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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Bürohengst am 08.11.2019 16:23

Titel: Schwierige Kollegen
Beitrag von: Bürohengst am 08.11.2019 16:23
Hallo,

vielleicht geht es dem ein oder anderen ja auch so:
Durch den leergefegten Bewerbermarkt in vielen Bereichen war unsere Personalabteilung gezwungen, Kompromisse einzugehen, die sie vor 10 Jahren noch nicht eingegangen wäre (fachlich als auch menschlich). Manche Neuen wurden sogar entgegen bestehender Bedenken im Gremium eingestellt. Das ist für mich alles noch nachvollziehbar, es geht anderen Personalabteilungen ja nicht anders.
Inzwischen fangen diese Kompromisse aber an, voll auf das Betriebsklima und die Arbeitsmotivation der dienstälteren Kollegen durchzuschlagen. Der eine neue Kollege (Quereinsteiger aus der Industrie) verquatscht sich selbst bei Standardfällen endlos am Telefon und pflegt dabei einen Slang, wie ich ihn vielleicht irgendwo in einer Schlachterei oder in der Kfz-Werkstatt erwarten würde. Dabei fallen nicht selten Kraftausdrücke. Weil er seine Arbeit so natürlich kaum schafft, geht er oft erst nach 18 Uhr nachhause und sammelt endlos Überstunden, die er dann auf Kosten anderer Kollegen, die ihre Arbeit regulär schaffen, abbummeln möchte.
Die andere Kollegin hat überhaupt kein Problem damit, ihren von daheim mitgebrachten Zwiebel-Knoblauch-Schafskäse-Nudelsalat in der Mikrowelle an der Arbeit aufzuwärmen und den ganzen Flur und alle angrenzenden Büros damit aromatisch zu beglücken (Küchentür schließen bringt hier kaum was). Zudem kriegt sie es nicht hin, Türen leise zu öffnen und zu schließen. Noch dazu plagt sie bereits seit etlichen Wochen ein trockener Reizhusten, dem sie im Büro inzwischen schamlos freien Lauf lässt.
Eine andere Neue nießt dermaßen laut und herzhaft, dass man es selbst im hinterletzten Büro noch hört. Zudem arbeitet sie ziemlich egoistisch (aus 5 Eingangs-Faxen sucht sie ihres raus und lässt den Rest liegen...).
Eine andere Dame hat zugegebenermaßen nicht das einfachste Aufgabenfeld zugeteilt bekommen. Ihren Frust darüber lässt sie inzwischen täglich ab, teilweise muss sich das "Opfer" von Kollege 30 Minuten lang Schimpftiraden anhören, dass sie nur mit Idioten zu tun hat, was nun schon alles wieder falsch läuft usw.
Die Probezeit ist in allen Fällen bereits passé, alle sind unbefristet.

Uns, die Dienstälteren, stört das alles inzwischen sehr. Früher hatte die Perso echt ein gutes Händchen, aber seit 3-4 Jahren geht es bergab. Leider ist außer mir und einer Teilzeitkollegin kaum jemand da, der sich vorstellen kann, zum Rundumschlag auszuholen. Es sind inzwischen einfach zu viele Pflegefälle an Bord, die hier die Stimmung nach unten ziehen und das Büroklima belasten. Das man sich "irgendwie" von 3-4 Leuten wieder trennt, ist leider unrealistisch, dafür ist der Arbeitsanfall derzeit zu groß und neues Fachpersonal wächst bekanntlich nicht auf den Bäumen. Der nächste Vorgesetzte weiss inzwischen bescheid, sieht aber keine andere Möglichkeit, auf die Schnelle etwas zu verändern bzw. spielt es herunter (sitzt selber auf einem anderen Stockwerk und ist viel auswärts unterwegs). Es gab mal von ihm einen Appell, der nur ein paar Tage was gebracht hat, bevor alle betreffenden Personen in ihre alte Muster zurückfielen.
Meine Teilzeitkollegin hat zudem Angst, dass sie geschnitten wird oder als Querulantin dasteht, wenn sie sich mit mir zusammen über 3-4 Leute gleichzeitig beschwert. Sie geht halt am Dienstagmittag in ihr persönliches Wochenende und dann "aus den Augen, aus dem Sinn".

Auf der einen Seite hätte ich mittlerweile gute Lust zu kündigen, auf der anderen Seite habe ich bisher immer gerne hier gearbeitet und will mich eigentlich nicht durch so etwas vertreiben lassen. Aber ich muss halt auch keine 3 Jahre mehr bis zur Rente arbeiten, sondern 30... bin hin- und hergerissen.

Mich würden eure Gedanken und Erfahrungen hierzu interessieren.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Tagelöhner am 08.11.2019 17:35
Der Öffentliche Dienst hat nicht ohne Grund auch das Image, als Auffangbecken für Lowperformer und für Arbeitskräfte, die in der freien Wirtschaft nicht lange überleben würden, zu dienen.

Meine Empfehlung: Nicht zu arg reinsteigern und sich einen Spaß daraus machen. Schon ist man täglich von Comedyfiguren umgeben und kann herzlich darüber lachen. Der Job ist nicht alles im Leben, sondern kann auch mal Mittel zum Zweck sein.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: KaterS am 08.11.2019 20:10
Bürohengst. Locker bleiben und nicht zu viel darüber nachdenken.

Mir geht es ähnlich wie Ihnen. Als Dienstältere wundere ich mich über das Niveau der Personen, die hier einen Arbeitsplatz finden. Offenbar ist der Arbeitsmarkt mittlerweile so leer gefegt, dass jeder, der in der Lage ist, einigermaßen seinen Namen schreiben zu können, eine Anstellung findet.

Anfangs habe ich mir noch Gedanken darüber gemacht, was für Schriftstücke unsere Behörde verlassen. Mittlerweile ist mir das egal. Sollen doch bitte die jeweiligen Vorgesetzten tätig werden. Was machen schon ein paar Rechtschreibfehler. Hauptsache der Adressat versteht oder erahnt was gemeint ist ;-)

Meine KollegInnen und ich halten uns zurück. Das spart nerven und in 5-6 Jahren sind wir alle in Pension.

Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Brownyy am 08.11.2019 23:03
Dank unserer Bildungspolitik kommt da noch einiges auf uns zu. Wenn Absolventen (Auszubildende und Studenten!) es nicht mehr schaffen einen korrekten Satz zu verfassen, der einer Behörde würdig ist, sagt das einiges. Von der Generation der Millenials werden wir noch einiges hören. Herrlich. Eine Generation voller dümmlicher Tyrannen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Bürohengst am 09.11.2019 08:32
Dank unserer Bildungspolitik kommt da noch einiges auf uns zu. Wenn Absolventen (Auszubildende und Studenten!) es nicht mehr schaffen einen korrekten Satz zu verfassen, der einer Behörde würdig ist, sagt das einiges. Von der Generation der Millenials werden wir noch einiges hören. Herrlich. Eine Generation voller dümmlicher Tyrannen.

Davor graut es mir auch schon, wobei ich hier zumindest noch die leise Hoffnung hege, die Jüngeren noch ein Stück formen zu können. Ich war mit 20/21 auch noch nicht der Charakter, der ich heute bin.
In meinem Eingangstext geht es um Leute im Alter zwischen Mitte Dreißig und Anfang Fünfzig.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Zukunft ÖD am 09.11.2019 10:47
Oje...da wird mir ja richtig Angst! Ich habe mich aus der freien Wirtschaft heraus beim ÖD beworben (warte noch auf Antwort) und frage mich jetzt, ob ich das richtige getan habe, mich zu bewerben...
Was ich bisher an Erfahrungen gesammelt habe, ging es durchaus mal lustig und locker zu, es werden auch mal Scherze mit den "Kunden" gemacht.. je nachdem, in welcher Position / Branche man gearbeitet hat und wie lange man die Leute kennt.

