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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: kcpb am 01.12.2021 07:07

Titel: Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: kcpb am 01.12.2021 07:07
Guten Morgen,

ein Beschäftigter "plant" bereits jetzt schon für das kommende Jahr 12 Gleitzeittage (1 pro Monat) zusätzlich zum Urlaub ein, ohne das entsprechende Stundenkontingent/Zeitguthaben im ESS vorweisen zu können.
Seine TDS und aktuellen Aufgaben spiegeln keinen Bedarf an Mehrarbeit wieder (wird bei uns regelmäßig besprochen) - wie ist eure Einschätzung? Könnte man in einem solchen Fall davon ausgehen, dass er nur Arbeitszeit "absitzt", um sich zusätzliche freie Tage zu ermöglichen? Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesem Bereich gemacht? Kennt eine gültige Rechtssprechung? Was kann/könnte man unternehmen?

zum Hintergrund:
Bereits in 2019 hat es mehrere Gespräche mit ihm gegeben (Aufbau von über 300 Mehrarbeitsstunden), mit dem Ergebnis, dass er selbst darauf zu achten hat, die monatliche Grenze von 20 Stunden nicht zu überschreiten,(Alles darüber muss über den Vorgesetzten digital beantragt werden -> macht er nicht, somit ist es bisher nicht aufgefallen) und einen erneuten Aufbau von unangekündigten Mehrarbeitsstunden zu unterlassen.

Die zwischen PR und Arbeitsstätte vereinbarte Gleitzeitregelung besagt ua., dass die Beschäftigten selbst für die Einhaltung der gesetzlichen und tariflichen Regelungen zur Arbeitszeit verantwortlich sind und monatlich einen GZA-Tag oder zwei halbe GZA-Tage in Anspruch nehmen können, wenn ein Zeitguthaben zustande gekommen ist.

Danke für Eure Antworten
VG aus Göttingen
Kerstin
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: archybald am 01.12.2021 07:12
Du hast es eigentlich schon selbst beantwortet:
...und monatlich einen GZA-Tag oder zwei halbe GZA-Tage in Anspruch nehmen können, wenn ein Zeitguthaben zustande gekommen ist.
Demnach ist es auch zulässig für entsprechendes Guthaben zu sorgen.

Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Max am 01.12.2021 07:29
1 Tag pro Monat fällt doch nicht ins Gewicht.
Was wurde denn aus den 300 Stunden. Diese kann man mit 12 GZA Tagen nicht abbauen.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: kcpb am 01.12.2021 07:37
2019 sollte nur als Info dienen, das ist alles erledigt.

Es geht hier um die Fragestellung, ob er bereits im Vorfeld 12 GZA-Tage "planen" kann, ohne ein Guthaben zu haben? oder ist dieses eher in die Richtung zu betrachten, dass er wissentlich, ohne vorliegende zusätzliche Arbeit, Stunden absitzt, um diese als GZA-Tage zu nutzen

Danke
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 01.12.2021 07:57
Es geht hier um die Fragestellung, ob er bereits im Vorfeld 12 GZA-Tage "planen" kann, ohne ein Guthaben zu haben? oder ist dieses eher in die Richtung zu betrachten, dass er wissentlich, ohne vorliegende zusätzliche Arbeit, Stunden absitzt, um diese als GZA-Tage zu nutzen
Warum sollte man das nicht planen können.
Es kommt doch alleinig auf die Art der Aufgaben an, ob man es planen kann, oder nicht.
Wenn tagesaktuell Arbeit reinkommt, die tagesaktuell wieder rausgehen muss, dann eher nicht.

Wenn ich monatlich 100 Vorgänge zu bearbeiten habe, dann kann ich das in 20*5 aufteilen, oder in 10*10 ...

Oder glaubst du, dass die überwiegende Menge der Beamten/TBler, die Freitag Mittags ins Wochenende gehen, diese Zeit vorher abgebummelt haben?

Wenn man das Gefühl hat, das der Kollegen ohne zu arbeiten im Büro rumsitzt, dann sollte die Führungskraft, dass einfach mehr beobachten und entsprechend Arbeit verteilen.

