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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: tara am 30.10.2020 22:34

Titel: Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: tara am 30.10.2020 22:34
Schönen guten Abend,

nach 6 Jahren vieler Befristungsverträge habe ich geklagt und eine Entfristungsklage gewonnen.
Ich habe nicht erwartet, mit offenen Armen empfangen zu werden, aber mit soviel "Hass" habe ich nicht gerechnet, zumal ich in dieser Abteilung viele Jahre zufriedenstellend gearbeitet habe:
Für mich wurde eine Stelle eingerichtet für die ich überhaupt keine Expertise, keinen fachlichen Hintergrund habe. Ich soll mit einer halben Stelle innerhalb von drei Monaten ein mega Projekt umsetzen und auch noch für andere Abteilungen Aufgaben übernehmen. Ich bekomme keine Zeit mich einzuarbeiten, bzw. eine Weiterbildung in dem Thema. Ich wurde als einzige in ein anderes Gebäude versetzt, arbeite nicht mehr mit dem Team zusammen. Ich darf an keinen Teamsitzungen mehr teilnehmen und bin auch nicht im Emailverteiler und habe keinen Zugriff zum Laufwerk der Abteilung. Ich muss alle drei Wochen über meine Arbeitsergebnisse persönlich berichten und darf auch als einzige kein homeoffice machen, der Rest des Teams darf einen Teil der Arbeitszeit im homeoffice verbringen. Die Sekretärin weigert sich mit mir zu sprechen, Krankschreibungen etc. soll ich direkt an die Vorgesetzte schicken. Ich habe bis heute keine BAK erhalten und ich erhalte nur einen Funktionsaccount, zu dem zwei weitere Personen Zugang erhalten werden.
Es wird im Büro getratscht, dass die Stelle nur eingerichtet wurde, damit ich an Überforderung scheitere, deswegen  auch die Isolation und Wegfall von jeglichen Informationen. Meine Vorgesetzte grüßt mich auch nicht.
Eine Gespräch wird abgelehnt, eine Kommunikation ist nicht möglich. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Lohnt es sich, weiter zu kämpfen, doch eher nicht....
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 30.10.2020 22:54
Worin liegt denn das Problem?
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Bastel am 30.10.2020 23:03
Such dir einen anderen AG.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: ike am 31.10.2020 04:51
Such dir einen anderen AG.

Anstatt der Klage und der damit verschwendeten Energie / Lebenszeit hätte ich auch eher die eine oder andere Bewerbung geschrieben oder zumindest beides parallel betrieben.

Ich habe vor kurzen eine AGG / SGB IX Klage gg. meinen jetzigen AG gewonnen und gehe nicht mehr davon aus, das das Verhältnis AG / AN in irgend einer Form noch heilbar ist.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Tagelöhner am 31.10.2020 06:07
Ich kann nur dringend empfehlen die innere Einstellung zu diesem "Job" zu verändern. Fasse es nicht als reine Schikane auf, sondern leiste exakt so Dienst nach Vorschrift, wie es von dir verlangt wird. Lasse dich nicht zermürben und in die Opferrolle pressen, erbringe einfach deine Arbeitsleistung nach mittlerer Art und Güte.

Hier gilt es jetzt Durchhaltevermögen zu zeigen und diese Spielchen zum Teil einfach mitzuspielen. Falls man entsprechend gestrickt ist, kann man ja zu den richtigen Zeitpunkten für die persönliche Genugtuung auch mal eine Retourkutsche starten.