Allerdings ist es auch klar, dass wenn viel Arbeit anliegt, dass man keine ausschweifenden Gespräche führt und versucht, das Pensum zu schaffen.
Ich rege mich auch über diverse "netten" Kollegen auf, die nie die Spülmaschine einräumen, kein Toilettenpapier nachfüllen, sehr laut sind, etc... das nervt mich auch und stört teilweise sehr.
Oft hilft aber einfach mal ein klärendes Gespräch, da sich oft herausgestellt hat, dass es den Personen gar nicht bewußt ist, dass ihr Verhalten störend ist.

Aber irgendwie drängt sich mir jetzt das Gefühl auf, dass die Mitarbeiter des ÖD gegen neue Kollegen sind, die aus der freien Wirtschaft kommen... da frage ich mich schon, was ich da für eine Zukunft hätte... denn freundliche Kollegen und gutes Zusammenarbeiten wäre mir schon sehr wichtig.

Man passt sich halt an die Gegebenheiten an.. natürlich ist es für Diejenigen einfacher, die das seit der Ausbildung nicht anders kennen... Neulinge machen da wahrscheinlich automatisch Fehler...denn natürlich ist eine Bürokraft, die in der Baubranche gearbeitet hat, andere Umgangstöne mit den Kollegen und Kunden gewohnt als eine Kraft, die z.B. bei einem Arzt oder Steuerberater gearbeitet hat...
Aber ich hoffe doch sehr, falls man mir eine Stelle anbietet, dass meine Kollegen auf Fehler hinweisen, damit man sich verbessern, lernen und anpassen kann...

Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Brownyy am 09.11.2019 11:31
Interessanterweise sind gerade solche Kollegen die ersten, die sich über ein reduziertes LOE beschweren. "Aber ich komme doch immer pünktlich...!"

Aber falls es beruhigt, dies zieht sich durch alle Bereiche. Nicht nur den ÖD, Wirtschaft, Politik, Vereinsleben usw.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Badener am 09.11.2019 14:25
Oje...da wird mir ja richtig Angst! Ich habe mich aus der freien Wirtschaft heraus beim ÖD beworben (warte noch auf Antwort) und frage mich jetzt, ob ich das richtige getan habe, mich zu bewerben...
Was ich bisher an Erfahrungen gesammelt habe, ging es durchaus mal lustig und locker zu, es werden auch mal Scherze mit den "Kunden" gemacht.. je nachdem, in welcher Position / Branche man gearbeitet hat und wie lange man die Leute kennt.

Allerdings ist es auch klar, dass wenn viel Arbeit anliegt, dass man keine ausschweifenden Gespräche führt und versucht, das Pensum zu schaffen.
Ich rege mich auch über diverse "netten" Kollegen auf, die nie die Spülmaschine einräumen, kein Toilettenpapier nachfüllen, sehr laut sind, etc... das nervt mich auch und stört teilweise sehr.
Oft hilft aber einfach mal ein klärendes Gespräch, da sich oft herausgestellt hat, dass es den Personen gar nicht bewußt ist, dass ihr Verhalten störend ist.

Aber irgendwie drängt sich mir jetzt das Gefühl auf, dass die Mitarbeiter des ÖD gegen neue Kollegen sind, die aus der freien Wirtschaft kommen... da frage ich mich schon, was ich da für eine Zukunft hätte... denn freundliche Kollegen und gutes Zusammenarbeiten wäre mir schon sehr wichtig.

Man passt sich halt an die Gegebenheiten an.. natürlich ist es für Diejenigen einfacher, die das seit der Ausbildung nicht anders kennen... Neulinge machen da wahrscheinlich automatisch Fehler...denn natürlich ist eine Bürokraft, die in der Baubranche gearbeitet hat, andere Umgangstöne mit den Kollegen und Kunden gewohnt als eine Kraft, die z.B. bei einem Arzt oder Steuerberater gearbeitet hat...
Aber ich hoffe doch sehr, falls man mir eine Stelle anbietet, dass meine Kollegen auf Fehler hinweisen, damit man sich verbessern, lernen und anpassen kann...

Keine Angst es gibt im öD auch Kollegen, die weniger verkrampft bzw. spießig sind.

Bei uns darf man sogar husten.

Wenn ich mit solchen Ärmelschonern, wie Bürohengst, zusammenarbeiten müsste, würde ich aber die Krise bekommen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Squix am 09.11.2019 14:27
Ja damals hätte es das nicht gegeben... der elitäre Kreis im öD der nunmehr Angst hat, dass sich das Bild vom faulen und überbezahlten Beamten bzw. Verwaltungsangestellten bewahrheitet. Besonders dann, wenn neue Kollegen echt schon richtig arbeiten mussten und sich über das Pensum freuen.

Im öD macht sich keiner kaputt ... die Bezahlung nach EG 13 ist schnell mit dem Amtsleiter, den man schon ewig kennt, abgekaspert - der PR macht ja auch mit . Da kann man neue Kollegen nicht gebrauchen. Insbesondere dann nicht, wenn die auch für ne EG 9b arbeiten und beweisen, dass Aufgaben bereits mit einer einfachen Hochschulbildung zu packen sind oder gar weniger und dann hier im Forum jammern.

Sprecht die Kollegen an ... Kommunikation soll helfen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Brownyy am 09.11.2019 16:03
Das regelt sich ohnehin irgendwann von alleine.

Spätestens wenn ihnen die Arbeit zu viel wird suchen sie das Weite. Oder wenn sie zu Recht bei Beförderungen übergangen werden.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: SunshineR am 09.11.2019 20:35
Das regelt sich ohnehin irgendwann von alleine.

Spätestens wenn ihnen die Arbeit zu viel wird suchen sie das Weite. Oder wenn sie zu Recht bei Beförderungen übergangen werden.


Hallo zusammen,

diese Aussage verstehe ich nicht so recht.
Warum sollten die neuen Kollegen bei Beförderungen übergangen werden?
Weil sie aus der Privatwirtschaft kommen oder wegen ihres nervigen Verhaltens?

Beste Grüße in die Runde! :-)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Brownyy am 10.11.2019 12:42
Würdest du als Vorgesetzter einen nervigen Low-Performer auch noch mit einer Beförderung belohnen?
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: SunshineR am 10.11.2019 14:33
Vielleicht habe ich es schlecht formuliert.
Also keine Beförderung, weil nerviges Verhalten.
Beförderung, weil die Person vorher in der Privatwirtschaft tätig war, ist nicht ausgeschlossen!

Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: clarion am 10.11.2019 21:05
Nun ja bei uns gibt es unter den Altgedienten mehr Lowperformer als unter denen, die die letzten Jahre eingestellt wurden! Besonders auf dem Keks geht die ewige Meckerei der Alten, bei denen das Glas grundsätzlich halb leer ist.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Wasserkopp am 11.11.2019 06:33
Nun ja bei uns gibt es unter den Altgedienten mehr Lowperformer als unter denen, die die letzten Jahre eingestellt wurden! Besonders auf dem Keks geht die ewige Meckerei der Alten, bei denen das Glas grundsätzlich halb leer ist.

Also das ist auch eher mein Eindruck. Der öffentliche Dienst hat in den letzten Jahren  -gerade auf den Führungsebenen- einen anderen Anspruch. Das schmeckt vielen "Altgedienten" (sowohl mit als auch ohne Führungsverantwortung) überhaupt nicht.

Von "früher war alles besser", bis "dafür sind wir halt im öffentlichen Dienst" bekommt man alle gruseligen Ausreden und Gejammer zu hören.

Also ja - es ist teilweise ab- und erschreckend, aber nicht nur von den Neuen. Trotzdem verstehe ich, wenn man bei Behörden Nachwuchsprobleme hat. Aber vermutlich schließt sich hier der Kreis. Zweitklassige Führungskräfte stellen halt keine erstklassigen Mitarbeiter ein ;)
Wobei natürlich viele Punkte im System "öffentlicher Dienst" da eine große Rolle spielen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 11.11.2019 08:15
Von der Generation der Millenials werden wir noch einiges hören. Herrlich. Eine Generation voller dümmlicher Tyrannen.

