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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: KleeneBeamtin12 am 27.06.2022 14:41

Titel: [Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 27.06.2022 14:41
Hallo und Hilfe,

ich stecke gerade in einer persönlichen Krise:
Ich fühle mich im derzeitigen Beamtenstatus A8 (Lebzeit) wie im goldenen Käfig.
Die Beförderungschancen für die nächsten Jahre stehen gleich null, alle drei Jahre Regelbeurteilung und um die nötigen Punkte zu erhalten, muss ich noch zwei Beurteilungen (je um einen Punkt besser) abwarten.

Wenn ich sehe, dass Quereingestiegene Angestellte die nach mir kamen, noch vor mir den Aufstieg in den g.D. schaffen, ist das wirklich sehr unmotivierend...

Ich überlege tatsächlich, mich entlassen zu lassen und in einer anderen Behörde mit E9A (mit Aussicht auf schneller Übernahme E9B und weiter, natürlich mit Fortbildungen) aus mehreren Gründen anzufangen:

- Weihnachtsgeld (Als Angestellter hat man es an Weihnachten finanziell leichter ;-) )
- Kürzere Wochenarbeitszeit (39,5 statt 41Std)
- Keine Hohen Ausgaben der PKV und/oder Medizin, für die man vorstrecken muss (Ich wünsche niemanden und
  auch nicht mir, in die Lage einer Krebserkrankung zu kommen und mal eben was vorstrecken zu müssen!)
- Netto ist bis auf minimale zweistellige Beträge umgerechnet gleich hoch, also auch hier keine großen einbußen

|
>Ja ich weiß, man hat die tolle Pension (wenn überhaupt in dieser Höhe von 71,75% und Alter ist ja eh ungewiss)
>Ja ich weiß, ein Beamter kann länger als 6 Wochen krank sein und bekommt volles Gehalt

Nun ist die finanzielle, wirtschaftliche Lage sehr angespannt, auch in meinem Geldbeutel....
Ich brauche eben mehr bzw. bessere Aussichten auf "vorankommen" und das tut es hier in meiner großen Behörde einfach nicht und ich bin jung (naja, 30, w) und brauche jetzt mehr Geld, wenn man mal von der Wochenarbeitszeit absieht (kann man ja mal umrechnen)


Und mal ehrlich: Für meine private Altersvorsorge kann und sichere ich mich bereits jetzt schon nebenher anderweitig ab. Ein verlassen auf die Rente ist sowieso abgehakt ;-)


Gibt es denn welche, die meine Meinung teilen? Ich will das Beamtentum überhaupt nicht schwarz sehen, für Lehrer, Polizisten und ab A10/11 mag es ja sinnvoll sein, aber kinderlos im m.D. (ich will auch keine!) sehe ich mich da schon sehr im Nachteil.

Ich freue mich über einen hoffentlich, konstruktiven Austausch unter dem Verständnis das ich im m.D. A8 festhänge.

Liebe Grüße aus BADEN-WÜRTTEMBERG
 :-[
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Bastel am 27.06.2022 14:49
Mach deinen Bachelor nebenbei und versuche dann in den gD zu kommen. Wenn das beim jetzigen Dienstherren nicht geht -> wechseln. Dann behälst du deine Stufe!

Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 27.06.2022 14:52
Wenn kein Karriereweg sichtbar für 9z und Aufstieg gD bis 40/45, dann ist es jetzt der beste Zeitpunkt einen Änderung des Lebensweges zu starten.
Dabei ist es egal, ob deine Wahrnehmungen bzgl. Vor und Nachteile Beamte/TBler korrekt sind.
Ob du mit deiner Ausbildung dann als TBler über die 9b hinauskommst, wird die Zeit zeigen.
Wenn du dich aber jetzt schon damit besser fühlen wirst, dann ist doch alles gesagt.
Also hau die Bewerbung raus und werde Angestellter und genieße die Freiheit und das bisserl mehr Risiko.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 27.06.2022 14:52
Danke für deine Antwort Bastel.

Aber ich habe nur die Ausbildung zur Finanzwirtin gemacht und keine Fachhochschulreife.

Nebenher noch ein Studium bzw, erstmal die Voraussetzung dafür, die FH zu machen, gestaltet sich als sehr schwierig,
mir bleibt nur noch der theoretische Weg.
Da ich kein Einser Kandidat in der Schule war, ist es für mich nach etlichen Jahren ohne Schule, sehr schwer dort wieder
anzuknüpfen.

LG
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Johann am 27.06.2022 14:53
Zwei Vorschläge:
- Als Beamtin wirst du im Rentenalter anders als bei der Rente wahrscheinlich genug alimentiert werden, um davon leben zu können. Daher ist zu prüfen, ob du tatsächlich nebenher vorsorgen musst, wenn die Lage bei dir aktuell dermaßen angespannt ist.
- Wie sieht es aus mit einem nebenberuflichen Studium? Gibt auch staatliche Fernhochschulen, wo die Kosten fürs Studieren im Vergleich zu Privaten ein Witz sind. Du kannst in deinem eigenen Tempo studieren, eventuell unterstützt dich dein Dienstherr sogar indem er dir bspw. pro Creditpoint ein paar Stunden bezahltes Freinehmen zur Verfügung stellt (gibts bei uns bspw. jetzt gerade neu). Mit Bachelor ist A10/11 auch nicht mehr so weit weg.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 27.06.2022 14:56
Hallo Johann,

leider kommt für mich persönlich kein Studium mehr infrage, ich bin schon zu lange draußen und hab mich selbst
damals schon schwer getan.
In der Praxis darf ich behaupten bin ich top fit und eine Bereicherung.
Allerdings habe ich ein innerliches aber, ich habe Verpflichtungen denen ich nachkommen muss und ein Studium kann ich mir nicht leisten, daher über den Arbeitsweg und nur über einen praxisbezogenen Aufstieg:-)
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 27.06.2022 15:12
Wenn kein Karriereweg sichtbar für 9z und Aufstieg gD bis 40/45, dann ist es jetzt der beste Zeitpunkt einen Änderung des Lebensweges zu starten.
Dabei ist es egal, ob deine Wahrnehmungen bzgl. Vor und Nachteile Beamte/TBler korrekt sind.
Ob du mit deiner Ausbildung dann als TBler über die 9b hinauskommst, wird die Zeit zeigen.
Wenn du dich aber jetzt schon damit besser fühlen wirst, dann ist doch alles gesagt.
Also hau die Bewerbung raus und werde Angestellter und genieße die Freiheit und das bisserl mehr Risiko.

Würde ich auch so unterschreiben. Warum die nächsten 37 Jahre unglücklich sein, zumal das Angestelltenverhältnis auch finanziell keine wesentlichen Verschlechterungen gibt. Hast du ja treffend beschrieben.
 Rente wird durch die Betriebsrente ohnehin auf nahezu Pensionsniveau aufgefüllt.
Hinsichtlich Pension würde ich prüfen, ob bei deinem Dienstherrn / Bundesland ein Altersgeld möglich ist.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 27.06.2022 15:52


Liebe Grüße aus BADEN-WÜRTTEMBERG
 :-[

... das habe ich erst zum Schluss gelesen. Daher sind meine ganzen Überlegungen hinfällig, denn:

Du wirst ziemlich sicher zum 1.12. automatisch per Gesetz nach A9 übergeleitet, dass sind ca. 200 Euro netto mehr - siehe  BVAnp-ÄG 2022 >>
https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/mitmachen/lp-17/gesetz-ueber-die-anpassung-von-dienst-und-versorgungsbezuegen/

Zudem ändert sich der Beihilfesatz in der Rente, eventuell senkt das den Tarif auch jetzt schon.

Hast du das in deine Überlegungen mit einbezogen?
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Johann am 27.06.2022 17:02
Rente wird durch die Betriebsrente ohnehin auf nahezu Pensionsniveau aufgefüllt.

Angesichts der aktuellen Lage mit den starken Preissteigerungen möchte ich an der Stelle noch kurz drauf eingehen, wie die VBL funktioniert. An sich ein super System, dass man selbst ein Viertel abgibt und dafür drei Viertel vom Arbeitgeber oben drauf bekommt, keine Frage.
Das Problem im Vergleich zur gesetzlichen Rente ist hier nur, dass ein heute erworbener Rentenpunkt auch in 37 Jahren bei Renteneintritt weiterhin 4€ wert sein wird. Gäbe es keine Inflation, wäre die VBL Rente annähernd so viel wert wie Pensionsansprüche, deren Höhe in den letzten Jahren vor Pensionseintritt festgelegt wird (und ab da auch mit den übertragenen Tariferhöhungen weiterhin um etwa die Inflationsrate steigt, während die VBL-Rente lediglich mit 1% p.a. ab Renteneintritt verzinst wird).

Um die Inflation ein klein wenig aufzufangen, gibt es noch den Altersfaktor, mit dem die gesammelten Rentenpunkte multipliziert werden. Der Altersfaktor wird mit zunehmendem Alter immer kleiner und beträgt mit 30 Jahren 2,0. Bei den Inflationsraten, wie wir sie heute haben, reicht der Altersfaktor aber bei weitem nicht aus, um die Preissteigerungen auch nur im Ansatz aufzufangen.

Daher: Im Ansatz ein sehr gutes Konzept, solange die Inflationsrate niedrig bleibt. Aber wenn die Inflation to the moon geht, gibt es im jetzigen Konzept keine Option, wie dagegen gesteuert werden kann. Insofern bleibt die VBL-Rente leider auch nur ein weiterer Baustein in der Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente und vor allem dringend notwendigen privaten Anlagen, während man sich als Beamter darauf verlassen kann, dass die Inflation immer schon irgendwie ausgeglichen wird und entsprechende Pensionssteigerungen stattfinden werden.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Tagelöhner am 27.06.2022 19:02
Ich möchte hier mal einiges relativieren:


- Weihnachtsgeld (Als Angestellter hat man es an Weihnachten finanziell leichter ;-) )

Da Du Beamtin in BW bist, befindet sich das Weihnachtsgeld bereits im monatlichen Sold. Das Weihnachtsgeld wurde nämlich in BaWü vor langer Zeit in den monatlichen Sold überführt, daran kann sich nur meistens auch keiner der älteren Beamten mehr erinnern. Diese Lösung ist der einmaligen Sonderzahlung jährlich absolut vorzuziehen.

- Kürzere Wochenarbeitszeit (39,5 statt 41Std)

Wir reden dabei von 18 Minuten täglich, die ein Beamter in BaWü auf der linken Ar*chbacke absitzen muss. Angesichts der sonstigen Privilegien ein überschaubares Opfer. Aber die Schreier der Beamtengewerkschaft sind ja bereits dran, hier eine Angleichung an das Angestelltenverhältnis zu erreichen. Hoffentlich werden dann im Gegenzug aber die Bruttolöhne der Angestellten entsprechend erhöht.

- Keine Hohen Ausgaben der PKV und/oder Medizin, für die man vorstrecken muss (Ich wünsche niemanden und
  auch nicht mir, in die Lage einer Krebserkrankung zu kommen und mal eben was vorstrecken zu müssen!)

Dafür bekommst Du schneller wichtige Termine und hast eine bessere Versorgung was Sehhilfen, Zahnersatz usw. angeht. Frag mal einen gesetzlich Versicherten, was da für ein Drama auf einen zukommen kann, weil die GKVen auf unterirdischem Niveau nur die Kosten decken.

- Netto ist bis auf minimale zweistellige Beträge umgerechnet gleich hoch, also auch hier keine großen einbußen

Das ist vielleicht ein Nachteil im mittleren Dienst, dafür überwiegen aber die sonstigen Vorteile. Pension, Absicherung gegen Dienstunfähigkeit, weitere Besoldung im Krankheitsfall auch nach 6 Wochen.

Ich würde mir den Wechsel sehr gut überlegen und halte ihn für ziemlich hirnrissig. Wenn dann macht noch ein Wechsel in die Privatwirtschaft Sinn, wenn die Verbesserung dann in Richtung 35-37,5h/Woche, besserer Lohn und Betriebsrente geht. Angestellter im ÖD zu werden ist jedenfalls in Deinem Fall vom "Regen in die Traufe".

Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 27.06.2022 20:13
Ich möchte hier mal einiges relativieren:



Ich würde mir den Wechsel sehr gut überlegen und halte ihn für ziemlich hirnrissig. Wenn dann macht noch ein Wechsel in die Privatwirtschaft Sinn, wenn die Verbesserung dann in Richtung 35-37,5h/Woche, besserer Lohn und Betriebsrente geht. Angestellter im ÖD zu werden ist jedenfalls in Deinem Fall vom "Regen in die Traufe".



A9 liegt (PKV schon abgezogen) bei Steuerklasse 1 ohne Familie zwischen 2200 und 2800 Euro netto, was irgendwo zwischen 3500 Euro und 4500 Euro brutto bedeutet. Das braucht auch den Vergleich mit der freien Wirtschaft nicht zu scheuen (für Leute ohne Studium).

Zur PKV: wenn dir die nicht wichtig ist, wäre ja auch ein Wechsel in den Grundtarif möglich. Und wie es ausschaut, kannst du auch bald in die GKV mit pauschaler Beihilfe wechseln, auch wenn man da vermutlich nur das Verwaltungsgedöns einspart.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 27.06.2022 22:30
Ich möchte hier mal einiges relativieren:


- Netto ist bis auf minimale zweistellige Beträge umgerechnet gleich hoch, also auch hier keine großen einbußen

Das ist vielleicht ein Nachteil im mittleren Dienst, dafür überwiegen aber die sonstigen Vorteile. Pension, Absicherung gegen Dienstunfähigkeit, weitere Besoldung im Krankheitsfall auch nach 6 Wochen.

