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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Christopher am 21.07.2021 14:19
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Hallo,
demnächst steht ein Vorstellungsgespräch für eine Referentenstelle (E13) im Bereich Digitalisierung bei einem Landesbetrieb an. Als Uni-Absolvent der WiWi war ich es immer gewohnt mit Anzug und Krawatte zu erscheinen (z.B. bei Praktika) - jetzt hatte ich letztens schon eine Online-Videokonferenz für eine andere Stelle (ebenfalls Referent E13) und war da völlig overdressed, weil alle anderen mit T-Shirt/Sommerkleidung auftraten. Ich kam mir dabei vor wie "der schmierige BWLer aus dem Bereich Finanzen". ::)
Ist das im ÖD der Normalfall oder war das eine Ausnahme?
Hatte überlegt beim nächsten VG jetzt einfach die Krawatte wegzulassen und damit einen sicheren 'Mittelweg' zu gehen. Was haltet Ihr davon?
Vielen Dank!
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Es kommt drauf an.
Overdressed ist für eine solche Stelle besser als Ac/DC T-Shirt.
Sacco und offener oberster Hemd-Knopf ist bei nicht juristischen VGs idR nicht underdressed.
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Hallo Christopher,
Es kommt auf den Bereich /Resort an. Da wo man konservativer ist, wird Sakko und Krawatte noch immer gern gesehen. Anderswo ist man damit total overdressed. Ein ältere ehemaliger Kollege sagte neulich mal in dem Zusammenhang Kleidung am Arbeitsplatz, die Sitten verlottern total ;)
Der Mittelweg wäre eine schwarze, graue oder blaue einfarbige Jeans, Lederschuhe, Oberhemd, Sakko, keine Krawatte.
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Ich habe letztens auch samt Anzug und Krawatte im VG gesessen (online). Meine Gesprächspartner waren total leger gekleidet, mit Pullover und Hawaiihemd. Overdressed habe ich mich nicht gefühlt, immerhin ging es um eine Stelle im hD in der Entgeltgruppe 13. Das kommt aber auch auf die eigene Sozialisierung an. Man muss sich nicht nur dem Anlass entsprechend kleiden, sondern auch so, dass man sich selber darin wohlfühlt.
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immerhin ging es um eine Stelle im hD in der Entgeltgruppe 13.
Das muss ein Traum gewesen sein ;D
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Ich versuche immer eine Stufe höher als ich an einem normalen Arbeitstag trage.
Auf Arbeit trage ich immer Oberhemd und Jeans.
D.h. bei einem VG trage ich schwarze Jeans, einfarbiges Oberhemd und Sakko und dunkle Lederschuhe.
Allerdings sehen m.E. Männer im (gut sitzenden) Anzug immer besser aus als mit T-Shirt (selbst Dwayne Johnson),
daher kann man m.E. damit nichts falsch machen bei einem Behörden VG
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Immer eine Stufe höher als im Arbeitsalltag? Sollte ich nochmal an einem Vorstellungsgespräch als Bewerber teilnehmen, probiere ich es mal - je nach Tageszeit - mit einem Stresemann oder Cutaway statt des dreiteiligen Anzuges aus dem Arbeitsalltag.
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Zugegeben ab dieser Stufe wird es schwierig und mit den von Ihnen vorgeschlagenen Kleidungsstücken macht man sich vermutlich eher lächerlich außer es geht um eine Mitgliedschaft in einem gehobenen Herrenklub.
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Lächerlich macht man sich damit nur, wenn man den Stresemann zu einem Vorstellungsgespräch am Abend trägt. So wie letztens ein Bewerber ernsthaft zu einem Vorstellungsgespräch um 18:30 mit braunen Schuhen zum Anzug kam.
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Lächerlich macht man sich damit nur, wenn man den Stresemann zu einem Vorstellungsgespräch am Abend trägt. So wie letztens ein Bewerber ernsthaft zu einem Vorstellungsgespräch um 18:30 mit braunen Schuhen zum Anzug kam.
Das machen doch nur modisch gekleidete Italiener.
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Lächerlich macht man sich damit nur, wenn man den Stresemann zu einem Vorstellungsgespräch am Abend trägt. So wie letztens ein Bewerber ernsthaft zu einem Vorstellungsgespräch um 18:30 mit braunen Schuhen zum Anzug kam.
Ich muss zugeben, ich musste "No brown after six" erst ergooglen. Da kann ich mir die modulare Q. wohl sparen... ;-)
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Lächerlich macht man sich damit nur, wenn man den Stresemann zu einem Vorstellungsgespräch am Abend trägt. So wie letztens ein Bewerber ernsthaft zu einem Vorstellungsgespräch um 18:30 mit braunen Schuhen zum Anzug kam.