Parallel nach beruflichen Veränderungsmöglichkeiten Ausschau zu halten, ist natürlich trotzdem nicht verkehrt.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Isie am 31.10.2020 07:55
Das Problem ist aber doch, dass tara vermutlich unter den von ihr geschilderten Umständen gar nicht in der Lage ist, eine Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte zu erbringen. Also  ist vermutlich mit einer Kündigung seitens des Arbeitgebers zu rechnen. Was kann tara dagegen tun?
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 31.10.2020 08:08
Inwiefern wäre sie an einer Leistung mittlerer Art und Güte gehindert? Dabei handelt es sich schließlich um eine solche, die der individuelle AN unter angemessener Anspannung seiner körperlichen und geistigen Kräfte erbringen kann.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: MH am 31.10.2020 09:24
So, wie du das alles schilderst, wäre es auch für mich in Unding und ich würde mich sehr unwohl fühlen.
Ich hätte mir wohl eher die Frage gestellt, warum ich 6 Jahre lang nur "mit Sachgrund" befristet werde und keine Entfristung erhalte. Hast du vor der Klage mal ein Gespräch mit deinen Vorgesetzten gesucht? Sitzt jetzt jemand neues auf deiner alten Tätigkeit? Wie ist diese Person nun eingestellt?
Ich denke, ich hätte auch auf eine Klage verzichtet  (wie ike) und lieber eine neue unbefristete Stelle gesucht. Man kann ja damit rechnen, das wenn man sich in eine Arbeitsstelle "hineinklagt" dass das Verhältnis nicht rosig sein wird - wie du ja bereits ja auch selbst vermutet hast.
Es gibt nur zwei Lösungen: Entweder du ziehst das jetzt durch oder du suchst dir einen anderen AG. Was hast du verlieren, da du ja jetzt unbefristet bis.. hast du ja Zeit einen passenden AG zu finden.
Wünsche dir viel Erfolg, egal welchen Weg du gehst!
Edit: Gibt es bei euch keinen Personalrat?
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: AndreasG am 31.10.2020 09:33
Zitat
soll mit einer halben Stelle innerhalb von drei Monaten ein mega Projekt umsetzen

Warten bis das Projekt nur noch 6 Wochen übrig hat, bis dahin gut arbeiten und das dokumentieren - dann 6 Wochen Krankenschein.


Auch ohne Krankenschein kann ich nur dringend empfehlen das Verhalten der Vorgesetzten und der Mitarbeiter zu Dokumentieren insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf das Projekt.

Da man damit rechnen kann dass nach einem Fehlschlag des Projekts versucht wird dich loszuwerden musst du jetzt schon dokumentieren warum das Projekt von vornherein nur scheitern konnte.

Idealerweise die Vorgesetzten schriftlich über alles informieren was deiner Meinung nach dem erfolgreichen Projektabschluss im Wege steht und diese Mitteilungen archivieren sowie die darauf erfolgte bzw nicht erfolgte Reaktion dokumentieren.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 31.10.2020 09:38
[gelöscht, Admin]
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: WasDennNun am 31.10.2020 09:52
Zunächst einmal ist es ja "verständlich", dass die den AG vertretende Menschen sauer sind.
Denn durch die gewonnene Klage wurde ihr Versagen vernünftige Verträge zu machen aufgedeckt.
(Randnotiz: ich habe über 20 Jahre sehr gut mit Zeitverträgen gelebt und bin nie auf den Gedanken gekommen mich irgendwo rein klagen zu wollen.)

Das Problem ist aber doch, dass tara vermutlich unter den von ihr geschilderten Umständen gar nicht in der Lage ist, eine Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte zu erbringen. Also  ist vermutlich mit einer Kündigung seitens des Arbeitgebers zu rechnen. Was kann tara dagegen tun?
Eben die Arbeitsleistung von mittler Art und Güte zu der sie im Stande ist zu leisten.

Und natürlich permanent schriftlich darstellen, dass die übertragenden Aufgaben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu leisten sind.
Und natürlich auch schriftlich darlegen (für die obere Heeresleitung) das der Vorgesetzte wieder mal versagt hat, weil er offensichtlich nicht die beste Personalauswahl für das Projekt gemacht hat.

Und warum den Vorgesetzen über eine Krankschreibung informieren, der ist doch nicht der AG, da würd ich auch stumpf der Personalstelle die Krankmeldung geben, sollen die doch den Vorgesetzen informieren.
(Nicht das der Vorgesetze aus versehen mal ne Krankschreibung verliert...)

Und was du schilderst ist ja quasi lächerlich: "Es wird im Büro getratscht..."
Offensichtlicher geht es doch nicht, oder?

Also auch dieses offen nach oben kommunizieren und verschriftlichen, insbesondere wenn der Vorgesetzte nicht auf deine Überlastungsanzeigen reagiert, einfach mal die nächst höhere Ebene anschreiben und darauf aufmerksam machen das der Vorgesetzte das Projekt an die Wand fahren lässt.

