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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: RsQ am 27.02.2019 15:16

Titel: Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 27.02.2019 15:16
Hallo allerseits!

Ich möchte mich gern auf eine Stelle bewerben, bei der Studium + Volontariat "erwartet" werden. Bieten kann ich Studium + Berufserfahrung.

In der freien Wirtschaft würde man denken: "Ein Versuch ist es wert" ... wie "tickt" man da im öD? Sind diese "Erwartungen" festgenagelt und alle, bei denen man keinen Haken an die Voraussetzungen machen kann, fliegen gleich raus? Oder gibt es auch hier (mindestens theoretische) Chancen, zum Zuge zu kommen?
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 15:18
Die ausschreibende Stelle ist an die Voraussetzungen, die sie in der Ausschreibung genannt hat, gebunden.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 27.02.2019 15:23
Ist "erwartet" dann das gleiche wie "vorausgesetzt"?
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 15:37
Ja.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 15:40
...ich setze die "Erwartung" zwischen "Voraussetzung" und "Wunsch"...

...würde mich also bewerben...
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 27.02.2019 15:44
Natürlich verstehe ich ein Interesse daran, maximal qualifizierte Bewerber zu bekommen.

Andererseits wird in der Ausschreibung in der Summe so viel erwartet, dass da unmöglich jemand alles können kann (und zwar nicht, weil da im Umfang zu viel erwartet wird, sondern relativ hohe Qualifizierungen mit eher einfachen Tätigkeiten gemischt werden) - und wer das könnte, würde es nicht für dieses Gehalt tun.

Für mich hingegen wäre es ein passendes Gesamtpaket aus Herausforderung, Arbeitszeit und Vergütung ...
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 15:50
...um so mehr ein Grund , sich zu bewerben...
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 15:53
Es handelt sich von der Formulierung her um eine unabdingbare Voraussetzung. Die Bewerbung darf nicht berücksichtigt werden.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 16:03
...ich definiere Erwartung im Gegensatz zur Voraussetzung nicht absolut..

...die Voraussetzung habe ich oder ich habe sie nicht...da gibt es nur schwarz und weiss..

...eine Erwartung kann ich zu 100 % erfüllen, oder zu 99 oder auch zu 13,5 und zu xn...

...deswegen sind die Stellenausschreibungen im öD auch zu einem hohen Prozentsatz nicht rechtsicher...weil der AG sich oft nicht konkret ausdrückt...
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 27.02.2019 16:06
...eine Erwartung kann ich zu 100 % erfüllen, oder zu 99 oder auch zu 13,5 und zu xn...
Das wäre eigentlich auch meine Interpretation. Interessanterweise gibt es auch Ausschreibungen (im öD), bei denen sogar nach (formalen) "Voraussetzungen" und "erwartet werden ..." unterschieden wird.

Ich bin mir natürlich bewusst, dass meine Chancen nicht allzu gut sind. Genau genommen spekuliere ich eher darauf, dass es den gesuchten Bewerber in dieser Form gar nicht gibt. Dann wäre ich gern zur Stelle (im wahrsten Sinne des Wortes).
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 16:15
Natürlich kann man Erwartungen nur teilweise erfüllen - aber dann kann die Bewerbung nicht berücksichtigt werden.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Texter am 27.02.2019 16:21
ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Forderung nach einem Volontariat ein konstitutives Anforderungsprofil ist.

Zumindest vor den Verwaltungsgerichten wird inzwischen fast alles, was Dienstherren so in die Stellenausschreibungen reinschreiben, nicht mehr als konstitutiv angesehen.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 16:25
Gerade im Museumsbereich und im redaktionellen Bereich ist eine solche unabdingbare Voraussetzung gängig.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Texter am 27.02.2019 16:27
Ist dann vermutlich Bestandteil der Ausbildung, oder?
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 27.02.2019 16:34
Üblicherweise wird wohl erwartet, dass in einem Volontariat das "praktisch" erlernt wird, was man vorher im Studium theoretisch gelernt hat. So weit, so gut.

