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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Der super Keks am 02.03.2020 15:56
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Hallo an alle,
mir stellt sich nun die Frage, ob ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen soll, wobei ich um euren Rat bitte.
Was sind eure Meinungen / Erfahrungen?
Zu mir:
Ich bin 23 Jahre alt und bin als Angestellter in einer VGem tätig.
Vielen Dank!
Gruß
Der super Keks
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Warum hast du sie abgeschlossen?
Welche Konditionen hat die Versicherung (z.B. Beitragshöhe, wie hoch sind die Zahlungen im Versicherungsfall, ...9
Wie kommst du zu deinen momentaneb Überlegungen die versicherung zu kündigen?
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Eine Berufsunfähigungsversicherung leistet, wenn man seinen Beruf aufgrund von z.B. Krankheit nicht mehr ausüben kann.
Ich würde mich zunächst fragen, ob es insbesondere bei einem Bürojob überhaupt passieren kann, dass man genau diesen Beruf nicht mehr ausüben kann aber noch einen anderen Beruf.
Alternativ wäre eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung zweckmäßiger.
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Die Hauptursache der BU sind psychische Probleme und da ist der öD auch nicht gefeit.
Wer den Lebensstandard in solchen Fällen halten will, muss privat vorsorgen. Ob deine BU Versicherung eine gute Versicherung ist, kann ich natürlich nicht sagen. Evtl. lässt Du Dich mal beraten, z.B. Verbraucherzentrale.
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Eine Berufsunfähigungsversicherung leistet, ...
... wenn sie denn leistet. Schon seit Jahren häufen sich (signifikant!) Fälle, in denen die BUV eben im Ernstfall nicht leisten bzw. sich so lange wie möglich vor Zahlungen drücken, bis sie sich mit einem schäbigen Vergleich vom entnervten Kunden freikaufen können.
Wer also nicht gleich eine fähige Rechtsschutzversicherung mit abschließt, für den sind BUV (inzwischen) ein hohes Risiko. Man bekommt inzwischen den Eindruck, dass prinzipiell erstmal jede BU von den Versicherungen angezweifelt und von Hausjuristen "bekämpft" wird. :(
Ansonsten stimme ich dem o.g. zu: Für "Bürojobs" wird es schwer sein, eine völlige BU zu erlangen (auch hier aufpassen, dass die BUV auch bei teilweise BU zahlt - und nicht nur bei 100% BU). Bei spezielleren Dingen, etwa im Handwerk, lässt sich der Beruf als Tätigkeit ja enger fassen.
Kurzum: In der Theorie eine sinnvolle Sache. In der Praxis habe ich mich aus o.g. Gründen gegen eine BUV entschieden.
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Gleiche Fragestellung, wie bei mir vor gefühlt 15 Jahren.
Entscheidung damals wie heute m.M.n. richtig:
diese Versicherung ist für Bürohengste überflüssig.
Prämie besser in einen physischen Index-Sparplan stecken und sich freuen, dass irgendwann mal eine Gegenleistung dafür ausgezahlt wird.
Hast du dich mal gefragt, was dir alles an Körper und Seele passieren muss, damit du ein Versicherungsfall wirst, d.h. berufsunfähig wirst??? Das möchtest du dir bei einem Bürojob im öD wahrlich nicht ausmalen.
Ich hab in jungen Jahren Mitarbeiter gesehen, die haben Rollstühle mit Mundfernbedienung durch die Flure gelenkt und hatten parallel einen Zivi oder so was in der Art zur Seite (Assistenzkraft glaube ich heißt das politisch korrekt). Da war NICHTS mit Berufsunfähigkeit! Hat mir die Frage beantwortet, ob ich so eine Police benötige.
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Hallo an alle,
vielen Dank für den bisherigen Input.
Zu euren Fragen:
- Abgeschlossen habe ich sie damals mit 16 bei Ausbildungsbeginn auf Anraten meiner Eltern.
- Im Fall der Fälle würde ich 1.060 € / Monat erhalten, und zahle aktuell ca. 39 € / Monat, ich kann die Versicherungssumme theoretisch um 3 % / Jahr erhöhen, so ich denn will.
- Die Überlegung die Versicherung zu kündigen, kam mir aus zwei Hauptgründen: 1. Habe ich von Bekannten schlechte Erfahrung mit ihrer BU mitbekommen (erst geweigert, dann sehr schlechten Vergleich angeboten). 2. Was muss passieren, dass ich überhaupt berufsunfähig werde?
Gruß
Der super Keks
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2. Was muss passieren, dass ich überhaupt berufsunfähig werde?
