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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: John Pferdelack am 23.06.2020 14:28

Titel: [BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: John Pferdelack am 23.06.2020 14:28
hi
kurzfristig habe ich mich entschieden am Test des mittleren Dienstes teilzunehmen. Anfangs dachte ich sogar, dass ich mich, in Bezug des Anmeldezeitraums viel zu spät bin.
Allerdings ergab sich auf der Seite des LPA dass dieser Zeitraum verlängert wurde. Was hat dies zu bedeuten?

Ist der mittlere Dienst nicht attraktiv, dass es nicht genügend Bewerber gibt oder hat es einen anderen Grund?
Evtl. Corona?


mfg

JP
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Euphyll am 23.06.2020 16:53
Ich kann von einer solchen Ausbildung in Bayern nur abraten. Man bekommt als Anwärter den Frust der Älteren zu spüren (die haben noch die 42-Stunden-Woche in den Knochen und können sich als Beamte auf Lebenszeit alles erlauben. Auch die Wiederbesetzungsspere und teils schlimme Personalsituation fördern dieses Verhalten).

Ich war schon bei vielen Behörden und weiß wovon ich spreche. Der ÖD ist extrem unattraktiv wegen der katastrophalen Bedingungen. Wenn die Vss. passen, drigend ein freies Studium an der Uni und dann in die 4. QE versuchen oder freie Wirtschaft. Es spricht ein Anwärter der 2. QE Finanzressort (hier nochmal gesondert eine dicke Warnung davor!!).
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Mask am 23.06.2020 17:23
Die Antwort des Vorredners ist völlig pauschal und trifft in seiner Pauschalität keineswegs auf den ganzen mittleren Dienst, den mittleren Dienst im Freistaat Bayern, den mittleren Dienst der bayerischen Finanzverwaltung oder auch nur den mittleren Dienst eines ganzen Finanzamtes zu, lass dich davon nicht erschrecken bzw. beeinflussen.

Das Ausschreibungsfristen verlängert werden ist völlig normal, auch bei unsnebenan in Hessen.

Gerade die Nachfrage nach Ausbildungen sinkt leider, da jeder denkt, er wäre nichts mehr wert, wenn er "nur" eine Ausbildung macht, aber auch im Bereich gD sinken unsere Bewerberzahlen bzw. viele die sich bewerben, schaffen die Eignungstests und dgl. nicht dass aber bei steigendem Personalbedarf, also erhöhten Ausbildungszahlen.

Mach den Test, schau ob du überhaupt genommen wirst und dann kannst du ja immer noch deine Alternativen abwägen. Der mittlere Dienst ist weiß Gott nicht so schlecht, wie manch einer behauptet und bietet guten, motivierten Kolleginnen und Kollegen zahlreiche Möglichkeiten / Chancen.

VG
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Bruce Springsteen am 24.06.2020 07:37
Moin,

stimme Mask zu. Ich bin sicherlich ein Einzelfall, aber willl es trotzdem kund tun.

Nach meinen 8 Jahren BW war ich mit Hauptschulabschluss für den Arbeitsmarkt zu unterqualifiziert. Mich reizte aber das Beamtentum, weil "abgesichertes" Leben und Pension.  ;)

Also holte ich die mittlere Reife und das Fachabi nach (mit knapp 30ig Jahren damals!) und bewarb mich analog in ganz Deutschland u.a auch auf Beamtenstellen in Kommunen. Nach meiner Ausbildung im m.D im Verwaltungsdienst im Jahr 2015 hab meine Probezeitverkürzung auf 2016 bekommen. Ein Jahr später wurde ich auf A7 befördert, 2018 auf A8 und 2019 schlussendlich auf A9.

Seit kurzem hab eine Stelle, wo ich meinen Aufstieg in den g.D machen kann!

Was ich dir sagen will: es kommt auf Dich an! Willst du einen Job machen, der für dich eine Berufung ist?! Wo du quasi nie arbeitest?  ;) Eben weil es mehr als nur dein Job ist?! Dann biste selbst im m.D gut aufgehoben.