Nach knapp zehn Berufsjahren (samt entsprechender Erfahrung) fände ich es schade, wenn letztlich so ein formaler Haken hinter "hat ein Volontariat gemacht" eine unüberwindbare Hürde wäre/ist.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: patagonia am 27.02.2019 16:37
Ich würde es auf alle Fälle probieren @ RsQ. Was kannst du verlieren?

Außerdem habe ich mich in den letzten Monaten auf einige Stellen beworben- wenn es nicht sogar alle waren- in denen ich sicherlich nicht die 100% erfüllt habe. Wie bereits von was_guckst_du geschrieben, wer kann das auch schon? Und bei meinen 10+ Einladungen zu Gesprächen würde ich sagen, einen Versuch ist es definitiv wert.

Übrigens - und da nehme ich Bezug auf meinen eigenen Beitrag von heute morgen (Bewerbung auf TV-L E13 ohne Master/Diplom?? (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,111467.0.html))- habe ich Wirtschaftspädagogik studiert. In keiner der Stellen wurde nach Wirtschaftspädagogen gesucht (höchstens wenn man allgemein nach Wirtschaftswissenschaftlern gesucht hat). In einer Ausschreibung hieß es, man solle einen Abschluss in Kulturwissenschaften oder Sprachen haben. Ich wurde trotzdem eingeladen ;-) Und der Abteilungsleiter erklärte dann, dass er- sollte die Wahl auf mich fallen- dann zwar vor dem Personalrat schriftlich erklären müsse, warum ich dennoch die geeignete Stellenbesetzung wäre- einen Widerspruch seitens des Personalrats hatte er diesbezüglich aber noch nie erlebt.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 16:56
Was kann man denn von Personaler erwarten? Bestimmt doch, dass sie auch in diesen Bereich nicht rechtskonform handeln und Menschen zur Bewerbung zulassen, die die die Ewartungen nicht erfüllen.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 17:08
Angesichts der Bindung an Recht und Gesetz wäre meine Erwartungshaltung eine andere.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 27.02.2019 22:51
Was passiert denn dann, wenn anhand der Ausschreibung niemand gefunden wird? Wird die Stelle nicht besetzt?
(Wenn wir mal gutgläubig davon ausgehen, dass die Stelle nicht "passend" zur potenziellen Besetzung ausgeschrieben ist.)

Mal ehrlich: Es geht um eine 50%-Stelle in EG12. Erwartet werden Studium+Volontariat+Berufserfahrung für Pressearbeit, Foto-/Kameraarbeit, Redenschreiben, Kontaktpflege zu Medien, Medienauswertung, ... also gewissermaßen die "eierlegende Wollmilchsau".

Klingt anspruchsvoll in einer halben Stelle. Mit dem Rechner hier käme ich auf ~1.300 € netto. Ist der öD denn so reizvoll, dass das für viele - die womöglich qualifiziert sind - attraktiv sein kann?
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 28.02.2019 03:39
Wenn die Stelle nicht besetzt werden kann, kann erneut ausgeschrieben werden. Ich vermag keine überzogenen Ansprüche erkennen.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2019 07:17
Gerade im Museumsbereich und im redaktionellen Bereich ist eine solche unabdingbare Voraussetzung gängig.

...dann muss das aber auch als eine solche konkret in der Stellenausschreibung genannt werden...

...wie schon geschrieben, gerade bei der Nennung der Anforderungen ( konstitutive Voraussetzungen) einer Stelle, sind Stellenausschreibungen (und damit auch das darauf folgende Auswahlverfahren) oft nicht rechtssicher..Anlass zu Interpretationen, ob irgendwas nun konstitutiv oder doch eher fakultativ gemeint ist, sollte eine Stellenausschreibung jedenfalls vermeiden...
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2019 07:19
Ist der öD denn so reizvoll, dass das für viele - die womöglich qualifiziert sind - attraktiv sein kann?

...zumindest geistert diese Vorstellung immer noch in den Arbeitgeberköpfen herum, die den Schuss immer noch nicht gehört haben... ;D
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 28.02.2019 07:24
Gerade im Museumsbereich und im redaktionellen Bereich ist eine solche unabdingbare Voraussetzung gängig.

