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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: RsQ am 08.08.2019 17:04

Titel: Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 08.08.2019 17:04
Mal in die Runde gefragt: Wie ist euer Eindruck bzgl. der Bewerberlage in den Verwaltungen der Kommunen?

Ich sehe gerade eine Ausschreibung mit dieser Anforderung:

Zitat
Voraussetzung für die Besetzung der Stelle ist die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten, die Befähigung für das 2. Einstiegsamt der Laufbahngruppe 1, Fachrichtung Allgemeine Dienste, die erfolgreich abgelegte Angestelltenprüfung I oder andere Verwaltungs- oder Büroberufe mit mindestens 2-jähriger Berufserfahrung im [...]bereich.

Die Stelle fände ich v.a. inhaltlich interessant, würde mich aber bzgl. der Voraussetzungen zur letztgenannten Gruppe zählen (seit mehreren Jahren im Themenfeld selbständig tätig, aber durchaus auch mit Erfahrung in Verwaltungen, ohne das jetzt per VFA o.ä. vertieft zu haben).

Deshalb mal etwas "Glaskugel-Statistik": Bekommen Kommunen ihre Stellen üblicherweise problemlos mit Bewerbungen von VFA & Co. besetzt? Oder hätte man da auch mit "Fremderfahrungen" eine gewisse Chance?

(Es ist ja eher kein Bereich a la Ingenieure oder IT, der unter den Fachkräftemangel fällt.)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 08.08.2019 17:15
Hast Du denn einen „Büroberuf“ erlernt?

Zu den Fragen:
Kommt darauf an.
Kommt darauf an.
Kommt darauf an.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 08.08.2019 17:18
Nein, ich habe studiert + Berufserfahrung.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 08.08.2019 17:20
Also erfüllst Du die Voraussetzungen nicht.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 08.08.2019 17:44
Schade.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 09.08.2019 06:34
Nein, ich habe studiert + Berufserfahrung.

Und willst damit in den einfachen Dienst? bzw. in E5/6/7?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Laemat am 09.08.2019 07:01
Erfahrung in der Bundesbehörde.
Bewerbung auf mDienstposten > 100+
Bewerbung auf g und h Dienstposten 1 bis 2 (dann hoffentlich fachlich geeignet, teilweise nicht einmal das)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 09.08.2019 07:37
Erfahrung in der Bundesbehörde.
Bewerbung auf mDienstposten > 100+
Bewerbung auf g und h Dienstposten 1 bis 2 (dann hoffentlich fachlich geeignet, teilweise nicht einmal das)

Wenn der mDienstposten dann noch unbefristet ist... Wobei diese in bei meinem vorherigen AG so gut wie immer nur Intern ausgeschrieben wurden.

Bei g+h Dienstposten im tech. Bereich schaut es nach Rücksprache mit ehemaligen Kollegen so ähnlich wie oben beschrieben aus. Hatte vor kurzem ein Bewerbungsgespräch in dem ich der einzigste eingeladene Kandidat war. Aber dann bei der Stufenfeststellung knausern wollen...
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: TV-Ler am 09.08.2019 08:39
Bei g+h Dienstposten im tech. Bereich schaut es nach Rücksprache mit ehemaligen Kollegen so ähnlich wie oben beschrieben aus. Hatte vor kurzem ein Bewerbungsgespräch in dem ich der einzigste eingeladene Kandidat war. Aber dann bei der Stufenfeststellung knausern wollen...
Im Bereich g+h Dienstposten würde ich, wenn du tatsächlich der einzigste eingeladene Kandidat warst, auch mindestens knausern wollen ...  8)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Majon am 09.08.2019 08:39
Bei uns, Kleinstadt mit 25.000 Einwohnern in Schleswig-Holstein, sieht es folgendermaßen aus:

Verwaltung:
Bewerbungen für Stellen von EG 3 - 9a: >20 geeignete Bewerber
Bewerbungen für Stellen von EG 9b - 15: < 3 geeignete Bewerber

Technik:
Bewerbungen von Fachkräften aus technischen Berufen, wie zum Beispiel Fachkraft für Abwassertechnik/Ver- und Entsorger, EG 5 - 7, sowie Abwassermeister, EG 8 - 9b: 0, in Worten: NULL!   
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 09.08.2019 09:54
Bei uns, Kleinstadt mit 25.000 Einwohnern in Schleswig-Holstein, sieht es folgendermaßen aus:
Technik:
Bewerbungen von Fachkräften aus technischen Berufen, wie zum Beispiel Fachkraft für Abwassertechnik/Ver- und Entsorger, EG 5 - 7, sowie Abwassermeister, EG 8 - 9b: 0, in Worten: NULL!

Wunderts dich bei der Bezahlung? Als Meister oder Techniker sind höchstens die Gehälter der Endstufe interessant.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 09.08.2019 12:57
Nein, ich habe studiert + Berufserfahrung.

Und willst damit in den einfachen Dienst? bzw. in E5/6/7?

Es ist mit EG8 ausgeschrieben. Und da hätte ich (nach Abzug der Kosten) netto mehr in der Tasche (+ Gewinn an Work/Life-Balance), als wenn ich für EG11 in die nächstgrößere Großstadt pendeln würde.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: DiVO am 09.08.2019 13:38
Nein, ich habe studiert + Berufserfahrung.

Und willst damit in den einfachen Dienst? bzw. in E5/6/7?

Es ist mit EG8 ausgeschrieben. Und da hätte ich (nach Abzug der Kosten) netto mehr in der Tasche (+ Gewinn an Work/Life-Balance), als wenn ich für EG11 in die nächstgrößere Großstadt pendeln würde.
Dafür später auch weniger Rente und im Fall der Fälle einen geringeren Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: BAT am 09.08.2019 15:03
Viele Einzelheiten sind zu beachten, unter anderem auch der höhere prozentuale Anspruch auf die Jarhressonderzahlung in E8. Gaaanz wichtig ist die STUFE. In vielen Konstellationen ist diese wichtiger als die GRUPPE.

Was soll denn drinsitzen? Mit E8/6 könntest Du finanziell sogar besser fahren als mit E11/1 bei Einstellung. Gilt aber wohl nicht für Berufsanfänger, macht aber sehr viel aus.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 11.08.2019 18:21
Viele Einzelheiten sind zu beachten, unter anderem auch der höhere prozentuale Anspruch auf die Jarhressonderzahlung in E8. Gaaanz wichtig ist die STUFE. In vielen Konstellationen ist diese wichtiger als die GRUPPE.

Was soll denn drinsitzen? Mit E8/6 könntest Du finanziell sogar besser fahren als mit E11/1 bei Einstellung. Gilt aber wohl nicht für Berufsanfänger, macht aber sehr viel aus.


Bei der Sonderzahlung macht’s keine 10% aus, also eher vernachlässigbar. Ich kenne nicht den Fahrweg des TE, aber schon bei der 11/2 macht’s nen schönen Batzen Geld aus... von der 11/3 ganz zu schweigen.

Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: BAT am 11.08.2019 20:54
Ich meinte auch eher etwas relatives und nicht was absolutes im Vergleich. Und wenn man mit 50 einsteigen sollte und E8/6 bekommt statt E11/10 ist der Unterschied nicht so groß. Bei E8 in Bezug auf Preis - Leistung evtl. auch in allen Stufen besser ;)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 12.08.2019 07:50
Wer mit 50 einsteigt hat die minimlste Chance mit E8S6 einzusteigen?
Und hat keine Chance bei E11 in der Stufe 3 anzufangen?
Seltsames Konstrukt.
Aber selbst wenn dem so sein könnte, wäre es immer noch ein schneller Gewinn in der E11.

Also vollkommen unverständlich und nicht darstellbar deine Aussage, dass man in E8 (egal welche Einsstiegsstufe) man bessergestellt sein könnte als in der E11 oder E10 (selbst wenn man bei Stufe 1 anfangen würde). Da ist man monetär doch immer auf der besseren Seite.

Also mir ist vollkommen unklar was du ausdrücken willst.

Oder willst du darauf hinaus, dass jemand die Arbeit der E11 überfordert und in der E8 er ein leichter verdientes Geld hat?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: BAT am 12.08.2019 09:11

Oder willst du darauf hinaus, dass jemand die Arbeit der E11 überfordert und in der E8 er ein leichter verdientes Geld hat?

Selbstredend sollte man sein ganzes Leben nach Preis/Leistung bzw. Kosten/Nutzen ausrichten.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: D-x am 12.08.2019 09:34
Zur ursprünglichen Frage:
In meinem Umkreis ist die Besetzung von Stellen im Bereich E6-E8 durchaus schwierig, die Bewerberlage dürftig. VFA stehen da nicht unbedingt häufig zur Auswahl, daher werden die Ausschreibungen auch für andere kaufmännische Berufe wie Bürokaufleute, Sozialversicherungskaufleute, Rechtsanwalts- (und Notar-) Fachangestellte usw. geöffnet. Andernfalls wären einige Stellen nicht mehr zu besetzen.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 12.08.2019 10:59

Oder willst du darauf hinaus, dass jemand die Arbeit der E11 überfordert und in der E8 er ein leichter verdientes Geld hat?

Selbstredend sollte man sein ganzes Leben nach Preis/Leistung bzw. Kosten/Nutzen ausrichten.

