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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: totoughtotame am 31.12.2021 19:45

Titel: [HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: totoughtotame am 31.12.2021 19:45
Hallo zusammen,

glücklicherweise bin ich nach langem hin und her nun doch mit Wirkung zum 1.1. verbeamtet worden und nun geht es schon seit längerer zeit an die Frage, wie ich mich krankenversichern soll. Ich bin bereits 36 und habe diverse Vorerkrankungen, auf Grund dessen ich ohnehin nur knapp durch die gesundheitliche Prüfung gerutscht bin. Im Ergebnis hat mich der Versicherungsberater schon darauf hingewiesen, dass ich nach aller Wahrscheinlichkeit wohl keinen Regeltarif erhalten werde und für mich daher nur ein Tarif über die Öffnungsaktion in Frage kommt.
Nun werde ich in Bremen verbeamtet, wo auch die pauschale Beihilfe unterstützt wird, was ja erst einmal sehr positiv ist.
Ich überlege gerade, welches "System" für mich das Bessere wäre, wobei mir die meisten zur GKV raten. Ich muss dazu sagen, dass ich mit A13 Stufe 8 verbeamtet werde und auch Nebeneinnahmen habe, definitiv also über der Beitragsbemessungsgrenze liege und von daher in der GKV schon ordentlich zahlen werde und ich den Ratschlag daher etwas verwunderlich finde.
Was ich in der PKV jedoch unbedingt vermeiden möchte ist, in der PKV ein "Zweiter Klasse" Kunde zu sein, hinter den Leistungen der GKV zurückzubleiben oder auch sonst vielleicht bei der PKV hinsichtlich der Erstattungen hintanzustehen müssen. Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit der Öffnungsaktion oder mag ansonsten berichten, wie er oder sie sich in vergleichbarer Situation entschieden hat ?
Titel: [HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: One am 01.01.2022 10:55
Hallo,

zu der Öffnungsaktion der PKV findest du alles wichtige in dem Dokument unter nachfolgendem Link:
https://www.pkv.de/fileadmin/user_upload/PKV/a_Positionen/PDF/2020_07_oeffnungsaktion-der-pkv-fuer-beamte-und-angehoerige.pdf
 (https://www.pkv.de/fileadmin/user_upload/PKV/a_Positionen/PDF/2020_07_oeffnungsaktion-der-pkv-fuer-beamte-und-angehoerige.pdf)
Dort sind auch deine Fragen beantwortet. Ganz kurz:
Du erhälst einen Regeltarif, wie die "gesunden" Beamten auch.
Du darfst mit deinem Antrag von der PKV nicht abgelehnt werden.
Leistungsausschlüsse sind nicht zulässig. Auch nicht wegen Vorerkrankungen. Also keine PKV zweiter Klasse.
Der Risikozuschlag aufgrund Vorerkrankungen ist auf 30% gedeckelt.

Wichtig! du hast nach deiner Verbeamtung nur 6 Monate Zeit, in eine PKV deiner Wahl einzutreten, sonst ist der Zug abgefahren!

Alternative für dich wäre die GKV mit pauschaler Beihilfe. Die pauschale Beihilfe ersetzt ja quasi den Arbeitgeberbeitrag bei gesetzlich Versicherten.

Du müsstest mit GKV + pauschaler Beihilfe oberhalb der Bemessungsgrenze also bei rund 420 Euro monatlichen Beitrag landen. Das einfach mal mit den Beiträgen für eine PKV mit gleichem Leistungsumfang wie die GKV vergleichen und dann hast du schon ein ganz gutes Bild.

Ich halte 420 Euro auch nicht für übertrieben teuer. Ich denke in der PKV wirst du in deinem Alter bei einem GKV-ähnlichen Leistungsumfang mit Risikozuschlag auch bei rund 350 Euro (+/- 50 Euro) landen.

Wichtig noch zu wissen, dass PKV plus Beihilfe in den meisten Bundesländern ein bürokratisches Monster ist. Digitalisierung kommt da teilweise erst ganz langsam an. Ich weiß jetzt nicht, wie es in Bremen aktuell läuft, aber Dinge bei PKV und Beihilfe gleichzeitig abzurechnen, kann schon ziemlichen Papierkram bedeuten und sehr nerven. Das sage ich deswegen, da man als GKV-Versicherter es gewohnt ist, beim Arzt einfach seine Karte durchzuziehen und dann ist alles erledigt. Diese Personen erleben dann oftmals einen mittelschweren Schock, wenn sie erstmals diese ganze Abrechnung selbst, am besten noch in Papierform, erledigen müssen.

