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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Luftpumpe39 am 20.12.2019 16:44

Titel: Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Luftpumpe39 am 20.12.2019 16:44
So kurz vorm Jahreswechsel möchte ich euch mal einen (nicht) ganz normalen Arbeitstag im öffentlichen Dienst schildern.

Mein Tag beginnt um 7 Uhr. Ich eile hastig vom Parkplatz zur Stempeluhr, damit ich ja keine Zeit verschenke. Nachdem ich mich an der Stempeluhr eingeloggt habe, fahre ich sofort einen Gang runter. Langsam schlendere ich den Flur entlang. Auf dem Weg zu meinem Büro treffe ich zwei Kollegen, die gerade dabei sind, sich über Fußball zu unterhalten. Nach dem obligatorischen "Moin" werde ich auch gleich mal zum Spieltag befragt. Diese "fachliche Diskussion" dauert geschlagene 30 Minuten. Mit großem Gelächter gehen wir auseinander und ich begebe mich um halb 8 in mein Büro. Ein Kollege ruft mir noch zu: "Verpenn ja nicht die Mittagspause".

Das erste Ziel ist also erreicht. Ich bin an meinem eigentlichen Arbeitsplatz, wenn auch mit 30 Minuten Verspätung, angekommen. Mein Kollege ist auch schon da. Grinsend zeigt mir dieser einen Wettschein. Er hat doch tatsächlich alle 9 Bundesligaspiele richtig in der Tendenz getippt. Ich gratuliere artig und wir quatschen erstmal eine Stunde. Mittlerweile geht es schon auf die Frühstückspause zu. Mein Kollege meint nur: "Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr, etwas anzufangen. Es ist ja auch gleich Frühstückszeit".

Also wird die Kaffeemaschine angeschmissen und das Smartphone bedient, um noch ein paar Onlinespiele zu zocken. Dann ist endlich Frühstückspause. Wir verlassen gemeinsam das Büro und gehen runter in die Cafeteria. Leider müssen wir ausstempeln, so dass wir uns beeilen müssen, um uns schnell wieder einloggen zu können. Gesagt, getan. Nach 20 Minuten sind wir wieder im Büro.

Jetzt beginnt der ernste Teil des Tages. Der Amtsleiter bringt uns um halb 11 unsere Eingangspost. Sage und schreibe 5 Briefe werden uns auf den Schreibtisch gelegt. Ich habe Glück. Für mich sind nur 2 Briefe. Gelangweilt lese ich mir meine Post durch. Es huscht ein Lächeln durch mein Gesicht als ich feststelle, dass es sich jeweils um einen standardisierten Fall handelt. Copy + Paste ist angesagt. Ich suche mir die entsprechenden Musterbescheide raus und ändere Anschrift, Datum und Anrede. Nachdem ich das getan habe, muss ich das ganze nur noch ausdrucken. Glücklicherweise steht der Drucker bei uns im Büro. Ohne mich großartig bewegen zu müssen, nehme ich die Ausdrucke aus dem Drucker. Meine Arbeit ist für den heutigen Tag eigentlich erledigt.

Nun geht mein Blick auf die andere Seite des Schreibtisches. Wie ich sehe hat auch mein Kollege Glück gehabt. Einen Musterbescheid rausjagen und 2 Briefe in der Akte ablegen. Grinsend stellen wir fest, dass wir für heute quasi durch sind mit der Arbeit. Es ist halb 12. Nur noch E-Mails oder Anrufe könnten uns noch in die Quere kommen. Wir arbeiten in einer kleinen Gemeinde. Jeder kennt jeden.

An vielen Tagen ist es so, dass das Telefon maximal 2-3 mal am Tag klingelt. Doch heute ist einfach kein normaler Tag. Weder klingelt das Telefon noch bekommen wir eine E-Mail. Wir können unser Glück kaum fassen. Abwechselnd verlassen wir das Büro, um uns mit anderen Kollegen zu unterhalten oder einen Kaffee zu trinken. So vergeht der Vormittag. In der Mittagspause lassen wir uns beim Italiener eine leckere Pizza schmecken.

