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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Patrickaust am 23.02.2021 11:25

Titel: Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Patrickaust am 23.02.2021 11:25
Moin,

ich habe die Möglichkeit als gelernter Bürokaufmann in Juli beim Finanzamt anzufangen.

Vollzeit und erstmal befristet auf 5 Jahre. Würdet Ihr erneut den Schritt machen im öffentlichen Dienst zu arbeiten oder eher nicht?

Wenn jemand von euch beim Finanzamt arbeitet. Wie empfindet ihr das Arbeitsumfeld?

Gruß

Patrick
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 23.02.2021 11:34
Ich bin mehrfach zwischen öD und nicht öD gewechselt und habe es niemals nie nicht bereut.

Ich würde allerdings so etwas nicht machen, wenn sie mir meine vorherige Zeit bei anderen AGs nicht als förderliche Zeiten anerkennen.

Die Personen, die mir aus dem Dunstkreis FA bekannt sind, reden mehrheitlich positiv über Ihr Arbeitsumfeld.
Von depperten SGLs abgesehen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 23.02.2021 11:37

Wenn jemand von euch beim Finanzamt arbeitet. Wie empfindet ihr das Arbeitsumfeld?


Es gibt in D meines Wissens weit über 500 Finanzämter... Was hilft dir jetzt wenn jemand aus Aurich über das Arbeitsumfeld schreibt, du aber Köln-Innenstadt im Visier hast?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 23.02.2021 11:49

Wenn jemand von euch beim Finanzamt arbeitet. Wie empfindet ihr das Arbeitsumfeld?


Es gibt in D meines Wissens weit über 500 Finanzämter... Was hilft dir jetzt wenn jemand aus Aurich über das Arbeitsumfeld schreibt, du aber Köln-Innenstadt im Visier hast?
Meine Antwort beinhaltete zufällig MA aus beiden genannten FAs  ;D

Aber klar hast du Recht.
Selbst innerhalb eines FAs ist das Arbeitsumfeld nicht identisch.

Und öD ist ja auch etwas was nichts einheitliches ist.
Aber wenn er jetzt 34.000 Antworten bekäme und die auswerten würde, dann hätte er jedoch schon mal einen kleinen Überblick über die Spannweite.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Patrickaust am 23.02.2021 12:04
Vielen Dank für die Antworten.

Es stimmt, man kann es nicht pauschalisieren, aber im öffentlichen Dienst laufen die Mühlen ja auch ein bisschen anders als in der freien Wirtschaft.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 23.02.2021 12:06
Ich denke als Bürokaufmann wird man im ÖD für seine Qualifikation sehr gut bezahlt. Deswegen kann man darüber wohl zumeist glücklich sein.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Glücklisch am 23.02.2021 12:12
14 Jahre in verschiedensten Hotels gearbeitet.
2017 Wechsel in den öffentlichen Dienst.
Würde ich jederzeit wiederholen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 23.02.2021 14:21
Bin seit 2004 (!) im öD.

Ja, die Beamtenmentalität nervt.
Ja, es ist mühsam, wie langsam es in Teilen vorangeht.
Ja, "woanders" verdient man "natürlich" immer besser #freie Wirtschaft

Allerdings kann man mit genügend intrinsischer Motivation auch recht viel erreichen, verändern und tatsächlich Spaß haben bei der Arbeit; und finanziell ist es dann am Ende häufig nicht so schlecht, wie behauptet (schon gar nicht als Beamter im gD aufwärts); ich habe weder die Subprime-Krise 2008, Eurokrise ab 2010 oder jetzt die Coronakrise im Geldbeutel gespürt, und schon gar nicht stand das Arbeitsverhältnis an sich zur Disposition.

Insofern lautet meine Antwort: Ja.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 23.02.2021 14:41
Jederzeit wieder.

Ich habe direkt nach dem Studium zunächst als Angestellter viele Jahre bei einem Land beschäftigt und habe mich vor einiger Zeit dann für die Knechtschaft entschieden.

Für das identische netto bräuchte ich als sozialversicherungspflichtiger Angestellter ein Bruttojahreseinkommen von 90.000€ und dabei sind Pensionsansprüche und Jobsicherheit noch nicht einmal berücksichtigt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Patrickaust am 23.02.2021 14:55
Danke für die zahlreichen Antworten. Dann schaue ich mal was bei mir die Zukunft bringt.

Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: nero am 23.02.2021 15:00
Genau wie es nicht DIE freie Wirtschaft gibt, gibt es auch nicht DEN öffentlichen Dienst.
Es gibt auch hier "bessere" und schlechtere" Behörden.
Wobei sich das besser und schlechter meiner Erfahrung nach eher in der Motivation der Vorgesetzten und Kollegen wiederspiegelt. Wie starr die Hirachien sind und wie flexibel und Modern eine Behörde ist.
Man wird sicherlich nicht reich im öD, aber zumindest als Beamter stimmt ab einer gewissen Besoldungsstufe das Gesamtpaket.
Ich könnte in der fW sicherlich deutlich mehr verdienen, das hätte aber auch größeren Einsatz meinerseits verlangt.
Ich hätte wahrscheinlich ungünstigere Arbeitszeiten und Homeoffice sowie Gleitzeit wäre auch nicht so ausreizbar wie im Moment.
Meine Ehrenämter im Sportverein wären wahrscheinlich mit der fW in meiner Sparte auch schwerer Vereinbar.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 23.02.2021 15:19

 ich habe weder die Subprime-Krise 2008, Eurokrise ab 2010 oder jetzt die Coronakrise im Geldbeutel gespürt,


Sollte es aber!  ;)

Ich habe den Eindruck, daß Landes-, vor allem aber Bundesbehörden besser aufgestellt sind, sei es personell aber auch fachlich. Bin als Beschäftigter in einer Komme in Kontakt mit so einigen Landes- und Bundesbehörden.

Bereut habe ich es nie und würde es auch heute nicht anders sehen. Obwohl es teils schwer fällt, die ausufernde Umverteilung und auch die Bürokratie/ Bürokratismus umzusetzen. Von den letzten beiden ist aber auch die Privatwirtschaft wohl nicht verschont.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 23.02.2021 15:24
Man wird sicherlich nicht reich im öD, aber zumindest als Beamter stimmt ab einer gewissen Besoldungsstufe das Gesamtpaket.

Als Single gehört man ab A 12/7 schon zu den oberen 10 % ;) (Bezug: Nettoeinkommen Gesamtbevölkerung)
Oder als Paar mit 2x A 10/5

Schon nicht ganz arm...
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.02.2021 15:40
jep, würde ich.
In der Behörde werde ich besser bezahlt als vieler meiner ehemaligen Kommilitonen. Das man in der "freien Wirtschaft" per se besser verdient ist ein Mythos und kommt auch einfach auf die Branche an.

Bekannte, die als Fotografin oder Köchin ihren Lebensunterhalt verdienen, haben gestaunt, als ich Ihnen mal Stellenausschreibungen als Fotografin bzw. Köchin für den öD in Hamburg gezeigt habe. Dabei wären die beiden nur  E5 bzw. E6 vergütet.
Ich kann mir vorstellen, dass man als gelernter Bürokaufmann im Finanzamt auch nicht unterdurchschnittlich im Vergleich zu Bürokaufleuten woanders verdienen.

Die allgemeine Zufriedenheit ist ein Auf und Ab, abhängig von der aktuellen Leitung und den aktuellen KollegInnen im Team. Grundsätzlich habe ich aber das Gefühl das die Work-Life-Balance im öD einfacher zu gestalten.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Yvonne am 23.02.2021 16:06
Generell ja, ich bin durchaus gerne im öD. Definitiv würde ich aber kein öD-spezifisches Studium mehr absolvieren. Es werden inzwischen so viele Quereinsteiger*innen rekrutiert, dass ich mich schon etwas verschaukelt fühle mit meinem Verwaltungsdiplom. Das ist nämlich in der privaten Wirtschaft fast wertlos. Ein Abschluss z.B. in BWL wäre in beiden "Welten" zu gebrauchen, und auch im Ausland. Das ist einfach viel flexibler, so dass ich heute eher von den Verwaltungsstudiengängen abraten würde. Duale Studiengänge gibt's auch bei vielen Unternehmen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: clarion am 23.02.2021 18:27
Hallo,

ich kann den ÖD auch empfehlen, zumindest dann, wenn man eine unbefristete Stelle hat.

Wie weiter oben aufgeführt, bin ich dankbar, dass Cororna mir Null, Nada, Nichts anhaben kann. Mein Geld kommt jeden Monat pünktlich und ungekürzt.

Es gibt zwar einige Kommilitonen, die in der PW mehr verdienen als ich, die haben aber sehr viel mehr Stress und Druck. Es gibt außerdem viele Kommilitonen und auch Freunde mit Studium, die weniger verdienen bzw. den Launen der Konjunktur mehr ausgeliefert sind.

Mich nervt manchmal, dass manche Leute im ÖD sich nur noch oben vergleichen und auf hohen Niveau jammern. Seit Corona haben einige, die früher gejammert haben, aber etwas Demut gelernt und halten lieber die Klappe.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Elur am 23.02.2021 22:42
Ich bin seit 31 Jahren im öffentlichen Dienst, die ersten 21 Jahre als Angestellte und die letzten 10 Jahre als Beamtin. Nach einer Ausbildung bei einer Landesbehörde bin ich sehr schnell in Bundesbehörden gewechselt und habe in mehreren Bundesbehörden gearbeitet. Habe danach den Aufstieg mit einem bezahlten und geförderten Studium machen dürfen, bin Diplom-Verwaltungswirtin im gehobenen Dienst und habe jetzt eine anspruchsvolle und sinnvolle Aufgabe, die mir sehr viel Spaß macht. Ich würde immer wieder in den öffentlichen Dienst gehen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Yvonne am 23.02.2021 22:49
Mich nervt manchmal, dass manche Leute im ÖD sich nur noch oben vergleichen und auf hohen Niveau jammern.
Fairerweise sollte man den öD aber auch nur mit großen Unternehmen vergleichen. Der Handwerksbetrieb mit fünf Arbeitsplätzen kann hier nicht der Maßstab sein.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Gruenhorn am 24.02.2021 00:26
Ich kann dem Vorredner zustimmen. Der Vergleich Bürokaufmann mit Friseuse mag gut für den ÖD ausgehen. Konkret sehe ich bei mir als promoviertes Maschinenbauingenieurderivat im Vergleich zu meinen promovieren Kommilitonen, dass ich dank der Familienzuschläge und der fehlenden Sozialversicherungspflicht netto einigermaßen mithalten kann. Wenn die vielen Kinder nicht wären, würde ich zu denen (beide Automobilindustrie) aber einen Abstand von 30.000 bzw 40.000 Euro brutto haben. Da kann man schon mal anmerken, dass die Bezahlung im höheren Dienst besser sein könnte. Klar gibt's andere Benefits, aber zu groß sollte der Abstand eben auch nicht sein.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: LeonL am 24.02.2021 08:26
Ich kann zwei Positionen aus den Vorreden unterstützen. Ich würde nicht mehr etwas studieren was ziemlich zwangsläufig auf den öD und die Laufbahn "Tarifbeschäftigter" hinaus läuft, sondern sowohl in der PW als auch im öD zu gebrauchen ist UND natürlich gibt es nicht "den" öD. Vielmehr hilft schon früh: "Augen auf bei der Berufswahl!"
Allerdings denke ich auch, dass man als Bürokaufmann mit dem öD eher weniger etwas falsch machen kann als zB in Ingenieursberufen. Aber vielleicht erklimme ich ja noch mit weiterem Stufenaufstieg irgendwann den Gipfel der Zufriedenheit. Aktuell bereue ich jedoch etwas studiert zu haben was fast nur im öD gebraucht wird und wenn, dann in der PW größtenteils nur "versubt" wird. ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Schokobon am 24.02.2021 08:59
Eigentlich ist die reine Verwaltung - sprich die Anwendung von Rechtsnormen und Vorschriften auf Sachverhalte - totaler Unsinn, den ich niemandem empfehlen würde.
Man arbeitet nach Regeln, die für die Betroffenen geschrieben wurden. Und jeder Betroffene, der des Lesens mächtig ist, kann ein Wörtchen mitreden. Im Grunde erfordert die Arbeit daher keinerlei Kenntnisse, die man nicht durch Lebenserfahrung erlernen könnte. Man ist kein Spezialist.

Wer hingegen Maschinen für Produktionsstraßen entwirft und auf dem Weltmarkt verkauft ist Spezialist und kann was. Wer Programmierungen vornimmt um Vorgänge in der IT sinnvoll zu automatisieren kann was. Wer einen Baum fällt und daraus ansprechende Möbel baut kann was. Wer aus Haaren schöne Frisuren zaubert kann was.
Aber was kann der Verwaltungsmensch? Eigentlich nichts.
Und das merkt man dann halt a) am Entgelt und b) am Ansehen in der Gesellschaft usw.

Aber wer keine Ambitionen hat oder nicht so recht weiß was er machen will ist insoweit gut aufgehoben im Verwaltungsbereich des ÖD
Und wer Ambitionen hat und auch tatsächlich was kann bleibt lieber weg vom ÖD
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 24.02.2021 09:28
Eigentlich ist die reine Verwaltung - sprich die Anwendung von Rechtsnormen und Vorschriften auf Sachverhalte - totaler Unsinn, den ich niemandem empfehlen würde.
Man arbeitet nach Regeln, die für die Betroffenen geschrieben wurden. Und jeder Betroffene, der des Lesens mächtig ist, kann ein Wörtchen mitreden. Im Grunde erfordert die Arbeit daher keinerlei Kenntnisse, die man nicht durch Lebenserfahrung erlernen könnte. Man ist kein Spezialist.

Wer hingegen Maschinen für Produktionsstraßen entwirft und auf dem Weltmarkt verkauft ist Spezialist und kann was. Wer Programmierungen vornimmt um Vorgänge in der IT sinnvoll zu automatisieren kann was. Wer einen Baum fällt und daraus ansprechende Möbel baut kann was. Wer aus Haaren schöne Frisuren zaubert kann was.
Aber was kann der Verwaltungsmensch? Eigentlich nichts.
Und das merkt man dann halt a) am Entgelt und b) am Ansehen in der Gesellschaft usw.

Aber wer keine Ambitionen hat oder nicht so recht weiß was er machen will ist insoweit gut aufgehoben im Verwaltungsbereich des ÖD
Und wer Ambitionen hat und auch tatsächlich was kann bleibt lieber weg vom ÖD

Seh ich etwas anders. Als Beispiel in unserer Kommune. Der ausgebildete/ studierte VAler kann eben Sachbearbeiter Brandschutz/ EMA/ Bürgerservice/ Ordnungsamt/ Steuern/ Geschäftsbuchhalter/ Kämmerer/ Gebäudemanager blabla usw. sein. Während der studierte BWLer eben bei uns nur die Möglichkeit hätte in der Kämmerei zu arbeiten, da hat er natürlich ein paar Vorteile gegenüber den VAlern, aber Ihm fehlen höchstwahrscheinlich auch umfassende Kenntnisse im Haushaltsrecht.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Schokobon am 24.02.2021 09:33
Mein Onkel kannte sich unfassbar gut aus im kommunalen Haushaltsrecht. War auch immer engagiert was seinen "Flecken" (schwäbsich: Wohnort) angeht. Beruflich war er als Schlosser tätig mit eigenem Betrieb.
Hätte nach kurzer Einlernzeit (wie funktionieren die Programme und wo gibts den Kaffee) ohne Probleme in der Kämmerei anfangen können. Ich aber im Gegensatz dazu nicht als Schlosser ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: lumer am 24.02.2021 10:00
Eigentlich ist die reine Verwaltung - sprich die Anwendung von Rechtsnormen und Vorschriften auf Sachverhalte - totaler Unsinn, den ich niemandem empfehlen würde.
Man arbeitet nach Regeln, die für die Betroffenen geschrieben wurden. Und jeder Betroffene, der des Lesens mächtig ist, kann ein Wörtchen mitreden. Im Grunde erfordert die Arbeit daher keinerlei Kenntnisse, die man nicht durch Lebenserfahrung erlernen könnte. Man ist kein Spezialist.
Genau aus diesem Grund gibt es die ganzen schlechten und superschlechten Verwaltungsakte und Widerspruchsbescheide. Jeder denkt, er das könne das bisschen reden/schreiben. Dabei fällt es am Ende sogar dafür ausgebildeten Verwaltungsmitarbeitern schwer, einen korrekten Tenor hinzubekommen. Von der Begründung mal ganz zu schweigen. Ich habe beispielsweise noch nie eine durch einen dafür ausgebildeten Verwaltungsmitarbeiter im ersten Anlauf korrekt begründete Anordnung der sofortigen Vollziehung gesehen. Wie soll das dann ein Quereinsteiger hinbekommen? Weil er des Lesens mächtig ist und deshalb ein Wörtchen mitreden kann? Nur weil jemand rechnen kann, ist er nicht gleich Anwärter auf die Fields-Medaille.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 24.02.2021 10:13
Mein Onkel kannte sich unfassbar gut aus im kommunalen Haushaltsrecht. War auch immer engagiert was seinen "Flecken" (schwäbsich: Wohnort) angeht. Beruflich war er als Schlosser tätig mit eigenem Betrieb.
Hätte nach kurzer Einlernzeit (wie funktionieren die Programme und wo gibts den Kaffee) ohne Probleme in der Kämmerei anfangen können. Ich aber im Gegensatz dazu nicht als Schlosser ;)

Kommunales Haushaltsrecht ist doch etwas mehr als §63 KVerf.
Ich wage daher, deine These anzuzweifeln.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 24.02.2021 10:14
Das kann ich nur so bestätigen. So erhielt ich einmal ein Schreiben einer Behörde:
"Wie Ihnen sicher aufgefallen ist, wurde eine Betrag von XXX,--€ zu viel an Sie ausgezahlt. Bitte überweisen Sie diesen Betrag zurück. MfG".

