Forum Öffentlicher Dienst

Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: Aktienprimus am 13.09.2022 09:28

Titel: TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2022 09:28
Ernstgemeinte Frage, in erster Linie an Führungskräfte, Ingenieure und ITler. Der Reallohnverlust ist ja mittlerweile nicht so gering und weitere spürbare Lohnsteigerungen beim TV-L eher dem Land der Träume anzusiedeln. Was treibt euch in Zeiten des Fachkräftemangels an, weiterhin unter den eher mäßigen Gehaltsbedingungen des TV-L eure Arbeit vernünftig zu verrichten? Und die Motivation nicht völlig zu verlieren?
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Garfield am 13.09.2022 09:40
Nach fast 3 Jahren Corona und nun einem halben Jahr Krieg und Inflation brauche ich überhaupt keine Motivation mehr um meinen Arbeitsplatz zu schätzen zu wissen. Ich muss nur nach draußen zu den Kollegen in der privaten Wirtschaft schauen, die die letzten Jahre Jobangst, Kurzarbeit, wegfallende Einnahmen usw hatten und dies nun nochmal verstärkt wahrnehmen.

Währnend hier im Forum gejammert wird, dass bei 19 Grad die Heizung noch nicht angeht im Büro.

Ich bin ganz glücklich mir seit Jahren um all das keinerlei Gedanken machen zu müssen. Man muss nur mal aufhören aus dem Dauernörgel-Modus rauszukommen.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: McOldie am 13.09.2022 09:46
Dir steht es doch frei, den Arbeitgber zu wechselb, um einen höheren Verdienst zu erreich. Im übrigen: nicht nur Führungskräfte, Ingenieure und ITler sind von dieser gesamtgesellschaftlichen Entwicklung betrooffen, so auch die Bürmitabeter/innen oder Arbeit/Arbeiterinnen. Diese vermutlich sogar noch mehr, als  die besser verdienenden Führungskräfte.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: mrfox am 13.09.2022 10:09
Ich muss nur nach draußen zu den Kollegen in der privaten Wirtschaft schauen, die die letzten Jahre Jobangst, Kurzarbeit, wegfallende Einnahmen usw hatten und dies nun nochmal verstärkt wahrnehmen.

Genau das mildert es etwas. Habe auch einige Bekannte in der Industrie und da sind gerade bspw. wieder Kurzarbeit, diesmal in Verbindung mit dem Strompreis, zur Diskussion und in Planung. Was mich im TV-L eher stört, ist die Umsetzung des AGs und dieser seiner Pflicht nicht oder mindestens zu langsam nachkommt. Mir verdirbt vor allem dieser ständige Grabenkampf den Spaß an meinem Job, weshalb ich auch wieder mehr die Jobportale beobachte.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: TVWaldschrat am 13.09.2022 10:27
Ich habe gekündigt und bin in die warme und sichere Wirtschaft (Sicher in der IT heißt, dass ich in 2 Wochen wieder einen Job habe, sollte was mit meinem alten Arbeitsplatz passieren). Mir sind in meinem Umfeld keine Fälle bekannt, in der sich eine Fachkraft (ITler und Ingenieure) sorgen um ihren Job machen musste. Klar, Betriebsauflösungen gibt es immer, auch ohne Corona und Krieg, weil man wieder unfähiges Management eingestellt hat, aber da hätte ich eher Angst vor, wenn Fachkräfte irgendwann nicht mehr benötigt werden.

Ich werde endlich entsprechend meiner Tätigkeiten bezahlt (Eingruppiert, da ich nach Tarif bezahlt werde), da die Personalabteilung fähig ist. Außerdem gibt es eine Leistungsabhängige Zusatzvergütung... auch nett.

Ich muss nur nach draußen zu den Kollegen in der privaten Wirtschaft schauen, die die letzten Jahre Jobangst, Kurzarbeit, wegfallende Einnahmen usw hatten und dies nun nochmal verstärkt wahrnehmen.

Genau das mildert es etwas. Habe auch einige Bekannte in der Industrie und da sind gerade bspw. wieder Kurzarbeit, diesmal in Verbindung mit dem Strompreis, zur Diskussion und in Planung. Was mich im TV-L eher stört, ist die Umsetzung des AGs und dieser seiner Pflicht nicht oder mindestens zu langsam nachkommt. Mir verdirbt vor allem dieser ständige Grabenkampf den Spaß an meinem Job, weshalb ich auch wieder mehr die Jobportale beobachte.

