Forum Öffentlicher Dienst
Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: Der Kanzler am 30.10.2019 11:04
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Moin Zusammen,
ich wollte nachhören was ihr von dem Nachfolger Frank Bsirske haltet (Frank Werneke).
Hat jemand Erfahrungen Infos, stehen die goldenen Zeiten /Abschlüsse bevor? ;D
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Gib den Sack Reis mal lieber den Chinesen zurück...
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Bestimmt... Ich bau schon ne Garage, damit ich das Geld irgendwo stapeln kann
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Meine Erwartungen sind grenzenlos.............. :o
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...ich habe schon keine Erwartungen mehr... 8)
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Hallo miteinander,
mich würde mal interessieren, warum Verdi und ihr/ihre Verhandlungsführer hier immer so negativ dargestellt wird?
Schließlich sind es doch ausschließlich die Gewerkschaften, die unsere Tarifverträge und damit auch die Löhne und Gehälter mit den Arbeitgebern aushandeln. Alle profitieren davon, auch die, die gar nicht Mitglied in einer der Gewerkschaften sind!
Sollte man statt des ewigen Meckerns nicht mal drüber nachdenken?!
Grüße
Holger
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...ich habe schon keine Erwartungen mehr... 8)
Ist doch toll, wie die Zuverlässigkeit der Gewerkschaften die ansonsten doppelte Kontingenz aller sozialen Interaktion erwartungsstabilisierend auflöst.
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Hallo miteinander,
mich würde mal interessieren, warum Verdi und ihr/ihre Verhandlungsführer hier immer so negativ dargestellt wird?
Schließlich sind es doch ausschließlich die Gewerkschaften, die unsere Tarifverträge und damit auch die Löhne und Gehälter mit den Arbeitgebern aushandeln. Alle profitieren davon, auch die, die gar nicht Mitglied in einer der Gewerkschaften sind!
Sollte man statt des ewigen Meckerns nicht mal drüber nachdenken?!
Grüße
Holger
Wenn man die Annahme vertritt, die Gewerkschaften würden die eigenen Interessen vertreten und somit vorteilhaft für einen handeln, kann man da sicher „drüber nachdenken“ - aber dann irrt man halt oder ist Postwagenschubser oder Spülhilfe.
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... dann irre ich wohl :D
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Dann solltest Du die entsprechenden Konsequenzen daraus ziehen.
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Jetzt mal ganz im Ernst:
Wer verhandelt denn Deiner Meinung nach mit den AG?
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...die Frage lautet: ist das noch Verhandlung oder schon Schauspiel? 8)
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Alle profitieren davon, auch die, die gar nicht Mitglied in einer der Gewerkschaften sind!
Nun, wo bleiben die schon oft beschworenen Verbesserungen der "Mangelberufe"?
Ach ja: Das hätte der Bund vielleicht mal als Forderung in die TV Verhandlungen bringen sollen:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Oeffentlicher-Dienst-Bundestag-beschliesst-Zulagen-und-Praemien-fuer-IT-Experten-4569784.html
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Na jedenfalls sind sie die jenigen, die unsere Interessen (mehr oder auch weniger) in den Tarif-"Verhandlungen" vertreten, oder?
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Jetzt mal ganz im Ernst:
Wer verhandelt denn Deiner Meinung nach mit den AG?
Tarifungebundene AN höchstselbst, Gewerkschaften gewissermaßen auch - aber mit Häppchen und ganz viel Pathos.
Davon ab geht es nicht um Verhandeln, sondern um Erfolg. Sich ganz doll Mühe geben, zählt nicht mehr, wenn man aus der Kita raus ist.
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Na jedenfalls sind sie die jenigen, die unsere Interessen (mehr oder auch weniger) in den Tarif-"Verhandlungen" vertreten, oder?
Wie gesagt, für einige vertreten sie die Interessen. Für meinen Arbeitsbereich mitnichten.
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Na jedenfalls sind sie die jenigen, die unsere Interessen (mehr oder auch weniger) in den Tarif-"Verhandlungen" vertreten, oder?
Nein. Weder jedenfalls noch ausnahmsweise, weder intentional noch versehentlich.
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Wenn ich nun (nach über 30 Jahren) aus der Gewerkschaft austrete, und alle anderen Mitglieder auch (ist natürlich nur ein krasses Beispiel) wer ist dann auf AN - Seite unser Vertreter, wenn's um Verhandlungen bzgl des TVL geht?
