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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: Maren am 28.09.2021 14:10

Titel: [NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: Maren am 28.09.2021 14:10
Hallo zusammen,

Ich bin Angestellter im öffentlichen Dienst. Mich hat sich nun die Frage gestellt, ob ich nicht auch verbeamtet werden kann.

Ich habe mich darüber schon schlau gemacht, aber man hört immer wieder verschiedene Sachen.
Wie z.B. dass es je nach Stadt unterschiedlich sein kann ob es funktioniert, etc.

Habt Ihr evtl. Erfahrungen sammeln können oder wisst irgendetwas darüber?

Vorab schon mal vielen Dank für die Hilfe!

Liebe Grüße
Maren
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: 2strong am 28.09.2021 14:12
Das kommt zum einen auf das Landesrecht an, das zur Anwendung kommt. Zudem muss der Arbeitgeber auch wollen. Welche Ausbildung und Berufserfahrung bringst Du denn mit?
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: Maren am 28.09.2021 14:14
Es handelt sich um die Laufbahngruppe 1, zweites Einstiegsamt, also Stadtsekretärin.
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: 2strong am 28.09.2021 14:36
Und Du willst Dich als Anwärterin für den zweijährigen Vorbereitungsdienst bewerben oder als Quereinsteigerin? Falls Letzteres, welche Ausbildung bringst Du mit?
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: Maren am 28.09.2021 14:59
Das ist jetzt die Frage, was funktioniert oder was sich mehr lohnt.

Ich habe bereist eine Ausbildung zur VFA erfolgreich bei einer Kommune absolviert und bin dort auch weiterhin tätig. Seinerzeit wollte ich bereits die Ausbildung im mittleren Dienst anfangen, aber es hatte sich nicht ergeben, dass ich die Stelle bekommen konnte. 

Nun strebe ich den Wunsch an, in das Beamtenverhältnis zu gelangen.
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: 2strong am 28.09.2021 15:14
Nach meinem Verständnis könnte Dich der Dienstherr vor dem Hintergrund Deiner Ausbildung und entsprechender Berufserfahrung in sogenannter Laufbahn besonderer Fachrichtung unmittelbar ins Beamtenverhältnis übernehmen. Alternativ absolvierst Du den zweijährigen Vorbereitungsdienst. Die Vergütung liegt bei rd. 1.300€.
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: Maren am 28.09.2021 15:19
Okay, das ist schon mal gut zu wissen. Ich danke dir!

Dann auf zum PR.

Auch wenn es mühselig ist, hätte ich kein Problem den 2 jährigen Vorbereitungsdienst anzutreten. (Wenn alle Stricke reißen!!)
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: 2strong am 28.09.2021 15:34
Gute Einstellung. Und ein gutes Ziel. Viel Erfolg!
Titel: Antw:Vom Angestellten zum Beamten - NRW
Beitrag von: Maren am 28.09.2021 15:47
Dankeschön!
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 05.10.2021 12:57
Hallo Maren.
Wieso möchtest du denn unbedingt Beamtin werden im mD? Da stehst du finanziell ja gerade im mD durch die PKV eher schlechter da, vor allem wenn man sieht wieviel die PKV wieder erhöhen will  :-[
Ich strebe gerade eher einen Wechsel in die andere Richtung an, habe aber keine Ahnung ob und wie das geht und wo ich dann landen würde gehaltsmäßig :D
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: Elur am 05.10.2021 22:24
Da mag es durchaus mehrere Gründe geben. Ich bin mit 38 im mittleren Dienst verbeamtet worden. Aufgrund meiner damals noch 3 minderjährigen Kinder war ich bei meinem Arbeitgeber nur zu 50 % beschäftigt (Allerdings von Anfang an. Ich bin nicht aufgrund der Kinder in Teilzeit gegangen). Durch die Verbeamtung hatte ich Anspruch auf eine Vollzeitbeschäftigung. Aufgrund meines vorherigen Vertrages hätte ich nicht einfach so in Vollzeit arbeiten können. Durch die Entgeltbestandteile für 3 Kinder war das Gehalt dann als Beamtin in A6  auch gar nicht sooo schlecht. Ich bin relativ schnell bis nach A8 gekommen, habe dann den Aufstieg gemacht und wurde dann im gehobenen Dienst verbeamtet. Hierbei wurden alle Jahre (auch die im Angestelltenverhältnis und die die als Beamtin im mittleren Dienst) angerechnet, so dass ich in A9 Stufe 8 landete. Manche meiner Kommilitonen, die als Tarifbeschäftigte den Aufstieg machten, wurden danach in A9 Stufe 1 verbeamtet. Nach einem Jahr erfolgte dann die Beförderung. Also, wenn das sich nicht gelohnt hatte... Vor meiner Verbeamtung hatte ich einen Teilzeitjob, der nach E5 vergütet wurde. Nach 8 Jahren war ich A10 (und Vollzeit) und die A11 ist auch nicht ewig weit weg. Eine Verbeamtung im mittleren Dienst kann sich durchaus lohnen!
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 07.10.2021 11:07
Hallo Elur,
bis A11 verdient man allerdings als Angestellter idR mehr (wenn man die 39Std und das Weihnachtsgeld zugrunde legt). Daher verstehe ich das nicht ganz und gerade wenn man nicht Vollzeit arbeiten kann oder will, ist es als Angestellter ja eigentlich im Hinblick auf die PKV (die ja immer gleich bleibt) besser. Und nicht alle machen ja einen Aufstieg. Wenn ich mit A7 meine PKV zahlen müsste- Gute Nacht  :-[
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: 2strong am 07.10.2021 14:57
Unter Annahme eine Vollzeitbeschäftigung kann ich Deine Annahme nicht nachvollziehen. Selbst wenn 300 € für die PKV in Abzug gebracht werden, steht man sich auch in A 6 bereits besser als in einer entsprechenden Entgeltgruppe, Vorteile insb. bei der medizinischen Versorgung und der Alterssicherung treten noch hinzu.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 11.10.2021 10:29
Also selbst bei Vollzeit ist man als Angestellter immer ein bisschen weiter vorne vom Verdienst. Egal was ich in den Rechner eingebe bis A11- als Angestellter kommt mehr rum. Manchmal nur 50€, oft auch deutlich mehr. Und wenn ich dann noch den Aufwand mit Beihilfe und PKV dazu rechne...