Die Grabenkämpfe und Ellenbögen der gelangweilten, aber chronisch "überarbeiteten" Verwaltungströten von links nach rechts, unten herauf und oben herab sind das, was mich nicht im öD halten kann. Denen geht es zu gut... Da muss es mal ordentlich knallen und Leute müssten auch Verantwortung für ihr tun tragen... passiert nicht, also entweder dran gewöhnen oder gehen :D
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2022 11:01
Dir steht es doch frei, den Arbeitgber zu wechselb, um einen höheren Verdienst zu erreich. Im übrigen: nicht nur Führungskräfte, Ingenieure und ITler sind von dieser gesamtgesellschaftlichen Entwicklung betrooffen, so auch die Bürmitabeter/innen oder Arbeit/Arbeiterinnen. Diese vermutlich sogar noch mehr, als  die besser verdienenden Führungskräfte.

Und was ist nun deine Antwort auf die eigentliche Fragestellung?

"Ich habe gekündigt und bin in die warme und sichere Wirtschaft (Sicher in der IT heißt, dass ich in 2 Wochen wieder einen Job habe, sollte was mit meinem alten Arbeitsplatz passieren). Mir sind in meinem Umfeld keine Fälle bekannt, in der sich eine Fachkraft (ITler und Ingenieure) sorgen um ihren Job machen musste."


Das klingt gut durchdacht. Weiterhin viel Erfolg! Die Angst vor Jobverlust verstehe ich auch nicht so ganz. Wenn die eigene Qualifikation stimmt sollte das in Zeiten von Fachkräftemangel lösbar sein. Ich erhalte viele Abwerbeversuche, auch aus dem ÖD. Daher die Fragestellung was insbesondere Ingenieure und ITler beim TV-L hält.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Leonhardt am 13.09.2022 11:28
Ernstgemeinte Frage, in erster Linie an Führungskräfte, Ingenieure und ITler. Der Reallohnverlust ist ja mittlerweile nicht so gering und weitere spürbare Lohnsteigerungen beim TV-L eher dem Land der Träume anzusiedeln. Was treibt euch in Zeiten des Fachkräftemangels an, weiterhin unter den eher mäßigen Gehaltsbedingungen des TV-L eure Arbeit vernünftig zu verrichten? Und die Motivation nicht völlig zu verlieren?

Bei mir ist es tatsächlich eine fehlende Alternative in der freien Wirtschaft. Ich habe mich damals dummerweise für ein Studium entschieden, dass überwiegend in den öD oder billige "Subunternehmen" führt. Ansonsten habe ich einfach meine Ansprüche an den Job angepasst und nehme an, dass es auch der durch die letzten Tarifrunden zum Ausdruck gebrachte Wille meines Arbeitgebers ist, dass wir die Sachen ruhig und gelassen angehen sowie kleinere Fehler auch mal tolerieren. Das ist ja auch beruhigend. ;)
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Bastel am 13.09.2022 11:46
Ansonsten habe ich einfach meine Ansprüche an den Job angepasst und nehme an, dass es auch der durch die letzten Tarifrunden zum Ausdruck gebrachte Wille meines Arbeitgebers ist, dass wir die Sachen ruhig und gelassen angehen sowie kleinere Fehler auch mal tolerieren. Das ist ja auch beruhigend. ;)

So sehe ich das auch. Verbeamtung in A10, die A11 voraussichtlich in ca. 1-2 Jahren und Familienzuschlag machen das Leben im öD erträglich.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Garfield am 13.09.2022 11:56
Dir steht es doch frei, den Arbeitgber zu wechselb, um einen höheren Verdienst zu erreich. Im übrigen: nicht nur Führungskräfte, Ingenieure und ITler sind von dieser gesamtgesellschaftlichen Entwicklung betrooffen, so auch die Bürmitabeter/innen oder Arbeit/Arbeiterinnen. Diese vermutlich sogar noch mehr, als  die besser verdienenden Führungskräfte.

Und was ist nun deine Antwort auf die eigentliche Fragestellung?

"Ich habe gekündigt und bin in die warme und sichere Wirtschaft (Sicher in der IT heißt, dass ich in 2 Wochen wieder einen Job habe, sollte was mit meinem alten Arbeitsplatz passieren). Mir sind in meinem Umfeld keine Fälle bekannt, in der sich eine Fachkraft (ITler und Ingenieure) sorgen um ihren Job machen musste."


Das klingt gut durchdacht. Weiterhin viel Erfolg! Die Angst vor Jobverlust verstehe ich auch nicht so ganz. Wenn die eigene Qualifikation stimmt sollte das in Zeiten von Fachkräftemangel lösbar sein. Ich erhalte viele Abwerbeversuche, auch aus dem ÖD. Daher die Fragestellung was insbesondere Ingenieure und ITler beim TV-L hält.

Generell hält es die wenigsten IT-Ler im TV-L. Ich komme aus dem Hochschulumfeld und die meisten Rechenzentren sind stark unterbesetzt und hatten die letzten Jahre Abgänge zu verzeichnen.