Nach der Mittagspause finden wir einen leeren Schreibtisch vor. Also geht das Spiel von heute morgen einfach weiter. Kollegen besuchen, noch einen Kaffee trinken und am Handy zocken. So vergeht die Zeit und eh man sich sich versieht ist es auch schon wieder 16 Uhr. Wir haben den ganzen Tag quasi nichts gemacht. Musterbescheide bearbeiten fällt meiner Meinung nach nicht unter die Kategorie "Arbeit", da man da sein Gehirn quasi ausschalten kann. Es ist Feierabend.

Auf dem Weg zum Auto treffe ich doch tatsächlich die beiden Kollegen von heute morgen wieder. Ich werde gefragt, ob mein Tag auch so anstrengend gewesen sei. Natürlich stimme ich dem zu und sage, dass ich richtig geschafft sei und den Feierabend jetzt ganz dringend bräuchte. Lachend gehen wir auseinander in dem Wissen, dass wir uns gerade totalen Unsinn erzählt haben. 


Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Spid am 20.12.2019 16:46
Wo ist der Bezug zum TVÖD?
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Tagelöhner am 20.12.2019 17:06
Mal unabhängig davon, dass die Story besser unter "Allgemeine Diskussion" aufgehoben wäre.

Mich hat's amüsiert und ich hätte sogar noch Verbesserungsvorschläge, wenn euch die tägliche bezahlte Muße so wichtig ist:

Arbeit, die definitiv nicht eilig ist, einfach mal liegen lassen, so dass ein Stapel an Vorgängen entsteht. So lässt sich einwandfrei Auslastung suggerieren und natürlich darf in den täglichen Gesprächen nicht zu kurz kommen, wie überlastet ihr eigentlich seid.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: wap am 20.12.2019 18:28
Ich würde sagen das ist die typische Denke über alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.
In der Realität sieht es jedoch mittlerweile größtenteils anders aus. Der permanente Stellenabbau und der gleichzeitige Aufgabenzuwachs hat doch deutlich Spuren hinterlassen.

Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kaiser80 am 20.12.2019 23:16


Mich hat's amüsiert

Aha. Was ist denn daran amüsant?
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Bastel am 21.12.2019 09:04


Mich hat's amüsiert

Aha. Was ist denn daran amüsant?

Vermutlich sehen sich einige in dieser überspitzten Formulierung wieder.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Tagelöhner am 21.12.2019 09:45
Ob man das amüsant findet oder nicht, ist natürlich immer eine Frage des individuellen Humors und der selbst gemachten Erfahrung im Umgang mit dem Öffentlichen Dienst.

Als ehrlicher Steuerzahler dieses Landes, der seine Brötchen unter anderen Bedingungen verdienen muss, kann man sowas natürlich auch nicht lustig finden.

Sofern man selber Angehöriger des ÖD ist und zur seltenen Gattung der wirklich überlasteten Mitarbeiter zählt, findet man derartiges sicher auch nicht lustig. Das Gefühl der Überlastung ist schließlich hochgradig subjektiv.

Was für Person A schon als Überlastung zählt, stellt für Person B eine Auslastung von vielleicht 50% dar.  ;D
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Pseudonym am 21.12.2019 11:16
In nicht unerheblich vielen Bereichen des ÖDs läuft es exakt so ab. Es hat auch oft keine Konsequenz, weil der Amtsleiter selbst eher eine ruhige Kugel schiebt. Unschön für die Beamten: sie müssen zwei Stunden länger sitzen.

LOB gibt's am Jahresende aus der Gießkanne. Nicht leisten kann also so schlimm nicht sein. Tja, und dann gibt's da noch die krassen Gegenteile, die vor lauter Arbeit und Nicht-leistern krank werden.

Ich für meinen Teil weiß mit mir nix anzufangen. Also arbeite ich.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: nichts_tun am 21.12.2019 12:40
Der permanente Stellenabbau und der gleichzeitige Aufgabenzuwachs hat doch deutlich Spuren hinterlassen.

Das ist in dieser Pauschalität nicht der Fall.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kat am 22.12.2019 11:19
Du arbeitest dann scheinbar nicht im jobcenter, ausländerstelle , Zulassungsstelle oder wjh oder donstigem Amt mit Publikumsverkehr.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: nichts_tun am 22.12.2019 13:44
Was hat Publikumsverkehr mit meiner Aussage zu tun?