Oder umgekehrt, wenn er einen Tag im Monat freimacht, dann hat doch keiner deswegen mehr zu arbeiten für ihn, oder? Die Arbeit die im Jährlich/Monatlich/Wöchentlich zugeteilt wird, wird sich dadurch ja nicht ändern dürfen.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: XTinaG am 01.12.2021 08:00
Ob ein Bedarf an Mehrarbeit in seiner "TDS" ist doch völlig egal, da es nicht um Mehrarbeit geht. Mehrarbeit sind die Arbeitsstunden, die Teilzeitbeschäftigte über die vereinbarte regelmäßige Arbeitszeit hinaus bis zur regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von Vollbeschäftigten leisten, § 7 Abs. 6 TV-L. Die Stunden auf dem Gleitzeitkonto sind auch keine Mahrarbeitsstunden, siehe Protokollerklärung zu § 8 Abs. 4 TV-L.

Gleitzeitvereinbarungen dienen der Flexibilisierung der Arbeitszeit. Der im Beitrag genannte Arbeitnehmer flexibilisiert sie im durch die Dienstvereinbarung gesetzten Rahmen, er arbeitet also an einigen Tagen etwas mehr und kommt dafür an einem Tag nicht. Wo ist das Problem?
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: was_guckst_du am 01.12.2021 08:08
...eben....es wird doch eine Gleitzeitvereinbarung geben, in der geregelt wird, wieviel Plusstunden man aufbauen darf...solange die 12 Tage eben aus diesem Gutahaben gespeist werden (welches zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme vorhanden sein muss) und es möglich ist, 1 Tag pro Monat zu "gleiten", ist das alles überhaupt kein Problem...

...das 300 Std "angespart" wurden, ist eher ein Versagen der Führungskraft, die das zuließ...oder ein Mangel in der Vereinbarung (in meiner Dienstvereinbarung dürfedn Plusstunden angespart werden in Höhe der jeweiligen Wochenarbeitszeit)..darüber hinaus nur im Rahmen angeordneter Überstunden möglich...andere Stunden, die über diesen Wert gehen, verfallen!)
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Pukki am 01.12.2021 08:30
Bei uns ist das elektronische Zeiterfassungs- und Urlaubssystem so konfiguriert, dass Anträge, deren Genehmigungsfähigkeit von einem Guthaben abhängig ist, auch nur dann gestellt werden können, wenn ein entsprechendes Guthaben vorhanden ist - sprich: wenn ich nicht genug Stunden habe, kann ich auch keinen Zeitausgleich beantragen (oder auch eben "planen", wie du schreibst).
Grundsätzlich sollte man eine elektronische Zeiterfassung, die Ihr ja offenkundig nutzt, auch so konfigurieren können, wenn diese Abhängigkeiten vorgesehen sind.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: EiTee am 01.12.2021 08:44
Bei uns gilt die doppelte Menge, die auch von etlichen Beschäftigten während des Kalenderjahres aufgebraucht wird. Des Weiteren wird bei uns ebenfalls kein Zeitguthaben benötigt, es darf lediglich ein negativer Wert auf dem Zeitkonto nicht überschritten werden. Die Person ist mit seinen 12 mickrigen Tagen bei uns herzlich willkommen. Wir bummeln nur rum und gönnen uns dadurch knapp 5 Wochen mehr Urlaub. ;)
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: DiVO am 01.12.2021 10:12
Ich verstehe die Logik mit dem "rumsitzen, um Stunden aufzubauen" nicht. Wenn die aufgelaufen Plusstunden durch Zeitausgleich wieder abgebaut werden, dann ist das doch ein Nullsummenspiel, d.h. der MA verteilt seine Monatsarbeitszeit auf einen Tag weniger.

"Rumsitzen, um Stunden aufzubauen" bedeutet für mich, dass er trotz Zeitausgleich noch Stunden aufbaut auf seinem Gleitzeitkonto.