Ich würde mir den Wechsel sehr gut überlegen und halte ihn für ziemlich hirnrissig. Wenn dann macht noch ein Wechsel in die Privatwirtschaft Sinn, wenn die Verbesserung dann in Richtung 35-37,5h/Woche, besserer Lohn und Betriebsrente geht. Angestellter im ÖD zu werden ist jedenfalls in Deinem Fall vom "Regen in die Traufe".



Also das mit dem Weihnachtsgeld ist mir bekannt und bewusst, aber nichts desto trotz stehe ich ja in E9A erstrecht besser da, wenn man auch die kürzere Arbeitszeit sieht.

Natürlich ist das alles kein krasser Vergleich zur freien Wirtschaft. Vollkommen richtig

Aber ich sehe es im mittleren Dienst nicht so rosig, das kann man vielleicht auch eher verstehen wenn man selber im m.D. steckt :-)

Bezüglich der Lohnfortzahlung bzw Bezügezahlung über 6 Wochen hinaus…. Da gibt es Versicherungen für z.B. 8€ mtl. die diese Differenz im Falle aufstocken.

Und von der Kostendämpfungspauschale fangen wir mal lieber nicht an, für mich sind der Einmalige einbehalt von 100€ viel Geld , auch wenn es (immerhin/zum Glück) nur einmalig pro Kalender Jahr ist.

Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Turmberg am 27.06.2022 23:05
Ich möchte hier mal einiges relativieren:



Ich würde mir den Wechsel sehr gut überlegen und halte ihn für ziemlich hirnrissig. Wenn dann macht noch ein Wechsel in die Privatwirtschaft Sinn, wenn die Verbesserung dann in Richtung 35-37,5h/Woche, besserer Lohn und Betriebsrente geht. Angestellter im ÖD zu werden ist jedenfalls in Deinem Fall vom "Regen in die Traufe".



A9 liegt (PKV schon abgezogen) bei Steuerklasse 1 ohne Familie zwischen 2200 und 2800 Euro netto, was irgendwo zwischen 3500 Euro und 4500 Euro brutto bedeutet. Das braucht auch den Vergleich mit der freien Wirtschaft nicht zu scheuen (für Leute ohne Studium).

Zur PKV: wenn dir die nicht wichtig ist, wäre ja auch ein Wechsel in den Grundtarif möglich. Und wie es ausschaut, kannst du auch bald in die GKV mit pauschaler Beihilfe wechseln, auch wenn man da vermutlich nur das Verwaltungsgedöns einspart.

Ein Wechsel von PKV zu GKV wird für die meisten Bestandsbeamten nicht möglich sein aufgrund der besonderen Vorschriften für PKV-Versicherte. Ansonsten gebe ich dir recht. Aufgrund des geplanten 4-Säulen-Modells in BaWü würde ich den Beamtenstatus im mittleren Dienst bei den Rahmenbedinungen (Keine Fortbildung/Studium geplant, weiterhin Tätigkeit in der Verwaltung gewünscht) nicht verlassen.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: mrfox am 27.06.2022 23:14
Ich finde nicht, dass E9a/b eine Besserstellung zum A8/A9 Beamten darstellt, wie ja auch von anderen schon ausgeführt. Das würde ich mir noch sehr gut überlegen. Ich habe auch Mal jung und naiv für eine Entgeltgruppe mehr gekündigt, würde ich so nicht nochmal. Wenn es um 100€ im Monat geht, kann man die auch mit einer Menge Nebenjobs zusätzlich erwerben, ggf. nähere Wohnung, Home-Office, etc. In der IT oder wenn du noch vor hättest zu studieren, sähe ich es finanziell anders aus, aber so ist der Beamtenstatus mM der finanziell sinnigere Weg. Die Beförderung wird irgendwann kommen. Das allein ist schon wesentlich sicherer als die E9a zu E9b Höhergruppierung, die du dir so selbstverständlich vorstellst.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Bastel am 28.06.2022 06:22
Falls mal Heiraten und Kinder angedacht sind, gibts als Beamtin einen schönen monatlichen "Bonus" ;)
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Arigo am 28.06.2022 10:01
Ich möchte hier mal einiges relativieren:



Ich würde mir den Wechsel sehr gut überlegen und halte ihn für ziemlich hirnrissig. Wenn dann macht noch ein Wechsel in die Privatwirtschaft Sinn, wenn die Verbesserung dann in Richtung 35-37,5h/Woche, besserer Lohn und Betriebsrente geht. Angestellter im ÖD zu werden ist jedenfalls in Deinem Fall vom "Regen in die Traufe".



A9 liegt (PKV schon abgezogen) bei Steuerklasse 1 ohne Familie zwischen 2200 und 2800 Euro netto, was irgendwo zwischen 3500 Euro und 4500 Euro brutto bedeutet. Das braucht auch den Vergleich mit der freien Wirtschaft nicht zu scheuen (für Leute ohne Studium).

Zur PKV: wenn dir die nicht wichtig ist, wäre ja auch ein Wechsel in den Grundtarif möglich. Und wie es ausschaut, kannst du auch bald in die GKV mit pauschaler Beihilfe wechseln, auch wenn man da vermutlich nur das Verwaltungsgedöns einspart.
Aufgrund des geplanten 4-Säulen-Modells in BaWü würde ich den Beamtenstatus im mittleren Dienst bei den Rahmenbedinungen (Keine Fortbildung/Studium geplant, weiterhin Tätigkeit in der Verwaltung gewünscht) nicht verlassen.

Würde ich so sofort unterschreiben.

Ohne Studium ein Amt erreichen zu können, dass vor wenigen Wochen/Monaten ausschließlich dem gehobenen Dienst vorbehalten war, solltest du unbedingt mit in deine Überlegungen einbeziehen.

Bitte vergesst auch nicht die Änderungen (Säule) in der Beihilfe, die viel von dem Murks von 2013/14 zurücknimmt.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 28.06.2022 10:56
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Ein Wechsel von PKV zu GKV wird für die meisten Bestandsbeamten nicht möglich sein aufgrund der besonderen Vorschriften für PKV-Versicherte. Ansonsten gebe ich dir recht. Aufgrund des geplanten 4-Säulen-Modells in BaWü würde ich den Beamtenstatus im mittleren Dienst bei den Rahmenbedinungen (Keine Fortbildung/Studium geplant, weiterhin Tätigkeit in der Verwaltung gewünscht) nicht verlassen.

Wechsel zur GKV: in irgendeinem Interview dazu habe ich gelesen, dass es so geplant ist, dass auch den Bestandsbeamten einmalig die Gelegenheit geboten wird, in die GKV zu Wechseln. Gespräche mit den Kassen gab es dazu wohl auch.

Dennoch, die Planung ist für mich nur eine 50%-Lösung, da es kein Zurück mehr gibt. Der Schritt will also gut überlegt sein.
Titel: Antw:Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Turmberg am 28.06.2022 12:38
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Ein Wechsel von PKV zu GKV wird für die meisten Bestandsbeamten nicht möglich sein aufgrund der besonderen Vorschriften für PKV-Versicherte. Ansonsten gebe ich dir recht. Aufgrund des geplanten 4-Säulen-Modells in BaWü würde ich den Beamtenstatus im mittleren Dienst bei den Rahmenbedinungen (Keine Fortbildung/Studium geplant, weiterhin Tätigkeit in der Verwaltung gewünscht) nicht verlassen.

Wechsel zur GKV: in irgendeinem Interview dazu habe ich gelesen, dass es so geplant ist, dass auch den Bestandsbeamten einmalig die Gelegenheit geboten wird, in die GKV zu Wechseln. Gespräche mit den Kassen gab es dazu wohl auch.

Dennoch, die Planung ist für mich nur eine 50%-Lösung, da es kein Zurück mehr gibt. Der Schritt will also gut überlegt sein.

Interessant, dass es solche Überlegungen gibt. War mir nicht bekannt. Hast du zufällig den Link zum Aritkel?
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 28.06.2022 12:57
...ich finde es auf die Schnelle nicht, sobald es mir wieder in die Hände gerät, verlinke ich es.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 28.06.2022 13:33
Bei der Suche bin ich nochmal auf die DGB Info dazu gestoßen. Da steht es ja anders drin, nämlich dass das Angebot sich nur an Bestandsbeamte richtet, die bereits jetzt in der GKV sind.

Vielleicht habe ich die Aussage damals also falsch interpretiert.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 28.06.2022 13:49
Ist das denn mittlerweile sicher, dass die Ämterhebung ab 01.12.22 kommen wird? Ich hab nur mitbekommen, dass es im Gespräch ist und wenn dann anscheinend erst nächstes Jahr.

Wäre ja ein kleiner Anreiz, wobei ich ja dann zwar in A9 bin, aber auf lange Zeit trotzdem den Praxisorientierten Aufstieg anstreben möchte und da dazu muss ich mich im Endamt ergo A10 (neu) befinden ;)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 28.06.2022 13:51
...ich finde es auf die Schnelle nicht, sobald es mir wieder in die Hände gerät, verlinke ich es.
lieber nicht ist zunächst doch nur heiße Luft, darauf sollte man seine nahe Zukunft nicht ausrichten.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Bastel am 28.06.2022 14:02
Wäre ja ein kleiner Anreiz, wobei ich ja dann zwar in A9 bin, aber auf lange Zeit trotzdem den Praxisorientierten Aufstieg anstreben möchte und da dazu muss ich mich im Endamt ergo A10 (neu) befinden ;)

Sicher dass du den Aufstieg schaffst? Du hast ja geschrieben, dass Schule/Lernen nichts mehr für dich ist.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass es als Angestellter leichter wird in den gD bzw. >= EG10 zu kommen? Auch hierfür braucht man gewissen Qualifikationen, welche man nicht geschenkt bekommt.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 28.06.2022 14:13
..."praxisorientierter Aufstieg" - bist du Landesbeamtin oder Bundesbeamtin?

Der Begriff ist mir jetzt noch nicht begegnet, muss aber nix heißen.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 28.06.2022 14:19
Also diese Begrifflichkeit habe ich nun so gesagt, darunter versteht man am Besten was gemeint ist :-)

Ich bin Landesbeamtin.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 28.06.2022 14:20
..ah okay, ich glaube ich kenne das als Verwendungsaufstieg - wobei das mittlerweile so glaub auch nicht mehr heißt  ;D
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 28.06.2022 14:26
Wäre ja ein kleiner Anreiz, wobei ich ja dann zwar in A9 bin, aber auf lange Zeit trotzdem den Praxisorientierten Aufstieg anstreben möchte und da dazu muss ich mich im Endamt ergo A10 (neu) befinden ;)

Sicher dass du den Aufstieg schaffst? Du hast ja geschrieben, dass Schule/Lernen nichts mehr für dich ist.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass es als Angestellter leichter wird in den gD bzw. >= EG10 zu kommen? Auch hierfür braucht man gewissen Qualifikationen, welche man nicht geschenkt bekommt.

Also ich meinte mit dem Lernen und der Schule tatsächlich den theoretischen Weg, ich habe ja nur meinen damaligen Realschulabschluss und meine Ausbildung zur Finanzwirtin in der allgemeinen Finanzverwaltung.

Ich müsste ja jetzt erstmal noch zwei/drei Jahre meine FH/Abi machen und dann erst noch das Studium im g.D.
Wohlgemerkt bin ich zwar noch jung, aber trotzdem schon 30 und habe meine alltäglichen (Zahl)Verpflichtungen.

Daher fällt für mich ein "Neubeginn" mit Abendschule/Schule/Beurlaubung und ein Studium in direkter Form raus.
Ich bin, wie vermutlich jeder, auf das normale Gehalt angewiesen und ich behaupte nicht, dass es mir in den Schoß gelegt wird, mit dem Aufstieg, aber es ist ein Ziel was ich dennoch erreichen möchte und auch werde (Egal ob jetzt A9/10 oder E9a/b).

Ich sehe halt grundlegend aktuell mehr Vorteile im Angestelltenverhältnis, bin natürlich offen über Kritik/Anregungen oder auch Zusprechungen

Ich kenne doch ein paar wenige Menschen, die das bisher unabhängig von mir und meiner "Denke" getan haben und es in keinster Weise bereut haben :-)

Wir reden hier schließlich vom kleinen mittleren Dienst und nicht vom gD A10 aufwärts.

Ich möchte mich auch nicht beschweren oder rechtfertigen für meinen bisherigen Lebenslauf :-) (Habe bereits zwei gut abgeschlossene Ausbildungen hinter mir)

Es kommt im Leben immer alles so wie es kommen soll, man darf nichts erzwingen

Und da ich zwar jung bin, aber alles andere als naiv an diese Sache rangehen werde, bin ich hier im regen Austausch mit euch :-)

Vielen Dank übrigens!! Finde das sehr gut
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Fragmon am 28.06.2022 14:37
Ich halte die Aussage, dass ein zweiter Bildungsweg für ausgeschlossen ist für zu einfach. Im Bekannten und Freundeskreis gibt es genug Beispiele, wo auch alleinerziehende Frauen sich solch eine Fortbildung, sogar ein Masterstudium berufsbegleitend zugemutet haben. Die Zeit der Entbehrung ist natürlich enorm. Demzufolge finde ich es dann auch gerechtfertigt, dass sich dies später auszahlen sollte und die Barrieren ab einer gewissen Ebene vorhanden bleiben müssen. Ich habe nichts gegen einen fließenden Übergang der Laufbahngruppen. Aber es gibt Kompetenzen, welche man durch Berufserfahrung eben nicht erwirbt, sondern nur mithilfe eines Bildungsganges, sei es eine Aufstiegsqualifizierung oder Studium.