Ein Feld in dem der öD dann noch fischen kann sind ältere Kollegen, die auf das Hauen und Stechen in Teilen der freien Wirtschaft keine Lust mehr haben oder die mit ihrem 30 Jahre jüngeren Abteilungsleiter nicht mehr grün werden.
Meiner Erfahrung nach, bzw. entsprechende Antworten in den Bewerbungsgesprächen ergaben dann i.d.R. dass dieses Klientel den finanziellen Aspekt nicht mehr vorne an stellt.

Junge ITler die Geld verdienen und Karriere machen oder einen super aufregenden Job wollen findest du in der Regel nicht im öD wieder. Die finden ja gar nie den Weg in dieses System.

Und zum Jobverlust: Ja, hoch qualifizierte ITler finden immer einen Job. Auf ständige Wechsel muss man aber auch Lust haben, ist nicht jedermanns Sache. Und die letzten 3 Jahre haben mir gezeigt, dass vielleicht auch nicht jeder so hoch qualifiziert ist, wie er selbst denkt und dann auf einmal doch zittert, wenn es mal ernst wird.

Ich hab in den letzten 3 Jahren nicht einen Gedanken an Jobverlust verschwendet, aber auch keinen an Kurzarbeit, Lohnkürzung, gestrichene Boni, die Zukunft meiner Firma oder sonst irgendwas. Das mag manchem nichts wert sein, weil er heutzutage überall einen Job kriegt. Ich - mitten in der Familienplanungsphase - fand das mehr als angenehm.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: WasDennNun am 13.09.2022 12:04
Ich bin in meinem 30 Jahren Berufsleben zwischen öD und pW gependelt, habe über zwei Dekaden lang nur Zeitverträge gehabt (ohne jemals Jobangst zu haben).
Habe mich nun trotz Einkommens Einbußen seit einiger Zeit mich wieder in den öD bewegt.
Gründe:
Nähe zum Wohnort
Sehr gute Dienstreisen Regelungen
Tolles Thema, gigantisches Team (obwohl viele Beamte  ;) )
Ich kann hier was für Deutschland und insbesondere meinem Bundesland bewirken (als mittleres Zahnrad)
Kind/Kegel/Haus/Hof ist bestellt. Trotz der Gehaltsreduktion habe ich immer noch mehr als ich derzeitig verbrauche und neige nicht dazu meinen Kinder Unmengen zu vererben oder pflege teure Hobbies.

Stand derzeit: Es gibt keine Gründe wieder hier weg zugehen.
Der Job motiviert mich absolut, nebenbei konnte ich hier die Beamten bzgl. Tarifrecht umkrempeln, was auch ein Freude ist.

Sollte sich meine Führungsebene in den nächsten 10 Jahre (länger mache ich auf keinen Fall mehr)  zu schlechten ändern, dann könnte ich es mir überlegen. So lebe ich meine Freiheiten aus.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JC83 am 13.09.2022 12:10
Ich kann mich im HO großartigen Serien widmen (HoC, BCS, BB usw.), Lesen und vorm "Arbeiten" gehe ich ins Gym.
Leider habe ich aktuell nur 2x pro Woche HO. Ich spare mir meine "Arbeit" dann fürs Büro auf. Ich habe derzeit vielleicht 10-15 Stunden pro Woche tatsächlich zu tun- wenn es hoch kommt.

Bin in E11/4 - "Förderung" nach E12 geplant iVm Stufenverkürzung zur Stufe 5...
D.h. ich kassiere in naher Zukunft knappe 73 k für einen Teilzeitjob