In der Verwaltung muss man quasi erwerbsunfähig sein, damit man berufsunfähig ist.
Lähmungen, Blind, Taub, Sprachgestört, Spastiken ... alles "kein" Problem um den Beruf weiter auszuüben.
nachdem ich mir seinerzeit das angeschaut hatte, habe ich mir das Geld gespart.
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Jup, das alles waren auch bei mir die Überlegungen, weshalb ich bislang keine abgeschlossen habe. Um im Büro nicht mehr arbeiten zu können, muss schon eine Menge passieren. Zumal ich auch noch vorbelastet, die Versicherungsprämie exorbitant hoch wäre. Zahlung bei Berufsunfähigkeit aufgrund der Schwerbehinderung wäre ohnehin von vornherein ausgeschlossen (allerdings würde die eh nie dazu führen, dass ich komplett berufsunfähig wäre).
Insofern viel Kosten für wenig realen Nutzen.
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Wenn du für 39 Euro monatlich eine Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 1060 Euro monatlich bekommen würdest, kann ich nur sagen deine Eltern haben alles richtig gemacht. Gesetzlich ist nur eine Erwerbsunfähigkeit abgesichert. Und diese ist finanziell ein Witz. Voll erwerbsunfähig ist man erst, wenn man weniger als 3 Stunden täglich irgendeiner Beschäftigung nachgehen kann.
Es ist nicht korrekt das man als "Bürohengst" NICHT berufsunfähig werden kann. Denn hierbei geht es speziell um den Beruf und nicht die Erwerbstätigkeit.
Ich kann als Versicherungsfachfrau a.D., Mutter und "Bürostute" nur raten sich über die 39 Euro monatlich weniger im Portemonnaie nicht zu ärgern und den Vertrag bestehen zu lassen.
Natürlich kenne ich weder den Vertrag noch die zugrundeliegenden Bedingungen, aber ich kann aus direkter Erfahrung zweiter Kollegen sagen, die Berufsunfähigkeit aufgrund psychischer Probleme nimmt drastisch zu.
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Wie weiter oben schon beschrieben wurde, lassen sich Ansprüche dann vermutlich nur gerichtlich mit einer Rechtschutzversicherung durch setzten. Versicherungen sind Unternehmen mit einer Gewinnerzielungsabsicht und kein Sozialverein. Die werden sich wenden und sträuben bevor dir eine lebenslange Rente ausgezahlt wird.
1000€ sind wie Harz4 und das bekommt man auch ohne den Gerichtsstress.
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Ab 1000€ Versicherungssumme werden die Versicherungen tatsächlich kritisch. Zu 75% sind für die Nichtzahlung die Fehler bei den V-Nehmern zu suchen, da diese nicht alles korrekt angegeben haben. Klar ist es manchmal Haarspalterei, aber wenn man sich streng nach dem AVB hält, zahlen die Versicherungen auch.
Empfehlen kann man verschiedene Absicherungen mit geringer Summe. Bei einer Summe von <500€ suchen die Anbieter meist keinen Rechtsstreit.
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Das Problem ist doch wohl, daß man für die Erlangung der Versicherungsleistung so kaputt sein muss, daß dann Geld keine wirkliche Wichtigkeit mehr hat.
Ist doch wie bei der privaten Pflegeversicherung. Wichtig nur als Erbschutzversicherung. Es kommt also auf die Konstellation an, ob man jemand Anderen (finanziell) zur Last fallen könnte.
Solche Versicherungen bitte niemals für das eigene Leben abschließen.
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Das Problem ist doch wohl, daß man für die Erlangung der Versicherungsleistung so kaputt sein muss, daß dann Geld keine wirkliche Wichtigkeit mehr hat.
Ist doch wie bei der privaten Pflegeversicherung. Wichtig nur als Erbschutzversicherung. Es kommt also auf die Konstellation an, ob man jemand Anderen (finanziell) zur Last fallen könnte.
Solche Versicherungen bitte niemals für das eigene Leben abschließen.
Haargenau so sehe ich das auch.
Wenn es so krass kommt, dass man derart "kaputt" ist,
dann habe ich lieber eine solide Kapital-Risiko-Lebensversicherung in der Hinterhand und schaue,
dass meine Nachfahren wenigsten einen finanziellen Vorteil aus meinem Ableben haben,
welches ich mutmaßlich aktiv forcieren würde... je nach Ausprägungsgrad der Beeinträchtigung.
Aber das ist bloß meine persönliche Sicht auf die Dinge.
12 x 39€ sind auch 468€ p.a.
---> damit kann man weit "sinnvollere Absicherungen" vornehmen.
Aber gut... jeder wie er mag!