Wenn du fachlich anerkannt bist, kann dies auch unter Beibehaltung der Bezüge seitens des Dienstherrn geschehen. Ob dein Abschluss als Zugangsberechtigung für eine Fachhochschule berechtigt weiß ich leider nicht. Eine Fachhochschulreife ist aber auch schnell nachgeholt.

In deinem Fall (kein Kinderwunsch) ist es somit eher eine Frage der Bequemlichkeit.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 28.06.2022 15:15
Ich halte die Aussage, dass ein zweiter Bildungsweg für ausgeschlossen ist für zu einfach. Im Bekannten und Freundeskreis gibt es genug Beispiele, wo auch alleinerziehende Frauen sich solch eine Fortbildung, sogar ein Masterstudium berufsbegleitend zugemutet haben. Die Zeit der Entbehrung ist natürlich enorm. Demzufolge finde ich es dann auch gerechtfertigt, dass sich dies später auszahlen sollte und die Barrieren ab einer gewissen Ebene vorhanden bleiben müssen. Ich habe nichts gegen einen fließenden Übergang der Laufbahngruppen. Aber es gibt Kompetenzen, welche man durch Berufserfahrung eben nicht erwirbt, sondern nur mithilfe eines Bildungsganges, sei es eine Aufstiegsqualifizierung oder Studium.

Wenn du fachlich anerkannt bist, kann dies auch unter Beibehaltung der Bezüge seitens des Dienstherrn geschehen. Ob dein Abschluss als Zugangsberechtigung für eine Fachhochschule berechtigt weiß ich leider nicht. Eine Fachhochschulreife ist aber auch schnell nachgeholt.

In deinem Fall (kein Kinderwunsch) ist es somit eher eine Frage der Bequemlichkeit.

Also es mag vielleicht ein Ding der Bequemlichkeit aus Ihren Augen sein, aber für mich ist es eher eine Frage der Kosten die noch zusätzlich obendrauf kommen.
Natürlich ist neben der Berufserfahrung auch die fachliche Kompetenz wichtig, aber genau diese erhalte ich auch in einem Aufstiegslehrgang bzw Forbildungslehrgang.
Dafür sind diese ja da und das ist der praktische Weg, gefördert durch den Dienstherrn.

Und ja unter der Vorraussetzung hätte könnte wäre wenn

Aber mein ursprünglicher Beitrag galt nicht dem Aufstieg sondern der Frage, ob das Beamtendasein im mittleren heutzutage bei derzeitigen Preisteuerungen überhaupt noch Sinn macht

(Private Vorsorgen sind gegeben, Thema Immos, Aktien, Anleihen, etc)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Fragmon am 28.06.2022 15:47

Aber mein ursprünglicher Beitrag galt nicht dem Aufstieg sondern der Frage, ob das Beamtendasein im mittleren heutzutage bei derzeitigen Preisteuerungen überhaupt noch Sinn macht
(Private Vorsorgen sind gegeben, Thema Immos, Aktien, Anleihen, etc)

Als Beamter mit A8 und A9 kann man abseits von Ballungsgebieten meist auskömmlich um die Runden kommen.
A8 Stufe 5 ca. 2500 netto abzüglich 250 € PKV bleiben 2250 € übrig. Davon 30% für Miete (675 €) bleiben 1.575 € für die monatlichen Ausgaben. A9 Endstufe sind ca. 3.000 € (2.750 mit PKV) netto was einem normalen Brutto von ca. 4.500 € entspricht. Das ist für eine Ausbildung ein ordentliches Gehalt.

Für mehr:
Das wird dir leider niemand beantworten können. Wenn deine Dienststelle berufsbegleitende Aufstiege ermöglicht, dann wäre der Weg weiter zu gehen. Du wirst aber an einem Studium / mehrjährige Fortbildung nicht drum herum kommen. Der Wechsel von mD zu gD wird immer mit einem Studium verbunden sein.

Einzig der Praxisaufstieg wäre eine Möglichkeit (§ 20 Landesbeamtengesetz). Aber da musst du dich in dem Endamt befinden, nach deiner Persönlichkeit und bisherigen überdurchschnittlichen Leistungen für diese Laufbahn geeignet erscheinen und durch Qualifizierungsmaßnahmen zusätzliche, über Vorbildung und die bisherige Laufbahnbefähigung hinausgehende Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben, die die Wahrnehmung der Aufgaben der neuen Laufbahn ermöglichen.

Du kannst für dich am besten abschätzen, wie realistisch das in den nächsten Jahren ist. Der "Aufstieg" im Angestelltenverhältnis setzt auch mindestens einen Verwaltungsfachwirt voraus, was einer dreijährigen berufsbegleitenden Maßnahme entspricht.

Die Vorstellung, dass man mit zwei / drei Fortbildungen das Anforderungsprofil für Stellen E9 aufwärts erfüllt ist leider nicht realistisch. Insbesondere in Verwaltungsbereichen. IT und Ingenieur möchte ich dafür ausklammern.

Egal wie man es dreht und wendet. Beide Wege sind grds. nur mit einer mehrjährigen Fortbildung bzw. Ausbildung zu erreichen. Sei es eine Aufstiegsfortbildung a la Verwaltungsfachwirt oder einem Studium a la Dipl. Finanzwirt.

EDIT: Mit 30 und A8 bist du schon überdurchschnittlich besoldet, besonders im Finanzbereich.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 28.06.2022 16:42
Für mehr:
Das wird dir leider niemand beantworten können. Wenn deine Dienststelle berufsbegleitende Aufstiege ermöglicht, dann wäre der Weg weiter zu gehen. Du wirst aber an einem Studium / mehrjährige Fortbildung nicht drum herum kommen. Der Wechsel von mD zu gD wird immer mit einem Studium verbunden sein.
Bei uns wird auch der Praxisaufstieg (oder wie das ding heißt) durchgeführt.
Da werden Berufsbegleitend Kurse, Hospitationen etc. durchlaufen und man kommt in den gD, ganz ohne Studium.

EDIT: Es läuft über 9z und entsprechende Beurteilung und die sind dann alle um die 45, bis sie das machen dürfen.

Als Finanzwirtin und Ex Beamte, kann man evtl. im IT Bereich EG10 EG11 (Konsensverfahrensbetreuung oder so ein krampf) erhaschen. Im FA gibt es meines Wissens nach keine EG10er im Tarifbereich.
In der OFD oder MF vielleicht.

Also wenn du das Gefühl hast mit 30 schon EDEKA zu sein, dann bleibt ja nur das Abenteuer aufstieg oder freie Wirtschaft.
Wenn du dich als TB wohler fühlst, dann wirst du da sicher bei EG9x fündig, aber EG10 nicht finden.
Also wenn du für dich herausgefunden hast, dass ein EG9b eine bessere Wahl als ein A9 (denn den wirst du ja wohl bekommen) ist, dann wechsle lieber früher als später.
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Beitrag von: Organisator am 28.06.2022 16:57
Für mehr:
Das wird dir leider niemand beantworten können. Wenn deine Dienststelle berufsbegleitende Aufstiege ermöglicht, dann wäre der Weg weiter zu gehen. Du wirst aber an einem Studium / mehrjährige Fortbildung nicht drum herum kommen. Der Wechsel von mD zu gD wird immer mit einem Studium verbunden sein.
Bei uns wird auch der Praxisaufstieg (oder wie das ding heißt) durchgeführt.
Da werden Berufsbegleitend Kurse, Hospitationen etc. durchlaufen und man kommt in den gD, ganz ohne Studium

aber doch nur ins erste oder zweite Beförderungsamt?
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Beitrag von: Festsetzer am 28.06.2022 17:46
Zu deiner Fragestellung möchte ich mich der Antwort von Fragmon anschließen, da wurde vieles auf den Punkte gebracht.

Hinzufügen möchte ich, dass ich mich tatsächlich in einer sehr ähnlichen Situation befinde, habe die selbe Ausbildung gemacht, bin auch noch jung und frage mich aktuell ob und wie ich vielleicht doch nochmal einen Aufstieg machen will.
Ich habe aber während meiner Probezeit bereits meinen Dienstherr gewechselt und arbeite mittlerweile in einer Bundesbehörde. Deswegen habe ich mich bisher nur mit den entsprechenden Regelungen der Bundeslaufbahnverordnung und dem Personalentwicklungskonzept meiner Behörde beschäftigt.

Falls noch nicht hinreichend geschehen empfehle ich dir, dich mit den für dein Bundesland entsprechenden Regelungen auseinanderzusetzen und zu prüfen welche Förderungen durch deine Behörde möglich sind.
Das schließt in meinen Augen auch ein seine entsprechenden Vorgesetzten oder zuständige Personalstellen in Überlegungen einzuweihen, dass man für sich prüft welche Möglichkeiten es für Fortbildungen/Aufstiege gibt und ob man diese gerne Nutzen möchte.

Ich für meinen Teil, würde den Beamtenstatus nicht gegen eine Beschäftigung als TB mit EG9x im öD eintauschen.

Ich kann aber verstehen, dass man ein Aufstiegsstudium in der Finanzverwaltung nicht für besonders toll hält. Ich hätte einen Aufstieg in der Finanzverwaltung wohl auch nie ins Auge gefasst, bzw. habe ich nach meiner Ausbildung bereits für mich beschlossen das nicht tun zu wollen. Aber mittlerweile habe ich ja bereits Dienstherr und Behörde gewechselt und kann es mir hier sehr viel besser vorstellen nochmal 3 Jahre zu studieren, wohlgemerkt unter Fortzahlung der Bezüge im Rahmen einer Abordnung als Beamter und selbst bei Nichtbestehen des Studiums weiterhin ein sicheres Einkommen zu haben, das sollte man nicht vergessen.

Und du sagtest du müsstest erst deine "FH/Abi" machen für ein Studium zum gD... reicht das Bestehen der Laufbahnprüfung für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst nicht als Zugangsvoraussetzung aus um ein Aufstiegsstudium in den gD wahrzunehmen?
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Beitrag von: clarion am 28.06.2022 23:33
In meinen Augen sehe ich auch keine Verbesserung für Dich,  wenn Du Dich statt A8 mit EG9a einstellen lässt.

Aber wäre eine Anstellung bei einem Steuerberater oder einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vielleicht eine interessante Alternative?

Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 29.06.2022 06:59
In meinen Augen sehe ich auch keine Verbesserung für Dich,  wenn Du Dich statt A8 mit EG9a einstellen lässt.

Aber wäre eine Anstellung bei einem Steuerberater oder einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vielleicht eine interessante Alternative?



Ich wäre auch dann von der freien Wirtschaft nicht abgeneigt. Allerdings natürlich nur, wenn alles unter Dach und Fach wäre… ;-) Steuerberater bzw Wirtscahftsprüfer hatte ich zwar nicht im Kopf, aber keine blöde Idee, ich war bisher noch teilweise in der Immobranche als Nebentätigkeit drin (das hat sich aus privaten Gründen allerdings verlaufen)..
Ist aber ein innerlicher TRaum (und nebenher würde es bestimmt auch weiterhin irgendwann was ergeben).
Aber wenn es jetzt doch im Dezember so kommt, mit der Ämterhebung, ist es natürlich eine Überlegung diesen Schritt überhaupt zu wagen.

Ich sag es auch mal so: auch wenn es für viele hier so rüber kommen mag, aber ich mache keine so eine Entscheidung aus der Laune heraus oder von jetzt auf gleich
Das will wohl überlegt sein und wenn es er’s nächstes Jahr passiert, dann da, aber bis dahin geht noch viel Zeit ins Land und eine Türe (egal in welche Richtung) tut sich immer auf :-)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Bastel am 29.06.2022 07:13
In meinen Augen sehe ich auch keine Verbesserung für Dich,  wenn Du Dich statt A8 mit EG9a einstellen lässt.

Aber wäre eine Anstellung bei einem Steuerberater oder einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vielleicht eine interessante Alternative?

Und die bezahlen für einen Verwaltungsfuzzi A8 oder A9 Gehalt? Kann ich mir jetzt nicht so ganz vorstellen ;D
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: clarion am 29.06.2022 07:33
Als Finanzwirtin mit Berufserfahrung, warum nicht? Ich muss aber zugeben,  dass ich nicht die Tarife kenne,  die in der Branche bezahlt werden.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: guzmaro am 29.06.2022 07:38
Hey KleeneBeamtin12,

mir gings/ geht es ähnlich. Jedenfalls von der Kohle her.
Aber das liegt nicht an unserer Besoldung. Bin auch A8 und single.
Habe 2700€ Netto aktuell und das ist ja nicht wenig wenn man das vergleicht mit manch anderen
wo sogar Ehepartner und Kinder ernähren muss und teilweise nur um die 2000€ Netto haben.

Mach mal eine Aufstellung deiner Fixkosten im Monat. Schaue dann auf was du verzichten kannst
oder wo du einsparen kannst.
Ich z.B. hab aktuell eine sehr teure Wohnung. Ziehe aber nun um und spare so über 400€ jeden Monat.
Ich weiß als Single zahlt man alles selber egal ob GEZ oder DSL oder Strom usw usw. Aber finde unsere Besoldung trotzdem
nicht wenig. Und würden dich 200€ Netto mehr retten?