Da ich vor Kurzem gelesen habe, dass ich offenbar ebenfalls zu diese Generation der "Millenials" gehöre mal fröhlich dankend rüberwink, huhuuu!

Im Ernst, oder auch nicht:

Das Ganze liest sich für mich als Außenstehenden vermutlich amüsanter, als es tatsächlich ist, das klingt wie in einer Comedysendung: Der eine flachst die ganze Zeit am Telefon, die andere hustet und hüllt den Flur in Knoblauchduft, die dritte schimpft den ganzen Tag. Unvermittelt hallt ein herzhafter Nieser donnergleich aus dem Hintergrund durch die Luft …

Ich würde auch sagen, du bist nicht verantwortlich für die Arbeitsweisen deiner Kollegen. Wenn sich irgendwann jemand über den all zu jovialen Kollegen am Telefon beschwert - nicht dein Problem. Den Knoblauchduft kann man sicher ansprechen. Ich persönlich liebe Knoblauch und Knoblauchduft, doch würde mir im Traum nicht einfallen, irgendwas knoblauchriechendes mit auf die Arbeit zu nehmen. Vielleicht muss man die Kollegin einfach noch mal drauf stoßen.

Solche Verhaltensweisen werden bei uns z. B. aber auch während des jährlichen Mitarbeitergesprächs angesprochen, das zugleich das LOB-Gespräch darstellt. Da könnte der direkte Vorgesetzte auch mal ein Wort an die Kolleginnen und Kollegen richten (mir wurden da auch schon Dinge gesagt, von denen mir gar nicht bewusst war, dass ich sie an den Tag gelegt habe und dass sie störten).

Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: personallife am 11.11.2019 08:42
Hallo allerseits,

ich muss lächelnd feststellen, dass überall gewisse Marotten Einzug halten.

Ich komme aus der freien Marktwirtschaft und bin seit 4,5 Jahren im öD. Witzigerweise finde ich teilweise das Verhalten der älteren Mitarbeiter um weiten schlimmer als das, der neuen Mitarbeiter, wobei viele "Neue" sich das Arbeiten der "Älteren" aneignen.
Man kommt relativ motiviert an und merkt nach und nach wie Kollegen einfach mal die Handbremse beim Arbeiten anziehen, sodass Arbeit liegen bleibt, die jemand anderes übernehmen muss. Das demotiviert dann einen so richtig! Andere sind so denkfaul (und schlau), dass der Kollege oder der Vorgesetzte die Arbeit mit erledigen muss. Ich muss mich regelmäßig darüber aufregen.

Bzgl. der Geräusche - es gibt Menschen, die sind total resistent gegen Lärm (Produktion und Empfinden). Ich selbst habe auch Kollegen, die ständig so laut reden, dass man meint, man müsse sie mal zum Ohrenarzt schicken. Oder Kolleginnen, die ständig nur reden und Lachen müssen, weil 8 Stunden Arbeit ja ach so lustig sind. Manchmal rege ich mich mehr, manchmal weniger auf. So ist das leider..
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Spid am 11.11.2019 09:12
Ich frage mich, woher immer so viele Manschen aus freien Marktwirtschaften mit hervorragenden Deutschkenntnissen kommen, schließlich gibt es diese Wirtschaftsordnung nur in einigen afrikanischen Staaten und einigen failed/failing states oder in de-facto-Regimen wie Transnistrien.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: FGL am 11.11.2019 12:40
Von der Generation der Millenials werden wir noch einiges hören. Herrlich. Eine Generation voller dümmlicher Tyrannen.
Ok Boomer.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Dakmer am 11.11.2019 12:59
Da habe ich ja richtig was gelernt. Ich bin also zwischen den Boomer und den Millennials. Gut, dann muss ich mich hier nicht angesprochen fühlen. ;-)
Ich möchte auch anmerken, dass mir eher die Marotten der Jüngeren auf den Keks gehen als die der Älteren. Die jüngere Generation nimmt sich eher die gemütlichen Aspekte der Verwaltung an und verzichtet auf zuviel Elan.  Nicht Alle, natürlich. Erschreckend für mich ist zuerst das schnelle Duzen, sobald die hier sind. Erklärt mich für altmodisch, aber ich finde das unangemessen. Dann fehlt es denen oft an Energie und Zielstrebigkeit. Wenn wir Boomer und Generation X in Rente sind, dann bleiben ja nur noch diese Gemütlichen. Oh je.
Übrigens verzichte ich grundsätzlich auf Knoblauch im Büro.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Sjuda am 11.11.2019 13:04
Wer sind eigentlich die "schlimmeren" Kollegen? Die im Eingangspost beschriebenen oder aber die, die sich lieber in Foren ausheulen und sich wie Kindergartenkinder verhalten, anstatt die (vermeintlichen) Probleme, z.B. durch Ansprechen der Person, einfach zu lösen?

Wer schon ein Problem damit hat, dass sich jemand nur sein Fax herausnimmt und den Rest liegen lässt, der ist mit Sicherheit ein heißer Kandidat dafür, bei der kleinsten Stresssituation wochenlang auszufallen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Wasserkopp am 11.11.2019 13:08
Ich glaube hier werden Einzelfälle verallgemeinert. Ob eine ganze Generation gleich tickt wage ich zu bezweifeln.

Spannend ist doch eher, dass es in jeder Behörde Probleme gibt, die scheinbar einfach hingenommen werden. Beim Thema "Du/Sie": Man könnte auch einfach ablehnen und auf das "Sie" bestehen. Ich habe das schon praktiziert und sehr irritierte Blicke erhalten.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 11.11.2019 13:19
Die jüngere Generation nimmt sich eher die gemütlichen Aspekte der Verwaltung an und verzichtet auf zuviel Elan.

Wir haben halt gelernt, dass es einem eh niemand dankt, wenn wir mehr Elan an den Tag legen als für den, für den wir auch tatsächlich bezahlt werden.  :D
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: was_guckst_du am 11.11.2019 13:21
Wer schon ein Problem damit hat, dass sich jemand nur sein Fax herausnimmt und den Rest liegen lässt, der ist mit Sicherheit ein heißer Kandidat dafür, bei der kleinsten Stresssituation wochenlang auszufallen.

...Faxe? ...war da nicht mal dieses Papier, dass piepend aus dem Telefongerät kroch?...oder ist das dänische Bier gemeint? 8)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Brownyy am 11.11.2019 14:01
Von der Generation der Millenials werden wir noch einiges hören. Herrlich. Eine Generation voller dümmlicher Tyrannen.
Ok Boomer.

 ;D Nein, definitiv nein!
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 11.11.2019 14:06
Wer schon ein Problem damit hat, dass sich jemand nur sein Fax herausnimmt und den Rest liegen lässt, der ist mit Sicherheit ein heißer Kandidat dafür, bei der kleinsten Stresssituation wochenlang auszufallen.

...Faxe? ...war da nicht mal dieses Papier, dass piepend aus dem Telefongerät kroch?...oder ist das dänische Bier gemeint? 8)

Ach ja, richtig, darüber bin ich ebenfalls gestolpert. Allerdings habe ich mir sagen lassen, dass dieses vor-neuländliche Phänomen in manchen Büros offenbar noch immer seinen Dienst tut.

Der Usus, dass einer alle Faxe mitnimmt, kommt mir allerdings auch ein wenig befremdlich vor. Wenn das so abgesprochen ist, dass jeder jedens Postverteilungsclown macht, okay, aber das muss auch erst mal jeder wissen.

