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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: RsQ am 27.02.2020 08:29
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(Mal wieder) Eine Frage im Rahmen einer Bewerbung (vor allem natürlich an die Personaler im Forum):
Welche Rolle spielt die Entfernung eines Bewerbers (zum Zeitpunkt der Bewerbung) zum Arbeitsort? Kann eine zu große Entfernung "abschrecken" (vielleicht, weil sie das Gefühl vermittelt, das AN wäre nicht ausreichend schnell verfügbar)?
Oder ist das kein relevanter Faktor? D.h. geht man als Arbeitgeber sowieso davon aus, dass der AN zum angestrebten Starttermin die Arbeitszeiten einhalten kann (egal, ob der AN dafür umzieht, pendelt oder eine Zweitwohnung nutzt)?
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Ich würde niemanden einstellen, von dem ich nicht glaube, daß er seinen privaten Scheiß so auf die Reihe bekommt, daß die Arbeit nicht beeinträchtigt wird. Ob er von Frankfurt nach Köln pendeln möchte oder von Hannover nach Berlin, ist sein Problem. Macht er es zu meinem, habe ich mich wohl geirrt und wir beenden den Irrtum.
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Ich würde niemanden einstellen, von dem ich nicht glaube, daß er seinen privaten Scheiß so auf die Reihe bekommt, daß die Arbeit nicht beeinträchtigt wird.
Sowas kann man ja als interessierter Personaler auch im VG erfragen. Mich interessiert eher, ob das bei der Bewertung einer Bewerbung (d.h. der Auswahl von Kandidaten für das VG) schon ein relevanter Faktor ist?
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Der Wohnort spielt bei unserer Bewerberauswahl nur für zwei Arbeitsplätze eine Rolle.
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Der Wohnort spielt bei unserer Bewerberauswahl nur für zwei Arbeitsplätze eine Rolle.
Bei uns sind es Hausmeister und Fahrer, wo wir es zum Thema beim VG machen.
Ansonsten haben wir Pendler mit einer Fahrzeit zwischen 5 min und 120 min.
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Bei den beiden Arbeitsplätzen handelt es sich tatsächlich um Hausmeister, die in hohem Maße Bereitschaft und Rufbereitschaft leisten.
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Bei uns ist es nur für die Arbeitsplätze relevant, die insbesondere Bereitschaft und/oder Rufbereitschaft leisten müssen.
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Oder ist das kein relevanter Faktor? D.h. geht man als Arbeitgeber sowieso davon aus, dass der AN zum angestrebten Starttermin die Arbeitszeiten einhalten kann (egal, ob der AN dafür umzieht, pendelt oder eine Zweitwohnung nutzt)?
Wenn man es in der Bewerbung selber nicht angibt, wird oft im VG danach gefragt, wann man denn anfangen könnte.
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... das wäre ja kein Problem.
Es gibt also kein verbreitetes/verfestigtes Denken a la "Was, der wohnt 150 km weit weg? Dann müsste er ja erst umziehen und kann bestimmt nicht zum Zeitpunkt X anfangen ..." (was einem quasi die Chance aufs VG rauben würde)?
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... das wäre ja kein Problem.
Es gibt also kein verbreitetes/verfestigtes Denken a la "Was, der wohnt 150 km weit weg? Dann müsste er ja erst umziehen und kann bestimmt nicht zum Zeitpunkt X anfangen ..." (was einem quasi die Chance aufs VG rauben würde)?
Dieses Denken kenne ich nicht. Geeignete Bewerber werden zum VG eingeladen.
Wenn es zwei gleichwertige gibt und der eine kann früher anfangen, obwohl er 150km weit weg wohnt, dann bekommt er die Stelle.
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Bin ehrlich gesagt ziemlich froh zu lesen, dass das zumindest nach euren Erfahrungen nicht ganz so weit verbreitet ist. Ist doch im Verantwortungsbereich von jedem selber, wie er seinen Mist geregelt kriegt, Hauptsache, er steht bei Arbeitsbeginn vor der Türe.
Einem Bekannten von mir, der sich aus Erfurt mal nach Siegen beworben hatte, hatten sie nach der Zusage mal mitgeteilt "Sie wissen aber schon, dass Sie nach Siegen umziehen müssen?" - Das fand er zwar recht amüsant, allerdings auch leicht übergriffig, als würden sie ihn für blöd halten oder eine Antwort a la "Nein, ich fliege jeden Morgen mit dem Privathelikopter rüber" erwarten.
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"Sie wissen aber schon, dass Sie nach Siegen umziehen müssen?"
Je nach Humor des Gegenübers: "... ich bin doch nicht blöd! Ich suche mir ein 35 km entferntes Kaff ..."
(Oder krümelkackend sein und fragen, ob es auch ein Wohnort im Umfeld von Siegen tut.)
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"Sie wissen aber schon, dass Sie nach Siegen umziehen müssen?"
Je nach Humor des Gegenübers: "... ich bin doch nicht blöd! Ich suche mir ein 35 km entferntes Kaff ..."
(Oder krümelkackend sein und fragen, ob es auch ein Wohnort im Umfeld von Siegen tut.)
Wie heißt es bei uns so schön: Schlimmer als Verlieren ist nur Siegen. Der o.g. AG beweist dies aufs Neue.
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Wer solchen Fragen aus dem Weg gehen möchte, bringt das in einem Nebensatz am Anfang der Bewerbung unter. In einem Vorstellungsgespräch kann man das auch noch positiv für sich nutzen, wenn danach gefragt werden sollte (z. B. Flexibilität).