Kannste dir nicht ausdenken... ;)
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JesuisSVA am 13.09.2022 12:26
Man ist doch eine Verpflichtung eingegangen, Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte in einem bestimmten zeitlichen Umfang gegen eine Entgeltzahlung zu tauschen, deren Umfang man in der konkreten Ausgestaltung Dritten überlassen hat. Welcher weiteren Motivation bedürfte es jenseits des Einhaltens des Vertrages, also eines Verhaltens, auf dem der zivilrechtliche Teil unserer Rechtsordnung beruht?
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Leonhardt am 13.09.2022 12:40
Ist die Arbeit mittlerer Art und Güte eigentlich jeweils auf den einzelnen Arbeitgeber, die Dienststelle oder das allgemeine Tätigkeitsprofil  bezogen?
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JesuisSVA am 13.09.2022 12:43
Sie ist auf den Arbeitnehmer bezogen. Es ist die Arbeitsleistung, die er unter angemessener Anspannung seiner Kräfte erbringen kann. Ein wenig leistungsfähiger Arbeitnehmer muss also eine geringere Leistung erbringen als einer mit hoher Leistungsfähigkeit.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: WasDennNun am 13.09.2022 12:43
Man ist doch eine Verpflichtung eingegangen, Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte in einem bestimmten zeitlichen Umfang gegen eine Entgeltzahlung zu tauschen, deren Umfang man in der konkreten Ausgestaltung Dritten überlassen hat. Welcher weiteren Motivation bedürfte es jenseits des Einhaltens des Vertrages, also eines Verhaltens, auf dem der zivilrechtliche Teil unserer Rechtsordnung beruht?
Das hat auch Spid schon nicht verstanden, das es Menschen gibt (wahrscheinlich die Mehrheit der Menschen), die Dinge wie Zufriedenheit über die Inhalte der Arbeit oder allgemeine Freude an der Arbeit, Spaß mit den Kollegen habe, [...] als hauptsächliche (alleinige) Motivation für die Wahl des Arbeitsplatzes ansehen.
Für die von dir genannten Dinge benötigt man keine Motivation, weil sie ja Selbstverständlichkeiten und Automatismen sind.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JesuisSVA am 13.09.2022 12:47
In der Frage geht es nicht um die Wahl des Arbeitsplatzes, es geht darum, wie man
weiterhin unter den eher mäßigen Gehaltsbedingungen des TV-L eure Arbeit vernünftig
weiter verrichten könne und
Zitat
die Motivation nicht völlig zu verlieren?
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: ichEinfachUnverbeamtet am 13.09.2022 14:36
Ich kann mich im HO großartigen Serien widmen (HoC, BCS, BB usw.), Lesen und vorm "Arbeiten" gehe ich ins Gym.
Leider habe ich aktuell nur 2x pro Woche HO. Ich spare mir meine "Arbeit" dann fürs Büro auf. Ich habe derzeit vielleicht 10-15 Stunden pro Woche tatsächlich zu tun- wenn es hoch kommt.

Bin in E11/4 - "Förderung" nach E12 geplant iVm Stufenverkürzung zur Stufe 5...
D.h. ich kassiere in naher Zukunft knappe 73 k für einen Teilzeitjob

 ;D Abgesehen von der EG geht es mir ähnlich. 3 Tage Telearbeit und - ich möchte es mal so formulieren - wenig bis gar nichts zu tun. Die wenige Arbeit ist aber ein hausgemachtes Problem, also nicht meins. Ich werde nicht betteln gehen ;)

Bis auf das gelegentliche Jammern auf hohem Niveau kann ich mich im öD nicht beklagen... In der pW müsste ich sicher mehr arbeiten  :P
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JC83 am 13.09.2022 14:42
Ich kann mich im HO großartigen Serien widmen (HoC, BCS, BB usw.), Lesen und vorm "Arbeiten" gehe ich ins Gym.
Leider habe ich aktuell nur 2x pro Woche HO. Ich spare mir meine "Arbeit" dann fürs Büro auf. Ich habe derzeit vielleicht 10-15 Stunden pro Woche tatsächlich zu tun- wenn es hoch kommt.

Bin in E11/4 - "Förderung" nach E12 geplant iVm Stufenverkürzung zur Stufe 5...
D.h. ich kassiere in naher Zukunft knappe 73 k für einen Teilzeitjob

 ;D Abgesehen von der EG geht es mir ähnlich. 3 Tage Telearbeit und - ich möchte es mal so formulieren - wenig bis gar nichts zu tun. Die wenige Arbeit ist aber ein hausgemachtes Problem, also nicht meins. Ich werde nicht betteln gehen ;)

Bis auf das gelegentliche Jammern auf hohem Niveau kann ich mich im öD nicht beklagen... In der pW müsste ich sicher mehr arbeiten  :P

Ich habe so langsam den Eindruck, dass "unsere" Zustände auf exorbitant viele Leute im öD zutreffen...
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: simmelbert am 13.09.2022 16:22
War jetzt einige Jahre in der TVL E10 angestellt. Entwicklungsmöglichkeiten bei uns gleich 0. An manchen Tagen ist 0,0 zu tun was furchtbar für mich ist. Habe jetzt eine neue Stelle bei einer großen deutschen Krankenversicherung. Ebenfalls öffentlicher Dienst aber Haustarifvertrag. Sind mal eben +40% Gehalt.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Brennholzverleiher am 14.09.2022 09:26
Ich kann mich im HO großartigen Serien widmen (HoC, BCS, BB usw.), Lesen und vorm "Arbeiten" gehe ich ins Gym.
Leider habe ich aktuell nur 2x pro Woche HO. Ich spare mir meine "Arbeit" dann fürs Büro auf. Ich habe derzeit vielleicht 10-15 Stunden pro Woche tatsächlich zu tun- wenn es hoch kommt.