Die Antwort von Euphyll mag sicherlich in Punkten - wenn auch pauschal geschrieben - richtig sein. Nur zeig mir einen Job, der keine Nachteile hat. Ins Finanzressort würde ich persönlich nie gehen, da die Aufstiegs- und Beförderungschancen viel zu schlecht sind. Da hocken sie auch nach 20 Jahren Dienstzeit noch auf A7 rum. Wenn es ihm aber Spass macht, muss das erstmal kein Nachteil sein. ;)

Den m.D kann man - siehe mein Beispiel - auch als Chance sehen...

Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 24.06.2020 08:52
Ist der mittlere Dienst nicht attraktiv, dass es nicht genügend Bewerber gibt oder hat es einen anderen Grund?
Evtl. Corona?
Mit Corona hast Du ins Schwarze getroffen. Dem LPA ist offenbar irgendwann aufgefallen, das am ursprünglichen Prüfungstag etliche Bewerber keine Zeit hatten, da z. B. die Englischprüfungen der Mittelschulen auf diesen Tag verlegt wurden.

Ich kann von einer solchen Ausbildung in Bayern nur abraten. Man bekommt als Anwärter den Frust der Älteren zu spüren (die haben noch die 42-Stunden-Woche in den Knochen und können sich als Beamte auf Lebenszeit alles erlauben. Auch die Wiederbesetzungsspere und teils schlimme Personalsituation fördern dieses Verhalten).

Ich war schon bei vielen Behörden und weiß wovon ich spreche. Der ÖD ist extrem unattraktiv wegen der katastrophalen Bedingungen. Wenn die Vss. passen, drigend ein freies Studium an der Uni und dann in die 4. QE versuchen oder freie Wirtschaft. Es spricht ein Anwärter der 2. QE Finanzressort (hier nochmal gesondert eine dicke Warnung davor!!).

Ich spüre hier vor allem Deinen Frust.
Man sollte nicht von den eigenen Erfahrungen auf die Allgemeinheit schließen.
Ich bin selber Ausbildungsleiter in einem Finanzamt in Bayern. Unsere Anwärter waren bisher immer alle sehr zufrieden bis begeistert von der Unterstützung durch die Ausbilder.
Natürlich kenne ich auch Geschichten aus anderen Ämtern, wo das nicht so optimal abläuft. Allerdings liegt das zu einem Großteil dann auch an den Anwärtern. So berichten mir zumindest meine.
Die 42 Stunden-Woche gibt es schon eine ganze Weile nicht mehr.
Das man für ein Studium im Normalfall Abitur braucht, und somit eher in der der 3. QE als in der 2. QE anfängt ist Dir schon bewusst?

Ins Finanzressort würde ich persönlich nie gehen, da die Aufstiegs- und Beförderungschancen viel zu schlecht sind. Da hocken sie auch nach 20 Jahren Dienstzeit noch auf A7 rum.

Die Beförderung nach A8 ist in Bayern (in den Finanzämtern) in der Regelwartezeit (stellentechnisch) möglich.
Eine Beförderung nach A9 und sogar A9z ist normalerweise auch kein Problem, sofern man gewillt ist, sich zu bewegen und auch mal das Amt zu wechseln.
Es gibt natürlich auch Fälle, wo Bearbeiter mit A8 in Pension gehen. Die haben dann aber 40 Jahre nur das gleiche Büro gesehen.
Gute Bearbeiter haben durchaus Aufstiegschancen. Es gibt inzwischen sogar zwei Amtsleiter, die in der 2. QE ihre Karriere begonnen haben.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Euphyll am 24.06.2020 14:11
Mit Platziffer unter den besten 100 in Bayern, wird es sicherlich an mir liegen :) Die Beleidigungen habe ich einfach erfunden. Das nicht helfen wollen, weil die Fallzahlen weiter zu machen sind, ist auch nur Einbildung und wurde nie explizit geäußert ;) Sachbearbeiter im Massenverfahren ohne Sinn und Verstand. Da ich, wie gesagt, mehrere Behörden durchleuchten konnte und dort wiederum in verschiedenen Abteilungen, nehme ich mir das Recht für einen gewissen Bereich pauschalisieren zu sein. Das wird nicht zu verhindern sein. Teils die Hetze hinter dem Rücken von Kollegen und Kunden ist einfach ätzend und leider zu oft vorgekommen.

