicherten Kunden, die ein Jahr lang keinerlei Leistung abgerechnet hatten, satte 4 Monatsbeiträge als Beitragsrückerstattung. Aus einem internen Rundschreiben der Debeka geht hervor, dass die Unternehmensleitung die Kürzung der Beitragsrückerstattung für das Jahr 2021 nun von 3 auf 2 ½ Monatsbeiträge beschlossen hat. Nur so sei es möglich, dass noch ausreichend Überschüsse erwirtschaftet werden.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: biggy84 am 18.09.2020 01:19
Hallo zusammen,

mangels passender Themen in der Forensuche frag ich jetzt mal in die Runde...

Ich bin gerade dabei, mir zu überlegen, ob es in meiner Situation schlauer wäre, in der GKV zu bleiben, oder in die PKV zu wechseln. Ich würde mich freuen, wenn ich von euch etwas Input bekomme, was die Erfahrungen mit diversen PKV betrifft.

Zu mir und meiner Situation:

im Oktober 2020 37 Jahre alt, Vorleben in der freien Marktwirtschaft, seit 2015 verbeamtet, Seit 01.08.2020 BaL in der Verwaltung der BPol, BesGr. A06, Stufe 2. Versichert in der gesetzlichen KV, aktueller Monatsbeitrag 421 Euro.

Ich habe mir mal den aktuellsten Test der Stiftung Warentest aus 11/2019 bzgl. der PKV geholt. Dort werden die Concordia und u. a. die HUK als "Testsieger" gekürt. Auf anderen Seiten sind´s dann die Debeka und die DKV etc. Natürlich bewertet jeder "Tester" anders, was es für jemanden, der evtl. die Absicht hat, zu wechseln, nicht einfacher macht. Daher habe ich mich mittlerweile so gut, wie alles im Internet gelesen, was man so über die Vor- und Nachteile der PKV für Beamte lesen kann und bin trotzdem nicht schlauer...
Daher würde mich mal eure Meinung interessieren, was ihr so über das Thema denkt. Ich habe ca. 10 Kolleginnen und Kollegen in der Dienststelle befragt, ob sie, wenn sie nochmal entscheiden müssten, wieder zur PKV gehen würden. Und es haben alle 10 definitiv nein gesagt. Alle erkennen keine wirklichen Vorteile zur GKV. Und alle berichten von der selben schlechten Zahlungsbereitschaft der PKV, egal, welche es ist. Einige sind bei der Debeka, andere bei der DKV und wieder andere bei sonstigen...

Desweiteren habe ich alle Ärzte, die ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis habe befragt. Selbst die rieten mir, in der GKV zu bleiben, da es sich laut deren Aussage nicht wirklich lohnen würde, sich in Deutschland privat zu versichern. Ich habe nur mal für mich bei einem Onlinerechner berechnen lassen, dass ich mit einem "guten Tarif" mit einem Beihilfeergänzungstarif bei ca. 270 € dabei wäre. Dann kommt ja noch die Pflegepflichtversicherung mit ca. 20 € dazu. Da ist man dann bei knapp 300 € dabei. Ich überlege mir jetzt halt ganz genau, ob es sich lohnt, nur für 130 Euro "Ersparnis" in eine PKV zu wechseln. Ein Einzelzimmer wäre zwar schon im Krankheitsfall ganz nett, aber auf eine "Chefarztbehandlung" kann ich gern verzichten. Auch, was die schnelle Terminvergabe angeht, habe ich als Kassenpatient noch nie im Leben Probleme gehabt....

Ich würde jetzt gern mal eure Erfahrungen / Meinungen lesen, was das Thema angeht. Habt ihr besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht, was die Übernahme von Leistungen bei eurer Kasse angeht? Mich würde auch die Situation bei Pensionären interessieren. Wie sieht es mit der Beihilfestelle der Bundespolizei aus? Die BPOL kocht ja leider in allem ihr eigenes Süppchen, auch was die Beihilfe angeht. Anstatt das über das BVA laufen zu lassen, wie fast jede andere Bundesbehörde, gibts ja übers BPOLP eine eigene Beihilfestelle...

Worauf sollte ich evtl. achten, sollte ich mich für eine PKV entscheiden? Ich habe in dem einen oder anderen Blog von unabhängigen Versicherungsberatern (keine Makler oder Vertreter) gelesen, dass die Debeka zwar die größten am Markt sind, aber im Vergleich zu anderen privaten Versicherern teilweise ganz bescheidene Leistungen und Bedingungen haben, z. B. nur ein geschlossener Heilmittelkatalog oder unzulässige Fragen bei der Gesundheitsprüfung etc...

Da es sich hier um eine Entscheidung fürs Leben handelt, wär ich hier um jede Meinung und vor allem Erfahrung dankbar, die ihr mir mitteilen könnt. Danke schon mal.

Ich warne direkt: es wird länger und kreuz und quer. :)

Da ich auch einmal vor der Entscheidung stand und mir leider - mangels Masse - niemand wirklich helfen konnte, teile ich nun, einige Jahre später, gerne meine Erfahrungen mit dir.

Zunächst gibt es nicht die pauschale Antwort, was besser ist. Wie gewichtest du deine Faktoren? Wie wichtig ist dir Geld? Wie wichtig eine - vermeintlich - bessere Gesundheitsleistung? Wie sieht deine Zukunftsplanung aus? Ist  privat versichert sein für dich ein schöner Status? Befriedigen dich Beitragsrückzahlungen? Hoffst du auf schnellere Termine?

Das sind alles Dinge, die ich dir empfehle gründlich zu erörtert, bevor du rasch und schnell Angebote einholst.
Sehr gute Leistungen, niedriger Beitrag und Beitragsstabilität - wähle zwei.
Alle drei auf einmal gibt es (fast) nicht. Das fast bezieht sich darauf, dass, wenn du eine Glaskugel hast und weißt, dass du niemals ernsthaft krank wirst, dann nimm die billigste, die du kriegen kannst. ;) Die Realität wird aber anders aussehen, vor allem im Alter.

Ich selbst bin in der gesetzlichen Versicherung geblieben. Und bevor das Bashing los geht mit "Geringverdienerin, viele Kinder etc.". Ich bin A14/3 besoldet, kinderlos und habe auch sonst keine offensichtlichen Gründe, in der GKV zu sein. Und für die, die sich mal an den Kopf fassen wollen: Ich zahle knapp 800 Euro monatlich für die GKV. Nächstes Jahr wird es wieder etwas mehr, da die Beitragsbemessungsgrenze steigt, aber das ist okay.
Die Gründe für die Wahl der GKV waren bei mir rein persönliche. Zum einen bin ich ein sehr risikoaverser Mensch. Mich belastet es, wenn ich mich mit Fragen auseinandersetzen muss, ob etwas und in welcher Höhe es bezahlt wird. Der zweite Grund mag träumerisch-idealistisch sein, aber ich war zeitlebens froh im System der Solidargemeinschaft, welches eben die GKV ist, zu sein. Ich habe viele Jahre vieles bezahlt bekommen, obwohl ich wenig einzahlte. Nun bin ich - zum Glück - kaum krank und zahle mehr. Das finde ich ok, habe hierbei kein Störgefühl.
Zudem ist der komplette Betrag - wie der in der PKV auch - steuerlich absetzbar, sodass ich in etwa jedes Jahr eine Rückzahlung von etwa 2.300 Euro erhalte. Auf den Monat umgerechnet und vom Beitrag der GKV abgezogen zahle ich also monatlich etwas mehr als 600 Euro. Ist natürlich auch eine Stange Geld. Du siehst, aus monetärer Sicht war meine Entscheidung dämlich, aber dafür schlafe ich ruhig. Das wäre MIR mit einer PKV nicht möglich gewesen. Vielleicht bist du auch so eine Art Mensch, vielleicht das Gegenteil.

Einen weiteren Ratschlag, den ich dir ans Herz legen möchte: Frag nicht nur nach Erfahrungen von älteren Beamten. Ich tat dies und viele sagten mir "Ich bin zu frieden. Aber ich schloß die Versicherung ab als ich 18, 19, 20 war. Hab mir das nicht einmal durchgelesen, weil jeder hat da unterschrieben." Seitdem ist viel Zeit vergangen, Tarife und Bedinungen wurden angepasst, der Markt ist umkämpfter und vor allem: Die Gesundheitsfragen sind andere geworden. Dazu später mehr.
Du bist 37 Jahre und du weißt nicht, wie eine PKV entscheiden wird. "Niemals im Krankenhaus" besagt gar nichts. Es gibt PKV, die dich wegen Fußpilz ablehnen werden. Andere wieder werden dich auch mit Knieschaden aufnehmen. Beides ist übrigens ein guter Indikator, wer sich so alles in deinem Tarif tummeln wird und wie sich dies auf deinen Beitrag auswirken kann. Eine Versicherung, die fast jeden nimmt, solltest du kritisch hinterfragen. Schau dir Bilanzzahlen an oder Kenngrößen. Zudem wirst du durch dein Alter niemals einen so hohen Altersrückstellungsbetrag aufbauen können, wie ein sehr junger Beamter. Das könnte dir später im Alter, trotz 70% Beihilfe, wehtun. Könnte, muss nicht. Stichwort: Glaskugel.