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Also ich habe eine und finde sie auch sinnvoll. Ich möchte nicht im Fall des FAlles auf Hartz IV angewiesen sein. Und auch jemand, der im Büro arbeitet, kann die Treppe runterfliegen oder Krebs kriegen (2 Fälle von EU in meinem Bekanntenkreis deswegen).
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Also ich habe eine und finde sie auch sinnvoll. Ich möchte nicht im Fall des FAlles auf Hartz IV angewiesen sein. Und auch jemand, der im Büro arbeitet, kann die Treppe runterfliegen oder Krebs kriegen (2 Fälle von EU in meinem Bekanntenkreis deswegen).
:o
Für die von Ihnen genannten Fälle ist die BU - mit Verlaub - eher Mumpitz.
Wenn Sie sich beim Treppensturz nicht achtfach überschlagen und fünf Stockwerke purzeln, sollten Sie rein statistisch eher Lotto spielen, als an eine dauerhafte BU zu denken, die es Ihnen unmöglich macht, 3 Std. p.T. ins Büro gekrochen zu kommen.
Krebs - so vielfältig diese widerwärtige Krankheit auch sein mag - dürfte im Kontext der BU wohl eher bloß bei gravierenden Erkrankungen im Endstadium greifen... dann holen Sie sich halt ein paar Monate die BU-Rente ab und das war es dann. I.d.R. steuert man das über Krankheitsphasen etc.
Wie ein Vorredner schon mal geschrieben hat... in solchen Fällen hat man menschlich/gesundheitlich ganz andere Baustellen. Den mit an Sicherheit grenzenden Fall einer rechtlichen Auseinandersetzung mit der Versicherung kann man da eher nicht gebrauchen.
Für mich immer noch kein Argument für den Abschluss einer solchen Police (insb. in Abwägung Kosten und Eintrittswahrscheinlichkeit des potentiellen Absicherungsfalls).
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Auch im Rollstuhl oder mit Krebs (wie Herr Stromberg bereits sagte, "solange nicht im Endstadium"), kann man immer noch einen Bürojob ausüben und solange das der Fall ist, bezahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung nüschte.
Einen Treppensturz mit bleibenden Hirnschäden könnte ich mir noch vorstellen, aber selbst dann könnte sich irgendwo in der Verwaltung noch irgendwas finden.
Worst case ist natürlich immer möglich, aber wie wahrscheinlich? Das Leben bietet halt keine 100%igen Sicherheiten.
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Wie gesagt, ich habe zwei 'Fälle im Bekanntenkreis. Eine ist die Treppe runtergeflogen und hat DAuerschmerzen im Rücken, die andere hat Krebs. Beide sind deswegen berentet, die, die die Treppe runtergeflogen ist schon seitdem sie Mitte 20 ist.
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Und wieviel BU Rente bekommen die pro Monat?
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DAs weiß ich nicht, aber mit Sicherheit nicht so viel wie wenn sie arbeiten würden. Und irgendwie muß die Differenz ja aufgefangen werden.
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Wie gesagt, ich habe zwei 'Fälle im Bekanntenkreis. Eine ist die Treppe runtergeflogen und hat DAuerschmerzen im Rücken, die andere hat Krebs. Beide sind deswegen berentet, die, die die Treppe runtergeflogen ist schon seitdem sie Mitte 20 ist.
Hmja, wie schwer sich dies auf die Berufsfähigkeit auswirkt, lässt sich von hier aus nicht beurteilen und ich versuche generell eher vorsichtig zu sein, um nicht in die Gefahr zu geraten, Krankheiten anderer Leute zu leichtfertig zu verharmlosen.
Ich für meinen Teil würde aufgrund Übergewicht und Schwerbehinderung günstig geschätzt schon mal bei gut 90 Euro Kosten im Monat landen, möglicherweise sogar mehr. Für ein vages, möglicherweise, in irgendeiner Zukunft eintreffendes wahrscheinlicher aber nicht "einmal Treppe runterfallen mit anschließender BU" rechnet sich das für mich eher nicht.
Dann lieber anderweitig vorsorgen.
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Ich habe den Eindruck, dass BU und Erwerbsunfähigkeit durcheinander geschmissen werden. Man sollte schon den Beruf absichern, damit man als Ingenieur nicht auf die berühmte Pförtnertätigkeit verwiesen wird.
Bei uns sind im Übrigen allein in unserer Geschäftsstelle drei TarifB und ein Beamter zehn und mehr Jahre vor der Regelaltersgrenze berentet oder pensioniert, wegen Psyche, Krebs und Rheuma. So klein ist das Risiko nicht. Gerade bei Krebs sind auch zunächst Geheilte durch die Therapieen so geschwächt, dass sie reduzieren oder ganz aufhören müssen.