Es hat im Gegenteil in den letzten Jahren wieder eine stetige Zuführung von Personal gegeben. Ich empfehle hierzu die vom Statistisches Bundesamt herausgegebene Publikation "Fachserie 14 Reihe 6, 2018" (https://tinyurl.com/qlk6mwn).

Dass es in manchen Bereichen zu Arbeitsverdichtungen kommen kann, ist nachvollziehbar. Dies ist dann in erster Linie an den jeweiligen AG zu adressieren.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: connyziege am 22.12.2019 21:38
Ich finds nicht lustig, weil es gerade in sooo vielen kleinen Kommunen genauso ist. Ich kenne einige aus mehreren verschiedenen Kommunen, die mir sowas auch schon erzählt haben. Einer weiß sogar gar nicht so recht, was überhaupt seine Aufaben sind, muss dafür immer mal in die Anzeige von vor über zwei Jahren lesen, damit er weißy was er eigentlich tun müsste, wenn es diesbzgl. überhaupt was zu tun gäbe. Der liest die ganze Zeit Magazine, surft privat im Internet ... Wir benötigen eine deutschlandweite Gebiets- und Aufgabenreform, wie in den 70ern. Die Kommunen werden immer kleiner, Städte größer. IKZ ist da eine sehr gute Sache!
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: BAT am 23.12.2019 08:59
Das hat doch schlicht mit der Organisation der jeweiligen Kommune etwas zu tun. Der Beamte, aber auch der Beschäftigte muss öfters mal umgebettet werden, damit sich da gar nichts einlaufen kann. Von daher habe ich auch noch nie was davon gehalten, Personen auf der gleichen Stelle zu halten für Jahrzehnte, garniert mit Aufgabenänderungen, die Höhergruppierungen rechtfertigen.

Bore-out soll gefährlicher sein als Burn-out ;)

Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kaiser80 am 23.12.2019 10:02
Das hat doch schlicht mit der Organisation der jeweiligen Kommune etwas zu tun. Der Beamte, aber auch der Beschäftigte muss öfters mal umgebettet werden, damit sich da gar nichts einlaufen kann. Von daher habe ich auch noch nie was davon gehalten, Personen auf der gleichen Stelle zu halten für Jahrzehnte, garniert mit Aufgabenänderungen, die Höhergruppierungen rechtfertigen.

Bore-out soll gefährlicher sein als Burn-out ;)

Das kann ich genauso unterschreiben.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Falke007 am 23.12.2019 10:13
Ich finds nicht lustig, weil es gerade in sooo vielen kleinen Kommunen genauso ist. Ich kenne einige aus mehreren verschiedenen Kommunen, die mir sowas auch schon erzählt haben. Einer weiß sogar gar nicht so recht, was überhaupt seine Aufaben sind, muss dafür immer mal in die Anzeige von vor über zwei Jahren lesen, damit er weißy was er eigentlich tun müsste, wenn es diesbzgl. überhaupt was zu tun gäbe. Der liest die ganze Zeit Magazine, surft privat im Internet ... Wir benötigen eine deutschlandweite Gebiets- und Aufgabenreform, wie in den 70ern. Die Kommunen werden immer kleiner, Städte größer. IKZ ist da eine sehr gute Sache!

Gut, dass mag sicherlich ein Einzelfall sein - ich arbeite bei einem Landkreis und hier sehen die Tagesabläufe sicherlich bei den wenigsten Kollegen so aus wie oben beschrieben. Wenn es bei deinem Bekannten tatsächlich so abläuft, dann könnte er sich ja auch einfach woanders hinbewerben. Jeder ist seines Glückes Schmied!