Ansonsten kann man sich nur fragen, warum man sich so etwas an tut?
Entweder man hat das dicke Fell und spielt das Spiel mit.
Oder man hat es nicht und schützt sich selber und sucht sich was anderes.

Zitat
soll mit einer halben Stelle innerhalb von drei Monaten ein mega Projekt umsetzen

Warten bis das Projekt nur noch 6 Wochen übrig hat, bis dahin gut arbeiten und das dokumentieren - dann 6 Wochen Krankenschein.
Es wäre sehr ungeschickt das Projekt mit 6 Wochen Krankenschein an die Wand zu fahren, besser ist es 8 Wochen vor Ende die Notbremse bei dem Chef des Vorgesetzen zu suchen und den darüber aufzuklären, dass der Vorgesetze nicht auf die Überlastungsanzeigen und/oder Nachweis der Fehlplanungen bzgl. eingesetzter Ressourcen reagiert.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: WasDennNun am 31.10.2020 09:53
Und natürlich bei weiteren Aufgaben Zuteilungen klar den Chef entscheiden lassen, was dann nicht gemacht werden soll!
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Demagial am 31.10.2020 09:58
Ich kann mich AndreasG nur anschließen, alles dokumentieren und mit nach Hause nehmen. Wichtige Mails ggfs. mit Lesebestätigung versenden. Mündliche Aussagen immer schriftlich bestätigen lassen!

Kannst du den Personalrat einschalten?

Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: AndreasG am 31.10.2020 10:14
Natürlich nicht einfach an die Wand fahren.

Ich würde jetzt schon darauf aufmerksam machen, dass das Projekt einen Vertreter braucht für den Fall der Fälle.
Wird nicht darauf reagiert - dokumentieren.

Ich würde in einem solchen Fall alles dokumentieren und vor allem die entsprechenden Vorgesetzten zeitnah darüber informieren dass der erfolgreiche und termingerechte Abschluss des Projektes aus .... Liste der Gründe
einfügen stark gefährdet ist.

Reagieren die Vorgesetzten trotz widerholter und begründeter Warnung nicht, dürfte die Mitarbeiterin nicht für ein Scheitern verantwortlich gemacht werden können sondern die Vorgesetzten selbst bringen sich in die Schusslinie.