Dieser sehr allgemeinen Aussage ist nichts hinzuzufügen. Allerdings muss auch ein 50 Jähriger noch 15-17 Jahre arbeiten. Das macht Brutto halt mal über 150k aus...
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kaiser80 am 12.08.2019 11:03
Wir als Landkommune in NRW mit ca.20T Einwohnern bekommen in denletzten 2-3 Jahren, sofern wir ausschließlich für VFA bzw. AL2 oder mD bzw. gD(h) ausschreiben nix mehr an Bewerbungen. KiGa und Handwerkliche Berufe stellen sich bei uns noch immer ganz ok dar.

Wir werden die Ausschreibungen auch dem Personenkreis "öffnen" wie  @D-x schreibt, ggf mit verpflichtender Fortbildung.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Landsknecht am 13.08.2019 09:01
Bei uns, Großstadt Bayern (nicht München) ist es sehr schwierig Verwaltungskräfte in E6-7 zu bekommen, dies betrifft vor allem Service-Center, Einwohneramt etc. Teilzeit in E6 ist halt nicht sehr lukrativ... Zur Zeit wird wieder mal die Gewährung einer Schalterzulage diskutiert, könnte diesmal sogar klappen.

Nachdem die Bewerber aus kaufmännischen Berufe auch nicht mehr viel hergeben, soll künftig noch weiter geöffnet werden in Richtung Hauptsache eine Bewerbung. Nächstes Problem ist die verpflichtende Teilnahme am AL1, sobald dieser absolviert ist verabschieden sich die Mitarbeiter natürlich verständlicherweise auf die E8er-Stellen die frei werden. So ist eine hohe Fluktuation mit ständig neu anzulernenden Mitarbeitern entstanden.

Deswegen sollen künftig neu eingestellte eine Qualifikation "light" erhalten, die sie nur für die Stelle nutzen können auf der sie sitzen und eine Weiterbewerbung erschwert wird...

Bei den technischen Berufen ist es bei der boomenden Baubranche momentan sehr schwierig, Techniker oder Meister von E9a-9c zu bekommen. Das geht meist nur noch mit internen Bewerbungen.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: MrRossi am 13.08.2019 09:52
Bei uns, Großstadt Bayern (nicht München) ist es sehr schwierig Verwaltungskräfte in E6-7 zu bekommen, dies betrifft vor allem Service-Center, Einwohneramt etc. Teilzeit in E6 ist halt nicht sehr lukrativ... Zur Zeit wird wieder mal die Gewährung einer Schalterzulage diskutiert, könnte diesmal sogar klappen.

Nachdem die Bewerber aus kaufmännischen Berufe auch nicht mehr viel hergeben, soll künftig noch weiter geöffnet werden in Richtung Hauptsache eine Bewerbung. Nächstes Problem ist die verpflichtende Teilnahme am AL1, sobald dieser absolviert ist verabschieden sich die Mitarbeiter natürlich verständlicherweise auf die E8er-Stellen die frei werden. So ist eine hohe Fluktuation mit ständig neu anzulernenden Mitarbeitern entstanden.

Deswegen sollen künftig neu eingestellte eine Qualifikation "light" erhalten, die sie nur für die Stelle nutzen können auf der sie sitzen und eine Weiterbewerbung erschwert wird...

Bei den technischen Berufen ist es bei der boomenden Baubranche momentan sehr schwierig, Techniker oder Meister von E9a-9c zu bekommen. Das geht meist nur noch mit internen Bewerbungen.

Ich wiederhole mich wenn ich sage, dass der Fachkräftemangel nicht nur bei den >EG9 herrscht. Um so enttäuschender die letzten Tarifergebnisse Meister/Techniker in Bund/Länder sowie Kommunen.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: BAT am 13.08.2019 10:46
Das Fehlen an geeigneter Bewerbern ist ein sehr positives Signal und Ausdruck einer nahezu erreichten Vollbeschäftigung. Dort wo sie nicht herrscht liegt ein mangelnde geografische Mobilität vor, die geistig fehlende Mobilität fällt hier im Vergleich weit zurück.

Der Staat ist mithin aufgerufen, sich auf seine Kernaufgaben zu beschränken und en Bürokratiedschungel zu lichten, um gar keinen Personalbedarf künstlich zu erzeugen.

Kann ja nicht sein, daß wir wegen Personalmangels keine Maschinen für China produzieren könnten, weil 5000 Sachbearbeiter den Anspruch auf eine Grundrenten prüfen, etc.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: heidi80 am 13.08.2019 10:47
Ich kann da leider nur zustimmen. Ausgebildete VFA sind kaum noch vorhanden. Man muss echt bereits die anderen kaufmännischen Berufe mitnehmen, um überhaupt ein paar zur Auswahl zu haben. Leider fehlt dann natürlich ein wenig die rechtliche Ausbildung. Warum das so ist? Ich wüsst das auch gern. Wollten denn "früher" mehr Schüler VFA werden als heute? Wollen heute alle nur noch studieren? Ich kanns mir nicht erklären -.-
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 13.08.2019 11:53
Teilzeit in E6 ist halt nicht sehr lukrativ...
Das ist auch schwerlich noch ein Einkommen, von dem man Lebensunterhalt bestreiten kann, in einer Großstadt zumal. Das ist die klassische Zuverdienst-Stelle für Ehepartner/-innen ... und das Geld geht dann zum Großteil für den Kita-Platz drauf.

Da vermutlich auch in Bayern das "traditionelle" Bild der zu Hause bleibenden bzw. allenfalls hinzuverdienenden Frau immer weiter zurückgeht, könnte das Problem für dieses gering vergütete Teilzeit-Segment künftig noch zunehmen?!
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 13.08.2019 11:56
Zur ursprünglichen Frage:
In meinem Umkreis ist die Besetzung von Stellen im Bereich E6-E8 durchaus schwierig, die Bewerberlage dürftig. VFA stehen da nicht unbedingt häufig zur Auswahl, daher werden die Ausschreibungen auch für andere kaufmännische Berufe wie Bürokaufleute, Sozialversicherungskaufleute, Rechtsanwalts- (und Notar-) Fachangestellte usw. geöffnet. Andernfalls wären einige Stellen nicht mehr zu besetzen.

... und was wäre dann, wenn sich jemand mit Studium + Berufserfahrung meldet (also jemand wie ich 8)), der die Stelle inhaltlich interessant findet und thematisch gewissen Bezug dazu hat?

Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 13.08.2019 11:58
Wollen heute alle nur noch studieren?
Nicht alle, aber wesentlich mehr.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 13.08.2019 14:00
Zur ursprünglichen Frage:
In meinem Umkreis ist die Besetzung von Stellen im Bereich E6-E8 durchaus schwierig, die Bewerberlage dürftig. VFA stehen da nicht unbedingt häufig zur Auswahl, daher werden die Ausschreibungen auch für andere kaufmännische Berufe wie Bürokaufleute, Sozialversicherungskaufleute, Rechtsanwalts- (und Notar-) Fachangestellte usw. geöffnet. Andernfalls wären einige Stellen nicht mehr zu besetzen.

... und was wäre dann, wenn sich jemand mit Studium + Berufserfahrung meldet (also jemand wie ich 8)), der die Stelle inhaltlich interessant findet und thematisch gewissen Bezug dazu hat?

Der muss einen Dachschaden haben.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: DiVO am 13.08.2019 14:28
Bei uns bewerben sich sehr viele Bankkaufleute im Alter 45 +, deren Steller entweder bereits wegrationalisiert wurde oder in naher Zukunft wegfallen wird. Ansonsten bewerben sich auf die Stellen, die zwischen E5 und E8 ausgeschrieben sind, hauptsächlich junge Frauen aus der Industrie, die glauben, dass sie im Öffentlichen Dienst weniger Stress, geregelteren Feierabend und leichter in Teilzeit nach der Geburt des im Kopfe bereits geplanten Kindes arbeiten können.

An sich sind diese Leute fachlich alle durch die Bank weg gut, besonders engagiert oder daran interessiert sich selbst oder den Betriebt voranzubringen sind sie nicht.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Muenchner82 am 13.08.2019 14:43
Deswegen sollen künftig neu eingestellte eine Qualifikation "light" erhalten, die sie nur für die Stelle nutzen können auf der sie sitzen und eine Weiterbewerbung erschwert wird...

Falls noch nicht bekannt; die BVS hat dafür vor einigen Jahren schon den sog. ELV geschaffen: https://www.bvs.de/ausbildung/verwaltung/einfuehrungslehrgang-verwaltung-elv/index.html
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: BBBB am 13.08.2019 15:58
Wir sind eine Kommune mit ca. 16.500 Einwohnern in BW

In den Verfahren der letzten 3 Jahre kann ich die Bewerbungen von ausgebildeten VFA an einer Hand abzählen. Egal ob für Bürgerbüro, Kämmerei, Kasse, Liegenschaftsverwaltung, Personalamt... Wir müssen zwangsweise auf kaufmännische Ausbildungen ausweichen. Wobei wir da jetzt durchweg positive Erfahrungen gemacht haben, es bedarf halt längerer Einarbeitung.

Techniker/Meister oder Ingenieure sind quasi nicht zu bekommen.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: MrRossi am 13.08.2019 16:06
Wir sind eine Kommune mit ca. 16.500 Einwohnern in BW

In den Verfahren der letzten 3 Jahre kann ich die Bewerbungen von ausgebildeten VFA an einer Hand abzählen. Egal ob für Bürgerbüro, Kämmerei, Kasse, Liegenschaftsverwaltung, Personalamt... Wir müssen zwangsweise auf kaufmännische Ausbildungen ausweichen. Wobei wir da jetzt durchweg positive Erfahrungen gemacht haben, es bedarf halt längerer Einarbeitung.