Der Text trifft jetzt auch nicht unbedingt meinen Humor - aber das ist sicherlich auch Geschmackssache.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: BATKFMaui am 23.12.2019 13:10
An Luftpumpe39:: Sie Armer! Aber Sie erleben wenigstens einen inhaltlich befriedigenden Arbeitstag. Bei uns ist nicht so viel los! Wir laufen über den Parkplatz zum Arbeitsplatz! Nach 5 Min kommte der / die / das / erste Partient / Patientin , mit und ohne Kinder. Mit und ohne "deutsche Sprache"!  Neben dem Erbringen von Diagnostik und langjährigen Therapie, erheitern wir uns über die zuerbringende "Statistik" und Tätigkeitsnachweise"! Somit haben die ÖD- Dienstler; Verwaltungen  wieder "viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Arbeit " durch uns Schlappsäcke! Mal ein bissle Esssen, immer freundlich und zuvorkommend ( kein Problem, da immer ausgeruht) den Klienten gegenüber, verbringen wir so unser Tagwerk. Am Abend ein paar "Beschuldigungen gegen Heilberufe" hören und lesen; kein Problem, denn mit Auswirkungen des massiven Stellenabbaus ( von wegen Fachkräftemangel; welche Lüge !) , machen wir uns auf den Weg die Welt zu retten. Noch ein wenig versteuertes Entgelt in Fort - und Weiter-Bildungen investieren und der Pat. dankt es überschwenglich; wenn er meint für ein paar Kreuzerchen im Monat ( auch auch keine Beiträge / Steuern ) , ne individuelle Rund-Um-Versorgung zu erhaltem.  Und diese langweilige, verantwortungsbefreite Arbeit verrichten wir bis zum Eintritt des Rentenalters und hoffen, die Zusatzversicherung ( aus versteuertem Entgelt) wird die Rente aufstocken.
Liebe Grüße
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Dakmer am 29.12.2019 16:49
Schöne Geschichte. Fast wie im richtigen Leben. Was mich irritiert: Der Amtsleiter bringt die Post? Echt?
Drucker im Büro? Oh, das gibt Staublunge. ;-)
Ansonsten gibt es tatsächlich Kollegen, die diese Geschichte ausleben. Leider.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Luftpumpe39 am 01.01.2020 12:51
Bei uns läuft das mit der Post immer so ab. Ein Sachbearbeiter holt die Post aus der Poststelle und gibt sie entweder der Amtsleitung oder der Sachgebietsleitung. Wir bekommen die Post dann immer so knapp ne Stunde später vorbei gebracht. Toller Service  :)

Der Drucker steht leider im Büro. Sicherheitsabstand ist ausreichend vorhanden. Man kann allerdings relativ bequem mit dem Bürostuhl hinrollen. Also sollte die Feinstaubbelastung sich doch in Grenzen halten. Ich nehme das mit der Arbeit ziemlich locker. In Zeiten, wo wir richtig ranklotzen müssen, machen wir das natürlich auch. Mein Kollege und ich sind beide im gehobenen Dienst angesiedelt. Da kann es schonmal sein, dass man Widersprüche oder Klagen zu bearbeiten hat. Und das macht dann schon Spaß. Aber wenn nix los ist, dann läuft der Tag mehr oder weniger exakt so ab wie oben beschrieben. Und da das dann in unserer kleinen Verwaltung eigentlich jeder so handhabt, braucht man auch kein schlechtes Gewissen zu haben...
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: clarion am 01.01.2020 18:12
Dann ist einer von Euch völlig überflüssig.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: RsQ am 01.01.2020 18:39
In der Tat - wenn so viel Leerlauf ist, dass es nur "manchmal" stressig wird, scheint da viel Luft für eine Steigerung der Effizienz.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Fox1932 am 02.01.2020 09:00
Puh . . Einiges aus dieser Geschichte kommt mir tatsächlich bekannt vor . . Und ja, langeweile auf Arbeit empfinde ich als das Schlimmste überhaupt. Leider bin ich nach meinem Wechsel auf eine (zumindest finanziell) höherwertigere Stelle auch in diese Situation geraten. Hätte ich nicht erwartet, dass es schlimmer wird als vorher . . Manchmal sträubt sich schon am Morgen alles dagegegen, überhaupt aufzustehen . .
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Keeper83 am 02.01.2020 09:51
Nebenbei. Luftpumpen gibt es überall und sind kein Phänomen des ÖD. Daher verbietet sich eine verallgemeinerung.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kryne am 02.01.2020 10:31
Das hat doch schlicht mit der Organisation der jeweiligen Kommune etwas zu tun. Der Beamte, aber auch der Beschäftigte muss öfters mal umgebettet werden, damit sich da gar nichts einlaufen kann. Von daher habe ich auch noch nie was davon gehalten, Personen auf der gleichen Stelle zu halten für Jahrzehnte, garniert mit Aufgabenänderungen, die Höhergruppierungen rechtfertigen.