Auf den Hinweis, dass so wohl kein Verwaltungsakt aussieht erhielt ich das selbe Schreiben, jedoch mit Rechtsbehelfsbelehrung :)

Waren dann wohl schon zwei Leute, die wussten, wie die Programme funktionieren und wos den Kaffee gibt, aber keine Ahnung von Verwaltungshandeln haben. Erst im Widerspruchsverfahren hat mich sich zu einer Begründung hinreißen lassen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Schokobon am 24.02.2021 10:18
Auf "Spezialisten" trifft man dann mutmaßlich erst vor Gericht.
Aber nicht in den Verwaltungen.
Ist ja auch okay.

Wohingegen jede Schreinerei/Friseur/Werkstatt/IT-Konzern fähige Leute beschäftigen muss - die was können - um am Markt überhaupt bestehen zu können. Gestümpere wie in den Behörden kann man sich da nicht leisten.



Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Yvonne am 24.02.2021 10:21
Auch wenn die Aussage sehr zugespitzt ist, muss ich @Schokobon hier Recht geben. Eine Ärztin kann ebenso wie eine Juristin ein Krankenhaus oder eine Krankenversicherung leiten, aber keine Juristin kann als Ärztin praktizieren (rechtlich ohnehin nicht, aber auch nicht tatsächlich). Ebenso sind Ingenieure oft als Verwaltungsleiter einsetzbar, aber kein Diplom-Verwaltungswirt als Ingenieur.
Ich behaupte sogar, dass ein guter Ingenieur, der etwas Interesse und Flexibilität mitbringt, in einem Crash-Kurs zu einem brauchbaren Juristen werden könnte. Umgekehrt no way.  8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 24.02.2021 10:33
Auf "Spezialisten" trifft man dann mutmaßlich erst vor Gericht.
Aber nicht in den Verwaltungen.
Ist ja auch okay.

Gestümpere wie in den Behörden kann man sich da nicht leisten.

Das ist so nicht zutreffend. Behörden können sich auch keine Stümperei leisten, daher bedarf es spzialisierter Mitarbeiter, damit es überhaupt nicht zu Gerichtsverfahren kommt.

Was wäre das überhaupt für ein Arbeitsethos? Rumpfuschen ohne Ahnung zu haben, ein Richter wirds schon richten? Trauriges Bild vom öD und der eigenen Arbeit.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Schokobon am 24.02.2021 10:36
Die Tatsache, dass der Rechtsweg überhaupt gegeben ist, spricht doch schon dafür, dass es eben keiner Spezialisten in der Verwaltungen bedarf.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 24.02.2021 10:43
Die Tatsache, dass der Rechtsweg überhaupt gegeben ist, spricht doch schon dafür, dass es eben keiner Spezialisten in der Verwaltungen bedarf.

Ich kann auch bei meinem Auto selbst die Räder wechseln, habe ein Schloss in meiner Tür gewechselt und den gesamten häuslichen Innenausbau vorgenommen. Das macht mich aber noch nicht zu einem KFZler/ Schlosser oder sonstigem. Ein Quereinsteiger kann sicher auch einiges erlernen, aber um auf den Stand eines VAler zu kommen benötigt es doch eine umfassendere Ausbildung.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Majon am 24.02.2021 10:43
Ich bin seit 35 Jahren Angestellte in verschiedenen Kommunalverwaltungen in Schleswig-Holstein. Den größten Teil in BAT Vc/TVöD VKA E8, seit 01.11.2019 in E9a, und ja, ich würde wieder in den öffentlichen Dienst gehen, allerdings nicht mehr als Angestellte, sondern als Beamte.

Als ich 1986 meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begann, garantierte einem die VBL noch 90% des letzten Gehalts und wurde zudem zu 100% vom Arbeitgeber getragen, so dass ich keinen Vorteil in der Beamtenlaufbahn sah, sondern tatsächlich eher Nachteile. Heute ärgere ich mich ein bisschen über meine damalige Entscheidung, da ich als Beamtin deutlich höhere Pensionsansprüche hätte...
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alexandra112 am 24.02.2021 10:48
Ich habe eine befriedigende Mittlere Reife und eine miserable Staatsprüfung, und bekomme inzwischen A11. Ich bezweifle, dass ich als Bürokauffrau so weit gekommen wäre. Vollarbeitend und zwischendurch alleinerziehend hätte ich in der freien Wirtschaft vermutlich auch nicht überlebt bzw. das organisiert bekommen. Auch jammer ich lieber in einer systemrelevanten Behörde ohne HomeOffice anstelle Zukunftsängste zu haben  ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: FGL am 24.02.2021 11:00
Auch wenn die Aussage sehr zugespitzt ist, muss ich @Schokobon hier Recht geben. Eine Ärztin kann ebenso wie eine Juristin ein Krankenhaus oder eine Krankenversicherung leiten, aber keine Juristin kann als Ärztin praktizieren (rechtlich ohnehin nicht, aber auch nicht tatsächlich). Ebenso sind Ingenieure oft als Verwaltungsleiter einsetzbar, aber kein Diplom-Verwaltungswirt als Ingenieur.
Selbstverständlich geht das auch in die andere Richtung. Um über herausragende medizinische / ingenieurwissenschaftliche Fähigkeiten zu verfügen, braucht man kein Abschlusszeugnis. Dem praktischen Einsatz stehen maximal rechtliche Gründe entgegen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 24.02.2021 11:07

Als ich 1986 meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begann, garantierte einem die VBL noch 90% des letzten Gehalts und wurde zudem zu 100% vom Arbeitgeber getragen, so dass ich keinen Vorteil in der Beamtenlaufbahn sah, sondern tatsächlich eher Nachteile. Heute ärgere ich mich ein bisschen über meine damalige Entscheidung, da ich als Beamtin deutlich höhere Pensionsansprüche hätte...

Das geht mir zwar ähnlich. Jedoch muss man im Vergleich - zumindest bei mir - berücksichtigten, daß zwei der fünf privaten Unternehmen, in denen ich vor 30 Jahren alternativ hätte anfangen können, nicht mehr existieren.

Zudem wäre mir der Aufgabenbereich zu eingeschränkt und langweilig. Der Frisör frisiert nur, der Installateur installiert nur, der Fräser fräst nur. Da ist der Aufgabenbereich in einer Veraltung doch weit erfrischender.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 24.02.2021 11:37
Die Tatsache, dass der Rechtsweg überhaupt gegeben ist, spricht doch schon dafür, dass es eben keiner Spezialisten in der Verwaltungen bedarf.

Die Tatsache, dass der Rechtsweg gegeben ist, entspringt aus dem verfassungsmäßig gegebenen Rechtsstaatsprinzip.

Die korrekte Rechtsanwendung liegt ausschließlich in der Exektutive, die Judikative prüft lediglich deren Handeln ohne selbst zu handeln. Insoweit, als auch aus dem Bürokratieprinzip, ist Expertise in der Verwaltung zwingend notwendig.

Ich rege an, dass du dich mal vertiefter mit dem Staats- und Verfassungsrecht auseinandersetzt um die Grundsätze staatlichen Handelns zu erkennen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 24.02.2021 11:52
...nein...Schokobon weiß doch durch einfachen Anleiten schon, wo die Kaffeemaschine steht...mehr braucht sie doch nicht in ihrer Position... ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 24.02.2021 11:53
Wohingegen jede Schreinerei/Friseur/Werkstatt/IT-Konzern fähige Leute beschäftigen muss - die was können - um am Markt überhaupt bestehen zu können. Gestümpere wie in den Behörden kann man sich da nicht leisten.

Wer ein Stümpergehalt bezahlt, hat auch nur Stümper verdient.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dakmer am 24.02.2021 12:00
Würdet Ihr erneut den Schritt machen im öffentlichen Dienst zu arbeiten oder eher nicht?

Ich würde es wieder machen.
Allerdings gibt es nicht pauschal "den öffentlichen Dienst", finde ich. In meinen Behörde sind die Arbeiten je nach Amt recht verschieden. Ich arbeite in einem Bereich, wo ich im Büro arbeite und im Außendienst. Und manchmal zu Hause. Ich arbeite fast, wie ich will, fahre raus, wann ich will, bleibe bei Regen drin, fahre lieber raus bei schönem Wetter. Das Gehalt kommt pünktlich (ob ich fleißig bin oder nicht). Ich werde vermutlich nicht gekündigt. Ich habe die Verbeamtung abgelehnt und bin als Angestellte zufrieden. Nein, meine Ansprüche sind nicht so niederig, wie es sich anhört, aber ich mag meine Arbeit wirklich.
Mein öD hat viele Vorteile. Der Nachteil sind die Pendelzeiten der Anreise, die unflexible Organisation im Haus und die Querelen der Führungskräfte untereinander. Damit kann ich leben.

Allerdings gibt es auch Bereiche, wo die Mitarbeiter eben nicht rauskommen im Dienst, weil alles vom Schreibtisch aus gemacht wird. Muss man mögen.



Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Yvonne am 24.02.2021 12:07
Zum Thema "Spezialisten" eine aktuelle Meldung...

Unwirksamer Bescheid: Deutsche Wohnen entgeht DSGVO-Bußgeld in Millionenhöhe
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 24.02.2021 12:12
...das ist die eine Seite...

...dann gibt es noch die Spezialisten, die ganz spezial und schlauer als alle  Anderen sein sein wollten (wie z.B. in der Autoindustrie), und am Ende Strafen in Milliardenhöhe zahlen mussten...

...Fehler werden überall gemacht...
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: FGL am 24.02.2021 12:15
Sowas:

Zum Thema "Spezialisten" eine aktuelle Meldung...

Unwirksamer Bescheid: Deutsche Wohnen entgeht DSGVO-Bußgeld in Millionenhöhe
... kommt von sowas:

Ich behaupte sogar, dass ein guter Ingenieur, der etwas Interesse und Flexibilität mitbringt, in einem Crash-Kurs zu einem brauchbaren Juristen werden könnte.
In unserem Gesundheitsamt haben über Jahre hinweg Angehörige von Gesundheitsberufen infektionsschutzrechtliche Verfügungen erlassen. Die Qualität der Bescheide war entsprechend. Falsche Rechtsbelehrungen sind nur das harmloseste Beispiel...


/E:

Unwirksamer Bescheid: Deutsche Wohnen entgeht DSGVO-Bußgeld in Millionenhöhe
Hier hat ja auch eine Berliner Behörde gehandelt. Bekanntlich gehört Berlin als Ganzes nicht zum funktionierenden Teil Deutschlands (https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-schelte-des-tuebinger-oberbuergermeisters-vorsicht-sie-verlassen-den-funktionierenden-teil-deutschlands/23713572.html).
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 24.02.2021 12:26

Zudem wäre mir der Aufgabenbereich zu eingeschränkt und langweilig. Der Frisör frisiert nur, der Installateur installiert nur, der Fräser fräst nur. Da ist der Aufgabenbereich in einerVeraltung doch weit erfrischender.

Ich finde deine Persiflage zur Verwaltung sehr erfrischend.  ;D

Allerdings ist es doch so, dass die Verwaltung doch nur verwaltet... 8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 24.02.2021 13:04
Höhö. Na ja, ist die Frage, was denn alles noch durch Maschinen ersetzt wird inkl. KI für den Fortschritt - ich denke mittelfristig alles, bis auf die Verwaltung dieser Maschinen.

Wie sagen die meisten Fremdenführer bei den Rundgängen: es gibt nur zwei Jobs, die sich über Jahrtausende gehalten haben: Prostitution und Zoll.  ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 24.02.2021 13:07
Frei nach Benjamin Franklin: Nur zwei Dinge auf dieser Welt sind uns sicher: Der Tod und die Steuer.  8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dakmer am 24.02.2021 13:51
In unserem Gesundheitsamt haben über Jahre hinweg Angehörige von Gesundheitsberufen infektionsschutzrechtliche Verfügungen erlassen. Die Qualität der Bescheide war entsprechend. Falsche Rechtsbelehrungen sind nur das harmloseste Beispiel...

Soll das heißen, dass nur ein Verwaltungsfachangestellter oder ein Verwaltungsfachwirt einen ordnungsgemäßen Bescheid schreiben kann? Bescheidtechnik ist auch in anderen Fachrichtungen erlernbar.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 24.02.2021 13:56
..das soll heißen, dass es die aus den Gesundheitsberufen offensichtlich nicht geschafft haben... 8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: FGL am 24.02.2021 14:04
Soll das heißen, dass nur ein Verwaltungsfachangestellter oder ein Verwaltungsfachwirt einen ordnungsgemäßen Bescheid schreiben kann?
Nein.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: MH am 24.02.2021 15:08
Ich ja.
Mit meiner Ausbildung (Rechtsanwaltsfachangestellten) verdient man außerhalb des ÖD um die 3000€ Brutto (Bayern, mit Verhandlungsgeschick.. :)... ). Da verdiene ich im ÖD mehr + diverse Vorzüge.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alphonso am 24.02.2021 15:44

Hier hat ja auch eine Berliner Behörde gehandelt. Bekanntlich gehört Berlin als Ganzes nicht zum funktionierenden Teil Deutschlands (https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-schelte-des-tuebinger-oberbuergermeisters-vorsicht-sie-verlassen-den-funktionierenden-teil-deutschlands/23713572.html).

Die Grünen in Berlin und anderswo sollten Palmer jeden Morgen anbeten, dass der sich noch mit denen abgibt  ;D ;D man möge sich nicht vorstellen, was passiert, wenn solche Leute gar nicht mehr in dieser Partei vertreten wären  ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 24.02.2021 17:45
...das ist die eine Seite...

...dann gibt es noch die Spezialisten, die ganz spezial und schlauer als alle  Anderen sein sein wollten (wie z.B. in der Autoindustrie), und am Ende Strafen in Milliardenhöhe zahlen mussten...

...Fehler werden überall gemacht...

Die Strafe bezahlt allerdings der Konzern. Die Verantwortlichen verdienen weiterhin fett Kohle. Ok, in den Staaten haben Sie ein oder zwei Bauernopfer ins Loch gesteckt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 24.02.2021 18:53
Der Konzern sind hier meist die Aktionäre und damit auch der kleine Mann. Und Deutschland sicherlich weniger als anderswo.
 ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 25.02.2021 07:51
Ich ja.
Mit meiner Ausbildung (Rechtsanwaltsfachangestellten) verdient man außerhalb des ÖD um die 3000€ Brutto (Bayern, mit Verhandlungsgeschick.. :)... ). Da verdiene ich im ÖD mehr + diverse Vorzüge.
Im Norden verdienen die in der Buchhaltung tätigen, die ich persönlich kenne, ~2500 Netto plus 13. und Bonus zwischen 2€T-10T€
plus min 1,5% jährliche Gehaltsanpassung (ohne Folklore) für alle, plus ab und an mal persönlichen Sonderzuschlag

Keine Ahnung ob die E10+ im öD bekommen würden, eher nicht.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 25.02.2021 08:12
Ich ja.
Mit meiner Ausbildung (Rechtsanwaltsfachangestellten) verdient man außerhalb des ÖD um die 3000€ Brutto (Bayern, mit Verhandlungsgeschick.. :)... ). Da verdiene ich im ÖD mehr + diverse Vorzüge.
Im Norden verdienen die in der Buchhaltung tätigen, die ich persönlich kenne, ~2500 Netto plus 13. und Bonus zwischen 2€T-10T€
plus min 1,5% jährliche Gehaltsanpassung (ohne Folklore) für alle, plus ab und an mal persönlichen Sonderzuschlag

Keine Ahnung ob die E10+ im öD bekommen würden, eher nicht.

Ich glaube wenn man mit 100 Leuten persönlich über ihr Gehalt spricht, dann hat man danach das Ergebnis, dass 99 überdurchschnittlich verdienen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alphonso am 25.02.2021 08:22

Im Norden verdienen die in der Buchhaltung tätigen, die ich persönlich kenne, ~2500 Netto plus 13. und Bonus zwischen 2€T-10T€
plus min 1,5% jährliche Gehaltsanpassung (ohne Folklore) für alle, plus ab und an mal persönlichen Sonderzuschlag

Keine Ahnung ob die E10+ im öD bekommen würden, eher nicht.

Es ist doch wie immer mit Beispielen aus dem persönlichen Umfeld.. Buchhaltung ist nicht gleich Buchhaltung.. Ein Buchhalter in einem kleinen Hotel (hier kenne ich persönlich ein Beispiel, dass über die formulierten Konditionen erst einmal hyperventilieren würde  ;D) oder Firma  bspw. wird diese Summe wohl nicht unbedingt bekommen und ein Buchhalter in einem größeren Unternehmen vielleicht sogar noch mehr. Man muss also immer die Gesamtumstände betrachten, was die E10 im ländlichen Raum in Meck-Pomm oder Brandenburg natürlich anders aussehen lässt, als in Frankfurt oder München.