...dann muss das aber auch als eine solche konkret in der Stellenausschreibung genannt werden

Wenn die entsprechende Qualifikation erwartet wird, wird sie das doch.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2019 07:30
...langsam wird das hier zu einer rein akademischen Diskussion..

...also einfach bewerben, dann wird man sehen, was passiert...
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: personallife am 28.02.2019 07:49
In der heutigen Zeit würde ich es an deiner Stelle einfach versuchen - was hast du denn zu verlieren?
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 28.02.2019 08:01
... richtig, das ist das Plan.  8)
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2019 08:28
Gerade im Museumsbereich und im redaktionellen Bereich ist eine solche unabdingbare Voraussetzung gängig.

...dann muss das aber auch als eine solche konkret in der Stellenausschreibung genannt werden

Wenn die entsprechende Qualifikation erwartet wird, wird sie das doch.
Und wenn sie neu ausgeschrieben wird, wird den Deppen vom PA sie hoffentlich klar, dass ein "erwartet" durch ein "wünschenswert" zu ersetzen ist, damit man ein breiteres Spektrum an Bewerbern berücksichtigen kann.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Garfield am 28.02.2019 17:34
Was passiert denn dann, wenn anhand der Ausschreibung niemand gefunden wird? Wird die Stelle nicht besetzt?
(Wenn wir mal gutgläubig davon ausgehen, dass die Stelle nicht "passend" zur potenziellen Besetzung ausgeschrieben ist.)

Mal ehrlich: Es geht um eine 50%-Stelle in EG12. Erwartet werden Studium+Volontariat+Berufserfahrung für Pressearbeit, Foto-/Kameraarbeit, Redenschreiben, Kontaktpflege zu Medien, Medienauswertung, ... also gewissermaßen die "eierlegende Wollmilchsau".

Klingt anspruchsvoll in einer halben Stelle. Mit dem Rechner hier käme ich auf ~1.300 € netto. Ist der öD denn so reizvoll, dass das für viele - die womöglich qualifiziert sind - attraktiv sein kann?

Bewirb dich einfach. Wie schon weiter oben gefragt: Was gibts denn zu verlieren? Vom Porto mal abgesehen.

In den meisten Fällen sind so wenige Bewerber dabei, dass man trotzdem einlädt (falls man hier "Recht und Ordnung" fürchtet eben zu einem informellen Gespräch) und wenn es passt wird zur Not eine andere Stelle gebastelt.

Im öD gibt es immer die, die auf Vorschrfiten rumreiten und jene die alles versuchen um gutes Personal - oder manchmal überhaupt Personal - ranzukriegen und solche Dinge dann schon hingebogen kriegen.
Bewirb dich und schau auf welche Art du triffst ;)
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 28.02.2019 17:45
Ich finde es merkwürdig, daß Du gar nicht in Betracht ziehst, man könne einfach von Anfang an alles richtig machen. Stattdessen beschreibst Du als einzige Alternativen zwei Gruppen, die Mist bauen.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: was_guckst_du am 01.03.2019 06:48
...meine Erfahrung ist, das der "alles richtig machen Typus" im öffentlichen Dienst - und hier insbesondere im Personalbereich - eher seltener vorkommt...

...die Personalverantwortlichen hängen gerne an Systemen, die "sich seit Jahrzehnten bewährt haben" (aber oft genau so lang faslch sind)...Mitarbeitende, die mit anderen Ideen kommen, werden "kleingehalten" und ziehen dann irgendwann ihre Konsequenzen...

...auf die richtige Spur können manchen Personalverantwortliche nur durch gerichtliche Entscheidungen gebracht werden...und selbst dann herrscht manchmal keine Einsicht...so meine Erfahrung in einem von mir betriebenen Verfahren, wo es eine richtige Klatsche für meinen Dienstherrn gab (der Personalverantwortliche aber hinterher dreist erzählte, man habe eigentlich alles richtig gemacht, nur das Gericht habe das anders gesehen  ::) ::) ::)
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: nichts_tun am 01.03.2019 21:36
Es handelt sich von der Formulierung her um eine unabdingbare Voraussetzung. Die Bewerbung darf nicht berücksichtigt werden.