Bei A7 und E7 Stufe 1 unter Beachtung von 39 Std. und Weihnachtsgeld sowie 300€ PKV (wobei ich persönlich aufgrund der vielen Erhöhungen schon deutlich darüber bin) sind es für A7 1.815 und bei E7 1.860 €.

Im gD wird der Unterschied noch etwas größer. Und wenn man dann Teilzeit rechnet, hat man als Beamter doch vollends verloren. Da würde man dann für knapp 1.280€ netto in A10 rausgehen und in E8 hat man dann schon fast dasselbe (1.165 plus Weihnachtsgeld von mindestens 50€ auf den Monat runter gerechnet), bei E9c wären es sogar schon über 1.400€.  Zugrunde gelegt 19,5 Std und 300€ PKV, verheiratet und 1 Kind.
Solange man VZ arbeitet mag das noch ok sein, wobei man immer 2 Std. pro Woche = 104Std Pro Jahr = 2.5 Wochen mehr arbeiten muss!!!! Aber in Teilzeit kann man (bzw. Frau) nur verlieren. . .
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 11.10.2021 10:53
Noch ein Beispiel:
A10 41 Std Stufe 4 (Steuerklasse 1, keine Kinder): 2730€ - 300€ PKV - 12€ Beihilfe = 2.418€
E9C 39 Std Stufe 3 ("                                           ): 2353€ + 100€ (oder mehr W-Geld) = 2.453€ (aber 8 Std weniger Arbeit)

Ich denke das wird bei den Vergleichen auch oft nicht berücksichtigt- Weihnachtsgeld und die 2 Std mehr/weniger sowie Beihilfekosten plus Aufwand und auch Kosten auf denen man immer mal hängen bleibt und die sofortigen Nachteile wenn nicht VZ gearbeitet wird. Hinzu kommt, dass man für A10 erst einmal 4 Jahre warten muss und in der Zeit deutlich weniger verdient als der Kollege mit E9c von Beginn an  ;)

Und JA natürlich gibt es auch Vorteile (momentan Pension und im Krankheitsfall über 6 Wochen). . .
Ich glaube aber nicht, dass ich in 30-35 Jahren noch ne üppige Pension haben werde und was bringt mir die wenn ich bis 70 malochen muss und dann eh kaputt bin. Habe ich dann auch nichts mehr von :D zumal ich jetzt eher mehr Kohle gebrauchen könnte und ein bisschen mehr Freizeit als mit ü 70 :D
Aber scheinbar stehe ich als Beamter mit dieser Meinung eher alleine da, weshalb sich auch nichts tut in Sachen 41 Std und Bezahlung
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: was_guckst_du am 11.10.2021 10:57
https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2021/210625_Wechsel_zu_Beamtenstatus.pdf
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: clarion am 11.10.2021 19:25
BüroLurch bei uns kommen die A10er über kurz oder lang in die A11, etliche im Laufe des Lebens auch in die A12 und einige Auserwählte in die A13. Die Tarifbeschäftigte  bleiben in der E10 und bis sie eine E11 bekommen dauert es bedeute es länger und die E13 ist bisher nur einmal vorgekommen. Wenn  eine  Verbeamtung angeboten wird, gab es immer mehrere Bewerbungen von  TB auch von  denen,  die den  40. Geburtstag schon hinter sich haben. Die Verbeamtung amortisiert sich recht bald.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 12.10.2021 08:53
BüroLurch bei uns kommen die A10er über kurz oder lang in die A11, etliche im Laufe des Lebens auch in die A12 und einige Auserwählte in die A13. Die Tarifbeschäftigte  bleiben in der E10 und bis sie eine E11 bekommen dauert es bedeute es länger und die E13 ist bisher nur einmal vorgekommen. Wenn  eine  Verbeamtung angeboten wird, gab es immer mehrere Bewerbungen von  TB auch von  denen,  die den  40. Geburtstag schon hinter sich haben. Die Verbeamtung amortisiert sich recht bald.

Das setzt voraus, dass die Stellen zb von A9-A11 dotiert sind. Dies gibt es bei uns zb nicht. Es kommt somit sehr sehr stark auf die Behörde an. Hier muss man sich auf A11 usw bewerben. A11 Stellen dann aber auch oft (nicht immer) schon Führungspositionen und A12 ist dann Leitung Sachgebiet (die Stellen somit begrenzt und oft nur frei werdend bei Renteneintritt). Und wenn ich mich im Umkreis mal nach A11 Stellen umsehe, dann sind es auch nur sehr wenige, die da geboten werden für allgemeine Verwaltung.
Ich kenne auch etliche, die den Master gemacht haben vor mehreren Jahren und auch die hocken immer noch auf A10. Es möchte ja auch nicht jeder nach Düsseldorf oder so, da hat man ja finanziell dann auch nichts davon, wenn die 200-300€ mehr (nach 1 Jahr) für die hohe Miete drauf gehen.
Zudem die 104 Std Mehrarbeit im Jahr auch ordentlich zu Buche schlagen und in der Rechnung nicht berücksichtigt werden. Das sind 2,5 Wochen Freizeit/Urlaub mehr pro Jahr!!! Finde ich erheblich. Würde es mal in Niedersachsen was gutes außerhalb der Ballungszentren geben, dann würde ich mich sofort dort bewerben. Immerhin nur 1 Std mehr :D Und NRW ist eh das letzte für Beamte.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: was_guckst_du am 12.10.2021 08:58
...bei uns gibt es A11 Stellen, auf die sich intern niemand bewirbt...
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: clarion am 12.10.2021 15:27
So verschieden ist es halt in den Behörden.

Wir haben A10/A11 gebündelte Denstposten und da ist die A11 tatsächlich eine Frage der Zeit, vorausgesetzt man holt sich keine katastrophalen Beurteilungen rein.

Beiden Techniker ist das Einstiegsamt im gD auch die A10 und nicht die A9 wie bei den allgemeinen Verwaltungskräften.

@büroLurchNRW. Osnabrück ist doch für NRWler gut zu erreichen? Für Ostwestfalen ist der Großraum Hannover ja auch noch eine Option.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 12.10.2021 17:51
...bei uns gibt es A11 Stellen, auf die sich intern niemand bewirbt...