Solltest du als Spätteenager doch noch eine Familienkarriere mit mehreren Kindern anstreben, solltets du beachten, dass es eine Familienversicherung in der PKV nicht gibt. Jeder, den du mitversicherst, kostet zusätzlich Geld. Der Betrag wird zwar für die Gegenleistung (Kind in der PKV) mehr als fair sein, aber eben doch mehr. 

Wenn du einen Berater einschalten willst, dann nur auf Honorarbasis und jemanden, der sich mit Beihilfe und generell im Thema PKV für Beamte spezialisiert hat. Honorarbasis bedeutet, du zahlst ihn selbst. Dafür ist das Ergebnis möglicherweise weniger verzerrt. Wenn du es alleine machen willst, wirst du nicht umher kommen, dir die Vertragsbedinungen und Leistungskataloge der Versicherungen anzuschauen. Stichwort geschlossener/offener Leistungskatalog.

Nicht unbekannt sollte dir auch sein, was eine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung ist. Du musst, je nach Zeitraum, Auskünfte zu deinen ambulanten und stationären Eskapaden abgeben. Das bedeutet für dich Klinken putzen bei deinen Ärzten. Verlass dich niemals darauf, was der Arzt dir mitgeteilt hat, was du haben könntest. Beispiel von mir: Bin mit Magenschmerzen zum Arzt, er sagte, es sei eine Magenverstimmung, ich war am Tag zuvor chinesisch essen gewesen. Alles kein Problem. Ein paar Wochen später rief mich meine GKV an und sagte, sie benötige weitere Angaben zu meiner Lebensmittelvergiftung. Ich konnte den Vorgang zu Beginn nicht zuordnen, es stellte sich aber heraus, dass mein Arzt mir Magenverstimmung gesagt hat, bei der GKV aber Meldung und Abrechnung bzgl. Lebensmittelvergiftung angegeben hat. Die PKV interessiert bei Antragstellung aber nicht, was der Arzt dir sagte, sondern was - wenn sie ihn mal fragen sollte - in deiner Akte bei ihm steht. Hätte ich nun vorher Gesundheitsfragen beantworten müssen, hätte ich niemals angegeben, dass ich eine Lebensmittelvergiftung hatte. Das könnte bei einer späteren, teuren Krankheit mir nachteilig ausgelegt werden können. Können, nicht müssen. Aber wo es um viel Geld geht, da schaut jede Versicherung genau hin. 

Zudem musst du bedenken, dass es sich hier um die Öffnungsaktion handelt. Das bedeutet, wenn du über diese in die PKV kommst, gibt es zum einen einen Aufschlag von 30%. Das ist der Preis dafür, dass die teilnehmenden Versicherungen dich aufnehmen "müssen". Zum anderen werden dir die wenigsten Versicherungen den Beihilfeergänzungstarif anbieten. Normalerweise schließt dieser Tarif die Lücke zwischen PKV und Beihilfe. Es gibt aber auch Versicherungen, deren Leistungen sich erhöhen, wenn dieser Tarif zusätzlich abgeschlossen wird. Eine dieser Versicherungen ist die Debeka. Dies ist keine Wertung, ich gebe es nur zu bedenken.

Nicht vergessen werden sollte auch die Motivation hinter der Öffnungsaktion. Die allgemeine Öffnungsaktion für Beamte gibt es schon sehr viele Jahre. Diese zeitlich befristete richtet sich aber extra an die Beamten, die schon in der GKV freiwillig versichert sind. Damit möchte die PKV-Wirtschaft u.a. auf zwei Dinge reagieren:
- Demografischer Wandel (Viele tarife sind voll mit älteren Beamten und es kommen weniger neue nach, dadurch könnten Beiträge stärker steigen, also möchte man die Grundgesamtheit vergrößern)
- Pauschale Beihilfe nach dem Hamburger Modell (Beamte bekommen vom Dienstherr anteilig in der GKV quasi einen "Arbeitgeberzuschuss" zum Beitrag).
Wenn es dir also nur ums Geld geht, dann kannst du eine Wette abschließen und hoffen, dass auf Bundesebene irgendwann auch die pauschale Beihilfe eingeführt wird und sich dein Beitrag in der freiwilligen GKV dadurch evtl. halbiert. Da schon einige Länder dies eingeführt haben stellt sich nicht die Frage, ob diese pauschale Beihilfe mal kommen wird, sondern wann. Aber dies ist meine persönliche Einschätzung.

Zum Stichwort Gesundheitsfragen fällt mir noch etwas ein. soweit ich weiß (Stand Januar 2020), ist die Debeka die einzige PKV, die bei den Gesundheitsfragen eine offene Frage stellt. D.h. es wird gefragt, ob du IRGENDWANN einmal IRGENDEINE Krankheit hattest. Ich überlasse es dir zu Beurteilen, mit welcher Sicherheit du diese Frage wahrheitsgemäß beantworten könntest. Vor dem Hintergrund der o.g. vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung und der Tatsache, dass dies die einzige Möglichkeit ist, wie eine PKV sich eines Beamten entledigen kann, der über die Öffnungsklausel genommen werden musste, würde es mich nicht wundern, wenn die Debeka hier ganz genau hinschaut. Aber wer würde das nicht.

Da ich nun zweimal - nicht gerade positiv - die Debeka erwähnt habe, möchte ich auch etwas relativieren: Hätte ich mich damals für eine PKV entscheiden müssen und hätte die Debeka nicht diese offene Gesundheitsfrage, hätte ich mich wohl für sie entschieden, da sie, in Kombination mit dem Beihilfeergänzungstarif, meinen Wünschen entsprach. Hinzu kamen damals gute Kennzahlen. Und auch, wenn sie den ein oder anderen Skandal verursacht hat und "leider" jeden nur allzugern aufnimmt: Too big to fail (wie es hier jemand schrieb) ist auch ein Qualitätsmerkmal, das einem in Krisenzeiten den Hintern retten könnte. ;)

Wenn du aber dennoch einen pauschales Feuerwerk an Ratschlag mit statistischer Unterfütterung haben möchtest: Nimm die PKV, denn in 95% der Fälle ist aus monetärer und leistungstechnischer Sicht die Kombination aus PKV+Beihilfe die bessere Wahl für einen Beamten. Aber vergiss nicht, dass die Leistungen der PKV in erster Linie zu dir und deinen Lebensumständen passen sollte. Erst danach empfehle ich auf den Betrag zu schauen.

Abgesehen von meinem ganzen Blabla ist PKV oder GKV am Ende ein Glücksspiel. Vor allem, da niemand weiß, wie hart Corona das jeweilige Gesundheitssystem treffen wird. Die Niedrigzinsphase könnte noch sehr lange anhalten, wo legen die PKV ihr Geld an? Bekommt eine PKV auch Steuerzuschüsse, wenn sie in Schieflage gerät? ... Du siehst, dieses Thema ist sehr ausbaufähig und es gibt so viele Faktoren. Wenn du auch nur eines hieraus mitnehmen willst: Schließ die Versicherung ab, die dich (auch im Krankheitsfall) nachts ruhig schlafen lässt und hack das Thema dann ab.

Und bevor jemand fragt: Ja, auch ich denke hin und wieder wehmütig an meinen Kontostand, wenn mir Kollegen in der PKV erzählen, wie viel weniger als ich sie bezahlen. Aber das tue ich nur kurz. Ehrenwort! :)
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 18.09.2020 02:18
Ich zahle knapp 800 Euro monatlich für die GKV.
Typisch Frau  ::) ;)
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: WasDennNun am 18.09.2020 06:44
Tja, da hat wohl jemand ein besonders verschlungenen Darm, der die Untersuchung schwierig macht. :-\
Solche Ärzte gehören mal gehöhrig unter die Lupe genommen.

Mieses RM bei der Beihilfe sag ich da nur......

Was heißt RM bei der Beihilfe?
Risiko Management
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 18.09.2020 11:27
Hallo zusammen,

mangels passender Themen in der Forensuche frag ich jetzt mal in die Runde...

Ich bin gerade dabei, mir zu überlegen, ob es in meiner Situation schlauer wäre, in der GKV zu bleiben, oder in die PKV zu wechseln. Ich würde mich freuen, wenn ich von euch etwas Input bekomme, was die Erfahrungen mit diversen PKV betrifft.