Ist der mittlere Dienst nicht attraktiv, dass es nicht genügend Bewerber gibt oder hat es einen anderen Grund?
Evtl. Corona?
Mit Corona hast Du ins Schwarze getroffen. Dem LPA ist offenbar irgendwann aufgefallen, das am ursprünglichen Prüfungstag etliche Bewerber keine Zeit hatten, da z. B. die Englischprüfungen der Mittelschulen auf diesen Tag verlegt wurden.

Ich kann von einer solchen Ausbildung in Bayern nur abraten. Man bekommt als Anwärter den Frust der Älteren zu spüren (die haben noch die 42-Stunden-Woche in den Knochen und können sich als Beamte auf Lebenszeit alles erlauben. Auch die Wiederbesetzungsspere und teils schlimme Personalsituation fördern dieses Verhalten).

Ich war schon bei vielen Behörden und weiß wovon ich spreche. Der ÖD ist extrem unattraktiv wegen der katastrophalen Bedingungen. Wenn die Vss. passen, drigend ein freies Studium an der Uni und dann in die 4. QE versuchen oder freie Wirtschaft. Es spricht ein Anwärter der 2. QE Finanzressort (hier nochmal gesondert eine dicke Warnung davor!!).

Ich spüre hier vor allem Deinen Frust.
Man sollte nicht von den eigenen Erfahrungen auf die Allgemeinheit schließen.
Ich bin selber Ausbildungsleiter in einem Finanzamt in Bayern. Unsere Anwärter waren bisher immer alle sehr zufrieden bis begeistert von der Unterstützung durch die Ausbilder.
Natürlich kenne ich auch Geschichten aus anderen Ämtern, wo das nicht so optimal abläuft. Allerdings liegt das zu einem Großteil dann auch an den Anwärtern. So berichten mir zumindest meine.
Die 42 Stunden-Woche gibt es schon eine ganze Weile nicht mehr.
Das man für ein Studium im Normalfall Abitur braucht, und somit eher in der der 3. QE als in der 2. QE anfängt ist Dir schon bewusst?

Ins Finanzressort würde ich persönlich nie gehen, da die Aufstiegs- und Beförderungschancen viel zu schlecht sind. Da hocken sie auch nach 20 Jahren Dienstzeit noch auf A7 rum.

Die Beförderung nach A8 ist in Bayern (in den Finanzämtern) in der Regelwartezeit (stellentechnisch) möglich.
Eine Beförderung nach A9 und sogar A9z ist normalerweise auch kein Problem, sofern man gewillt ist, sich zu bewegen und auch mal das Amt zu wechseln.
Es gibt natürlich auch Fälle, wo Bearbeiter mit A8 in Pension gehen. Die haben dann aber 40 Jahre nur das gleiche Büro gesehen.
Gute Bearbeiter haben durchaus Aufstiegschancen. Es gibt inzwischen sogar zwei Amtsleiter, die in der 2. QE ihre Karriere begonnen haben.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 25.06.2020 07:36
Mit Platziffer unter den besten 100 in Bayern, wird es sicherlich an mir liegen :) Die Beleidigungen habe ich einfach erfunden. Das nicht helfen wollen, weil die Fallzahlen weiter zu machen sind, ist auch nur Einbildung und wurde nie explizit geäußert ;) Sachbearbeiter im Massenverfahren ohne Sinn und Verstand. Da ich, wie gesagt, mehrere Behörden durchleuchten konnte und dort wiederum in verschiedenen Abteilungen, nehme ich mir das Recht für einen gewissen Bereich pauschalisieren zu sein. Das wird nicht zu verhindern sein. Teils die Hetze hinter dem Rücken von Kollegen und Kunden ist einfach ätzend und leider zu oft vorgekommen.
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Und ich wiederhole mich: Von Deinen Erfahrungen in einem Amt (und da auch nur in wenigen Stellen) auf alle Ämter und Bearbeiter in Bayern zu schließen halte ich, gelinde ausgedrückt, für unangebracht.
Zumindest unsere Bearbeiter geben ihr Bestes, um trotz chronischer Unterbesetzung, Krankheitsfällen, Statistikdruck, Corona-Wahnsinn usw. unsere Anwärter vernünftig auszubilden.
Aber, vielleicht liegt es ja auch am alten Spruch: "Wie man in den Wald hineinruft ..."
Für Probleme während der Ausbildung gibt es übrigens einen Ausbildungsleiter. Was sagt der denn dazu, bzw. was hat der unternommen?