Techniker/Meister oder Ingenieure sind quasi nicht zu bekommen.

Techniker/Meister werden in den meisten Fällen ja auch mit der 8/9a abgespeist, also nach Meinung einiger Herren eh keine wirklichen "Fachkräfte". Da gehts den meisten AL2ern besser.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Laemat am 14.08.2019 07:56
in meinem Bereich von 8 Sollstellen, Ing. (FH)
4 unbesetzt, 2 Teilzeit, 1 teilweise freigestellt, 1 Vollzeit...

zum Teil schon 3 Ausschreibungsrunden ohne geeignete Bewerber (ausgeschrieben. E10/ E11 unbefristet)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Fragmon am 14.08.2019 08:48
Ich gehe davon aus, dass es nicht nur an der finanziellen Vergütung liegt. Wenn ich mir die Ausschreibungen von Behörden und Kommunen anschaue, hätte ich auch kein Interesse mich zu bewerben. Meist 10 Anstriche an Aufgaben, 10 Anforderungen und meist keine bis maximal zwei Anstriche "wir bieten". Der öd muss sich nicht verstecken, er muss es nur lernen, sich attraktiv zu präsentieren.

Weiterhin sind die Bewerbungsverfahren eingestaubt. Wer immer noch Wert auf postalische Bewerbungen legt, brauch sich nicht wundern, dass er keine Bewerbungen bekommt.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 14.08.2019 10:59
Weiterhin sind die Bewerbungsverfahren eingestaubt. Wer immer noch Wert auf postalische Bewerbungen legt, brauch sich nicht wundern, dass er keine Bewerbungen bekommt.

Ja, ist was dran. Ich hab damals auch jedesmal mit den Augen gerollt, wenn man sich bei einer Behörde nur per ausgedrucktem Papier bewerben konnte.

Interessant ist vielleicht auch: Mein AG (Zuwendungsempfänger, Anwendung des TVöD) hat nun aufgehört, VFAs auszubilden. Bisher waren es immer VFA und Kaufleute für Büromanagement (bzw. vorher Bürokaufleute) gleichermaßen, jetzt nur noch KfB.

Einer der Gründe: Die VFA sind schlichtweg zu lange Zeiträume am Stück "weg", im Blockunterricht. Zweimal im Jahr ca. sechs Wochen am Stück Berufsschule plus, je nach Jahrgang ein paar Wochen mehr, ein paar Wochen weniger, noch einmal sechs Wochen ausbildungsbegleitender Lehrgang (Blockunterricht im BVA). Sie sind somit ein gutes Drittel des Jahres gar nicht vor Ort, während die KfB halt an zwei Tagen der Woche in der Berufsschule sind, ansonsten aber anwesend und voll mitarbeiten können.

Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 14.08.2019 11:11
Zudem hat man diesbezüglich ja jüngst auch wieder einen Schritt zurück gemacht: die interamt-App war ja auf Bewerberseite recht beliebt, die Einstellung der Unterstützung und der damit verbundene weitgehende Funktionsverlust dürfte bei der Generation Smartphone nicht unbedingt Vorteile bringen.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 14.08.2019 11:25
die interamt-App war ja auf Bewerberseite recht beliebt, die Einstellung der Unterstützung und der damit verbundene weitgehende Funktionsverlust dürfte bei der Generation Smartphone nicht unbedingt Vorteile bringen.

Das hat mich auch wirklich sehr überrascht. Dieser Schritt ist m.E. absolut nicht nachvollziehbar.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: D-x am 16.08.2019 10:22
Warum das so ist? Ich wüsst das auch gern. Wollten denn "früher" mehr Schüler VFA werden als heute? Wollen heute alle nur noch studieren? Ich kanns mir nicht erklären -.-

Angesichts der aus meiner Sicht überaus fürstlichen Bezahlung der Auszubildenden (Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr >1000€) und einem ja insgesamt gar nicht so kleinen Personenkreis, der sich für ähnliche Tätigkeiten im Büro entscheidet (Bürokaufleute, Sozialversicherungskaufleute, ...) die aus meiner Sicht und Erfahrung auch später, also nach der Ausbildung, meist nicht deutlich besser zahlen, könnte es bewerberseitig mit mangelndem Interesse am ÖD zu tun haben, oder behördenseitig mit zu wenig ausgeschriebenen Ausbildungsplätzen.

Hat jemand Erfahrungen, ob zumindest die Ausbildungsplätze für VFA i.d.R. besetzt werden können?
Hat darüber hinaus jemand Erfahrungen, ob VFA häufiger in die Privatwirtschaft abwandern?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 16.08.2019 10:53
Die BIBB-Statistik für Ausbildungsberufe wirft folgende Ausbildungszahlen für VFA aller FR bundesweit aus:

Jahr        Prüfungen  Absolventen
1997   5.460   4.935
1998   5.175   4.665
1999   5.649   5.148
2000   6.183   5.697
2001   5.742   5.367
2002   5.160   4.767
2003   5.652   5.190
2004   5.664   5.190
2005   5.394   4.884
2006   5.115   4.701
2007   -   -
2008   4.761   4.350
2009   4.782   4.482
2010   5.058   4.761
2011   5.415   5.079
2012   5.478   5.202
2013   5.394   5.055
2014   5.004   4.746
2015   5.187   4.968
2016   5.268   5.076
2017   5.559   5.229

Ich vermag nicht einzuschätzen, ob das - also gut 5000/Jahr - den Bedarf aller Verwaltungen im öD deckt.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 16.08.2019 11:48
Interessant finde ich, dass das Niveau sich über 20 Jahre nie nennenswert verändert. Das lässt natürlich wenig Rückschlüsse auf eine sich evtl. verändernde Nachfrage zu - vermutlich ist einfach die Zahl der Ausbildungsplätze relativ konstant geblieben?!?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: was_guckst_du am 19.08.2019 12:23
...kann natürlich auch sein, dass es Verschiebungen zwischen den Ausbildungsplätzen bei Tarifbeschäftigten und Beamten gegeben hat...

...in meiner Behörde haben sich die angebotenen Ausbildungsplätze innerhalb der letzen 20 Jahre versechsfacht (wobei die Steigerungen fast ausschließlich zugunsten der Beamten-Ausbildungsplätze im mD und gD erfolgte)...
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: heike2106 am 19.08.2019 14:19
uh mein Abschlussjahr VfA 2007 hat die Statistik gesprengt  ;D


Bei uns wurden VfA Ausbildungsplätze irgendwann von in der Regel 8 Stück (2007) auf 15 Stück erhöht.
Ausbildungsplätze Bürokaufleute/FA Bürokommunikation wurden abgeschafft.
Wenn ich mir unsere Altersstruktur anschaue und was hier in den nächsten 5 - 10 Jahren auf einen Schlag wegbricht, dann reicht das nie im Leben.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Landsknecht am 20.08.2019 09:30
uh mein Abschlussjahr VfA 2007 hat die Statistik gesprengt  ;D
Bei uns wurden VfA Ausbildungsplätze irgendwann von in der Regel 8 Stück (2007) auf 15 Stück erhöht.
Ausbildungsplätze Bürokaufleute/FA Bürokommunikation wurden abgeschafft.
Wenn ich mir unsere Altersstruktur anschaue und was hier in den nächsten 5 - 10 Jahren auf einen Schlag wegbricht, dann reicht das nie im Leben.

Sehe ich genauso, und das Personal- und Organisationsamt tanzt ums goldene Digitalkalb... 8) Ob das gutgeht?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 20.08.2019 12:39
und das Personal- und Organisationsamt tanzt ums goldene Digitalkalb...

Nur aus Interesse: Was ist damit gemeint? Dass man Digitalisierung meidet? Oder die Bewerberakquise in Kanälen für digital-affine junge Leute außer Acht lässt?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 20.08.2019 12:44
Tsk, tsk... wo bleibt die Allgemeinbildung? Das biblische goldene Kalb und das darauf abgeleitete geflügelte Wort vom Tanz um das selbige?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: was_guckst_du am 20.08.2019 12:50
...gemeint ist, dass manche Verwaltungen offensichtlich davon ausgehen, dass die fortschreitende Digitalisierung soviel "Arbeitserleichterungen" mit sich bringen wird, dass die Pensionierungswelle "digital" aufgefangen werden kann...

...die Krux an der Geschichte ist jedoch, dass die meisten Verwaltungen bereits an der effektiven "Fortschreitung" der Digitalisierung scheitern...

...ich sehe eher das große Chaos in 7-10 Jahren...
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: D-x am 20.08.2019 13:12
Viele Verwaltungen haben ja entweder kundige EDV-Abteilungen (meist bei höheren Einwohnerzahlen) oder entsprechende Dienstleister dafür. Diese sollten im Idealfall die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse begleiten und vorantreiben.

Spannend wird aus meiner Sicht, welchen Stand der Umsetzung des OZG die Kommunen zu dem Zeitpunkt erreichen, wenn es in Kraft tritt bzw. eben alle möglichen Dienstleistungen digitalisier sein müssen.

Abhängig ist man am Ende aber von den häufig monopol- bis oligopolösen Softwareherstellern für die Belange des ÖD, die entsprechende Möglichkeiten, Workflows etc. vorsehen sollten.