Bin in E11/4 - "Förderung" nach E12 geplant iVm Stufenverkürzung zur Stufe 5...
D.h. ich kassiere in naher Zukunft knappe 73 k für einen Teilzeitjob

Kannste dir nicht ausdenken... ;)
Dito
Aktuell 2 Tage HomeOffice, die für Haushalt, private Termine usw. genutzt werden. Die Arbeit wird dann an den restlichen 3 Tagen im Amt erledigt. Unterm Strich leiste ich dadurch aber nicht weniger (und natürlich auch nicht mehr) als es noch kein HomeOffice gab.

Und erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass es solche Stellen ab einer gewissen Unternehmensgröße auch in der Wirtschaft gibt.

Ich habe gekündigt und bin in die warme und sichere Wirtschaft (Sicher in der IT heißt, dass ich in 2 Wochen wieder einen Job habe, sollte was mit meinem alten Arbeitsplatz passieren). Mir sind in meinem Umfeld keine Fälle bekannt, in der sich eine Fachkraft (ITler und Ingenieure) sorgen um ihren Job machen musste. Klar, Betriebsauflösungen gibt es immer, auch ohne Corona und Krieg, weil man wieder unfähiges Management eingestellt hat, aber da hätte ich eher Angst vor, wenn Fachkräfte irgendwann nicht mehr benötigt werden.
Das stimmt natürlich. Bei der aktuellen Marktlage kann man sich, z. B. als Softwareentwickler, sogar die Stellen nach Programmiersprachen oder sonstigen Vorlieben auswählen. Allerdings blicke ich mit Bedenken in die Zukunft. Wenn unsere Regierung fertig mit der vollständigen Zerstörung deutschlands ist, bleibt abzuwarten, wie der Markt dann aussieht und wie viele ITer tatsächlich noch benötigt werden.

Und ich finde ab E 13 S 3/4 ist der ö. D. auch finanziell nicht soooo schlecht. Laut einer Studie (https://www.computerwoche.de/a/der-grosse-gehaltsvergleich-in-der-informatik,3218378) lag das durchschnittliche Bruttogehalt in der IT bei 64.200 EUR und dort kommt man im ö. D. als ITer auch hin. 
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: WasDennNun am 14.09.2022 13:02
Und ich finde ab E 13 S 3/4 ist der ö. D. auch finanziell nicht soooo schlecht.
Korrekt, aber eher selten zu finden und wird dann (leider) auch nur für wH Absolventen geöffnet.
Zitat
Laut einer Studie (https://www.computerwoche.de/a/der-grosse-gehaltsvergleich-in-der-informatik,3218378) lag das durchschnittliche Bruttogehalt in der IT bei 64.200 EUR und dort kommt man im ö. D. als ITer auch hin.
Und man bekommt auch ITler, wenn man förderliche Zeiten und Stufenzulage gewährt, da die dann eben in diesen Regionen (anfangen).
Wer meint einen nicht Berufsanfänger als ITler mit unter 55T€ einstellen zu können, der sucht nur einfache SysAds als ersatz für die umgelernten VerwaltungsITbeamten
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: thesisko am 15.09.2022 08:27
Ich habe ein ganz anderes Problem. Meine Stelle wird nur noch EG9a bezahlt. Man muss für meine Job wirklich viel Leidenschaft und mitbringen und bereit sein, dass man nur so 60% einer Vergütung aus der Privatwirtschaft erhält. Jetzt ist meine Frau als Beamtin bei uns zuhause der finanzielle Leistungsträger und ich konnte es mir bisher leisten weniger zu bekommen, als möglich. Jetzt flattert eine Kostensteigerung nach der anderen ins Haus und wir müssen uns immer weiter einschränken.
Zurecht sagt sie jetzt, warum wir das weiter tun soll. Aktuell habe ich ein Angebot bei einer VW Tochter. Deutlich mehr Geld, bei nur 36h in der Woche. von 6 bis 20 Uhr kann ich unter Berücksichtigung betrieblicher Belage und des Arbeitszeitgesetzes frei entscheiden, wann ich die Leistung erbringe. Stundenkonto, Gleitzeittage, VW Fahrzeuge zu Mitarbeiterkonditionen, mobiles Arbeiten,...........
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Organisator am 15.09.2022 08:47
Ich habe ein ganz anderes Problem. Meine Stelle wird nur noch EG9a bezahlt. Man muss für meine Job wirklich viel Leidenschaft und mitbringen und bereit sein, dass man nur so 60% einer Vergütung aus der Privatwirtschaft erhält. Jetzt ist meine Frau als Beamtin bei uns zuhause der finanzielle Leistungsträger und ich konnte es mir bisher leisten weniger zu bekommen, als möglich. Jetzt flattert eine Kostensteigerung nach der anderen ins Haus und wir müssen uns immer weiter einschränken.
Zurecht sagt sie jetzt, warum wir das weiter tun soll. Aktuell habe ich ein Angebot bei einer VW Tochter. Deutlich mehr Geld, bei nur 36h in der Woche. von 6 bis 20 Uhr kann ich unter Berücksichtigung betrieblicher Belage und des Arbeitszeitgesetzes frei entscheiden, wann ich die Leistung erbringe. Stundenkonto, Gleitzeittage, VW Fahrzeuge zu Mitarbeiterkonditionen, mobiles Arbeiten,...........