Ich würde den öD auch immer wieder wählen. Ich identifiziere mich nicht über die Arbeit. War vorher ein Jahr bei einem großen Energieversorger im Sauerland mit deutlich mehr Gehalt.. Dort durfte ich aber auch durchaus kurzfristig zum Wochenende ran etc. Das muss ich mir nicht geben. Sollen sich andere ausbeuten lassen.
Die Euros kommen jeden Monat und ich habe sehr viel Zeit für meine anderen Hobbys, Familie etc. und muss mir jeden Morgen 0 Gedanken machen, ob es der letzte Tage ist oder nicht. Das Geld war mir in der E11 schon locker ausreichend und wird es in 1.5 Jahren in A13 wohl erst recht sein.

Es ist wie immer die Entscheidung, was man selbst will.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 25.02.2021 08:27

Ich glaube wenn man mit 100 Leuten persönlich über ihr Gehalt spricht, dann hat man danach das Ergebnis, dass 99 überdurchschnittlich verdienen.

Mindestens....



Es ist doch wie immer mit Beispielen aus dem persönlichen Umfeld.. Buchhaltung ist nicht gleich Buchhaltung.. Ein Buchhalter in einem kleinen Hotel (hier kenne ich persönlich ein Beispiel, dass über die formulierten Konditionen erst einmal hyperventilieren würde  ;D) oder Firma  bspw. wird diese Summe wohl nicht unbedingt bekommen und ein Buchhalter in einem größeren Unternehmen vielleicht sogar noch mehr. Man muss also immer die Gesamtumstände betrachten, was die E10 im ländlichen Raum in Meck-Pomm oder Brandenburg natürlich anders aussehen lässt, als in Frankfurt oder München.

Ich würde den öD auch immer wieder wählen. Ich identifiziere mich nicht über die Arbeit. War vorher ein Jahr bei einem großen Energieversorger im Sauerland mit deutlich mehr Gehalt.. Dort durfte ich aber auch durchaus kurzfristig zum Wochenende ran etc. Das muss ich mir nicht geben. Sollen sich andere ausbeuten lassen.
Die Euros kommen jeden Monat und ich habe sehr viel Zeit für meine anderen Hobbys, Familie etc. und muss mir jeden Morgen 0 Gedanken machen, ob es der letzte Tage ist oder nicht. Das Geld war mir in der E11 schon locker ausreichend und wird es in 1.5 Jahren in A13 wohl erst recht sein.

Es ist wie immer die Entscheidung, was man selbst will.

Der Buchhalter im Hotel ist aktuell in Kurzarbeit, insofern er noch einen Job hat.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 25.02.2021 08:35

Im Norden verdienen die in der Buchhaltung tätigen, die ich persönlich kenne, ~2500 Netto plus 13. und Bonus zwischen 2€T-10T€
plus min 1,5% jährliche Gehaltsanpassung (ohne Folklore) für alle, plus ab und an mal persönlichen Sonderzuschlag

Keine Ahnung ob die E10+ im öD bekommen würden, eher nicht.
Das Geld war mir in der E11 schon locker ausreichend

Das kann ich persönlich auch so bestätigen.

Viel "schlimmer" erscheint mir, dass die Gehaltssprünge bei einer HG teilweise ein Witz sind. In E11 Stufe 5 bin ich in Berlin bereits jenseits von 3 k netto, in E12 sind es dann, übers Jahr gerechnet, nur 185 € netto mehr pro Monat (38470.10 € vs. 40691.03 €), bei mehr Verantwortung, Stress, Abplagen mit Untergebenen etc. pp.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 25.02.2021 08:43
Ich ja.
Mit meiner Ausbildung (Rechtsanwaltsfachangestellten) verdient man außerhalb des ÖD um die 3000€ Brutto (Bayern, mit Verhandlungsgeschick.. :)... ). Da verdiene ich im ÖD mehr + diverse Vorzüge.
Im Norden verdienen die in der Buchhaltung tätigen, die ich persönlich kenne, ~2500 Netto plus 13. und Bonus zwischen 2€T-10T€
plus min 1,5% jährliche Gehaltsanpassung (ohne Folklore) für alle, plus ab und an mal persönlichen Sonderzuschlag

Keine Ahnung ob die E10+ im öD bekommen würden, eher nicht.

Ich glaube wenn man mit 100 Leuten persönlich über ihr Gehalt spricht, dann hat man danach das Ergebnis, dass 99 überdurchschnittlich verdienen.
Meines war anekdotisch zu verstehen.
Es gibt da doch den OECD Bericht, der klarstellt, dass die unteren Einkommensgruppen im öD überdurchschnittlich verdienen, während die höheren komplett gegenüber der pW abfallen, zuletzt vom BVerG bzgl. Richterbesoldung bestätigt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Torstenausdorsten am 25.02.2021 08:53
Naja die E11 z.B. in Stufe 2, 3 oder 4 mag ja im Sauerland gut zum Leben reichen, aber in den größeren Metropolen kann ich davon nur ganz fett leben, wenn ich geerbt oder einen Altmietvertrag von 1990 habe.  ;)
Ansonsten taugt es in den Ballungsräumen und Hochpreisregionen abseits der Landidylle des Sauerlands, der Eifel oder der Uckermark eher zu einem guten Leben, wenn man seiner Familie ein Leben in Askese näher bringen will.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 25.02.2021 08:55
Es ist doch wie immer mit Beispielen aus dem persönlichen Umfeld.. Buchhaltung ist nicht gleich Buchhaltung.. Ein Buchhalter in einem kleinen Hotel (hier kenne ich persönlich ein Beispiel, dass über die formulierten Konditionen erst einmal hyperventilieren würde  ;D) oder Firma  bspw. wird diese Summe wohl nicht unbedingt bekommen
Richtig.
Sind die AGs im öD kleine Hotels oder kleine Firmen?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 25.02.2021 09:01
Das Geld war mir in der E11 schon locker ausreichend und wird es in 1.5 Jahren in A13 wohl erst recht sein.

Das ist schon ein beachtlicher Karrieresprung. A13 ist aber auch eine ganz andere Hausnummer als E11 ::)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2021 09:08
...wie kommt man in 1,5 Jahren von E11 nach A13?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: pommes am 25.02.2021 09:15
> Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?

Ja

Gründe für mich:

+ Arbeitsplatz ist verhältnismäßig sicher
+ Man muss keine Gehaltsverhandlungen führen
+ Einkommen ist okay

Den Satz "man macht sich nicht tot im öD" erkenne ich nicht als Argument. Das kommt m.E. sehr auf den AG, den Job und das Team an.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 25.02.2021 09:17
...wie kommt man in 1,5 Jahren von E11 nach A13?

Arbeitgeber ist Berlin, man denkt man sei ein geschlechtsneutrales Einhorn, Migrationshintergrund, man schaut weiblich aus, Mitglied in der Antifa.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2021 09:32
...mit der Konstellation wird man in Berlin mindestens BezirksbürgermeisterIn... ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 25.02.2021 09:38

Das kann ich persönlich auch so bestätigen.

Viel "schlimmer" erscheint mir, dass die Gehaltssprünge bei einer HG teilweise ein Witz sind. In E11 Stufe 5 bin ich in Berlin bereits jenseits von 3 k netto, in E12 sind es dann, übers Jahr gerechnet, nur 185 € netto mehr pro Monat (38470.10 € vs. 40691.03 €), bei mehr Verantwortung, Stress, Abplagen mit Untergebenen etc. pp.

Der Gehaltsrechner auf dieser Seite behautet es seien, je nach Steuerklasse, ca. 220 - 280 € Differenz.
Außerdem trifft jeder individuell die Entscheidung was die Arbeit interessant macht. Für mich ist es das tragen von Verantwortung, etwas verändern und bewirken zu können und das Bewusstsein nur noch eine Hierarchie - ebene über mir zu haben. 
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alphonso am 25.02.2021 09:45
...wie kommt man in 1,5 Jahren von E11 nach A13?

Indem man vor 5 Monaten das Referendariat begonnen hat mit entsprechenden Sonderzuschlägen.

Es ist doch wie immer mit Beispielen aus dem persönlichen Umfeld.. Buchhaltung ist nicht gleich Buchhaltung.. Ein Buchhalter in einem kleinen Hotel (hier kenne ich persönlich ein Beispiel, dass über die formulierten Konditionen erst einmal hyperventilieren würde  ;D) oder Firma  bspw. wird diese Summe wohl nicht unbedingt bekommen
Richtig.
Sind die AGs im öD kleine Hotels oder kleine Firmen?

Nein, aber auch nicht jede Kommune ist VW oder Siemens von ihren Möglichkeiten und Mitarbeiterumfang.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 25.02.2021 09:46
...mit der Konstellation wird man in Berlin mindestens BezirksbürgermeisterIn... ;D

Du bist damit schon mal raus aus der Verlosung um einen solchen Posten:

Zugunsten der Klarheit und Lesbarkeit eines Textes sollte vorrangig eine neutrale Formulierung verwendet werden. Ist dies nicht möglich, sollen Paarformulierungen gewählt werden!

DIT IS BERLIN!
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: yamato am 25.02.2021 10:01
...mit der Konstellation wird man in Berlin mindestens BezirksbürgermeisterIn... ;D

Das wäre dann aber schon B6
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2021 10:03
...eben...meine Aussage war doch (sinngemäß), dass man sich mit dieser Konstellation nicht mit A13 abspeisen lässt... 8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 25.02.2021 11:17
Naja die E11 z.B. in Stufe 2, 3 oder 4 mag ja im Sauerland gut zum Leben reichen, aber in den größeren Metropolen kann ich davon nur ganz fett leben, wenn ich geerbt oder einen Altmietvertrag von 1990 habe.  ;)
Ansonsten taugt es in den Ballungsräumen und Hochpreisregionen abseits der Landidylle des Sauerlands, der Eifel oder der Uckermark eher zu einem guten Leben, wenn man seiner Familie ein Leben in Askese näher bringen will.

1. Definiere "fett" leben.

2. Ist das eigentlich immer noch son "Wessi-Ding", dass man davon ausgeht, dass nur ein Erwerbstätiger in der Familie vorhanden ist?

3. Ich falle wahrscheinlich unter deine genannten Sonderfälle (Berlin, 15 Min zum Alex, Mietvertrag mit 4,90 kalt bei 70 m²^^), E11 Stufe 4.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 25.02.2021 11:21

Das kann ich persönlich auch so bestätigen.

Viel "schlimmer" erscheint mir, dass die Gehaltssprünge bei einer HG teilweise ein Witz sind. In E11 Stufe 5 bin ich in Berlin bereits jenseits von 3 k netto, in E12 sind es dann, übers Jahr gerechnet, nur 185 € netto mehr pro Monat (38470.10 € vs. 40691.03 €), bei mehr Verantwortung, Stress, Abplagen mit Untergebenen etc. pp.

Der Gehaltsrechner auf dieser Seite behautet es seien, je nach Steuerklasse, ca. 220 - 280 € Differenz.


Meine Zahlen sind von diesem Rechner hier ;) Du musst auch das Jahresnetto/Brutto sehen, da in der E12 die JSZ abgesenkt ist. Noch ein Grund weniger sich das anzutun.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dakmer am 25.02.2021 11:44
Das Geld war mir in der E11 schon locker ausreichend und wird es in 1.5 Jahren in A13 wohl erst recht sein.
Das geht nur, wenn du aufsteigen kannst. Wenn du aber in einer Behörde sitzt, wo du nicht nach oben rutschen kannst oder sollst, dann wird das nichts.  ;)

Insofern kann man weder die Behörden noch die Gehälter miteinander vergleichen, finde ich.
Und ansonsten bin ich auch der Meinung, dass man im dörflichen Bereich sehr gut mit einer E9 oder E10 leben kann, während das in der Großstadt aufgrund anderer Lebenshaltungskosten zu wenig ist. 

Es gibt also nicht "den öD" und jeder muss anwägen, was im guttut.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 25.02.2021 11:52

2. Ist das eigentlich immer noch son "Wessi-Ding", dass man davon ausgeht, dass nur ein Erwerbstätiger in der Familie vorhanden ist?

Das hat nichts mit Wessi zu tun, hier handelt es sich um eine ökonomische Lebensweise. Die ist jedoch eher endemisch im ländlichen Westen zu finden.

Wer jedoch in kapitalistischer Lebensweise Konzerne und Großvermieter unterstützt, sollte sich über lebenslanges Mieten mal Gedanken machen. Und vor allem über seine Haushaltkasse. ;)

Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 25.02.2021 13:04

Das kann ich persönlich auch so bestätigen.

Viel "schlimmer" erscheint mir, dass die Gehaltssprünge bei einer HG teilweise ein Witz sind. In E11 Stufe 5 bin ich in Berlin bereits jenseits von 3 k netto, in E12 sind es dann, übers Jahr gerechnet, nur 185 € netto mehr pro Monat (38470.10 € vs. 40691.03 €), bei mehr Verantwortung, Stress, Abplagen mit Untergebenen etc. pp.

Der Gehaltsrechner auf dieser Seite behautet es seien, je nach Steuerklasse, ca. 220 - 280 € Differenz.


Meine Zahlen sind von diesem Rechner hier ;) Du musst auch das Jahresnetto/Brutto sehen, da in der E12 die JSZ abgesenkt ist. Noch ein Grund weniger sich das anzutun.

Ich bin von Monats netto ausgegangen. Wenn ich das x12 rechne wird es weniger? In welcher Tabelle ist die JSZ E12 gegenüber E11 abgesenkt?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 25.02.2021 13:08
TV-L
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 25.02.2021 13:11
TV-L
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 25.02.2021 13:11
TV-L
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 25.02.2021 13:18
Vielen Dank für die Verweise :(. Das ist schade für die MA der Länder. An welcher Stelle hat JC83 darauf hingewiesen?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 25.02.2021 13:22
Wie ich vorhin schon angemerkt habe:

Außerdem trifft jeder individuell die Entscheidung was die Arbeit interessant macht. Für mich ist es das tragen von Verantwortung, etwas verändern und bewirken zu können und das Bewusstsein nur noch eine Hierarchie - ebene über mir zu haben. 
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 25.02.2021 14:47

2. Ist das eigentlich immer noch son "Wessi-Ding", dass man davon ausgeht, dass nur ein Erwerbstätiger in der Familie vorhanden ist?

Das hat nichts mit Wessi zu tun, hier handelt es sich um eine ökonomische Lebensweise. Die ist jedoch eher endemisch im ländlichen Westen zu finden.

Wer jedoch in kapitalistischer Lebensweise Konzerne und Großvermieter unterstützt, sollte sich über lebenslanges Mieten mal Gedanken machen. Und vor allem über seine Haushaltkasse. ;)

1. Was ist denn eine kapitalistische Lebensweise?

2. Ich wohne bei einer Genossenschaft für unter 5 € pro m² kalt; das ist in meiner Wohnlage derzeit de facto ökonomischer als Mondpreise für Eigentum zu bezahlen; selbstverständlich aber auch nur dann, wenn man das gesparte Kapital in Sachwerte wie Aktien anlegt und so sein Vermögen aufbaut.

3. Wer mit einem Gehalt eine Familie unterhalten und in Wohneigentum in einer Großstadt investieren will, muss  ja jenseits von 100 k (?) verdienen, und wäre damit im öD ohnehin falsch; da ist es ja selbst noch mit B2-Besoldung knapp.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 25.02.2021 14:53
Vielen Dank für die Verweise :(. Das ist schade für die MA der Länder. An welcher Stelle hat JC83 darauf hingewiesen?

Hier:


Viel "schlimmer" erscheint mir, dass die Gehaltssprünge bei einer HG teilweise ein Witz sind. In E11 Stufe 5 bin ich in Berlin bereits jenseits von 3 k netto, in E12 sind es dann, übers Jahr gerechnet, nur 185 € netto mehr pro Monat (38470.10 € vs. 40691.03 €), bei mehr Verantwortung, Stress, Abplagen mit Untergebenen etc. pp.

 

Wobei Berlin seit November 150,00 € Zulage zahlt und somit der Verdienst aktuell besser als beim TVöD Bund ist.

Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 25.02.2021 15:22

1. Was ist denn eine kapitalistische Lebensweise?

2. Ich wohne bei einer Genossenschaft für unter 5 € pro m² kalt; das ist in meiner Wohnlage derzeit de facto ökonomischer als Mondpreise für Eigentum zu bezahlen; selbstverständlich aber auch nur dann, wenn man das gesparte Kapital in Sachwerte wie Aktien anlegt und so sein Vermögen aufbaut.

3. Wer mit einem Gehalt eine Familie unterhalten und in Wohneigentum in einer Großstadt investieren will, muss  ja jenseits von 100 k (?) verdienen, und wäre damit im öD ohnehin falsch; da ist es ja selbst noch mit B2-Besoldung knapp.

Das ist ja nicht - nur - persönlich gemeint, sondern eine Jahrzehntelange Entwicklung, an der du nichts mehr ändern kannst. Zumindest nicht kurzfristig.

Den Rest hatten wir doch schon mal. Thema: künstliche Wohnraumverknappung.

