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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: RsQ am 17.03.2020 12:10
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Ich habe mich noch vor (akutem) Ausbruch der Corona-Krise auf mehrere Stellen im öD beworben. Bewerbungsschluss war/ist überall in diesen Tagen.
Welche "Gefahren" hat die Situation für die Verfahren bzw. Besetzung von Stellen? Dass sich das möglicherweise alles verschiebt ... klar. Aber gibt es auch das Risiko, dass manche AG die Ausschreibung zurückziehen und auf die Besetzung "nicht-kritischer" Stellen verzichten?
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Erwarten Sie jetzt wirklich auf diese *zensiert* Frage eine allgemeingültige Antwort?! :o
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Das wird wohl niemand beantworten können..
Zwei Möglichkeiten:
a) Abwarten
b) Anrufen und nachfragen (wobei die vermutlich gerade auch viele andere Dinge zu regeln haben)
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Ist natürlich möglich, dass AG das Bewerbungsverfahren abbricht.
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Welche "Gefahren" hat die Situation für die Verfahren bzw. Besetzung von Stellen? Dass sich das möglicherweise alles verschiebt ... klar. Aber gibt es auch das Risiko, dass manche AG die Ausschreibung zurückziehen und auf die Besetzung "nicht-kritischer" Stellen verzichten?
Höchstwahrscheinlich werden Bewerbungsgespräche verschoben. Allerdings würde diese vor Mai sowieso nicht stattfinden, kraft organisatorischer Regelhaftigkeit von Bewerbungsprozessen im öD.
Alles andere ist Glaskugellesen.
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Meine persönlichen Erfahrungen aufgrund Rückfragen:
- Verfahren auf unbestimmte Zeit pausiert
- Gespräche nur per Telefon oder Skype
- Abbruch und spätere Neuaufsetzung
- Termine zu Vorstellungsgespräch unter Vorbehalt versandt, Gespräche finden dann mit mind. 2 m Abstand statt und können, je nach Entscheidungen der Regierung jederzeit zurückgezogen werden
Insgesamt, zumindest hier, sind Stellenausschreibungen deutlich zurückgegangen.
Ein Arbeitgeber, der vielleicht gestern noch jemand gesucht hat, wird heute erst einmal überlegen und abwarten, was passiert. Warum jemanden einstellen, der dann Lohnkosten verursacht, aber der eh nicht arbeiten kann oder darf?
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- Verfahren auf unbestimmte Zeit pausiert
- Gespräche nur per Telefon oder Skype
- Abbruch und spätere Neuaufsetzung
- Termine zu Vorstellungsgespräch unter Vorbehalt versandt, Gespräche finden dann mit mind. 2 m Abstand statt und können, je nach Entscheidungen der Regierung jederzeit zurückgezogen werden ...
Kann bei den Punkten 2 und 4 zustimmen. Manche AG wollen und müssen sich halt auch in den gefragteren Bereichen Personal sichern, bevor dieses vom Markt anderweitig verschwindet.
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Manche AG wollen und müssen sich halt auch in den gefragteren Bereichen Personal sichern, bevor dieses vom Markt anderweitig verschwindet.
Mein letzter Absatz war natürlich als Grundsatz gemeint. ;-)
Bei AlG I-Beziehern müsste das AlG I eigentlich auch verlängert werden, wenn die "Opfer" von pausierten und abgebrochenen Besetzungsverfahren werden und gar keine Arbeit finden können.
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Ich gehe mal davon aus, dass bereits terminierte Vorstellungsgespräche jetzt komplett gecancelt werden.
Auch Telefoninterviews und auch Interviews per Skype finde ich nicht wirklich zielführend. Bei diesen Arten der Interviews gibt es viele Faktoren, die gar nicht zum Tragen kommen können (Sympathie, Gerüche, Aussehen ...).
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Ich gehe mal davon aus, dass bereits terminierte Vorstellungsgespräche jetzt komplett gecancelt werden.
So weit waren wir/ich ja noch nicht.
Fraglich ist m. E., ob nun erstmal eine Art grundsätzlicher Einstellungsstopp für "nicht-kritische" Stellen verhängt wird - oder ob man die Ausschreibungen nach gewissem Abflauen der Pandemie (wann auch immer) weiterführt.
Klar, dass es da keinen einheitlichen Weg gibt.
Ich vertraue erstmal darauf, dass sich früher oder später jede ausschreibende Stelle melden wird.
(Natürlich hat mich die Krise mitten in der beruflichen Neuorientierung kalt erwischt. Aber es gibt auch drastischere Fälle, keine Frage.)
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Was meint Ihr? Wird es neue Stellenprofile im öD geben, die durch die Folgen des Corona Virus entstehen?
Es wird ja jetzt massig neue Transferleistungen geben (Selbstständige, KV, etc.).
Wird es vielleicht sogar Verstaatlichungen privater Firmen geben (Gesundheitswesen, Logistik,...)?
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Ernsthaft? Nach der Krise ist doch alles schnell vergessen.
Gesundheitswesen wird ein Wirtschaftsfaktor bleiben und nicht verstaatlicht. Krankenhäuser werden weiter privat bleiben. Verstaatlichung von Firmen hatten wir 40 Jahre und dieses System möchten die Meisten nicht zurück.
Der Staat kann sich all die Firmen gar nicht leisten.
Auch wenn es wünschenswert wäre, wenn Gesundheitsschutz Aufgabe des Staates ist, so wird es das nicht geben.