Na wie schön, da hast du nicht nur ein Problem, sondern auch gleich die Lösung!
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 09:04
und die einzigen Unterschiede zu meinem AG:
39,5 h und nicht 36
weniger Geld
kein Mitarbeiter Auto

nun, das halte ich aus.
Aber VW Töchter sind ja auch wie eine Behörde, von daher wird man sich nicht umgewöhnen müssen

fare well
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: TVWaldschrat am 15.09.2022 12:11
und die einzigen Unterschiede zu meinem AG:
39,5 h und nicht 36
weniger Geld
kein Mitarbeiter Auto

nun, das halte ich aus.
Aber VW Töchter sind ja auch wie eine Behörde, von daher wird man sich nicht umgewöhnen müssen

fare well

Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Leonhardt am 15.09.2022 13:58
Ich habe ein ganz anderes Problem. Meine Stelle wird nur noch EG9a bezahlt. Man muss für meine Job wirklich viel Leidenschaft und mitbringen und bereit sein, dass man nur so 60% einer Vergütung aus der Privatwirtschaft erhält. Jetzt ist meine Frau als Beamtin bei uns zuhause der finanzielle Leistungsträger und ich konnte es mir bisher leisten weniger zu bekommen, als möglich. Jetzt flattert eine Kostensteigerung nach der anderen ins Haus und wir müssen uns immer weiter einschränken.
Zurecht sagt sie jetzt, warum wir das weiter tun soll. Aktuell habe ich ein Angebot bei einer VW Tochter. Deutlich mehr Geld, bei nur 36h in der Woche. von 6 bis 20 Uhr kann ich unter Berücksichtigung betrieblicher Belage und des Arbeitszeitgesetzes frei entscheiden, wann ich die Leistung erbringe. Stundenkonto, Gleitzeittage, VW Fahrzeuge zu Mitarbeiterkonditionen, mobiles Arbeiten,...........

Also bei so einem Angebot würde ich auch sofort gehen... Worauf wartest du?
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 14:24
Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)
Mein AG bietet mir ein geringeren Lohn als ich vorher hatte, dafür 7 min Fahrrad weg zum Job
(Macht also gut 5h pro Woche weniger Zeitaufwand für die Arbeit, da wäre auch eine 36h Woche negativ  ;D )
Ein tolles Kollegium (also die direkt mit mir arbeiten), ok hatte ich vorher auch
Eine sinnstiftende Aufgabe (oje, hoffentlich liest Spid das nicht), habe vorher doch relativ viel für die Rundablage bzw. nur für die Akquise des nächsten Projektes gearbeitet, ist irgendwann ermüdend

also unterm Strich wie du schreibst: Zeitaufwand, Geld und Work-Life-Balance müssen in einem ausgewogenem Verhältnis liegen und da bei mir glücklicherweise Geld nicht mehr die höchste Prio hat....
Vor 20 Jahren hätte ich meinen jetzigen Job wahrscheinlich nicht gemacht, da war das Geld wg. Kind/Kegel wichtiger
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Organisator am 15.09.2022 15:18
Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)

Ein angenehmes Arbeitsumfeld und sinnstiftende Tätigkeit. Wenn man 40 Stunden nur Mist machen muss, hilft auch mehr Geld nicht dauerhaft.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JesuisSVA am 15.09.2022 15:44
Was ist eine „sinnstiftende Tätigkeit“? Man liest das immer wieder, aber was soll das sein?
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Kaiser80 am 15.09.2022 15:50
Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)

Ein angenehmes Arbeitsumfeld und sinnstiftende Tätigkeit. Wenn man 40 Stunden nur Mist machen muss, hilft auch mehr Geld nicht dauerhaft.
Wir wir grade wieder merken: Ist doch alles total individuell.
Ich (Anfang 40) verabschiede mich nach nunmehr fast 14 Jahren wg Perspektivlosigkeit und Langeweile aus dem öD zu einem öD "nahen" privatrechtlichen AG...
WAZ reduziert sich, deutlich mehr mobiles arbeiten möglich (der Fahrtweg wär aber auch nur 15min länger), Lohn steigt >15%, ZVK wird übernommen, private KV, Dienstwagen zur Privatnutzung. Nur bei den 6,65 VL war nix zu machen ;D. Das wichtigste war aber ein herausfordernde Aufgabe und (Tatsache) sehr hohe Identifikation mit dem zukünftigen AG. Es spricht also alles für den Wechsel. Und doch, nach 14 Jahren war das für mich richtig richtig schwer das kollegiale Umfeld zu verlassen. Ohne das Arbeitsumfeld, wäre ich bestimmt schon früher gewechselt.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Kaiser80 am 15.09.2022 15:54