Dann sind die wohl besch***** :D
Hier gibts manchmal auch sehr undankbare A11 Stellen, wo ich mich tatsächlich auch nicht drauf bewerben würde nur um A11 zu bekommen. 41 Std auf ner Stelle die man sowas von zum Kotzen findet sind die A11 dann doch nicht wert!
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 12.10.2021 17:55
So verschieden ist es halt in den Behörden.

Wir haben A10/A11 gebündelte Denstposten und da ist die A11 tatsächlich eine Frage der Zeit, vorausgesetzt man holt sich keine katastrophalen Beurteilungen rein.

Beiden Techniker ist das Einstiegsamt im gD auch die A10 und nicht die A9 wie bei den allgemeinen Verwaltungskräften.

@büroLurchNRW. Osnabrück ist doch für NRWler gut zu erreichen? Für Ostwestfalen ist der Großraum Hannover ja auch noch eine Option.

Gut zu erreichen? Mit 3 Stunden Fahrzeit pro Weg oder wie  :o Noch weniger Freizeit und das Geld verfährt man bei den Spritpreisen auch direkt wieder.  Mal davon ab, dass Osna und Hannover Ballungsgebiete sind in denen ich persönlich nicht arbeiten möchte, sonst könnte ich auch einfach nach DD ins Ministerium ;)

Wenn ich A11 / 12 um JEDEN Preis "sofort" (haha) haben wollte, dann könnte ich natürlich eine zweite Wohnung in Stadt X mieten, warten bis ich befördert werde (in der Zeit mehr Geld ausgeben, als ich später wieder reinbekomme) und dann hoffen und beten.
Aber wie gesagt- offenbar sitzen die meisten Menschen einfach alles aus. So wie die Spritpreise auch. In Frankreich würden schon Autos brennen. In Deutschland zahlt man am Ende 2,50€ für 1 l Benzin und tut - nichts. :D

In diesem Sinne - schönen Feierabend (ja ich bin immer noch im Büro- seit halb 8, yeah)
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: Elur am 12.10.2021 22:44
Hallo Elur,
bis A11 verdient man allerdings als Angestellter idR mehr (wenn man die 39Std und das Weihnachtsgeld zugrunde legt). Daher verstehe ich das nicht ganz und gerade wenn man nicht Vollzeit arbeiten kann oder will, ist es als Angestellter ja eigentlich im Hinblick auf die PKV (die ja immer gleich bleibt) besser. Und nicht alle machen ja einen Aufstieg. Wenn ich mit A7 meine PKV zahlen müsste- Gute Nacht  :-[

Ich wollte ja gerne wieder in Vollzeit arbeiten und hätte als Angestellte nicht einfach von 50 auf 100 % wechseln können. Als Beamtin ging das problemlos. Als Angestellte saß ich seit Jahren auf E5, als Beamtin im mittleren Dienst bin ich innerhalb von 5 Jahren bis A8 befördert worden, habe zwischenzeitlich den Aufstieg gemacht und bin jetzt auf einer gebündelten A9-A11 Stelle. Nach einem Jahr in A9 wurde ich nach A10 befördert. Von der A10 bis A11 gibt es eine Wartezeit von 3 Jahren. Daher kommt die A11 in nicht so ferner Zukunft. Tarifbeschäftigte Kollegen, die die gleiche Aufgabe erledigen wie ich, bekommen nur die E9c, mit Sonderaufgaben die E10. Ach ja, nach dem Studium bin ich nach A9 (letzte Stufe) ernannt worden. Mir wurden alle Jahre meiner gesamten Berufstätigkeit anerkannt. Wenn ich  nach dem Studium erstmals verbeamtet worden wäre, hätte ich mit Stufe 1 anfangen müssen. Für mich alles in allem ein absoluter Vorteil!
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: 2strong am 13.10.2021 07:40
@ BüroLurchNRW

Ich empfehle Dir, an Deiner Arbeitseinstellung zu arbeiten. So wie Du einzelne Arbeitsstunden auf's Jahr hochrechnest, habe ich das ganz zu Beginn meiner Berufstätigkeit auch mal gemacht. Das führt m. E. zu nichts außer Frust. Leg die Denke besser ab, mach nen ordentlichen Job, schau nicht ständig auf die Uhr und dann geht es auch beruflich voran. Die Aufstiegschancen sind angesichts der Pensionierungswellen doch wirklich rosig, auch abseits von Ballungszentren.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 13.10.2021 07:46
Hallo Elur,
bis A11 verdient man allerdings als Angestellter idR mehr (wenn man die 39Std und das Weihnachtsgeld zugrunde legt). Daher verstehe ich das nicht ganz und gerade wenn man nicht Vollzeit arbeiten kann oder will, ist es als Angestellter ja eigentlich im Hinblick auf die PKV (die ja immer gleich bleibt) besser. Und nicht alle machen ja einen Aufstieg. Wenn ich mit A7 meine PKV zahlen müsste- Gute Nacht  :-[

Ich wollte ja gerne wieder in Vollzeit arbeiten und hätte als Angestellte nicht einfach von 50 auf 100 % wechseln können. Als Beamtin ging das problemlos. Als Angestellte saß ich seit Jahren auf E5, als Beamtin im mittleren Dienst bin ich innerhalb von 5 Jahren bis A8 befördert worden, habe zwischenzeitlich den Aufstieg gemacht und bin jetzt auf einer gebündelten A9-A11 Stelle. Nach einem Jahr in A9 wurde ich nach A10 befördert. Von der A10 bis A11 gibt es eine Wartezeit von 3 Jahren. Daher kommt die A11 in nicht so ferner Zukunft. Tarifbeschäftigte Kollegen, die die gleiche Aufgabe erledigen wie ich, bekommen nur die E9c, mit Sonderaufgaben die E10. Ach ja, nach dem Studium bin ich nach A9 (letzte Stufe) ernannt worden. Mir wurden alle Jahre meiner gesamten Berufstätigkeit anerkannt. Wenn ich  nach dem Studium erstmals verbeamtet worden wäre, hätte ich mit Stufe 1 anfangen müssen. Für mich alles in allem ein absoluter Vorteil!