Vielleicht sparst du auch zu viel im Monat für später?
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Fragmon am 29.06.2022 08:28
Perspektivisch bietet, obwohl das Studium sehr eng gefasst ist, der Dipl. Finanzwirt erhebliche Möglichkeiten für die freie Wirtschaft. Der Wirtschaftsprüfer bzw. Steuerberater wird in der freien Wirtschaft dringend gesucht. Wer diesen Weg gehen mag, weil das Thema gefällt, blüht ein rosige Zukunft.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Garfield73 am 29.06.2022 08:53
Für mehr:
Das wird dir leider niemand beantworten können. Wenn deine Dienststelle berufsbegleitende Aufstiege ermöglicht, dann wäre der Weg weiter zu gehen. Du wirst aber an einem Studium / mehrjährige Fortbildung nicht drum herum kommen. Der Wechsel von mD zu gD wird immer mit einem Studium verbunden sein.
Bei uns wird auch der Praxisaufstieg (oder wie das ding heißt) durchgeführt.
Da werden Berufsbegleitend Kurse, Hospitationen etc. durchlaufen und man kommt in den gD, ganz ohne Studium
aber doch nur ins erste oder zweite Beförderungsamt?
In Bayern hieß das Ding früher Verwendungsaufstieg und da war bei A11 Ende der Fahnenstange.
Inzwischen nennt sich das Konstrukt "Modulare Qualifikation", bestehend aus einigen Pflichtseminaren und einer (Farce-) mündlichen Prüfung. Da gibt es dann aufstiegstechnisch keine Grenzen mehr.
Die Plätze dafür sind allerdings dünn gesät.
Wie es in BW ist weiß ich allerdings nicht.

Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 29.06.2022 10:21
Perspektivisch bietet, obwohl das Studium sehr eng gefasst ist, der Dipl. Finanzwirt erhebliche Möglichkeiten für die freie Wirtschaft. Der Wirtschaftsprüfer bzw. Steuerberater wird in der freien Wirtschaft dringend gesucht. Wer diesen Weg gehen mag, weil das Thema gefällt, blüht ein rosige Zukunft.
Dafür müsste KleeneBeamtin12 aber die Schulbank drücken und das liegt ihr nicht.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Bastel am 29.06.2022 11:34
Vor allem gehört die Steuerberaterprüfung zu den schwersten Examen in Deutschland. Auf stundenlanges Lernen hat die TE ja gerade keinen Bock.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Fragmon am 29.06.2022 13:57
Vor allem gehört die Steuerberaterprüfung zu den schwersten Examen in Deutschland. Auf stundenlanges Lernen hat die TE ja gerade keinen Bock.

Ja, ich weiß, aber ich will ja darauf hinaus, dass man eben auch keine A10> oder E10> einfach so geschenkt bekommt beziehungsweise die Berufserfahrung als Kompetenzerwerb ausreicht.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Turmberg am 29.06.2022 14:49
Vor allem gehört die Steuerberaterprüfung zu den schwersten Examen in Deutschland. Auf stundenlanges Lernen hat die TE ja gerade keinen Bock.

Ja, ich weiß, aber ich will ja darauf hinaus, dass man eben auch keine A10> oder E10> einfach so geschenkt bekommt beziehungsweise die Berufserfahrung als Kompetenzerwerb ausreicht.

Geschenkt nicht, ist BaWü aber eben das neue Endamt im mittleren Dienst und somit durchaus erreichbar auch ohne Studium. Einen Anspruch, schon mit Anfang 30 im Endamt zu sein, gibt's natürlich nicht.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Fragmon am 29.06.2022 15:00
Vor allem gehört die Steuerberaterprüfung zu den schwersten Examen in Deutschland. Auf stundenlanges Lernen hat die TE ja gerade keinen Bock.

Ja, ich weiß, aber ich will ja darauf hinaus, dass man eben auch keine A10> oder E10> einfach so geschenkt bekommt beziehungsweise die Berufserfahrung als Kompetenzerwerb ausreicht.

Und ist alles andere als motivierend, 2/3 seines Berufslebens keinerlei Steigerungsmöglichkeiten zu haben.
Geschenkt nicht, ist BaWü aber eben das neue Endamt im mittleren Dienst und somit durchaus erreichbar auch ohne Studium. Einen Anspruch, schon mit Anfang 30 im Endamt zu sein, gibt's natürlich nicht.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 29.06.2022 16:11
Perspektivisch bietet, obwohl das Studium sehr eng gefasst ist, der Dipl. Finanzwirt erhebliche Möglichkeiten für die freie Wirtschaft. Der Wirtschaftsprüfer bzw. Steuerberater wird in der freien Wirtschaft dringend gesucht. Wer diesen Weg gehen mag, weil das Thema gefällt, blüht ein rosige Zukunft.
Dafür müsste KleeneBeamtin12 aber die Schulbank drücken und das liegt ihr nicht.

Also Leute jetzt macht mal bitte halblang, ihr habt scheinbar überhaupt nicht verstanden worum es mir geht oder ich habe mich falsch ausgedrückt. ::)

Ihr verdreht jetzt ein wenig die Wahrheiten:
Es liegt weder daran „das ich kein Bock auf die Schulbank habe“ noch darauf „das ich auf stundenlanges lernen kein Bock habe“

Ich habe bereits erwähnt, das es A die Kosten sind, die zusätzlich auf einen zukommen und B dauert es noch viel länger erstmal die FH und dann noch das Studium zu machen

Ich bitte euch nicht irgendwas zu faseln, was ich überhaupt nicht geschrieben habe, ich habe lediglich gesagt, dass ich mich mit dem Lernen schwer tue und mir ist durchaus bewusst, dass ich bei einem Aufstieg (den ich nicht, wie hier behauptet wird, mit 30 „erwarte oder fordere“) genauso lernen und buckeln muss, da ist es mir die Sache aber auch wert.
Aber ein komplett neues Studium fange ich jetzt, wo ich eine eigene Wohnung gekauft habe (leider oder zum Glück im ballungszentrum Glück gehabt), garantiert nicht mehr an.


Dann zu behaupten „kein Bock“ oder Ähnliches zu unterstellen finde ich frech, wenn man mich und meine Umstände doch gar nicht kennt. Aber wie gesagt ich hab mich wahrscheinlich missverständlich ausgedrückt.


Das ganze Thema geht mir grad auch viel zu sehr Richtung Studium , darauf will ich nicht hinaus

Ich wollte lediglich nur wissen, ob es sich noch lohnt im mittleren Dienst als Beamtin tätig zu sein ✌🏼
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 29.06.2022 16:27
Hey KleeneBeamtin12,

mir gings/ geht es ähnlich. Jedenfalls von der Kohle her.
Aber das liegt nicht an unserer Besoldung. Bin auch A8 und single.
Habe 2700€ Netto aktuell und das ist ja nicht wenig wenn man das vergleicht mit manch anderen
wo sogar Ehepartner und Kinder ernähren muss und teilweise nur um die 2000€ Netto haben.

Mach mal eine Aufstellung deiner Fixkosten im Monat. Schaue dann auf was du verzichten kannst
oder wo du einsparen kannst.
Ich z.B. hab aktuell eine sehr teure Wohnung. Ziehe aber nun um und spare so über 400€ jeden Monat.
Ich weiß als Single zahlt man alles selber egal ob GEZ oder DSL oder Strom usw usw. Aber finde unsere Besoldung trotzdem
nicht wenig. Und würden dich 200€ Netto mehr retten?

Vielleicht sparst du auch zu viel im Monat für später?

Danke für deine Antwort, ich habe 2400 netto ca plus knapp unter 300€ pkv.
Es geht mir nicht darum, dass ich Geldprobleme habe oder ähnliches

Ich frage mich nur, ob es als Angestellter nicht mehr Sinn macht, ich komme auf das gleiche netto alles umgerechnet auch die SV. Und ich hab dann das gleiche Geld für sogar weniger Wochenstunden (ja es ist nicht viel, bevor jetzt wieder andere mit 18 Minuten täglich kommen, aber aufs Jahr gerechnet summiert sich das)
Und die jahressonderzahlung im November (die nicht nur 1000, sondern umgerechnet knapp 1400/1500€ netto beträgt.

Und ich sehe nix desto trotz, wie Angestellte die sogar Bloß Quereinsteiger sind, sich zur passenden Zeit auf eine aufstiegsstelle bewerben und noch vor mir den Aufstieg in gD machen, OBWOHL diese deutlich nach mir gekommen sind

Es liegt garantiert nicht an meiner Leistung oder Punkten, sondern eben darum das die Regelbeurteilung einfach kacke geregelt ist und nur alle drei Jahre ist..

Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 29.06.2022 16:45
Also ich weiß nicht, wie das bei euch geregelt ist. Aber bei uns gibt es immer wieder Stellen für Aufsteiger. Da kann man sich intern bewerben und der mit der besten Leistung in Vorstellungsrunde wirds. Das mit der Beurteilung ist doch - so dachte ich - vor allem dann wichtig, wenn man auf der Stelle, auf der man hockt, befördert wird...

Genauso muss es doch auch Stellen bei anderen Behörden geben. Ich kenne zumindest in unserem Bereich einige Fälle, wo sich mDler auf gD Stellen irgendwo beworben haben - die haben dann überzeugt und wurden auf gD Ausbildung geschickt. Das kann es doch nicht nur bei der Feuerwehr geben...

Und ich sehe immer noch nicht, dass man in
E9b mehr verdient als ein A9er, selbst mit netto 1400 Euro Weihnachtsgeld  8)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 29.06.2022 16:55
Ich wollte lediglich nur wissen, ob es sich noch lohnt im mittleren Dienst als Beamtin tätig zu sein ✌🏼
Ja, es lohnt sich, man erhält ein überdurchschnittliches Entgelt bezogen auf den Ausbildungsweg.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Festsetzer am 29.06.2022 17:51
Wenn dein einziges Problem ist Beamte im mD zu sein und du nicht auf Geld während einer Weiterqualifizierung verzichten möchtest, dann würde ich den Aufstieg in den gD machen. Dafür benötigst du auch keine Fachhochschulreife, formelle Zugangsberechtigung ist das Bestehen der Laufbahnprüfung des mD und du erhältst weiter deine vollen Bezüge, also deine rund 2400netto.

Aber in Anbetracht der Regelung in deinem Bundesland (§ 22 (1) LBG) ist das wohl nicht ganz so einfach im Vergleich zu den Regelungen des Bundes. Außer dein zuständiges Ministerium hat abweichende und leichtere Regelungen nach § 22 (4) LBG getroffen.

Wie bereits mehrfach erwähnt, für E9x würde ich den mD nicht aufgeben. Wie die Chancen stehen auf Stellen größer E9x - keine Ahnung wohl eher gering.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 29.06.2022 19:30
Wie bereits mehrfach erwähnt, für E9x würde ich den mD nicht aufgeben. Wie die Chancen stehen auf Stellen größer E9x - keine Ahnung wohl eher gering.
In dem Bereich Finanzwirtin gleich 0, da gibt es keine TBler Stellen mit mehr als 9
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Stefan35347 am 30.06.2022 07:18

[/quote]


wo ich eine eigene Wohnung gekauft habe (leider oder zum Glück im ballungszentrum Glück gehabt),



[/quote]

Wie lange zahlst Du als mittlere Beamtin ab? 70 Jahre?
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 08:29
Wie lange zahlst Du als mittlere Beamtin ab? 70 Jahre?
Wieso abbezahlen?
Und falls doch, zwischen 10 und  30 Jahre.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Stefan35347 am 30.06.2022 08:39
Wie lange zahlst Du als mittlere Beamtin ab? 70 Jahre?
Wieso abbezahlen?


Na klar, mit 30 hat doch Jeder ein paar hunderttausend Euro gespart...
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 09:05
Wie lange zahlst Du als mittlere Beamtin ab? 70 Jahre?
Wieso abbezahlen?


Na klar, mit 30 hat doch Jeder ein paar hunderttausend Euro gespart...
Nein, aber wieso muss man bis zum Tode sein Haus abbezahlt haben,  war die Frage.
Und die zweite Frage war:
Wieso sollte man nicht mit 700€ monatlich sich (letztes Jahr) eine Eigentumswohnung kaufen können und nach 30 Jahren abbezahlt haben?
Nicht jeder wohnt in FFM oder Mü
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Landsknecht am 30.06.2022 09:10
Aus meiner Sicht, Beamter im mD Bayern, A9, bin zufrieden mit der Besoldung.

Und ganz wichtig, wenn man mal länger krank ist, war bei mir vor ca. 10 Jahren der Fall für fast 1 Jahr, dann merkt man erst wie vorteilhaft das Beamtendasein sein "kann". Gerade, wenn du eine Immobilie abzahlen musst, solltest du diese Sicherheit nicht aufgeben.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 30.06.2022 09:12
Aus meiner Sicht, Beamter im mD Bayern, A9, bin zufrieden mit der Besoldung.

Und ganz wichtig, wenn man mal länger krank ist, war bei mir vor ca. 10 Jahren der Fall für fast 1 Jahr, dann merkt man erst wie vorteilhaft das Beamtendasein sein "kann". Gerade, wenn du eine Immobilie abzahlen musst, solltest du diese Sicherheit nicht aufgeben.

Das kann man aber auch als Nichtbeamter bei Bedarf versichern. Also irgendwas um die 30€ geldwerter Vorteil pro Monat ist da nicht wirklich entscheidend.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Tagelöhner am 30.06.2022 09:28
Mit dem Risiko, dass der Anspruchsgegner "Versicherung" sich erstmal 1-2 Jahre auf seinen kleingedruckten juristischen Kauderwelsch in den akzeptierten Versicherungsbedingungen bezieht und eine Verzögerungstaktik startet. Gegen die kommt man dann wiederum nur mit langem Atem, ausreichendem finanziellen Polster und anwaltlicher Hilfe an, was wiederum mit Kosten verbunden ist.

Da hat man es als Beamter dann doch deutlich einfacher, die jeweilige Bezügestelle alimentiert einfach fröhlich aus laufenden Steuereinnahmen bzw. aufgenommenen Krediten der öffentlichen Hand weiter.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: JC83 am 30.06.2022 09:47
Hallo KleeneBeamtin,

so ganz werde ich nicht schlau aus dir.