Eine sinnstiftende Aufgabe (oje, hoffentlich liest Spid das nicht),
Hat er... ;D
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Organisator am 15.09.2022 16:19
Was ist eine „sinnstiftende Tätigkeit“? Man liest das immer wieder, aber was soll das sein?

Das individuelle Gefühl, dass die Arbeit und die Arbeitsergebnisse Sinn haben. Sorgt bei mir für Zufriedenheit und Motivation. Mehr als ein paar Hunderter mehr Einkommen pro Monat.

(ehe jetzt jemand meckert: Funktioniert aber nur dann, wenn man ein für sich individuell passendes Einkommensniveau erreicht hat)
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JesuisSVA am 15.09.2022 16:30
Also sowas wie „Heute mal wieder Kriegswaffen für 90 Mrd. Euro in den Nahen Osten verhökert, ein gutes Gefühl!“ oder „Endlich konnte ich mit dem Erjagen dieser Nashörner was für die Erektion von Asiaten tun, das motiviert mich!“ im Gegensatz zu „Schon wieder das hart erwirtschaftete Geld der Steuerzahler an Leistungsempfänger ausgezahlt, wie sinnlos!“?
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Organisator am 15.09.2022 16:34
Also sowas wie „Heute mal wieder Kriegswaffen für 90 Mrd. Euro in den Nahen Osten verhökert, ein gutes Gefühl!“ oder „Endlich konnte ich mit dem Erjagen dieser Nashörner was für die Erektion von Asiaten tun, das motiviert mich!“ im Gegensatz zu „Schon wieder das hart erwirtschaftete Geld der Steuerzahler an Leistungsempfänger ausgezahlt, wie sinnlos!“?

Jeder zieht seine Motivation aus unterschiedlichen Arbeitsergebnissen. Manche finden es auch toll (und sinnstiftend), arme Leistungsempfänger in ihrem Lebensunterhalt zu unterstützen. Oder finden es toll, ein Feuer gelöscht oder einen Tisch reapiert zu haben, statt den ganzen Tag im Büro rumzusitzen.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JesuisSVA am 15.09.2022 16:38
Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Organisator am 15.09.2022 16:46
Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 18:30
Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: TVWaldschrat am 15.09.2022 21:48
Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.

Diese Formulierung würde für enorm geringes Selbstbewusstsein des Stellenausschreibungserfassungsbeamten/angestellten sprechen ;)
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 21:56
Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.

Diese Formulierung würde für enorm geringes Selbstbewusstsein des Stellenausschreibungserfassungsbeamten/angestellten sprechen ;)
Oder für einen reflektierten Menschen, der nicht eine Stellenbeschreibung mit 40% hohle Floskeln füllt.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Organisator am 16.09.2022 08:04
Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.
Eben, wenn da steht, wenn das für sie ein sinnstiftende Tätigkeit ist, dann sind sie bei uns richtig.
Wäre es korrekter, aber ebenso eine Unsinnige Phrase.

Und vor allem unnötig, da sie weder etwas über den AG verrät noch über die Anforderungen dessen an die Bewerber. Wenn der AG erklärt, warum er die Tätigkeit als sinnstiftend sieht, dann wäre ggf. noch etwas gewonnen.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: GofX am 16.09.2022 10:27
Das bedeutet ja, dass jmutmaßlich jede Tätigkeit eine sinnstiftende Tätigkeit ist. Nur halt nicht für jeden. Das machte aber auch das Inserieren mit „Wir bieten: … - eine sinnstiftende Tätigkeit“ zu ziemlichen Unsinn.

Das sehe ich ganz genau so. Sinnstiftend ist höchst individuell, insofern wäre das bei einer Stellenausschreibung nur eine Phrase.

Der Arbeitgeber geht wohl davon aus, dass eine "Mehrheit" so entscheiden würde, dass die angebotene Tätigkeit "sinnstiftend" ist. Uhd mit dieser "Mehrheit" sind nicht nur die Idioten gemeint, die sich in einer Kommentarfunktion oder einem Internet-Forum darüber aufregen, sondern auch die 95%, die sich erstmal gar nicht dazu äußern und z. B. nur auf direkte Befragung reagieren würden.