Guten Morgen! In deinem Fall war es dann wohl wirklich von Vorteil. Ansonsten sehe ich - vor allem im Teilzeitbereich - einen wirklich erheblichen finanziellen Nachteil durch die scheiß PKV.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 13.10.2021 07:51
@ BüroLurchNRW

Ich empfehle Dir, an Deiner Arbeitseinstellung zu arbeiten. So wie Du einzelne Arbeitsstunden auf's Jahr hochrechnest, habe ich das ganz zu Beginn meiner Berufstätigkeit auch mal gemacht. Das führt m. E. zu nichts außer Frust. Leg die Denke besser ab, mach nen ordentlichen Job, schau nicht ständig auf die Uhr und dann geht es auch beruflich voran. Die Aufstiegschancen sind angesichts der Pensionierungswellen doch wirklich rosig, auch abseits von Ballungszentren.

Guten Morgen. Da hast Du sicherlich sehr Recht mit- es fällt nur sehr schwer die ganzen Dinge auszublenden, vor allem wenn man als einziger noch im Büro sitzt wenn alle anderen schon aufgrund der 39Std Woche früher gehen  :-[ Und ja der Frust ist groß! Vor allem weil die Leistung einfach zu nichts führt. Ich mache den Job von 2,5 Stellen, ständig Überstunden, hatte dies Jahr erst 18 Tage Urlaub und sollte längst befördert werden.
Aber dem lieben Personalamt ist das egal. Läuft ja alles. Wenn ich dann plötzlich krank bin für Wochen weil ich nicht mehr kann, dann heißt es bei den Personalern wahrscheinlich auch noch "mit solchen Fehlzeiten besser mal nicht befördern" ...
Manchmal wäre ich auch einfach gern ein bisschen dümmer, dann macht man sich nicht 24/7 über alles Gedanken. Ich zahle aber inzwischen 400€ im Monat für die PKV und wenn die ab Januar nochmal erhöhen....da kann man sich leider nur Sorgen/Gedanken machen :(  Und jede Art von Teilzeit ist einfach nur utopisch- heißt Kinder kann man eigentlich direkt abhaken.
Allein aufgrund dieser horrenden Summe, die in 30 Jahren vielleicht noch auf 700€ hochklettern kann, wäre es für mich tatsächlich besser kein Beamter zu sein.

Leider sind ich und meine bessere Hälfte (Bundeswehr) örtlich auch stark gebunden, sodass ich nicht gott weiß wieviel Auswahl an Behörden habe.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: Stefan35347 am 13.10.2021 08:54
[quote author=2strong link=topic=116882.msg221920#msg221920 date=1634103648

Guten Morgen. Da hast Du sicherlich sehr Recht mit- es fällt nur sehr schwer die ganzen Dinge auszublenden, vor allem wenn man als einziger noch im Büro sitzt wenn alle anderen schon aufgrund der 39Std Woche früher gehen  :-[ Und ja der Frust ist groß! Vor allem weil die Leistung einfach zu nichts führt. Ich mache den Job von 2,5 Stellen, ständig Überstunden, hatte dies Jahr erst 18 Tage Urlaub und sollte längst befördert werden.
Aber dem lieben Personalamt ist das egal. Läuft ja alles. Wenn ich dann plötzlich krank bin für Wochen weil ich nicht mehr kann, dann heißt es bei den Personalern wahrscheinlich auch noch "mit solchen Fehlzeiten besser mal nicht befördern" ...
Manchmal wäre ich auch einfach gern ein bisschen dümmer, dann macht man sich nicht 24/7 über alles





Gedanken. Ich zahle aber inzwischen 400€ im Monat für die PKV und wenn die ab Januar nochmal erhöhen....da kann man sich leider nur Sorgen/Gedanken machen :(  Und jede Art von Teilzeit ist einfach nur utopisch- heißt Kinder kann man eigentlich direkt abhaken.
Allein aufgrund dieser horrenden Summe, die in 30 Jahren vielleicht noch auf 700€ hochklettern kann, wäre es für mich tatsächlich besser kein Beamter zu sein.

Leider sind ich und meine bessere Hälfte (Bundeswehr) örtlich auch stark gebunden, sodass ich nicht gott weiß wieviel Auswahl an Behörden habe.

2,5 Stellen machst Du? Du bist ja ein Tausendsassa. Das werden schon so echte Schnarchstellen sein. Wenn die Krankenkasse in 30 Jahren doppelt so hoch ist wie heute, ist Dein Gehalt ja vielleicht auch etwas höher. Oder bleibt das 30 Jahre gleich? Außerdem bekommst Du 70 % Beihilfe, wenn Du in Pension gehst.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: 2strong am 13.10.2021 09:05
@ BüroLurchNRW

Wenn es bei Dir im Haus wenig Perspektive gibt, wechsle in eine Behörde, die bessere Rahmenbedingungen bietet. Da kann es dann bei gleicher Leistung ein höheres Beförderungsamt geben, Homeoffice (so kann man auch mit Kindern ggf. Vollzeit arbeiten) und Teilzeitmodelle.

400 € für die PKV erscheinen mir sehr hoch. Hast Du nen Risikoaufschlag oder kann es sich lohnen, über einen Wechsel nachzudenken? Zahle selbst nur gut die Hälfte...
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 13.10.2021 09:08
@ Stefan
Genau solche Leute wie Du sitzen vermutlich dann auch im Personalamt mit derselben Denke. . . .
Mal davon ab, dass sich niemand im öD kaputt arbeiten MUSS .... werde ich auch nicht. Wenn das so weiter geht, bin ich halt krank. Den Beamtenvorteil muss man dann da ja auch mal ausnutzen, wenn es sonst schon nichts gibt.

Meine angestellten Kollegen haben durch Corona Boni btw auch mal eben 2000-3000€ zusätzlich eingesackt. Steuerfrei. Und die wundern sich bei uns wieso die Beamten alle keinen Bock mehr haben da "auszuhelfen".

Und die 1,4% dieses Jahr haben schon nicht die Erhöhung der PKV aufgefangen, sodass ich am Ende immer drauf zahlen werde. Und wenn es in 10 Jahren bei 500€ PKV oder mehr ankommt, dann werden auch alle Dinge (siehe gerade Benzin) teurer... Somit hat man schlussendlich immer weniger in der Tasche.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: clarion am 13.10.2021 09:16
Hallo, 400 Euro PKV? Dann hast Du Deine bessere Hälfte aber mitversichert? Soviel zahle ja noch nicht mal ich mit  Risikozuschlag  und Einstiegsalter von ü40!
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 13.10.2021 09:19
@ BüroLurchNRW

Wenn es bei Dir im Haus wenig Perspektive gibt, wechsle in eine Behörde, die bessere Rahmenbedingungen bietet. Da kann es dann bei gleicher Leistung ein höheres Beförderungsamt geben, Homeoffice (so kann man auch mit Kindern ggf. Vollzeit arbeiten) und Teilzeitmodelle.