Bore-out soll gefährlicher sein als Burn-out ;)

Was machst du mit einem Architekten oder Ingenieur ? In die Personalabteilung packen ? :D
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Bastel am 02.01.2020 11:04
Hat man früher nicht auch irgendwelche Leute in die IT gesteckt? Im Öffentlichen Dienst ist alles möglich.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: totoughtotame am 03.01.2020 12:01
Hat man früher nicht auch irgendwelche Leute in die IT gesteckt? Im Öffentlichen Dienst ist alles möglich.

Ja, sehr häufig. Hier sind in die IT viele ehemalige Bundespostbeamte abgeschoben worden, weil die ja schließlich in den 70ern mal Fernmeldetechniker gelernt haben.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: BAT am 03.01.2020 14:35
Die "Fernmeldetechniker" waren bei uns aber besser als die IT`ler in Bezug auf IT-Tätigkeiten.

Mag sein, daß gute IT`ler für solche Brosamen wie im TVÖD nicht zu bekommen sind.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: WasDennNun am 03.01.2020 16:53
Die "Fernmeldetechniker" waren bei uns aber besser als die IT`ler in Bezug auf IT-Tätigkeiten.
Warum auch nicht, die heutige äquivalente Ausbildung heißt z.B. Elektroniker, Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik.
Wenn die IT-Tätigkeiten also die eine FI sind, spricht ja nichts dagegen.
Zitat
Mag sein, daß gute IT`ler für solche Brosamen wie im TVÖD nicht zu bekommen sind.
Richtig, seltenst.
Nur da, wo das regionale Umfeld passt.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 06.01.2020 07:26
Hach ja, da war man mal zwei Wochen im Weihnachtsurlaub, kommt man wieder und merkt man, dass sich rein gar nichts verändert hat und statt einen Gag einfach mal so stehen zu lassen, er haarklein auseinanderanalysiert wird - fühle mich direkt schon wieder heimelich.  8)
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Doraymefayzo am 06.01.2020 07:32
Hach ja, da war man mal zwei Wochen im Weihnachtsurlaub, kommt man wieder und merkt man, dass sich rein gar nichts verändert hat und statt einen Gag einfach mal so stehen zu lassen, er haarklein auseinanderanalysiert wird - fühle mich direkt schon wieder heimelich.  8)

Das dachte ich mir auch. Ob die Leute hier auch Gags von Comedians auseinandernehmen und analysieren?
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 06.01.2020 07:48
Ach, ist halt Internet, die Antwort ist also eindeutig ja. ;D

Wobei mir die Gags weiter Teile der derzeitigen deutschen Comedylandschaft einfach zu billig wären, um mich überhaupt mit ihnen befassen zu wollen.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kat am 06.01.2020 10:10
Hach ja, da war man mal zwei Wochen im Weihnachtsurlaub, kommt man wieder und merkt man, dass sich rein gar nichts verändert hat und statt einen Gag einfach mal so stehen zu lassen, er haarklein auseinanderanalysiert wird - fühle mich direkt schon wieder heimelich.  8)

Das dachte ich mir auch. Ob die Leute hier auch Gags von Comedians auseinandernehmen und analysieren?

Der Ursprungspsot ist nicht als Gag zu erkennen.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 06.01.2020 10:11
Hach ja, da war man mal zwei Wochen im Weihnachtsurlaub, kommt man wieder und merkt man, dass sich rein gar nichts verändert hat und statt einen Gag einfach mal so stehen zu lassen, er haarklein auseinanderanalysiert wird - fühle mich direkt schon wieder heimelich.  8)

Das dachte ich mir auch. Ob die Leute hier auch Gags von Comedians auseinandernehmen und analysieren?

Der Ursprungspsot ist nicht als Gag zu erkennen.

Auch Realsatire kann ein Gag sein.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Egon12 am 06.01.2020 17:58
Ich bin Angestellter einer Bundesbehörde im Unterhaltungsbereich.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und meinen durchschnittlichen Arbeitstag zusammengefasst.

