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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: Pippen am 24.02.2021 04:40
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Nehmen wir an, jmd. hat die Voraussetzungen, um in einer E13-15 zu arbeiten, sagen wir als Arzt oder Jurist. Kann der sich auch auf eine E2 Stelle (deren Voraussetzungen er erst recht erfüllen würde) bewerben? Also maW und allgemeiner: kann man sich im öD auch auf Jobs bewerben, die einen unterfordern und zwar sowohl hinsichtlich der Tätigkeit als auch hinsichtlich der Entgeltgruppen-Vergütung? Ich sehe da eigentlich kein Problem. Ihr?
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Das kann man tun.
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Der Bewerber muss die in der Ausschreibung geforderte Qualifikation erfüllen. Ein Volljurist erfüllt nicht die Anforderung einer Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter. Auch gibt es Arbeitgeber die grundsätzlich keine überqualifizierten Bewerber einstellen.
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Also bei einer Bewerbung als Putzkraft besser kein Diplom mit schicken ::)
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... Auch gibt es Arbeitgeber die grundsätzlich keine überqualifizierten Bewerber einstellen.
ernsthafte Frage, warum?
wegen BoreOut?
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Weil dies erfahrungsmäßig in vielen Fällen dazu führt, dass über kurz oder lang die Person nun doch die höherwertigen Aufgaben/Eingruppierung will. Oft kommt es da zu Unzufriedenheiten. Bei uns gibt es auch den Punkt, dass man keine Verdrängung von niedrig qualifizierteren Personen wünscht.
Spannungsfeld sind Personen die langfristig unterhalb ihrer Qualifikation beschäftigt waren/nicht beschäftigt waren. Da entwertet sich die höherwertige Qualifikation.
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Ich halte es nicht für ausgeschlossen der promovierten Reinigungskraft eine E 14 zu verweigern. ::)
So mancher arbeitet unterqualifiziert um den persönlichen Druck zu verringern und steigert damit die eigene Zufriedenheit.
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Die Erfahrung, dass öffentliche AG ungern überqualifizierte Bewerber einstellen, hab ich auch gemacht. Zu groß das Risiko, dass er sich doch mal eine andere Stelle sucht, die besser zu seiner Qualifikation passt.
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Wobei es auch Menschen gibt, die formal zwar einen höheren Abschluss haben, in der Praxis aber eine Ebene darunter ganz gut aufgehoben sind...
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So mancher arbeitet unterqualifiziert um den persönlichen Druck zu verringern und steigert damit die eigene Zufriedenheit.
Das ist mein Ding. Ich bewerbe mich auf eine Teilzeit-9b Stelle (mehr oder weniger Sachbearbeiter), ich habe wiss. Hochschulbildung und Promotion, bin aber schon seit mehreren Jahren raus und arbeite als Teilzeit in einem Job, den jeder machen kann (Level: Dönerverkäufer, Bauhilfsarbeiter), weil ich nebenbei wieder (was anderes) studiere und noch andere Projekte verfolge und mir das wichtiger ist.
So ist es und so verkaufe ich es (was ich weglasse: ich will höchstens 3 Jahre dort arbeiten, dann tingle ich weiter). Mir ist klar, dass wenn der AG auch nur eine "klassische" Alternative hat, er jene wählen wird - was der Bauer nicht kennt, ... - aber seht ihr da irgendwelche red flags, die ich vllt. noch ansprechen kann? Mir schwebt vor, schon in der Bewerbung klarzumachen, dass ich diesen Job nicht als Sprungbrett sehe, sondern wirklich nur als Lebensunterhalts- und Urlaubsgeldunterstützung.
Würde einfach mal eure Meinungen dazu hören wollen.
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Würde einfach mal eure Meinungen dazu hören wollen.
Wenn du uns im Bewerbungsschreiben mitteilen würdest, dass du nebenbei studierst und den Job nur zum überleben haben möchtest, würden wir dich durchaus auf eine befristete Teilzeit-Stelle einladen, sonst eher nicht,
da wir die volle Aufmerksamkeit für den Job (Vollzeitstelle) haben wollen und bei Festanstellungen auch längerfristigen planen.
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Bei höher qualifizierten Stellen hat der Druck in den letzten Jahren enorm zugenommen. Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie sind wir hier stark gefordert. Aber auch zu "normalen" Zeiten ist man oft der Ansprechpartner des Fachministeriums.
Oftmals beneide ich die Sachbearbeiterinnen (die meisten in 9b), die gute Arbeit in ihrem Arbeitsbereich liefern, aber pünktlich die Diensstelle verlassen können.
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Oftmals beneide ich die Sachbearbeiterinnen (die meisten in 9b), die gute Arbeit in ihrem Arbeitsbereich liefern, aber pünktlich die Diensstelle verlassen können.
Das glaub ich gern.
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Warum sollte man nicht pünktlich gehen können?
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Wenn du uns im Bewerbungsschreiben mitteilen würdest, dass du nebenbei studierst und den Job nur zum überleben haben möchtest, würden wir dich durchaus auf eine befristete Teilzeit-Stelle einladen, sonst eher nicht,
da wir die volle Aufmerksamkeit für den Job (Vollzeitstelle) haben wollen und bei Festanstellungen auch längerfristigen planen.
Es handelt sich per se um eine Teilzeitstelle mit 30h/wöchentlich, allerdings unbefristet. Wenn ich also zB mein Gehalt vorab berechnen will, dann sind das 75% der Vollarbeitszeit, nicht wahr?
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Wenn die Arbeitszeit VZ-Beschäftigter 40 Stunden beträgt, ja, sonst nicht.