Ein Arbeitgeber, der nur auf den Gedanken kommt, außerhalb der Wohlfühl-Arbeitszeiten Termine zu vereinbaren, ist bei mir, aber auch nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, sofort unten durch. Da macht auch die Bekleidung das Manko nicht mehr wett. ;)
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Merkwürdigerweise wünschen sich erwerbstätige Bewerber solche Termine. Wenn der Bewerber unbedingt möchte, vereinbaren wir auch Vorstellungsgespräche um 21:00 Uhr.
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Vielen Dank für den Input.
Ich denke mal ich werde dann einen dunkgelgrauen Anzug mit weißem Hemd und schwarzen Schuhen/Gürtel tragen - OHNE Krawatte.
Damit werde ich höchstwahrscheinlich nicht underdressed sein; mich aber auch nicht unwohl fühlen, wenn die anderen Personen Casual gekleidet sind.
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Ein ältere ehemaliger Kollege sagte neulich mal in dem Zusammenhang Kleidung am Arbeitsplatz, die Sitten verlottern total ;)
O tempora, o mores! (U.a. Cicero 70 v. Chr.) ;)
Solange die geleistete Arbeit stimmt, sollte die Optik weitgehend egal sein. Ausnahmen sind natürlich Hostessen und andere "Repräsentanten".
Für das mutmaßliche Berufsfeld erscheint ein progressiveres Auftreten in der Tat annehmbar.
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Merkwürdigerweise wünschen sich erwerbstätige Bewerber solche Termine. Wenn der Bewerber unbedingt möchte, vereinbaren wir auch Vorstellungsgespräche um 21:00 Uhr.
Dafür wäre der Samstag anzuraten. Man kennt das ja auch von Arztterminen, die - ebenso wie andere Termine - nicht Dritten bekannt werden sollen. Leider hat sich die Vermeidung von Arbeit an Werktagen zulasten von unanständigen Abend- und Morgenzeiten immer mehr verschoben.
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Dann rat es doch den Bewerbern an - die sich eben diese Termine wünschen. Vielleicht haben die aber auch einfach eine andere Präferenzordnung als Du.
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Eine pauschale Antwort ist nicht möglich, aber man kann durchaus versuchen zu eruieren, wie die Usancen beim potenziellen neuen Arbeitgeber sind. Üblicherweise bewirbt man sich ja nicht unbedingt sofort, sondern des Öfteren nimmt man ja zunächst telefonischen Kontakt mit der fachlichen Ansprechperson auf - und die darf man, wenn es fachlich und persönlich passt, schon fragen, wie das in der Behörde üblich ist.
Unabhängig davon warne ich aber jeden, sich zu "verkleiden" - eine schlecht gebundene Krawatte, ungelenke Bewegungen in Anzug/Kostüm/Hosenanzug/Kleid/... oder auch offensichtlich ungewohntes Laufen auf Schuhen mit Absätzen offenbaren auf einen Blick, dass sich da jemand der erwarteten Konvention anpasst, man möchte aber die Person kennenlernen, die man einstellen will. Für wen so etwas wirklich fremd ist und wer sich nicht auf eine Position bewirbt, in der solche Kleidung sicher Alltag sein wird, sollte sich lieber eine Nummer weniger förmlich kleiden, nichts ist so wichtig wie eine authentische Darstellung der eigenen Person.
Bitte daran denken: Wer sich im Anzug/Kostüm/... nicht wohlfühlt, dies aber täglich tragen müsste, sollte schon aus eigenem Interesse von diesem Job Abstand nehmen.
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Definitiv. Wobei ein solches Gefühl häufig durch die Vorstellung entsteht, man könne sich bei C&A akzeptabel einkleiden - oder dadurch, daß man Bekleidung von der Stange wählt, obwohl man nunmal keinen zu den Normgrößen passenden Körper hat. Maßgeschneiderte Anzüge wirken da oft Wunder - und sind ja mittlerweile erschwinglich, weil die manuellen Arbeiten im Ausland vorgenommen werden. Ein akzeptables Bekleidungsstück erhält man ja schon für knapp 1000€.
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Sorry, nein. Auch ein günstiger Anzug, der entsprechend des eigenen Körpers sitzt, ist vollkommen in Ordnung, es muss kein Maßanzug sein - ein Maßanzug macht es nebenbei nur noch schlimmer, wenn auffällt, dass sein Träger Anzug nicht gewohnt ist.
Schlecht sitzende Kleidung sollte man immer vermeiden, weil das nie gut aussieht - aber Maßkleidung muss es definitiv nicht sein.