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Da wird sich leider nichts ändern.
Obwohl ich für die Abschaffung des selbständigen Arztes bin und für Polykliniken. Krankenhäuser müssen massiv abgeschafft und auf die Hälfte reduziert werden. Der ganze Laden ist viel zu ineffizient. Das hat aber mit der Krise nichts zu tun, die gab es bereits vorher im Gesundheitswesen.
So langsam bin ich auch nicht mehr bereit, den Höchstbeitrag zur KV zu zahlen, und zwar den wirklichen Höchstbeitrag.
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Der ganze Laden ist viel zu ineffizient.
Wann ist ein Krankenhaus den effizient?
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Der ganze Laden ist viel zu ineffizient.
Wann ist ein Krankenhaus den effizient?
Wenn es z. B. das macht, was Gemeinde machen. Sich zu großen Verbünden zusammen schließen, um nicht wichtiges Fachpersonal auf viele kleine Einheiten zu verteilen, bei denen einerseits keine volle Auslastung erfolgt und die zudem die nötige Fachlichkeit dennoch nicht vorhanden ist.
Zudem wäre ein vernünftiger Infektionsschutz - abseits der derzeitigen Krise - längst überfällig. Alle Niederlander, die bei uns sesshaft sind, lassen sich selbstverständlich in niederländischen Kliniken operieren (Krankenhauskeime).
Etc. pp...
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Verstaatlichung von Firmen hatten wir 40 Jahre und dieses System möchten die Meisten nicht zurück.
Also als die Bahn noch staatlich war (also staatlich ohne Finanzdruck), lief dort vieles für die Kunden besser ...
Es geht ja nicht um das DDR-System. Aber es gibt m.E. durchaus Kernbereiche, in denen Grundbedarf in staatlicher Hand sein könnte. Und sei es die Grundlast für medizinischen Schutzbedarf.
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Das ist aber eine sehr nostalgische Rückschau auf die staatliche Bundesbahn. Das einzige, was definitiv besser war, war die Infrastruktur. Die Bundesbahn schaffte es allerdings mit dieser deutlich besseren Infrastruktur und erheblich üppigeren Personalausstattung weder pünktlicher noch zuverlässiger zu sein als die privatisierten EVUs - außer bei bestimmten Unwetterlagen, was aber an der Unempfindlichkeit des damaligen Lokparks lag. Und wenn ich jetzt noch an die Bundespost und ihre grau-beigen Einheitsapparate und genormten VDo- und ADo-Anschlußkabel für 96,20 DM denke...
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Wer ein System betreibt, welches einer effizienten Aufgabenerledigung aufgrund seiner Systematik fern ist, wie es bei der Schiene ist, ist sehr, aber auch sehr zweitrangig.
Mittelfristig gehören alle Schienen abgebaut.
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Ich schlage auch schon seit längerem vor, die Gehwege an Hauptverkehrsatraßen zugunsten zusätzlicher Fahrspuren zu planieren, um den Pendler im Berufsverkehr zu entlasten, aber nur solchen Vorschlägen sind wir der Zeit wohl noch voraus.
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Ich schlage auch schon seit längerem vor, die Gehwege an Hauptverkehrsatraßen zugunsten zusätzlicher Fahrspuren zu planieren, um den Pendler im Berufsverkehr zu entlasten, aber nur solchen Vorschlägen sind wir der Zeit wohl noch voraus.
Daher sprach ich von mittelfristig.
Bedingung ist selbstredend ein vernünftiges autonomes Fahren - auch für Gebrechliche und Kinder in alternativ betriebenen Fahrgastzellen. Kann man dann zur Not auch virtuell aneinander koppeln und es Zug oder Bahn nennen.
Mit dem Themenpunkt Vermeidung tut sich die Menschheit seit jeher schwer und das ist auch gut so. Daher wird es bei physischen Transporten auf Sicht verbleiben und neue Jobs vor allem in der IT entstehen.
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Moin,
ich finde den Beitrag vom Organisationssoziologen Stefan Kühl zum Thema für lesenswert
https://www.deutschlandfunkkultur.de/reaktionsmuster-wie-organisationen-mit-krisen-umgehen.1005.de.html?dram:article_id=472940
Grüße
Hain
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Heute noch eine Einladung bekommen für ein persönliches Vorstellungsgespräch in 14 Tagen...kann sich aber bei Änderung der momentanen Lage auch verschieben. Aber wie schon in einem Beitrag vorher gesagt: In verschiedenen gefragten Bereichen ziehen die das Bewerbungsverfahren lieber durch und stellen das Personal ein, bevor ein anderer zuschlägt.
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Es gibt sogar Bewerbungsgespräch per VidKonf (Skype und Co), damit man da voran kommt.
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Es gibt sogar Bewerbungsgespräch per VidKonf (Skype und Co), damit man da voran kommt.
Das macht z.B. ein großer öffentlicher IT-Dienstleister aus dem Norden.
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Hi
meine Freundin hat eine schriftliche Zusage und letzte Woche auch die Zustimmung vom Personalrat für eine Qualifizierungsmaßnahme (Al II) bekommen. Der Arbeitsvertrag wurde allerdings noch nicht verschickt und soll erst ein paar Tage vor dem Start (im Mai) zugeschickt werden.
Meint ihr in so einem Fall könnte die Einstellung auch noch zurückgezogen werden? Oder kann es einfach nach hinten verschoben werden?
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Zurückgezogen nein, nach hinten verschoben ja.