Zu mir und meiner Situation:

im Oktober 2020 37 Jahre alt, Vorleben in der freien Marktwirtschaft, seit 2015 verbeamtet, Seit 01.08.2020 BaL in der Verwaltung der BPol, BesGr. A06, Stufe 2. Versichert in der gesetzlichen KV, aktueller Monatsbeitrag 421 Euro.

Ich habe mir mal den aktuellsten Test der Stiftung Warentest aus 11/2019 bzgl. der PKV geholt. Dort werden die Concordia und u. a. die HUK als "Testsieger" gekürt. Auf anderen Seiten sind´s dann die Debeka und die DKV etc. Natürlich bewertet jeder "Tester" anders, was es für jemanden, der evtl. die Absicht hat, zu wechseln, nicht einfacher macht. Daher habe ich mich mittlerweile so gut, wie alles im Internet gelesen, was man so über die Vor- und Nachteile der PKV für Beamte lesen kann und bin trotzdem nicht schlauer...
Daher würde mich mal eure Meinung interessieren, was ihr so über das Thema denkt. Ich habe ca. 10 Kolleginnen und Kollegen in der Dienststelle befragt, ob sie, wenn sie nochmal entscheiden müssten, wieder zur PKV gehen würden. Und es haben alle 10 definitiv nein gesagt. Alle erkennen keine wirklichen Vorteile zur GKV. Und alle berichten von der selben schlechten Zahlungsbereitschaft der PKV, egal, welche es ist. Einige sind bei der Debeka, andere bei der DKV und wieder andere bei sonstigen...

Desweiteren habe ich alle Ärzte, die ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis habe befragt. Selbst die rieten mir, in der GKV zu bleiben, da es sich laut deren Aussage nicht wirklich lohnen würde, sich in Deutschland privat zu versichern. Ich habe nur mal für mich bei einem Onlinerechner berechnen lassen, dass ich mit einem "guten Tarif" mit einem Beihilfeergänzungstarif bei ca. 270 € dabei wäre. Dann kommt ja noch die Pflegepflichtversicherung mit ca. 20 € dazu. Da ist man dann bei knapp 300 € dabei. Ich überlege mir jetzt halt ganz genau, ob es sich lohnt, nur für 130 Euro "Ersparnis" in eine PKV zu wechseln. Ein Einzelzimmer wäre zwar schon im Krankheitsfall ganz nett, aber auf eine "Chefarztbehandlung" kann ich gern verzichten. Auch, was die schnelle Terminvergabe angeht, habe ich als Kassenpatient noch nie im Leben Probleme gehabt....

Ich würde jetzt gern mal eure Erfahrungen / Meinungen lesen, was das Thema angeht. Habt ihr besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht, was die Übernahme von Leistungen bei eurer Kasse angeht? Mich würde auch die Situation bei Pensionären interessieren. Wie sieht es mit der Beihilfestelle der Bundespolizei aus? Die BPOL kocht ja leider in allem ihr eigenes Süppchen, auch was die Beihilfe angeht. Anstatt das über das BVA laufen zu lassen, wie fast jede andere Bundesbehörde, gibts ja übers BPOLP eine eigene Beihilfestelle...

Worauf sollte ich evtl. achten, sollte ich mich für eine PKV entscheiden? Ich habe in dem einen oder anderen Blog von unabhängigen Versicherungsberatern (keine Makler oder Vertreter) gelesen, dass die Debeka zwar die größten am Markt sind, aber im Vergleich zu anderen privaten Versicherern teilweise ganz bescheidene Leistungen und Bedingungen haben, z. B. nur ein geschlossener Heilmittelkatalog oder unzulässige Fragen bei der Gesundheitsprüfung etc...

Da es sich hier um eine Entscheidung fürs Leben handelt, wär ich hier um jede Meinung und vor allem Erfahrung dankbar, die ihr mir mitteilen könnt. Danke schon mal.

Ich warne direkt: es wird länger und kreuz und quer. :)

Da ich auch einmal vor der Entscheidung stand und mir leider - mangels Masse - niemand wirklich helfen konnte, teile ich nun, einige Jahre später, gerne meine Erfahrungen mit dir.

Zunächst gibt es nicht die pauschale Antwort, was besser ist. Wie gewichtest du deine Faktoren? Wie wichtig ist dir Geld? Wie wichtig eine - vermeintlich - bessere Gesundheitsleistung? Wie sieht deine Zukunftsplanung aus? Ist  privat versichert sein für dich ein schöner Status? Befriedigen dich Beitragsrückzahlungen? Hoffst du auf schnellere Termine?

Das sind alles Dinge, die ich dir empfehle gründlich zu erörtert, bevor du rasch und schnell Angebote einholst.
Sehr gute Leistungen, niedriger Beitrag und Beitragsstabilität - wähle zwei.
Alle drei auf einmal gibt es (fast) nicht. Das fast bezieht sich darauf, dass, wenn du eine Glaskugel hast und weißt, dass du niemals ernsthaft krank wirst, dann nimm die billigste, die du kriegen kannst. ;) Die Realität wird aber anders aussehen, vor allem im Alter.

Ich selbst bin in der gesetzlichen Versicherung geblieben. Und bevor das Bashing los geht mit "Geringverdienerin, viele Kinder etc.". Ich bin A14/3 besoldet, kinderlos und habe auch sonst keine offensichtlichen Gründe, in der GKV zu sein. Und für die, die sich mal an den Kopf fassen wollen: Ich zahle knapp 800 Euro monatlich für die GKV. Nächstes Jahr wird es wieder etwas mehr, da die Beitragsbemessungsgrenze steigt, aber das ist okay.
Die Gründe für die Wahl der GKV waren bei mir rein persönliche. Zum einen bin ich ein sehr risikoaverser Mensch. Mich belastet es, wenn ich mich mit Fragen auseinandersetzen muss, ob etwas und in welcher Höhe es bezahlt wird. Der zweite Grund mag träumerisch-idealistisch sein, aber ich war zeitlebens froh im System der Solidargemeinschaft, welches eben die GKV ist, zu sein. Ich habe viele Jahre vieles bezahlt bekommen, obwohl ich wenig einzahlte. Nun bin ich - zum Glück - kaum krank und zahle mehr. Das finde ich ok, habe hierbei kein Störgefühl.
Zudem ist der komplette Betrag - wie der in der PKV auch - steuerlich absetzbar, sodass ich in etwa jedes Jahr eine Rückzahlung von etwa 2.300 Euro erhalte. Auf den Monat umgerechnet und vom Beitrag der GKV abgezogen zahle ich also monatlich etwas mehr als 600 Euro. Ist natürlich auch eine Stange Geld. Du siehst, aus monetärer Sicht war meine Entscheidung dämlich, aber dafür schlafe ich ruhig. Das wäre MIR mit einer PKV nicht möglich gewesen. Vielleicht bist du auch so eine Art Mensch, vielleicht das Gegenteil.

Einen weiteren Ratschlag, den ich dir ans Herz legen möchte: Frag nicht nur nach Erfahrungen von älteren Beamten. Ich tat dies und viele sagten mir "Ich bin zu frieden. Aber ich schloß die Versicherung ab als ich 18, 19, 20 war. Hab mir das nicht einmal durchgelesen, weil jeder hat da unterschrieben." Seitdem ist viel Zeit vergangen, Tarife und Bedinungen wurden angepasst, der Markt ist umkämpfter und vor allem: Die Gesundheitsfragen sind andere geworden. Dazu später mehr.
Du bist 37 Jahre und du weißt nicht, wie eine PKV entscheiden wird. "Niemals im Krankenhaus" besagt gar nichts. Es gibt PKV, die dich wegen Fußpilz ablehnen werden. Andere wieder werden dich auch mit Knieschaden aufnehmen. Beides ist übrigens ein guter Indikator, wer sich so alles in deinem Tarif tummeln wird und wie sich dies auf deinen Beitrag auswirken kann. Eine Versicherung, die fast jeden nimmt, solltest du kritisch hinterfragen. Schau dir Bilanzzahlen an oder Kenngrößen. Zudem wirst du durch dein Alter niemals einen so hohen Altersrückstellungsbetrag aufbauen können, wie ein sehr junger Beamter. Das könnte dir später im Alter, trotz 70% Beihilfe, wehtun. Könnte, muss nicht. Stichwort: Glaskugel.

Solltest du als Spätteenager doch noch eine Familienkarriere mit mehreren Kindern anstreben, solltets du beachten, dass es eine Familienversicherung in der PKV nicht gibt. Jeder, den du mitversicherst, kostet zusätzlich Geld. Der Betrag wird zwar für die Gegenleistung (Kind in der PKV) mehr als fair sein, aber eben doch mehr. 