Aus meiner Sicht wird man mittelfristig tatsächlich mit etwas weniger Personal auskommen. Kosten senken wird das aber nicht unbedingt, da IT-Systeme und -Betreuer eben für ein Mehr an erforderlichen Mitteln sorgen. Das kann man derzeit schon an Prozessen wie Auskünften nach § 44 BMG im automatisierten Verfahren oder Urkundenanforderungen beim Standesamt beobachten.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Landsknecht am 21.08.2019 10:53
und das Personal- und Organisationsamt tanzt ums goldene Digitalkalb...

Nur aus Interesse: Was ist damit gemeint? Dass man Digitalisierung meidet? Oder die Bewerberakquise in Kanälen für digital-affine junge Leute außer Acht lässt?

Damit ist gemeint, dass die Digitalisierung wohl leider unvermeidlich ist.
Man sich aber an den entscheidenden Stellen zu sehr darauf verlässt, dass das in allen Bereichen schnell umgesetzt werden kann. Bis dahin werden Stellen dort, wo sie dringend benötigt würden, nicht geschaffen, bzw. die Ausbildungsquote vor allem in der mittleren Schicht der Beschäftigten lässt zu wünschen übrig (Braucht man ja eh bald nicht mehr..).
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: was_guckst_du am 21.08.2019 13:56
Viele Verwaltungen haben ja entweder kundige EDV-Abteilungen (meist bei höheren Einwohnerzahlen) oder entsprechende Dienstleister dafür. Diese sollten im Idealfall die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse begleiten und vorantreiben.

...halte ich für ein Gerücht 8) ;D
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 21.08.2019 15:02
Viele Verwaltungen haben ja entweder kundige EDV-Abteilungen (meist bei höheren Einwohnerzahlen) oder entsprechende Dienstleister dafür. Diese sollten im Idealfall die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse begleiten und vorantreiben.

...halte ich für ein Gerücht 8) ;D
Also ich hab das unter Ironie abgeheftet.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: D-x am 21.08.2019 15:45
Nun, dass wir von einem Optimum in IT-Belangen in Kommunen noch entfernt sind, ist kein Geheimnis. Ich kenne auch nicht die Situation bundesweit. Teilweise hängt es auch vom Bürgermeister ab, hier in der Gegend gibt es einen, der offenbar technikbegeistert ist und sich da für vieles begeistern kann und Mittel bereitstellt.

Einige Kommunen haben inzwischen neben IT-Leitern auch IT-Koordinatoren (o.Ä.), Digitalisierungsmanager oder anders betiteltes Personal, was sich um die strategische Entwicklung der IT-Systeme kümmert.

Die anderen werden vermutlich, sofern es nicht schon begonnen hat, bald von mehr oder weniger fähigen Unternehmen umgarnt, die OZG-Lösungen usw. verkaufen wollen und mit überzeugenden Argumenten wie "das ist ja bald Gesetz" usw. hausieren gehen.

Leider gibt es ja vom Bund bzw. den Ländern noch keine wirklich belastbaren Aussagen zu den Bürger- bzw. Servicekonten, wer die nun bereitstellt, wie die angebunden werden können etc., was eigentlich ob der verbleibenden Zeit längst geboten wäre, wenn man Mehrarbeit verhindern wollte.

Wie das dann konkret am D-Day in der Praxis aussehen wird, bzw. wie praxistauglich die Ergebnisse und Lösungen sein werden, kann ich mangels Glaskugel nicht sagen.

Meine Grundaussage würde ich aber nicht zurücknehmen wollen, vielleicht aber das "Viele" durch "Manche" ersetzen. Vielleicht bin ich da etwas verwöhnt, da diese Themen in meiner Gegend mit der gebotenen Weitsicht behandelt werden.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: was_guckst_du am 21.08.2019 15:49
...ich würde noch weitergehen und "Viele" durch "die Wenigsten" ersetzen wollen...
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 21.08.2019 17:03
und leider das "kundige" lieber ganz streichen.
Selbst in der Mittelbehörde wo ich rumlungere und beim BMF (ITZ Bund etc.) sind an diversen "IT Stellen", relativ unkundige Beamte am Start....
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: JC83 am 03.09.2019 08:00
Aktuelle Ausschreibung Personalservice (TV-L E9) bei uns:

Ca. 30 Bewerbungen, die im Prinzip sogar alle besetzt werden könnten :)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: was_guckst_du am 03.09.2019 09:25
...am Starnberger See? 8)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kaiser80 am 03.09.2019 11:36
und leider das "kundige" lieber ganz streichen.
Selbst in der Mittelbehörde wo ich rumlungere und beim BMF (ITZ Bund etc.) sind an diversen "IT Stellen", relativ unkundige Beamte am Start....

Ja, streichen. Die sind nämlich alle so kundig, dass allein nur der Bund im 1.HJ 2019 insgesamt rd. 200Mio€ an IBM und Conet gezahlt hat. Klar, der Leistungsumfang ist mir nicht genau bekannt, das wird aber Gewiss nicht alles Support gewesen sein...
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 03.09.2019 12:13


Technik:
Bewerbungen von Fachkräften aus technischen Berufen, wie zum Beispiel Fachkraft für Abwassertechnik/Ver- und Entsorger, EG 5 - 7, sowie Abwassermeister, EG 8 - 9b: 0, in Worten: NULL!

Das wundert mich nicht bei der Bezahlung.

Als "Handwerker" gibt es finanziell absolut keinen Grund in den ÖD zu gehen. Bei uns sind zig. Handwerker Stellen offen, natürlich alle EG5, braucht also keinen wundern.



Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 03.09.2019 12:31
Sofern die Bewerberlage noch akuter wird, d.h. im Bereich von Handwerkern & Co. der Markt den Preis regelt (dann dürften die Stundensätze in der Privatwirtschaft spürbar steigen) wird der öD so richtig schmerzhaft ins Hintertreffen geraten.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 03.09.2019 12:43
Sofern die Bewerberlage noch akuter wird, d.h. im Bereich von Handwerkern & Co. der Markt den Preis regelt (dann dürften die Stundensätze in der Privatwirtschaft spürbar steigen) wird der öD so richtig schmerzhaft ins Hintertreffen geraten.

Die Arbeitgeberseite hofft halt weiterhin, dass die "Wirtschaft" wieder einbricht, dass viele Firmen pleite gehen und damit viele "Arbeitslose" auf den Markt geschwemmt werden.

Das letzte Tarifergebnis war durch die Bank weg eine Lachnummer und das nächste wird nicht besser werden, wohingegen sich die Ingenieure bei der DB Netz nächstes Jahr wieder aussuchen dürfen, ob sie 4% mehr Geld wollen, 3 Stunden weniger Wochenarbeitszeit oder 6 Tage mehr Urlaub.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 03.09.2019 13:17
Sofern die Bewerberlage noch akuter wird, d.h. im Bereich von Handwerkern & Co. der Markt den Preis regelt (dann dürften die Stundensätze in der Privatwirtschaft spürbar steigen) wird der öD so richtig schmerzhaft ins Hintertreffen geraten.

Die Arbeitgeberseite hofft halt weiterhin, dass die "Wirtschaft" wieder einbricht, dass viele Firmen pleite gehen und damit viele "Arbeitslose" auf den Markt geschwemmt werden.

Das letzte Tarifergebnis war durch die Bank weg eine Lachnummer und das nächste wird nicht besser werden, wohingegen sich die Ingenieure bei der DB Netz nächstes Jahr wieder aussuchen dürfen, ob sie 4% mehr Geld wollen, 3 Stunden weniger Wochenarbeitszeit oder 6 Tage mehr Urlaub.
Die Tarifergebnisse sind im Grunde ok.
Das wo der Haken ist, ist ja das die AG seite nicht schnallt, dass sie in einige wenigen MINT/Technik/Spezialisten Bereichen einen ordentlichen Zuschlag drauflegen müsste um gute Mitarbeiter zu bekommen/halten.Befristete Zulagen, Einstellungen in Stufe 5 wären so dir Dinge die man machen könnte, wenn man wollte.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: JC83 am 03.09.2019 15:23
...am Starnberger See? 8)

Wieso die Frage?

Deutsche Größtstadt ;)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 03.09.2019 15:35
Sofern die Bewerberlage noch akuter wird, d.h. im Bereich von Handwerkern & Co. der Markt den Preis regelt (dann dürften die Stundensätze in der Privatwirtschaft spürbar steigen) wird der öD so richtig schmerzhaft ins Hintertreffen geraten.

Die Arbeitgeberseite hofft halt weiterhin, dass die "Wirtschaft" wieder einbricht, dass viele Firmen pleite gehen und damit viele "Arbeitslose" auf den Markt geschwemmt werden.

Das letzte Tarifergebnis war durch die Bank weg eine Lachnummer und das nächste wird nicht besser werden, wohingegen sich die Ingenieure bei der DB Netz nächstes Jahr wieder aussuchen dürfen, ob sie 4% mehr Geld wollen, 3 Stunden weniger Wochenarbeitszeit oder 6 Tage mehr Urlaub.
Die Tarifergebnisse sind im Grunde ok.
Das wo der Haken ist, ist ja das die AG seite nicht schnallt, dass sie in einige wenigen MINT/Technik/Spezialisten Bereichen einen ordentlichen Zuschlag drauflegen müsste um gute Mitarbeiter zu bekommen/halten.Befristete Zulagen, Einstellungen in Stufe 5 wären so dir Dinge die man machen könnte, wenn man wollte.