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Das mag für Gewerkschaftsfuzzis schwierig sein zu begreifen, aber ohne Gewerkschaft verhandelt man höchstselbst über seinen Arbeitsvertrag - wie bereits jetzt jeder nicht gewerkschaftlich gebundene AN innerhalb und außerhalb des öD.
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...was letztendlich die fiktive Insolvenz des öD zur Folge hätte... ;D
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Wenn ich nun (nach über 30 Jahren) aus der Gewerkschaft austrete, und alle anderen Mitglieder auch (ist natürlich nur ein krasses Beispiel) wer ist dann auf AN - Seite unser Vertreter, wenn's um Verhandlungen bzgl des TVL geht?
Der dbb, die dstg wenn du mit Gewerkschaft ver.di meinst.
Ansonsten würde es halt keinen neuen TV(L) mehr geben und man kann selbst in die Bütt.
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Wenn ich nun (nach über 30 Jahren) aus der Gewerkschaft austrete, und alle anderen Mitglieder auch (ist natürlich nur ein krasses Beispiel) wer ist dann auf AN - Seite unser Vertreter, wenn's um Verhandlungen bzgl des TVL geht?
Hier ist der Träumerle-Verein vertreten, und die denken, dass die AG tarifungebundenen Arbeitnehmern mehr Kuchen geben würden wie tariflich vereinbart. Außerdem vertreten Sie die Meinung, die Gewerkschaften, besonders Verdi, sind die Kasper beim Theaterspiel.
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Nein, der Kasper ist deutlich zu wichtig. Ich denke da eher an einen Baum... einen kleinen Baum... Babybaum... naja, vielleicht auch eher eine Eichel... nee, jetzt weiß ich: Eichelkäse! Gewerkschaften sind wie Eichelkäse.
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Hier ist der Träumerle-Verein vertreten, und die denken, dass die AG tarifungebundenen Arbeitnehmern mehr Kuchen geben würden wie tariflich vereinbart.
Sie würden den Kuchen anders verteilen, mehr geben würden sie in der Summe sicherlich nicht, möglicherweise eher weniger.
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Nein, der Kasper ist deutlich zu wichtig. Ich denke da eher an einen Baum... einen kleinen Baum... Babybaum... naja, vielleicht auch eher eine Eichel... nee, jetzt weiß ich: Eichelkäse! Gewerkschaften sind wie Eichelkäse.
Groot?
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Das mag für Gewerkschaftsfuzzis schwierig sein zu begreifen, aber ohne Gewerkschaft verhandelt man höchstselbst über seinen Arbeitsvertrag - wie bereits jetzt jeder nicht gewerkschaftlich gebundene AN innerhalb und außerhalb des öD.
Und das Ergebnis merkt man in der Vielzahl nicht tarifgebundenen Berufsgruppen. Die Mitarbeiter werden Gegeneinander ausgespielt. Große strukturelle Änderungen sind schwer bis unmöglich.
Ich bin mir bewusst, daß man in Hochlohnsektoren keine Gewerkschaften unbedingt braucht, da man aufgrund des eigenen Lebenslauf verhandeln kann. Aber im Niedriglohnsektor bzw. in Bereichen, wo keine Spezialisten gebraucht werden, hat eine Gewerkschaft ihre Berechtigung
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Da es im öD keinen Niedriglohnsektor gibt, kann dahingestellt bleiben, ob das zutreffend sei, da es somit unbeachtlich ist. Ein einzelner AN hat kein Interesse an großen strukturellen Änderungen.
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Da es im öD keinen Niedriglohnsektor gibt, kann dahingestellt bleiben, ob das zutreffend sei, da es somit unbeachtlich ist. Ein einzelner AN hat kein Interesse an großen strukturellen Änderungen.
Dann wäre es schön, wenn du deine Aussage Gewerkschaften sind.... auf Gewerkschaften im Bereich des öffentlichen Dienst beschränkst :) bisher klang es so, als wenn du allgemein keine positive Einstellung ggü Gewerkschaften besitzt.
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Ich habe auch generell keine positive Einstellungen zu Gewerkschaften. Das ist aber doch völlig unabhängig davon, ob irgendwer anders ihrer bedarf.