Erweitert gehört hier natürlich eine anständige Erbmasse dazu. Hätten die Eltern und Großeltern bereits Wohneigentum in der Großstadt geschaffen, müssten die Kinder nur darüber nachdenken, ob der Pool in FFM 25 oder 50 m lang sein soll. Sollte es nicht so sein, zieht es sich durch die Generationen durch.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Schokobon am 25.02.2021 15:54
2. Ich wohne bei einer Genossenschaft für unter 5 € pro m² kalt;
Wow okay...in welcher Gegend ist das?
Das ist auf den qm weniger als ich hier für meinen offenen Stellplatz draußen zahle  ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 25.02.2021 16:04
2. Ich wohne bei einer Genossenschaft für unter 5 € pro m² kalt;
Wow okay...in welcher Gegend ist das?
Das ist auf den qm weniger als ich hier für meinen offenen Stellplatz draußen zahle  ;D

Grob, Grenze PrenzlBerg 5 km zum Alex, Vertrag aus 2011. Klarer Fall von Schwein gehabt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: MH am 25.02.2021 17:11
Ich ja.
Mit meiner Ausbildung (Rechtsanwaltsfachangestellten) verdient man außerhalb des ÖD um die 3000€ Brutto (Bayern, mit Verhandlungsgeschick.. :)... ). Da verdiene ich im ÖD mehr + diverse Vorzüge.
Im Norden verdienen die in der Buchhaltung tätigen, die ich persönlich kenne, ~2500 Netto plus 13. und Bonus zwischen 2€T-10T€
plus min 1,5% jährliche Gehaltsanpassung (ohne Folklore) für alle, plus ab und an mal persönlichen Sonderzuschlag

Keine Ahnung ob die E10+ im öD bekommen würden, eher nicht.

In meinem gelernten Beruf ist man weniger in der Buchhaltung eingesetzt, zumindest nicht ohne ausreichende Weiterbildung. Die schulische/betriebliche Ausbildung hat nicht ihr Augenmerkt auf die Buchhaltung gelegt:). Da geht es eher um Recht/Strafrecht etc. zumindest in BY.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 26.02.2021 06:55

2. Ist das eigentlich immer noch son "Wessi-Ding", dass man davon ausgeht, dass nur ein Erwerbstätiger in der Familie vorhanden ist?

Das hat nichts mit Wessi zu tun, hier handelt es sich um eine ökonomische Lebensweise. Die ist jedoch eher endemisch im ländlichen Westen zu finden.

Wer jedoch in kapitalistischer Lebensweise Konzerne und Großvermieter unterstützt, sollte sich über lebenslanges Mieten mal Gedanken machen. Und vor allem über seine Haushaltkasse. ;)

1. Was ist denn eine kapitalistische Lebensweise?

2. Ich wohne bei einer Genossenschaft für unter 5 € pro m² kalt; das ist in meiner Wohnlage derzeit de facto ökonomischer als Mondpreise für Eigentum zu bezahlen; selbstverständlich aber auch nur dann, wenn man das gesparte Kapital in Sachwerte wie Aktien anlegt und so sein Vermögen aufbaut.

3. Wer mit einem Gehalt eine Familie unterhalten und in Wohneigentum in einer Großstadt investieren will, muss  ja jenseits von 100 k (?) verdienen, und wäre damit im öD ohnehin falsch; da ist es ja selbst noch mit B2-Besoldung knapp.

Von 5€/qm kann vermutlich die Mehrheit selbst im ländlichen Gebiet träumen. Außer man wohnt irgendwo in Meck-Pom oder sonst wo in der Heide...

Wenn weniger Partner arbeiten, wird dadurch das Arbeitsangebot verknappt  und die Gehälter der übrigen gehen rauf. Zudem kann man sich selbst um seinen Nachwuchs kümmern und muss Ihn nicht in die Hände linksgrüner Gutmenschen welche jeden Tag ihr Geschlecht neu bestimmen geben.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 26.02.2021 07:20
Vielen Dank für die Verweise :(. Das ist schade für die MA der Länder. An welcher Stelle hat JC83 darauf hingewiesen?

Hier:


Viel "schlimmer" erscheint mir, dass die Gehaltssprünge bei einer HG teilweise ein Witz sind. In E11 Stufe 5 bin ich in Berlin bereits jenseits von 3 k netto, in E12 sind es dann, übers Jahr gerechnet, nur 185 € netto mehr pro Monat (38470.10 € vs. 40691.03 €), bei mehr Verantwortung, Stress, Abplagen mit Untergebenen etc. pp.

 

Wobei Berlin seit November 150,00 € Zulage zahlt und somit der Verdienst aktuell besser als beim TVöD Bund ist.

In Berlin gibt es nur den TV-L?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2021 08:16


Grob, Grenze PrenzlBerg 5 km zum Alex, Vertrag aus 2011. Klarer Fall von Schwein gehabt.

Fein, asbestbelastete Nachtspeicheröfen (alternativ Kohleofen), Einfachverglasung, Toilette halbe Etage tiefer im Hausflur ohne Heizmöglichkeit), S-Bahn fährt direkt am Wohnzimmerfenster vorbei... 8) 8) 8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Schokobon am 26.02.2021 08:32
Normale Zustände für Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes.  ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 26.02.2021 10:47


Grob, Grenze PrenzlBerg 5 km zum Alex, Vertrag aus 2011. Klarer Fall von Schwein gehabt.

Fein, asbestbelastete Nachtspeicheröfen (alternativ Kohleofen), Einfachverglasung, Toilette halbe Etage tiefer im Hausflur ohne Heizmöglichkeit), S-Bahn fährt direkt am Wohnzimmerfenster vorbei... 8) 8) 8)

Schade, dass du so wohnen musst 😉
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 26.02.2021 10:53

2. Ist das eigentlich immer noch son "Wessi-Ding", dass man davon ausgeht, dass nur ein Erwerbstätiger in der Familie vorhanden ist?

Das hat nichts mit Wessi zu tun, hier handelt es sich um eine ökonomische Lebensweise. Die ist jedoch eher endemisch im ländlichen Westen zu finden.

Wer jedoch in kapitalistischer Lebensweise Konzerne und Großvermieter unterstützt, sollte sich über lebenslanges Mieten mal Gedanken machen. Und vor allem über seine Haushaltkasse. ;)

1. Was ist denn eine kapitalistische Lebensweise?

2. Ich wohne bei einer Genossenschaft für unter 5 € pro m² kalt; das ist in meiner Wohnlage derzeit de facto ökonomischer als Mondpreise für Eigentum zu bezahlen; selbstverständlich aber auch nur dann, wenn man das gesparte Kapital in Sachwerte wie Aktien anlegt und so sein Vermögen aufbaut.

3. Wer mit einem Gehalt eine Familie unterhalten und in Wohneigentum in einer Großstadt investieren will, muss  ja jenseits von 100 k (?) verdienen, und wäre damit im öD ohnehin falsch; da ist es ja selbst noch mit B2-Besoldung knapp.

Von 5€/qm kann vermutlich die Mehrheit selbst im ländlichen Gebiet träumen. Außer man wohnt irgendwo in Meck-Pom oder sonst wo in der Heide...

Wenn weniger Partner arbeiten, wird dadurch das Arbeitsangebot verknappt  und die Gehälter der übrigen gehen rauf. Zudem kann man sich selbst um seinen Nachwuchs kümmern und muss Ihn nicht in die Hände linksgrüner Gutmenschen welche jeden Tag ihr Geschlecht neu bestimmen geben.

Du hast "versifft" in deiner Aufzählung vergessen.  ;)

Kindergarten und Co. sind doch super, dass die Kinder auch mit anderen Kids zu tun haben. Kann ich nichts schlechtes dran finden.

Und ja, die Kaltmiete ist exorbitant niedrig, könnten uns auch locker was für 15 m² leisten, aber momentan passt es soweit.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 26.02.2021 10:59
Vielen Dank für die Verweise :(. Das ist schade für die MA der Länder. An welcher Stelle hat JC83 darauf hingewiesen?

Hier:


Viel "schlimmer" erscheint mir, dass die Gehaltssprünge bei einer HG teilweise ein Witz sind. In E11 Stufe 5 bin ich in Berlin bereits jenseits von 3 k netto, in E12 sind es dann, übers Jahr gerechnet, nur 185 € netto mehr pro Monat (38470.10 € vs. 40691.03 €), bei mehr Verantwortung, Stress, Abplagen mit Untergebenen etc. pp.

 

Wobei Berlin seit November 150,00 € Zulage zahlt und somit der Verdienst aktuell besser als beim TVöD Bund ist.

In Berlin gibt es nur den TV-L?

Geht es dir ums Rechthaben wollen? ICH bin nach TV-L bezahlt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2021 11:33
Du hast "versifft" in deiner Aufzählung vergessen.  ;)
...soweit wollte ich nun doch nicht gehen...aber wenn du meinst, dass diese Eigenschaft noch zu deinem preiswerten Wohnraum dazu gehört.... :D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 26.02.2021 11:41
Du hast "versifft" in deiner Aufzählung vergessen.  ;)
...soweit wollte ich nun doch nicht gehen...aber wenn du meinst, dass diese Eigenschaft noch zu deinem preiswerten Wohnraum dazu gehört.... :D

Das war als Ergänzung zu "links-grün" vom Vorposter.

Wenn du magst, bringe ich dir neben Vermögensaufbau auch gern kontextabhängiges Lesen/Verstehen und Zitieren bei. ;)

Sofern das jedoch mit voller Absicht war: Chapeau! Genau mein Humor. ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2021 11:51
...hinter meinen Äusserungen steckt immer Absicht...die Einen erkennen sie, Andere scheitern daran.. ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 26.02.2021 11:59
...hinter meinen Äusserungen steckt immer Absicht...die Einen erkennen sie, Andere scheitern daran.. ;)

Würdest du denn nochmal im öD anfangen?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2021 12:03
....wenn ich meine Erfahrung aus nun 40 Dienstjahren zusammenfasse, ein klares Ja!!!...auch wenn ich zwischendurch auch schon mal Zweifel hatte...
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 26.02.2021 12:16
40 Dienstjahren

Mein Beileid, es hat aber auch tatsächlich Spuren hinterlassen ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2021 12:18
...stimmt...Endstufe A13 8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 26.02.2021 12:31
Mein Kuseng baut grad die Hifi im Auto um, ist Endstufe A13 empfehlenswert?

Oder meinst du die Nazis aus Bremen?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 26.02.2021 12:50
 ;D ;D ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2021 15:02
Mein Kuseng baut grad die Hifi im Auto um, ist Endstufe A13 empfehlenswert?
..ich kann nicht klagen ;D
Oder meinst du die Nazis aus Bremen?
..mit intellektuellen Loosern habe ich nichts am Hut... 8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 26.02.2021 16:05
....wenn ich meine Erfahrung aus nun 40 Dienstjahren zusammenfasse, ein klares Ja!!!...auch wenn ich zwischendurch auch schon mal Zweifel hatte...

Pensionär?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Isie am 26.02.2021 16:32
Wohl eher Ende 50. Da gibt's noch keine Pension.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 26.02.2021 17:28
Dann müsste er mit 19 im ÖD angefangen haben und einmal die komplette Leiter?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Isie am 26.02.2021 17:47
Die Ausbildung im gehobenen Dienst gehört zur Dienstzeit dazu, wenn es eine Anwärterzeit war. Könnte also passen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2021 18:47
Noch kein Pensionär....Abitur ,Wehrpflicht, Inspekoranwärter....Bundeswehrzeit zählt auch zur Dienstzeit  8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: TurnB am 27.02.2021 07:14
Bedingt. Ich habe Erfahrungen in Bundesbehörden und Kommunen gemacht, kleine Behörden und große Behörden. Meine Erfahrung ist leider, je kleiner die Behörden, je länger die "alt" Eingesessenen dort das Sagen haben und Einzelpersonen sich wie Tyrannen aufführen, die keiner wirklich kontrolliert, alt eingefahrene Systeme gelebt werden uvm desto schwieriger ist es für Neulinge. Ich habe festgestellt, da gibt es von 10 Stellen dann immer 1-2, wo hohe Fluktuation herrscht und alle paar Monate oder Jahre ein Wechsel stattfindet, man steckt die Köpfe zusammen und überlegt, was man schon immer gern abschieben wollte an Arbeit und das landet auf diesen Stellen, die Neulinge werden überladen und gehen nach 1-2 Jahren wieder oder sogar früher.

In Bundesbehörden herrschen bessere Strukturen, mehr Personal und man ist natürlich weniger abhängig von beispielsweise Bürgermeistern, die auch gern mal das Gesetz etwas biegen, um es dem Wähler passabel zu machen.

Persönlich würde ich den ÖD empfehlen, aber nicht jedes Amt und nicht jede Stelle, was ich heute pauschal sagen würde ist, ich würde ich keiner Verwaltung unter 25.000 Einwohner (Kommune) anfangen und auch nicht mehr in einer Mini-Behörde, wo ich mit 1-2 Mann auf Eng hocke und wenn einer von denen seit 20 Jahren das "schon immer so gemacht hat" muss ich mich dem anpassen oder hab schon verloren.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kryne am 01.03.2021 13:48
Ich (Bauingenieur) würde nicht nochmal (direkt) nach dem Studium im öffentlichen Dienst anfangen. Gründe gibt es dafür sehr viele.

Nach nun einigen Jahren im öffentlichen Dienst stelle ich es mir allerdings schwierig vor noch einmal in der Privatwirtschaft zu arbeiten, weshalb ich es rückblickend lieber andersrum gemacht hätte. Also erst ein paar Jahre in einem Ing. Büro arbeiten und danach in den ÖD wechseln.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Plato am 01.03.2021 21:33
Ich Persönlich würde wieder im ÖD Arbeiten(37 jahre+2 Monate im ÖD).
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 02.03.2021 07:50
Ich (Bauingenieur) würde nicht nochmal (direkt) nach dem Studium im öffentlichen Dienst anfangen. Gründe gibt es dafür sehr viele.

Nach nun einigen Jahren im öffentlichen Dienst stelle ich es mir allerdings schwierig vor noch einmal in der Privatwirtschaft zu arbeiten, weshalb ich es rückblickend lieber andersrum gemacht hätte. Also erst ein paar Jahre in einem Ing. Büro arbeiten und danach in den ÖD wechseln.
Da ich zum einen zwischen fW und öD mehrfach hin und her gependelt bin (in Jungen Jahren als WiMi, Forschung) und nun als Ü50 wieder im öD bin kann ich das nur bestätigen, dass das der bessere Weg gewesen wäre.

Gebt Gas in der pW und verdient euch ein Polster (und macht tolle Projekte ohne sich zu sehr mit Verwaltung beschäftigen zu müssen), damit ihr dann im höheren Alter ( und zwar ohne sich über das weniger an Entgelt zu ärgern) eure Erfahrungen und Wissen im öD einbringen könnt.
Denn es ist zumeist ganz klar, dass man im öD es sich aussuchen kann, ob man Stress hat oder nicht.


Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: shenja am 02.03.2021 14:17
Ich finde das eine schwierige Frage. Ich habe in einer Landesbehörde gearbeitet und es gab da damals überhaupt keine Zukunftsperspektive. Ich bin dann in eine Kreisverwaltung gewechsel und von da zu einer Kommunalverwaltung. Mein jetziger Arbeitgeber hat über 2000 Mitarbeiter ist aber teilweise so altbacken wie sonst was. Ich will gar nicht sagen, dass alle Ämter so sind aber es ist so schwer Neuerungen einzubringen. Hier sitzen die Leute teilweise von nach der Ausbildung bis zur Rente im selben Amt und genauso wird auch gearbeitet oder aber die Ansichten sind so veraltet, dass es keinen Spaß macht. Mein Homeoffice läuft toll. Ich bin 5 Tage die Woche zu Hause aber mir wurde gerade mitgeteilt, wenn Corona vorbei ist, dann komme ich aber wieder ins Büro. Wir bekommen die digitale Akte, was eine Kraftanstrengung und wenn es der Bund nicht angeordnet hätte, würden wir die in 100 Jahren nicht einführen.

Ob ich noch mal im ÖD angfangen würde - ja ich kann ja nix anderes. Ich habe das gelernt. Ich beschwere mich nicht über das Geld und ich habe echt irgendwie Karriere gemacht. Aber würde ich jetzt noch mal die Wahl haben mit meinem jetzigen Wissen - ne ich würde was anderes machen. Mir ist mein AG einfach zu unflexibel und wenn die Kreisverwaltung nicht 2 Jahre auf meinen Telearbeitsantrag gesessen hätte, wäre ich wohl lieber da geblieben. Kreisverwaltung und Kommunalverwaltung ist doch auch ein großer Unterschied. Klar kann ich den AG wechsel aber ich bin derzeit in 10 Minuten im Büro und vorher war ich 45 Minuten unterwegs und hätte noch 5 Jahre auf den Telearbeitsplatz warten müssen - hätte ich mal......
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Max am 02.03.2021 19:19
Müsste ich nach dem Studium nochmal neu beginnen würde ich mich zielstrebig direkt Richtung Fachtrainee in der Industrie orientieren.
Wie die Privatwirtschaft gibt der öD jungen Menschen die Möglichkeit sehr hart und viel zu arbeiten, jedoch letztendlich ohne die dazugehörigen Entwicklungsperspektiven und Anreize wie in der Privatwirtschaft. 
Ich hatte lange nicht an den armen öD Beschäftigten geglaubt und bin zufrieden,  aber komme mittlerweile aus dem Staunen nicht mehr hinaus welche Gehaltsentwicklung meine Freunde hingelegt haben und wie viel Unternehmen in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter investieren.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Honigblume am 03.03.2021 07:48
Da ich bis auf einer Nebentätigkeit als Schülerin nur im öD tätig war kann ich nicht sagen, ob ich wieder hier anfangen würde mangels Vergleich, wann man will, als Beamte kein Problem mit Krankengeld, Private KV, gutes Gehalt für leichte Arbeit)

Natürlich kommt es stark darauf an, wo man arbeitet und wie die Hirarchien sind.