Dienstbeginn gegen 07.00 Uhr, Post abholen und sichten und zuweisen (auf 3 Personen). I.d.R. 6-10 Fälle, Privatrecht Bearbeitungszeit pro Fall zwischen 10 min und 12h Nettoarbeitszeit.
Jetzt ist es gegen 07.30 Uhr es werden die E-Mails kontrolliert, ein Teil der E-Mails deckt sich mit den postalischen Posteingängen der Rest wird gesichtet und zugewiesen (ca. 6-10 Mails)
Die beiden Vorgänge wiederholen sich 3x am Tag mit ähnlichem neuen Arbeitsvolumen.

Gegen 07.45 Uhr fange ich mit meinen Vorgängen an.
08.30 Uhr kommt der erste Anruf eines Bürgers,
08.45 Uhr widme ich mich wieder meinem Vorgang,
09.15 Uhr schneit ein Kollege mit einem Vorgang herein, wahlweise auch als E-Mail oder Hauspost und bittet um einen Fachbeitrag. Der Fachbeitrag wird vorgezogen
10.00 Uhr widme ich mich wieder meinem Vorgang von 08.45 Uhr.
Es geht auf 11.00 Uhr zu, es gilt einer Projektbesprechung Planfeststellung xy beizuwohnen. Die Besprechung endet um 12.00 Uhr auf dem Weg ins Büro nehme ich die für mich bestimmte Hauspost mit.
Danach geht es mit Kollegen zum Mittagessen.
30 min später, es dürfte gegen 13.00 Uhr sein, widme ich mich wieder dem Vorgang vom Vormittag. Mit Glück kann ich jetzt 2h ohne Ablenkung arbeiten.
Manchmal wird ein Bürger vorstellig oder es sind Bürger am Telefon zu beraten. Vielleicht schaffe ich es noch den Vorgang vom Vormittag abzuarbeiten i.d.R. muss sich der Vorgang bis zum nächsten Tag/ Woche gedulden.

Es sollte jetzt gegen 15.30 ~ 16.00 Uhr sein -> Feierabend.

Es gibt Tage da ist es ruhiger, es gibt aber eine Menge Tage, an denen es noch verrückter zugeht.
Die Abarbeitungszeit für einen normalen Vorgang ist bei uns in den letzten Jahren von 14 Tagen auf 2-3 Monate gestiegen. (mehr prioritäre Projekte, Planfeststellung, externe Planung etc) Das führt dazu, dass andere Vorgänge des "einfachen" Bürgers einfach gar nicht mehr bearbeitet werden oder über Jahre aufgeschoben werden. Im Endeffekt zu Lasten des Bundeshaushaltes.

Niemals zu Lasten des Bürgers, darauf achten wir.


Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Landsknecht am 16.01.2020 11:50
Habe den Beitrag erst jetzt gelesen.

Wenn ich solche Arbeitstage wie Luftpumpe hätte, würde ich eingehen. Mal 1-2 Stunden locker ist ja okay, aber das würde mich krank machen.
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: was_guckst_du am 16.01.2020 12:18
Ich bin Angestellter einer Bundesbehörde im Unterhaltungsbereich.

...Bundesamt für Showeinlagen und lustige Kabinettsitzungen? ;D
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Grinsekatze am 16.01.2020 14:00
Ich bin Angestellter einer Bundesbehörde im Unterhaltungsbereich.

...Bundesamt für Showeinlagen und lustige Kabinettsitzungen? ;D

Hab mich auch als erstes gefragt, welche Behörden es in dem Bereich so gibt. ???
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Spid am 16.01.2020 14:03
Naja, das Verkehrsministerium und das Verteidigungsministerium fielen mir da spontan ein, ansonsten haben die SPD-geführten Ministerien für mich großen Unterhaltungswert...
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Samoht Flodur am 16.01.2020 14:18
eh,
Landesmedienanstalt ?
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: was_guckst_du am 16.01.2020 14:23
....Bundesbehörde 8)
Titel: Antw:Ein Arbeitstag im öffentlichen Dienst
Beitrag von: Egon12 am 16.01.2020 14:58
:)
wir "leiden" stark unter dem Bauboom, neben unseren eigenen Projekten sind wir Baugenehmigungsbehörde auf unseren Liegenschaften und das sind viele und große Liegenschaften.

Ab und zu unterhalten wir auch, wenn wir mal wieder in den Nachrichten sind ;)