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Hallo miteinander,
mich würde mal interessieren, warum Verdi und ihr/ihre Verhandlungsführer hier immer so negativ dargestellt wird?
Schließlich sind es doch ausschließlich die Gewerkschaften, die unsere Tarifverträge und damit auch die Löhne und Gehälter mit den Arbeitgebern aushandeln. Alle profitieren davon, auch die, die gar nicht Mitglied in einer der Gewerkschaften sind!
Sollte man statt des ewigen Meckerns nicht mal drüber nachdenken?!
Grüße
Holger
Puh, hm, ja, einerseits bin ich nicht ganz unglücklich darüber, dass die Gewerkschaften verhandeln und ich das nicht selber jedes Jahr selber machen, sondern Zeit und Nerven für andere Dinge frei habe. Da ich zudem kein sonderlich geschickter Handlungsführer wäre (ich kenne mich halt, da gibt es nichts zu beschönigen), ist das vielleicht auch besser so.
Andererseits habe ich nicht wirklich den Eindruck, dass die Gewerkschaften "für mich" verhandeln, dass ich zu der "Zielgruppe" gehöre, für die sie verhandeln (ja sowieso nicht, da ich in keiner Gewerkschaft bin, aber selbst wenn ich in einer wäre ...). Im Gegenteil, bei den letzten Verhandlungen waren meine EG und Stufe eine von jenen, deren Entgelt sich am geringsten erhöht hatte. War natürlich besser als nichts und die paar Prozentpunkte, die es ja gab, nehme ich gerne mit. Erwarten tu ich aber nichts. Das habe ich weder von Bsirske getan noch werde ich es von seinem Nachfolger tun.
Die Tarifrunden, die ich bislang mitgemacht habe, haben auf mich bisher eher den Eindruck einer einstudierten Show gemacht: Hinrunde (ohne Ergebnis), Rückrunde (ohne Ergebnis), dazwischen ein paar Streiks, ein letztes, jetzt aber auch wirklich letztes, unter Aufbringen aller Kräfte stattfindendes Treffen in Form einer Marathonsitzung bis tief in die Nacht, großes "YEAH!", grinsende Gesichter, Händeschütteln vor laufenden und blitzenden Kameras … und am Ende ist das Ergebnis doch wieder nur dasselbe wie das in der Tarifrunde davor. Lediglich die Zahlen vor dem Prozentzeichen unterscheiden sich ein kleines bisschen. So ganz große Würfe sind mir jedenfalls noch nicht aufgefallen.
Von daher … abwartend/neutral.
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Das Hauptproblem ist der Luxus. Das Niveau ist so hoch, dass niemand das offensichtliche sieht.
gesetzl. Urlaubsanspruch: 20 Tage
gesetzlicher Lohnanspruch: Mindestlohn
gesetzl. Arbeitszeit: 48h/Woche
gesetzl. Lohnfortzahlung: 42 Tage
usw., usf.
Ihr jammert über die Gießkannenlohnerhöhungen ? Bildet Euch fort. Jede EG höher bringt mehr als jede Lohnrunde.
Wenn die Beschäftigten -in Summe- die Gewerkschaften nicht brauchen (ihrer Meinung nach), dann werden die Arbeitgeber -in Masse- zum gesetzlichen Mindeststandard zurückkehren. Ganz sicher. Und Leute wie Spid und noch vielleicht 5% andere werden es richtig gut haben im ÖD.
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@Wastelandwarrior
So ist es!
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Nun, es gibt keinen einzigen Beleg dafür, daß die Gewerkschaften im öD jemals den AG etwas abgetrotzt hätten, was diese nicht ohnehin zu geben bereit gewesen sind - andererseits ist belegt, daß z.B. der AG Bund - dem Vernehmen nach gegen den erklären Willen zumindest einer Gewerkschaft - in den Tarifverhandlungen Stufe 6 für die oberen Entgeltgruppen durchsetzten; zudem gab es auch den Hinweis im Forum, daß die TdL beabsichtigt, den Mitgliedern zu empfehlen, die Entgeltgruppenzulage für Techniker in der E9a übertariflich weiterzuzahlen, neben dem Umstand, daß Entgeltgruppenzulagen bislang aufgrund TdL-Beschluß dort bei Höhergruppierungen eine übertarifliche Besserstellung zur Anwendung kam.