Ich selber würde ansonsten Schriftstücke, die für andere Kollegen eingehen nur dann anrühren, wenn ich deren offizielle Vertretung übernommen habe (sie gehen mich ja sonst auch gar nichts an). Fehlte ja noch, dass ich extra durch die Büros tapper, um die Faxe zu verteilen. Und wenn die Kollegen nicht da sind, die bei mir im Büro zu horten (die Schriftstücke, nicht das Bier, mit Bier hätte ich sicher viele Freunde)?
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: JC83 am 11.11.2019 14:43
Hallo,

lorem ipsum


Ich empfehle einen Kommunikationskurs und/oder viele Sachbücher lesen und/oder fremde Länder besuchen.

Dann kannst auch du bald locker durch die Hose atmen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: WasDennNun am 11.11.2019 15:08
Hallo,

lorem ipsum


Ich empfehle einen Kommunikationskurs und/oder viele Sachbücher lesen und/oder fremde Länder besuchen.

Dann kannst auch du bald locker durch die Hose atmen.
Rüchtüch!
und im übrigen gibt es diese Art Probleme nicht nur im öD.
Da ist die Welt überall gleich.

Nur das man meiner Erfahrung nach in der anderen Berufswelt die MA eher selber den Mund aufmachen und nicht darauf warten, dass der Chef was merkt.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Feidl am 11.11.2019 17:28
Wow, :o nicht ein Kollege, nein, gleich 3-4 Kollegen sind es, die mit so gravierendem Fehlverhalten, wie Husten, das Arbeiten vom TE unerträglich machen. Da muss man ihm Respekt wirklich zollen, dass er sich trotzdem noch jeden Tag in die Behörde aufmacht und gewissentlich seine Arbeit hervorragend erledigt.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: ds78 am 11.11.2019 19:52
Wenn ich mir den Schwachsinn hier so durchlese wird mir ganz anders.

Erinnert mich an meine erste Luxus-Problem Diskussion in der für mich neuen Abteilung damals; der neue Teppich war Mist & die neuen Büroblumen sowieso. Den Leuten geht's einfach zu gut, dem Thread-Eröffner offensichtlich ebenfalls.

Mein Tipp: Bitte kündige. Am besten versuch's in der Wirtschaft. Damit sich die neun / alten Kollegen dann darüber aufregen können, was für Deppen der öffentliche Dienst so auf den Markt schmeißt.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: yamato am 12.11.2019 07:18
Mich haben die Marotten von Kollegen auch schon genervt, aber dann hab ich mir gesagt, dass ich wahrscheinlich auch meine Mrotten hab von denen ich gar nichts merke, die aber den Kollegen auf den Keks gehen.

Also einfach Tolerant bleiben. Hier passt das Wort nämlich nach seiner Wortherkunft perfekt.

tolerare = ertragen
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: werop am 12.11.2019 09:09
es gibt hier mal wieder zwei Seiten:
Mehr Toleranz und Respekt schadet uns allen nicht. Gerade bei den kleinen Dingen, die regelmäßig hochkochen und eigentlich völlig unwichtig sind.
Dann gibt es aber auch die andere Seite: das weichgespülte, harmoniesüchtige, immer dem Konflikt ausweichende Verhalten. Das braucht auch kein Mensch. Da traut man sich dann nicht, dem Kollegen zu sagen, dass er zu laut telefoniert, nach Knoblauch riecht u.ä., nein nicht mal mehr sich beim Vorgesetzten beschwert, der ja in diesen Fällen zuständig wäre und entsprechend Regeln aufstellen sollte (Regeln, die eigentlich jedem klar sein sollten aber manche eben, naja, kein "Interesse" haben)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: personallife am 12.11.2019 10:59
Dann gibt es aber auch die andere Seite: das weichgespülte, harmoniesüchtige, immer dem Konflikt ausweichende Verhalten. Das braucht auch kein Mensch. Da traut man sich dann nicht, dem Kollegen zu sagen, dass er zu laut telefoniert, nach Knoblauch riecht u.ä., nein nicht mal mehr sich beim Vorgesetzten beschwert, der ja in diesen Fällen zuständig wäre und entsprechend Regeln aufstellen sollte (Regeln, die eigentlich jedem klar sein sollten aber manche eben, naja, kein "Interesse" haben)

Ich würde gerne mal ein Unternehmen sehen, in dem man wirklich so offen und Ehrlich darüber spricht und sich danach keiner auf den Schlips getreten fühlt..
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Texter am 12.11.2019 11:53
Mutmaßlich ist das beim AG Spid so
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: was_guckst_du am 12.11.2019 12:03
...Spid in einem Abhängigkeitsverhältnis?....unvorstellbar ;)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Bürohengst am 12.11.2019 13:45
Vielen Dank erstmal für die meisten der bisherigen Einschätzungen, besonders für jene, die sich ernsthaft mit dem Eingangspost auseinandergesetzt haben.
Natürlich ist es so, dass es mit einem Anwachsen der Kopfzahl auch eine größere Bandbreite an Charakteren in der Verwaltung gibt und man immer schauen muss, wie man mit dem Gegenüber zumindest für 8 Stunden am Tag einigermaßen auskommt. Das betrifft alle, egal ob 3 Monate oder 30 Jahre da.
Möglicherweise ist es hier nicht deutlich genug rübergekommen, daher sei nochmal betont, dass das mitunter trampelige Verhalten der Neuen nicht nur meiner Teilzeitkollegin und mir, sondern auch ca. 60-70 Prozent der Alt-Belegschaft anfängt zu missfallen und sich selbst bei den Zugpferden Resignation breit macht und manches davon offen mit seinem Abgang kokettiert. Das ist für mich noch die größere Sorge, als das die Neuen sich nicht integrieren. Wenn ich in einen frischen Obstkorb faules Obst dazulege, wird das faule Obst dadurch eben nicht frisch, sondern umgekehrt. Wer bereits in den beruflichen Sonnenuntergang reitet, der mag mit einer Sch...egal-Haltung vielleicht noch richtig liegen, aber wer noch was erreichen will, der macht sich solche Gedanken.

Es wird ja sicherlich noch viele Abteilungen geben, wo derzeit fachfremdes Personal dazukommt, daher hat mich nur interessiert, wie es dort mit denen läuft. Wie gesagt, vor 3-4 Jahren war hier so gut wie jede Neueinstellung ein fachlicher und menschlicher Volltreffer und nerviges Verhalten beschränkte sich auf wenige Einzelfälle, die man mit einem persönlichen Gespräch gut aus der Welt räumen konnte. Für uns sind solche Probleme in diesem Ausmaß hier völliges Neuland. Inzwischen ist der Berg an schlechten Angewohnheiten und eigenbrötlerischem Arbeitsverhalten dermaßen angewachsen, dass die meisten bezweifeln, dass Gespräche da überhaupt noch was bringen. Es besteht die Befürchtung, dass die ein oder andere Reizperson nicht kritikfähig ist und deswegen in den Sack haut, was die personelle Situation noch verschärft. Besonders diejenigen Alt-Kollegen, die von den ganzen Ärgernissen in ihrem Büro nicht unmittelbar betroffen sind, würden das Problem daher lieber aussitzen, als in die Offensive zu gehen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: JC83 am 12.11.2019 15:34
...Spid in einem Abhängigkeitsverhältnis?....unvorstellbar ;)

Ich vermute, er "firmiert" als Ich-AG :-)
Wobei: Kann eine KI überhaupt Träger von Rechten und Pflichten sein?
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: JC83 am 12.11.2019 15:38
...

Setz dich mit den Leuten doch einfach angemessen auseinander.

In unserem Referat (immerhin ca. 300 Pers.) legen die (dienst-)älteren Kollegen mit deutlichem Abstand die schrulligeren Einstellungen an den Tag, mit der Maßgabe, je länger dabei, desto übler (wir reden hier von den Ausfällen, es gibt natürlich die ganze Bandbreite bei alten und neuen Kollegen)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: werop am 13.11.2019 09:10
Ich würde gerne mal ein Unternehmen sehen, in dem man wirklich so offen und Ehrlich darüber spricht und sich danach keiner auf den Schlips getreten fühlt..