400 € für die PKV erscheinen mir sehr hoch. Hast Du nen Risikoaufschlag oder kann es sich lohnen, über einen Wechsel nachzudenken? Zahle selbst nur gut die Hälfte...

Wie gesagt, ein Wechsel hier im Umkreis ist kaum möglich und Homeoffice geht ja oft auch nicht jeden Tag. Vor allem nicht in den ersten Monaten. Und mit Kind 41 Std.... ja gute Nacht  ;D
Jep, ich hatte das "Glück" einer schlechten Beratung und bis ich dann mal merkte, dass ein Wechsel besser wäre (nachdem man sich mal mit anderen unterhalten hat darüber), hatte ich einen kleinen Unfall, der dann den Wechsel so gut wie unmöglich gemacht hat. Hatte es zwar nochmal versucht, aber wäre finanziell nur 10/15€ Unterschied gewesen mit dem Risiko, dass die einen rausschmeißen können falls man was vergessen hätte anzugeben. Ich weiß aber auch von Kollegen ohne Zuschlag, dass die inzwischen auch bei über 300€ angekommen sind (debeka). Mit dem Wissen von heute, wäre ich auch nie zu debeka gegangen  ::)
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 13.10.2021 09:20
Hallo, 400 Euro PKV? Dann hast Du Deine bessere Hälfte aber mitversichert? Soviel zahle ja noch nicht mal ich mit  Risikozuschlag  und Einstiegsalter von ü40!

Nein, nur für mich allein und mit 25% Risikozuschlag für etwas, weswegen ich noch nie Probleme hatte. Auch ein Antrag auf Streichung verlief negativ. . . debeka eben
Bei welcher PKV bist du denn? Schon krass wenn du auch einen Risikozuschlag hast und schon ü40 warst  :o
Aber sag ja- ich wurde offenkundig beim Einstieg mehr als schlecht beraten. Bin damals auch an einen axa Vertreter geraten der mir für Anwärter 200€ für die DBV ausgerechnet hatte. Und da ich keine Ahnung hatte und auch niemand im Umfeld, dachte ich dann eben bei der debeka sieht alles gut aus.

Aber vielleicht versteht ihr jetzt auch wieso ich ernsthaft über einen Wechsel nachdenke ins Angestelltenverhältnis.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: WasDennNun am 13.10.2021 09:50
Aber vielleicht versteht ihr jetzt auch wieso ich ernsthaft über einen Wechsel nachdenke ins Angestelltenverhältnis.
Ja, alles sehr verständlich, du hast offensichtlich ein dutzend Fehlentscheidungen bisher im Leben gemacht
(PKV Wahl/ Berufswahl/ Wahl deines Amtes ...)
und willst nun diese Dinge korrigieren.
Allerdings: A10 im normalen Verwaltungsdienst ist wesentlich mehr als je ein Tarifler im normalen Verwaltungsdienst bekommt, da endet die Karriere idR bei 9a, also da könntest du schon fast zufrieden sein.

Also wenn du eine E11er Stelle als TB ergattern kannst, dann nur zu. TB zu sein tut auch nicht weh.
Ich persönlich habe es stets abgelehnt Beamter zu werden, damit ich meine Freiheiten behalte und habe als Angestellter auch mit ü50 nur einen PKV Anteil von 140-380, je nachdem wieviel Ärzte ich konsultiere.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2021 10:41
Moin zusammen,

für mich stellt sich gerade unerwartet auch die Frage, ob ich ggf. versuchen sollte, eine Verbeamtung (in [SH]) anzustreben. Dazu ein paar kurze Fragen:

*) Zur PKV: Kann eine solche einen bei Vorliegen von Vorerkrankungen eigentlich ablehnen, oder ist der Spaß durch die Öffnungsaktion mit max. 30% Risikozuschlag dann gegessen?
*) Wenn ich das richtig verstehe, scheint ein Studium mit Diplom-Abschluss zwar (bis zu 855 Tage) ruhegehaltfähig (SHBeamtVG §12, Absatz (1)) zu sein, wirkt sich aber auf die Stufenzuordnung nicht aus (SHBesG, §28, Absatz (1), in dem es heißt: "Zeiten weiterbildender Masterstudiengänge können bis zu zwei Jahren und Zeiten einer Promotion bis zu einem Jahr ganz oder teilweise berücksichtigt werden, soweit sie für die Verwendung der Beamtin oder des Beamten förderlich sind. Sonstige Ausbildungszeiten bleiben unberücksichtigt"). Ist das korrekt?
*) Noch eine Frage zur Stufenzuordnung: Dass mir bei Verbeamtung der Vorbereitungsdienst fehlen würde, würde sich hier wie auswirken? Und wo kann ich das nachlesen? Falls es von Belang ist: Konkret ginge es ggf. um eine Verbeamtung als Akademischer Rat (A 13).

Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar. :)
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: xap am 13.10.2021 11:09
1. Nein, Ja - zu beachten ist, dass im Rahmen der Öffnungsaktion (nach meiner Kenntnis) lediglich Basistarife abgeschlossen werden können
2. kA, Master wird angerechnet
3. s. 2. - der Master wird berücksichtigt, darüber hinaus weitere Berufserfahrungen, die in Umfang und Schwierigkeiten den Tätigkeiten des hD entsprechen (z. Bsp. tarifliche Beschäftigungen >=E13, aber auch beim Bund auch wenn diese Tätigkeiten in der PW ausgeführt wurden). Ob das auch für SH gilt, kA
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: clarion am 13.10.2021 15:15
Hallo,

@BürolurchNRW, ich bin auch bei der Debeka. Es ist auch kein Basistarif,  sondern der normale  Beihilfetarif. Mir scheint,  Du hast wirklich  Alles versichert, sonst kann ich mir die Summe nicht erklären. Vielleicht  gibt Tarifbausteine, die Du abwählen kannst. Lass Dich mal einen Vertreter der Debeka  kommen und teile ihm mit, dass Du nicht bereit bist, 400 Euro im Monat  abzudrücken.