Worum geht es dir denn eigentlich?


Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 11:13
Meine Kurzfassung (bitte korrigieren, wenn ich es falsch wahrgenommen habe):
Sie hängt im mD A8 fest und möchte aus dieser gefühlten Sackgasse raus.
Mit 30
Kompletter beruflicher Neuanfang (Studium o.ä.) ist nicht möglich, da man nicht mehrere Jahre aufs einkommen verzichten kann.
Sie hat das Gefühl, dass sie als Tarifbeschäftigter monetär besser aufgestellt ist, sofern sie in der EG9a/b + unterkommt.
Sie möchte lediglich wissen, ob es sich für sie noch lohnt im mittleren Dienst als Beamtin tätig zu bleiben.
Sie sucht nach Anregungen, was sie aus dieser Situation heraus beruflich noch an Alternativen hat.

Die Alternativen mEn:
den weg zur A9Z und Praxis Aufstieg
öD Angestellter werden und dann mit 9a/b glücklich werden
pW (Selbstständig oder Angestellt) mit all den unendlichen Möglichkeiten und Risiken
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: guzmaro am 30.06.2022 11:25
@KleeneBeamtin12

also für mich wäre ja EG9 a und A8 finanziell auch ca. das gleiche.

meine Gründe wieso ich trotzdem glücklich bin Beamter zu sein

* Lohnfortzahlung zu 100% , gerade in der jetzigen Zeit und den Belastungen. Sehe es oft das Mitarbeiter ausfallen. Angestellte nach 6 Wochen fallen ins KG , Beamter ist das egal.

* PKV , bin selten Krank aber wenn man merkt einfach die Vorteile. Vorstrecken? Ich bekomme eine Rechnung zb 1000€ , reiche Sie am selben Tag bei der Beihilfe und PKV ein. Geld PKV meist innerhalb von einer Woche auf dem Konto. Beihilfe ca. 3-4 Wochen. Ich zahle die Ärzte erst wenn das Geld drauf ist. Eventuell sonst Arzt anrufen dass das Geld später kommt. Wenn du so teure Behandlungen hast, wie du es beschreibst , da bringst du denen kein Geldkoffer vorbei. Die regeln das in dem Fall unter sich. Abtretung usw.

* Pension, viel höher als die Rente !

* Wenn du mal ein Haus oder was auch immer finanzieren möchtest bist du einfach König bei der Bank als Beamter. Einige Versicherungen sind auch günstiger als Beamter.


Einzig negativer Punkt wo mich nervt ist das man 41 Stunden arbeitet als Beamter.
Aber das ist halt so es gibt nicht nur Vorteile.

Überleg es dir bitte 3 mal ob du das eintauschst. Bitte probiere erstmal deine Ausgaben zu reduzieren.
Mach eine Aufstellung was du an Fixkosten hast.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: JC83 am 30.06.2022 11:50
Meine Kurzfassung (bitte korrigieren, wenn ich es falsch wahrgenommen habe):
Sie hängt im mD A8 fest und möchte aus dieser gefühlten Sackgasse raus.
Mit 30
Kompletter beruflicher Neuanfang (Studium o.ä.) ist nicht möglich, da man nicht mehrere Jahre aufs einkommen verzichten kann.
Sie hat das Gefühl, dass sie als Tarifbeschäftigter monetär besser aufgestellt ist, sofern sie in der EG9a/b + unterkommt.
Sie möchte lediglich wissen, ob es sich für sie noch lohnt im mittleren Dienst als Beamtin tätig zu bleiben.
Sie sucht nach Anregungen, was sie aus dieser Situation heraus beruflich noch an Alternativen hat.

Die Alternativen mEn:
den weg zur A9Z und Praxis Aufstieg
öD Angestellter werden und dann mit 9a/b glücklich werden
pW (Selbstständig oder Angestellt) mit all den unendlichen Möglichkeiten und Risiken

Danke.

Für mich klingt das eher nach mittlerer Sinnkrise (kann ich absolut nachvollziehen); hier hilft mMn aber kein Wechsel vom einen Hamsterrad ins andere (schön geredete) Hamsterrad.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 12:27
Für mich klingt das eher nach mittlerer Sinnkrise (kann ich absolut nachvollziehen); hier hilft mMn aber kein Wechsel vom einen Hamsterrad ins andere (schön geredete) Hamsterrad.
Für mich auch, denn der Aspekt, dass man mit 30 schon am "Ende" (ok es kommt noch die A9 oder gar das Z) der Karriere ist, kann frustrierend sein.

Aber andere arbeiten auch 20 Jahre beim gleichem AG auf dem gleichen Posten und erfreuen daran sich diesen Posten kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das letztere dürfte aufgrund der Beamtenstruktur eher nicht möglich sein, dass mit weiterentwickeln, da man sich nur als kleines Zahnrad zu definieren hat.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 30.06.2022 13:15
* Lohnfortzahlung zu 100% , gerade in der jetzigen Zeit und den Belastungen. Sehe es oft das Mitarbeiter ausfallen. Angestellte nach 6 Wochen fallen ins KG , Beamter ist das egal.

* PKV , bin selten Krank aber wenn man merkt einfach die Vorteile. Vorstrecken? Ich bekomme eine Rechnung zb 1000€ , reiche Sie am selben Tag bei der Beihilfe und PKV ein. Geld PKV meist innerhalb von einer Woche auf dem Konto. Beihilfe ca. 3-4 Wochen. Ich zahle die Ärzte erst wenn das Geld drauf ist. Eventuell sonst Arzt anrufen dass das Geld später kommt. Wenn du so teure Behandlungen hast, wie du es beschreibst , da bringst du denen kein Geldkoffer vorbei. Die regeln das in dem Fall unter sich. Abtretung usw.

* Pension, viel höher als die Rente !

* Wenn du mal ein Haus oder was auch immer finanzieren möchtest bist du einfach König bei der Bank als Beamter. Einige Versicherungen sind auch günstiger als Beamter.

Zu 1. und 2.
Für Angestellte für wenig Geld versicherbar

Zu 3. nachgewiesenermaßen allenfalls geringfügig höher

Zu 4.
geringer finanzieller Vorteil, auch nur, wenn man große Kredite braucht. Unbefristete Angestellte im öD haben kaum schlechtere Konditionen
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 30.06.2022 13:36
Meine Kurzfassung (bitte korrigieren, wenn ich es falsch wahrgenommen habe):
Sie hängt im mD A8 fest und möchte aus dieser gefühlten Sackgasse raus.
Mit 30
Kompletter beruflicher Neuanfang (Studium o.ä.) ist nicht möglich, da man nicht mehrere Jahre aufs einkommen verzichten kann.
Sie hat das Gefühl, dass sie als Tarifbeschäftigter monetär besser aufgestellt ist, sofern sie in der EG9a/b + unterkommt.
Sie möchte lediglich wissen, ob es sich für sie noch lohnt im mittleren Dienst als Beamtin tätig zu bleiben.
Sie sucht nach Anregungen, was sie aus dieser Situation heraus beruflich noch an Alternativen hat.

Die Alternativen mEn:
den weg zur A9Z und Praxis Aufstieg
öD Angestellter werden und dann mit 9a/b glücklich werden
pW (Selbstständig oder Angestellt) mit all den unendlichen Möglichkeiten und Risiken

Vielen Dank! Du hast es verstanden!  ;D

Genau und deine aufgelisteten Alternativen muss ich wohl und sehr gut überlegen.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 30.06.2022 13:41
@KleeneBeamtin12

also für mich wäre ja EG9 a und A8 finanziell auch ca. das gleiche.

meine Gründe wieso ich trotzdem glücklich bin Beamter zu sein

* Lohnfortzahlung zu 100% , gerade in der jetzigen Zeit und den Belastungen. Sehe es oft das Mitarbeiter ausfallen. Angestellte nach 6 Wochen fallen ins KG , Beamter ist das egal.

* PKV , bin selten Krank aber wenn man merkt einfach die Vorteile. Vorstrecken? Ich bekomme eine Rechnung zb 1000€ , reiche Sie am selben Tag bei der Beihilfe und PKV ein. Geld PKV meist innerhalb von einer Woche auf dem Konto. Beihilfe ca. 3-4 Wochen. Ich zahle die Ärzte erst wenn das Geld drauf ist. Eventuell sonst Arzt anrufen dass das Geld später kommt. Wenn du so teure Behandlungen hast, wie du es beschreibst , da bringst du denen kein Geldkoffer vorbei. Die regeln das in dem Fall unter sich. Abtretung usw.

* Pension, viel höher als die Rente !

* Wenn du mal ein Haus oder was auch immer finanzieren möchtest bist du einfach König bei der Bank als Beamter. Einige Versicherungen sind auch günstiger als Beamter.


Einzig negativer Punkt wo mich nervt ist das man 41 Stunden arbeitet als Beamter.
Aber das ist halt so es gibt nicht nur Vorteile.

Überleg es dir bitte 3 mal ob du das eintauschst. Bitte probiere erstmal deine Ausgaben zu reduzieren.
Mach eine Aufstellung was du an Fixkosten hast.

Zu der Lohnfortzahlung und der PKV, wie schon geschrieben wurde, dass kann man für einen kleinen Zweistelligen Betrag zusatzversichern. Da kenne ich mich schon gut aus, habe mich natürlich ausführlich informiert von mehreren Quellen.

Die Pension ist natürlich besser als die Rente, aber da meine ETW mit 57 abbezahlt ist (geplant, man weis nie was kommt aber eben stand jetzt) fällt für mich auch die Mietzahlung weg.

Die Vorteile und Vergünstigungen bei Versicherungen und/oder Krediten sind jetzt nicht sooo groß, spreche aus aktueller Erfahrung beim Wohnungskauf, dass es auch nicht mehr so ist wie es wohl früher mal war.


Und ja, die 41 Stunden Woche ist knackig im Vergleich.. :-)

Natürlich überlege ich es mir sehr genau 😃
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 30.06.2022 13:47
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Bastel am 30.06.2022 13:50
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)

Ist im Einzelfall zu prüfen.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 14:40
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Doch! die reine Rente auf alle Fälle  8)
Das wird bei lebenslanger VBL jedoch ganz gut kompensiert. Und dann ist der Unterschied nicht mehr so dramatisch, wie er regelmäßig dargestellt wird.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: JC83 am 30.06.2022 15:20
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Doch! die reine Rente auf alle Fälle  8)
Das wird bei lebenslanger VBL jedoch ganz gut kompensiert. Und dann ist der Unterschied nicht mehr so dramatisch, wie er regelmäßig dargestellt wird.

Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 30.06.2022 15:42
Also ein großer Nachteil, WENN ich Angestellte werde ist, dass ich bisher nicht in die Vbl eingezahlt habe. Aber wie gesagt, auch darauf verlasse ich mich nicht und mache privat noch zusätzliche Vorsorge.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 30.06.2022 15:43
Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)

Eben. Und wenn mal das im mittleren Dienst macht mit einer Laufzeit von 50 Jahren wage ich mal fast zu behaupten, dass Rente + VBL höher ist, als die Pension.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 30.06.2022 15:44
Also ein großer Nachteil, WENN ich Angestellte werde ist, dass ich bisher nicht in die Vbl eingezahlt habe. Aber wie gesagt, auch darauf verlasse ich mich nicht und mache privat noch zusätzliche Vorsorge.

Daher auch mein Hinweis aufs Altersgeld.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 15:48
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Doch! die reine Rente auf alle Fälle  8)
Das wird bei lebenslanger VBL jedoch ganz gut kompensiert. Und dann ist der Unterschied nicht mehr so dramatisch, wie er regelmäßig dargestellt wird.

Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)
Jipp, da kommt durchaus was zusammen.
Was sich schwer einschätzen lässt ist, wieviel der Betrag dann noch wert ist.
Und das wenn man sich als TBler "hoch"dient, also von EG5 zur EG10 oder so, dann ist es natürlich auch bisserl weniger.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 15:51
Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)

Eben. Und wenn mal das im mittleren Dienst macht mit einer Laufzeit von 50 Jahren wage ich mal fast zu behaupten, dass Rente + VBL höher ist, als die Pension.
Denkbar.
Da sind die Menschen mit bezahlter Ausbildung im Vorteil.
Als Studierter braucht es eine ganze Weile bis man das gleiche nominale Rentenniveau erreicht.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 30.06.2022 16:55
Denkbar.
Da sind die Menschen mit bezahlter Ausbildung im Vorteil.
Als Studierter braucht es eine ganze Weile bis man das gleiche nominale Rentenniveau erreicht.

Jupp, und ab höherem Dienst sind wohl die Beamten im Vorteil.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 30.06.2022 20:55
Denkbar.
Da sind die Menschen mit bezahlter Ausbildung im Vorteil.
Als Studierter braucht es eine ganze Weile bis man das gleiche nominale Rentenniveau erreicht.