Das Ergebnis war gemessen an den "glorreichen Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen" eher wenig berauschend finde ich. Aber gut es kommt auf die konkrete Gruppe an. 

Sowas wird natürlich nicht gemacht, denn wie fast alles passieren Dinge im ÖD (zumindest im Kommunalen Bereich) nur mit Zwang.

Ich habe noch eine Technikerzulage von 23€, glaube die gibt es inzwischen eigentlich auch nicht mehr bei Neuverträgen oder ? Das wäre eine Schraube gewesen an der man mal schön hätte drehen können. Technikerzulage zwingend für alle im technischen Bereich und rauf auf 300€.

Aber es ist einfach nicht alleine mit Geld getan. Was Heute fast mehr Wert ist, ist Freizeit. Stichwort Work / Life Balance.

Das Modell wie bei der Bahn oder auch anderen mit einer Auswahl wäre echt mal was. Aber die Verdi Pfosten wollen vermutlich lieber mal wieder einen Sockelbetrag für die unteren EGs durchdrücken.

4% mehr Geld, 6 Tage mehr Urlaub oder 3 Stunden weniger Wochenarbeitszeit und jeder kann sich aussuchen was er nimmt. Das wäre mal was.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Max am 03.09.2019 16:06
Kryne, warum eine Zulage für alle Techniker? Es gibt genügend die es für das jetzige Geld machen.
Das Volumen des Tarifabschluss war auch OK. Nur muss das Geld endlich punktueller und zielgerichteter verteilt werden! Die AGs brauchen klare Regelungen und ein entsprechendes Budget um bestimmten Beschäftigten notwendige Zulagen zu zahlen,  wo der Markt dies fordert.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 03.09.2019 16:24
Kryne, warum eine Zulage für alle Techniker? Es gibt genügend die es für das jetzige Geld machen.
Das Volumen des Tarifabschluss war auch OK. Nur muss das Geld endlich punktueller und zielgerichteter verteilt werden! Die AGs brauchen klare Regelungen und ein entsprechendes Budget um bestimmten Beschäftigten notwendige Zulagen zu zahlen,  wo der Markt dies fordert.

Wie gesagt läuft nix ohne Zwang. Sobald man einem Gremium die Möglichkeit gibt, einem Techniker XY "keine" Zulage zu zahlen, dann wird auch keine gezahlt. Auch dann nicht wenn die Stelle 5 Jahre unbesetzt ist.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 03.09.2019 16:27
Das ist doch aber dann das Problem des AG, der nicht bereit ist, die Zulage zu zahlen.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Zuvielverdiener am 03.09.2019 19:48
Das wundert mich nicht bei der Bezahlung.

Als "Handwerker" gibt es finanziell absolut keinen Grund in den ÖD zu gehen. Bei uns sind zig. Handwerker Stellen offen, natürlich alle EG5, braucht also keinen wundern.

So, Handwerker wollen also nicht für EG 5 im ÖD arbeiten. Dabei habe ich in diesem Forum bei der Diskussion zur Tarifrunde erfahren dürfen, dass die Bezahlung unterhalb der EG 9 im Vergleich zur Privatwirtschaft (zu) gut ist, während die Spezialisten in den oberen Entgeltgruppen unterbezahlt sind.
Also für die gute Bezahlung im ÖD wollen Handwerker nicht arbeiten?

In der Diskussion zur Tarifrunde TV-L hier im Forum wurden sogar Gehaltskürzungen bis EG 6 vorgeschlagen (zum Beispiel Wegfall der Stufen 5 und 6).
Denn in den Entgeltgruppen unterhalb der EG 9 gibt es doch nur Postwagenschubser und Kontrollettis. Wenn derartige Kürzungen mal durchgesetzt werden anstelle der bösen Sockelbeträge dürften noch schwerer Handwerker für EG 5 zu finden sein.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 03.09.2019 20:10
Sozialismuskomponenten wären hingegen also inwiefern hilfreich? Bürokaufleute z.B. kommen gesamtwirtschaftlich auf eine Gehaltsspanne von 22.800€ und 36.500€, also max. etwas weniger als E5/4, RFAs liegen nochmal deutlich darunter. Ein halbwegs verständiger Mensch fordert keine Sozialismuskomponenten, sondern eine differenzierte Entgeltordnung, die den Marktwert von unterschiedlichen Berufen abbildet.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 03.09.2019 21:16
Sowas wird natürlich nicht gemacht, denn wie fast alles passieren Dinge im ÖD (zumindest im Kommunalen Bereich) nur mit Zwang.
Kann nicht für Kommune sprechen, aber ich erlebe so etwas durchaus, auch wenn es hier und da ein Kampf gegen die Betonköpfe und Neider in der Personalverwaltung ist, aber wenn man die Präsis etc. der entsprechenden Häuser überzeugen kann, dann geht da doch was.
Zitat
Aber es ist einfach nicht alleine mit Geld getan. Was Heute fast mehr Wert ist, ist Freizeit. Stichwort Work / Life Balance.
Haben Funktionszeit, mehr geht nicht, danach kommt Vertrauensarbeitszeit.
Das hatte ich im WiMi Bereich im öD, aber möchte derzeit ich auch nicht mehr, Zeiterfassung hat auch seine Vorteile.
Zitat
Das Modell wie bei der Bahn oder auch anderen mit einer Auswahl wäre echt mal was. Aber die Verdi Pfosten wollen vermutlich lieber mal wieder einen Sockelbetrag für die unteren EGs durchdrücken.
Ist ja nun mal deren Klientel.
Zitat
4% mehr Geld, 6 Tage mehr Urlaub oder 3 Stunden weniger Wochenarbeitszeit und jeder kann sich aussuchen was er nimmt. Das wäre mal was.
ist das denn prozentual gleich?
Und Da kommt dann wieder die Frage nach : Warum nicht selber entsprechende Teilzeit machen, womit man diese Lohn zu Freizeit Umwandlung macht. Und ja nicht alle AGs würden einen das gewären.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 03.09.2019 21:20
Kryne, warum eine Zulage für alle Techniker? Es gibt genügend die es für das jetzige Geld machen.
Das Volumen des Tarifabschluss war auch OK. Nur muss das Geld endlich punktueller und zielgerichteter verteilt werden! Die AGs brauchen klare Regelungen und ein entsprechendes Budget um bestimmten Beschäftigten notwendige Zulagen zu zahlen,  wo der Markt dies fordert.

Wie gesagt läuft nix ohne Zwang. Sobald man einem Gremium die Möglichkeit gibt, einem Techniker XY "keine" Zulage zu zahlen, dann wird auch keine gezahlt. Auch dann nicht wenn die Stelle 5 Jahre unbesetzt ist.
Dann ist die Stelle auch nicht notwendig und es gibt keinen Druck beim AG.
Oder aber irgendwelche Deppen erledigen die Arbeit obwohl sie nicht müßten, oder aber die Qualität der Arbeit leidet darunter und keinen interessiert es.
Sieht bei mir anders aus, ich habe einen AG, der sich durchaus für die Arbeitsleistung und Qualität interessiert und dem es auch wichtig ist, dass diese stimmt und er agiert dementsprechend.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 03.09.2019 21:27
Das wundert mich nicht bei der Bezahlung.

Als "Handwerker" gibt es finanziell absolut keinen Grund in den ÖD zu gehen. Bei uns sind zig. Handwerker Stellen offen, natürlich alle EG5, braucht also keinen wundern.

So, Handwerker wollen also nicht für EG 5 im ÖD arbeiten. Dabei habe ich in diesem Forum bei der Diskussion zur Tarifrunde erfahren dürfen, dass die Bezahlung unterhalb der EG 9 im Vergleich zur Privatwirtschaft (zu) gut ist, während die Spezialisten in den oberen Entgeltgruppen unterbezahlt sind.
Also für die gute Bezahlung im ÖD wollen Handwerker nicht arbeiten?
Wir haben keine Probleme die Posten bis e8 (egal welchen Bereich) zu besetzen.
Erstaunlicherweise würden diese bei der Einstellung auch eine Einstufung in der Stufe 1 akzeptieren.
Glücklicherweise wird das bei uns idR nicht mehr gemacht, da man die Erfahrung gemacht hat, das diese Leute dann unzufrieden sind nach gewisser Zeit, da sie merken es wäre mehr gegangen.
So haben wir jetzt dankbare, langfristige Bindungen zu diesen Kollegen geschaffen (und wenn die Möhre der höherwertigen Stellen im Raum hängt, die dann auch mal erreicht wird, sogar zufriedene Menschen)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: heike2106 am 04.09.2019 08:20
Im Bereich Grünflächen/Friedhöfe und Bauhof ist es bei uns tatsächlich sehr schwer Gärtner, Mechatroniker, Elektroniker für E5, E6 zu finden.
Oder die Leute kündigen und gehen in die Privatwirtschaft
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bürohengst am 04.09.2019 13:57
Hatte vor ein paar Wochen ein VG beim Land, Verwaltungsstelle E9 TV-H. Arbeite derzeit bei einer KdöR, mit Anlehnung an TVöD.
Habe 10 Jahre einschlägige Berufserfahrung + Fachwirt + aktuelle Rechtskenntnisse + Kenntnisse der in der Verwaltung eingesetzten Software (SAP). Das Gespräch lief super, die Stellenzusage gab es demzufolge auch prompt, nur bei der Stufenzuordnung fing das Theater dann an: Mehr als Stufe 3 gäbe es nicht - und die Stufenlaufzeit beginnt natürlich von vorne. Dies sei tarifvertraglich für alle Neueinstellungen so geregelt, man könne da nicht drüber hinaus (mag sein, geregelt ist allerdings auch, dass im Bedarfsfall davon abgewichen werden kann).
Fazit: Ich habe die Stelle von mir aus abgesagt, da ich nicht kündigen wollte, um mich um ca. 150,- Euro im Monat zu verschlechtern.