Zur Ausgangsfrage: Ich kenne es so, dass Gleittage nur geplant werden können, wenn der MA ein entsprechendes Zeitkontingent zur Verfügung hat. Ich schreibe hier bewusst Kontingent und nicht Guthaben, da die Meisten Arbeitszeitordnungen ja auch Minusstunden erlauben und in deren Rahmen darf der MA natürlich auch Zeitausgleich nehmen. Hier muss er dann die Stunden im Nachhinein wieder reinarbeiten.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Fäncy am 01.12.2021 12:11
Ich sehe in der Angelegenheit das Problem nicht.
Am Ende habt ihr (du und dein Kollege) doch exakt die gleiche Arbeitszeit geleistet, und das, wie es scheint im erlaubten Rahmen eurer Gleitzeitregelung.

Das ist wieder die selbe Denke wie bei einem Kollegen bei mir im Amt (ebenfalls Gleitzeitregelung).
Er kommt täglich um 06:00 Uhr und steht pünktlich um 15:30 vor der Stempeluhr. Wenn ich dann erscheine - meist erst gegen 09:00 Uhr - kommt gerne schon mal ein dummer Spruch. Dass ich dann aber dafür bis 18:30 vor Ort bin und die gleiche Stundenzahl gearbeitet habe wird da gerne vergessen.  ::)

Aber das ist ja eigentlich das schöne an solchen Regelungen: Jeder kann sich seine Arbeitszeit so einteilen, wie es in die persönliche Lebenssituation passt.

Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: kcpb am 01.12.2021 12:40
@Fäncy ... ich persönlich gehöre hier gar nicht erst ins Spiel, ich agiere in einer andere Liga ;-)

@Pukki ... genau so, auch bei uns ist das System so konfiguriert, dass du erst GZA beantragen kannst, wenn ausreichend Futer vorhanden ist

Es geht um die Gesamtsituation ... gar nicht wann er was leistet, sondern darum, dass er jetzt schon mal einplant, im nächsten Jahr jeden Monat zusätzliche !!! freie Tage zu nehmen, die er sich durch "Mehrarbeitsstunden" aufbaut. Von seinem Arbeitsaufwand hier, müsste es eher so sein, dass er täglich Minusstunden macht, da sein Arbeitsbereich eher vorteilhaft für ihn bemessen ist. (daher auch die Aussage, er sitzt sich zusätzliche Stunden zusammen ;-)) und ja natürlich, durch eine Gleitzeitregelung hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit Stunden anzusparen, um diese für einen freien Tag zu nutzen. Wenn sein Arbeitsumfang dieses aber gar nicht ermöglicht, stellt sich uns die Frage, WAS genau macht er in dieser "Sammelzeit"? bzw. plant er jetzt schon im Voraus, dass er sich über mehrere Stunden pro Monat "bewegungslos vor den Rechner setzt" und die Stunden ansammeln muss.

Versteht ihr, was ich meine?

Danke Euch
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: XTinaG am 01.12.2021 12:54
Mehrarbeitsstunden kommen im Sachverhalt überhaupt nicht vor. Auch wird ja weder mehr (Zeit) gearbeitet noch weniger. Vielmehr verteilt sich die Arbeitszeit lediglich anders. Es ist doch völlig bumms, wie sich die Arbeitszeit verteilt, die Auslastung des Arbeitnehmers ändert sich dadurch nicht.

Wo also ist das Problem?
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: was_guckst_du am 01.12.2021 12:54
@kcpb...der ganze Fall riecht eher nach kompletten Führungsversagen...ist das etwa deine Liga?  ;D
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Dude23 am 01.12.2021 13:02
Mein Senf dazu ist...
Wenn er für seine Wochenarbeitszeit zu wenig Arbeit hat, ist das nicht sein Problem, sondern das der Führungskraft. Die Gleitzeitregelung lässt offensichtlich zu, sich die Arbeitszeit in einem bestimmten Rahmen selbst einzuteilen. Es ist nun kein Verbrechen des Arbeitnehmers, wenn er diese Möglichkeit auch nutzt. Es ist zudem kein Verbrechen, wenn er im Voraus plant, diese Möglichkeit zu nutzen. Es ist ja nicht so, als würde er dann versuchen wollen sich die überzähligen Stunden auszahlen zu lassen. Er baut sie ja wieder ab. Genau dafür ist Gleitzeit ja da, was man auch daran erkennen kann, dass es die GZA-Tage bei euch gibt. Sonst wären die ja nicht notwendig.