Auch ich habe ab und zu meine (Ver)Zweifel(ungen), aber das rührt meistens vom System. Ich arbeite in einer kleinen Behörde, wo sich Leute nicht gegenseitig ans Bein pissen, selbst wenn es mehr als angebracht wäre. Dann werden Leute, die sich faktisch vegrationalisieren und mehr Quatschen als arbeiten mit A9+Z bezahlt und es wird kein Finger krumm gemacht, um das zu ändern.
Das führt durchaus bei uns jüngeren Kollegen zu viel Unmut, die gerne mal in sinkender Motivation endet.
Dazu Strukturen, die ewig veraltet sind.
Aber ich sehe auch den Wechsel. Bei uns gehen in den nächsten Jahren die meisten Ü60er und mit den jüngeren Leuten kann man deutlich flexibler umgehen und mehr neues zu probieren, umorganisieren, digitalisieren.

Ich habe damals den öD gewählt, da ich immer einen festen, sicheren Job wollte, da ich erwartet habe, dass wenn ein Krieg kommt, man evtl. einigermaßen abgesichert  ist (Das Denken einer 16-jährigen). Jetzt mit Corona, weiß ich, dass es richtig war. Bis auf ein paar Umsetzmaßnahmen, Maskenpflicht etc. hab ich absolut nichts auszustehen. Und das ist so viel wert.

Edit: Es kommt aber auch drauf an, was man gelernt hat. Mein Partner ist in der IT und würde faktisch im öD deutlich weniger verdienen. Also gelernten Bürokaufleuten würde ich es aber deutlich empfehlen. Nicht umsonst fangen viele von denen, die in der fW arbeiten, irgendwann bei uns als Angestellte an.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 03.03.2021 08:18

Ich habe damals den öD gewählt, da ich immer einen festen, sicheren Job wollte, da ich erwartet habe, dass wenn ein Krieg kommt, man evtl. einigermaßen abgesichert  ist (Das Denken einer 16-jährigen). Jetzt mit Corona, weiß ich, dass es richtig war. Bis auf ein paar Umsetzmaßnahmen, Maskenpflicht etc. hab ich absolut nichts auszustehen. Und das ist so viel wert.


Krieg???
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 08:24
Ich hatte lange nicht an den armen öD Beschäftigten geglaubt und bin zufrieden,  aber komme mittlerweile aus dem Staunen nicht mehr hinaus welche Gehaltsentwicklung meine Freunde hingelegt haben und wie viel Unternehmen in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter investieren.
Richtig, die Entwicklungsmöglichkeiten in der pW sind besser.
2 Freunde von mir sind ohne Informatik Studium inzwischen in der 80-100T€ Liga, haben natürlich klein Angefangen aber überzeugt.
Das ist etwas, was nur theoretisch im öD geht, da sind die Personaler und Führungskräfte noch zu unfähig zu.
Wer also so einen Weg gehen möchte ist im öD falsch.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 03.03.2021 08:26
Ich habe damals den öD gewählt, da ich immer einen festen, sicheren Job wollte, da ich erwartet habe, dass wenn ein Krieg kommt, man evtl. einigermaßen abgesichert  ist

Wenn du denkst du hast schon alles gesehen...



Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: yamato am 03.03.2021 08:45

Krieg???

So ganz falsch ist der Gedanke nicht. Mein Großvater war vor dem 2.WK Finanzbeamter
(geh.Dienst) und wurde sobald er aus der Gefangenschaft zurück kam weiter beim Finanzamt beschäftigt.

So hat ihn der öD zwar nicht vor der Kriegsteilnahme bewahrt aber zumindest ihm und seiner Familie ein sicheres
Auskommen nach dem Krieg gebracht.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 03.03.2021 09:25
Wegen Krieg würde ich eher mein Wohngrundstück aussuchen. Aber das ist ein recht atavistischer Gedanke ;)

Also fern halten von wichtigen Straßen, Brücke und Wirtschaftsunternehmen, Eisenbahnwerken, etc. Die werden immer als erstes bombardiert.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 03.03.2021 09:53
Wegen Krieg würde ich eher mein Wohngrundstück aussuchen. Aber das ist ein recht atavistischer Gedanke ;)

Also fern halten von wichtigen Straßen, Brücke und Wirtschaftsunternehmen, Eisenbahnwerken, etc. Die werden immer als erstes bombardiert.

Allerdings werden abgelegene Grundstücke auch gerne als Unterkunft besetzt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alphonso am 03.03.2021 09:57

Das ist etwas, was nur theoretisch im öD geht, da sind die Personaler und Führungskräfte noch zu unfähig zu.
Wer also so einen Weg gehen möchte ist im öD falsch.

Das ist für mich ja DIE Kernaussage. Es gibt unzählige Möglichkeiten und Instrumente sowohl als Angestellter als auch als Beamter entsprechend gut vergütet zu werden auch über die starre Grenze E9/A9 E13/A13 hinaus (Ja, abhängig des Fachgebietes). Aber das setzt Wille an den entsprechenden Stellen voraus und hier macht man es sich einfach zu bequem und lässt fähige Leute einfach gehen... Ist ja auch egal, die eigene Stelle ist sicher und ist ja nicht "meine" Verwaltung. Ich kann auch nicht sagen, ob das generationsbedingt ist oder man nach vielen Jahren technischer Verwaltung einfach so "wird".
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 10:07
Ich kann auch nicht sagen, ob das generationsbedingt ist oder man nach vielen Jahren technischer Verwaltung einfach so "wird".

Auch da gilt, dass es nicht "den" öffentlichen Dienst gibt, sondern sich der öD auch vielen tausend unterschiedlichen Arbeitgebern zusammensetzt. Manche nutzen Personalentwicklungsinstrumente, manche nicht.

Ein Vorteil im öD sehe ich, dass die Arbeitszeiterfassung und Arbeitszeitobergrenze üblicherweise beachtet wird.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 10:22
Ein Vorteil im öD sehe ich, dass die Arbeitszeiterfassung und Arbeitszeitobergrenze üblicherweise beachtet wird.
Da würde ich den im Kommunalen Bereich ausnehmen, da findet sich nicht selten gruseliges Verhalten von Cheffes.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 03.03.2021 10:26

Krieg???

So ganz falsch ist der Gedanke nicht. Mein Großvater war vor dem 2.WK Finanzbeamter
(geh.Dienst) und wurde sobald er aus der Gefangenschaft zurück kam weiter beim Finanzamt beschäftigt.

Mein Groß- und Urgroßeltern waren Landwirte, die mussten die Versorgung sicherstellen...

Die letzte realistische Kriegsbedrohung für Deutschland endete doch faktisch mit der Entlassung perestroika- und glasnostfeindlicher Militärs und Politiker in Russland 87/88 sowie der Ratifizierung/Umsetzung des INF Abkommens. Wer damals 16 war steht ja jetzt kurz vor der Altersteilzeit ;D
Ich stell mir grad vor einer unserer Auszibildenden hätte als Motivation für seine Bewerbung "Kriegsangst" angegeben...köstlich
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 10:28

Das ist etwas, was nur theoretisch im öD geht, da sind die Personaler und Führungskräfte noch zu unfähig zu.
Wer also so einen Weg gehen möchte ist im öD falsch.

Das ist für mich ja DIE Kernaussage. Es gibt unzählige Möglichkeiten und Instrumente sowohl als Angestellter als auch als Beamter entsprechend gut vergütet zu werden auch über die starre Grenze E9/A9 E13/A13 hinaus (Ja, abhängig des Fachgebietes). Aber das setzt Wille an den entsprechenden Stellen voraus und hier macht man es sich einfach zu bequem und lässt fähige Leute einfach gehen... Ist ja auch egal, die eigene Stelle ist sicher und ist ja nicht "meine" Verwaltung. Ich kann auch nicht sagen, ob das generationsbedingt ist oder man nach vielen Jahren technischer Verwaltung einfach so "wird".
Da wo ich bisher im öD aufgelaufen bin, war es reine Ahnungslosigkeit gepaart mit Desinteresse.
Jedoch konnte ich nach einiger Zeit sowohl die Verantwortlichen, als auch die Personaler davon überzeugen, dass da mehr möglich ist.
Die verinnerlichte Grundhaltung hD gD blabla ist jedoch schwerer zu durchbrechen. Es dauert denen die Beamtenlaufbahndenke auszutreiben.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 10:29
Mein Groß- und Urgroßeltern waren Landwirte, die mussten die Versorgung sicherstellen...
Meine Frisöre, sind ja bekanntermaßen ja auch semi-systemrelevant  8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 03.03.2021 10:30

Allerdings werden abgelegene Grundstücke auch gerne als Unterkunft besetzt.

Das gleicht sich mit Zwangsarbeitern aus, hatten wir auch auf dem Hof im 2. WK.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 10:30
Ich stell mir grad vor einer unserer Auszibildenden hätte als Motivation für seine Bewerbung "Kriegsangst" angegeben...köstlich
naja, dank unserer hervorragenden Digitalisierung ist man ja auch vor dem Cyberwar gefeit im öD, also liegt der Gedanke nicht so fern.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 03.03.2021 10:32
Ich stell mir grad vor einer unserer Auszibildenden hätte als Motivation für seine Bewerbung "Kriegsangst" angegeben...köstlich
naja, dank unserer hervorragenden Digitalisierung ist man ja auch vor dem Cyberwar gefeit im öD, also liegt der Gedanke nicht so fern.
Der Punkt geht an dich
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Keeper83 am 03.03.2021 10:51

Ich habe damals den öD gewählt, da ich immer einen festen, sicheren Job wollte, da ich erwartet habe, dass wenn ein Krieg kommt, man evtl. einigermaßen abgesichert  ist (Das Denken einer 16-jährigen). Jetzt mit Corona, weiß ich, dass es richtig war. Bis auf ein paar Umsetzmaßnahmen, Maskenpflicht etc. hab ich absolut nichts auszustehen. Und das ist so viel wert.


Krieg???

Da hätte ich mal ne Frage. Fällt die Bundeswehr eigentlich auch klassicher Weise unter den Bergiff ÖD?
Dann wäre die Aussage von Honigblume in dieser pauschalität nicht ganz zutreffend. Im Kriegsfall könnte sich der Arbeitgeber Bundeswehr eventuell als nachteilig herausstellen. 
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 10:54
Inwiefern? Gerade im Verteidigungsfall dürften Arbeitsplätze bei der Bundeswehr doch wohl kaum wegrationalisiert werden.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Keeper83 am 03.03.2021 10:58
Inwiefern? Gerade im Verteidigungsfall dürften Arbeitsplätze bei der Bundeswehr doch wohl kaum wegrationalisiert werden.

Das ist natürlich korrekt. Einen "sichereren Arbeitsplatz" wird es in dem Fall kaum geben.
Und dazu die Chance von Anfang an ganz vorne mitzumischen. 
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 11:17
Das sind dann ja seltenst Arbeitsplätze.

Da moderne Kriegsführung keine Fronten und somit auch kein "Hinten" und "Vorne" mehr kennt, dafür aber durchaus Kritische Infrastruktur ins Visier nimmt, könnte eine Tätigkeit als hartes Ziel - Soldat, pers. Schutzausstattung, Bewaffnung, ggfs. gepanzertes Fahrzeug oder Schutzbau/Bunker - auch durchaus eine höhere physische Sicherheit bieten als eine Tätigkeit als weiches Ziel.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Honigblume am 03.03.2021 11:18
Wie gesagt, damals war ich 16 und noch sehr naiv.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 03.03.2021 11:55
Wie gesagt, damals war ich 16 und noch sehr naiv.
Aus reiner Neugier: Wann war damals?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 03.03.2021 14:01
Als "Damals" bezeichnet mancher die Zeit "als noch alles besser war". Geöffnete Cafés, Theater, Baumärkte keine Masken etc...also Feb. 2020 :D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 14:35
Ich hatte lange nicht an den armen öD Beschäftigten geglaubt und bin zufrieden,  aber komme mittlerweile aus dem Staunen nicht mehr hinaus welche Gehaltsentwicklung meine Freunde hingelegt haben und wie viel Unternehmen in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter investieren.
Richtig, die Entwicklungsmöglichkeiten in der pW sind besser.
2 Freunde von mir sind ohne Informatik Studium inzwischen in der 80-100T€ Liga, haben natürlich klein Angefangen aber überzeugt.
Das ist etwas, was nur theoretisch im öD geht, da sind die Personaler und Führungskräfte noch zu unfähig zu.
Wer also so einen Weg gehen möchte ist im öD falsch.

Hängt stark von der Fachrichtung ab. Und gilt natürlich insb. für den IT-Sektor.

Jeder verbeamtete Lehrer beispielsweise verdient doch faktisch netto so, als verdiene er sozialversicherungspflichtige 85-90k p.a. Und auch wenn viele AG natürlich gute Modelle für die bAV haben, so kommen wohl kaum welche an die Pension ran.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 14:39
Und auch wenn viele AG natürlich gute Modelle für die bAV haben, so kommen wohl kaum welche an die Pension ran.

Zum Beispiel die VBL. 45 - 50 Jahre im öffentlichen Dienst sorgen für eine ordentliche Betriebsrente, die die Pension häufig erreicht, wenn nicht übersteigt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 14:42
Und auch wenn viele AG natürlich gute Modelle für die bAV haben, so kommen wohl kaum welche an die Pension ran.

Zum Beispiel die VBL. 45 - 50 Jahre im öffentlichen Dienst sorgen für eine ordentliche Betriebsrente, die die Pension häufig erreicht, wenn nicht übersteigt.
"45-50 Jahre".. Oder man arbeitet einfach bis zum Exitus, dann hat man mutmaßlich auch mehr in der Tasche..
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 14:50
"45-50 Jahre".. Oder man arbeitet einfach bis zum Exitus, dann hat man mutmaßlich auch mehr in der Tasche..

Normaler Lebenslauf. Ausbildungsbeginn mit 17, Rente ab 67 = 50 Jahre. Oder Arbeitsbeginn als Bachelor mit 21 = 46 Jahre.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 14:59
"45-50 Jahre".. Oder man arbeitet einfach bis zum Exitus, dann hat man mutmaßlich auch mehr in der Tasche..

Normaler Lebenslauf. Ausbildungsbeginn mit 17, Rente ab 67 = 50 Jahre. Oder Arbeitsbeginn als Bachelor mit 21 = 46 Jahre.
Und selbst mit einer solchen Erwerbsbiographie wird man mit Rente+VBL kaum 71,75% der letzten Bezüge erreichen. Zumal dies bei der Pension ja auch bereits nach 40 Jahren der Fall ist.

Natürlich macht dies die VBL nicht zu einer schlechten bAV.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 15:07
Und selbst mit einer solchen Erwerbsbiographie wird man mit Rente+VBL kaum 71,75% der letzten Bezüge erreichen.

Nein? Meine Beispielrechnungen hier im Forum deuteten in diese Richtung und wurden nicht widerlegt...
Kannst ja mal ein bischen mit dem VBL-Rechner rumspielen. Die Beträge sind erstaunlich!
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: teclis22 am 03.03.2021 15:19
Ja würde ich, allerdings nur als Beamter.
Mir ist bewusst das einige Personen das anderes sehen, nach meiner Wahrnehmung haben Beamte schlicht einen Vorteil gegenüber Angestellten in vergleichbarer Tätigkeit.

Wenn es Angestelltenverhältnis sein muss/soll, würde ich nicht unterhalb einer ExS3 u. 30 Monaten anfangen. Da habe ich mich seinerzeit über den Tisch ziehen lassen. Ich hatte gar nicht die Konsequenzen verstanden und nicht erkannt das der Moment die "Verhandlungsrunde" war. Mein Lebensfehler, der mich dennoch schwer ärgert.

Ich bin auf Landesebene tätig und das gefällt mir. Die Arbeit ist  noch nahe genug am Wohnort und es gibt Möglichkeiten intern sich zu bewerben. Bei Kommunen hatte ich immer den Eindruck die sind zu klein.
Beim Bund war nie was passendes in meiner Wohngegend zu finden und ich wollte nie für den Job umziehen .


Soetwas wie "Verantwortung" (was immer das sein soll) oder eine hohe Stelle in der Hierrchie hat mich nie ihrer selbst willen gereizt. Ich arbeite schlicht für Geld und nichts anderes.
Und ja - natürlich war es für mich sehr beruhigend in Pandemie Zeiten keine Sorgen zu haben. Allerdings kenne ich auch in der fW niemanden aus meinem Umfeld der sich Sorgen machen musste (Alle in IT, Recht u. Gesundheit)

Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 15:25
Ja würde ich, allerdings nur als Beamter.

Ich arbeite schlicht für Geld und nichts anderes.

Dann wäre eine Verbeamtung nicht das Richtige für dich. Da gehts um mehr als Geld.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 15:25
Und selbst mit einer solchen Erwerbsbiographie wird man mit Rente+VBL kaum 71,75% der letzten Bezüge erreichen.

Nein? Meine Beispielrechnungen hier im Forum deuteten in diese Richtung und wurden nicht widerlegt...
Kannst ja mal ein bischen mit dem VBL-Rechner rumspielen. Die Beträge sind erstaunlich!

Aufgrund der Begrenzung der gesetzlichen Rente der Höhe nach kommt man als Gutverdiener nur auf etwas mehr als 58%- selbst unter optimalen Bedingungen. Mit der gesetzlichen Maximalrente von derzeit ca. 3000€ komme ich mit der Leistungszusage aus meiner bAV von 68,8% des letzten Gehalts komme ich hingegen auf ca. 93%.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 15:29
Und selbst mit einer solchen Erwerbsbiographie wird man mit Rente+VBL kaum 71,75% der letzten Bezüge erreichen.