Es kommt nicht von ungefähr, dass inzwischen auch in der öffentlichen Verwaltung Personal fehlt. Wenn sich da nicht bald was tut, dann wird das auch noch extremer werden. Die Lücke zur Privatwirtschaft ist inzwischen beachtlich.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 04.09.2019 14:08
Der Fachwirt liegt gesamtwirtschaftlich bei 34000-58000€, das liegt im Spektrum E5/2 bis E9c/6 im TVÖD. Ich sehe auch in diesem Bereich also eher keinen Nachholbedarf. Im geschilderten Fall hätte der AG tariflich problemlos bis Stufe 5 gehen können. Auch dieses Problem lag somit nicht im Tarifvertrag begründet.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 04.09.2019 19:03
Mehr als Stufe 3 gäbe es nicht - und die Stufenlaufzeit beginnt natürlich von vorne. Dies sei tarifvertraglich für alle Neueinstellungen so geregelt, man könne da nicht drüber hinaus (mag sein, geregelt ist allerdings auch, dass im Bedarfsfall davon abgewichen werden kann).
Entweder wiedermal unendliche Unwissenheit, Dummheit oder Ignoranz bei den entsprechenden Mitarbeiter, oder sie wollen nicht mehr zahlen und verstecken sich hinter solchen Falschaussagen.

Zitat
Fazit: Ich habe die Stelle von mir aus abgesagt, da ich nicht kündigen wollte, um mich um ca. 150,- Euro im Monat zu verschlechtern.
Nächstes mal kannst du diesen Aussagen ja mit einer Gegenfrage ob den der Inhalt von §16 gekannt wäre. Und warum sie diese Möglichkeiten nicht nuzen wollen.
Zitat
Es kommt nicht von ungefähr, dass inzwischen auch in der öffentlichen Verwaltung Personal fehlt. Wenn sich da nicht bald was tut, dann wird das auch noch extremer werden. Die Lücke zur Privatwirtschaft ist inzwischen beachtlich.
Ja, man sollte zunächst mal befähigte Personaler einstellen, dann ginge auch mehr.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 05.09.2019 08:05
Das wundert mich nicht bei der Bezahlung.

Als "Handwerker" gibt es finanziell absolut keinen Grund in den ÖD zu gehen. Bei uns sind zig. Handwerker Stellen offen, natürlich alle EG5, braucht also keinen wundern.

So, Handwerker wollen also nicht für EG 5 im ÖD arbeiten. Dabei habe ich in diesem Forum bei der Diskussion zur Tarifrunde erfahren dürfen, dass die Bezahlung unterhalb der EG 9 im Vergleich zur Privatwirtschaft (zu) gut ist, während die Spezialisten in den oberen Entgeltgruppen unterbezahlt sind.
Also für die gute Bezahlung im ÖD wollen Handwerker nicht arbeiten?

In der Diskussion zur Tarifrunde TV-L hier im Forum wurden sogar Gehaltskürzungen bis EG 6 vorgeschlagen (zum Beispiel Wegfall der Stufen 5 und 6).
Denn in den Entgeltgruppen unterhalb der EG 9 gibt es doch nur Postwagenschubser und Kontrollettis. Wenn derartige Kürzungen mal durchgesetzt werden anstelle der bösen Sockelbeträge dürften noch schwerer Handwerker für EG 5 zu finden sein.

EG5 ist tatsächlich zu gut, wenn man die "Bürojobs" anschaut.

Die EGs gelten halt für alle, Handwerker, Bürojobs, Techniker usw.

Ein Elektriker z.B. hat doch keinen Anreiz in einer EG5-7 zu arbeiten beim derzeitigen Bauboom wo man in der PW ordentlich absahnen kann.

Ein Bürokaufmann hingegen steht mit einer EG5-7 nicht schlecht da.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 05.09.2019 08:16

 ist das denn prozentual gleich?
Und Da kommt dann wieder die Frage nach : Warum nicht selber entsprechende Teilzeit machen, womit man diese Lohn zu Freizeit Umwandlung macht. Und ja nicht alle AGs würden einen das gewären.

Habe ich nicht ausgerechnet, aber ich glaube die meisten würden Urlaub oder Stundenreduzierung wählen. Von den 4% mehr Geld wird mir ja wieder mehr als die Hälfte abgezogen auf der Abrechnung, den Urlaub und die Stunden habe ich komplett.

Denke mit der Stundenreduzierung fährt man in dem Fall am besten, aber mit den Urlaubstagen habe ich halt 6 Tage ich ich zusätzlich voll daheim bleiben kann.


Warum nicht selber entsprechende Teilzeit machen ? Weil da erst mal was abgezogen wird. Bei der DB Netz bekommen sie es ja "on top" ohne das derzeitige Gehalt zu reduzieren. Klar in dem sie auf 4% verzichten und die Tage / Stunden nehmen ist es faktisch reduziert, aber eben ohne das es vorher da war und dann evtl. fehlt.

Und wie ich schon oft gesagt habe, es geht bei vielen AGs nichts ohne Zwang.

Ich könnte meine Stunden z.B. NIE reduzieren, weil der AG sagen würde es geht betrieblich nicht. Wenn der AG nun von "aussen" gezwungen wird meine Stunden um 3 zu reduzieren, dann muss er damit einfach irgendwie umgehen, ist dann ihm überlassen.


Alleine über Zulagen könnten die AGs viel tun von ihrer Seite aus um entsprechende Fachkräfte zu bekommen, aber es fehlt da einfach der Zwang.

Und nicht oder schlecht gemachte Arbeit ist für die meisten AGs einfach kein Zwang, solange es irgendwie halbwegs weiter läuft.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 05.09.2019 08:31
Das wundert mich nicht bei der Bezahlung.

Als "Handwerker" gibt es finanziell absolut keinen Grund in den ÖD zu gehen. Bei uns sind zig. Handwerker Stellen offen, natürlich alle EG5, braucht also keinen wundern.

So, Handwerker wollen also nicht für EG 5 im ÖD arbeiten. Dabei habe ich in diesem Forum bei der Diskussion zur Tarifrunde erfahren dürfen, dass die Bezahlung unterhalb der EG 9 im Vergleich zur Privatwirtschaft (zu) gut ist, während die Spezialisten in den oberen Entgeltgruppen unterbezahlt sind.
Also für die gute Bezahlung im ÖD wollen Handwerker nicht arbeiten?

In der Diskussion zur Tarifrunde TV-L hier im Forum wurden sogar Gehaltskürzungen bis EG 6 vorgeschlagen (zum Beispiel Wegfall der Stufen 5 und 6).
Denn in den Entgeltgruppen unterhalb der EG 9 gibt es doch nur Postwagenschubser und Kontrollettis. Wenn derartige Kürzungen mal durchgesetzt werden anstelle der bösen Sockelbeträge dürften noch schwerer Handwerker für EG 5 zu finden sein.

EG5 ist tatsächlich zu gut, wenn man die "Bürojobs" anschaut.

Die EGs gelten halt für alle, Handwerker, Bürojobs, Techniker usw.

Ein Elektriker z.B. hat doch keinen Anreiz in einer EG5-7 zu arbeiten beim derzeitigen Bauboom wo man in der PW ordentlich absahnen kann.

Ein Bürokaufmann hingegen steht mit einer EG5-7 nicht schlecht da.

Die Entgeltgruppen sind eben nicht für alle gleich. Die Tätigkeitsmerkmale finden sich ja in unterschiedlichen Teilen/Abschnitten/Unterabschnitten der EGO, man könnte das also leicht unterschiedlich regeln - wie man es für IuKT und Ingenieure ja bereits getan hat.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 05.09.2019 08:36

Und wie ich schon oft gesagt habe, es geht bei vielen AGs nichts ohne Zwang.

Ich könnte meine Stunden z.B. NIE reduzieren, weil der AG sagen würde es geht betrieblich nicht. Wenn der AG nun von "aussen" gezwungen wird meine Stunden um 3 zu reduzieren, dann muss er damit einfach irgendwie umgehen, ist dann ihm überlassen.

Ich wäre da ebenfalls skeptisch, ob ich das bei meinem Arbeitgeber könnte. Unser Betriebliches Gesundheitsmanagement ist zwar exzellent und ich fühle mich was das betrifft, gut versorgt und "gehört", aber ich bezweifle, ob ein Antrag auf Teilzeit durchgehen würde. Ich bin Single, habe keine Familie, keine Kinder, niemand, der betreut werden müsste und schwanger zu werden schließe ich zumindest für die nächsten 50-100 Jahre noch aus - Dinge, bei denen Teilzeit anstandslos gewährt würde. "Verbesserte Work-Life-Balance" wäre für mich zwar ein valider Grund, ich bezweifle aber, dass das  Personalreferat das genauso sehen würde.

