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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: Stefan35347 am 19.03.2021 08:17
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Mich würde einmal interessieren, ob in allen Bereichen des gehobenen Dienstes in den Ländern und im Bund noch genügend Bewerber für die Laufbahn vorhanden sind. Kann mir da jemand das Verhältnis von Bewerbern und später eingestellten Anwärtern nennen? Müsste doch ein Beleg sein, ob die Beamtenlaufbagn noch attraktiv ist.
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...bei uns (Kommunalverwaltung mit 1400 Beschäftigten, davon 450 Beamte) werden jährlich ca 25 - 30 Stellen für das duale Studium ausgeschrieben...auf eine Stelle kommen ca. 10 Bewerbungen..in ca 100 Fällen kommt es nach der Testung dann zu Vorstellungsgesprächen...
...auffallend ist aber, dass die Qualität der Kandidaten/Kandidatinnen in den letzten Jahren ziemlich nachgelassen hat...insbesondere bei den männlichen Bewerbern...
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Also die Corona-Pandemie sorgt meiner Erfahrungen nach dafür, dass es auf die meisten Stellen ein erhöhtes Bewerberaufkommen gibt - ja, über die Qualität lässt sich streiten ;)
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...bei uns (Kommunalverwaltung mit 1400 Beschäftigten, davon 450 Beamte) werden jährlich ca 25 - 30 Stellen für das duale Studium ausgeschrieben...
Dein Kreis stellt jedes Jahr 25 Inspektoranwärter ein? Das ist ja heftig.
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...ja...dazu nochmal die gleiche Anzahl für den mD...und selbst das reicht auf Dauer nicht aus, die künftigen Fluktuationen aufzufangen...
...das läuft seit ca 8 Jahren so...vorher waren es immer nur 3-5
...der Altersdurchschnitt, der bei uns gegen 50 ging, liegt mittlerweile bei 42
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Bemerkenswert! Soweit ich das von außen beurteilen kann, versucht man bei den Kommunen in meiner Region nicht ansatzweise den Bedarf über Ausbildung zu decken. Finde ich gut bei Euch.
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...langsam wird es allerdings schwierig, genügend Ausbilder und geeignete Ausbildungsplätze vorzuhalten... 8)
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Qualifizierte Quereinsteiger, die man hier vordringlich sucht, können ganz offenkundig auch nicht gewonnen werden. Da halte ich Euren Ansatz für vorbildlich.
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...überhaupt hat sich in den letzten Jahren in der Personalentwicklungspolitik Einiges geändert...
- es wurde eine eigene Ausbildungsmesse ins Leben gerufen
- die Rekrutierungen starten früher (Ausschreibungen für Ausbildungsplätze vor den Sommerferien des Vorjahres, die Einstellungen für 2021 stehenbereits seit Ende 2020 fest)
- Testungen online mit Cross-Over Test unmittelbar vor Vorstellungsgespräch
- Einführungswoche mit allen Auszubildenden (Vorstellung des Personalrates un der JAV, Tour mit Doppeldeckerbus durchs Kreisgebiet, um alle Gemeinden kennen zu lernen - Reiseleiter ist der Landrat, InfoRallye, Führung durchs Kreishaus etc, bereits vor Einstellung gemeinsamer Kennenlernabend und Pizzaessen)
- feste Ansprechpartner für Azubis in der Personalverwaltung
...es hat lange gedauert, aber schließlich hat auch unsere Personalverwaltung gemerkt, dass der Arbeitsmarkt eine grunsätzliche Änderung erfahren hat und der AG sich seine Leute nicht mehr nur aussuchen kann sondern sich als guter AG präsentieren muss...
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Noch nie gehört ;D Ich wohne hier echt auf dem Mond ::)
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@was_guckst_du Hi! :) was fehlt den (männlichen) Bewerbern, dass die Qualität ziemlich nachgelassen hat? Was ist der Altersdurchschnitt bei Kandidaten für die 2 und 3QE (Ausbildung und duale Studium)? und vor allem, wie viele können das Studium (3QE) abschließen und werden vom Dienstherrn übernommen?