Jupp, und ab höherem Dienst sind wohl die Beamten im Vorteil.
Was Rente vs Pension angeht wahrscheinlich.
Was Flexibilität der Lebensgestaltung angeht, naja…🤪
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Tagelöhner am 30.06.2022 21:39
Und Achtung vor sich selbst nicht zu vergessen...ich bin mit genug Beamten in Kontakt gekommen, die ihr Rückgrat bei Dienstantritt bis zum Ende der Karriere verloren haben, weil sie sich ihrem System untergeordnet haben. Immer in der Hoffnung schneller als der unliebsame Kollege im Nachbarbüro befördert zu werden.  ;D
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 30.06.2022 23:15
Und Achtung vor sich selbst nicht zu vergessen...ich bin mit genug Beamten in Kontakt gekommen, die ihr Rückgrat bei Dienstantritt bis zum Ende der Karriere verloren haben, weil sie sich ihrem System untergeordnet haben. Immer in der Hoffnung schneller als der unliebsame Kollege im Nachbarbüro befördert zu werden.  ;D

Ja das stimmt, man wird halt mit der Zeit „geformt“

Aber dieses „Ellenbogensystem“, dass hat man überall beruflich, egal ob öD oder pW oder Ähnliches  :-)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 01.07.2022 08:15
Und Achtung vor sich selbst nicht zu vergessen...ich bin mit genug Beamten in Kontakt gekommen, die ihr Rückgrat bei Dienstantritt bis zum Ende der Karriere verloren haben, weil sie sich ihrem System untergeordnet haben. Immer in der Hoffnung schneller als der unliebsame Kollege im Nachbarbüro befördert zu werden.  ;D

Nunja, wenn ein Arbeitgeber / Dienstherr Karrierechancen durch Unterordnung und Duckmäusertum verspricht, statt durch Leistung, wird er das wohl nicht an einer bestimmten Berufsgruppe festmachen.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: JC83 am 01.07.2022 09:14
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Doch! die reine Rente auf alle Fälle  8)
Das wird bei lebenslanger VBL jedoch ganz gut kompensiert. Und dann ist der Unterschied nicht mehr so dramatisch, wie er regelmäßig dargestellt wird.

Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)
Jipp, da kommt durchaus was zusammen.
Was sich schwer einschätzen lässt ist, wieviel der Betrag dann noch wert ist.
Und das wenn man sich als TBler "hoch"dient, also von EG5 zur EG10 oder so, dann ist es natürlich auch bisserl weniger.

Bei mir ist es von E5 zu E12, wobei aber ein Großteil der E11/E12er-Jahre "anteilig sinkend" berechnet werden, aber sei es drum: Sieht zukünftig trotzdem sehr gut aus.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Johann am 01.07.2022 12:33
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Doch! die reine Rente auf alle Fälle  8)
Das wird bei lebenslanger VBL jedoch ganz gut kompensiert. Und dann ist der Unterschied nicht mehr so dramatisch, wie er regelmäßig dargestellt wird.

Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)

Wurde da auch mit einbezogen, dass ein Rentenpunkt der VBL heute und in 30 Jahren 4€ wert sein wird, wohingegen die Pensionsansprüche immer mit der Tabelle mitwachsen?
Wenns keine Inflation gibt und alles bleibt wie es ist, ist VBL eine feine Sache. Je höher die Inflation, umso schlechter für den VBL-Rentner, weils bis zum Renteneintritt keinen Inflationsausgleich gibt (und danach auch nur 1%/Jahr).
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Fragmon am 01.07.2022 12:46
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Doch! die reine Rente auf alle Fälle  8)
Das wird bei lebenslanger VBL jedoch ganz gut kompensiert. Und dann ist der Unterschied nicht mehr so dramatisch, wie er regelmäßig dargestellt wird.

Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)

Wurde da auch mit einbezogen, dass ein Rentenpunkt der VBL heute und in 30 Jahren 4€ wert sein wird, wohingegen die Pensionsansprüche immer mit der Tabelle mitwachsen?
Wenns keine Inflation gibt und alles bleibt wie es ist, ist VBL eine feine Sache. Je höher die Inflation, umso schlechter für den VBL-Rentner, weils bis zum Renteneintritt keinen Inflationsausgleich gibt (und danach auch nur 1%/Jahr).

Diese wird durch die Lohnsteigerung -> mehr VBL Einzahlung mit ausgeglichen.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 01.07.2022 12:48
Wurde da auch mit einbezogen, dass ein Rentenpunkt der VBL heute und in 30 Jahren 4€ wert sein wird, wohingegen die Pensionsansprüche immer mit der Tabelle mitwachsen?
Wenns keine Inflation gibt und alles bleibt wie es ist, ist VBL eine feine Sache. Je höher die Inflation, umso schlechter für den VBL-Rentner, weils bis zum Renteneintritt keinen Inflationsausgleich gibt (und danach auch nur 1%/Jahr).

Ein teilweiser Ausgleich findet durch die steigenden Gehälter statt.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: JC83 am 01.07.2022 13:06
Die Pension ist natürlich besser als die Rente

Nein ;)
Doch! die reine Rente auf alle Fälle  8)
Das wird bei lebenslanger VBL jedoch ganz gut kompensiert. Und dann ist der Unterschied nicht mehr so dramatisch, wie er regelmäßig dargestellt wird.

Ich habe das für mich per VBL-Rechner online mal "geforecastet" und erreiche ein stattliches Sümmchen; da hat selbst mein Beamtenkollege nicht schlecht gestaunt :)

Wurde da auch mit einbezogen, dass ein Rentenpunkt der VBL heute und in 30 Jahren 4€ wert sein wird, wohingegen die Pensionsansprüche immer mit der Tabelle mitwachsen?
Wenns keine Inflation gibt und alles bleibt wie es ist, ist VBL eine feine Sache. Je höher die Inflation, umso schlechter für den VBL-Rentner, weils bis zum Renteneintritt keinen Inflationsausgleich gibt (und danach auch nur 1%/Jahr).

Du kannst im Rechner jeweils die jährlichen Steigerungen prozentual eingeben.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 01.07.2022 13:09
Diese wird durch die Lohnsteigerung -> mehr VBL Einzahlung mit ausgeglichen.
Lohnsteigerung -> mehr VBL Einzahlung (aber je älter man ist aber weniger VBL Punkte wg. dem Altersfaktor oder wie dat ding heißt)
Lohnsteigerung -> Mehr Rentenpunkte (sofern Lohnsteigerung über Durchschnitt, sonst gleiche, weniger Renten Punkte)
Lohnsteigerung -> Rentenpunkt mehr Wert
Lohnsteigerung -> höher Pensionsansprüche
Noop:
Der Gap zwischen Pension und Rente + VBL wird mit jedem Jahr der Pensions/Rentenbezüg weiter auseinander gehen zu Gunsten der Pension, da VBL statisch ist und nicht weiter mitwächst.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: cyrix42 am 02.07.2022 10:39
Die VBL-Zusatzrente deckt bei Weitem nicht den Unterschied zwischen Rente und Pension ab. Ich habe mal -- bei moderater Inflationsrate von 2% und gleich hoher Lohnsteigerung pro Jahr -- denSpaß für 40 Arbeitsjahre in ein und derselben Gruppe (und Endstufe) durchgerechnet. Demnach landet man mit der betrieblichen Rente der VBL bei ca. 10 bis 12% des letzten Brutto-Einkommens. Mit einem Rentenniveau von ca. 48% gelangt man so zu einem Brutto-Auszahlungsbetrag von ca. 60% des letzten Bruttos. Dies ist zu vergleichen mit den etwas über 70% Pensions-Anspruch...

Weiterhin ist zu bemerken, dass eine höhere Inflationsrate natürlich die zuvor erworbenen Ansprüche in der VBL entsprechend stärker entwerten. Wer also jetzt schon relevante Anteile seiner betriebsrente (qua Alter) erworben hat, darf gerade zusehen, wie diese feststehende Auszahlungssumme immer weniger wert wird, während gleichaltrige Beamte darauf hoffen können, dass ihre Pension kaufkrafterhaltend angehoben wird.

Zusammenfassend: Als Tarif-Angestellter im öffentlichen Dienst ist man sicherlich deutlich weniger von den Einschränkungen der geringeren Rentenzahlungen im Alter betroffen wie der "Normal-Beschäftigte" in der Industrie mit gleichem Gehalt; die Absicherung eines Beamten (mit gleichem Brutto-Verdienst) erreicht er aber bei Weitem nicht.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 04.07.2022 08:10
Die VBL-Zusatzrente deckt bei Weitem nicht den Unterschied zwischen Rente und Pension ab. Ich habe mal -- bei moderater Inflationsrate von 2% und gleich hoher Lohnsteigerung pro Jahr -- denSpaß für 40 Arbeitsjahre in ein und derselben Gruppe (und Endstufe) durchgerechnet. Demnach landet man mit der betrieblichen Rente der VBL bei ca. 10 bis 12% des letzten Brutto-Einkommens. Mit einem Rentenniveau von ca. 48% gelangt man so zu einem Brutto-Auszahlungsbetrag von ca. 60% des letzten Bruttos. Dies ist zu vergleichen mit den etwas über 70% Pensions-Anspruch...

Weiterhin ist zu bemerken, dass eine höhere Inflationsrate natürlich die zuvor erworbenen Ansprüche in der VBL entsprechend stärker entwerten. Wer also jetzt schon relevante Anteile seiner betriebsrente (qua Alter) erworben hat, darf gerade zusehen, wie diese feststehende Auszahlungssumme immer weniger wert wird, während gleichaltrige Beamte darauf hoffen können, dass ihre Pension kaufkrafterhaltend angehoben wird.

Zusammenfassend: Als Tarif-Angestellter im öffentlichen Dienst ist man sicherlich deutlich weniger von den Einschränkungen der geringeren Rentenzahlungen im Alter betroffen wie der "Normal-Beschäftigte" in der Industrie mit gleichem Gehalt; die Absicherung eines Beamten (mit gleichem Brutto-Verdienst) erreicht er aber bei Weitem nicht.

Da sind ein paar falsche Annahmen mit drin

- Eine Erwerbsbiographie geht meist länger als 40 Jahre
- Rentenniveau ist - zumindest im öD - höher als 48 %
- Inflation entwertet die zukünftigen VBL-Beiträge nicht, da auch das Einkommen steigt.

Zusammengefasst: Wenn du mal einen konkreten Fall bis E9a, ggf. auch noch bis E11/12 durchrechnest, wirst du erstaunt sein, wie gering die Differenz ist.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 04.07.2022 08:20
- Inflation entwertet die zukünftigen VBL-Beiträge nicht, da auch das Einkommen steigt.
Das heißt der ausgezahlte Betrag meine VBL Rente steigt bei Rentenbezug mit einem steigendem Einkommen/Inflation?
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 04.07.2022 08:40
Zusammengefasst: Wenn du mal einen konkreten Fall bis E9a, ggf. auch noch bis E11/12 durchrechnest, wirst du erstaunt sein, wie gering die Differenz ist.
Bei einem E9a Einstieg in der Endstufe mit 20 Jahren, 47 Jahre buckeln, 2% jährliche Steigerung ergibt sich 1793€ VBL Rente Entspricht 17% des letzten Bruttogehaltes.
Bei einem E11 Einstieg in der Endstufe mit 25 Jahren, 42 Jahre buckeln, 2% jährliche Steigerung ergibt sich 1876€ VBL Rente Entspricht 15% des letzten Bruttogehaltes.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 04.07.2022 09:03
Und weil ich grade dabei bin und mich langweile....
Eg9a 2022 würde 1,29 rentenpunkte bekommen Eg11 1,71 Durchschnittseinkommen steigt genausoschnell also
60,75 Rentenpunkte / 72 Rentenpunkte
Punkt Wert steigt genauso schnell (also 2% jährlich)
Punktwert nach 47 Jahre 91,35€,nach 42 82,75€
Ergibt Rente Eg9a 5549€ (53% vom letztem Brutto)  EG11 5957,43€ (48%)

Zusammen mit VBL:
EG9a hat 70,5 % seines letzten Bruttos
EG11 62,6%

Fehler in der Annahme: Einstieg in Stufe 6, die ersten 15 Jahren geringeres Einkomme  drücken also diese Werte.
EG9a Berufseinstieg und Punktesammeln erst mit 20, auch fehlerhaft, da fehlen die 3 Jahre Ausbildung vorweg.

EG11 nen bsc kann man auch mit 23 fertig haben und dann wäre man 2 Jahre früher in der Büt.

Fazit:

Studieren lohnt sich nicht  8)

Aber ansonsten ist der GAP 5-15% vom letztem Brutto, gegenüber Pensionäre.
Netto kann jemand anders ausrechnen, muss gleich meinen Vortrag halten  ::)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: JC83 am 04.07.2022 13:35
Und weil ich grade dabei bin und mich langweile....
Eg9a 2022 würde 1,29 rentenpunkte bekommen Eg11 1,71 Durchschnittseinkommen steigt genausoschnell also
60,75 Rentenpunkte / 72 Rentenpunkte
Punkt Wert steigt genauso schnell (also 2% jährlich)
Punktwert nach 47 Jahre 91,35€,nach 42 82,75€
Ergibt Rente Eg9a 5549€ (53% vom letztem Brutto)  EG11 5957,43€ (48%)

Zusammen mit VBL:
EG9a hat 70,5 % seines letzten Bruttos
EG11 62,6%

Fehler in der Annahme: Einstieg in Stufe 6, die ersten 15 Jahren geringeres Einkomme  drücken also diese Werte.
EG9a Berufseinstieg und Punktesammeln erst mit 20, auch fehlerhaft, da fehlen die 3 Jahre Ausbildung vorweg.

EG11 nen bsc kann man auch mit 23 fertig haben und dann wäre man 2 Jahre früher in der Büt.

Fazit:

Studieren lohnt sich nicht  8)

Aber ansonsten ist der GAP 5-15% vom letztem Brutto, gegenüber Pensionäre.
Netto kann jemand anders ausrechnen, muss gleich meinen Vortrag halten  ::)

Allerdings liegen zwischen den Endstufen dieser EGs ca. 650 € netto Unterschied.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: cyrix42 am 05.07.2022 09:27
Da sind ein paar falsche Annahmen mit drin

Eine ist diskutabel, die anderen sind korrekt, weil du Fehlannahmen unterliegst.