Das ist sicherlich der utopische Idealfall. Ich habe den Eindruck, dass wir insgesamt weniger kritikfähig werden. Das ist aber wichtig, damit man sich gerade nicht auf den Schlips getreten fühlt. Wo ist das Problem bei: "Du telefonierst zu laut?" (das ist z.B. genau mein Problem, ich weiss das ja auch, mach es aber leider immer wieder)
An der Stelle finde ich den Kollegen auch nicht intolerant, wenn er mir das (auch mehrmals) sagt, ja sogar auch deshalb "sauer" wird.
Und wenn das nicht hilft, dann muss eben der Vorgesetzte entsprechende Regeln einführen. Das setzt aber voraus, dass man nicht nur mit irgendwelchen Kollegen in der Kaffeeküche darüber spricht, sondern das eben dem Vorgesetzten mitteilt oder offen im Team anspricht.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 13.11.2019 09:24
Ich denke auch, ein "Uh, du hast leider ziemlich laut telefoniert, könntest du bitte vielleicht" freundlich vorgetragen keinen Unmut erzeugen dürfte. Oder ein "wenn du zum Fax gehst, bringst du bitte auch die anderen Blätter mit?" (wie gesagt, von alleine würde ich gar nicht auf den Gedanken kommen, Schriftstücke, die nicht für meinen Verantwortungsbereich bestimmt sind, auch nur anzugucken).

Hinsichtlich der Kollegin mit dem warmgemachten Knoblauchstinkesalat würde mir noch einfallen, dass der Vorgesetzte oder jemand, der dazu berechtigt ist, eine allgemeine Mitteilung schreibt "Aus aktuellem Anlass … in letzter Zeit ist es öfter vorgekommen, dass über die Maßen aufdringliche Gerüche … deshalb möchte ich um mehr Rücksichtnahme den Kollegen gegenüber bitten" etc. Hat die Behörde Publikumsverkehr, kann sogar darauf verwiesen werden. Dürfte nicht wirklich förderlich sein, wenn dem Bürger als erstes der fette Knoblauchgeruch durch den Flur entgegenweht. Auf die Weise wird sich auch niemand direkt angegriffen fühlen, allerdings besteht natürlich die Gefahr, dass diejenigen, die damit gemeint sind, den Schuss nicht hören und trotzdem munter weitermachen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Caesar42 am 13.11.2019 09:49
Wie oft gehe ich über die Flure und denke: Oh Gott, wo bist du hier nur gelandet! Kolleginnen, die barfüßig ihre pilzverseuchten Füße präsentieren, männliche Kollegen in Camouflage-Shorts, Auszubildende die einen respektlos, bei der sich erstbesten Gelegenheit wie im Ikeamarkt duzen.
Das Problem ist, dass es keine Vorgesetzten/Behördenleiter mehr gibt, die die Eier oder Eierinnen in der Hose haben, dem Ganzen Einhalt zu gebieten. Jeder ist ja ach so tolerant und weltoffen. Keiner will sich mit der Gleichstellungsbeauftragten oder dem Personalrat anlegen, weil man sich sonst verbale Ohrfeigen abholt.
Hallo?? Geht´s noch??
Wir repräsentieren den öffentlichen Dienst! Einigen scheint das nicht ganz klar zu sein und wird immer wieder vergessen. Was soll der Bürger denken, wenn die Kollegin wie eine Dönerbude riecht, wie kommt das in der Öffentlichkeit an, wenn Kolleginnen oder Kollegen schimpfend über die Flure laufen und diverse Kraftausdrücke gebrauchen.
Wie im Eingangspost geschrieben, ist man inzwischen "gezwungen" wirklich jeden Müll einzustellen, weil der Arbeitsmarkt total leergefegt ist bzw. man froh sein muss, überhaupt Mitarbeiter und Azubis zu bekommen, die einen nicht morgens mit "Ey Alter, was geht, alles flutschig?" begrüßen... wenn sie denn überhaupt in der Lage sind, verbal zu kommunizieren...
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Dakmer am 13.11.2019 10:54
Ich denke, wir müssen einerseits Toleranz walten lassen und uns aber andererseits nicht alles bieten lassen. Wenn mich ein Neuankömmling nach ein paar Tagen schon duzt, teile ich ihm mit, dass ich das nicht möchte. Vielleicht später. Das klappt dann. Wenn mein Gegenüber zum Mittag im Büro eine Büchse Fisch aufmacht, sage ich: oh, da ist etwas schon ganz schön tot. Und er versteht meinen Hinweis. Wenn ich mir noch eine Jacke anziehe, merkt er meist, dass das dauergeöffnete Fenster für sibirische Kälte sorgt. Wenn nicht, bitte ich um Schließen des Fensters. Ich im gegenzug esse nix mit Knoblauch und benutze kein aufdringliches Parfüm. Wir haben sogar beide unser Telefon auf den leisesten Klingelton gestellt, um dem Anderen nicht das Gedudel zuzumuten. Ich höre auch nur Musik, wenn er nicht hier ist. Gegenseitige Rücksichtnahme und Kompromissbereitschaft. Jeder Tag ist ein Tag voller Kompromisse, aber anders kann man in einer Gemeinschaft nicht klarkommen. Das ist wie in einer Ehe und wer nicht klarkommt, muss sich scheiden lassen....
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Fristenfuchs am 13.11.2019 11:31
Jedes Zimmer ein Einzelschicksal...
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Bastel am 13.11.2019 12:06
Wie im Eingangspost geschrieben, ist man inzwischen "gezwungen" wirklich jeden Müll einzustellen, weil der Arbeitsmarkt total leergefegt ist bzw. man froh sein muss, überhaupt Mitarbeiter und Azubis zu bekommen, die einen nicht morgens mit "Ey Alter, was geht, alles flutschig?" begrüßen... wenn sie denn überhaupt in der Lage sind, verbal zu kommunizieren...

Du bezeichnest Menschen als Müll?
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Bürohengst am 13.11.2019 12:27
Ich denke, wir müssen einerseits Toleranz walten lassen und uns aber andererseits nicht alles bieten lassen. Wenn mich ein Neuankömmling nach ein paar Tagen schon duzt, teile ich ihm mit, dass ich das nicht möchte. Vielleicht später. Das klappt dann. Wenn mein Gegenüber zum Mittag im Büro eine Büchse Fisch aufmacht, sage ich: oh, da ist etwas schon ganz schön tot. Und er versteht meinen Hinweis. Wenn ich mir noch eine Jacke anziehe, merkt er meist, dass das dauergeöffnete Fenster für sibirische Kälte sorgt. Wenn nicht, bitte ich um Schließen des Fensters. Ich im gegenzug esse nix mit Knoblauch und benutze kein aufdringliches Parfüm. Wir haben sogar beide unser Telefon auf den leisesten Klingelton gestellt, um dem Anderen nicht das Gedudel zuzumuten. Ich höre auch nur Musik, wenn er nicht hier ist. Gegenseitige Rücksichtnahme und Kompromissbereitschaft. Jeder Tag ist ein Tag voller Kompromisse, aber anders kann man in einer Gemeinschaft nicht klarkommen. Das ist wie in einer Ehe und wer nicht klarkommt, muss sich scheiden lassen....