Wenn du einen Berater einschalten willst, dann nur auf Honorarbasis und jemanden, der sich mit Beihilfe und generell im Thema PKV für Beamte spezialisiert hat. Honorarbasis bedeutet, du zahlst ihn selbst. Dafür ist das Ergebnis möglicherweise weniger verzerrt. Wenn du es alleine machen willst, wirst du nicht umher kommen, dir die Vertragsbedinungen und Leistungskataloge der Versicherungen anzuschauen. Stichwort geschlossener/offener Leistungskatalog.

Nicht unbekannt sollte dir auch sein, was eine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung ist. Du musst, je nach Zeitraum, Auskünfte zu deinen ambulanten und stationären Eskapaden abgeben. Das bedeutet für dich Klinken putzen bei deinen Ärzten. Verlass dich niemals darauf, was der Arzt dir mitgeteilt hat, was du haben könntest. Beispiel von mir: Bin mit Magenschmerzen zum Arzt, er sagte, es sei eine Magenverstimmung, ich war am Tag zuvor chinesisch essen gewesen. Alles kein Problem. Ein paar Wochen später rief mich meine GKV an und sagte, sie benötige weitere Angaben zu meiner Lebensmittelvergiftung. Ich konnte den Vorgang zu Beginn nicht zuordnen, es stellte sich aber heraus, dass mein Arzt mir Magenverstimmung gesagt hat, bei der GKV aber Meldung und Abrechnung bzgl. Lebensmittelvergiftung angegeben hat. Die PKV interessiert bei Antragstellung aber nicht, was der Arzt dir sagte, sondern was - wenn sie ihn mal fragen sollte - in deiner Akte bei ihm steht. Hätte ich nun vorher Gesundheitsfragen beantworten müssen, hätte ich niemals angegeben, dass ich eine Lebensmittelvergiftung hatte. Das könnte bei einer späteren, teuren Krankheit mir nachteilig ausgelegt werden können. Können, nicht müssen. Aber wo es um viel Geld geht, da schaut jede Versicherung genau hin. 

Zudem musst du bedenken, dass es sich hier um die Öffnungsaktion handelt. Das bedeutet, wenn du über diese in die PKV kommst, gibt es zum einen einen Aufschlag von 30%. Das ist der Preis dafür, dass die teilnehmenden Versicherungen dich aufnehmen "müssen". Zum anderen werden dir die wenigsten Versicherungen den Beihilfeergänzungstarif anbieten. Normalerweise schließt dieser Tarif die Lücke zwischen PKV und Beihilfe. Es gibt aber auch Versicherungen, deren Leistungen sich erhöhen, wenn dieser Tarif zusätzlich abgeschlossen wird. Eine dieser Versicherungen ist die Debeka. Dies ist keine Wertung, ich gebe es nur zu bedenken.

Nicht vergessen werden sollte auch die Motivation hinter der Öffnungsaktion. Die allgemeine Öffnungsaktion für Beamte gibt es schon sehr viele Jahre. Diese zeitlich befristete richtet sich aber extra an die Beamten, die schon in der GKV freiwillig versichert sind. Damit möchte die PKV-Wirtschaft u.a. auf zwei Dinge reagieren:
- Demografischer Wandel (Viele tarife sind voll mit älteren Beamten und es kommen weniger neue nach, dadurch könnten Beiträge stärker steigen, also möchte man die Grundgesamtheit vergrößern)
- Pauschale Beihilfe nach dem Hamburger Modell (Beamte bekommen vom Dienstherr anteilig in der GKV quasi einen "Arbeitgeberzuschuss" zum Beitrag).
Wenn es dir also nur ums Geld geht, dann kannst du eine Wette abschließen und hoffen, dass auf Bundesebene irgendwann auch die pauschale Beihilfe eingeführt wird und sich dein Beitrag in der freiwilligen GKV dadurch evtl. halbiert. Da schon einige Länder dies eingeführt haben stellt sich nicht die Frage, ob diese pauschale Beihilfe mal kommen wird, sondern wann. Aber dies ist meine persönliche Einschätzung.

Zum Stichwort Gesundheitsfragen fällt mir noch etwas ein. soweit ich weiß (Stand Januar 2020), ist die Debeka die einzige PKV, die bei den Gesundheitsfragen eine offene Frage stellt. D.h. es wird gefragt, ob du IRGENDWANN einmal IRGENDEINE Krankheit hattest. Ich überlasse es dir zu Beurteilen, mit welcher Sicherheit du diese Frage wahrheitsgemäß beantworten könntest. Vor dem Hintergrund der o.g. vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung und der Tatsache, dass dies die einzige Möglichkeit ist, wie eine PKV sich eines Beamten entledigen kann, der über die Öffnungsklausel genommen werden musste, würde es mich nicht wundern, wenn die Debeka hier ganz genau hinschaut. Aber wer würde das nicht.

Da ich nun zweimal - nicht gerade positiv - die Debeka erwähnt habe, möchte ich auch etwas relativieren: Hätte ich mich damals für eine PKV entscheiden müssen und hätte die Debeka nicht diese offene Gesundheitsfrage, hätte ich mich wohl für sie entschieden, da sie, in Kombination mit dem Beihilfeergänzungstarif, meinen Wünschen entsprach. Hinzu kamen damals gute Kennzahlen. Und auch, wenn sie den ein oder anderen Skandal verursacht hat und "leider" jeden nur allzugern aufnimmt: Too big to fail (wie es hier jemand schrieb) ist auch ein Qualitätsmerkmal, das einem in Krisenzeiten den Hintern retten könnte. ;)

Wenn du aber dennoch einen pauschales Feuerwerk an Ratschlag mit statistischer Unterfütterung haben möchtest: Nimm die PKV, denn in 95% der Fälle ist aus monetärer und leistungstechnischer Sicht die Kombination aus PKV+Beihilfe die bessere Wahl für einen Beamten. Aber vergiss nicht, dass die Leistungen der PKV in erster Linie zu dir und deinen Lebensumständen passen sollte. Erst danach empfehle ich auf den Betrag zu schauen.

Abgesehen von meinem ganzen Blabla ist PKV oder GKV am Ende ein Glücksspiel. Vor allem, da niemand weiß, wie hart Corona das jeweilige Gesundheitssystem treffen wird. Die Niedrigzinsphase könnte noch sehr lange anhalten, wo legen die PKV ihr Geld an? Bekommt eine PKV auch Steuerzuschüsse, wenn sie in Schieflage gerät? ... Du siehst, dieses Thema ist sehr ausbaufähig und es gibt so viele Faktoren. Wenn du auch nur eines hieraus mitnehmen willst: Schließ die Versicherung ab, die dich (auch im Krankheitsfall) nachts ruhig schlafen lässt und hack das Thema dann ab.

Und bevor jemand fragt: Ja, auch ich denke hin und wieder wehmütig an meinen Kontostand, wenn mir Kollegen in der PKV erzählen, wie viel weniger als ich sie bezahlen. Aber das tue ich nur kurz. Ehrenwort! :)

Erstmal vielen herzlichen Dank für deine Zeit und Mühe, ich weiß das zu schätzen  :)
Die Debeka fällt mittlerweile aus genau dem von dir genannten Grund raus. das ist mir zu heikel. Was die Öffnungsaktion angeht....die muss ich zum Glück nicht nutzen, da ich tatsächlich in den letzten 10 Jahren maximal wegen ner Erkältung beim Arzt war, keine Krankheiten, Folgeschäden aus Unfällen oder sonstigens habe.

Ich habe mir mittlerweile von einem unabhängigen Makler (kein Berater, ist mir ehrlich gesagt zu teuer) eine Auflistung geben lassen und gehe die gerade akribisch durch. Das ist der absolute Wahnsinn, was es da für Tarifkombinationen gibt  ;D
Vom "billigsten" Tarif bei der DBV mit 270 € bis zum Premiumpaket von der Barmenia für 350 € ist da alles dabei...Ich hab jetzt meine Hausaufgaben bekommen und habe am Mittwoch ein Telefondate mit der Maklerin, die geht dann alles nochmal mit mir durch...Ich bin gespannt und werde berichten.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Feidl am 18.09.2020 12:48
Wieso wird bei Debeka von "Too big to fail" gesprochen?  ???

Schauen wir uns das doch mal die Umsätze an:

Debeka: 11 Mrd.
HUK: 8 Mrd.
AXA (DBV): 100 Mrd.
ERGO (DKV): 19 Mrd.
Barmenia: 2 Mrd.
Allianz: 142 Mrd.
Concordia: 0,5 Mrd.
ARAG: 2 Mrd.
Generali: 70 Mrd.
R+V: 17 Mrd.

Wenn Debeka too big ist, dann auch eine ganze Reihe anderer Versicherungen.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 18.09.2020 13:42
Die Aussage bezog sich sicherlich auf die PKV-Sparte. Da dürfte die DeBeKa weit führend sein.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: biggy84 am 19.09.2020 19:37
Hallo zusammen,

mangels passender Themen in der Forensuche frag ich jetzt mal in die Runde...