Nehmen wir an er hat pro Monat (in diesem Beispiel 20 Arbeitstage zu je 7,8 Stunden) 156 Stunden zu leisten. Diese Stunden teilt er innerhalb des durch die Gleitzeitvereinbarung geregelten Rahmens so auf, dass er nach 19 Arbeitstagen nicht erst 148,2 Stunden, sondern bereits 156 Stunden geleistet hat. Dafür nimmt er am 20. Tag frei und hat dann die gleichen 156 Stunden wie alle anderen.
Wenn er grundsätzlich zu wenig zu tun hat, dann sitzt er zwischendurch so oder so rum. Auch wenn er 20 Tage arbeiten würde. Wo ist also das Problem? Wenn er nur für 130 Stunden zu tun hat, sitzt er in beiden Varianten 26 Stunden rum. Das kann er dann auch zuhause machen.

Ich denke dein Problem ist eher persönlicher Natur und es passt dir nicht, dass er, gemessen an seinen Sollstunden, zu wenig zu tun hat, während andere zu viel haben. Das ist aber, wie gesagt, nicht sein Problem.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Bastel am 01.12.2021 13:03
@kcpb...der ganze Fall riecht eher nach kompletten Führungsversagen...ist das etwa deine Liga?  ;D

Das glaube ich auch...

Er kapiert es einfach nicht...
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 01.12.2021 13:24
Versteht ihr, was ich meine?
Nein.

Würde ich verstehen, wenn man jeden Tag Arbeit zugewiesen bekommt und am Ende des Tages alles weg sein muss.
Dann kann man natürlich nicht planen wann man mehr Zeit braucht.
Wenn ich aber monatlich eine gewisse Menge an Arbeit habe, und sie in 19 statt 20 Tage erledige, obwohl 20 Tage veranschlagt sind, dann kann ich das doch so planen, dass ich sie in 19 Tage erledige und deswegen am 20. Tag frei habe!

Doofe Frage:
Bleibt an seinen Gleitzeittagen Arbeit liegen, die andere machen müssen?
Falls nein, wo ist das Problem.
Falls ja, warum hat das nicht einen Tag Zeit bis er wieder da ist?

und wenn ihr der Meinung seit, er würde bummeln, dann gebt ihm doch einfach mehr zu tun.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Gartenilse am 02.12.2021 21:25

Versteht ihr, was ich meine?


Ebenfalls nein.
Du hast hier echt einen Denkfehler. Mach Dich mal von Deinen Vorbehalten gegen ihn frei und stell Dir vor, er wäre ein neuer, völlig ubelasteter Kollege:
Er sammelt ja keine Stunden ZUSÄTZLICH an. Er verteilt nur seine Arbeit anders.
So z.B. auf Mo bis Donnertag je 10 Stunden. Ist ja erlaubt. Damit hat er an 4 Tagen 40 Stunden gearbeitet und wenn er den  Freitag nun "ganz normal" auf Arbeit kommt, hat er 8 Überstunden.

Diese 8 Stunden baut er am folgenden Freitag ab und hat damit dann sein Konto augeglichen und keine einzige Stunde "angesammelt", sondern  nur verteilt.
Wenn es bei Euch erlaubt ist, pro Monat einen Gleittag zu nehmen, darf man das auch planen, wenn das Zeiterfassungssystem es hergibt. Warum nicht! Dafür hat man doch die Gleitzeit.

Schwieriger in meinen Augen wäre es, wenn z. B.die Freitagsdienste durch seine Planung in Mehrzahl von den nicht so planungsfreudigen Kolleginnen und Kollegen übernommen werden müssten. Ansonsten alles prima so.

Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: PhoenixDea am 03.12.2021 11:27
Vielleicht verstehe ich es falsch, aber für mich stellt sich das so da:

Der Kollege könnte seine Arbeit locker innerhalb der regulär geplanten Arbeitszeit ableisten. Leistet die Arbeit aber absichtlich sooo langsam bzw. gar nicht, dass er ein Guthaben ansammelt.

Die Frage ist also:
1. Darf ich mir meine Gleitzeittage vorher planen mit dem Wissen, dass sie eigentlich nicht notwendig sind und
2. um diese Tage so zu nutzen meine Arbeit absichtlich verzögern, damit ich auf das notwendige Guthaben komme?

Mich würde interessieren, ob er komplett frei in der Auslegung seiner Arbeitszeit ist: z. B. in einer Woche ca. 39 h
oder 39 h bei regelmäßig 5 AT?
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: XTinaG am 03.12.2021 11:37
Der Umfang der Arbeitszeit ändert sich doch nicht. Es ändert sich lediglich, ob er sie an 21 oder nur an 20 Tagen im Monat erbringt.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Gartenilse am 03.12.2021 11:40
Vielleicht verstehe ich es falsch, aber für mich stellt sich das so da:

Der Kollege könnte seine Arbeit locker innerhalb der regulär geplanten Arbeitszeit ableisten. Leistet die Arbeit aber absichtlich sooo langsam bzw. gar nicht, dass er ein Guthaben ansammelt.

Die Frage ist also:
1. Darf ich mir meine Gleitzeittage vorher planen mit dem Wissen, dass sie eigentlich nicht notwendig sind und
2. um diese Tage so zu nutzen meine Arbeit absichtlich verzögern, damit ich auf das notwendige Guthaben komme?

Mich würde interessieren, ob er komplett frei in der Auslegung seiner Arbeitszeit ist: z. B. in einer Woche ca. 39 h
oder 39 h bei regelmäßig 5 AT?

Eben gerade nicht so, wenn ich es richtig verstanden habe. Für mich klingt es nach dem Gegenteil. Der Kollege verteilt nur von Vornherein(!) seine Arbeitszeit anders als "normal". Er möchte also gern einen Tag im Monat zusätzlich frei haben, ERGO plant er vorausschauend die freien Tage, um so jeweils vorher einzuarbeiten. Das nennt sich bei anderen AG auch "Arbeitszeitkonto". Wir tragen das auch oft schon in die Planung ein, damit die kollegen das sehen und ggfl. Veto einlegen können (wenn es nicht passt). Er bummelt also nicht extra rum, es sei denn, es gibt ein definiertes Tagesgeschäft ohne flexible Verteilung der Arbeit auf mehrere Tage. Dann wäre es so wie Du schreibst.
LG
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 03.12.2021 11:45
Vielleicht verstehe ich es falsch, aber für mich stellt sich das so da:
Ja absolut.
Deine Ausführung ist unsinnig.
Erarbeitet mit oder ohne Gleitzeittag exakt die gleiche Anzahl an Stunden und leistet das selbe!



Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: DarkRanger am 06.12.2021 07:53
Guten Morgen,
ich verstehe das Problem nicht so ganz. Der Kollege plant Gleitzeittage ein, das ist doch sehr nett wenn er mit den Kollegen im Vorfeld schon abspricht wann er nicht im Dienst ist. Ein erfahrener Mitarbeiter wird ja aus den vergangenen Jahren einschätzen können , wie sich seine Stunden entwickeln. Wenn am Tag X jedoch eben kein Guthaben auf dem Konto ist, muss er eben einen Tag Urlaub nehmen wenn er frei haben will. Vorplanung und Genehmigung sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe. Auch wenn es in der Vergangenheit zu Problemen kam, spricht nichts gegen eine Vorplanung seiner Abwesenheiten.