Im Worst Case kann man so auch eine Kündigungsschutzklage begründen bzw. falls sich Mobbing dokumentieren lässt auch zivilgerichtlich Schadenersatz geltend machen.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 31.10.2020 10:22
Da das Scheitern eines Projekts ohnehin keinen hinreichenden Kündigungsgrund darstellt, braucht es der Dokumentation regelmäßig nicht. Da Mobbing nicht rechtswidrig ist, gibt es auch keinen Schadensersatz. Auch sonstiges rechtswidriges Tun ist im Sachverhalt nicht erkennbar. Vielmehr schöpft der AG sein Organisations- und Direktionsrecht lediglich aus. Das ist angesichts der Regelungen des KSchG ja offenkundig auch so gewollt.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: tara am 31.10.2020 11:13
Vielen Dank für die vielen Einschätzungen, wenn mich einige doch ziemlich irritiert haben. Das getratscht wird, weiß ich von meinen Kolleginnen, mit denen ich noch Kontakt habe, soviel dazu. Was daran lächerlich ist, erschließt sich mir nicht.
Ich habe gestern mit dem Personalrat telefoniert und der Vorsitzende hat entsetzt reagiert. Direktionsrecht hin oder her, in der Gesamtsumme ist das Bossing, das ist nun mal Fakt! Und das ist nicht rechtens! Der öffentliche Dienst ist doch keine Spielwiese für frustrierte Menschen, die von ihren Unzulänglichkeiten ablenken wollen, indem sie  Kollegen schikanieren. Das Problem ist doch am Ende, dass viele seit Jahren fest auf ihren Posten sitzen und es keine Kontrollen gibt, da kann ja fast jeder machen was er will mit seinen Mitarbeitern. Ich denke, das sich mich wehren werde, kündigen kann ich immer noch. Aber nicht, ohne vorher noch richtig Wind in die gute alte Amtsstube zu bringen :-)
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende, bleibt gesund und beste Grüße!
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 31.10.2020 11:15
„Bossing“ und „Mobbing“ sind rechtlich Blubb. Welche konkrete Rechtsverletzung siehst Du? Sofern Du keine benennen kannst, worauf beruht die Einschätzung, es sein“nicht rechtens“?
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: tara am 31.10.2020 11:31
Ich gebe dir recht, das Arbeits­recht kann nur eindeutig rechts­wid­riges Verhalten regeln, dass ist bei Mobbing/Bossing schwierig und hier nicht eindeutig. ABER das Gesamtbild ergibt eine zielgerichtete und systematische Ausgrenzung meiner Person auf sozialer Ebene, ich werde ausgegrenzt und isoliert. Und auf der Arbeitsebene werde ich mit Aufgaben konfrontiert, die mich einerseits inhaltlich überfordern sollen und zeitlich nicht umsetzbar sind. Wenn es zu einem Gespräch mit dem Personalrat kommt, wie will mein Vorgesetzter das auf sachlicher Ebene alles begründen? Mein Vorgesetzer hat ja auch noch einen Vorgesetzten und ich bin mir nicht sicher, ob alle über das Vorgehen informiert sind.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 31.10.2020 11:36
Es besteht kein Recht auf soziale Kontakte bei der Arbeit. Der AN hat auch keinen Anspruch darauf, nur mit Aufgaben betraut zu werden, die er sich nach eigener Einschätzung zutraut. Auch gibt es keinen Anspruch darauf, lediglich mit Aufgaben betraut zu werden, die eine Aussicht auf Erfolg haben.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: tara am 31.10.2020 11:44
Der Personalrat sagt, dass ich Anspruch auf Weiterbildung habe, wenn ich Aufgaben bekomme, für die ich keine Expertise besitze. Das wäre auch im Sinne des Projektes, es soll ja einen erfolgreichen Abschluss haben. Sonst wäre das ja wieder mal Steuerverschwendung. Es gibt auch keinen Grund, eine Person von Teamsitzungen auszuschließen oder aus dem Emailverteiler zu nehmen.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 31.10.2020 11:47
Personalräte sind Wahlgremien, deren einziger Anreiz in einem erweiterten Kündigungs- und Versetzungsschutz besteht. Es überrascht daher nicht, daß ein solches Gremium eine in dieser Pauschalität schlicht falsche Aussage tätigt.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Damiane am 31.10.2020 11:54
@tara, leider gibt es Vorgesetzte, die ganz empfindlich und mit Schikanen und Ausgrenzung darauf reagieren, wenn ein Mitarbeiter sein gutes Recht durchsetzt. Ich an Deiner Stelle würde mich um entsprechende Qualifikationen kümmern und zeigen, dass Du es drauf hast. Mit dem Personalrat würde ich auf alle Fälle auch reden. Auch kannst Du Dir vllt. fachlichen Rat einholen, wenn Du nicht weiterkommst ? Mir wurden   viele Jahre lang Aufgaben zugeschoben,  mit deren Lösung sich keiner rumquälen wollte. Ich habe mich dadurch  regelmäßig weiter qualifiziert und zum Schluss dadurch bei der Eingruppierung einen riesen Sprung nach oben gemacht. Natürlich gegen den Willen meiner Vorgesetzten mit Hilfe eines FA für  Arbeitsrecht .Seitdem hat mich meine Vorgesetzte so richtig auf dem Kieker, aber damit lernt man zu leben irgendwie. Mobbing und Bossing sind gerade im öffentlichen Dienst weit verbreitet.

 









Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: WasDennNun am 31.10.2020 11:56
Vielen Dank für die vielen Einschätzungen, wenn mich einige doch ziemlich irritiert haben. Das getratscht wird, weiß ich von meinen Kolleginnen, mit denen ich noch Kontakt habe, soviel dazu. Was daran lächerlich ist, erschließt sich mir nicht.
Lächerlich im Sinne von:
Das ist doch lächerlich darüber zu tratschen, denn es ist so offensichtlich.
Das was da gemacht wird, muss nicht "getratscht" werden, dass sieht ein Blinder mit Krückstock.
Und man sollte nicht darüber tratschen, sondern die Situation offen benennen und direkt ansprechen.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: WasDennNun am 31.10.2020 12:05
Der Personalrat sagt, dass ich Anspruch auf Weiterbildung habe, wenn ich Aufgaben bekomme, für die ich keine Expertise besitze. Das wäre auch im Sinne des Projektes, es soll ja einen erfolgreichen Abschluss haben. Sonst wäre das ja wieder mal Steuerverschwendung. Es gibt auch keinen Grund, eine Person von Teamsitzungen auszuschließen oder aus dem Emailverteiler zu nehmen.
Der Personalrat ist für dich sicherlich ein Gremium, welches diese Situation an deinem direktem Vorgesetzen vorbei an die darüber liegenden Verantwortlichen leiten kann, damit die sich ein Bild von den möglichen Fehlurteilen deines Vorgesetzen machen können.