Ich bin gerade dabei, mir zu überlegen, ob es in meiner Situation schlauer wäre, in der GKV zu bleiben, oder in die PKV zu wechseln. Ich würde mich freuen, wenn ich von euch etwas Input bekomme, was die Erfahrungen mit diversen PKV betrifft.

Zu mir und meiner Situation:

im Oktober 2020 37 Jahre alt, Vorleben in der freien Marktwirtschaft, seit 2015 verbeamtet, Seit 01.08.2020 BaL in der Verwaltung der BPol, BesGr. A06, Stufe 2. Versichert in der gesetzlichen KV, aktueller Monatsbeitrag 421 Euro.

Ich habe mir mal den aktuellsten Test der Stiftung Warentest aus 11/2019 bzgl. der PKV geholt. Dort werden die Concordia und u. a. die HUK als "Testsieger" gekürt. Auf anderen Seiten sind´s dann die Debeka und die DKV etc. Natürlich bewertet jeder "Tester" anders, was es für jemanden, der evtl. die Absicht hat, zu wechseln, nicht einfacher macht. Daher habe ich mich mittlerweile so gut, wie alles im Internet gelesen, was man so über die Vor- und Nachteile der PKV für Beamte lesen kann und bin trotzdem nicht schlauer...
Daher würde mich mal eure Meinung interessieren, was ihr so über das Thema denkt. Ich habe ca. 10 Kolleginnen und Kollegen in der Dienststelle befragt, ob sie, wenn sie nochmal entscheiden müssten, wieder zur PKV gehen würden. Und es haben alle 10 definitiv nein gesagt. Alle erkennen keine wirklichen Vorteile zur GKV. Und alle berichten von der selben schlechten Zahlungsbereitschaft der PKV, egal, welche es ist. Einige sind bei der Debeka, andere bei der DKV und wieder andere bei sonstigen...

Desweiteren habe ich alle Ärzte, die ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis habe befragt. Selbst die rieten mir, in der GKV zu bleiben, da es sich laut deren Aussage nicht wirklich lohnen würde, sich in Deutschland privat zu versichern. Ich habe nur mal für mich bei einem Onlinerechner berechnen lassen, dass ich mit einem "guten Tarif" mit einem Beihilfeergänzungstarif bei ca. 270 € dabei wäre. Dann kommt ja noch die Pflegepflichtversicherung mit ca. 20 € dazu. Da ist man dann bei knapp 300 € dabei. Ich überlege mir jetzt halt ganz genau, ob es sich lohnt, nur für 130 Euro "Ersparnis" in eine PKV zu wechseln. Ein Einzelzimmer wäre zwar schon im Krankheitsfall ganz nett, aber auf eine "Chefarztbehandlung" kann ich gern verzichten. Auch, was die schnelle Terminvergabe angeht, habe ich als Kassenpatient noch nie im Leben Probleme gehabt....

Ich würde jetzt gern mal eure Erfahrungen / Meinungen lesen, was das Thema angeht. Habt ihr besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht, was die Übernahme von Leistungen bei eurer Kasse angeht? Mich würde auch die Situation bei Pensionären interessieren. Wie sieht es mit der Beihilfestelle der Bundespolizei aus? Die BPOL kocht ja leider in allem ihr eigenes Süppchen, auch was die Beihilfe angeht. Anstatt das über das BVA laufen zu lassen, wie fast jede andere Bundesbehörde, gibts ja übers BPOLP eine eigene Beihilfestelle...

Worauf sollte ich evtl. achten, sollte ich mich für eine PKV entscheiden? Ich habe in dem einen oder anderen Blog von unabhängigen Versicherungsberatern (keine Makler oder Vertreter) gelesen, dass die Debeka zwar die größten am Markt sind, aber im Vergleich zu anderen privaten Versicherern teilweise ganz bescheidene Leistungen und Bedingungen haben, z. B. nur ein geschlossener Heilmittelkatalog oder unzulässige Fragen bei der Gesundheitsprüfung etc...

Da es sich hier um eine Entscheidung fürs Leben handelt, wär ich hier um jede Meinung und vor allem Erfahrung dankbar, die ihr mir mitteilen könnt. Danke schon mal.

Ich warne direkt: es wird länger und kreuz und quer. :)

Da ich auch einmal vor der Entscheidung stand und mir leider - mangels Masse - niemand wirklich helfen konnte, teile ich nun, einige Jahre später, gerne meine Erfahrungen mit dir.

Zunächst gibt es nicht die pauschale Antwort, was besser ist. Wie gewichtest du deine Faktoren? Wie wichtig ist dir Geld? Wie wichtig eine - vermeintlich - bessere Gesundheitsleistung? Wie sieht deine Zukunftsplanung aus? Ist  privat versichert sein für dich ein schöner Status? Befriedigen dich Beitragsrückzahlungen? Hoffst du auf schnellere Termine?

Das sind alles Dinge, die ich dir empfehle gründlich zu erörtert, bevor du rasch und schnell Angebote einholst.
Sehr gute Leistungen, niedriger Beitrag und Beitragsstabilität - wähle zwei.
Alle drei auf einmal gibt es (fast) nicht. Das fast bezieht sich darauf, dass, wenn du eine Glaskugel hast und weißt, dass du niemals ernsthaft krank wirst, dann nimm die billigste, die du kriegen kannst. ;) Die Realität wird aber anders aussehen, vor allem im Alter.

Ich selbst bin in der gesetzlichen Versicherung geblieben. Und bevor das Bashing los geht mit "Geringverdienerin, viele Kinder etc.". Ich bin A14/3 besoldet, kinderlos und habe auch sonst keine offensichtlichen Gründe, in der GKV zu sein. Und für die, die sich mal an den Kopf fassen wollen: Ich zahle knapp 800 Euro monatlich für die GKV. Nächstes Jahr wird es wieder etwas mehr, da die Beitragsbemessungsgrenze steigt, aber das ist okay.
Die Gründe für die Wahl der GKV waren bei mir rein persönliche. Zum einen bin ich ein sehr risikoaverser Mensch. Mich belastet es, wenn ich mich mit Fragen auseinandersetzen muss, ob etwas und in welcher Höhe es bezahlt wird. Der zweite Grund mag träumerisch-idealistisch sein, aber ich war zeitlebens froh im System der Solidargemeinschaft, welches eben die GKV ist, zu sein. Ich habe viele Jahre vieles bezahlt bekommen, obwohl ich wenig einzahlte. Nun bin ich - zum Glück - kaum krank und zahle mehr. Das finde ich ok, habe hierbei kein Störgefühl.
Zudem ist der komplette Betrag - wie der in der PKV auch - steuerlich absetzbar, sodass ich in etwa jedes Jahr eine Rückzahlung von etwa 2.300 Euro erhalte. Auf den Monat umgerechnet und vom Beitrag der GKV abgezogen zahle ich also monatlich etwas mehr als 600 Euro. Ist natürlich auch eine Stange Geld. Du siehst, aus monetärer Sicht war meine Entscheidung dämlich, aber dafür schlafe ich ruhig. Das wäre MIR mit einer PKV nicht möglich gewesen. Vielleicht bist du auch so eine Art Mensch, vielleicht das Gegenteil.

Einen weiteren Ratschlag, den ich dir ans Herz legen möchte: Frag nicht nur nach Erfahrungen von älteren Beamten. Ich tat dies und viele sagten mir "Ich bin zu frieden. Aber ich schloß die Versicherung ab als ich 18, 19, 20 war. Hab mir das nicht einmal durchgelesen, weil jeder hat da unterschrieben." Seitdem ist viel Zeit vergangen, Tarife und Bedinungen wurden angepasst, der Markt ist umkämpfter und vor allem: Die Gesundheitsfragen sind andere geworden. Dazu später mehr.
Du bist 37 Jahre und du weißt nicht, wie eine PKV entscheiden wird. "Niemals im Krankenhaus" besagt gar nichts. Es gibt PKV, die dich wegen Fußpilz ablehnen werden. Andere wieder werden dich auch mit Knieschaden aufnehmen. Beides ist übrigens ein guter Indikator, wer sich so alles in deinem Tarif tummeln wird und wie sich dies auf deinen Beitrag auswirken kann. Eine Versicherung, die fast jeden nimmt, solltest du kritisch hinterfragen. Schau dir Bilanzzahlen an oder Kenngrößen. Zudem wirst du durch dein Alter niemals einen so hohen Altersrückstellungsbetrag aufbauen können, wie ein sehr junger Beamter. Das könnte dir später im Alter, trotz 70% Beihilfe, wehtun. Könnte, muss nicht. Stichwort: Glaskugel.