Platzziffer unter den besten 100? Hm, die krallt sich normalerweise das Justizresort.

Mehrere Behörden und mehrere Abteilungen durchleuchtet? Darf ich mal fragen, wie alt Du bist?
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Bruce Springsteen am 25.06.2020 08:05
Die Beförderung nach A8 ist in Bayern (in den Finanzämtern) in der Regelwartezeit (stellentechnisch) möglich.
Eine Beförderung nach A9 und sogar A9z ist normalerweise auch kein Problem, sofern man gewillt ist, sich zu bewegen und auch mal das Amt zu wechseln.
Es gibt natürlich auch Fälle, wo Bearbeiter mit A8 in Pension gehen. Die haben dann aber 40 Jahre nur das gleiche Büro gesehen.
Gute Bearbeiter haben durchaus Aufstiegschancen. Es gibt inzwischen sogar zwei Amtsleiter, die in der 2. QE ihre Karriere begonnen haben.
Da es immer weniger geeignete Bewerber und immer mehr frei auswählbare Stellen im ÖD gibt, würde ich als Personaller meine Stellen so attraktiv wie möglich gestalten, damit die Bewerber sich am ehesten a) für mich und b) solange wie möglich bleiben, sodass ein Wechsel erst gar nicht in Frage kommt. Verstehe den Sinn einer A7-Stelle im bspw. Justiz- oder Finanzbereich nicht. Gerade in Grossstädten. Und da wundert man sich, warum man keine Bewerber mehr hat. Mein Bereich ist auch nur wegen der Flüchtlingswelle ausgewacht und hat A9 Stellen für alle geschaffen. Traurig aber wahr.

Dass eine Beförderung auf A8 stellentechnisch möglich ist, bezweifelt auch niemand. Damit werden ja die Anwärter während und nach ihrer Ausbildung gelockt. Verschwiegen wird ja ganz gerne, dass damit nicht unbedingt eine Beförderung verbunden ist. Und wer dafür ein Amt wechseln muss, da verstehe ich als ehemaliger Bundler auch die Ansicht des Dienstherrn welcher Sinn dahinter steht, was widerrum meinem Verständnis entgegensteht, dass man für eine A9 Stelle nur im äußersten Notfall die Stelle wechseln sollte. Das Problem der immer weniger qualifizierenden Bewerber im Gegensatz zu den pensionsstarken Jahrgängen nimmt ja jährlich zu..
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Muenchner82 am 29.06.2020 16:26
Grundsätzlich ist die Laufbahn der 2. QE durchaus zu empfehlen, gerade in Bayern. Das neue Beamtenrecht hat viele Möglichkeiten der Entwicklung eröffnet. Und die Besoldung ist für dass das diese Laufbahn kein Studium notwendig ist, zumindest ab A7/A8 durchaus gut.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: inter omnes am 29.06.2020 16:44
Kann mich meinem Vorredner nur anschließen, insbesondere muss man sich mal vor Augen halten, welche weit überdurchschnittliche Nettovergütung in der Laufbahn des mittleren Dienstes/QE2 gemessen an allen übrigen zweijährigen Ausbildungsgängen, die lediglich einen qualifizierenden Hauptschulabschluss - bzw. neubayerisch Mittelschulabschluss - voraussetzen auf das Konto fließt. Von solchen Nettogehältern träumt so mancher Bachelor-Absolvent. Darüber hinaus ist die bayerische Landesverwaltung als Arbeitgeber/Dienstherr aber auch im Hinblick auf flexible Arbeitszeiten - und die Finanzverwaltung im Besonderen - mit Blick auf Telearbeit/Home-Office wirklich ein Glücksgriff in puncto "Work-Life-Balance".

Und "komische" Kollegen oder Vorgesetzte gibt es überall, das lässt sich selbstredend in keiner Weise verallgemeinern.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 01.07.2020 06:56
Die Anmeldefrist wurde bis 20.07. verlängert.