Zitat
- Eine Erwerbsbiographie geht meist länger als 40 Jahre

Kann sein, muss nicht. Jedenfalls erreicht man als Beamter mit 40 Jahren an Zeiten, die ruhegehaltsfähig sind, den maximalen Pensionssatz, sodass man sich sinnvollerweise bei einem Vergleich Beamter-Tarif-Beschäftigter auf diese Zeitspanne bezieht.

Zitat
- Rentenniveau ist - zumindest im öD - höher als 48 %

Das Renten-Niveau ist definiert als die Höhe des Brutto-Auszahlungsbetrags einer Rente des Standard-Rentners mit 40 Rentenentgeltpunkten gemessen am Brutto-Lohn eines Standard-Einzahlers.  Laut Deutscher Rentenversicherung liegt das Rentenniveau derzeit bei 49,4% und wird bis 2030 auf 46% absinken.

Da die Rentenbeiträge und die Auszahlungsbeträge sich (zumindest in den relevanten Bereichen) proportional zueinander verhalten, skaliert dies auch auf alle hier zu betrachtenden Einkommenshöhen. Wer 40 Arbeitsjahre lang jeweils das 1,5-fache des Durchschnittsverdiensts erhalten hat, wird dann auch eben jene knapp 50% des 1,5-fachen des Durchschnittsverdiensts (also knapp 50% seines letzten Bruttos) als Brutto-Rente erhalten.

Natürlich werden Beschäftigte im öD von der Deutschen Rentenversicherung genauso behandelt wie alle anderen rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer auch, sodass der Bezug auf diese Arbeitgeber keinen Sinn ergibt. Die betriebliche Altersvorsorge via VBL ist natürlich extra zu betrachten; und dies wurde oben auch getan.

Zitat
- Inflation entwertet die zukünftigen VBL-Beiträge nicht, da auch das Einkommen steigt.

Das zukünftige Einkommen hat aber eben KEINE Auswirkungen auf die bisher schon erworbenen Ansprüche aus der bei der VBL erworbenen betrieblichen Altersvorsorge. Wenn du bisher in deinem Arbeitsleben schon 100 VBL-Punkte erworben hast, dann bekommt du für diese in Zukunft einen Auszahlungsbetrag von 400€/Monat. Und dieser Wert ändert sich nicht, nur weil du dir damit dann dort aufgrund jetzt stattfindender hoher Inlation nur noch so viel leisten kannst, als wären es nur 200€/Monat.

Natürlich gilt, dass durch spätere Lohnsteigerungen sich die im späteren Arbeitsleben erworbenen Ansprüche erhöhen. Aber das entkräftet nicht das von mir genannte Argument, dass bisher schon erworbene Ansprüche durch Inflation entwertet werden. (In gewissem Maße wirkt der Altersfaktor einer zukünftigen Inflation entgegen, indem in jüngeren Jahren erworbene Ansprüche mit einem höheren Faktor bewertet werden. Da diese Altersfaktoren aber starr sind, können sie nicht eine sich verändernde Inflationsrate abbilden. Wenn diese in Zukunft wieder langfristig auf Null sinken würde, hätte man als VBL-Rentner Glück, weil man eine virtuelle Verzinsung der eigenen Beiträge durch die Altersfaktoren dennoch hätte. Liegt aber die Inflationsrate oberhalb dessen, was durch die Staffelung der Altersfaktoren abgebildet wird, hat man Pech.)

Um das noch mal ganz deutlich zu machen: Wenn du bis ein Jahr vor deinem Renteneintritt eine VBL-Rente in Höhe von 1000€/Monat erworben hast, dann führt eine angenommene Hyper-Inflation von 100% im letzten Jahr deines Arbeitslebens zwar ggf. dazu, dass sich für das letzte Jahr dein Einkommen zahlenmäßig verdoppelt, der Auszahlungsbetrag wird aber immer noch nur bei ca. 1.050€/Monat liegen (wobei du die letzten 50€ im letzten Jahr erwirtschaftet hast). Durch diese Hyper-Inflation hat sich aber der Anteil der VBL-Rente an deinem letzten Brutto in diesem Szenario weitgehend halbiert.

Zitat
Zusammengefasst: Wenn du mal einen konkreten Fall bis E9a, ggf. auch noch bis E11/12 durchrechnest, wirst du erstaunt sein, wie gering die Differenz ist.

Zusammengefasst: Du solltest dich noch einmal eingängig mit der Wirkungsweise der VBL beschäftigen, bevor du auf sie das hohe Lied anstimmst. Sie hilft, die Kluft zwischen gesetzlicher Rente und Beamten-Pension zu schmälern, aber nicht, sie zu schließen...
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 05.07.2022 09:42
Zitat
- Eine Erwerbsbiographie geht meist länger als 40 Jahre

Kann sein, muss nicht. Jedenfalls erreicht man als Beamter mit 40 Jahren an Zeiten, die ruhegehaltsfähig sind, den maximalen Pensionssatz, sodass man sich sinnvollerweise bei einem Vergleich Beamter-Tarif-Beschäftigter auf diese Zeitspanne bezieht.
Nein, das ist dann auch fehlerhaft. Weil ja beide danach nicht einfach in Rente/Pension abwandern (können)
Was korrekt wäre, wäre die damit verbundenen Lebensbiographien zu vergleichen:
Also was macht der Beamte der nach 40 Jahren sein max erreicht hätte, aber 45 Jahr im Dienst bleiben muss, bevor er in die Frühpension gehen kann?
Idealerweise ab 35 Jahre 10 Jahre 50% TZ, dann ist er auf 100% Pension.
Entsprechendes müsste man dann auf den AN projizieren, damit man vergleichbare aussagen bekommt.
Und dann kann man über den Gap zwischen den beiden Systemen reden.

BTW bei meiner MM Rechnung oben habe ich ein Jahr zu viel Rentenpunkte gesammelt, da gehts dann um ~1% zum letztem Brutto runter.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: cyrix42 am 05.07.2022 10:38
Es geht ja nur um die erworbenen Ansprüche, nicht, wann man diese dann in Anspruch nehmen kann. Auch der Tarif-Beschäftigte muss ja erst gewisse Altersgrenzen erreichen. (Und wenn man sich z.B. während der Promotion mit Stipendien über Wasser gehalten hat, ist ein Berufseinstieg mit 27 auch nicht unrealistisch...)

Ich mache hier gern noch einmal eine genauere Rechnung auch mit 45 Arbeitsjahren auf. Was das Renten-Niveau angeht, so stammen die Werte von 46% bis 49,4% von der Deutschen Rentenversicherung, beziehen sich aber auf -- und da muss ich mich korrigieren -- auf den Vergleich einer Rente mit 45 (und nicht 40) Rentenpunkten nach Abzug von Sozialabgaben und vor Abzug von Steuern mit dem entsprechend reduzierten Durchschnittsverdienst. Das ist also wohl dann doch kein so guter Vergleichs-Parameter...

Aber wir können ja mal so arbeiten:

Da Rente, VBL und Pension alle im relevanten Bereich linear im Brutto-Verdienst sind -- doppelt so hohes Brutto also jeweils zu doppelt so hoher Rente, VBL-Betriebsrente bzw. Pension führt -- können wir einfach ein fiktives Einkommen von 12.000€ im Jahr 1 der Betrachtung ansetzen; und jeder kann sich dasss dann für seinen eigenen Bedarf skalieren.

Weiterhin nehmen wir eine Inflationsrate von 2% im Jahr an, die sich auch genauso 1:1 in Lohn-, Renten- und Pensionssteigerungen übersetzt -- was natürlich eine steile Annahme ist, aber das beste, was man so ad hoc annehmen kann. Insbesondere verändert sich also das Verhältnis zwischen Einkommen und Durchschnittsverdienst nicht, sodass jedes Jahr die gleiche Anzahl an Renten-Punkten erworben wird, nämlich derzeit knapp 0,29 für unser angenommenes fiktives Einkommen. Nach 45 Arbeitsjahren ergäben sich so 13 Rentenpunkte.

Da wir Lohn- und Rentensteigerungen von je 2% im Jahr annehmen, erhöht sich also Monats-Brutto unseres fiktiven Beschäftigten von 1.000€ im Jahr 1 auf 1.000 * 1.02^(n-1) im Jahr n und analog der Rentenwert von derzeit ca. 36€/Monat auf 36*1.02^(n-1) im Jahr n. Nach 45 Arbeitsjahren ist demnach das Monats-Brutto auf etwas über 2.400€/Monat gestiegen und der Rentenwert auf  knapp 88€/Monat. Die Rentenanwartschaft beläuft sich also nach 45 Arbeitsjahren auf ca. 1.140€/Monat -- oder eben etwa 47% des letzten Brutto-Lohns.

Nun zur VBL: Pro 12.000€ Jahres-Brutto sammelt man AV(m) VBL-Punkte, wobei AV(m) für den Altersfaktor der VBL-Classic, wenn man im entsprechenden Kalenderjahr m Jahre alt geworden ist, steht. Startet unser fiktiver Arbeitnehmer mit 22 ins Berufsleben, erhält er also für das Jahr n seiner Berufstätigkeit genau AV(n+22) * 1.02^(n-1) VBL-Punkte. Eine kleine Liste im Tabellenkalkulations-Programm der eigenen Wahl liefert, dass er also in den 45 Arbeitsjahren ca. 95 VBL-Punkte erwirbt. Dies führt zu einem Auszahlungsbetrag der VBL-Zusatz-Rente von ca. 380€, oder ca. 15,5% des letzten Bruttolohns.

Zusammen ergibt sich ein Brutto-Auszahlungsbetrag als Summe von gesetzlicher und VBL-Rente von ca. 1.520€/Monat brutto, und damit nicht ganz 63% des letzten Bruttos.

Will sagen: 45 Arbeitsjahren im Alter 22 bis 67 kommt man bei einer angenommenen Inflationsrate = Lohnsteigerung = Rentensteigerung von 2%/Jahr nur bis zu einem Versorgungsniveau von nicht ganz 63% des letzten Bruttos, was immer noch deutlich unterhalb der in dieser Zeit erworbenen Maximal-Pension von 71,...% (bei angenommenem gleichen Brutto-Verdienst) liegt; aber eben auch deutlich oberhalb der Rentenversicherung allein...

Nur ein kleines Zahlenspiel zum Schluss: Setzt man die in diesem Rechenbeispiel angenommene Inflationsrate auf 1% im Jahr, steigt die VBL-Rente auf 20% des letzten Brutto-Lohns; bei 3% im Jahr fällt sie auf 12,5%.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 05.07.2022 10:56
Zusammengefasst: Du solltest dich noch einmal eingängig mit der Wirkungsweise der VBL beschäftigen, bevor du auf sie das hohe Lied anstimmst. Sie hilft, die Kluft zwischen gesetzlicher Rente und Beamten-Pension zu schmälern, aber nicht, sie zu schließen...

Danke für den Hinweis, was ich tun sollte. Ist aber schon geschehen und für mein Beispiel, insbesondere im mittleren Dienst, durchaus zutreffend. Kleiner Tipp, nimm nichts fiktives und hochgerechnetes, sondern realistische Zahlen ohne angenommene Steigerungen. So werden nämlich sämtliche Unwägbarkeiten vermieden.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: cyrix42 am 05.07.2022 12:35
Nur hast du die Mechanik offenbar nicht verstanden...

Wenn du in dem von mir vorgestellten Rechenbeispiel alle Einkünfte mit 5,557 multiplizierst, startest du mit einem Jahresbrutto von 66.684€, also von E11/6. Dann wird sich auch die Rente und auch die VBL-Zusatzrente um genau den gleichen Faktor erhöhen, sowie auch das erwartete letzte Brutto-Gehalt nach 45 Arbeitsjahren. Und, oh Wunder, die Verhältnisse bleiben gleich und gesetzliche Rente plus VBL kommen nicht an die 70% heran.

In dem Bereich, in welchem weder wegen zu geringem Einkommen Zuschüsse zu den Rentenanwartschaften bezahlt werden, noch Teile des Lohn nicht renten-versicherungspflichtig sind; und das trifft auf fast alle Vollzeitangestellten im öD, welche nach Tarif entlohnt werden, zu, sind Brutto-Löhne und spätere Ansprüche aus VBL und gesetzlicher Rente proportional zueinander, sodass eben das Verhältnis für alle Gruppen gleich bleibt. Eine Unterscheidung nach Entgeltgruppe (oder vergleichbarem Beamten-Gedöns wie mittlerer, gehobener oder abgehobener Dienst) ist hier nicht notwendig, da in allen Fällen die gleichen Verhältnisse gelten.

(Über die EG 15 müsste man sich gesondert Gedanken machen, da man dort in der Endstufe über die Rentenversichungspflichtigen Brutto-Beträge hinaus kommt, welche dann zu zusätzlichen Beiträgen des AG in die VBL-Extra führt. Das habe ich bewusst nicht einbezogen, da dieser Sonderfall einiges an Mehraufwand bedeuten würde, da ma dann auch die Entwicklung der VBL-Extra und wer hierfür welche Beiträge einzahlt, modellieren müsste.)

Deine "realistischen" Zahlen sind es eben nicht, weil du die Inflation vergessen haben dürftest, die bisher erwirtschaftete Betriebsrenten in ihrer Kaufkraft entwertet.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 05.07.2022 13:11
Nur hast du die Mechanik offenbar nicht verstanden...