Solltest du als Spätteenager doch noch eine Familienkarriere mit mehreren Kindern anstreben, solltets du beachten, dass es eine Familienversicherung in der PKV nicht gibt. Jeder, den du mitversicherst, kostet zusätzlich Geld. Der Betrag wird zwar für die Gegenleistung (Kind in der PKV) mehr als fair sein, aber eben doch mehr. 

Wenn du einen Berater einschalten willst, dann nur auf Honorarbasis und jemanden, der sich mit Beihilfe und generell im Thema PKV für Beamte spezialisiert hat. Honorarbasis bedeutet, du zahlst ihn selbst. Dafür ist das Ergebnis möglicherweise weniger verzerrt. Wenn du es alleine machen willst, wirst du nicht umher kommen, dir die Vertragsbedinungen und Leistungskataloge der Versicherungen anzuschauen. Stichwort geschlossener/offener Leistungskatalog.

Nicht unbekannt sollte dir auch sein, was eine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung ist. Du musst, je nach Zeitraum, Auskünfte zu deinen ambulanten und stationären Eskapaden abgeben. Das bedeutet für dich Klinken putzen bei deinen Ärzten. Verlass dich niemals darauf, was der Arzt dir mitgeteilt hat, was du haben könntest. Beispiel von mir: Bin mit Magenschmerzen zum Arzt, er sagte, es sei eine Magenverstimmung, ich war am Tag zuvor chinesisch essen gewesen. Alles kein Problem. Ein paar Wochen später rief mich meine GKV an und sagte, sie benötige weitere Angaben zu meiner Lebensmittelvergiftung. Ich konnte den Vorgang zu Beginn nicht zuordnen, es stellte sich aber heraus, dass mein Arzt mir Magenverstimmung gesagt hat, bei der GKV aber Meldung und Abrechnung bzgl. Lebensmittelvergiftung angegeben hat. Die PKV interessiert bei Antragstellung aber nicht, was der Arzt dir sagte, sondern was - wenn sie ihn mal fragen sollte - in deiner Akte bei ihm steht. Hätte ich nun vorher Gesundheitsfragen beantworten müssen, hätte ich niemals angegeben, dass ich eine Lebensmittelvergiftung hatte. Das könnte bei einer späteren, teuren Krankheit mir nachteilig ausgelegt werden können. Können, nicht müssen. Aber wo es um viel Geld geht, da schaut jede Versicherung genau hin. 

Zudem musst du bedenken, dass es sich hier um die Öffnungsaktion handelt. Das bedeutet, wenn du über diese in die PKV kommst, gibt es zum einen einen Aufschlag von 30%. Das ist der Preis dafür, dass die teilnehmenden Versicherungen dich aufnehmen "müssen". Zum anderen werden dir die wenigsten Versicherungen den Beihilfeergänzungstarif anbieten. Normalerweise schließt dieser Tarif die Lücke zwischen PKV und Beihilfe. Es gibt aber auch Versicherungen, deren Leistungen sich erhöhen, wenn dieser Tarif zusätzlich abgeschlossen wird. Eine dieser Versicherungen ist die Debeka. Dies ist keine Wertung, ich gebe es nur zu bedenken.

Nicht vergessen werden sollte auch die Motivation hinter der Öffnungsaktion. Die allgemeine Öffnungsaktion für Beamte gibt es schon sehr viele Jahre. Diese zeitlich befristete richtet sich aber extra an die Beamten, die schon in der GKV freiwillig versichert sind. Damit möchte die PKV-Wirtschaft u.a. auf zwei Dinge reagieren:
- Demografischer Wandel (Viele tarife sind voll mit älteren Beamten und es kommen weniger neue nach, dadurch könnten Beiträge stärker steigen, also möchte man die Grundgesamtheit vergrößern)
- Pauschale Beihilfe nach dem Hamburger Modell (Beamte bekommen vom Dienstherr anteilig in der GKV quasi einen "Arbeitgeberzuschuss" zum Beitrag).
Wenn es dir also nur ums Geld geht, dann kannst du eine Wette abschließen und hoffen, dass auf Bundesebene irgendwann auch die pauschale Beihilfe eingeführt wird und sich dein Beitrag in der freiwilligen GKV dadurch evtl. halbiert. Da schon einige Länder dies eingeführt haben stellt sich nicht die Frage, ob diese pauschale Beihilfe mal kommen wird, sondern wann. Aber dies ist meine persönliche Einschätzung.

Zum Stichwort Gesundheitsfragen fällt mir noch etwas ein. soweit ich weiß (Stand Januar 2020), ist die Debeka die einzige PKV, die bei den Gesundheitsfragen eine offene Frage stellt. D.h. es wird gefragt, ob du IRGENDWANN einmal IRGENDEINE Krankheit hattest. Ich überlasse es dir zu Beurteilen, mit welcher Sicherheit du diese Frage wahrheitsgemäß beantworten könntest. Vor dem Hintergrund der o.g. vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung und der Tatsache, dass dies die einzige Möglichkeit ist, wie eine PKV sich eines Beamten entledigen kann, der über die Öffnungsklausel genommen werden musste, würde es mich nicht wundern, wenn die Debeka hier ganz genau hinschaut. Aber wer würde das nicht.

Da ich nun zweimal - nicht gerade positiv - die Debeka erwähnt habe, möchte ich auch etwas relativieren: Hätte ich mich damals für eine PKV entscheiden müssen und hätte die Debeka nicht diese offene Gesundheitsfrage, hätte ich mich wohl für sie entschieden, da sie, in Kombination mit dem Beihilfeergänzungstarif, meinen Wünschen entsprach. Hinzu kamen damals gute Kennzahlen. Und auch, wenn sie den ein oder anderen Skandal verursacht hat und "leider" jeden nur allzugern aufnimmt: Too big to fail (wie es hier jemand schrieb) ist auch ein Qualitätsmerkmal, das einem in Krisenzeiten den Hintern retten könnte. ;)

Wenn du aber dennoch einen pauschales Feuerwerk an Ratschlag mit statistischer Unterfütterung haben möchtest: Nimm die PKV, denn in 95% der Fälle ist aus monetärer und leistungstechnischer Sicht die Kombination aus PKV+Beihilfe die bessere Wahl für einen Beamten. Aber vergiss nicht, dass die Leistungen der PKV in erster Linie zu dir und deinen Lebensumständen passen sollte. Erst danach empfehle ich auf den Betrag zu schauen.

Abgesehen von meinem ganzen Blabla ist PKV oder GKV am Ende ein Glücksspiel. Vor allem, da niemand weiß, wie hart Corona das jeweilige Gesundheitssystem treffen wird. Die Niedrigzinsphase könnte noch sehr lange anhalten, wo legen die PKV ihr Geld an? Bekommt eine PKV auch Steuerzuschüsse, wenn sie in Schieflage gerät? ... Du siehst, dieses Thema ist sehr ausbaufähig und es gibt so viele Faktoren. Wenn du auch nur eines hieraus mitnehmen willst: Schließ die Versicherung ab, die dich (auch im Krankheitsfall) nachts ruhig schlafen lässt und hack das Thema dann ab.

Und bevor jemand fragt: Ja, auch ich denke hin und wieder wehmütig an meinen Kontostand, wenn mir Kollegen in der PKV erzählen, wie viel weniger als ich sie bezahlen. Aber das tue ich nur kurz. Ehrenwort! :)

Erstmal vielen herzlichen Dank für deine Zeit und Mühe, ich weiß das zu schätzen  :)
Die Debeka fällt mittlerweile aus genau dem von dir genannten Grund raus. das ist mir zu heikel. Was die Öffnungsaktion angeht....die muss ich zum Glück nicht nutzen, da ich tatsächlich in den letzten 10 Jahren maximal wegen ner Erkältung beim Arzt war, keine Krankheiten, Folgeschäden aus Unfällen oder sonstigens habe.

Ich habe mir mittlerweile von einem unabhängigen Makler (kein Berater, ist mir ehrlich gesagt zu teuer) eine Auflistung geben lassen und gehe die gerade akribisch durch. Das ist der absolute Wahnsinn, was es da für Tarifkombinationen gibt  ;D
Vom "billigsten" Tarif bei der DBV mit 270 € bis zum Premiumpaket von der Barmenia für 350 € ist da alles dabei...Ich hab jetzt meine Hausaufgaben bekommen und habe am Mittwoch ein Telefondate mit der Maklerin, die geht dann alles nochmal mit mir durch...Ich bin gespannt und werde berichten.

bist du sicher, dass du außerhalb der öffnungsaktion noch wechseln kannst, wenn du bei deiner verbeamtung damals die pkv nicht gewählt hast?

ich weiß das nicht mehr genau ... :(
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Eukalyptus am 19.09.2020 23:34
Könnten die Diskussionsteilnehmer bitte den Unsinn lassen, in ihren Postings 95% Zitat des Vor(Vor)Redners zu belassen, und dem nur 5% eigenen Beitrag hinzuzufügen?