Die für den 06.07. geplante schriftliche Auswahlprüfung findet nicht statt (Corona)!
Offenbar reichen dieses Jahr die Zeugnisnoten.
Wobei, gerade das Steuerressort stellt dieses Jahr so viele ein, da nehmen wir sowieso jeden, der seinen Namen mit weniger als zwei Fehlern schreiben kann  :'(
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Kingrakadabra am 01.07.2020 08:56
Eine Platzziffer<100 interessiert doch nach der Einstellung kein Schwein mehr. Bzgl. Homeoffice, Digitalisierung gibt es schon Nachholbedarf. Die pauschalen Versprechen man "könne ja bis A9 kommen", sind teilweise halt nur Behauptungen zum Ködern der Nachwuchskräfte. Klar, mit der Besoldung kann man schon zufrieden sein.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: John Pferdelack am 01.07.2020 08:57
Die Anmeldefrist wurde bis 20.07. verlängert.

Die für den 06.07. geplante schriftliche Auswahlprüfung findet nicht statt (Corona)!
Offenbar reichen dieses Jahr die Zeugnisnoten.
Wobei, gerade das Steuerressort stellt dieses Jahr so viele ein, da nehmen wir sowieso jeden, der seinen Namen mit weniger als zwei Fehlern schreiben kann  :'(

Das stimmt, aber nach dem die schriftliche Prüfung wegfällt, ist nun unklar, wie die Formel für die Berechnung der Gesamtnote aussieht.
Falls immernoch gelten sollte, "alles bis 4,0 ist bestanden", würde jeder mit Absenden der Noten automatisch bestanden habe. Es dürfte ja nur noch um die Platzziffer gehen...
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 01.07.2020 12:14
Die pauschalen Versprechen man "könne ja bis A9 kommen", sind teilweise halt nur Behauptungen zum Ködern der Nachwuchskräfte.

Nein. Wer seinen Hintern bewegt, wird A9. So dämlich kann man sich fast nicht anstellen.
Wer allerdings 40 Jahre im gleichen Amt, am liebsten in der gleichen Stelle bleiben will, da sieht das natürlich anders aus.

Das stimmt, aber nach dem die schriftliche Prüfung wegfällt, ist nun unklar, wie die Formel für die Berechnung der Gesamtnote aussieht.
Falls immernoch gelten sollte, "alles bis 4,0 ist bestanden", würde jeder mit Absenden der Noten automatisch bestanden habe. Es dürfte ja nur noch um die Platzziffer gehen...

Davon gehe ich mal aus.
Und wir haben letztes Jahr schon in der QE2 nicht alle Stellen besetzen können ...
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Muenchner82 am 01.07.2020 15:52
Die pauschalen Versprechen man "könne ja bis A9 kommen", sind teilweise halt nur Behauptungen zum Ködern der Nachwuchskräfte.

Nein. Wer seinen Hintern bewegt, wird A9. So dämlich kann man sich fast nicht anstellen.
Wer allerdings 40 Jahre im gleichen Amt, am liebsten in der gleichen Stelle bleiben will, da sieht das natürlich anders aus.

So sieht es aus, durch das neue Dienstrecht wurde die 2.QE nochmals deutlich aufgewertet mit verkürzten Beförderungswartezeiten, mehr Beförderungsstellen und der Möglichkeit zur modularen Qualifizierung. Die Teilnehmer an der mQ werden mittlerweile auch immer jünger :-).
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Ruheständler2 am 01.07.2020 19:44
Kann nur jeden von der Bayer. Finanzverwaltung abraten. Habe das Trauerspiel im damaligen gehobenen Dienst über 30 Jahre mitgemacht. Intrigen, Arbeiten hinter dem Rücken etc., Zurücksetzungen, dauernder Kampf um Beurteilungen und die zu wenigen Beförderungsstellen. Schlimm und traurig zugleich. Und dass obgleich ich meine Laufbahnprüfung mit einem Spitzenergebnis absolviert hatte und sogar nebenamtlicher Lehrbeauftragter an der Beamtenfachhochschule war. Das "Erwachen" kam dann erst später. Bin ich froh, dass ich dienstunfähig geworden bin und diese Ränkespiele nicht mehr länger mitmachen musste. Inzwischen bin ich ja auch über der gesetzlichen Altersgrenze.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Euphyll am 02.07.2020 17:33
Wäre dann hier Warnung No. 2 für die bayerische Finanzverwaltung... Einfach mal die Unterbesetzungsquote ergoogeln. Dass man teilweise Leute bis Platzziffer 4000 einstellt, zeigt mMn sehr deutlich wie attraktiv diese Behörde zu sein scheint. Versetzung nach der Ausbildung nach München ist auch ziemlich sicher.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Bruce Springsteen am 03.07.2020 08:35
Allein das (!) wäre bei mir schon Ausschlussgrund. Mit A6 oder A9 nach München als Berufseinsteiger.. gute Nacht! Daher kann ich nur die allgemeine Verwaltung empfehlen anstatt die Spezialisierung auf ein Gebiet wie die Steuerverwaltung/Finanzverwaltung.
Wer gern mit Zahlen arbeitet: die Stadtkassen/kämmereien haben überdurchschnittlich gut besoldete Stellen und suchen ebenfalls immer.. Jede Gemeinde/Stadt stellt einen ein. Man ist also flexibel ohne Ende.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 03.07.2020 08:40
Einfach mal die Unterbesetzungsquote ergoogeln. Dass man teilweise Leute bis Platzziffer 4000 einstellt, zeigt mMn sehr deutlich wie attraktiv diese Behörde zu sein scheint. Versetzung nach der Ausbildung nach München ist auch ziemlich sicher.