Die Wahl "Stundenreduzierung/Teilzeit" oder Entgelterhöhung fände ich da schon attraktiv, ich hätte mehr Freizeit und könnte meinen Lebensstandard dennoch halten (bis zur nächsten Tarifverhandlung auf jeden Fall).
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bürohengst am 05.09.2019 08:56
Zitat von: WasDennNun link=topic=112338.msg147296#msg147296
Nächstes mal kannst du diesen Aussagen ja mit einer Gegenfrage ob den der Inhalt von §16 gekannt wäre. Und warum sie diese Möglichkeiten nicht nuzen wollen.

Das hatte ich am Telefon auch bereits getan (im VG war sogar zunächst nur von Stufe 2 die Rede... :o)).
Ich sollte dann nochmal eine Mail schreiben, warum ich eine höhere Stufe bekommen sollte als die 3. Das habe ich dann auch sauber ausformuliert und dazu auf Paragraph 16 verwiesen. Zwanzig Minuten später hatte ich bereits die Antwort, dass "nach eingehender Prüfung" (lol) nur die Stufe 3 gewährt werden könne, verbunden mit der Aufforderung, mitzuteilen, ob ich die Stelle denn nun antrete oder nicht. Fand ich sehr schade, dass man sich da so unflexibel gegeben hat, ich hätte sonst gerne zugesagt.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kanul am 05.09.2019 09:20
Bei uns wird jetzt ein Klima(schutz)manager gesucht, der per Beschluss in 10/2 eingestellt wird. Ohne jeglichen Spielraum. Wenn er frisch von der Uni kommt ist das gut für ihn, hat er direkt die Stufe 2. Ansonsten isses halt schlecht für ihn.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Spid am 05.09.2019 09:28
Und wenn der Bewerber, der sich im Bewerbungsverfahren durchsetzt, mindestens 3 Jahre einschlägige Berufserfahrung und somit einen Anspruch auf Einstellung in Stufe 3 hat?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: werop am 05.09.2019 10:05


Und wie ich schon oft gesagt habe, es geht bei vielen AGs nichts ohne Zwang.

Ich könnte meine Stunden z.B. NIE reduzieren, weil der AG sagen würde es geht betrieblich nicht. Wenn der AG nun von "aussen" gezwungen wird meine Stunden um 3 zu reduzieren, dann muss er damit einfach irgendwie umgehen, ist dann ihm überlassen.

Es ist aber, wie viele vorher schon geschrieben haben eine Frage des Willens beim Arbeitgeber. Möglich wäre ja schon einiges. Aus eigener Erfahrung wurde einem Bewerber (Ingenieur), vorherige Stelle 10/5 , ohne eine Diskussion direkt die 11/5 angeboten (Stelle war mit EG11 ausgeschrieben).


Die Wahl "Stundenreduzierung/Teilzeit" oder Entgelterhöhung fände ich da schon attraktiv, ich hätte mehr Freizeit und könnte meinen Lebensstandard dennoch halten (bis zur nächsten Tarifverhandlung auf jeden Fall).
Genau genommen stimmt das ja nicht. Der Lebensstandard sinkt in dieser Zeit jedes Jahr um die Inflation. Bedenkt man die überdurchschnittlichen Mieterhöhungen dazu, dann macht das schon paar Euro aus.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 05.09.2019 10:06
Bei uns wird jetzt ein Klima(schutz)manager gesucht, der per Beschluss in 10/2 eingestellt wird. Ohne jeglichen Spielraum. Wenn er frisch von der Uni kommt ist das gut für ihn, hat er direkt die Stufe 2. Ansonsten isses halt schlecht für ihn.

Bewerben sich da eigentlich Leute? Gibt doch meistens nur einen 1-2 Jahresvertrag.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 05.09.2019 10:20
Die Wahl "Stundenreduzierung/Teilzeit" oder Entgelterhöhung fände ich da schon attraktiv, ich hätte mehr Freizeit und könnte meinen Lebensstandard dennoch halten (bis zur nächsten Tarifverhandlung auf jeden Fall).
Genau genommen stimmt das ja nicht. Der Lebensstandard sinkt in dieser Zeit jedes Jahr um die Inflation. Bedenkt man die überdurchschnittlichen Mieterhöhungen dazu, dann macht das schon paar Euro aus.

Ja, deshalb die Einschränkung in Klammern. Vielleicht hätte ich auch noch dazu schreiben sollen "mein Lebensstandard soweit, dass ich es spüren würde". Ob ich am Ende des Monats nun die paar Euro mehr oder weniger habe, die zu meinem bereits Ersparten hinzukommen würden, ändert an meinem derzeitigen Lebensstandard nichts. Kritischer würde es, wenn ich mir nicht mehr das leisten könnte, was ich mir derzeit noch leisten kann. Sollte dies aber drohen, würde ich die nächste Entgelterhöhung dann ggf. wieder mitnehmen.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: was_guckst_du am 05.09.2019 11:33
Und wenn der Bewerber, der sich im Bewerbungsverfahren durchsetzt, mindestens 3 Jahre einschlägige Berufserfahrung und somit einen Anspruch auf Einstellung in Stufe 3 hat?

...dann wird eben "beschlossen", dass dieser Bewerber seinen Anspruch zurückzustellen hat :D
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kanul am 05.09.2019 15:26
Und wenn der Bewerber, der sich im Bewerbungsverfahren durchsetzt, mindestens 3 Jahre einschlägige Berufserfahrung und somit einen Anspruch auf Einstellung in Stufe 3 hat?

Keine Ahnung. Der STVV Beschluss sagt ganz klar aus, dass ausschließlich auf Stufe 2 eingestellt wird. Mehr weiß ich nicht :D

Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kanul am 05.09.2019 15:29
Bei uns wird jetzt ein Klima(schutz)manager gesucht, der per Beschluss in 10/2 eingestellt wird. Ohne jeglichen Spielraum. Wenn er frisch von der Uni kommt ist das gut für ihn, hat er direkt die Stufe 2. Ansonsten isses halt schlecht für ihn.

Bewerben sich da eigentlich Leute? Gibt doch meistens nur einen 1-2 Jahresvertrag.

Ich denke es wird sich keiner Bewerben, weil es wie du richtig sagst nur einen 2 Jahresvertrag geben wird.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Laemat am 09.09.2019 07:48
Hatte vor ein paar Wochen ein VG beim Land, Verwaltungsstelle E9 TV-H. Arbeite derzeit bei einer KdöR, mit Anlehnung an TVöD.
Habe 10 Jahre einschlägige Berufserfahrung + Fachwirt + aktuelle Rechtskenntnisse + Kenntnisse der in der Verwaltung eingesetzten Software (SAP). Das Gespräch lief super, die Stellenzusage gab es demzufolge auch prompt, nur bei der Stufenzuordnung fing das Theater dann an: Mehr als Stufe 3 gäbe es nicht - und die Stufenlaufzeit beginnt natürlich von vorne. Dies sei tarifvertraglich für alle Neueinstellungen so geregelt, man könne da nicht drüber hinaus (mag sein, geregelt ist allerdings auch, dass im Bedarfsfall davon abgewichen werden kann).
Fazit: Ich habe die Stelle von mir aus abgesagt, da ich nicht kündigen wollte, um mich um ca. 150,- Euro im Monat zu verschlechtern.

Es kommt nicht von ungefähr, dass inzwischen auch in der öffentlichen Verwaltung Personal fehlt. Wenn sich da nicht bald was tut, dann wird das auch noch extremer werden. Die Lücke zur Privatwirtschaft ist inzwischen beachtlich.

Ein ähnliches "Problem" hatte ich auch, von Bund zu Kommune. Ich habe im Vorstellungsgespräch gesagt, dass ich mich finanziell nicht verschlechtern will also muss es zwingend E11 Stufe 5 sein. Darauf hin kam nur noch die Aussage, dann ist das Vorstellungsgespräch hier ja eigentlich schon beendet...nun gut die Absage kam dann 45 min später. Zwei Wochen später war die Stelle wieder in der Zeitung :D
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 09.09.2019 10:13
Ein ähnliches "Problem" hatte ich auch, von Bund zu Kommune. Ich habe im Vorstellungsgespräch gesagt, dass ich mich finanziell nicht verschlechtern will also muss es zwingend E11 Stufe 5 sein. Darauf hin kam nur noch die Aussage, dann ist das Vorstellungsgespräch hier ja eigentlich schon beendet...nun gut die Absage kam dann 45 min später. Zwei Wochen später war die Stelle wieder in der Zeitung :D
Und dich nochmal beworben  ??? ;D
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Laemat am 09.09.2019 12:10

Und dich nochmal beworben  ??? ;D

pah ich habe auch meinen Stolz :D
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: BBBB am 09.09.2019 13:47
Ein ähnliches "Problem" hatte ich auch, von Bund zu Kommune. Ich habe im Vorstellungsgespräch gesagt, dass ich mich finanziell nicht verschlechtern will also muss es zwingend E11 Stufe 5 sein. Darauf hin kam nur noch die Aussage, dann ist das Vorstellungsgespräch hier ja eigentlich schon beendet...nun gut die Absage kam dann 45 min später. Zwei Wochen später war die Stelle wieder in der Zeitung :D

Konnten Sie bei der Stufe nicht mitgehen oder war die Stelle keine E11?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 09.09.2019 16:01

Und dich nochmal beworben  ??? ;D

pah ich habe auch meinen Stolz :D
Och ich hätte es mir gegönnt, arbeit für die zu machen. ist ja nur 7 Minuten arbeit für einen selbst.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Laemat am 10.09.2019 10:49

Konnten Sie bei der Stufe nicht mitgehen oder war die Stelle keine E11?