@ xap, bei der Öffnungsaktion  werden KEINE Basistarife abgeschlossen,  sondern die normalen Beihilfetarife. Evtl. wird der Beihilfeergänzungstarif nicht angeboten, so dass man auf Chefarzt und Doppelzimmer verzichten muss. Es ist aber offenbar in den Bundesländern unterschiedlich ausgestaltet, da die Beihilferegelungen auch unterschiedlich sind.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: Karsten am 13.10.2021 17:37
Beamte können sich über die sog. „Öffnungsaktion“ mit 30% Risikozuschlag im normalen Tarif bei der Debeka versichern. Allerdings stehen Ihnen dauerhaft Zusatzbausteine wie der Beihilfeergänzungstarif nicht zur Verfügung.

Wenn die Beihilfe also die Kosten nicht voll übernimmt, bleibt man auf diesen Kosten sitzen.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 13.10.2021 17:45
Hallo,

@BürolurchNRW, ich bin auch bei der Debeka. Es ist auch kein Basistarif,  sondern der normale  Beihilfetarif. Mir scheint,  Du hast wirklich  Alles versichert, sonst kann ich mir die Summe nicht erklären. Vielleicht  gibt Tarifbausteine, die Du abwählen kannst. Lass Dich mal einen Vertreter der Debeka  kommen und teile ihm mit, dass Du nicht bereit bist, 400 Euro im Monat  abzudrücken.

Habe auch den "normalen" Tarif mit Beihilfeergänzung. Habe nicht mal Einzelzimmer dabei. Und das interessiert die Debeka ja herzlich wenig, ob ich dazu bereit bin das zu zahlen. Ich habe ja gar keine andere Wahl :( Zuschlag macht 80€ aus.
Wieviel zahlst du denn?
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: Beamter am 13.10.2021 18:19
Hallo,

@BürolurchNRW, ich bin auch bei der Debeka. Es ist auch kein Basistarif,  sondern der normale  Beihilfetarif. Mir scheint,  Du hast wirklich  Alles versichert, sonst kann ich mir die Summe nicht erklären. Vielleicht  gibt Tarifbausteine, die Du abwählen kannst. Lass Dich mal einen Vertreter der Debeka  kommen und teile ihm mit, dass Du nicht bereit bist, 400 Euro im Monat  abzudrücken.

Habe auch den "normalen" Tarif mit Beihilfeergänzung. Habe nicht mal Einzelzimmer dabei. Und das interessiert die Debeka ja herzlich wenig, ob ich dazu bereit bin das zu zahlen. Ich habe ja gar keine andere Wahl :( Zuschlag macht 80€ aus.
Wieviel zahlst du denn?

Lass dich nicht verunsichern. Da kennt sich jemand nur in seinem Bereich aus und hat neuere Entwicklungen wohl verpasst. Er oder Sie wird keinesfalls in deinem Alter sein, gleiche Leistungen erhalten und ähnlich lang verbeamtet sein. Letzteres dürfte hier der Knackpunkt sein. Ich könnte mir vorstellen Du bist in einem Unisex und die andere Person in einem Bisextarif. Knapp über 300 Euro ohne Risikozuschlag mit Beihilfeergänzung und einem Alter zwischen 30 bis 40 ist normal, vorausgesetzt der Prozentsatz des Beihilfeanspruchs ist gleich. Im Bisexbereich kenne ich auch Personen die sind deutlich älter und zahlen deutlich weniger. Ist aber nicht mehr so. Europa hat der Versicherung eben verboten nach Risiko zu kalkulieren und sie gezwungen quasi solidarisch zu kalkulieren. Bei der Debeka z. B. ist der Tarif seit 2013 Unisex durchschnittlich jährlich etwa 3,4 Prozent gestiegen. Die Pflegepflichtversicherung allerdings um etwa 40 Prozent jährlich. Grobe Darstellung. Schwacher Trost: dran denken, etwa ein Drittel kommt durch die Steuer wieder rein. Jemand der insgesamt 200 Euro zahlt erhält durch die Steuer nichts mehr für die Basisabsicherung. Dadurch gewinnst Du nicht. Aber dieser Umstand in Zusammenhang mit dem gesetzlichen Beitragszuschlag fürs Alter, der ab 60. auch wieder wegfällt, und der wahrscheinlich erhöhte Beihilfesatz von 70 Prozent (ohne BaWü), soll dich wenigsten ein bisschen beruhigen.

Grüße
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Beitrag von: clarion am 13.10.2021 19:33
Hallo,

ich habe einen Unsextarif (nach 2013 abgeschlossen), Beihilfeanspruch von 50%, musste die Öffnungsaktion in Kauf nehmen, habe keine Beihilfeergänzung, aber zusätzlich den Tarif BG und liege knapp unter 350 Euro monatlich (B20, B30, PVB und BG). Hätte ich eine Beihilfeergänzung würde ich evtl. auch bei 400 Euro liegen, was immer noch etwas weniger wäre als ich bei der GKV zahlen müsste, selbst wenn in meinem Bundesland die pauschale Beihilfe für Bestandsbeamte angeboten würde. Ich habe mir aber sagen lassen, dass wegen der unterschiedlichen Beihilferegelungen auch die Tarife in den Bundesländern bei identischen sonstigen Voraussetzungen leicht anders sind.

Wegen der KV-Beiträge im Alter mache ich mir eigentlich keine Sorge, Stichwort erhöhter Beihilfesatz und Alimentationsprinzip.
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Beitrag von: WasDennNun am 14.10.2021 10:01
Wegen der KV-Beiträge im Alter mache ich mir eigentlich keine Sorge, Stichwort erhöhter Beihilfesatz und Alimentationsprinzip.
Ich mir auch nicht, aber wieso sollte da wg. Alimentationsprinzip was großartig passieren.
Diese Prinzip wird natürlich dafür sorgen, dass du nicht unter H4 Niveau sinkst, mehr aber auch nicht.
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Beitrag von: WasDennNun am 14.10.2021 10:08
Lass dich nicht verunsichern.
Wenn du dich da so gut auskennst, gibt es eigentlich für Beamte auch die Möglichkeit in einem Basistarif zu wechseln.
Nichtverbeamtete PKVler haben damit ja eine Obergrenze, die sie maximal zahlen müssen als Sicherheitsnetz (letztes Jahr 385  € )
oder täusche ich mich da.
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Beitrag von: Karsten am 14.10.2021 10:35
Lass dich nicht verunsichern.
Wenn du dich da so gut auskennst, gibt es eigentlich für Beamte auch die Möglichkeit in einem Basistarif zu wechseln.
Nichtverbeamtete PKVler haben damit ja eine Obergrenze, die sie maximal zahlen müssen als Sicherheitsnetz (letztes Jahr 385  € )
oder täusche ich mich da.