Prima, dass das bei euch so funktioniert. Bewahrt euch das bloß. Es war bei uns jahrelang nicht anders und nun haben wir den Salat. Dazu geführt hat m. E. ein ständiges Gewährenlassen der Neuen, weil zum einen wertkonservative Kollegen - wie man hier im Thread sieht - heutzutage schnell als verkniffene, intolerante Spießer gelten und zum anderen die Fähigkeit, Kritik zu ertragen und vor allem als Hilfe zu begreifen und anzunehmen, stark nachgelassen hat bzw. in vielen Fällen nicht mehr gegeben ist. Du kannst nix mehr sagen, ohne das sich nicht einer direkt auf den Schlips getreten fühlt. Und anstatt das der Neue mal von selber nachdenkt und sein nerviges Verhalten von alleine abstellt, wird dem Dienstälteren geraten, er soll mal "chillen" bzw. "locker bleiben". Sagen darf der Ältere aber auch nichts, sondern soll möglichst tolerant sein. So läuft das heutzutage. Ganz toll.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Caesar42 am 13.11.2019 13:06
Wenn ich tolerant sein soll, darf ich auch ein gewisses Maß an Respekt erwarten...
Und dazu gehört, dass ich mir nicht die weißen Beine des Kollegen angucken muss und auch nicht, dass ich die Körperausdünstungen anderer ertragen darf.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: WasDennNun am 13.11.2019 13:39
Also wenn neue Kollegen eingestellt werden und sie aus welchen Gründen auch immer nicht ins Team passen (und da ist es erstmal egal, obs am Niesen, Knoblauch, Fäkalsprache oder Mnderleistung liegt), dann sollte man rechtzeitig und eindringlich die Führungsebene darauf hinweisen, natürlich nachdem man im Kollegialengespräch versucht hat Probleme auszuräumen.
Die Führungsebene kann dann die Probezeit nutzen oder auch nicht. Je nachdem wo sie ihre Prioritäten sieht.
Der AN kann dann je nach Reaktion des AGs seine Möglichkeiten nutzen, je nachdem wo er seine Prios sieht.
Wenn es schwer ist gute Leute zu finden und man nur noch schwierige Kollegen findet und der AG entscheidet diese zu behalten, dann ist ja für die anderen Kollegen ein gigantischer Markt vorhanden, auf dem sie ihre Qualitäten gewinnbringend anpreisen können. Da muss jeder seine individuellen Entscheidungen treffen, ob er ignorante Knoblauchduftverbreiter aushält oder er einen AG findet der so ein anderes Arbeitsumfeld anbietet.
Die Welt wird sich für beide weiterdrehen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: JC83 am 13.11.2019 15:00


... weil zum einen wertkonservative Kollegen - wie man hier im Thread sieht - heutzutage schnell als verkniffene, intolerante Spießer gelten ...


Das ist aus meiner Sicht eine exakte Umschreibung von "wert-konservativ" ;)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Feidl am 13.11.2019 15:27
Und dazu gehört, dass ich mir nicht die weißen Beine des Kollegen angucken muss
Musst ja nicht hinschauen.
Hatten wir das Thema kurze Hosen/kleidervorschriften nicht im Sommer schon mal?  ???
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Amiga am 13.11.2019 20:37
Du bezeichnest Menschen als Müll?

Schnell, bildet einen Kreis der Harmonie. Ein Gutmensch nähert sich.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Brownyy am 13.11.2019 22:56
Was ist das auch für eine Atmosphäre, wenn man seine Kollegen nicht mehr als nutzlose Schwachmaten, Tacker-Dinosaurier oder Fax-Fresse nennen darf.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Caesar42 am 14.11.2019 07:09
Und dazu gehört, dass ich mir nicht die weißen Beine des Kollegen angucken muss
Musst ja nicht hinschauen.
Hatten wir das Thema kurze Hosen/kleidervorschriften nicht im Sommer schon mal?  ???

Es geht nicht darum, dass ich das allein ertragen muss. Es geht darum, dass WIR als öffentlicher Dienst auch eine gewisse Außendarstellung haben... Aber das will in so manche Köpfe nicht rein!
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: was_guckst_du am 14.11.2019 07:14
...der öffentliche Dienst ist auch nicht mehr als das Spiegelbild der Gesellschaft...es reicht ein Blick in gewisse Sendungen bei RTL/RTL2 und Consorten, um zu erkennen, dass weisse Männerbeine im Sommer im Vergleich gesehen gar nicht mal so übel sind... 8) ;)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 14.11.2019 07:18
Es geht nicht darum, dass ich das allein ertragen muss. Es geht darum, dass WIR als öffentlicher Dienst auch eine gewisse Außendarstellung haben... Aber das will in so manche Köpfe nicht rein!

"WIR" als öffentlicher Dienst gibt es ja gar nicht. Man muss sich nur hier im Forum umschauen und hat hier die unterschiedlichsten Bereiche, Tätigkeiten, Werdegänge. Die einen haben Publikumsverkehr (da sehe ich eine ordentliche Außendarstellung als wichtig an), die anderen nicht. Wir sind hier beispielsweise vollkommen unter uns. Außer zu einigen wenigen Terminen im Jahr, zu denen dann aber auch ein entsprechendes Äußeres gehört. Ebenso bei Dienstreisen zu Veranstaltungen oder natürlich zu Treffen mit hochrangingen Vertretern anderer Institutionen. Im normalen Arbeitsalltag ist das hier Wurscht, da gibt es keine "Außendarstellung".
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Hr. Gesheimer am 14.11.2019 13:14


... weil zum einen wertkonservative Kollegen - wie man hier im Thread sieht - heutzutage schnell als verkniffene, intolerante Spießer gelten ...


Das ist aus meiner Sicht eine exakte Umschreibung von "wert-konservativ" ;)

Das ist aus meiner Sicht genau das Problem.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: JC83 am 14.11.2019 13:40


... weil zum einen wertkonservative Kollegen - wie man hier im Thread sieht - heutzutage schnell als verkniffene, intolerante Spießer gelten ...


Das ist aus meiner Sicht eine exakte Umschreibung von "wert-konservativ" ;)

Das ist aus meiner Sicht genau das Problem.

Das steht dir ja auch frei ;-)

Das erste Such-Ergebnis zum Thema "konservativ": "am Hergebrachten festhaltend"

Festhaltend: Klingt nach "klammern", wenn man mich fröge...

Zumindest ich habe in 15 Jahren selten "wert-konservative" Kollegen kennengelernt, die sich durch innovatives und/oder pragmatisches Arbeiten hervorgetan haben.

Im Gegenteil, jene sind stets am Heulen, Maulen und Meckern, gerade wenn es um Neuerungen geht.

Meine Theorie: Denen geht es "eigentlich" gut, aber sie wollen nicht aus ihrer konservativen Sule; Gott bewahre, man könnte aus Versehen seinen Horizont erweitern...
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Brownyy am 14.11.2019 13:57
Bei Neuerungen motzen doch eh erst einmal alle. Und nach 6 Wochen fragen alle, warum man da nicht schon vor  5 Jahren hätte drauf kommen können.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 14.11.2019 14:37
Bei Neuerungen motzen doch eh erst einmal alle. Und nach 6 Wochen fragen alle, warum man da nicht schon vor  5 Jahren hätte drauf kommen können.

Wahre Worte!

Ansonsten gebe ich zu bedenken, dass sich "Werte" im Laufe der Zeit und von Generation zu Generation eben auch wandeln. Da kann man vor sich hin brummeln und "früher war alles besser" nuscheln oder versuchen, eine Arbeitsweise zu schaffen, bei der man einvernehmlich nebeneinander und miteinander arbeiten kann. Ich kenne hier Leute, die drucken jede einzelne E-Mail aus und heften sie ab (wiederum andere scannen sie auch noch ein, "um sie auf dem Pc ablegen zu können"), obwohl wir hier schon längst "das papierlose Büro" haben sollten. So what, geht mich nichts an, wie die ihren Kram organisieren, solange ich meine Arbeit erledigt bekomme.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Dakmer am 14.11.2019 14:55
Ich denke, die Meisten im öD haben eine Menge Freiheiten, können sich ihre Arbeit einteilen, wie sie wollen, können ihre behaarten bleichen Beinchen zeigen, Papier ausdrucken, wie sie wollen, im Forum schreiben, wann sie wollen. Sollten wir nicht dankbar sein, dass diese Freiheiten existieren? Die Vorgesetzten könnten viel mehr reglementieren, verbieten, anordnen. Tun sie aber zum Glück nicht (vermutlich wegen Schwerfälligkeit... ;-)  ). Oder?
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Hr. Gesheimer am 14.11.2019 15:07

Zumindest ich habe in 15 Jahren selten "wert-konservative" Kollegen kennengelernt, die sich durch innovatives und/oder pragmatisches Arbeiten hervorgetan haben.