Unterbesetzungsquote: Kommt drauf an, nach welcher Personalbedarfsberechnung. Nach der bayrischen fehlen ca. 2000 MAK, nach der vom Bund sogar 4000 MAK. Das Elend wird aber gleichmäßig auf alle Ämter verteilt. ;)

Platzziffer 4000: Ist leider nicht so, eingestellt wird derzeit sogar bis zur allerletzten Platzziffer. Was aber eher daran liegt, dass Bayern allein in der 2. QE dieses Jahr rund 850 Ausbildungsplätze zu vergeben hat. Und inzwischen wie in fast allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung aufgefallen ist, dass schon viel Personal fehlt und noch mehr die nächsten Jahre in Pension gehen wird. Ein Hoch hier noch einmal auf die Stoibersche Sparorgie. Es gab Jahre, da hat man in der 3. QE mit einem 1,5 Abitur so gut wie keine Chance auf eine Einstellung gehabt, da nur so wenige Ausbildungsplätze bereit gestellt wurde. Das rächt sich halt nun.

Versetzung nach München: Vor einigen Jahren war dies tatsächlich mehr oder weniger Standard. Wobei viele nur max. 2 Jahre dort waren und dann langsam aber sicher Richtung Heimat gerobbt sind. Heute gehen auch an den "Landämtern" so viele Bearbeiter in Pension, dass, zumindest bei Vorliegen sozialer Gründe, eine relativ heimatnahe Verwendung nach der Ausbildung gute Chancen hat.

Fazit:
Die Arbeit geht sicher nicht aus.
Die Ausbildung ist abhängig vom Amt und von den jeweiligen Bearbeitern mehr oder weniger gut. Dafür hat man aber vor einigen Jahren die sog. ABAGs eingeführt, damit jeder Azubi auch halbwegs den gleichen Wissensstand hat.
Beförderung bis A8 in der 2.QE und A11 in der 3.QE ist Standard.
Beförderung nach A9/A12 ist im Normalfall drin, zur Not muss man ein wenig flexibel sein.
Beförderung ins Endamt A9z/A13 ist für gute Leute auch allemal möglich, sogar der Aufstieg in die nächste QE. Natürlich nicht für alle.
Wer einen sicheren, abwechslungsreichen Job bei fairer Bezahlung haben will, ist hier richtig.
Wer einen Porsche oder Ferrari fahren will, eher nicht.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Bruce Springsteen am 03.07.2020 21:13
Gut zusammen gefasst Garfield. Daumen nach oben!
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: John Pferdelack am 09.07.2020 20:16
Die pauschalen Versprechen man "könne ja bis A9 kommen", sind teilweise halt nur Behauptungen zum Ködern der Nachwuchskräfte.

Nein. Wer seinen Hintern bewegt, wird A9. So dämlich kann man sich fast nicht anstellen.
Wer allerdings 40 Jahre im gleichen Amt, am liebsten in der gleichen Stelle bleiben will, da sieht das natürlich anders aus.

So sieht es aus, durch das neue Dienstrecht wurde die 2.QE nochmals deutlich aufgewertet mit verkürzten Beförderungswartezeiten, mehr Beförderungsstellen und der Möglichkeit zur modularen Qualifizierung. Die Teilnehmer an der mQ werden mittlerweile auch immer jünger :-).