Nein? Meine Beispielrechnungen hier im Forum deuteten in diese Richtung und wurden nicht widerlegt...
Kannst ja mal ein bischen mit dem VBL-Rechner rumspielen. Die Beträge sind erstaunlich!

Aufgrund der Begrenzung der gesetzlichen Rente der Höhe nach kommt man als Gutverdiener nur auf etwas mehr als 58%- selbst unter optimalen Bedingungen. Mit der gesetzlichen Maximalrente von derzeit ca. 3000€ komme ich mit der Leistungszusage aus meiner bAV von 68,8% des letzten Gehalts komme ich hingegen auf ca. 93%.

Mein Beispiel bezieht sich natürlich nur auf rentenbeitragspflichtige Einnahmen und die daraus resulierenden Leistungen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 15:34
Warum "natürlich"? Schließlich hebst Du ja auf die Zusatzverorgung ab - und die Höchstgrenze des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts in Höhe von 213000€ überschreite ich nicht.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 15:39
Dann ignoriere das "natürlich". Ich bezog mich auf Rente + VBL, was innerhalb der Beitragsbemessungsgrenze RV für versorgungsähnliche Altersbezüge sorgt. Alles über BBG - keine Ahnung.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 15:54
Und selbst mit einer solchen Erwerbsbiographie wird man mit Rente+VBL kaum 71,75% der letzten Bezüge erreichen.

Nein? Meine Beispielrechnungen hier im Forum deuteten in diese Richtung und wurden nicht widerlegt...
Kannst ja mal ein bischen mit dem VBL-Rechner rumspielen. Die Beträge sind erstaunlich!

Aufgrund der Begrenzung der gesetzlichen Rente der Höhe nach kommt man als Gutverdiener nur auf etwas mehr als 58%- selbst unter optimalen Bedingungen. Mit der gesetzlichen Maximalrente von derzeit ca. 3000€ komme ich mit der Leistungszusage aus meiner bAV von 68,8% des letzten Gehalts komme ich hingegen auf ca. 93%.

Das Du deine Schäfchen ins trockene gebracht hast war mir klar..
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 16:04
Das Du deine Schäfchen ins trockene gebracht hast war mir klar..

Wer würde sich auch ab einer gewissen Position ohne Goodies neben dem Einkommen abspeisen lassen. Rentenplan ist da doch fast Standard....
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 16:10
Eben. Es gibt extra eine Unterstützungskasse für meine Berufsgruppe vom Verband meiner Berufsgruppe.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 16:10
Naja 93% geht ja schon in Richtung Bundespräsident.

Ein Staatssekretär erhält ebenfalls ^nur^ die 71,75% des Ruhegehalts.

Mein Chef, Angestellter analog B6 hat auch eine entsprechende Regelung zu der vergleichbaren Beamtenversorgung, aber unter Anrechnung eventueller Rentenbezüge, eben damit keine Überversorgung stattfindet.
 
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 16:14
Und auch wenn viele AG natürlich gute Modelle für die bAV haben, so kommen wohl kaum welche an die Pension ran.

Zum Beispiel die VBL. 45 - 50 Jahre im öffentlichen Dienst sorgen für eine ordentliche Betriebsrente, die die Pension häufig erreicht, wenn nicht übersteigt.
Eher nicht, wenn man sein Leben lang in einer EG bleibt, dann läuft es auf Rente+VBL ca. 5% niedriger als Pension hinaus. Und für Studierte sieht da natürlich noch schlechter aus (da sie ja erst spät anfangen zu verdienen)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 16:18
Und selbst mit einer solchen Erwerbsbiographie wird man mit Rente+VBL kaum 71,75% der letzten Bezüge erreichen.

Nein? Meine Beispielrechnungen hier im Forum deuteten in diese Richtung und wurden nicht widerlegt...
Kannst ja mal ein bischen mit dem VBL-Rechner rumspielen. Die Beträge sind erstaunlich!
Kann deine Rechnungen derzeit nicht finden, haste die nochmal zur Hand.
Wie gesagt, ich hatte das auch mal so durchgerechnet und bin auf ~5% weniger Netto gekommen als vergleichbarer Beamter.
Was ich persönlich nicht als Skandalösen Gap ansehe.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 16:19
Und auch wenn viele AG natürlich gute Modelle für die bAV haben, so kommen wohl kaum welche an die Pension ran.

Zum Beispiel die VBL. 45 - 50 Jahre im öffentlichen Dienst sorgen für eine ordentliche Betriebsrente, die die Pension häufig erreicht, wenn nicht übersteigt.
Eher nicht, wenn man sein Leben lang in einer EG bleibt, dann läuft es auf Rente+VBL ca. 5% niedriger als Pension hinaus. Und für Studierte sieht da natürlich noch schlechter aus (da sie ja erst spät anfangen zu verdienen)
Zudem erhöht sich die Pension in der „Auszahlungsphase“ entsprechend der Anpassungen der Besoldungen. Die VBL erhöht sich hingegen starr um 1% p.a. Inflation hin- oder her.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 16:20
Mein Chef, Angestellter analog B6 hat auch eine entsprechende Regelung zu der vergleichbaren Beamtenversorgung, aber unter Anrechnung eventueller Rentenbezüge, eben damit keine Überversorgung stattfindet.

Und da heißt es auch mal wieder Augen auf bei der Berufswahl. Sicherlich hat dein Chef einen entsprechenden Vertrag verhandelt mit dieser Klausel. Wäre er damit nicht einverstanden, hätte er sich einen anderen Job suchen müssen. Ist wohl okay für ihn.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 03.03.2021 16:23
Kann deine Rechnungen derzeit nicht finden, haste die nochmal zur Hand.
Wie gesagt, ich hatte das auch mal so durchgerechnet und bin auf ~5% weniger Netto gekommen als vergleichbarer Beamter.
Was ich persönlich nicht als Skandalösen Gap ansehe.

Hab sie auch nicht greifbar. Es ging damals auch eher darum, dass es bei ähnlichen Erwerbsbiographien aufgrund der VBL eben nicht zu einen skandalösen Gap kommt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 16:23
Mein Chef, Angestellter analog B6 hat auch eine entsprechende Regelung zu der vergleichbaren Beamtenversorgung, aber unter Anrechnung eventueller Rentenbezüge, eben damit keine Überversorgung stattfindet.

Und da heißt es auch mal wieder Augen auf bei der Berufswahl. Sicherlich hat dein Chef einen entsprechenden Vertrag verhandelt mit dieser Klausel. Wäre er damit nicht einverstanden, hätte er sich einen anderen Job suchen müssen. Ist wohl okay für ihn.
Eben. Warum sollte man eine arbeitsvertragliche Leistung von einer anderen Leistung Dritter abhängig machen? Das wäre ja widersinnig. Was soll "Überversorgung" sein?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 16:30
Mein Chef, Angestellter analog B6 hat auch eine entsprechende Regelung zu der vergleichbaren Beamtenversorgung, aber unter Anrechnung eventueller Rentenbezüge, eben damit keine Überversorgung stattfindet.

Und da heißt es auch mal wieder Augen auf bei der Berufswahl. Sicherlich hat dein Chef einen entsprechenden Vertrag verhandelt mit dieser Klausel. Wäre er damit nicht einverstanden, hätte er sich einen anderen Job suchen müssen. Ist wohl okay für ihn.
Eben. Warum sollte man eine arbeitsvertragliche Leistung von einer anderen Leistung Dritter abhängig machen? Das wäre ja widersinnig. Was soll "Überversorgung" sein?

BFH, Urt. v. 31.05.2017 - I R 91/15

Warum sollte man in die Rentenkasse oder Arbeitslosenversicherung einzahlen?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 03.03.2021 16:35
Kann deine Rechnungen derzeit nicht finden, haste die nochmal zur Hand.
Wie gesagt, ich hatte das auch mal so durchgerechnet und bin auf ~5% weniger Netto gekommen als vergleichbarer Beamter.
Was ich persönlich nicht als Skandalösen Gap ansehe.

Hab sie auch nicht greifbar. Es ging damals auch eher darum, dass es bei ähnlichen Erwerbsbiographien aufgrund der VBL eben nicht zu einen skandalösen Gap kommt.
Fein, aber wenn man eine sozialversicherungspflichtige Erwerbsbiographie von 50 Jahren nimmt, dann könnte es tatsächlich klappen mit dem Gleichstand zur Pension.
Ich bin auch immer wieder überrascht wie viel ich aus der VBL herausbekomme, obwohl ich nicht durchgängig Einzahler war.


Aber noch mehr Überrascht es mich, wie viel ich mit meinem in Betonrente investiertes Geld raus bekomme.
(und das obwohl ich noch nichts an Gebäuden verkauft habe und mit 7% Hypo angefangen habe und nur Miete auf H4 Niveau kassiere)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 16:38
Mein Chef, Angestellter analog B6 hat auch eine entsprechende Regelung zu der vergleichbaren Beamtenversorgung, aber unter Anrechnung eventueller Rentenbezüge, eben damit keine Überversorgung stattfindet.

Und da heißt es auch mal wieder Augen auf bei der Berufswahl. Sicherlich hat dein Chef einen entsprechenden Vertrag verhandelt mit dieser Klausel. Wäre er damit nicht einverstanden, hätte er sich einen anderen Job suchen müssen. Ist wohl okay für ihn.
Eben. Warum sollte man eine arbeitsvertragliche Leistung von einer anderen Leistung Dritter abhängig machen? Das wäre ja widersinnig. Was soll "Überversorgung" sein?

BFH, Urt. v. 31.05.2017 - I R 91/15

Warum sollte man in die Rentenkasse oder Arbeitslosenversicherung einzahlen?

Also bloß ein Steuerproblem bei AG in bestimmter Rechtsform.

Warum man das tun sollte, kann jeder selbst entscheiden - tun müssen sollte das niemand.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 16:42
Eben und das unterschreiten der 75%-Regel zur sog. Überversorgung ist ebenfalls bei vielen AG Pflicht. Die Frage war ja warum man sich darauf einlassen sollte. Man sollte nicht, muss aber u.U. bzw. entscheidet dies für sich selber. Wie bei der Zahlung der Rentenversicherungsbeiträge etc.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 03.03.2021 16:50
Also ich liege bei weit über 100 % an Rentenleistung verglichen mit meinen letzten Gehältern ;) - VLB on top.

Zumindest nach aktuellem Plan.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 16:52
Also ich liege bei weit über 100 % an Rentenleistung verglichen mit meinen letzten Gehältern ;) - VLB on top.

Zumindest nach aktuellem Plan.
Bezogen auf 100% Arbeitszeit? :)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 16:58
Eben und das unterschreiten der 75%-Regel zur sog. Überversorgung ist ebenfalls bei vielen AG Pflicht. Die Frage war ja warum man sich darauf einlassen sollte. Man sollte nicht, muss aber u.U. bzw. entscheidet dies für sich selber. Wie bei der Zahlung der Rentenversicherungsbeiträge etc.
Augen auf bei der AG-Wahl - wer das aus steuerlichen Zwängen tut, mag als AG ja noch akzeptabel sein. Wer irgendwelchen ideologischen Überzeugungen Priorität einräumt, ist dann wohl eher der falsche AG. Dann kann man auch für das Handwerkerinnenhaus Köln arbeiten, die haben einen Einheitslohn von der Geschäftsführerin bis zur Sekretärin - weil sie das „demokratisch“ finden.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 03.03.2021 17:02
Was hat ein Einheitslohn mit Demokratie zu tun?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 17:03
Nichts.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 03.03.2021 17:09

Bezogen auf 100% Arbeitszeit? :)

Natürlich ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 17:10
Eben und das unterschreiten der 75%-Regel zur sog. Überversorgung ist ebenfalls bei vielen AG Pflicht. Die Frage war ja warum man sich darauf einlassen sollte. Man sollte nicht, muss aber u.U. bzw. entscheidet dies für sich selber. Wie bei der Zahlung der Rentenversicherungsbeiträge etc.
Augen auf bei der AG-Wahl - wer das aus steuerlichen Zwängen tut, mag als AG ja noch akzeptabel sein. Wer irgendwelchen ideologischen Überzeugungen Priorität einräumt, ist dann wohl eher der falsche AG. Dann kann man auch für das Handwerkerinnenhaus Köln arbeiten, die haben einen Einheitslohn von der Geschäftsführerin bis zur Sekretärin - weil sie das „demokratisch“ finden.

Ich zahle aus ideologischen Gründen nicht in die Sozialversicherungen ein bzw. habe mich dem Zwang dazu entzogen und habe dafür aber keine Chance auf eine 93% Versorgung.

Sofern das Geld für die Versorgung aus öffentlichen Mitteln stammt findet in der Regel keine Versorgung >75% statt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 17:13
Sagen sogar die FAQ des BMI zum Thema Versorgung: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/faqs/DE/themen/oeffentlicher-dienst/beamte/versorgung/versorgung-liste.html
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 17:17
Meine bAV wird aus Eigenmitteln bestritten. Die FAQ listet auch u.a. „Sollen staatliche Fonds nicht ihre Beteiligungen an Unternehmen beenden, die Kernkraftwerke (KKW) im Ausland betreiben?“ Also Ideologiemüll - demnach also Augen auf bei der AG-Wahl.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 17:29
Klar es ging aber darum, dass behauptet wurde derartiges wäre an gewissen Positionen normal. Für den ö.D. gilt das nicht, auch noch bei Angestellten, wie aufgezeigt. Sofern das Geld aus öffentlichen Mitteln stammt.

Ansonsten klar: Augen auf bei der AG Wahl.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 17:38
Ausgangspunkt war doch folgendes:
Ich hatte lange nicht an den armen öD Beschäftigten geglaubt und bin zufrieden,  aber komme mittlerweile aus dem Staunen nicht mehr hinaus welche Gehaltsentwicklung meine Freunde hingelegt haben und wie viel Unternehmen in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter investieren.
Richtig, die Entwicklungsmöglichkeiten in der pW sind besser.
2 Freunde von mir sind ohne Informatik Studium inzwischen in der 80-100T€ Liga, haben natürlich klein Angefangen aber überzeugt.
Das ist etwas, was nur theoretisch im öD geht, da sind die Personaler und Führungskräfte noch zu unfähig zu.
Wer also so einen Weg gehen möchte ist im öD falsch.

Hängt stark von der Fachrichtung ab. Und gilt natürlich insb. für den IT-Sektor.

Jeder verbeamtete Lehrer beispielsweise verdient doch faktisch netto so, als verdiene er sozialversicherungspflichtige 85-90k p.a. Und auch wenn viele AG natürlich gute Modelle für die bAV haben, so kommen wohl kaum welche an die Pension ran.
Mithin war das Ganze ja nicht auf den ÖD begrenzt - und ich arbeite ja auch nicht im öD.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 17:49
Schon klar. Nur wurde es so dargestellt, als sei eine Versorgung wie deine ab einer bestimmten Positionen Usus oder im ö.D. für AT-Beschäftigte (mein Chef) verhandelbar. Und das ist ja nunmal nicht so.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 03.03.2021 18:04
Im öD ist das grundsätzlich zutreffend. AG mit Gewinnerzielungabsicht oder die ansonsten aufgrund ihrer Rechtsform (z.B. gGmbH) entsprechende steuerliche Zwänge haben, lösen das entweder dauerhaft über die Bezüge in der Aktivphase oder durch künstliche Steigerung kurz vor Eintritt der Auszahlungsphase der bAV. Verbände und Vereine wählen hingegen nicht selten üppige bAV, weil der Rechtfertigungsdruck gegenüber den Mitgliedern im Vergleich zu höheren Gehältern deutlich geringer ist bzw. im Falle von Zuwendungsempfängern einer aus Eigenmitteln bestrittenen bAV für die hauptamtliche Spitze von Zuwendungsgebern selten Steine in den Weg gelegt werden.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 03.03.2021 18:42
Ja würde ich, allerdings nur als Beamter.

Ich arbeite schlicht für Geld und nichts anderes.

Dann wäre eine Verbeamtung nicht das Richtige für dich. Da gehts um mehr als Geld.

Um was geht es den? Kläre uns auf.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2021 19:10
Würde mich auch interessieren. Vielleicht frei nach Kreisler ums gute A..kriechen?

https://youtu.be/as5aTAh7SSo
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 04.03.2021 08:14
Ja würde ich, allerdings nur als Beamter.

Ich arbeite schlicht für Geld und nichts anderes.

Dann wäre eine Verbeamtung nicht das Richtige für dich. Da gehts um mehr als Geld.


Um was geht es den? Kläre uns auf.

Das damit verbundene Dienst- und Treueverhältnis.
Das ist mehr als der Tausch von Geld gegen eine Leistung mittlerer Art und Güte.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 04.03.2021 08:19
Zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt, der Tod mich nimmt oder die Welt endet. - Und ich werde es nicht vergessen noch versäumen, das zu vergelten, was gegeben wird: Lehnstreue mit Liebe, Tapferkeit mit Ehre, Eidbruch mit Vergeltung.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 04.03.2021 08:23
Zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt, der Tod mich nimmt oder die Welt endet. - Und ich werde es nicht vergessen noch versäumen, das zu vergelten, was gegeben wird: Lehnstreue mit Liebe, Tapferkeit mit Ehre, Eidbruch mit Vergeltung.