Allgemein gesprochen bedeutet das, es ist, um den Bewerberkreis nicht zu stark einzuschränken, lieber offener formuliert auszuschreiben? Bspw. Erwartet werden: "Studium + Volontariat oder Berufserfahrung"? Dann wäre aus meiner Sicht nur das Studium zwingend und Bewerber mit Volontariat oder Berufserfahrung wären zunächst einmal nicht von vornherein ausgeschlossen, oder?

Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 21:44
Da außerhalb ruraler Ostgebiete nicht gerade der Run auf Stellen im öD zu erwarten ist, würde ich ohnehin grundsätzlich ohne unabdingbare Voraussetzungen ausschreiben. Wenn man eine maue Bewerberlage erwartet, sollte man das ohnehin tun, das erspart einem wenigstens die Aufhebung und Neuausschreibung.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Maximus2584 am 02.03.2019 12:11
Meiner Ansicht nach ist es egal was da in Ausschreibung steht. Wenn man sich geeignet einschätzt und ist in der Lage die nötigen Kenntnisse sich anzueignen, so würde ich mich bewerben. Die momentane Lage am Arbeitsmarkt ist so gravierend, dass in allen bereichen im ÖD kaum Mitarbeiter gefunden werden und wenn man Glück hat, so wird man trotzdem zum Gespräch eingeladen. Zu meiner Persönlickeit kann ich nur sagen, dass ich mich gegen 20 andere Kandidaten durchgesetzt habe und das NUR für eine E9 Stelle. Nur für mich, da ich deutlich mehr verdient habe, jedoch um ins ÖD einzusteigen musste ich es machen. Habe meine Probezeit hinter mir und ich hatte überhaupt keine Erfahrung in dem Gebiet und werde mit der Zeit immer mehr Kenntnisse haben. Habe nicht mal Bachelor, jedoch in meiner Laufbann vor der Einstellung mehrere Leitungspositionen eben durch Leistung gehabt in der privaten Wirtschaft und sehe es nicht als Voraussetzung Bachelor, Master whatever zu haben. Natürlich gibt es stellen, wo es unabdingbar sei, da diese sehr spezifisch sind, jedoch in vielen Fällen sehe ich es nicht so. Manchmal sende ich neue Bewerbungen für exakt die gleiche Stelle, welche ich momentan habe und bekomme als Antwort eine Standartabsage mit den Worten ich würde die Voraussetzungen nicht erfüllen, da zweifel ich manchmal an der Personalauswahl. Obwohl ich genau die gleiche Tätigkeit ausführe, soll ich ungeeignet sein. Beim anderen Bezirksamt habe ich jetzt ne Zusage erhalten für die gleiche Tätigket und nach Monaten(mein Antrag, zuerst Absage und am Ende doch zugesagt) auch sogar Eingruppierung in die höhere Erfahrungsstufe bei Einstieg, als ich momentan in meinem Bezirk habe. Wo ist denn da die Logik bei der Auswahl, wenn man bei einem Bezirk eingestelt, beim anderen ungeeignet und beim dritten eine höhere Stufe sofort erhält? Dies ist alles für exakt die gleiche Tätigkeit. Des Weiteren werde ich mich auch auf E10 und E11 bewerben und bin sicher, dass irgendwo ich mich durchsetzen werde, durch meine Arbeitserfahrung und nicht theoretische Kenntnisse aus dem Bachelor oder Master. Deswegen versuchen kann man es überall und das in den nächsten 10 Jahren sicher, bei so einer Personalsituation im ÖD. Alles nur meine persönliche Einschätzung.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 02.03.2019 21:20
@Maximus2584:

Wenn Du "überhaupt keine Erfahrung in dem Gebiet" hattest - wie hast Du dich dann gegen 20 andere Kandidaten durchgesetzt? Sooo viel Einfluss hat man doch im Vorstellungsgespräch gar nicht?!
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Maximus2584 am 03.03.2019 00:15
@Maximus2584:

Wenn Du "überhaupt keine Erfahrung in dem Gebiet" hattest - wie hast Du dich dann gegen 20 andere Kandidaten durchgesetzt? Sooo viel Einfluss hat man doch im Vorstellungsgespräch gar nicht?!