Ich selbst habe eine angeborene Behinderung. Andere, die dieselbe Behinderung als Erwachsene erwerben, sind in der Regel anerkannt berufsunfähig. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn ihr arbeitende Schwerstbehinderte seht, nicht glauben, dass jeder mit dieser Einschränkung im öD arbeiten könnte!!! Und es ja auch nicht gesagt, dass diese Schwerstbehinderte bis 65 arbeiten.
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Ich habe mich auch gegen eine BU entschieden, nach einer sehr ausgiebigen Beratung mit dem "Versicherungsmenschen" meines Vertrauens. Er hat mir letzten Endes auch davon abgeraten.
Es muss schon ziemlich viel passieren, dass es bei einem nicht körperlichen Job zu einer Auszahlung kommen würde. Im Prinzip liegt man dann halb tot in der Ecke und guckt an die Decke. Geld für Auto, Urlaube oder anderen Luxus braucht man dann eh nicht mehr (im Prinzip, vereinfacht gesagt).
Bei mir kam hinzu, dass ich aufgrund von leichtem Übergewicht und zwei Allergien fast einen Beitrag von 100€ zahlen müsste um auf grad mal 1200€ durch die BU zu kommen im Leistungsfall. Reine Risiko BU, wenn nix passiert ist das Geld in jedem Fall weg.
Da investiere ich lieber etwas mehr in eine private Altersvorsorge, das Geld ist in keinem Fall weg und sehr wahrscheinlich habe ich davon am Ende mehr.
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Bei uns sind im Übrigen allein in unserer Geschäftsstelle drei TarifB und ein Beamter zehn und mehr Jahre vor der Regelaltersgrenze berentet oder pensioniert, wegen Psyche, Krebs und Rheuma. So klein ist das Risiko nicht. Gerade bei Krebs sind auch zunächst Geheilte durch die Therapieen so geschwächt, dass sie reduzieren oder ganz aufhören müssen.
Richtig, aber wie lange und ab wann haben/hätten diese (ohne jahrelangen Klageweg) etwas aus einer BU bekommen?
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Aus meinem privaten Umfeld kenne ich jemanden bei dem die BU aufgrund einer plötzlichen unfallbedingten Ertaubung schon seit etlichen Jahren leistet, obwohl es massenhaft Gehörlose gibt, die arbeiten gehen. Der Ertaubte war beim Unfall noch jung, trotzdem wurde nie verlangt, dass er in einen weniger kommunativen Beruf umgeschult, oder sich mit einem Handlangerjob irgendwo abgibt.Wie es bei meinen Kollegen ausschaut weiss ihn nicht.
Ich selbst habe auch keine BU da auch für mich mit zu vielen Ausschlüssen, wäre ich aber jung und gesund und käme in günstige und umfassende Tarife, wo würde ich es durchaus als sinnvoll ansehen. Zumindest sollte man sich eingehend beraten lassen.
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Warum arbeitet Dein ertaubter Bekannter nicht einfach weiterhin (in der Verwaltung)? So unangenehm das ist, ein effektiver Ausschluss zur Ausübung einer Verwaltungstätigkeit ist es kaum. Und für 1.200 € BU lässt man sich doch kein deutlich höheres Erwerbseinkommen durch die Lappen gehen, zumal die BU ja nur bis zum Renteneintritt zahlt, der in Ermangelung von Rentenbeitragszahlungen ebenfalls Düsteres verheißen dürfte.
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Mein ertaubter Bekannter war in der Privatwirtschaft tätig und hätte die Arbeit auf gar keinen Fall weiter machen können. Zusätzlich hatte er aufgrund des mehrfachen Schädelbruchs oft Kopfschmerzen. Die Kopfschmerzen wurden erst allmählich besser. Irgendwann, ein oder zwei Jahre nach dem Unfall hat er dann auch Hörimplantate bekommen. Er versteht nun so einigermaßen, wenn die Umgebung ruhig ist, unter Stress und im Krach versteht er nichts.
Es wäre extrem schwierig geworden, mit der Ertaubung und den Folgebehandlungen eine dem spezifischen Studium entsprechende Arbeit anderswo zu finden. Er hätte etwas anderes studieren müssen oder sich in einen Lehrberuf umschulen lassen müssen. Da hat lieber die BU Rente mitgenommen, und ist als Hausmann im Familieneinsatz.
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PS: Die BU kommt zurzeit auf die Rente oben drauf und er zahlt davon eine Immobilie ab.