Ich würde das zu schätzen wissen. Vielleicht auch ein paar andere.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Oberamtsfuzzi am 21.09.2020 00:27
Könnten die Diskussionsteilnehmer bitte den Unsinn lassen, in ihren Postings 95% Zitat des Vor(Vor)Redners zu belassen, und dem nur 5% eigenen Beitrag hinzuzufügen?

Ich würde das zu schätzen wissen. Vielleicht auch ein paar andere.

ok
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: was_guckst_du am 21.09.2020 12:14
 ;D ;D ;D
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Feidl am 22.09.2020 12:00
Die Aussage bezog sich sicherlich auf die PKV-Sparte. Da dürfte die DeBeKa weit führend sein.
Das ist aber irrelevant für die too big to fail Situation.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 22.09.2020 13:54
So liebe Leute, ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen tollen Beiträge, die mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen haben. Ich werde zum 01.12. in die PKV wechseln und denke, dass ich mit meinem Tarif ein gutes Preis-Leistungsverhältnis habe.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 22.09.2020 16:32
Die Aussage bezog sich sicherlich auf die PKV-Sparte. Da dürfte die DeBeKa weit führend sein.
Das ist aber irrelevant für die too big to fail Situation.
Nein. Es entspricht nicht der Policy der Versicheringsaufsicht, überhaupt nur eine einzige Kasse ungeordnet abzuwickeln. Das wird insbesondere für den größten deutschen Privatversicherer gelten.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Feidl am 29.09.2020 11:34
Der größte deutsche Privatversicherer ist glaub die Allianz.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 29.09.2020 13:26
Die Allianz ist nur der Viertgrößte. Die DeBeKa ist 4x so groß und damit auch Marktführer.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Feidl am 02.10.2020 08:54
DeBeKa ist 4x so groß
Weil 3,9 das vierfache ist von 2,6 bzw. 5,4 das vierfache von 3,2 (http://"https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_privater_Krankenversicherer")  ???

damit auch Marktführerß
Was immer noch irrelevant ist für die Situation, dass man sich bei einem großen Unternehmen sicherer fühlt, weil es unwahrscheinlicher ist, dass der insolvent geht und Allianz nun mal immer noch einen 140 Mrd Konzern hinter sich hat.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 02.10.2020 11:52
DeBeKa ist 4x so groß
Weil 3,9 das vierfache ist von 2,6 bzw. 5,4 das vierfache von 3,2 (http://"https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_privater_Krankenversicherer")  ???
Gemessen an der Anzahl der Verträge. Aber auch Anzahl der Versicherten Personen und Bruttobreitragseinnahmen sind doppelt so hoch (vgl. Geschäftsberichte 2019).

damit auch Marktführerß
Was immer noch irrelevant ist für die Situation, dass man sich bei einem großen Unternehmen sicherer fühlt, weil es unwahrscheinlicher ist, dass der insolvent geht und Allianz nun mal immer noch einen 140 Mrd Konzern hinter sich hat.
[/quote]
Maßgeblich ist aber nicht, wo Du Dich womöglich sicherer fühlst, sondern wie aufsichtsrechtlich die Erfüllung von Versicherungszusagen sichergestellt wird.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: was_guckst_du am 02.10.2020 15:47
..es gibt im Land der Versicherungsweltmeister bestimmt auch eine Versicherung, die das Risiko absichert, dass der eigene private Krankenversicherer in die Knie geht... ;D
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Eukalyptus am 02.10.2020 19:12
..es gibt im Land der Versicherungsweltmeister bestimmt auch eine Versicherung, die das Risiko absichert, dass der eigene private Krankenversicherer in die Knie geht... ;D

Schlage nach bei: "Rückversicherung". Und ja, private Krankenversicherungen haben so etwas um das Risiko eines millionenschweren Krankenfalles aufzufangen. Beeinflusst sicher auch die Härte der Risikoprüfung, um den Bestand von vorneherein sauber zu halten (und falls doch etwas passiert sich gegenüber der Rückversicherung keine Blösse zu geben). Insofern ist das Argument eine kleinere PKV sei (allein) wegen ihrer geringen Größe in einem solchen Fall finanziell gefährdet, grundsätzlich nicht richtig.

Und für die betroffenen Privatpersonen (falls es doch dazu käme) wird halt eine Auffanggesellschaft (welcher Art auch immer, durch direkte Übernahme des Bestandes durch eine andere PKV, Auffanggesellschaft über Verband der PKV, etc. pp.) gebildet. Da hat keiner Interesse dran, eine PKV öffentlichkeitswirksam pleitegehen zu lassen. Im halbsozialistischen Deutschland doch nicht (das vollsozialistische Deutschland ging morgen vor 30 Jahren unter - ich wünsche, ehrlich gemeint, einen guten Tag der Deutschen Einheit)...
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Asperatus am 03.10.2020 08:19
Ich würde bei der Wahl einer PKV die Rechtsform des Versicherungsvereines auf Gegenseitigkeit (VVaG) bevorzugen.  VVaG stehen weniger als große Kapitalgesellschaften unter dem Druck, für ihre Anteilseigner Rendite erzielen zu müssen. Dieser Druck könnte eher zu Beitragssteigerungen oder restriktiver Bewilligung von Leistungen führen, um ihre Einnahmen zu erhöhen und ihre Ausgaben zu verringen.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Beamtenexperte am 15.10.2020 09:19
Guten Morgen.

Grundsätzlich macht hier die PKV schon Sinn. Aber : Vergleich anfordern von allen guten Anbietern (ALte Oldenburger, Concordia, Barmenia, Dt. Ring). Debeka und HUK haben zu viele Leistungslücken, und wenn man gesund ist nimmt man einen Versicherer, der eine sehr strenge Annahmepolitik hat. So bleibt das Kollektiv "sauber" und auf lange Sicht sind die Beitragsanpassung geringer. Check24 immer berücksichtigen, dass die bei den Beiträgen die Pflegepflichtversicherung nicht mit ausweisen! Also immer 20€ oben drauf rechnen.
Wenn man wirklich gesund ist, dann liegt die Concordia unschlagbar vorne.
Damit bei einer Antragstellung auch wirklich alles korrekt ist unbedingt bei der aktuellen GKV eine Patientenquittung anfordern. Denn da gibt es oft Abweichungen zwischen dem, was man selbst meint, was der Arzt einem sagt und was der Arzt dann meldet/abrechnet.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Asperatus am 17.10.2020 12:02
Debeka und HUK haben zu viele Leistungslücken

Welche Leistungen sind bei den beiden Versicherern lückenhaft?
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Euphyll am 18.10.2020 17:25
Bleib in der GKV. In der PKV erlebt man derzeit Preisexplosionen aufgrund Corona und Spahn'scher Politik wie mehr Geld für alle im Gesundheitssektor etc. pp. Bleib in der GKV und werde Angestellter, damit man endlich den hälftigen Anspruch bekommt. Beamte sind übrigens entlassbar. Diese Gerüchte, sie seien unkündbar sind falsch. Daher schwinden die "Vorteile" dahin.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Bastel am 18.10.2020 22:36
Die GKV wird auch noch teurerer... einfach mal abwarten...
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Feidl am 19.10.2020 16:30
Beamte sind übrigens entlassbar. Diese Gerüchte, sie seien unkündbar sind falsch. Daher schwinden die "Vorteile" dahin.
Nein, Beamte können nicht (einfach) entlassen werden. § 21 bis § 24 BeamtStG geben vor, wann Beamte entlassen werden können, bzw. Beamtenrechte verlieren. NUR wenn einer dieser Punkte erfüllt ist, ist es möglich.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dude23 am 20.10.2020 07:28
Bleib in der GKV. In der PKV erlebt man derzeit Preisexplosionen aufgrund Corona und Spahn'scher Politik wie mehr Geld für alle im Gesundheitssektor etc. pp. Bleib in der GKV und werde Angestellter, damit man endlich den hälftigen Anspruch bekommt. Beamte sind übrigens entlassbar. Diese Gerüchte, sie seien unkündbar sind falsch. Daher schwinden die "Vorteile" dahin.

Hör doch bitte auf, andere Leute mit Unsinn zu verunsichern.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: panda84 am 20.10.2020 11:21
Bleib in der GKV. In der PKV erlebt man derzeit Preisexplosionen aufgrund Corona und Spahn'scher Politik wie mehr Geld für alle im Gesundheitssektor etc. pp. Bleib in der GKV und werde Angestellter, damit man endlich den hälftigen Anspruch bekommt. Beamte sind übrigens entlassbar. Diese Gerüchte, sie seien unkündbar sind falsch. Daher schwinden die "Vorteile" dahin.