Korrekt. 2021 beträgt der Höchstbeitrag für die Krankenversicherung im Basistarif 384,58 Euro für Beamte. Hinzu kommt jedoch der individuelle Anteil der versicherten Person zur Pflegeversicherung, den der Beamte auch im normalen Tarif zahlen muss.

Aber der Basistarif ist keine Lösung, denn im Verhältnis zur Leistung ist dieser einfach nur teuer. Die PKV hat von Anfang an den Höchstbeitrag der GKV festgesetzt, um zu verhindern, dass Versicherte freiwillig in den günstigeren Basistarif wechseln.   

Warum?

Weil Versicherte im Basistarif grundsätzlich mit Mitnahme ihrer Altersrückstellungen den PKV Anbieter sogar hätten wechseln können. Die PKV wollte und will keinen Wettbewerb, also mach sie den vom Gesetzgeber aufgezwungenen Basistarif so unattraktiv wie möglich.
 
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Beitrag von: WasDennNun am 14.10.2021 12:08
Weil Versicherte im Basistarif grundsätzlich mit Mitnahme ihrer Altersrückstellungen den PKV Anbieter sogar hätten wechseln können. Die PKV wollte und will keinen Wettbewerb, also mach sie den vom Gesetzgeber aufgezwungenen Basistarif so unattraktiv wie möglich.
sprich so teuer wie möglich. Ist ja eigentlich nur GKV im Gewand der PKV.
Aber damit wollte ich aus ausdrücken, dass wenn jemand mehr zahlt, dann nicht wg. die böse, teure PKV, sondern weil man mehr Leistung als bei der GKV haben will.
Und BüroLurchNRW könnte doch seine Kosten von 400€ drücken und muss keine Angst haben, dass er flugs bei 700€ ist.
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Beitrag von: BüroLurchNRW am 14.10.2021 14:58
Hallo miteinander.

Es wurden viele Beiträge gemacht, weshalb ich auf das zitieren verzichte :D

Also zum Thema "Steuern" - ich bekomme knapp 200€ pro Jahr an Steuern wieder, mehr ist nicht drin und das auch eigentlich nur durchs Pendeln. Da sehe ich also keine Ersparnis?

Aktuell liegt der Satz bei Eintritt in die Pension bei 70% Beihilfe (wird das in 30-35 Jahren auch noch so sein?) und die Beihilfe zahlt vieles nicht, somit muss man wieder drauf zahlen.

Ich kann es nachschauen Zuhause wie hoch der Basissatz ist, aber denke das macht keine 100€ Unterschied aus durch den Risikozuschlag. Ohne würde ich ja auch "nur" 320€ statt 400€ zahlen. Nur der Zuschlag erscheint willkürlich /abhängig vom Berater bei Abschluss der Versicherung, was ich aber nunmal leider nicht mehr ändern kann.
Auch der Beihilfeergänzungstarif macht sicherlich keine 50€ aus, aber auch das kann ich nachschauen.
Den Ergänzungstarif schöpfe ich inzwischen aber auch aus indem ich mir alles was geht auf ein Rezept schreiben lasse (wobei viele gar nicht wissen, dass sie den dazu gebucht haben- ich die ersten 1,5 Jahre auch nicht).

Die Leistungen der PKV sind natürlich oft besser, aber z.B. im Bereich Kur, RehaSport sind die im Mittelalter. Als ich noch in der GKV war konnte ich so "Gesundheitskurse" machen und habe 80-100% erstattet bekommen, jetzt geht das nicht mehr, die PKV zahlt nichts. In Sachen Kur ist es für Beamte wohl auch deutlich schwieriger wie ich gehört habe. Und bei Zahngeschichten kann sich jeder GKVler für 10€ im Monat eine Zusatzversicherung holen und wird bei IGEL Leistungen vorab aufgeklärt und stellt das nicht erst fest, wenn die Beihilfe sagt "nö".

Aktuell warte ich auch schon seit über 6 Wochen auf eine Zu- oder Absage für die Übernahme einer Behandlung (eine spezielle Ziffer) seitens der Beihilfe...
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: clarion am 14.10.2021 15:53
Hallo Bürolurch,

trägst Du keine Vorsorgeaufwendung in Deine Steuererklärung ein? Es gibt einmal im Jahr eine Bescheinigung von der Debeka  was man da eintragen kann.

Was zukünftig sein wird weiß keiner, aber um das System Verbeamtung auf Links zu drehen, braucht man mindestens  40 Jahre und für Bestandsbeamte wird es Besitzstandswahrende Regeln geben.

Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: newT am 14.10.2021 21:46
Ja, aufjedenfall in die Steuerklärung eintragen. Angenommen bei 80% Anteil für Basisabsicherung in den PKV Kosten und 300€ mtl. Gesamtbeitrag, sind 2880€ als Vorsorgeaufwendungen ansetzbar. Bei nem Grenzsteuersatz von 35% senkt das deine Einkommenssteuer um ca. 1000€.

Die Debeka meldet ja die abgeführten Beiträge ans Finanzamt. Deine Steuersoftware kann die Bescheinigungen automatisch abrufen und in das Formular eintragen.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 15.10.2021 08:16
Ja, aufjedenfall in die Steuerklärung eintragen. Angenommen bei 80% Anteil für Basisabsicherung in den PKV Kosten und 300€ mtl. Gesamtbeitrag, sind 2880€ als Vorsorgeaufwendungen ansetzbar. Bei nem Grenzsteuersatz von 35% senkt das deine Einkommenssteuer um ca. 1000€.

Die Debeka meldet ja die abgeführten Beiträge ans Finanzamt. Deine Steuersoftware kann die Bescheinigungen automatisch abrufen und in das Formular eintragen.