Die Art und Weise wie diese Stunden ggf. aufgebut werden, ist ein ganz anderes Thema. Hier ist die Dienstaufsicht und Führung gefragt. Auch die Einhaltung möglicher Auflagen aus vorgehenden Ereignissen ist Sache des Vorgesetzten.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: PhoenixDea am 06.12.2021 13:51
Guten Morgen,

ein Beschäftigter "plant" bereits jetzt schon für das kommende Jahr 12 Gleitzeittage (1 pro Monat) zusätzlich zum Urlaub ein, ohne das entsprechende Stundenkontingent/Zeitguthaben im ESS vorweisen zu können.
Seine TDS und aktuellen Aufgaben spiegeln keinen Bedarf an Mehrarbeit wieder (wird bei uns regelmäßig besprochen) - wie ist eure Einschätzung? Könnte man in einem solchen Fall davon ausgehen, dass er nur Arbeitszeit "absitzt", um sich zusätzliche freie Tage zu ermöglichen? Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesem Bereich gemacht? Kennt eine gültige Rechtssprechung? Was kann/könnte man unternehmen?

zum Hintergrund:
Bereits in 2019 hat es mehrere Gespräche mit ihm gegeben (Aufbau von über 300 Mehrarbeitsstunden), mit dem Ergebnis, dass er selbst darauf zu achten hat, die monatliche Grenze von 20 Stunden nicht zu überschreiten,(Alles darüber muss über den Vorgesetzten digital beantragt werden -> macht er nicht, somit ist es bisher nicht aufgefallen) und einen erneuten Aufbau von unangekündigten Mehrarbeitsstunden zu unterlassen.

Die zwischen PR und Arbeitsstätte vereinbarte Gleitzeitregelung besagt ua., dass die Beschäftigten selbst für die Einhaltung der gesetzlichen und tariflichen Regelungen zur Arbeitszeit verantwortlich sind und monatlich einen GZA-Tag oder zwei halbe GZA-Tage in Anspruch nehmen können, wenn ein Zeitguthaben zustande gekommen ist.

Danke für Eure Antworten
VG aus Göttingen
Kerstin

Vielen Dank für die Erklärung, meine Ausführung sei Unsinnig.
Wenn für mich eine wöchentliche Verteilung meiner Arbeitszeit auf 5 Tage pro Woche festgehalten wurde, dann darf mein AG davon ausgehen, dass ich
a) an 5 Tagen pro Woche da bin
b) dass ich meine Arbeit auf die entsprechende Arbeitszeit verteile

Wenn ich von Montag bis Donnerstag 2h zusätzlich im Büro bin und in dieser Zeit nur rumsitze um Freitag frei zu nehmen, dann bescheiße ich meinen AG. Wenn ich tatsächlich in den 2 zusätzlichen Stunden genug Arbeit habe und es also egal ist, ist die Situation eine andere.

Die Schilderung der TE lassen aber vermuten, dass die Person zusätzlich Zeit einfach rumbummelt, um sich freie Tage zu schaffen.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 06.12.2021 14:00

Die Schilderung der TE lassen aber vermuten, dass die Person zusätzlich Zeit einfach rumbummelt, um sich freie Tage zu schaffen.
nein, es ist zu vermuten, sofern die Person rumbummelt um dann einen Tag frei zu haben, dass er ansonsten am freien Tag rumbummeln würde.

Fakt ist: Er arbeitet doch exakt die gleichen Stunden in dem Monat, egal ob mit oder ohne Gleittag.

Fazit: wenn er rumbummeln kann, dann hat er zu wenig Arbeit in dem Monat.