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Was genau an
oder dadurch, daß man Bekleidung von der Stange wählt, obwohl man nunmal keinen zu den Normgrößen passenden Körper hat. Maßgeschneiderte Anzüge wirken da oft Wunder
hast Du nicht verstanden? Und was genau macht ein Maßanzug schlimmer?
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Sorry, nein. Auch ein günstiger Anzug, der entsprechend des eigenen Körpers sitzt, ist vollkommen in Ordnung, es muss kein Maßanzug sein - ein Maßanzug macht es nebenbei nur noch schlimmer, wenn auffällt, dass sein Träger Anzug nicht gewohnt ist.
Schlecht sitzende Kleidung sollte man immer vermeiden, weil das nie gut aussieht - aber Maßkleidung muss es definitiv nicht sein.
Oder einen Anzug von der Stange durch die zarten Hände des Schneiders anpassen, wenn man einen nicht zu sehr von der Normgröße abweichenden Körper hat.
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Sorry, aber ich lege durchaus Wert auf ein gewisses Diskussionsniveau und Fragen a la "Was hast Du nicht verstanden" entsprechen dem nicht - oder soll ich auf gleiche Art und Weise antworten, dass klar im Vorteil ist, wer denn lesen kann, da ich dies sehr deutlich ausgeführt habe? So etwa bringt keinen Mehrwert, kann aber das Klima herrlich vergiften.
Und was genau macht ein Maßanzug schlimmer?
Das hatte ich bereits geschrieben: Wer sich in einem Anzug nicht bewegen kann, weil er das nicht gewohnt ist (man nennt das auch "linkisch"), fällt auf - und wenn der Anzug dann noch ein Maßanzug ist, fällt das noch stärker und auch unangenehm auf, weil die Erwartungshaltung bei einem Maßanzug automatisch höher liegt und so der "Verkleidungspeinlichkeitsfaktor" deutlich höher liegt.
Davon abgesehen sollte man nicht für eine vage Jobaussicht 1000 € investieren - und auch Maßanzüge gibt es deutlich günstiger (ja, ich könnte jetzt Anbieter nennen, aber nein, ich werde hier keine Werbung machen).
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Sorry, nein. Auch ein günstiger Anzug, der entsprechend des eigenen Körpers sitzt, ist vollkommen in Ordnung, es muss kein Maßanzug sein - ein Maßanzug macht es nebenbei nur noch schlimmer, wenn auffällt, dass sein Träger Anzug nicht gewohnt ist.
Schlecht sitzende Kleidung sollte man immer vermeiden, weil das nie gut aussieht - aber Maßkleidung muss es definitiv nicht sein.
Für einen gut sitzenden Anzug ist halt je nach Körperbau MTM oder halt Vollmaß nötig. I.d.R. reicht aber das erstere schon einmal dicke.
Gut sitzender Anzug -> man sieht gut aus -> man fühlt sich gut -> Austrahlung
Und es wird kein Polyester Dreck verwendet.
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Sorry, aber ich lege durchaus Wert auf ein gewisses Diskussionsniveau und Fragen a la "Was hast Du nicht verstanden" entsprechen dem nicht - oder soll ich auf gleiche Art und Weise antworten, dass klar im Vorteil ist, wer denn lesen kann, da ich dies sehr deutlich ausgeführt habe? So etwa bringt keinen Mehrwert, kann aber das Klima herrlich vergiften.
Das hatte ich bereits geschrieben: Wer sich in einem Anzug nicht bewegen kann, weil er das nicht gewohnt ist (man nennt das auch "linkisch"), fällt auf - und wenn der Anzug dann noch ein Maßanzug ist, fällt das noch stärker und auch unangenehm auf, weil die Erwartungshaltung bei einem Maßanzug automatisch höher liegt und so der "Verkleidungspeinlichkeitsfaktor" deutlich höher liegt.
Davon abgesehen sollte man nicht für eine vage Jobaussicht 1000 € investieren - und auch Maßanzüge gibt es deutlich günstiger (ja, ich könnte jetzt Anbieter nennen, aber nein, ich werde hier keine Werbung machen).
Hallo Hustensaft,
leider bist du hier als Gast registriert und man kann deine Beiträge nicht bewerten. Ich finde sie bisher alle klasse und hilfreich, weiter so!
Und nur am Rande: Ich empfinde es als geistreicher und allgemein wertvoller einen Euro in einen Parkautomaten zu werden und sich anschließend, für ansstehende Laufzeit, sich mit diesem zu unterhalten, als eine Diskussion mit dem User Spid zu führen.
Grüße!
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leider bist du hier als Gast registriert und man kann deine Beiträge nicht bewerten.
Es ist nicht als Gast registriert, sondern hat das Forum verlassen.