"verkürzte Beförderungswartezeiten"
???
Wo steht das?
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 10.07.2020 07:18
§ 10 Laufbahnverordnung Bayern.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Manne am 10.07.2020 09:05
Danke!


Thema Beförderungen:
Hiermit meine ich die Möglichkeit des internen Aufstiegs, hier verglichen Steuerverwaltung mit innerer Verwaltung (ausgehend als Beamter des m.D.)
1. Wie "schwer" bzw. wie "einfach" sind diese in den beiden Bereichen? Warum?
2. Was sind die Voraussetzungen? "nur" Dienstjahre oder auch nach Bedarf in der jeweiligen Einrichtung (d.h. wenn jmd in den Ruhestand geht, wird ein Aufstieg "leicher"?)
3. Wer entscheidet das? Derjenige, der mich als m.D. eingestellt hat?

mfg

Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 10.07.2020 09:12
Den "internen Aufstieg" in der Steuerverwaltung gibt's auf 2 Arten:

1. Die Ausbildungsqualifizierung:
Wenn ich es noch richtig zusammenbringe, dann gibt es in der QE2 alle drei Jahre einen Test, an dem man (zweimal?) teilnehmen kann. Die besten (Anzahl variiert) können dann unter Fortgewährung der Bezüge die Ausbildung der QE3 absolvieren.

2. modulare Qualifikation:
Bei entsprechender (sehr guter) Beurteilung nach dauerhaft gezeigten sehr guten Leistungen bekommt man die "mQ-Eignung". Da absolviert man dann einige Seminare und legt am Schluss eine mündliche Prüfung ab. Gerüchteweise sollen es da auch schon zwei geschafft haben durchzufallen ;-)
Die gibt's auch in die QE4.
Die dafür zur Verfügung stehenden Stellen variieren auch jedes Jahr.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Manne am 10.07.2020 09:42
und bei der internen Verwaltung?
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Garfield73 am 10.07.2020 10:54
Wie es bei der inneren Verwaltung ist, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass es da ähnlich ablaufen dürfte.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Muenchner82 am 10.07.2020 11:24
"verkürzte Beförderungswartezeiten"
???
Wo steht das?

Einfach mal die Beförderungsrichtlinien des jeweiligen Geschäftsbereichs vor und nach 2011 miteinander vergleichen. In der inneren Verwaltung sind es seit 2011 auf allen Ebenen teilweise erheblich kürzere Wartezeiten.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Manne am 10.07.2020 11:27
Ja hab ich mittlerweile gesehen, aber irgendwie hab ich noch nicht gesehen, ab wievielen Jahren sowas möglich ist bzw. was die grundsätzlichen Voraussetzungen sind.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Muenchner82 am 10.07.2020 11:55
in Art.17 LlbG ist die Mindestwartezeit für Beförderungen geregelt. Diese beträgt bis Besoldungsgruppe A9 2 Jahre. In der Regel hat jeder Geschäftsbereich Beförderungsrichtlinien, dort sind die Wartezeiten i.d.R. in Abhängigkeit der periodischen Beurteilung im Detail geregelt.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Manne am 10.07.2020 12:26
Achso, ich hab jetzt speziell für a6 gesucht...
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: John Pferdelack am 10.07.2020 12:29
Für A6 kommt also nur die Ausbildungsqualifizierung in Betracht, oder?
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Muenchner82 am 10.07.2020 12:51
Achso, ich hab jetzt speziell für a6 gesucht...

Die sog. "Bewährungszeit" liegt für die Beförderung von A6 nach A7 im Bereich der Regierungen derzeit mit einer 11 Punkte Beurteilung bei 2 Jahren.
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: John Pferdelack am 10.07.2020 13:31
11 Punkte Beurteilung?
Wie bekommt man Punkte?
Für was bekommt man Punkte?
Wo ist das nachzulesen?
Titel: Antw:[BY] Beamtentest Q2 - Verängert?
Beitrag von: Muenchner82 am 10.07.2020 15:02
Art 56 LlbG, i.v.m den allg Beurteilungsrichtlinien: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVwV230264-G1_3 (Beurteilungsmaßstab unter RNr: 3.2.2), für den Bereich der allg. inneren Verwaltung zudem i.v.m der Beurteilungsbekanntmachung https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVV_2030_13_I_2296/True