Nun, Sie sind ja auch - so unterstelle ich mal - im ÖD beschäftigt. Wenn ich Innovationen und Pragmatismus schätze, werde ich mir mit hoher Wahrscheinlichkeit ein anderes Betätigungsfeld suchen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Saggse am 14.11.2019 16:37
Das erste Such-Ergebnis zum Thema "konservativ": "am Hergebrachten festhaltend"

Festhaltend: Klingt nach "klammern", wenn man mich fröge...

Zumindest ich habe in 15 Jahren selten "wert-konservative" Kollegen kennengelernt, die sich durch innovatives und/oder pragmatisches Arbeiten hervorgetan haben.

Im Gegenteil, jene sind stets am Heulen, Maulen und Meckern, gerade wenn es um Neuerungen geht.

Meine Theorie: Denen geht es "eigentlich" gut, aber sie wollen nicht aus ihrer konservativen Sule; Gott bewahre, man könnte aus Versehen seinen Horizont erweitern...
Naja, "wert-konservativ" und "konservativ" sind ja nicht bedeutungsgleich, sondern Ersteres ist eine - wie ich finde sehr drastische - Einschränkung von Letzterem. Nur, weil jemand bestimmte Werte für "bewahrenswert" hält - ich nenne an dieser Stelle mal völlig willkürlich Anstand, Aufrichtigkeit, Pünktlichkeit, Respekt und Ordnung - bedeutet das doch noch lange nicht, dass ansonsten gefälligst alles so zu bleiben hat, wie es immer war.

Für meinen Geschmack wird der Begriff "wert-konservativ" viel zu oft völlig missbräuchlich verwendet, um irgendwelche archaischen Standpunkte zu rechtfertigen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: JC83 am 14.11.2019 16:52

Zumindest ich habe in 15 Jahren selten "wert-konservative" Kollegen kennengelernt, die sich durch innovatives und/oder pragmatisches Arbeiten hervorgetan haben.


Nun, Sie sind ja auch - so unterstelle ich mal - im ÖD beschäftigt. Wenn ich Innovationen und Pragmatismus schätze, werde ich mir mit hoher Wahrscheinlichkeit ein anderes Betätigungsfeld suchen.

Kurioser Schluss; gerade deshalb sollten, ja müssen Leute mit gewissem Drive in öD hinein.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Hr. Gesheimer am 19.11.2019 16:32

Zumindest ich habe in 15 Jahren selten "wert-konservative" Kollegen kennengelernt, die sich durch innovatives und/oder pragmatisches Arbeiten hervorgetan haben.


Nun, Sie sind ja auch - so unterstelle ich mal - im ÖD beschäftigt. Wenn ich Innovationen und Pragmatismus schätze, werde ich mir mit hoher Wahrscheinlichkeit ein anderes Betätigungsfeld suchen.

Kurioser Schluss; gerade deshalb sollten, ja müssen Leute mit gewissem Drive in öD hinein.

Kein Schluss, sondern letztlich eine empirische Beobachtung. Irgendwo müssen ja nun auch die Menschen arbeiten, die ein weniger progressives Gesellschaftsbild haben, bzw. - um es mit den Worten von Saggse zu sagen - Wert auf Anstand, Aufrichtigkeit, Pünktlichkeit, Respekt, Ordnung und ReihenhausmitEhepartnerzweiKindernundGartenzwerg legen. Sie tun ja gerade so, als ob dies eine Krankheit wäre, die es auszumerzen gälte.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Organisator am 19.11.2019 16:40
Ich finde,

Anstand, Aufrichtigkeit, Pünktlichkeit, Respekt, Ordnung und ReihenhausmitEhepartnerzweiKindernundGartenzwerg legen.

widersprechen sich nicht unbedingt mit Drive und Innovation.

Problematisch sind eher Engstirnigkeit, Unflexibilität und Veränderungsfeindlichkeit.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: WasDennNun am 19.11.2019 20:04
Ich finde,

Anstand, Aufrichtigkeit, Pünktlichkeit, Respekt, Ordnung und ReihenhausmitEhepartnerzweiKindernundGartenzwerg legen.

widersprechen sich nicht unbedingt mit Drive und Innovation.

Problematisch sind eher Engstirnigkeit, Unflexibilität und Veränderungsfeindlichkeit.
+1
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: JC83 am 20.11.2019 16:08

Zumindest ich habe in 15 Jahren selten "wert-konservative" Kollegen kennengelernt, die sich durch innovatives und/oder pragmatisches Arbeiten hervorgetan haben.


Nun, Sie sind ja auch - so unterstelle ich mal - im ÖD beschäftigt. Wenn ich Innovationen und Pragmatismus schätze, werde ich mir mit hoher Wahrscheinlichkeit ein anderes Betätigungsfeld suchen.

Kurioser Schluss; gerade deshalb sollten, ja müssen Leute mit gewissem Drive in öD hinein.

Kein Schluss, sondern letztlich eine empirische Beobachtung. Irgendwo müssen ja nun auch die Menschen arbeiten, die ein weniger progressives Gesellschaftsbild haben, bzw. - um es mit den Worten von Saggse zu sagen - Wert auf Anstand, Aufrichtigkeit, Pünktlichkeit, Respekt, Ordnung und ReihenhausmitEhepartnerzweiKindernundGartenzwerg legen. Sie tun ja gerade so, als ob dies eine Krankheit wäre, die es auszumerzen gälte.

Das hervorgehobene Äußerung bzw. Interpretation lässt den Schluss zu, dass Sie zum kritisierten Personenkreis gehören.
ich dachte, die Generation Snowflake wäre Jahrgang 2000+ .... ;)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 21.11.2019 07:24
ich dachte, die Generation Snowflake wäre Jahrgang 2000+ .... ;)

Die beginnt mit den frühen 80ern, da mit diesem netten Begriff sowohl Millennials wie auch die Generation Z gerne mal bedacht werden.  8)
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: FalconeNRW am 21.11.2019 20:59
Heute Abend fühle ich mich mal wieder wie Methusalem, also möchte ich auch noch meinen Senf dazugegeben:

Ich finde ja, dass "konservativ sein" nichts mit einer mangelnden Veränderungskompetenz, biederem Spießertum und muffigen Angewohnheiten aller Art zu tun hat, sondern eher damit, dass man gerne Dinge bewahren möchte, die einem von Wert erscheinen, während man bei anderen Dingen durchaus gewillt ist, diese zu ändern oder zu optimieren. Ich halte mich persönlich auch für politisch und wertemäßig konservativ, was aber meinem Drive und meiner Innovationsfähigkeit keinen Abbruch tut.

Ich möchte einen Spruch zur Diskussion beitragen, den seinerzeit ein Kamerad bei der Bundeswehr zu mir sagte, als ich mich auch über andere Kameraden aufregte, die mir zu diesem Zeitpunkt tierisch ob ihrer Einstellung auf den Senkel gingen. Nennen wir diesen wackeren Bundeswehrsoldaten mal "Rico" (Name aus Datenschutzgründen abgeändert). "Lass einen Vogel einen Vogel sein! Das macht das Leben viel leichter!", sagte er zu mir. Und Recht hatte er.

Jeder Mensch hat Ecken und Kanten, Vieles kann man einfach nicht ändern. Und wenn viele Menschen aufeinander treffen, gerade in einer großen Behörde, kriselt es auch sehr oft. Wenn man etwas ändern möchte, dann hilft manchmal auch eine direkte Ansprache (wenn man immer nur hinter dem Rücken tratscht, hilft es auch nix), weil manche Kolleginnen oder Kollegen es auch einfach nicht merken. Ich persönlich fordere auch offen eine offensive Ansprache ein, wenn ich jemandem auf den Senkel gehe, das klärt Vieles und vermeidet Unzufriedenheit und Gegrummel. Dann tut es mal weh (auch für mich, wer ist schon gerne im Unrecht), aber dann ist doch die Sache auch geklärt. Hoffentlich zumindest.