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1. alle, die die Ausbildung erfolgreich abschließen und auch sonst keine Umstände (Fehlverhalten) vorliegen, die gegen eine Übernahme sprechen, werden übernommen (Quote über 90%)
2. der Altersdurchschnitt mD liebt bei ca. 19-20 Jahren beim dualen Studium ca . 2 Jahre älter (da hier auch Bewerber mit abgebrochenen Studium oder Zweitausbildungen)
3. dem männlichen Bewerbern fehlt es an Allgemeinbildung, haben oft eine Rechtschreibschwäche und ein schwachen Auftreten (hier ist erkennbar, dass der öD bei männlichen Bewerbern nicht unbedingt die erste Wahl ist und der männliche Bewerberkreis sich eher aus der zweiten und dritten Garde rekrutiert)
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3. dem männlichen Bewerbern fehlt es an Allgemeinbildung, haben oft eine Rechtschreibschwäche und ein schwachen Auftreten (hier ist erkennbar, dass der öD bei männlichen Bewerbern nicht unbedingt die erste Wahl ist und der männliche Bewerberkreis sich eher aus der zweiten und dritten Garde rekrutiert)
;)
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...überhaupt hat sich in den letzten Jahren in der Personalentwicklungspolitik Einiges geändert...
- es wurde eine eigene Ausbildungsmesse ins Leben gerufen
- die Rekrutierungen starten früher (Ausschreibungen für Ausbildungsplätze vor den Sommerferien des Vorjahres, die Einstellungen für 2021 stehenbereits seit Ende 2020 fest)
- Testungen online mit Cross-Over Test unmittelbar vor Vorstellungsgespräch
- Einführungswoche mit allen Auszubildenden (Vorstellung des Personalrates un der JAV, Tour mit Doppeldeckerbus durchs Kreisgebiet, um alle Gemeinden kennen zu lernen - Reiseleiter ist der Landrat, InfoRallye, Führung durchs Kreishaus etc, bereits vor Einstellung gemeinsamer Kennenlernabend und Pizzaessen)
- feste Ansprechpartner für Azubis in der Personalverwaltung
...es hat lange gedauert, aber schließlich hat auch unsere Personalverwaltung gemerkt, dass der Arbeitsmarkt eine grunsätzliche Änderung erfahren hat und der AG sich seine Leute nicht mehr nur aussuchen kann sondern sich als guter AG präsentieren muss...
Respekt, Respekt. Sowas ist selten und für die (kleinen) Kommunen leider nicht realisierbar (Mittel+Willen)
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3. dem männlichen Bewerbern fehlt es an Allgemeinbildung, haben oft eine Rechtschreibschwäche und ein schwachen Auftreten (hier ist erkennbar, dass der öD bei männlichen Bewerbern nicht unbedingt die erste Wahl ist und der männliche Bewerberkreis sich eher aus der zweiten und dritten Garde rekrutiert)
;)
...Vorführeffekt.. ;D
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Respekt, Respekt. Sowas ist selten und für die (kleinen) Kommunen leider nicht realisierbar (Mittel+Willen)
Sollte aber doch Standard sein, wenn mal als Arbeitgeber ernst genommen werden will. Als kleinere Behörde kann man auch auf bestehende Ausbildungs- und Recruiting-Messen teilnehmen. Muss ja nicht die eigene sein :)
Und eine Einführungswoche lässt sich auch gut mit dem Onboarding der bereits ausgebildeten Neukollegen kombinieren. Muss ja nicht immer als allererstes sein :)
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Mich würde einmal interessieren, ob in allen Bereichen des gehobenen Dienstes in den Ländern und im Bund noch genügend Bewerber für die Laufbahn vorhanden sind. Kann mir da jemand das Verhältnis von Bewerbern und später eingestellten Anwärtern nennen? Müsste doch ein Beleg sein, ob die Beamtenlaufbagn noch attraktiv ist.
Insbesondere in technischen Laufbahnen gibt es defintiv nicht genügend Bewerber. Allein in BaWü hätte ich meine Anwärterausbildung bei min. 5 Dienstherrn gleichzeitig machen können, weil ich da jeweils der einzige Bewerber war. Dies war vor 5 Jahren. Ich glaube nicht, dass es sich inzwischen gebessert hat. Die Anwärteranzahl ging in den nachfolgenden Jahren sogar etwas zurück.