Durch die Kastrierung der Jahressonderzahlung in den Ostkommunen entspricht E10 Stufe 5 Bund (West) im Jahres Entgelt fast E11 Stufe 5 Kommune.

Also ja ich wollte von E10 5 (Bund West) nach E11 5(Kommune Ost)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 11.09.2019 08:43

Konnten Sie bei der Stufe nicht mitgehen oder war die Stelle keine E11?

Durch die Kastrierung der Jahressonderzahlung in den Ostkommunen entspricht E10 Stufe 5 Bund (West) im Jahres Entgelt fast E11 Stufe 5 Kommune.

Also ja ich wollte von E10 5 (Bund West) nach E11 5(Kommune Ost)

Ich glaube er wollte wissen, ob die Stelle bei der Kommune (wo du dich beworben hast) eine 10er Stelle war und du als 11er eingestellt werden wolltest, oder ob es eine 11er Stelle war und sie "nur" die Stufe nicht mitgehen wollten ^^
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Pietclock am 12.09.2019 14:46
Eine Bekannte von mir war eine unter 4 Kandidaten beim Gespräch, Ingenieursstelle E10 / E11 in einer mittleren Stadt in Bayern. Auch bei E9 Technikerstellen siehts oft eng aus, bewerben sich auch oft Überqualifizierte drauf.

Wie sieht es so bei E13 Stellen aus im Bereich Planung etc?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Laemat am 12.09.2019 15:19

Ich glaube er wollte wissen, ob die Stelle bei der Kommune (wo du dich beworben hast) eine 10er Stelle war und du als 11er eingestellt werden wolltest, oder ob es eine 11er Stelle war und sie "nur" die Stufe nicht mitgehen wollten ^^

Die Stelle war E11 ausgeschrieben, sie wollten nur nicht Stufe 5 geben und bei Stufe 3 hätte ich ~200 Netto weniger gehabt im Monat.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bürohengst am 12.09.2019 15:36
Wenn wir für die Verwaltung ausschreiben, bewerben sich nur noch zwei Gruppen:

- Weiblich, Mitte/Ende 30, Familienplanung (angeblich) abgeschlossen, will max. 30 Stunden arbeiten (lieber 20)
- Weiblich, Ü50, Nase voll von der Industrie, sucht erträglichen Arbeitsplatz um in den beruflichen Sonnenuntergang zu reiten

Beide Gruppen haben wir eingestellt, bei beiden gab es gute und weniger gute Erfahrungen.
Bewerbungen von Männern kriegen wir für Verwaltung E8/E9 inzwischen genau so viele wie von "divers"...
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: WasDennNun am 12.09.2019 15:38
Beide Gruppen haben wir eingestellt, bei beiden gab es gute und weniger gute Erfahrungen.
Bewerbungen von Männern kriegen wir für Verwaltung E8/E9 genau null.
Die bringen wir als Fahrer und Hausmeister und Bote unter.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 12.09.2019 17:49
Auch bei E9 Technikerstellen siehts oft eng aus, bewerben sich auch oft Überqualifizierte drauf.

Wie ist "eng" gemeint? Bzw. um welches Segment geht es da? Lesen wir hier nicht regelmäßig, dass es kaum noch Bewerber für Technikerstellen in E8/E9 gibt?
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Bastel am 13.09.2019 07:35
Vielleicht sollte man aus einem Post nicht auf ganz Deutschland zielen. Des Weiteren checken auch viele aus der Industrie nicht das EG8/9 im öff. Dienst wesentlich weniger ist als EG8/9 im IG Chemie/Metall Tarifvertrag... Gabs alles schon ;D ;D
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Beitrag von: Pietclock am 13.09.2019 07:42
Bereich Vermessung, Geomatik etc.
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Landsknecht am 13.09.2019 09:15
Eine Bekannte von mir war eine unter 4 Kandidaten beim Gespräch, Ingenieursstelle E10 / E11 in einer mittleren Stadt in Bayern. Auch bei E9 Technikerstellen siehts oft eng aus, bewerben sich auch oft Überqualifizierte drauf.

Wie sieht es so bei E13 Stellen aus im Bereich Planung etc?

Ingenieursstellen sind mittlerweile immer Alternativ als Beamtenstellen ausgeschrieben, A 10 oder meistens A11. Bereich Planung etc. A13, teilweise A14. Verbeamtung zieht anscheinend. Bei Technikerstellen nicht, E9a. Großstadt 500T im Wettbewerb mit 2 unmittelbaren Nachbarstädten je ca. 100T. Wir bitten im Schnitt eine Besoldungsgruppe/Entgeltgruppe mehr.
Im IT-Bereich wird an die Grenze des machbaren gegangen, was man so hört. 8)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Kryne am 13.09.2019 09:41
Eine Bekannte von mir war eine unter 4 Kandidaten beim Gespräch, Ingenieursstelle E10 / E11 in einer mittleren Stadt in Bayern. Auch bei E9 Technikerstellen siehts oft eng aus, bewerben sich auch oft Überqualifizierte drauf.

Wie sieht es so bei E13 Stellen aus im Bereich Planung etc?

Anscheinend muss es in eurer Region ein ganzes Nest von Ingenieuren und Technikern geben :D

Bei uns ist eine Bautechniker Stelle (Unterstützung Hoch- und Tiefbau) gerade das dritte mal veröffentlicht worden. Insgesamt seit inzwischen 2 Jahren unbesetzt. (Mit EG9a ausgeschrieben).
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Alien1973 am 13.09.2019 10:03

Ich glaube er wollte wissen, ob die Stelle bei der Kommune (wo du dich beworben hast) eine 10er Stelle war und du als 11er eingestellt werden wolltest, oder ob es eine 11er Stelle war und sie "nur" die Stufe nicht mitgehen wollten ^^

Die Stelle war E11 ausgeschrieben, sie wollten nur nicht Stufe 5 geben und bei Stufe 3 hätte ich ~200 Netto weniger gehabt im Monat.

Meine Stelle war auch E11 ausgeschrieben. Im Vorfeld habe ich für mich entschieden:
Bei Stufe 3 lehne ich ab
Bei Stufe 4 fange ich an
Bei Stufe 5 macht's langsam Spaß

Beim Gespräch zeigte sich, dass es zwei Möglichkeiten für die Stadt gibt. Entweder einen frischen" Ingenieur in Stufe 1-2 einstellen, der dann nach 2 Jahren wieder weg ist oder einen erfahrenen Ingenieur in 3-5 einstellen der dann evtl. länger bleibt. Die Wahl viel relativ eindeutig auf den Erfahrenen und Stufe 5 habe ich gleich zur Einstellung bekommen. Die Stadt wollte mich halt unbedingt...  ;)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Majon am 13.09.2019 10:58
Tja, inzwischen hat sich bei uns, Kleinstadt mit 25.000 Einwohnern in Schleswig-Holstein, die Bewerberlage für Verwaltungsfachangestellte leider deutlich verschlechtert!

Zumindest gelingt es uns zurzeit leider nicht, eine mit EG 8 dotierte, unbefristete Vollzeitstelle zu besetzen - wir hatten lediglich 9 Bewerber, und keiner von ihnen hatte eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter... :(

Wir vermuten, dass das mit der Einführung der Entgeltordnung zusammenhängt, da im Zuge der Einführung sehr viele Stellen von EG 8 zu EG 9a höher gruppiert wurden, und der finanzielle Unterschied zu den Entgeltgruppen EG 6 bzw. 7  mit 266 € bzw. 160 € in der Endstufe nicht genug Anreiz bietet.

Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: RsQ am 13.09.2019 11:02
Zumindest gelingt es uns zurzeit leider nicht, eine mit EG 8 dotierte, unbefristete Vollzeitstelle zu besetzen - wir hatten lediglich 9 Bewerber, und keiner von ihnen hatte eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter... :(
Waren die Leute eher unter- oder überqualifiziert? Bzw. in welchen Bereich wird ggf. überlegt, dort jemanden einzustellen, der nicht VFA ist?  (Ich bin mal so verwegen und behaupte aus eigener Erfahrung, dass man nicht für jede Stelle die Klaviatur einer VFA-Ausbildung braucht.)
Titel: Antw:Bewerberlage Verwaltung?
Beitrag von: Majon am 13.09.2019 11:53
Die Bewerber (Büro-, Bank-, Speditions- sowie Industrie- und Handelskaufleute) waren unserer Meinung nach nicht qualifiziert, da für die Besetzung der Stelle zwingend Kenntnisse in kommunalen Abgabenrecht, Baurecht, Satzungsrecht sowie im allgemeinen Verwaltungsrecht erforderlich sind!

Es gibt nur diese eine Verwaltungsstelle, alle anderen sind Ingenieur, Techniker, Controller und Facharbeiter, also gibt es auch niemanden, den man im Haus fragen könnte - ich besetze diese Stelle jetzt seit knapp 20 Jahren und kenne die Anforderungen daher genau!

Ich hatte gehofft, dass die Stelle im Zuge der Einführung der neuen Entgeltordnung zu einer 9a Stelle wird, aber die Stellenbewertung ergab leider nur eine EG 8, weshalb ich jetzt zur Kernverwaltung wechsle und dort für einen Sachbereich, der meiner Meinung nach weniger anspruchsvoll ist, als mein jetziger, knapp 600 € Brutto mehr verdiene...