Doch, ich meine nur, dass sie nicht zweckmäßig ist.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: cyrix42 am 05.07.2022 13:16
Dann gib mal einen konkreten Kritikpunkt an, der nicht lautet "Passt nicht mit meinen Ergebnissen zusammen".
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 05.07.2022 13:33
Danke für den Hinweis, was ich tun sollte. Ist aber schon geschehen und für mein Beispiel, insbesondere im mittleren Dienst, durchaus zutreffend. Kleiner Tipp, nimm nichts fiktives und hochgerechnetes, sondern realistische Zahlen ohne angenommene Steigerungen. So werden nämlich sämtliche Unwägbarkeiten vermieden.
Du meinst ohne Inflation?
Damit werden Unwägbarkeiten vermieden, aber Nachteile des einem System schön gerechnet.
Und weder Realistisch noch für einen Vergleich zweckmäßig.
Wie von mir oben beschrieben:
9b lineare Inflation/Lohnsteigerung 2% ergibt nach 47 Jahre öD:
 50.279,35 € Jahresbrutto, Durchschnitt Rente: 38901€ macht 1,29 Rentenpunkte pro Jahr.

2022: Lohn  4.189,95 € Brutto 9bS6
2068: Lohn  10.418,77 € Brutto
60,75 Rentenpunkte = 5441€ Rente (52%letztes brutto)
Und VBL Rechner: 1793€ (17,2% letztes Brutto)
Ergibt 69,4% Brutto Rente vom letztem Bruttolohn, sofern man 47 Jahre durchbuckelt und die ersten 15 Jahre niedrigeres Einkommen nicht berücksichtigt.
Dumm nur, dass diese 1793€ nicht mehr steigen, auch wenn wir weiterhin 2% Renten/Pensionsteigerung haben.
Aber: Anderes Thema.

Bei 0% Inflation:
4.189,95 Brutto
60,75 Rentenpunkte = 2188,12€ Rente (52% letztes Brutto) hier ändert sich ja nichts....
VBL Rechner: 1191,56€ (28% letztes Brutto) Cool schießt durch die Decke.

Jubel: der 9bler hat ja mehr als der Pensionär=80% letztes Brutto!!! Jackpot.

Das VBL Statisch ist wirkt sich wie folgt aus:
Wenn man im erstem Jahr noch 69% vom letztem fiktivem Brutto hat
So sind es nach 10 Jahren nur noch 66% (wenn fiktives Brutto und Rente um 2% steigt, VBL Statisch bleibt)
Nachteil: Ja! Drama? bei 2% Inflation Nein!

PS: Die Rentenpunkte wären bei tariflichem Stufendurchlaufen nicht 60,75 sondern 58,54 Somit 5243€ Rente, somit 50,32% vom letztem Brutto.
Also 1,9% weniger.
Beim VBL dürfte da der Gap grösser sein, da ja die Anfangsjahre stärker gewichtet werden.

Fazit: Gab zwischen Pension und Rente/VBL bei 9bler 2% Inf. sind rund 6% nach 47 Jahre durcharbeiten, während der Beamte nur 40 Jahre Vollzeit dafür buckeln musste.

Der Gap wird geringer, bei kleinere Inflation und wird grösser bei größerer Inflation.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 05.07.2022 16:04
Dann gib mal einen konkreten Kritikpunkt an, der nicht lautet "Passt nicht mit meinen Ergebnissen zusammen".

Das habe ich und zwar "als kleiner Tipp" gekennzeichnet. WDN hats erfasst.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 05.07.2022 18:25
Dann gib mal einen konkreten Kritikpunkt an, der nicht lautet "Passt nicht mit meinen Ergebnissen zusammen".

Das habe ich und zwar "als kleiner Tipp" gekennzeichnet. WDN hats erfasst.
Und zu welchem Ergebnis kommen wir?
Die Menschen die im öD ihre Ausbildung machen und 47 Jahre dort ihr Leben dort fristen müssen als Angestellter 7 Jahre länger Vollzeit arbeiten haben bezogen aufs letzte Bruttoeinkommen rund 6% weniger Bruttorente/VBL gegenüber dem Beamten.

Der der Abi macht und Studiert und 42 Jahre im öD arbeitet wird mit rund 57% Rente/VBL bezogen auf letztes Brutto Einkommen (also 14% weniger, dafür gleich viel im öD ackern) als Gap haben.

0% Inflation ist als Vergleich eine Milchmädchenrechnung und unlauter.
2% ist denke gut keine falsche Annahme, was den durchschnittlichen Lohnanstieg angeht.

Korrektere Werte könnte man ja ermitteln.
Durchschnittseinkommen 1982-2022 (Also von 16462,57€ zu 38901€) ist eine 2,16% jährliche Steigerung
Durchschnittseinkommen 1982-2020 (Also von 16462,57€ zu 39167€) ist eine 2,3% jährliche Steigerung

Fazit:

Gap zwischen Beamte und Angestellte bzgl. der Altersversorgung ist zwischen 6% und 14% bezogen auf letztes Bruttoeinkommen, bei vergleichbarer Dauer im öD
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Organisator am 06.07.2022 08:04
Fazit:

Gap zwischen Beamte und Angestellte bzgl. der Altersversorgung ist zwischen 6% und 14% bezogen auf letztes Bruttoeinkommen, bei vergleichbarer Dauer im öD

Das war jetzt das Beispiel E9b und E 11, was du mit 2% Inflation gerechnet hast?
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: WasDennNun am 06.07.2022 08:37
Fazit:

Gap zwischen Beamte und Angestellte bzgl. der Altersversorgung ist zwischen 6% und 14% bezogen auf letztes Bruttoeinkommen, bei vergleichbarer Dauer im öD

Das war jetzt das Beispiel E9b und E 11, was du mit 2% Inflation gerechnet hast?
e11 tvl (42Jahre einzahlend berufstätig) und e9a tvl (47 Jahre)
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: JC83 am 06.07.2022 12:34
Fazit:

Gap zwischen Beamte und Angestellte bzgl. der Altersversorgung ist zwischen 6% und 14% bezogen auf letztes Bruttoeinkommen, bei vergleichbarer Dauer im öD

Das war jetzt das Beispiel E9b und E 11, was du mit 2% Inflation gerechnet hast?
e11 tvl (42Jahre einzahlend berufstätig) und e9a tvl (47 Jahre)

Zunächst danke fürs Ausrechnen.

Man muss es wohl positiv sehen: Besser knapp 60% Gesamtrente als 43%.

Zumindest kann man damit arbeiten und entsprechend vorsorgen; mit E9b und erst recht mit E11 und höher sollte doch der ein oder andere Groschen zum Investieren am Ende des Monats übrig bleiben.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: CK7985 am 11.07.2022 16:22
Hallo und Hilfe,

ich stecke gerade in einer persönlichen Krise:
Ich fühle mich im derzeitigen Beamtenstatus A8 (Lebzeit) wie im goldenen Käfig.
Die Beförderungschancen für die nächsten Jahre stehen gleich null, alle drei Jahre Regelbeurteilung und um die nötigen Punkte zu erhalten, muss ich noch zwei Beurteilungen (je um einen Punkt besser) abwarten.

Wenn ich sehe, dass Quereingestiegene Angestellte die nach mir kamen, noch vor mir den Aufstieg in den g.D. schaffen, ist das wirklich sehr unmotivierend...

Ich überlege tatsächlich, mich entlassen zu lassen und in einer anderen Behörde mit E9A (mit Aussicht auf schneller Übernahme E9B und weiter, natürlich mit Fortbildungen) aus mehreren Gründen anzufangen:

- Weihnachtsgeld (Als Angestellter hat man es an Weihnachten finanziell leichter ;-) )
- Kürzere Wochenarbeitszeit (39,5 statt 41Std)
- Keine Hohen Ausgaben der PKV und/oder Medizin, für die man vorstrecken muss (Ich wünsche niemanden und
  auch nicht mir, in die Lage einer Krebserkrankung zu kommen und mal eben was vorstrecken zu müssen!)
- Netto ist bis auf minimale zweistellige Beträge umgerechnet gleich hoch, also auch hier keine großen einbußen

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>Ja ich weiß, man hat die tolle Pension (wenn überhaupt in dieser Höhe von 71,75% und Alter ist ja eh ungewiss)
>Ja ich weiß, ein Beamter kann länger als 6 Wochen krank sein und bekommt volles Gehalt

Nun ist die finanzielle, wirtschaftliche Lage sehr angespannt, auch in meinem Geldbeutel....
Ich brauche eben mehr bzw. bessere Aussichten auf "vorankommen" und das tut es hier in meiner großen Behörde einfach nicht und ich bin jung (naja, 30, w) und brauche jetzt mehr Geld, wenn man mal von der Wochenarbeitszeit absieht (kann man ja mal umrechnen)


Und mal ehrlich: Für meine private Altersvorsorge kann und sichere ich mich bereits jetzt schon nebenher anderweitig ab. Ein verlassen auf die Rente ist sowieso abgehakt ;-)


Gibt es denn welche, die meine Meinung teilen? Ich will das Beamtentum überhaupt nicht schwarz sehen, für Lehrer, Polizisten und ab A10/11 mag es ja sinnvoll sein, aber kinderlos im m.D. (ich will auch keine!) sehe ich mich da schon sehr im Nachteil.

Ich freue mich über einen hoffentlich, konstruktiven Austausch unter dem Verständnis das ich im m.D. A8 festhänge.

Liebe Grüße aus BADEN-WÜRTTEMBERG
 :-[

Gegebenenfalls kannst du auch weitere (passive) Einkommensquellen aufbauen.
Die Erwerbstätigkeit sollte, wenn man die Möglichkeit zum Sparen/Investieren hat, ohnehin nicht die einzige Einkommensquelle sein, die zudem zu enormer Abhängigkeit führt.
Da du keine Kinder und entsprechend Freizeit hast, solltest du dich verstärkt mit dem Thema Geldanlage befassen. Ob sich Potenzial zum Investieren heben lässt, kannst nur du wissen.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Hh129 am 11.08.2022 09:54
Hallo,

Wie ist der aktuelle Stand bei dir, zu welchem Entschluss bist du gekommen? Sehe das alles ähnlich wie du.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: KleeneBeamtin12 am 11.08.2022 14:28
Hallo,

Wie ist der aktuelle Stand bei dir, zu welchem Entschluss bist du gekommen? Sehe das alles ähnlich wie du.

Hallo,
ich bin noch sehr zerstreut und weiß nicht was ich machen soll.
Ich möchte versuchen mir in einer anderen Branche ein zweites Standbein aufzubauen.
Ob, wann und wie das was bringt, zeigt mir die Zukunft.

Ich stecke stand jetzt einfach zu tief im Goldenen Käfig und kann nicht nachvollziehen, wie andere das Beamtentum so verheiligen müssen.
Mit A13  aufwärts würde ich das wohl auch tun :D
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Flash91 am 12.08.2022 08:33
Hallo,

Wie ist der aktuelle Stand bei dir, zu welchem Entschluss bist du gekommen? Sehe das alles ähnlich wie du.

Hallo,
ich bin noch sehr zerstreut und weiß nicht was ich machen soll.
Ich möchte versuchen mir in einer anderen Branche ein zweites Standbein aufzubauen.
Ob, wann und wie das was bringt, zeigt mir die Zukunft.

Ich stecke stand jetzt einfach zu tief im Goldenen Käfig und kann nicht nachvollziehen, wie andere das Beamtentum so verheiligen müssen.
Mit A13  aufwärts würde ich das wohl auch tun :D

Um ein zweites Standbein aufzubauen, womit man wirklich Geld verdient muss man idR erstmal investieren, also ein Risiko eingehen. Sowas ist nichts für Beamte ;-)
Dinge, die man nebenbei machen kann, die nichts an Vorwissen oder Investition benötigen lohnen alle nicht. Gibt einige Möglichkeiten im Internet Geld zu machen: Online-Umfragen, Captchas lösen, Texter werden... Mit viel Arbeit kommt vll ein 50er im Monat rum.

Lässt sich dein jetziger Job in der freien Wirtschaft gebrauchen ? Falls Ja, bewerben, dabei kannst du garnichts verlieren.
Alternative:Kein Studium nebenbei, sondern eine andere Qualifikation (z.B. Techniker, wenn hier die Interessen liegen). Der ist nebenbei schaffbar. Danach in einen Industriezweig bewerben & danach die Wertschätzung von 16 Gehältern und 35h geniessen. Ich verspreche bei dieser Option wird der "Verlust" des Beamtenstatus nicht der Rede Wert sein.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Drehleiterkutscher am 12.08.2022 09:33

Ich stecke stand jetzt einfach zu tief im Goldenen Käfig und kann nicht nachvollziehen, wie andere das Beamtentum so verheiligen müssen.


...ganz einfach: weil ich als Feuerwehrbeamter (verheiratet, 1 Kind, A8 Stufe 8, Steuerklasse 3) mit 3500 netto  ab Dezember 3800 netto (PKV schon abgezogen) nach Hause gehe - dazu kommt ein angenehmes Schichtmodell, Aufstiegschancen und die Pension ab 60.

Man sollte vielleicht vorher prüfen, ob eine Beamtenlaufbahn Sinn macht - offensichtlich macht es das nicht für alle Bereiche.
Titel: Antw:[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
Beitrag von: Dailydrvr am 12.08.2022 13:25
Ich setze mal noch das „woke“ Wort Work-Life-Balance dazu.
Komme ursprünglich aus der Logistik.
Jetzt habe ich keinen wirklichen Stress mehr, schaffbares Arbeitspensum, Freitags 12 Uhr Schluss.
Und, ich setze Fristen und muss sie nicht einhalten.
Dazu Kinderzuschläge für „mehr als 2 Kinder“ 🤪

Ja, einen Teil davon hat man sicher als Angestellter im öD auch. Die „sozialistische“ Kinderzulage sollte man bei entsprechender Familienplanung berücksichtigen.