Klingt zwar etwas retro, aber ich wüsste schon einen Kollegen, dem ich das eingerahmt ins Büro hängen kann  ;D

(btw. ist das ein Zitat?)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 04.03.2021 08:36
Das ist auszugsweise der Lehnseid, den Peregrin Tuk seinem neuen Lehnsherr Denethor II., Sohn des Ecthelion II., Truchsess von Gondor, schwört.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 04.03.2021 08:53
Das ist auszugsweise der Lehnseid, den Peregrin Tuk seinem neuen Lehnsherr Denethor II., Sohn des Ecthelion II., Truchsess von Gondor, schwört.
Ja Augen auf bei der Berufswahl. Wer Dient schon einem Herren der sein Kind und sich selbst bei lebendigem Leib verbrennen will.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 04.03.2021 08:59
Der närrische Tuk.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kaiser80 am 04.03.2021 09:00
 ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Finanzer am 04.03.2021 09:47
War das benachrichtigen von Gandalf durch Herrn Peregrin dann eine wirksame Remonstration?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 04.03.2021 13:43
Und dies höre ich, Denethor, Ecthelions Sohn, Herr von Gondor und Truchsess des Hohen Königs, und ich werde es nicht vergessen noch versäumen, das zu vergelten, was gegeben wird: Lehnstreue mit Liebe, Tapferkeit mit Ehre, Eidbruch mit Vergeltung.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 04.03.2021 14:00
Ja würde ich, allerdings nur als Beamter.

Ich arbeite schlicht für Geld und nichts anderes.

Dann wäre eine Verbeamtung nicht das Richtige für dich. Da gehts um mehr als Geld.


Um was geht es den? Kläre uns auf.

Das damit verbundene Dienst- und Treueverhältnis.
Das ist mehr als der Tausch von Geld gegen eine Leistung mittlerer Art und Güte.

Im Fokus steht auch bei Beamten, Soldaten und Richtern: Geld gegen Arbeit. Ich habe nun seit der Entgegennahme der Urkunde auch nicht das Gefühl, dass ich plötzlich eine höhere, tiefgehender Verbundenheit zu meinem Geldgeber/Dienstherren verspüre. Und eine Entlassung kann auch jederzeit erwirken. Anders als der Tuk.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 04.03.2021 14:03
Wenn man sich die MPK so anschaut, könnte man meinen, das Ende der Welt - und damit das Ende des Treueverhältnisses des Tuk - sei derzeit nicht so fern wie im Angesicht des Ansturms Saurons.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 04.03.2021 14:04
Im Fokus steht auch bei Beamten, Soldaten und Richtern: Geld gegen Arbeit. Ich habe nun seit der Entgegennahme der Urkunde auch nicht das Gefühl, dass ich plötzlich eine höhere, tiefgehender Verbundenheit zu meinem Geldgeber/Dienstherren verspüre. Und eine Entlassung kann auch jederzeit erwirken. Anders als der Tuk.

Das mag vielleicht für Dich der Fall sein, aber eine besondere Verbindung zum Staat an sich, die FDGO und das aktive Eintreten dafür wären schon darüberhinausgehende Ansprüche, die der Beamte mitbringen sollte.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 04.03.2021 14:07
Wenn man sich die MPK so anschaut, könnte man meinen, das Ende der Welt - und damit das Ende des Treueverhältnisses des Tuk - sei derzeit nicht so fern wie im Angesicht des Ansturms Saurons.
Sofern ich am 22.03. nicht in einen Biergarten kann, sei der Tuk entlassen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 04.03.2021 14:08
Im Fokus steht auch bei Beamten, Soldaten und Richtern: Geld gegen Arbeit. Ich habe nun seit der Entgegennahme der Urkunde auch nicht das Gefühl, dass ich plötzlich eine höhere, tiefgehender Verbundenheit zu meinem Geldgeber/Dienstherren verspüre. Und eine Entlassung kann auch jederzeit erwirken. Anders als der Tuk.

Das mag vielleicht für Dich der Fall sein, aber eine besondere Verbindung zum Staat an sich, die FDGO und das aktive Eintreten dafür wären schon darüberhinausgehende Ansprüche, die der Beamte mitbringen sollte.
Das erklärt dann sogar das staatstragende gehabe einiger alter Post(beamten)boten. Zur FDGO sollte man sich ohnehin bekennen und Loyalität zum Geldgeber gebietet sich schon aus Eigeninteresse.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 04.03.2021 14:13
Im Fokus steht auch bei Beamten, Soldaten und Richtern: Geld gegen Arbeit. Ich habe nun seit der Entgegennahme der Urkunde auch nicht das Gefühl, dass ich plötzlich eine höhere, tiefgehender Verbundenheit zu meinem Geldgeber/Dienstherren verspüre. Und eine Entlassung kann auch jederzeit erwirken. Anders als der Tuk.

Das mag vielleicht für Dich der Fall sein, aber eine besondere Verbindung zum Staat an sich, die FDGO und das aktive Eintreten dafür wären schon darüberhinausgehende Ansprüche, die der Beamte mitbringen sollte.

Der Staat soll sich lieber erstmal um eine Amtsangemessene Alimentation bemühen. Danach darf er auch wieder Forderungen an einen stellen. 
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 04.03.2021 14:24

Der Staat soll sich lieber erstmal um eine Amtsangemessene Alimentation bemühen. Danach darf er auch wieder Forderungen an einen stellen.

Geht es da um das Abstandsgebot? Abstände definieren sich immer mindestens aus zwei Parametern. ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 04.03.2021 14:31
Das erklärt dann sogar das staatstragende gehabe einiger alter Post(beamten)boten. Zur FDGO sollte man sich ohnehin bekennen und Loyalität zum Geldgeber gebietet sich schon aus Eigeninteresse.

Bekennen ist eine Sache, aktives Eintreten eine andere.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 04.03.2021 14:33
Der Staat soll sich lieber erstmal um eine Amtsangemessene Alimentation bemühen. Danach darf er auch wieder Forderungen an einen stellen.

Das wird ja in einem anderen Thread kontrovers diskutiert. Solange man aber mit A 12/7 oder als Paar mit 2 x A 10/5 zu den oberen 10 % des Nettoeinkommens gehört halte ich die Diskussion - zumindest bei Kinderlosen - für übertrieben.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Schokobon am 04.03.2021 14:35
aktives Eintreten
Wenn es sein muss sogar Wohnungstüren nehme ich an  ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Keeper83 am 04.03.2021 16:36
Eben und das unterschreiten der 75%-Regel zur sog. Überversorgung ist ebenfalls bei vielen AG Pflicht. Die Frage war ja warum man sich darauf einlassen sollte. Man sollte nicht, muss aber u.U. bzw. entscheidet dies für sich selber. Wie bei der Zahlung der Rentenversicherungsbeiträge etc.
Augen auf bei der AG-Wahl - wer das aus steuerlichen Zwängen tut, mag als AG ja noch akzeptabel sein. Wer irgendwelchen ideologischen Überzeugungen Priorität einräumt, ist dann wohl eher der falsche AG. Dann kann man auch für das Handwerkerinnenhaus Köln arbeiten, die haben einen Einheitslohn von der Geschäftsführerin bis zur Sekretärin - weil sie das „demokratisch“ finden.

https://www.handwerkerinnenhaus.org/ueber-uns/

Also ich war leicht eingeschüchtert bei der Betrachtung dieses Fotos. Könnte an meinem Geschlecht liegen. 

Für ne Podiumsdiskussion mit diesen Damen und Spid zu ein paar ausgewählten Themen würde ich glatt Eintritt zahlen. 



Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 04.03.2021 18:43
Das erklärt dann sogar das staatstragende gehabe einiger alter Post(beamten)boten. Zur FDGO sollte man sich ohnehin bekennen und Loyalität zum Geldgeber gebietet sich schon aus Eigeninteresse.

Bekennen ist eine Sache, aktives Eintreten eine andere.
Wo trittst Du den aktiv für die FDGO ein? Einmal wöchentlich auf dem Marktplatz das GG vortragen vielleicht?
Bzw. was ist besonders daran ein straffreies Leben zu führen und sich zivilisiert zu verhalten?

Als würde das Beamten-Dasein jemanden zu einen besseren Menschen machen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 04.03.2021 19:10
Das erklärt dann sogar das staatstragende gehabe einiger alter Post(beamten)boten. Zur FDGO sollte man sich ohnehin bekennen und Loyalität zum Geldgeber gebietet sich schon aus Eigeninteresse.

Bekennen ist eine Sache, aktives Eintreten eine andere.
Wo trittst Du den aktiv für die FDGO ein? Einmal wöchentlich auf dem Marktplatz das GG vortragen vielleicht?
Bzw. was ist besonders daran ein straffreies Leben zu führen und sich zivilisiert zu verhalten?

Als würde das Beamten-Dasein jemanden zu einen besseren Menschen machen.

Eben, Adolf Eichmann war auch Beamter.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 05.03.2021 08:18
Wo trittst Du den aktiv für die FDGO ein? Einmal wöchentlich auf dem Marktplatz das GG vortragen vielleicht?
Bzw. was ist besonders daran ein straffreies Leben zu führen und sich zivilisiert zu verhalten?

Als würde das Beamten-Dasein jemanden zu einen besseren Menschen machen.

Jeder Beamter sollte das für sich am besten wissen, wie er mit diesem besonderen Dienst- und Treueverhältnis umgehen möchte, bzw. sich vorab informieren.

Wenn Du als Beamter ein besserer Mensch wirst, freut mich das. Ich wies lediglich auf die Unterschiede zum Angestelltenverhältnis (insbesondere Tausch Arbeit gegen Geld) hin.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: yamato am 05.03.2021 08:53

Eben, Adolf Eichmann war auch Beamter.

Ich bezweifle, dass man einen SS-Obersturmbannführer im Reichssicherheitshauptamt mit einem
heutigen deutschen Beamten gleichsetzen kann.
Allein der Eid auf die Bundesdeutsche Verfassung und die FDGO ist wohl kaum mit dem Eid auf
 den böhmischen Gefreiten vergleichbar
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 05.03.2021 09:01

Eben, Adolf Eichmann war auch Beamter.

Ich bezweifle, dass man einen SS-Obersturmbannführer im Reichssicherheitshauptamt mit einem
heutigen deutschen Beamten gleichsetzen kann.
Allein der Eid auf die Bundesdeutsche Verfassung und die FDGO ist wohl kaum mit dem Eid auf
 den böhmischen Gefreiten vergleichbar

Stimmt, den Eid auf den Böhmischen Gefreiten haben sehr viele sehr Ernst genommen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dienstbeflissen am 05.03.2021 09:15
Und er wurde ja von vielen geleistet, oder wieviel Widerstand kam aus dem Beamtentum? Da war der Wunsch weiterhin Kohle zu bekommen wohl doch nicht so unwichtig.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 05.03.2021 11:19
Und er wurde ja von vielen geleistet, oder wieviel Widerstand kam aus dem Beamtentum? Da war der Wunsch weiterhin Kohle zu bekommen wohl doch nicht so unwichtig.

Eben genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Das Beamtenturm ist personifizierter Oppertunismus.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 05.03.2021 11:41
Das Beamtenturm ist personifizierter Oppertunismus.

Die Beamten, die das genau so sehen, haben dann ihr Berufsbild verfehlt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: FGL am 05.03.2021 12:07
Die NS-Beamten (genau wie Militärs) haben also dasselbe getan wie die Beamten der Gegenwart: Sich an ihren Eid gehalten. Wie auch z. B. die Berliner Beamten in der Weimarer Republik, die so zum Scheitern des Kapp-Putsches beigetragen haben.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alphonso am 05.03.2021 14:08
Klar, hättet ihr früher gelebt, wärt ihr natürlich alle in der ersten Reihe des Widerstandes gewesen und Hitler hätte es niiieee geschafft :) Kein Einziger würde zugeben, dass er früher genau so ein Mitläufer gewesen wäre, wie er es heute ist, wäre ja auch viel zu einfach. Da wird schon gerne mal die Teilnahme an einer Fridays For Future Demo oder für mehr Flüchtlinge im Land auf dieselbe Stufe gestellt :)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 05.03.2021 14:50
Was soll denn jetzt der Nazi-Schergen-Vergleich?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: JC83 am 05.03.2021 14:59
Klar, hättet ihr früher gelebt, wärt ihr natürlich alle in der ersten Reihe des Widerstandes gewesen und Hitler hätte es niiieee geschafft :) Kein Einziger würde zugeben, dass er früher genau so ein Mitläufer gewesen wäre, wie er es heute ist, wäre ja auch viel zu einfach. Da wird schon gerne mal die Teilnahme an einer Fridays For Future Demo oder für mehr Flüchtlinge im Land auf dieselbe Stufe gestellt :)

--Selbstzensur-- Irgendwann ist ja auch mal genug, mit dem Beamten-Gebashe ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 07.03.2021 20:03
..Neid muss man sich halt verdienen...und Beamte verdienen eben besser 8) 8) 8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Keeper83 am 08.03.2021 09:45
..Neid muss man sich halt verdienen...und Beamte verdienen eben besser 8) 8) 8)

Ist es nicht viel mehr so, dass sie weniger von dem verdienten abgeben müssen?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Kommunalgenie am 08.03.2021 09:46
..Neid muss man sich halt verdienen...und Beamte verdienen eben besser 8) 8) 8)

*bekommen mehr
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: was_guckst_du am 10.03.2021 14:53
...ob nun verdienen oder bekommen ist mir egal, solange ich nicht neidvoll auf die Gehaltsabrechnung anderer schielen muss... ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Lydia59 am 11.03.2021 15:19
Ja! Ganz einfach. Ich würde es wieder tun. Kurz vor meiner Rente kann ich das nach über 40 Jahren sagen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Torstenausdorsten am 12.03.2021 09:14
Also es kommt mir so vor als wären die älteren / diensterfahreneren / loyaleren / besser bezahlten Kollegen doch ganz zufrieden mit ihrem Schicksal im öD. ;)
Also lautet wohl die Botschaft an die jungen / weniger diensterfahrenen / noch nicht vollends loyalen / schlechter bezahlten Kollegen: Abwarten und durchhalten und mit steigender Erfahrung / Treue / Entgeltstufe steigt auch die Zufriedenheit!?
Na dann krieche ich mal wieder in meine Hängematte und lasse die Jahre vorbeiziehen - scheint sich ja irgendwann zu lohnen... ;D
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 12.03.2021 09:36
Es ist halt schon bezeichnend dass in den höheren EGs das Gehalt um 50 Prozent durch die Stufen steigt...

Bei der E12 sind es monatlich halt mal knapp 2200€...
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dakmer am 12.03.2021 09:44
@Torstenausdorsten: Und was ist verkehrt daran, als älterer KollegeIn (schei... gender) zufrieden zu sein? Es will nicht jeder Mitarbeiter Chef werden und das ist auch gut so, denn irgendjemand muss die Arbeit erledigen. Und das hat nichts mit Loyalität zu tun, denn das klingt für mich unterwürfig. Ich bin älter, diensterfahren und verdiene gut. Und ich mag meine Arbeit tatsächlich. Ich empfinde das auch nicht als Schicksal mit negativen Klang, sondern als sicheren Job mit sicherem Geld. Ich bin kein Lowperformer und erarbeite mir mein Geld.
Allerdings bekommen auch die Lowperformer ihr Geld.... na ja, das muss man mögen.
Ein junger neuer Mitarbeiter kann nunmal nicht gleich in der höchsten EG landen.
Und: es ist niemand gezwungen, im öD anzufangen.  ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 12.03.2021 10:18
Ein junger neuer Mitarbeiter kann nunmal nicht gleich in der höchsten EG landen.

Natürlich kann er das. Es müssen nur die entsprechenden Tätigkeiten übertragen werden. Genau dein Denken macht vieles im ÖD kaputt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Torstenausdorsten am 12.03.2021 10:36
@Torstenausdorsten: Und was ist verkehrt daran, als älterer KollegeIn (schei... gender) zufrieden zu sein? [...] Ich bin älter, diensterfahren und verdiene gut. [...] Ein junger neuer Mitarbeiter kann nunmal nicht gleich in der höchsten EG landen.

Es ist eher verkehrt ein jüngerer / weniger diensterfahrener Kollege im öD zu sein. Im Gegensatz zu den Kollegen in Stufe 6 bin ich jünger, weniger lange beim selben Arbeitgeber (unter 15 Jahre) und verdiene deutlich schlechter als meine erfahreneren Kollegen, die wahrscheinlich genau so glauben, dass sie sich irgendwas "verdient" haben nur weil sie schon länger den Locher bedienen oder den immer selben Vorgang bearbeiten...

Daher wies ich darauf hin, dass die Zufriedenheit scheinbar bei älteren Kollegen höher liegt als die bei den jüngeren. Bastel hat es mit dem Gehaltsbeispiel gut illustriert.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 12.03.2021 10:38
Es ist halt schon bezeichnend dass in den höheren EGs das Gehalt um 50 Prozent durch die Stufen steigt...

Bei der E12 sind es monatlich halt mal knapp 2200€...

Es steigt im Grunde nicht an. Die Teilauszahlung der zustehenden Ansprüche erhöht sich im Laufe der Jahre auf 100 Prozent ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Dakmer am 12.03.2021 10:45
verdiene deutlich schlechter als meine erfahreneren Kollegen, die wahrscheinlich genau so glauben, dass sie sich irgendwas "verdient" haben nur weil sie schon länger den Locher bedienen oder den immer selben Vorgang bearbeiten...
Könnte es nicht sein, dass ältere Kollegen mit langer Dienstzeit mehr Erfahrung haben, als ein Junger, der gerade seinen Abschluss gemacht hat?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Torstenausdorsten am 12.03.2021 10:50
Könnte es nicht sein, dass ältere Kollegen mit langer Dienstzeit mehr Erfahrung haben, als ein Junger, der gerade seinen Abschluss gemacht hat?