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Halte das bei einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst allenfalls für eine bequeme, sicherlich aber nicht für eine notwendige Konsequenz. Wirtschaftlich vorteilhaft ist die gewiss auch nicht.
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Was soll denn beispielsweise ein Lehrer machen, der nicht mehr lehren kann. Davon gibt es massenhaft Betroffene und die liegen beileibe nicht alle scheintot im Bett. Die Mindestpension ist zwar ganz nett und sie ist deutlich höher als die Grundsicherung, bedeutet aber doch deutliche Abstriche.
Ich halte es für ein Gerücht, dass man für alle gesundheitlich Eingeschränkte irgendwo schon ein Plätzchen im öD finden wird, besonders nicht bei der derzeitigen Entwicklung in Richtung schlanker Staat. Postwagenschubser und einfache Schreibkräfte werden kaum noch gebraucht. Eine Führungskraft hat just heute bei uns formuliert, dass die Zeiten, in denen man pro Geschäftsstelle zwei, drei Leute mitschleppte, einfach vorbei sind. Bei uns kommen beispielsweise nur noch die Kollegen in der IT ohne Kontakte zu Bürgern aus. Wer mit dem damit verbundenen Stress nicht aushalten kann, hat ein echtes Problem.
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Die Mindestpension ist zwar ganz nett und sie ist deutlich höher als die Grundsicherung, bedeutet aber doch deutliche Abstriche.
Vielleicht auch eine Mentalitätsfrage. Eine Vollkasko für alle Lebenslagen gibt es nicht. (Bzw. ist die i.d.R. nicht wirtschaftlich, wie oben schon erwähnt.) Geht es wirklich nur darum, "keine Abstriche" mach zu müssen? Reduziert man im Fall einer Erkrankung o.ä. nicht ohnehin auch seine Ansprüche/seinen Lebensstandard?
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Gleiche Fragestellung, wie bei mir vor gefühlt 15 Jahren.
Entscheidung damals wie heute m.M.n. richtig:
diese Versicherung ist für Bürohengste überflüssig.
Prämie besser in einen physischen Index-Sparplan stecken und sich freuen, dass irgendwann mal eine Gegenleistung dafür ausgezahlt wird.
Hast du dich mal gefragt, was dir alles an Körper und Seele passieren muss, damit du ein Versicherungsfall wirst, d.h. berufsunfähig wirst??? Das möchtest du dir bei einem Bürojob im öD wahrlich nicht ausmalen.
Ich hab in jungen Jahren Mitarbeiter gesehen, die haben Rollstühle mit Mundfernbedienung durch die Flure gelenkt und hatten parallel einen Zivi oder so was in der Art zur Seite (Assistenzkraft glaube ich heißt das politisch korrekt). Da war NICHTS mit Berufsunfähigkeit! Hat mir die Frage beantwortet, ob ich so eine Police benötige.
Sehe ich genauso...
Würde zudem möglichst versuchen, halbwegs fit zu bleiben, d.h viel Sport und gute Ernährung, ausgefülltes Privatleben. Dann kann dir der öD nichts anhaben.
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Auf die Aussage einer Versicherungsvertreterin, daß man sich mit deren Produkten vor Gesundheitsrisiken absichern könne, erfolgte meinerseits ein großes Gelächter ;)
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Was soll denn beispielsweise ein Lehrer machen, der nicht mehr lehren kann. Davon gibt es massenhaft Betroffene und die liegen beileibe nicht alle scheintot im Bett. Die Mindestpension ist zwar ganz nett und sie ist deutlich höher als die Grundsicherung, bedeutet aber doch deutliche Abstriche.
Ich halte es für ein Gerücht, dass man für alle gesundheitlich Eingeschränkte irgendwo schon ein Plätzchen im öD finden wird, besonders nicht bei der derzeitigen Entwicklung in Richtung schlanker Staat. Postwagenschubser und einfache Schreibkräfte werden kaum noch gebraucht. Eine Führungskraft hat just heute bei uns formuliert, dass die Zeiten, in denen man pro Geschäftsstelle zwei, drei Leute mitschleppte, einfach vorbei sind. Bei uns kommen beispielsweise nur noch die Kollegen in der IT ohne Kontakte zu Bürgern aus. Wer mit dem damit verbundenen Stress nicht aushalten kann, hat ein echtes Problem.
Lehrer halte ich für ein nicht repräsentatives Beispiel, zufällig habe und hatte ich in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis so einige aus dem Berufsfeld. Wie ich es sehe ist es unüblich länger als bis zum 61 Lebensjahr zu arbeiten. Wenn die Wohnung geputzt oder die Terrasse gefliest werden muss kann ich mich krank melden.