Durch meine praktische Erfahrung, welche davon kommt, dass ich selbst Gespräche geleitet und durchgeführt habe, durch mein Selbstbewusstsein und Überzeugung alles zu erlernen. Durch das Lesen des Stellenprofils, Information über den Bezirk und andere geführten Gespräche (in Vergangenheit auch mit Zusagen aus ÖD). Teilweise sicherlich auch Glück und jede Aussage, welche ich gemacht habe, wurde durch Leistung bestätigt. Darüber hinaus habe ich auch in meinem Anschreiben erwähnt, dass ich fachliche Kompetenzen nicht bringen kann am Anfang. Also auch mit Ehrlichkeit kommt man weiter und natürlich durch den Personalmangel der herrscht.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: nichts_tun am 03.03.2019 13:49
Da außerhalb ruraler Ostgebiete nicht gerade der Run auf Stellen im öD zu erwarten ist, würde ich ohnehin grundsätzlich ohne unabdingbare Voraussetzungen ausschreiben. Wenn man eine maue Bewerberlage erwartet, sollte man das ohnehin tun, das erspart einem wenigstens die Aufhebung und Neuausschreibung.

Ich stamme aus "ruralen Ostgebieten". Danke für die Auskunft.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 03.03.2019 14:01
Dann wirst Du ja bestätigen können, daß dort der öD häufig einer der wenigen, manchmal auch der einzige AG in weiteren Umkreis ist, der mehr als 5 AN beschäftigt. Entsprechend konkurrenzlos ist der öD dort bei jenen, die nicht weg wollen oder können.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: nichts_tun am 03.03.2019 23:13
Richtig, wir haben viele Bewerbungen. Allerdings teilweise auch nicht mehr so viel gute, wie noch vor 5, 10 Jahren.

Wobei ich glaube, dass es im "Westen" auch einige strukturell schwache Landstriche gibt.

Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Laemat am 04.03.2019 08:30
Da außerhalb ruraler Ostgebiete nicht gerade der Run auf Stellen im öD zu erwarten ist,

1. was sind den rurale Ostgebiete?
2. auf Stellen im mD gibt es genug Bewerbungen im gD oder gar hD sieht die Sache auch im Osten sehr mau aus.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Spid am 04.03.2019 08:40
1. ländliche Räume im Osten
2. mag bei Beamten so sein
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 04.03.2019 09:17
2. auf Stellen im mD gibt es genug Bewerbungen im gD oder gar hD sieht die Sache auch im Osten sehr mau aus.

"Sehr mau" in Bezug auf die Bewerberzahl - oder die Qualität der Bewerbungen?
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: Laemat am 04.03.2019 10:15
sowohl als auch
Verwaltung Bau und Unterhaltung ...wir suchen kaum gD und hD im nicht technischen Verwaltungsdienst ich wüsste bei 300 Beschäftigten sowie so gerade nur 2 gD aus dem nicht technischen Dienst.

Bei den mDiensten sieht das wieder anders aus.
Titel: Antw:Bewerbung sinnvoll, wenn etwas "erwartet" wird?
Beitrag von: RsQ am 08.03.2019 22:15
Mal noch ein Nachtrag zum Thema:

Ich habe mit einem Bekannten gesprochen, der in einer oberen Behörde in leitender Position ist. Schon klar, dass es überall anders gehandhabt wird (und letztlich auch vom Personaler abhängt) - dort wird es so gehandhabt:

Bei Beamten-Laufbahnen ist man sehr strikt, was die formalen Dinge betrifft. Bei Angestellten fasst man es etwas weiter und stellt durchaus auch Leute ein, die auf den ersten Blick die Formalien nicht 100% erfüllen.

Das machte mir zumindest Mut.  ;)