 Explosion  ;D
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Ozymandias am 20.10.2020 12:52
Vor allem dieses Stammtischgerede im Sinne von "PKV wird im Alter teurer" ist bei Beamten nicht zutreffend, die wird im Alter günstiger, da in der Regel nur noch 30% zu zahlen sind.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: 2strong am 20.10.2020 16:30
Das kommt noch hinzu. Sie wird ja auch bei allen anderen nicht teurer. Es ist ab Rentenbezug aber zusätzlich der vorhergehende AG-Anteil zu übernehmen.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: YourBunnyWrote am 11.11.2020 02:18
So liebe Leute, ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen tollen Beiträge, die mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen haben. Ich werde zum 01.12. in die PKV wechseln und denke, dass ich mit meinem Tarif ein gutes Preis-Leistungsverhältnis habe.

Für welche hast du dich entschieden? Welcher Ergänzungstarif?
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: WasDennNun am 13.11.2020 08:31
Bleib in der GKV. In der PKV erlebt man derzeit Preisexplosionen aufgrund Corona und Spahn'scher Politik wie mehr Geld für alle im Gesundheitssektor etc. pp. Bleib in der GKV und werde Angestellter, damit man endlich den hälftigen Anspruch bekommt. Beamte sind übrigens entlassbar. Diese Gerüchte, sie seien unkündbar sind falsch. Daher schwinden die "Vorteile" dahin.
Oha, habe gerade nach 3 Jahren eine 3,5% Erhöhung bekommen, krass, damit liege ich ja niedriger gegenüber der GKV Preiserhöhungen durch Lohnsteigerungen.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Euphyll am 14.11.2020 23:45
Dieser Moment, wo die PKV-Jünger das Ganze schön reden und die Erhöhungen Jahr für Jahr mit den so saftigen Steigerungen in der GKV vergleichen (dann auf ein mal sind Vergleiche zwischen GKV und PKV statthaft  - haha). Natürlich stets in der Annahme, dass der Betroffene einen Verdienst um die Beitragsbemessungsgrenze (4.687,50) herum hat. Diese PKV-Marketing-Sache wirkt nicht bei jedem: "Die BBG-Grenze steigt ja schließlich um 200-300 Euro. Schaut her: Wir als PKV liegen deutlich drunter!."

Ich bleibe dabei, dass der RE-Zins weiter sinken wird und die PKV ebenso wie die Lebensversicherung bei derzeitiger EU-Zinslage keine gute Zukunft hat.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: BalBund am 15.11.2020 00:12
Ich bleibe dabei, dass der RE-Zins weiter sinken wird und die PKV ebenso wie die Lebensversicherung bei derzeitiger EU-Zinslage keine gute Zukunft hat.

Ich stimme Dir bezüglich des Rechnungszinses zu, das wird die PKV vor erhebliche Schwierigkeiten stellen, was die Altersrücklage angeht. Wobei da für die Beihilfempfänger früher oder später meiner Meinung nach das Alimentationsprinzip greifen muss, freiwillig oder nach Klage, weil die Beträge sonst über Gebühr belasten würden.
Ich bin nur nur noch nicht schlüssig, ob der Staat entweder den Rücklageanteil tragen wird, oder pauschal die Beihilfe um 10% erhöht um die Kosten abzumindern. Beides Kosten im langfristigen Millardenbereich, aber aus heutiger Sicht alternativlos.

Je nach Wahlausgang halt verbunden mit einem harten Cut zur Bürgerversicherung (PKVen laufen aus, Bestandsschutz für die Beamten, der Rest flieht irgendwie) oder mit einer weiteren Stärkung auf Kosten des GKV-Katalogs (Stichwort private Zusatzversicherung über die eigene GKV und ihren PKV-Partner).

So, genug Glaskugel für heute
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 09.02.2021 12:46
So liebe Leute, ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen tollen Beiträge, die mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen haben. Ich werde zum 01.12. in die PKV wechseln und denke, dass ich mit meinem Tarif ein gutes Preis-Leistungsverhältnis habe.

Für welche hast du dich entschieden? Welcher Ergänzungstarif?

entschuldige die späte Antwort. Ich hab mich für folgende Bausteine entschieden:

VisB 50T-U, BWE-U, BW2 50T-U, BN3/2 50-U, PVB, KHT-U/25, KUR-U/250

LG
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 09.02.2021 13:04
Bleib in der GKV. In der PKV erlebt man derzeit Preisexplosionen aufgrund Corona und Spahn'scher Politik wie mehr Geld für alle im Gesundheitssektor etc. pp. Bleib in der GKV und werde Angestellter, damit man endlich den hälftigen Anspruch bekommt. Beamte sind übrigens entlassbar. Diese Gerüchte, sie seien unkündbar sind falsch. Daher schwinden die "Vorteile" dahin.
Es tut mir leid, dass ich das jetzt so sagen muss...aber so einen Blödsinn habe ich lange nicht gelesen...nicht böse gemeint. Aber diese Aussage...bleib in der GKV und werde Angestellter....wo ich so lange auf die Verbeamtung hingearbeitet habe...gerade wegen der beruflichen Sicherheit...ich musste schon etwas schmunzeln. Aber für jemanden, der sich mit der Materie überhaupt nicht auskennt, kann das schon verwirrend sein. natürlich ist die Verbeamtung per se nicht für jeden etwas, aber dass Beamte "einfach so" kündbar sind, ist schon mal absoluter Blödsinn. Erstens kann man Beamte nicht kündigen, da sie keinen Arbeitsvertrag haben, zweitens ist die Beendigung des Dienstverhältnisses für Bundesbeamte in den §§ 30-59 BBG festgeschrieben. So "einfach" geht das nun wirklich nicht.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Asperatus am 09.02.2021 17:17
So liebe Leute, ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen tollen Beiträge, die mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen haben. Ich werde zum 01.12. in die PKV wechseln und denke, dass ich mit meinem Tarif ein gutes Preis-Leistungsverhältnis habe.

Für welche hast du dich entschieden? Welcher Ergänzungstarif?

entschuldige die späte Antwort. Ich hab mich für folgende Bausteine entschieden:

VisB 50T-U, BWE-U, BW2 50T-U, BN3/2 50-U, PVB, KHT-U/25, KUR-U/250

LG


Das ist dann bei der DBV?
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Dr Bruce Banner am 10.03.2021 13:41
Ja, genau. Ist bei der DBV.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Andy4u am 14.05.2021 01:36
Hi Leute;

Ich habe zur Zeit das gleiche Problem...

Könntet Ihr das alles noch einmal schreiben?!

Ach vielleicht noch wichtiger: was bedeutet denn  Beihilfeergänzungstarif?   Ist ja scheinbar etwas anderes als diese Restkostenabdeckung...
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: jomo7k am 19.07.2021 19:02

damit auch Marktführerß
Was immer noch irrelevant ist für die Situation, dass man sich bei einem großen Unternehmen sicherer fühlt, weil es unwahrscheinlicher ist, dass der insolvent geht und Allianz nun mal immer noch einen 140 Mrd Konzern hinter sich hat.
[/quote]

Wichtig ist, wie hoch der Kundenstamm ist. Die Kundendaten/Verträge stellen für eine Versicherungsgesellschaft hohe immaterielle Vermögenswerte dar. Selbst wenn ein Gesellschaft insolvent ist, wird diese von einer anderen Vers. Gesellschaft sehr gerne übernommen (gekauft) u. damit auch die Versicherungsleistungen/-verträge.
Titel: Antw:Hilfe bei der Entscheidungsfindung PKV / GKV
Beitrag von: Ozymandias am 19.07.2021 21:05
So liebe Leute, ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen tollen Beiträge, die mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen haben. Ich werde zum 01.12. in die PKV wechseln und denke, dass ich mit meinem Tarif ein gutes Preis-Leistungsverhältnis habe.

Für welche hast du dich entschieden? Welcher Ergänzungstarif?

entschuldige die späte Antwort. Ich hab mich für folgende Bausteine entschieden:

VisB 50T-U, BWE-U, BW2 50T-U, BN3/2 50-U, PVB, KHT-U/25, KUR-U/250

LG

Beim Krankenhaustagegeld kann man sich überlegen, ob man sich das sparen möchte. Was genau ist hier das Risiko? Es gibt weiterhin volles Gehalt. Auch wird nicht immer ab dem 1. Tag gezahlt, hier mal im Vertrag nachschauen und durchrechnen.

Kur mit Beihilfe ist immer etwas problematisch, da kann man auf einem Betrag sitzen bleiben, der hiermit abgesichert wird. Diesen Betrag sollte sich ein Beamter locker leisten können, aus meiner Sicht nicht wirklich ein zu verischerendes Risiko.

Diese Bestandteile kann man auch noch später einzeln kündigen, wenn Sie einem nicht mehr gefallen.