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@Wastelandwarrior
So ist es!
Sehe ich auch so.
Nun, es gibt keinen einzigen Beleg dafür, daß die Gewerkschaften im öD jemals den AG etwas abgetrotzt hätten, was diese nicht ohnehin zu geben bereit gewesen sind
Allerdings sehe ich auch keine Belege, dass der AG ohne den Gewerkschaften den Verteilungspott auf dem gleichen Niveau angesetzt hätte, wie er ihn mit den Gewerkschaften angesetzt hat.
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Es gibt auch keine Belege dafür, daß die judäische Volksfront keine Rolle gespielt hätte. Ich behaupte aber auch keine Relevanz der judäischen Volksfront für das Niveau des Verteilungspotts.
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Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen das auch ohne Tarifbindung 30 Tage Urlaub, betriebliche Altersvorsorge, Unkostenbeiträge wie Spritkosten, Gutscheine vom Supermarkt, Kranken Zusatzversicherung usw. vom Arbeitgeber gezahlt werden kann.
Natürlich gibt es auch andere AG, welche minimalistisch unterwegs sind. Aber da gibt es noch die Unternehmerische Freiheit und das Unternehmerrisiko.
Bei mangelnde Bewerber mit nötigen Kompetenzen wird ein geiziger Unternehmer nicht wirklich sein Bedarf decken können und wird wirtschaftlich darunter leiden müssen, was seine wirtschaftliche Existenz gefährdet. D.h. aus Unternehmerische Sicht ist ein kompetenter Mitarbeiter Pool nötig. Der muss auch gehalten werden (Lohnniveau und Leistungsniveau, Fluktuation begrenzen).
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Wenn es nie Gewerkschaften gegeben hätte wäre es überall wie im Silicon Valley.
Der Angestellte in der Burgerbude arbeitet zum staatlichen Mindestlohn plus Trinkgeld und wohnt in seinem Auto.
Der Entwickler bei Google bezieht ein 6-stelliges Jahresgehalt, isst umsonst in der Luxuskantine und bekommt eine preiswerte Wohnung vom AG gestellt.
Gewerkschaften sind sinnvoll wenn sie sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, den austauschbaren Beschäftigten vernünftige Arbeitsbedingungen und Bezahlung zu beschaffen.
Sie dürfen dabei nicht übertreiben wie die britischen Gewerkschaften der Vorthatcher Ära, die m.E: für die Deindustralisierung GBs verantwortlich sind mit immer neuen Streiks und übertriebenen Lohnforderungen.
Die deutschen Gewerkschaften finden da in der Regel den richtigen Mittelweg.
Außerdem sollten Gewerkschaften sich aus der Politik raushalten außer sie betrifft ihre Kerngebiete.
Denn auch mit Pro Flüchtling und gegen Rechts oder Solidarität mit Nicaragua verscherzt man es sich mit Mitgliedern oder potentiellen Mitgliedern.
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Soll heißen, Gewerkschaften vertreten die Interessen der Spülhilfen und Postwagenschubser, weshalb alle übrigen aus rationalen Erwägungen heraus Gewerkschaften bis aufs Blut bekämpfen sollten?
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Soll heißen, Gewerkschaften vertreten die Interessen der Spülhilfen und Postwagenschubser, weshalb alle übrigen aus rationalen Erwägungen heraus Gewerkschaften bis aufs Blut bekämpfen sollten?
Wenn Spülhilfen und Postwagenschubser ein Synonym für die Masse der austauschbaren Beschäftigten ist, dann mag es so sein, das die eher wenigen übrigen Beschäftigten Gewerkschaften bis aufs Blut bekämpfen sollten.
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Nun, der "Entwickler bei Google" mit den beschriebenen Benefits austauschbarer als es die Masse der qualifizierten Beschäftigten im öD ist - denn es stehen hunderte Spitzenentwickler bei Google Schlange um ihn zu ersetzen, der öD hat eher nicht diese Anziehungskraft.
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Es gibt auch keine Belege dafür, daß die judäische Volksfront keine Rolle gespielt hätte. Ich behaupte aber auch keine Relevanz der judäischen Volksfront für das Niveau des Verteilungspotts.
...und was ist mit den "Tamil Tigers" ? 8)