Dass nun einer von einer Million z. B. "Nase popeln" sinnstiftender als "IT in der Verwaltung am Laufen halten" empfindet, wird dabei einach mal als uninteressant aussortiert. Auch wenn es heutzutage scheinbar Pflicht ist, jede noch so kleine Minderheit berücksichtigen zu müssen.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JesuisSVA am 16.09.2022 10:46
Ob der Arbeitgeber von irgendwas ausgeht, kann ja dahingestellt bleiben. Fakt ist, ob etwas sinnstiftend ist, ist eine höchst individuelle und subjektive Einschätzung. Eine Tätigkeit ist nicht sinnstiftend an sich, sie ist für jemanden sinnstiftend.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: JC83 am 16.09.2022 10:46
Die Frage ist ja, was der AG einem sonst bieten sollte, wenn nicht Geld oder Geldwerte-Vorteile?

Edit: Und natürlich Work-Life-Balance, aber die ist ja durch reduzierte Arbeitszeit schon besser als im öD :)

Ein angenehmes Arbeitsumfeld und sinnstiftende Tätigkeit. Wenn man 40 Stunden nur Mist machen muss, hilft auch mehr Geld nicht dauerhaft.
Wir wir grade wieder merken: Ist doch alles total individuell.
Ich (Anfang 40) verabschiede mich nach nunmehr fast 14 Jahren wg Perspektivlosigkeit und Langeweile aus dem öD zu einem öD "nahen" privatrechtlichen AG...
WAZ reduziert sich, deutlich mehr mobiles arbeiten möglich (der Fahrtweg wär aber auch nur 15min länger), Lohn steigt >15%, ZVK wird übernommen, private KV, Dienstwagen zur Privatnutzung. Nur bei den 6,65 VL war nix zu machen ;D. Das wichtigste war aber ein herausfordernde Aufgabe und (Tatsache) sehr hohe Identifikation mit dem zukünftigen AG. Es spricht also alles für den Wechsel. Und doch, nach 14 Jahren war das für mich richtig richtig schwer das kollegiale Umfeld zu verlassen. Ohne das Arbeitsumfeld, wäre ich bestimmt schon früher gewechselt.

Interessant. Kannst du das gg.f etwas näher erläutern, soweit halbwegs anonymisiert möglich?
(Also Quali, vorherige Tätigkeit, jetzige Tätigkeit etc)
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Johann am 16.09.2022 12:13
Also sowas wie „Heute mal wieder Kriegswaffen für 90 Mrd. Euro in den Nahen Osten verhökert, ein gutes Gefühl!“ oder „Endlich konnte ich mit dem Erjagen dieser Nashörner was für die Erektion von Asiaten tun, das motiviert mich!“ im Gegensatz zu „Schon wieder das hart erwirtschaftete Geld der Steuerzahler an Leistungsempfänger ausgezahlt, wie sinnlos!“?

Ich kann jedenfalls sagen, was nicht sinnig war bei meiner vorherigen Tätigkeit: Regierung beschließt für wenige Monate eine Mehrwertsteuersenkung, die effektiv gar nix bringt, aber bei mir, der das ERP-System betreute, enormen Aufwand. Den steckt man dann rein, nur um nach wenigen Monaten alles rückabzuwickeln. Da kann man auch an den Strand gehen und ein Loch buddeln, es wieder zuschütten und wieder ausgraben. Am Ende hat man Arbeit verrichtet, aber es war sinnlos.

Oder man baut ins ERP-System Funktionen ein, die irgendein Anwender haben wollte (und vom Chef delegiert wurden), die recht zeitintensiv sind, nur um dann anhand von Zeitstempeln zu sehen, dass geforderte, super-duper wichtige Funktion nie genutzt wurde.

Das was ich da gemacht habe, war zwar nur für interne Zwecke gedacht und betraf in den einzelnen Teilbereichen vielleicht eine niedrige zweistellige Zahl von Nutzern, aber die jetzige Stelle gefällt mir doch besser. Da habe ich in etwa 3000 Institutionen, die ich mit meiner Entwicklung erreiche und das Gefühl habe, ihnen wirklich Arbeit abzunehmen, weil da echt viel drüber läuft. Nicht so wie die Funktionen vorher, die alle 3 Jahre mal ausgeführt werden und dann 10 Minuten Excel-Auswertung ersparen.
Titel: Antw:TV-L: Wie motiviert ihr euch zur Arbeit bei der schlechten Gehaltsentwicklung?
Beitrag von: Kaiser80 am 16.09.2022 15:40

Interessant. Kannst du das gg.f etwas näher erläutern, soweit halbwegs anonymisiert möglich?
(Also Quali, vorherige Tätigkeit, jetzige Tätigkeit etc)
PN