Aber manchmal hilft es auch einfach nur, still die Schultern zu zucken und wieder zum Tagesgeschäft überzugehen. Es lohnt nämlich manchmal einfach nicht, einen großen Herzklabaster zu kriegen, weil man es einfach nicht ändern kann.

In Extremfällen hilft natürlich auch noch ein Dreizeiler an den Vorgesetzten, aber das habe ich in nunmehr 20 Dienstjahren im öD nicht für nötig gehalten.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: WasDennNun am 22.11.2019 06:59
Ich finde ja, dass "konservativ sein" nichts mit einer mangelnden Veränderungskompetenz, biederem Spießertum und muffigen Angewohnheiten aller Art zu tun hat, sondern eher damit, dass man gerne Dinge bewahren möchte, die einem von Wert erscheinen, während man bei anderen Dingen durchaus gewillt ist, diese zu ändern oder zu optimieren.
Interessante Interpretation:
Wer hat denn wohl nicht diese Haltung?  Nicht konservative Menschen wollen Dinge verändern, die einem von Wert erscheinen? Eher nicht, außer die Knallköppe die per se gegen alles sind.

Dann kann man wohl eher darauf abzielen, dass bei Konservativen die Menge der Dinge die sie bewahren möchten sehr hoch ist. Während bei dem nicht Konservativen die Wertigkeit des bewahrens eine niedrigeren Stellenwert hat und er eher bereit ist Dinge zu ändern, auch wenn sie nicht allzu schlecht sind?

und im übrigen gebe ich Dir bei deinen weiter Ausführungen absolut Recht.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: totoughtotame am 01.12.2019 10:49
Ich bin nach Lesen dieses Threads hin- und her gerissen. Zum eine Frage ich mich- ich bin Jahrgang 87- ob ich auch zu den hier erwähnten Millenials gehöre. Zum anderen kann ich den TE in der Weise verstehen, dass der ÖD für neue Bewerber zunehmend unattraktiver wird, sei es auf Grund der Arbeitsbedingungen, sei es auf Grund der im Vergleich zur Wirtschaft unterdurchschnittlichen Bezahlung. Die Folge ist auch nach m.E. dass sich hauptsächlich noch Kandidaten bewerben, die sich explizit für die "Hängematte" ÖD entscheiden und das auch so ganz offensiv vertreten. Und sind wir mal ehrlich; wenn man das so möchte, kann man im ÖD seine Nische finden.
Auf der anderen Seite habe ich öfters mit den Dinosauriern des ÖD zu kämpfen, Leute die teilweise seit 30 Jahren auf dem gleichen Arbeitsplatz sitzen und derweil schon autistische Züge entwickelt haben. Für diese Menschen ist Kommunikation und kollegiales Miteinander ein Fremdwort; man schließt sich morgens in sein Büro ein und kommuniziert mit den Kollegen allenfalls über Umlaufmappen. Jegliches kollegiales Miteinander, das den Arbeitsalltag mal etwas auflockern würde- und sei es nur das Duzen- wird konsequent abgelehnt, weil Arbeit wohl etwas mit Selbstkasteiung und Qual zu tun haben scheint und auf keinem Fall auch mal Spaß machen darf. Da finde ich den wachsenden Einfluss der Millenials erfrischend und auch wünschenswert.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Spid am 01.12.2019 10:58
Wenn Du eine professionelle Distanz und die Einstellung, Arbeitszeit sei dazu da, um zu arbeiten, abschätzig betrachtest, bist Du ein Millenial.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: nichts_tun am 01.12.2019 14:21
Jegliches kollegiales Miteinander, das den Arbeitsalltag mal etwas auflockern würde- und sei es nur das Duzen- wird konsequent abgelehnt, weil Arbeit wohl etwas mit Selbstkasteiung und Qual zu tun haben scheint und auf keinem Fall auch mal Spaß machen darf.

Die Vorstellung, dass sich Leute "kollegialer" verhalten, weil sie sich "duzen", halte ich für Unsinn und für empirisch nicht gesichert.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Amiga am 01.12.2019 16:43
Gerade das Duzen finde ich - nach meiner bisherigen Erfahrung - als absolut unprofessionell und werde ich beim neuen Arbeitgeber ebenfalls konsequent ablehnen. Das schafft eine gewisse Nähe, die dann dazu verleitet, jemanden verbal runterzuputzen. Es sind auch einfach nur Arbeitskollegen, mit denen ich keine Kinder zeugen oder am Wochenende Golf spielen möchte. Weiterhin möchte ich nichts von deren Arterienverkalkung wissen, da man das auch so in einem normalen 5-Minuten-Gespräch bemerkt und zu TrippleF zieht es mich mit denen auch nicht.

Also wozu diese Nähe suchen?
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Pseudonym am 01.12.2019 20:21
Nähe und kollegiales Miteinander lässt sich wunderbar mit einem Sie erreichen. Das Du ist m.E.n oftmals der Anlass für Leute, sich gewisse Frechheiten herauszunehmen.

Auch ich lehne es für mich und meine Mitarbeiter ab. Noch viel mehr lehne ich das inflationäre Duzen über Abteilungen hinweg ab, wie es in vielen Häusern zum schlechten Ton gehört.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Texter am 01.12.2019 20:29
Früher mussten auch Kinder ihre Eltern siezen. Das war toll. Wenn das nicht wieder eingeführt wird, will ich keine.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: nichts_tun am 01.12.2019 21:09
@Texter:
Zitat
Kubitschek setzt sich zum Essen und fordert eines der Kinder auf, einen Tischspruch zu sprechen, dem die Familie mit gesenktem Haupt lauscht. Als Kubitschek seine Frau beim Essen um die Butter bittet, siezt er sie, so halten es die Eheleute seit Jahren. Man könnte solche Eigenarten für Marotten halten, wenn Kubitschek seine Pläne für eine Umgestaltung der Gesellschaft nur auf seine Familie beschränken wollte. Aber das will er nicht. Kubitschek hat Großes im Sinn.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/zu-besuch-bei-goetz-kubitschek-14180792.html
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 02.12.2019 07:42
Zum eine Frage ich mich- ich bin Jahrgang 87- ob ich auch zu den hier erwähnten Millenials gehöre.

Da diese Generation nach "offizieller Lesart" (wer auch immer so was warum festlegt) mit den frühen 80ern beginnt und ca. 1998 endet, wärst du ebenso wie ich ein "Millennial". Wobei das meiner Meinung nach eher ein Mindset ausdrückt als dass es tatsächlich streng nach Geburtsjahr und Alter geht. Manche sind (wie in allen Generationen) jünger im Geiste, manche älter.

Von gezwungener Kommunikation und Duzen als Selbstzweck halte ich allerdings auch nicht viel. Ich will/muss mit den Kolleginnen und Kollegen arbeiten, ich will sie nicht heiraten. Der Umgang und das Duzen ergeben sich dann je nachdem, wie gut man mit jemandem klarkommt. Ich habe Kolleg*inn*en, da kam es quasi sofort zum Du, und dann wiederum solche, die ich kenne, seitdem ich hier angefangen habe, und die ich immer noch sieze. Was aber auch keinen von uns beiden stört. Manchen bringe ich auch einfach zu großen Respekt entgegen, dass ich mir nicht einfach so herausnehmen würde, sie duzen zu wollen.
Titel: Antw:Schwierige Kollegen
Beitrag von: Legends277 am 09.12.2019 09:30
Manchmal ignoriere ich solche Situation, aber natürlich wenn es möglich wäre. Sonst versuche ich immer ein Kompromis zu finden.