Wenn an seinem freien Tag jedoch Arbeit (die er eigentlich machen müsste) jemand anderes macht, dann liegt Führungsversagen vor, denn das darf nicht passieren.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 06.12.2021 14:15
Wenn ich von Montag bis Donnerstag 2h zusätzlich im Büro bin und in dieser Zeit nur rumsitze um Freitag frei zu nehmen, dann bescheiße ich meinen AG. Wenn ich tatsächlich in den 2 zusätzlichen Stunden genug Arbeit habe und es also egal ist, ist die Situation eine andere.
Also alle die Freitags schon um 12:00 gehen sind potentielle AG Bescheißer?
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: PhoenixDea am 06.12.2021 15:21
wann bitte habe ich denn sowas geschrieben?
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: XTinaG am 06.12.2021 15:27
Wenn jemand Zeit zum rumbummeln hat, ist es doch egal, ob er am Freitag rumbummelt oder täglich 2 Stunden.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 06.12.2021 15:35
wann bitte habe ich denn sowas geschrieben?
Wo ist der Unterschied, ob jemand 4 Tage zusätzliche Stunden arbeiten (oder bummelt) damit er Freitag nach einem halbe Tag nach Hause geht (als das was gefühlt 90% der Beamten/Tbler in Ämtern so machen), zu demjenigen, der 20 Tage jeden Tag ein wenig mehr arbeitet (oder bummelt) damit er einen ganzen Tag frei hat?
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: PhoenixDea am 07.12.2021 09:38
Wenn jemand Zeit zum rumbummeln hat, ist es doch egal, ob er am Freitag rumbummelt oder täglich 2 Stunden.

Wenn jemand täglich neue Arbeit auf dem Tisch hat und diese im Grunde Tagesfertig in der normalen Arbeitszeit abgearbeitet werden kann,
dann arbeitet er seine 7,8 h normal, bummelt 2 zusätzliche Stunden rum, hat Freitag frei und die Arbeit vom Freitag bekommt jemand anderes drauf.

Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Organisator am 07.12.2021 09:52
Wenn jemand täglich neue Arbeit auf dem Tisch hat und diese im Grunde Tagesfertig in der normalen Arbeitszeit abgearbeitet werden kann,
dann arbeitet er seine 7,8 h normal, bummelt 2 zusätzliche Stunden rum, hat Freitag frei und die Arbeit vom Freitag bekommt jemand anderes drauf.
Na dann lässt man die Arbeit vom Freitag liegen und verteilt sie auf die kommenden vier Arbeitstage.
Ansonsten geht es ja laut Eingangsposting nicht um jeden Freitag frei, sondern um einen Freitag im Monat.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 07.12.2021 10:33
Wenn jemand Zeit zum rumbummeln hat, ist es doch egal, ob er am Freitag rumbummelt oder täglich 2 Stunden.

Wenn jemand täglich neue Arbeit auf dem Tisch hat und diese im Grunde Tagesfertig in der normalen Arbeitszeit abgearbeitet werden kann,
dann arbeitet er seine 7,8 h normal, bummelt 2 zusätzliche Stunden rum, hat Freitag frei und die Arbeit vom Freitag bekommt jemand anderes drauf.
Oder der Kollege kann sie liegen lassen und der abwesende Kollege kann es hinterher machen.
(so wie die Kollegen es ja auch machen, die am Freitag nachmittags einen halben Tag frei machen, oder muss dies Arbeit jemand dann machen der nicht am Nachmittag weg ist??)

Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Isie am 07.12.2021 10:36
Das ist doch eine Frage der Organisation. Bei uns war es früher so, dass Zeitausgleichstage vertreten wurden, das ist aber nun schon seit mehreren Jahren nicht mehr der Fall.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Kat am 07.12.2021 11:42
2019 sollte nur als Info dienen, das ist alles erledigt.

Es geht hier um die Fragestellung, ob er bereits im Vorfeld 12 GZA-Tage "planen" kann, ohne ein Guthaben zu haben? oder ist dieses eher in die Richtung zu betrachten, dass er wissentlich, ohne vorliegende zusätzliche Arbeit, Stunden absitzt, um diese als GZA-Tage zu nutzen

Danke

Kommt auf die Dienstvereinbarung an.Wir z.B. dürfen  auch ins Negative gleiten, auch mit Gleitzeittagen. Müssen halt bis zur Rente das Minus wieder aufgebaut haben auf Null.

Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: PhoenixDea am 07.12.2021 14:37
Wenn jemand täglich neue Arbeit auf dem Tisch hat und diese im Grunde Tagesfertig in der normalen Arbeitszeit abgearbeitet werden kann,
dann arbeitet er seine 7,8 h normal, bummelt 2 zusätzliche Stunden rum, hat Freitag frei und die Arbeit vom Freitag bekommt jemand anderes drauf.
Na dann lässt man die Arbeit vom Freitag liegen und verteilt sie auf die kommenden vier Arbeitstage.
Ansonsten geht es ja laut Eingangsposting nicht um jeden Freitag frei, sondern um einen Freitag im Monat.
das war ja auch nur ein Beispiel.....
ich wollte lediglich darauf hinaus, dass es auch Konstellationen gibt, in denen es nicht um die reine Verschiebung der Soll-Arbeitszeit geht.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: was_guckst_du am 07.12.2021 14:41
...inzwischen hat der Kollege schon die ersten Gleit-Tage rausgearbeitet... ;)
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 07.12.2021 14:46
das war ja auch nur ein Beispiel.....
ich wollte lediglich darauf hinaus, dass es auch Konstellationen gibt, in denen es nicht um die reine Verschiebung der Soll-Arbeitszeit geht.
Und in den Konstellationen sollte die Führungsebene durch die Arbeitsverteilung eingreifen, bzw. dort gibt es nur sehr eingeschränkt die Möglichkeit Gleitzeit zu machen.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Organisator am 07.12.2021 15:31
Und in den Konstellationen sollte die Führungsebene durch die Arbeitsverteilung eingreifen, bzw. dort gibt es nur sehr eingeschränkt die Möglichkeit Gleitzeit zu machen.

Genau. Wenn einem Mitarbeiter die Möglichkeit eingeräumt wird, die Monatsarbeitszeit auf einen Tag weniger zu verteilen, dann muss der Chef auch 12 Gleittage im Jahr akzeptieren.
Wenn die Art der Arbeitserbringung die Anwesenheit an jedem Arbeitstag notwendig macht, muss man den Kollegen von der Regelung der Gleittage ausschließen.
Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: WasDennNun am 07.12.2021 16:51
Und in den Konstellationen sollte die Führungsebene durch die Arbeitsverteilung eingreifen, bzw. dort gibt es nur sehr eingeschränkt die Möglichkeit Gleitzeit zu machen.

Genau. Wenn einem Mitarbeiter die Möglichkeit eingeräumt wird, die Monatsarbeitszeit auf einen Tag weniger zu verteilen, dann muss der Chef auch 12 Gleittage im Jahr akzeptieren.
Wenn die Art der Arbeitserbringung die Anwesenheit an jedem Arbeitstag notwendig macht, muss man den Kollegen von der Regelung der Gleittage ausschließen.
Richtig:
Grundsätzlich gehe ich bei AN, denen man Gleitzeit und Gleittage zubilligt, davon aus, dass deren Arbeit keine Fließbandarbeit ist, wo morgens die Arbeit reinkommt und abends die Arbeit fertig sein muss und alles was abends nicht fertig ist, am nächsten Tag nicht gemacht werden kann, weil ist ja ein neuer Tag.

So wie bei der Masse der Beamten/Angestellten die Freitagnachmittag Arbeit ja nicht von jemand anderes gemacht werden muss, so ist das bei Gleittagen genauso.


Titel: Antw:Mitarbeiter plant 12 Gleitzeittage im Voraus ein
Beitrag von: Angelsaxe am 19.01.2022 09:00
Eine überdrüssige Diskussion wie ich finde. Es ist bei uns im Amt Usus, dass Montag bis Donnerstag etwas Zeit angespart wird um Freitags zeitiger Feierabend zu machen - im Rahmen der Gleitzeit. Der hier angesprochene Kollege macht das doch einfach in einem etwas größeren zeitlichen Rahmen  ;D

Man darf doch nicht von "zusätzlichen" Urlaubstagen sprechen, wenn er vorab die Zeit herausarbeitet - hierbei ist seine Tätigkeit auch völlig unerheblich. Wenn er wenig zu tun hat, dann ist das nicht seine Schuld. Meiner Ansicht nach ist seine Planung absolut legitim.