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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: Reely am 18.06.2020 13:24
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Hallo,
aufgrund der Corona-Pandemie haben bei uns einige Mitarbeiter bis zu 70 Minusstunden angesammelt. Andere Kollegen haben wiederum ein ausgeglichenes Konto oder sogar Überstunden. Eine Betriebsvereinbarung sieht vor, dass die Zeitkonten um + / - 50 Stunden überzogen werden dürfen. Aufgrund dessen haben sich einige Mitarbeiter beschwert.
Die Folge: Den Beschwerdeführern wurden Minusstunden gelöscht oder entsprechende Stunden ohne entgegenbringen von Arbeitsleistung gutgeschrieben.
Ist dieses Verfahren rechtens?
Werden hiermit nicht alle Mitarbeiter benachteiligt, welche weniger als die genannten 70 Minusstunden hatten? Effektiv haben Mitarbeiter mit einem ausgeglichenen Stundenkonto diese 70 Stunden ja geleistet, während die Bescherdeführer diese zuhause verbracht haben.
Vielen Dank im Voraus!
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Durchaus.
Der AG muß ungleiches nicht gleich behandeln.
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Das heißt der AG kann vollkommen willkürlich dem einen MA 20 Stunden, dem nächsten 60 Stunden und dem nächsten überhaupt keine Stunden „schenken“? Damit ist ja auch die Arbeitsbelastung einzelner Mitarbeiter exorbitant höher als die der anderen.
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Durchaus. Das ist aber kein zulässiger Schluß aus meinen Ausführungen, sondern ein anderer Sachverhalt.
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Anderer Ansatz ist die Verschwendung von Steuergeldern. Die gestrichenen Stunden sind ja eine nicht erbrachte Leistung die dennoch vergütet wurde.
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Das ist Gendergaga auch. Beides ist arbeitsrechtlich ohne Belang.
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Geht es denn überhaupt um Mitarbeiter mit gleichem Aufgabengebiet, oder nur in der gleichen Verwaltung? Wenn deren Arbeitsleistung zwar angeboten wurde, der AG diese aber pandemiebedingt nicht abrufen wollte/konnte, könnte man schon alleine über diese Minusstunden philosophieren.
Wenn währenddessen die Arbeitsleistung anderer Mitarbeiter benötigt wurde, haben diese halt mal Pech gehabt.
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Mal abgesehen davon, daß der Sachverhalt eindeutig beschreibt, daß die maximalen Minusstunden überschritten waren und alleine deshalb eine Andersbehandlung dieser Stunden nicht zu beanstanden ist.
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Unabhängig von der rechtlichen Beurteilung ist die Auswirkung auf die Motivation verheerend.
Ist es nicht auch Organisationsversagen wenn die Hausspitze nach dem ersten Schock über den Shutdown nicht mit objektiv anwendbaren Kriterien regelt wer wo und wann arbeitet und was mit den Stunden passiert.
Bei uns durfte in der ersten Zeit jeder mal zu Hause mit Sollzeit “Literaturstudium“ betreiben und musste andere Tage im Büro oder mit VPN Zugang zu Hause arbeiten. Da fühlt sich keiner ungerecht behandelt. Nach dem ersten Schock hatte sich die Hausspitze ein entsprechendes Modell überlegt.
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Bei uns durfte in der ersten Zeit jeder mal zu Hause mit Sollzeit “Literaturstudium“ betreiben und musste andere Tage im Büro oder mit VPN Zugang zu Hause arbeiten. Da fühlt sich keiner ungerecht behandelt. Nach dem ersten Schock hatte sich die Hausspitze ein entsprechendes Modell überlegt.
Hört sich nicht nach guten Regelungen, sondern nach Chaos an. Aber keine Sorge, bei uns das gleiche Thema ;)
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Unabhängig von der rechtlichen Beurteilung ist die Auswirkung auf die Motivation verheerend.
Nur dann, wenn man bei der Personalauswahl versagt und von Neid und Mißgunst zerfressene AN eingestellt hat.
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Wenn ich hier so lese, dann war anderswo das Chaos doch viel größer. Unsere Behörde hatten die Zahl der VPN Zugänge erstaunlich schnell aufgestockt. Jetzt kürzlich wurde nochmal aufgestockt, man will sich wappnen, falls es eine zweite Welle gibt oder eine Quarantäneanordnung, weil es doch mal einen Kollegen erwischt. Schon erstaunlich, dass mobiles Arbeiten nun im großen Maßstab geht. Vor Corona ein war das sehr zäh.
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Jetzt mal aus Interesse, wieso haben manche 70 Minusstunden gemacht ?
Hatten die keine Lust während Corona zu arbeiten und sind einfach Heimgegangen oder wie ?
Oder gibt es eine DV nach der der AG Minusstunden "anordnen" kann ?
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Evtl. waren sie auch freigestellt, oder der AG hatte keine Arbeit für die Leute, befand sich im Annahmeverzug und das Zeiterfassungsprogramm countet einfach weiter?