Das wird bei uns im Haus schon direkt gemacht, sodass ich auch auf knapp 50€ netto mehr komme als im Rechner.  ES wird aber auch alles automatisch übermittelt. Auf 1000€ komme ich dann aber nicht?
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Beitrag von: clarion am 15.10.2021 08:32
Zu Vorsorgeaufwendungen gehört neben KV auch Altersvorsorge und andere Versicherungen. Ich komme eigentlich immer auf eine deutlich vierstellige Steuerrückerstattung. Ich leiste mir schon seit vielen Jahren ein Steuerprogramm, was wirklich alle evtl. steuerwirksame Ausgaben abfragt.
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Beitrag von: BüroLurchNRW am 15.10.2021 08:45
Steuerprogramm haben wir auch, macht alles meine bessere Hälfte. Aber ich habe tatsächlich keinerlei Versicherungen oder Altersvorsorgegeschichten... somit auch nichts weiter zum Absetzen ;)
Wir wohnen zur Miete, da die Immobilien ja so teuer sind, dass man auch das nicht zahlen kann. Und ansonsten habe ich nichts außer KFZ und Haftpflicht :D
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Beitrag von: clarion am 15.10.2021 08:58
Aber auch bei Miete sind einige Positionen der Nebenkostenabrechnung als haushaltsnahe Dienstleistung absetzbar.
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Beitrag von: Stefan35347 am 15.10.2021 09:11
Steuerprogramm haben wir auch, macht alles meine bessere Hälfte.

Naja, Soldaten und Bürokram......
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Beitrag von: BüroLurchNRW am 15.10.2021 10:43
Aber auch bei Miete sind einige Positionen der Nebenkostenabrechnung als haushaltsnahe Dienstleistung absetzbar.

Ja, das tun wir auch, aber nicht bei mir, da ich auch nicht als Mieter drin stehe. Bei meiner Freundin kommt auch deutlich mehr rum da sie einfach auch viel viel mehr absetzen kann.

@ Stefan : Gut, dass du keinerlei Vorurteile hast und auch weißt welche Tätigkeit beim Bund ausgeübt wird. 
Deine Fähigkeiten sind wohl auch auf dumme und noch dazu untreffende Kommentare abgeben begrenzt.
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Beitrag von: Mingara am 18.10.2021 13:31
BüroLurchNRW, kann es sein, dass du deinen Berufswunsch etwas verfehlt hast? Irgendwie lesen sich deine Beiträge wie ein ellenlanges Pamphlet bzgl. einer beruflichen Situation, bei der sich viele Bundesbürger immer noch die Finger lecken würden.

Bestimmt darf ich als bayr. Kommunalbeamter da grundsätzlich noch froher sein als du, aber selbst in NRW dürfte eine Verbeamtung immer noch ein glückliches Los sein. Und bei allem Respekt...wenn du so sehr an der Pension zweifelst und dann nichts für dein Alter zurücklegst, dann widersprichst du dir selbst und hast deine Sorgen weder richtig zu Ende gedacht noch eine Lösung für eben jene parat.

An die Themenerzeugerin: Ich rate auf jeden Fall auch zur Verbeamtung, vor allem hinsichtlich der Aufstiegschancen und aufgrund der Tatsache, dass es dort weitaus mehr Stufen gibt als im Angestelltenverhältnis. Und wie Clarion auch schon bemerkte, ist das Alimentationsprinzip wirklich nicht zu verachten.
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: BüroLurchNRW am 25.10.2021 09:32
BüroLurchNRW, kann es sein, dass du deinen Berufswunsch etwas verfehlt hast? Irgendwie lesen sich deine Beiträge wie ein ellenlanges Pamphlet bzgl. einer beruflichen Situation, bei der sich viele Bundesbürger immer noch die Finger lecken würden.

Bestimmt darf ich als bayr. Kommunalbeamter da grundsätzlich noch froher sein als du, aber selbst in NRW dürfte eine Verbeamtung immer noch ein glückliches Los sein. Und bei allem Respekt...wenn du so sehr an der Pension zweifelst und dann nichts für dein Alter zurücklegst, dann widersprichst du dir selbst und hast deine Sorgen weder richtig zu Ende gedacht noch eine Lösung für eben jene parat.

An die Themenerzeugerin: Ich rate auf jeden Fall auch zur Verbeamtung, vor allem hinsichtlich der Aufstiegschancen und aufgrund der Tatsache, dass es dort weitaus mehr Stufen gibt als im Angestelltenverhältnis. Und wie Clarion auch schon bemerkte, ist das Alimentationsprinzip wirklich nicht zu verachten.

Steht ja jedem Bundesbürger frei diese Entscheidung zu treffen, da muss sich heutzutage ja keiner die Finger nach lecken. Durch den Personalmangel überall ist es doch einfach Beamter zu werden. Ich für mich habe das nie für erstrebenswert gehalten, bin da so "reingerutscht" und würde es rückgängig machen wenn ich das vorher alles so gewusst hätte. Und ja, ich würde liebend gerne etwas anderes machen. ABER mit dem Studium kann man nichts anderes machen, und ich kann mir leider nicht leisten 3 Jahre von Azubigehalt /Minijobs zu leben um nochmal etwas Neues zu starten. Da hat man als Erwachsener mitten im Leben eben schlechte Karten. Und fürs Alter zurücklegen kann ich mir derzeit einfach nicht leisten.
Mit Pension / Rente sehe ich das locker weil wir eh bis 70 knechten müssen am Ende und dann vielleicht noch 5 Jahre gut leben, und dann im Pflegeheim landen (wobei ich für meinen Teil dann lieber von der Brücke springe als da rein zu gehen). Somit braucht man eh nicht viel Geld, das ist mir jetzt 1000 mal wichtiger ;) Bei 410€ plus 12€ Beihilfe Kosten jeden Monat ab Januar 2022
Titel: Antw:[NW] Vom Angestellten zum Beamten
Beitrag von: Schokobon am 25.10.2021 10:14
An die Themenerzeugerin: Ich rate auf jeden Fall auch zur Verbeamtung, vor allem hinsichtlich der Aufstiegschancen und aufgrund der Tatsache, dass es dort weitaus mehr Stufen gibt als im Angestelltenverhältnis. Und wie Clarion auch schon bemerkte, ist das Alimentationsprinzip wirklich nicht zu verachten.

Sind mit "Aufstiegschancen" die Laufbahnen gemeint, die da man je nach Gutdünken des Dienstherrn und je nach Dienstposten zu durchlaufen hat?
Meinst du mit "mehr Stufen" die Dienstaltersstufen? Falls ja: Warum ist es besser mehr davon zu haben? Heißt das nicht, dass Beamten nur noch länger die maximal mögliche Alimentation durch den Gesetzgeber vorenthalten wird?