Unnötige Isolation, Unnötige Einschränkungen bei den Arbeitsmitteln, ...
Alles Dinge die man dem Vorgesetzten vorwerfen kann, weil er damit Geld zum Fenster rausschmeißt (in dem er seine MA nicht optimal einsetzt). Und das aus offensichtlich persönlichen Gründen.

Soll dein VG doch seinem VG erklären, welche Sachgründe das hat.
Du musst nur deinen Job machen und auf erkennbare Probleme bei den Projekten hinweisen.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: tara am 01.11.2020 16:35
Lieben Dank für die netten Feedbacks, ich werde mal schauen, was der Personalrat bewirken kann und melde mich dann nochmal.
Schönen Sonntag noch
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: dmmx am 02.11.2020 09:20
Hallo Tara,
aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich deine Situation gut verstehen. Viele Kollegen, die dir hier den Rat geben, einfach eine neue Stelle zu suchen, verkennen, dass das je nach Branche manchmal gar nicht so einfach ist, zumal wenn man vielleicht sogar am bisherigen Lebensmittelpunkt bleiben will. Der ÖD besteht ja nicht nur aus Verwaltung.
Ich kann dir wenig raten, dazu kenne ich deinen speziellen Fall zu wenig. Aber das Dokumentieren von "Vorfällen" u.a. kann nicht schaden. Wenn du dir das zutraust, würde ich einfach auf stur schalten. Manchmal kann man sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Wenn du z.B. nicht an Teamsitzungen teilnehmen darfst, einfach mal was schief gehen lassen, was auf einer solchen Sitzung besprochen wurde. Auf Verschriftlichung von Anweisungen bestehen. Den Vorgesetzten zum Reagieren bringen, indem du ihm ständig Entscheidungsfragen vorlegst. Also den Leuten richtig Arbeit machen. Wenn es irgendwie geht, versuchen, herauszubekommen, wer dein Widersacher ist. Manchmal ist es aber die Struktur, die eine Eigen- und Gruppendynamik entstehen lässt. Verbündete suchen. Für den PR kandidieren. Usw.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: The Witch am 02.11.2020 09:48
Zitat
Für den PR kandidieren.

Klasse Tipp - damit letztendlich noch mehr Leute dort sitzen, die sich allein aus sachfremden Gründen haben wählen lassen.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Rene am 02.11.2020 10:13
100% bleiben 100%
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Garfield am 02.11.2020 16:43
Ich bin teils verwundert über die Lösungsvorschläge, aber letztendlich froh, dass der Weg über den Personalrat dann doch noch gewählt wurde.

Außerdem redest du immer von deiner Abteilung. Das heißt es gibt noch Stellen um das Ganze zu eskalieren, das solltest du flankiert vom Personalrat auch machen. Denn letztlich sollte sich irgendwo in der Hierarchie deiner Behörde ja jemand finden, der das Ergebnis der Klage sportlich nimmt und die Abteilung mal zurechtweist. Vor allem eben auch, wenn der Personalrat gleichzeitig dahintersteht und diese Eskalation dokumentiert wird.


Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Wdd3 am 03.11.2020 09:55
100% bleiben 100%

Stimmt, hat mir vor kurzem ein Kollege gesagt: "Ich geh in den BR damit ich unkündbar werde."

„Bossing“ und „Mobbing“ sind rechtlich Blubb. Welche konkrete Rechtsverletzung siehst Du? Sofern Du keine benennen kannst, worauf beruht die Einschätzung, es sein“nicht rechtens“?