Das stelle ich nicht in Abrede. Aber 15 Jahre Gehaltsbenachteiligung ohne objektive Kriterien für die Entrichtung einer gleichen Arbeit halte ich für unangemessen. Dazu haben in meinem Umfeld viele ältere Kollegen Erfahrungen mit Arbeits- und Gesetzesgrundlagen, die es nicht mehr gibt. Da muss man schon unterscheiden, ob jede Erfahrung dem AG wirklich etwas bringt und Grundlage für derart erhebliche Lohnunterschiede bietet.

Außerdem finde ich den Subtext, der da mitschwingt schon anmaßend. Du schließt ja mit deinen Ausführungen quasi schon aus, dass ein jüngerer Mitarbeiter überhaupt in der Lage sein kann, die vom AG verlangten Tätigkeiten in mittlerer Art und Güte zu erbringen.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 12.03.2021 10:53

Könnte es nicht sein, dass ältere Kollegen mit langer Dienstzeit mehr Erfahrung haben, als ein Junger, der gerade seinen Abschluss gemacht hat?

Aus der Praxis: das geht aus dem Bauch heraus in beide Richtungen. Mal so, mal so.

Meine Kollegen - sämtlich 20 bis 25 Jahre jünger - erreichen nicht die Refinanzierungsquoten im Unterhalt, wie ich sie habe, obwohl sie sich teilweise ein Bein ausreisen. ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Wdd3 am 12.03.2021 12:12

Könnte es nicht sein, dass ältere Kollegen mit langer Dienstzeit mehr Erfahrung haben, als ein Junger, der gerade seinen Abschluss gemacht hat?

Aus der Praxis: das geht aus dem Bauch heraus in beide Richtungen. Mal so, mal so.

Meine Kollegen - sämtlich 20 bis 25 Jahre jünger - erreichen nicht die Refinanzierungsquoten im Unterhalt, wie ich sie habe, obwohl sie sich teilweise ein Bein ausreisen. ;)

In der Praxis gibt es nicht nur Bürojobs bei allen was mit körperlicher Tätigkeit zu hat kann die Erfahrung mit steigendem Alter die Leistungsdefizite kaum bis gar nicht ausgleichen.
Ebenso gibt es Kollegen die das lebenslange Lernen mit 35 Jahren eingestellt haben und denen 15-20 Jahre später das Grundlagenwissen fehlt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alphonso am 12.03.2021 12:23

Könnte es nicht sein, dass ältere Kollegen mit langer Dienstzeit mehr Erfahrung haben, als ein Junger, der gerade seinen Abschluss gemacht hat?

Aus der Praxis: das geht aus dem Bauch heraus in beide Richtungen. Mal so, mal so.

Meine Kollegen - sämtlich 20 bis 25 Jahre jünger - erreichen nicht die Refinanzierungsquoten im Unterhalt, wie ich sie habe, obwohl sie sich teilweise ein Bein ausreisen. ;)

In der Praxis gibt es nicht nur Bürojobs bei allen was mit körperlicher Tätigkeit zu hat kann die Erfahrung mit steigendem Alter die Leistungsdefizite kaum bis gar nicht ausgleichen.
Ebenso gibt es Kollegen die das lebenslange Lernen mit 35 Jahren eingestellt haben und denen 15-20 Jahre später das Grundlagenwissen fehlt.

Oh, und wie die Erfahrung evtl. körperliche Defizite ausgleichen kann. Lass einen frisch eingestellten Messgehilfen mit Ende 20 meinetwegen ein Loch graben oder eine Sicht freischneiden und einen mit Anfang 60 (ohne große körperliche Gebrechen). Man wird Bauklötzer staunen, wie schnell die alten Hasen sind.

Es kann einfach nicht pauschal gesagt werden. Was will man denn? Abschaffung des Tarifvertrags bzw. völlige Herauslösung des Entgelts und damit eigenständiger Verhandlung des Arbeitslohnes? Das wäre auch wieder nicht recht (ich sehe mal davon ab, dass sich alle mal wieder als die perfekten Verhandler selbst bezeichnen im öD und natürlich viel mehr heraushandeln würden, als die Entgelttabelle vorgibt). Wir haben auch solche Kollegen, die ständig schwadronieren... Ich würde so viel mehr in der privaten Wirtschaft verdienen.. ja, warum dann jahrelang nichts geändert?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Organisator am 12.03.2021 12:29
[ Wir haben auch solche Kollegen, die ständig schwadronieren... Ich würde so viel mehr in der privaten Wirtschaft verdienen.. ja, warum dann jahrelang nichts geändert?

... Weil das Entgelt nur die eine Seite der Medallie ist und alles andere gerne übersehen wird. So auch der Tenor im Beamte-vs-Angestellte-Nettoeinkommen-Thread
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Torstenausdorsten am 12.03.2021 12:31

Könnte es nicht sein, dass ältere Kollegen mit langer Dienstzeit mehr Erfahrung haben, als ein Junger, der gerade seinen Abschluss gemacht hat?

Aus der Praxis: das geht aus dem Bauch heraus in beide Richtungen. Mal so, mal so.

Meine Kollegen - sämtlich 20 bis 25 Jahre jünger - erreichen nicht die Refinanzierungsquoten im Unterhalt, wie ich sie habe, obwohl sie sich teilweise ein Bein ausreisen. ;)

In der Praxis gibt es nicht nur Bürojobs bei allen was mit körperlicher Tätigkeit zu hat kann die Erfahrung mit steigendem Alter die Leistungsdefizite kaum bis gar nicht ausgleichen.
Ebenso gibt es Kollegen die das lebenslange Lernen mit 35 Jahren eingestellt haben und denen 15-20 Jahre später das Grundlagenwissen fehlt.

Oh, und wie die Erfahrung evtl. körperliche Defizite ausgleichen kann. Lass einen frisch eingestellten Messgehilfen mit Ende 20 meinetwegen ein Loch graben oder eine Sicht freischneiden und einen mit Anfang 60 (ohne große körperliche Gebrechen). Man wird Bauklötzer staunen, wie schnell die alten Hasen sind.

Es kann einfach nicht pauschal gesagt werden. Was will man denn? Abschaffung des Tarifvertrags bzw. völlige Herauslösung des Entgelts und damit eigenständiger Verhandlung des Arbeitslohnes? Das wäre auch wieder nicht recht (ich sehe mal davon ab, dass sich alle mal wieder als die perfekten Verhandler selbst bezeichnen im öD und natürlich viel mehr heraushandeln würden, als die Entgelttabelle vorgibt). Wir haben auch solche Kollegen, die ständig schwadronieren... Ich würde so viel mehr in der privaten Wirtschaft verdienen.. ja, warum dann jahrelang nichts geändert?

Na ich hoffe, dass der 60-jährige dann auch 30-50% schneller ist, sonst bleibt auch diese Argumentation schief.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 12.03.2021 12:41

In der Praxis gibt es nicht nur Bürojobs bei allen was mit körperlicher Tätigkeit zu hat kann die Erfahrung mit steigendem Alter die Leistungsdefizite kaum bis gar nicht ausgleichen.


Ich habe mit meinem Beitrag ausdrücken wollen, daß z. B. meine Leistung niedriger liegt als die jüngerer Kollegen. Jedoch ist die Effizient höher (noch ;)).
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 12.03.2021 12:43
Es ist halt schon bezeichnend dass in den höheren EGs das Gehalt um 50 Prozent durch die Stufen steigt...
Die Masse meiner Freunde, die in der pW arbeiten, haben nach 10 Jahren 100% mehr als Ihr Einstiegsgehalt.
Da kann man mal sehen, auch hier ist der öD nur mies  8)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Alphonso am 12.03.2021 12:46


Na ich hoffe, dass der 60-jährige dann auch 30-50% schneller ist, sonst bleibt auch diese Argumentation schief.

Will ich durchaus nicht abstreiten aus eigener Erfahrung.

Aber was ist deine Lösung? Willst du selbst verhandeln und dann neidisch auf die Personen schauen, die besser verhandelt haben?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Torstenausdorsten am 12.03.2021 13:02
Nein, ich würde es nicht begrüßen, wenn stattdessen frei verhandelt werden sollte. Es gibt ja noch einen weiteren Weg: Ausdünnen der Stufen. Weg mit min. den Stufen 3,4,5. Dann habe ich eine aus meiner Sicht nachvollziehbare Zeit zur Einarbeitung von max. 3 Jahren und dann das volle Gehalt.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bücherwurm am 12.03.2021 14:53
Es ist halt schon bezeichnend dass in den höheren EGs das Gehalt um 50 Prozent durch die Stufen steigt...
Die Masse meiner Freunde, die in der pW arbeiten, haben nach 10 Jahren 100% mehr als Ihr Einstiegsgehalt.
Da kann man mal sehen, auch hier ist der öD nur mies  8)

Na, na. Das ist im ÖD auch so. Einfach mal kurz Nachdenken.

Mein Beispiel nach 10 Jahren und einem FH-Studium oder Bachelor:

Beginn 2012 mit EG 9, Stufe 1 = 30.926 € Jahresbrutto
Aktuell 2022 mit EG 9b, Stufe 5 = 55.547 € Jahresbrutto

Sofern man dann auch nur ansatzweise Lust auf mehr Verantwortung hat, sieht es sogar noch besser aus:
EG 10 mit 10 Jahren Erfahrung: 63.020 €
EG 11 mit 10 Jahren Erfahrung: 67.782 €
EG 12 mit 10 Jahren Erfahrung: 74.547 €

Quelle:
EG 9 von 2012: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/vka?id=tvoed-vka-2012&g=E_9&s=1&zv=BVK-I&z=100&zulage=&stj=2021&stkl=1&r=0&zkf=1&kk=15.5

Der Rest stammt aus dem aktuellen 2022er Rechner.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: BAT am 12.03.2021 15:14
Die Beispiele mit dem Brutto zeigen doch eindrücklich, daß der TVÖD vor allem "Sitzenbleiben" belohnt und weniger die Bereitschaft zur Übernahme höherwertiger Posten.

Die PKW der StreikerInnen bei der IG Metall zeigen jedoch auch ein gutes Niveau:  ;D

https://www.nwm-tv.de/news/news-anzeigen/?news_id=15480

Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 13.03.2021 11:00
Es ist halt schon bezeichnend dass in den höheren EGs das Gehalt um 50 Prozent durch die Stufen steigt...
Die Masse meiner Freunde, die in der pW arbeiten, haben nach 10 Jahren 100% mehr als Ihr Einstiegsgehalt.
Da kann man mal sehen, auch hier ist der öD nur mies  8)

Na, na. Das ist im ÖD auch so. Einfach mal kurz Nachdenken.
Einfach mal den  8) richtig interpretieren.  ;)
Natürlich geht das im öD auch.

Und deswegen ist es ja auch kein ach so großartiges Vorenthalten von irgendwelchen Löhnen.
Sondern etwas was überall in der pW stattfindet, nur zumeist halt one verblödete tarifliche Stufenregelungen.

Und wer als TBler diese Stufen durchläuft ist halt selber schuld oder hat es dem AG nicht wert oder hat einen verblödeten AG der gute Leute ziehen lässt, weil er Tarifrecht nicht nutzt.

ich habe nur die Stufe 3 und 6(bzw. 5 als das noch max war) als Bezahlung kennengelernt im öD.
Und bin mehrfach in meinem Leben vom pW zu öD und zurück gewandert.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Bastel am 13.03.2021 14:44
[

Sofern man dann auch nur ansatzweise Lust auf mehr Verantwortung hat, sieht es sogar noch besser aus:
EG 10 mit 10 Jahren Erfahrung: 63.020 €
EG 11 mit 10 Jahren Erfahrung: 67.782 €
EG 12 mit 10 Jahren Erfahrung: 74.547

Was sind das für Werte? Der für die 11 stimmt nicht?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: GoethesGartenhaus am 13.03.2021 15:03
Ich war bereits 2008 im ÖD, bei der Agentur für Arbeit, beschäftigt. Allerdings war diese Stelle von vornherein befristet und das wurde auch schon beim Bewerbungsgespräch klar und deutlich gesagt.

Nun habe ich erneut die Chance erhalten im ÖD, wieder Agentur für Arbeit, zu arbeiten - unbefristet - und habe sie ergriffen. Also kann ich deine Frage in der Überschrift mit einem klaren JA beantworten. Allerdings kommt es immer darauf an wo genau man landet. Man kann sehr gute Kolleginnen und Kollegen nebst guten Vorgesetzten erwischen, man kann aber auch Pech haben. Eine Garantie gibt es nicht. Ich hoffe, dass ich mich dort wohlfühle und bis zur Regelrentenzeit (das sind bei mir noch ca. 23 Jahre) gut mit dem Team und den Vorgesetzten auskomme. Nochmal möchte ich meinen Job nicht zwingend wechseln.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Saggse am 16.03.2021 16:01
Was das Geld angeht, sind drei Dinge im ÖD sicher:

1. Die Kohle kommt pünktlich und zuverlässig.
2. Man wird nicht arm.
3. Man wird nicht reich.

Tendenziell gilt: Gute Leute werden im ÖD vergleichsweise schlecht bezahlt, schlechte Leute eher gut - verglichen jeweils mit dem, was sie auf dem "freien Arbeitsmarkt" aushandeln könnten. Die Gewerkschaft ist eher schwach und agiert im Grunde nur im Sinne der Entgeltgruppen 1-8.

Größter Vorteil - auch für mich - ist die Sicherheit und die Planbarkeit des persönlichen Einkommens. Ich kann jetzt schon sehr gut sagen, was ich die nächsten fünf Jahre verdienen werde. Die jährlichen Einkommenssteigerungen liegen zuverlässig im Bereich von 0 bis 2%. Weniger ist nicht zu erwarten - mehr auch nicht. Dennoch wird man dieses Maß an Sicherheit in der freien Wirtschaft nicht so häufig antreffen.

Was den "Arbeitseifer" angeht, so ist der Vorteil, dass einem (normalerweise) niemand etwas kann, wenn man "nur" Dienst nach Vorschrift macht. Der Nachteil ist freilich, dass dies auch für die Kollegen gilt, und dass gute Arbeit oft nicht gewürdigt wird. Generell ist der ÖD eher langsam, unflexibel und bürokratisch, klar.

Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Amibtionierte sind meistens vorhanden. Klar, von nichts kommt nichts, aber wer bereit ist, sich reinzuhängen, sollte Möglichkeiten finden.

Es gibt natürlich noch das individuelle Risiko, einen ausgesprochen guten oder auch einen schlechten Arbeitgeber/Chef zu erwischen, aber das ist nicht nur im ÖD so.

Wenn die persönlichen Befindlichkeiten und Ziele mit diesen Punkten vereinbar sind, würde ich den ÖD definitiv empfehlen, und ich selbst habe meine Entscheidung auch nie (wirklich) bereut.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 16.03.2021 16:05
Was das Geld angeht, sind drei Dinge im ÖD sicher:

1. Die Kohle kommt pünktlich und zuverlässig.

Hat nicht die jüngste Tarifrunde im TV-L gezeigt, daß diese Behauptung eher postfaktischer Natur ist? Oder die Tarifrunde 2016 im TVÖD?
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Mask am 16.03.2021 16:21
Antwort auf die Ausgangsfrage des Threads: Ja, jederzeit.

Mit 17 Jahren und einem bestenfalls durchschnittlichen Realschulabschluss als Sekretäranwärter begonnen, 9 Jahre später mit A9 mZ in der Tasche zum Aufstieg zugelassen worden. Drei Jahre mehr als auskömmlich bezahltes Vollzeitstudium, nach einem Jahr Wartezeit direkt in die A10, zwei Jahre später in die 11, die 12 jetzt nicht mehr in "Mindestzeit" aber zumindest in greifbarer Entfernung.

In den nunmehr 17 Jahren öD kam nicht einmal die Besoldung unpünktlich und ich habe mir keine Sekunde Gedanken gemacht, ob ich morgen noch einen Job habe. Als Privatpatient stets eine vernünftige Krankenversorgung erhalten und der Beamtenstatus hat auch die Bankberaterin bei der Kreditvergabe für den Hauskauf glücklich gemacht. Auf alle Wünsche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betreffend wie Elternzeit oder Telearbeit wurde eingegangen, so dass ich im bisherigen Resümee wirklich sagen kann, dass ich absolut zufrieden bin.

Ja es gibt Freunde in der pW mit schickeren Dienstwagen höheren Gehältern und für jemand, der zum Betriebsausflug noch 10 € dazuzahlen muss wahnsinnig anmutenden Boni wie Kurztrips nach Südafrika aber trotzdem finde ich das Gesamtpaket in "meinem öD" (für mich) stimmig.
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: WasDennNun am 16.03.2021 19:37
Was das Geld angeht, sind drei Dinge im ÖD sicher:

1. Die Kohle kommt pünktlich und zuverlässig.

Hat nicht die jüngste Tarifrunde im TV-L gezeigt, daß diese Behauptung eher postfaktischer Natur ist? Oder die Tarifrunde 2016 im TVÖD?
Nein, es war ja nicht die Rede von:  "die komplette Kohle kommt pünktlich und zuverlässig."  ;)
Titel: Antw:Würdet Ihr nochmal im ÖD anfangen?
Beitrag von: Spid am 16.03.2021 19:42
Nein, aber die Kohle und nicht irgendwelche Kohle. Die Kommunen und Länder haben gezeigt, daß sie da unzuverlässiger sind als zahlreiche kleine und große Abzockerklitschen.