Auch wenn es ein 3 Tage alter Kommentar ist: @Spid, Mobbing ist rechtlich schon lange kein Blubb mehr. Problematisch ist nur das Mobbing in Verbindung mit Bossing kaum nachweisbar ist.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 03.11.2020 10:05
Natürlich ist es das - oder wo fände ich jetzt die rechtlichen Regelungen zu Mobbing?
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Wdd3 am 03.11.2020 10:46
https://www.koerperverletzung.com/mobbing/
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 03.11.2020 10:47
Die Website führt doch selbst aus, daß Mobbing rechtlich Blubb ist.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Wdd3 am 03.11.2020 11:23
Ist Mobbing strafbar?
Es gibt für Mobbing keinen eigenen Straftatbestand. Vielmehr kann diese Schikane unterschiedliche Delikte verwirklichen.
Es gibt für Mobbing keinen eigenen Straftatbestand. Vielmehr kann diese Schikane unterschiedliche Delikte verwirklichen.
Mobbing ist kein Spaß, wie es viele Täter gern behaupten, um ihr Handeln zu verharmlosen. Es ist auch kein Kavaliersdelikt, andere Menschen systematisch zu quälen, zu drangsalieren und zu schikanieren, sondern eine sehr ernstzunehmende Form der Gewalt und als solche mitunter auch strafbar.


Dieser Auszug aus der Webside sagt aus das Mobbing kein eigener Strafbestand ist aber sehr wohl zu einem führen kann.
Ich sage lediglich das Handlungen die zu einem Strafbestand führen können mehr als Blubb sind.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 03.11.2020 11:27
Genau diesen Auszug meinte ich. Er besagt ganz genau das, was ich schrieb und Du zitiert hast:
„Bossing“ und „Mobbing“ sind rechtlich Blubb. Welche konkrete Rechtsverletzung siehst Du? Sofern Du keine benennen kannst, worauf beruht die Einschätzung, es sein“nicht rechtens“?
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: AndreasG am 03.11.2020 11:45
Mobbing an sich ist juristisch nicht sanktioniert.

Kommt es in Folge des Mobbings aber zu einem Verlust des Arbeitsplatzes sind Schadensersatzforderungen denkbar genau wie bei psychischen Folgen Schmerzensgeldansprüche möglich sind.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 03.11.2020 11:57
Nein, auch dann ist Mobbing rechtlich Blubb. Es kommt auf eine konkrete Rechtsverletzung an.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: WasDennNun am 03.11.2020 16:30
100% bleiben 100%

Stimmt, hat mir vor kurzem ein Kollege gesagt: "Ich geh in den BR damit ich unkündbar werde."
Und im PR sitzen Beamte die da drin sind, damit sie unkündbar werden  ::)
Jeder hat halt so seine Wahrnehmung, warum einer such für den PR aufstellen läßt.
Meine nicht empirische Erfahrung zeigt das es nicht 100% sind, die wg. unkündbarkeit da rein gehen
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Spid am 03.11.2020 16:34
Beamte im PR sind vor Versetzung geschützt.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: ike am 03.11.2020 19:57
Nein, auch dann ist Mobbing rechtlich Blubb. Es kommt auf eine konkrete Rechtsverletzung an.

Kann man von Mobbing auch dann nicht mehr sprechen, wenn man als AN gg. den AG eine Klage nach dem AGG in Verbindung mit dem SGB IX "gewonnen" hat?
Paradoxerweise ist dies für den Gemobbten ein "Glücksfall" und in diesem Fall nur die Spitze des Eisbergs gewesen.
Titel: Antw:Bossing nach Entfristungsklage
Beitrag von: Wdd3 am 04.11.2020 07:53
100% bleiben 100%

Stimmt, hat mir vor kurzem ein Kollege gesagt: "Ich geh in den BR damit ich unkündbar werde."
Und im PR sitzen Beamte die da drin sind, damit sie unkündbar werden  ::)
Jeder hat halt so seine Wahrnehmung, warum einer such für den PR aufstellen läßt.
Meine nicht empirische Erfahrung zeigt das es nicht 100% sind, die wg. unkündbarkeit da rein gehen

Der Kommentar von Rene war für den von The Witch, der auf allgemein sachfremde Gründe hingewiesen hat. Das habe ich lediglich mit einem Beispiel bestätigt. Niemand hat behauptet das dies 100% sind.