Wenn du dir diesen Aufwand nicht geben willst, überlege, ob du nicht ein paar Euro mehr in die Hand nimmst und in der GKV bleibst. Mit der pauschalen Beihilfe wird dies aus meiner Sicht schon fast attraktiv. Bislang gibt es diese ja leider nur in ein paar wenigen Ländern...

Weitere Alternative wäre der Basistarif, der von jeder PKV angeboten werden muss. Dieser ist aber weder bei Ärzten nich bei PKVen sonderlich beliebt. Bei der PKV muss man nach meiner Erfahren meist aktiv danach fragen, beworben wird da nichts, Infomaterial gibts auch selten, und Ärzte haben meist keine Lust darüber abzurechnen, da nach meinem Wissen die abrechnungsfähigen Sätze dort geringer sind, als bei einem PKV-Regeltarif.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: BeamterimNorden am 01.01.2022 16:53
Hallo,

ich bin quasi eine "Kopie" von Dir, ich wurde vor einigen Jahren mit Mitte 30 und Vorerkrankungen verbeamtet.

Ich hatte aber nicht die Wahlmöglichkeit und bin mit der Öffnungsaktion in die PKV gekommen.
Ich habe den ganz normalen Tarif mit 30 % Risikoaufschlag.

Ich konnte bisher keinerlei Nachteile zu "normalen" Versicherten erkennen, außer natürlich die 30 % Aufschlag  ;) :(

Der Verwaltungsaufwand ist in der Tat bei vielen Arztbesuchen nicht unerheblich, aber es gibt hier Hilfsprogramme, so dass man den Überblick behalten kann...

Ein wichtiger Punkt noch:
Das Angebot 50GKV/50PKV gilt NUR IM JEWEILIGEN BUNDESLAND!!!
Wenn Du also z. B. nach Niedersachsen wechseln möchtest, dann könntest Du plötzlich auf 100% GKV (Beiträge) sitzen!


Viele Grüße
BeamterimNorden
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: clarion am 02.01.2022 00:07
Hallo,

Ich bin mit 40 und bestehender Behinderung über die Öffnungsaktion in die PKV. Hätte es in meinem BL pauschale Beihilfe  gegeben,  hätte ich sie wahrscheinlich genommen.

Ich muss dazu sagen, dass mein ursprüngliches sehr großes Mißtrauen ggü. der PKV sich bisher nicht bewahrheitet hat. Den Papierkram finde ich jetzt nicht allzu kompliziert. Jede Rechnung, die ich überweise, wird in dem Zuge  gleich in der Leistungsapp der PKV fotografiert und dann auf den Stapel der Beihilfe  gelegt. Dann trägt man sich die Fristen in den Kalender ein. Wenn ich eine größere  Summe zusammen habe oder Fristablauf erreicht ist,  schicke ich die Anträge  ab. Eine Leistungsapp soll  in baldigen Bälde auch in Niedersachsen kommen.

Solltest Du als Bremer  Dir die  Option  Niedersachsen offen halten wollen, wäre eine PKV evtl. Die sichere Wahl. Eine pauschale Beihilfe gibt es hier nicht. Mag sein, dass es nach der Landtagswahl anders wird.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: totoughtotame am 12.01.2022 15:31
Aber wie wäre es denn, wenn ich mich zunächst in Bremen für die pauschale Beihilfe entscheide, aber bspw. in 5 Jahren nach Niedersachsen wechsle, wo es bekanntermaßen keine pauschale Beihilfe gibt. Kann ich dann nicht immer noch einen Antrag bei einer PKV stellen und ab dann Beihilfe in Anspruch nehmen ?
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: EiTee am 12.01.2022 18:01
Du kannst jederzeit eine PKV abschließen. Lediglich der Zug der Öffnungsaktion ist abgefahren.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: BeamterimNorden am 12.01.2022 19:14
Du kannst jederzeit eine PKV abschließen. Lediglich der Zug der Öffnungsaktion ist abgefahren.

Und da liegt genau das Problem. Aus jetziger (gesunder) Sicht mag die Verlockung 50%Beihilfe/50% GKV groß sein, doch wenn man später einmal das BL wechseln möchte, hat man in der Zwischenzeit evtl. schon einige Erkrankungen gehabt und dann ist der Weg in die PKV deutlich erschwert, da die Öffnungsaktion dann nicht mehr genutzt werden kann.

Und glaube mir, dafür muss es keine große Erkrankung sein, dafür reichen auch schon Erkrankungen, die man persönlich als relativ klein ansieht...

Und dann bleibst Du im schlimmsten Fall auf 100% GKV sitzen...
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: Max am 12.01.2022 22:11
Beamterimnorden und clarion, darf man fragen welches Versicherungsunternehmen ihr gewählt habt?
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: clarion am 13.01.2022 19:23
Bei mir die Debeka
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: clarion am 13.01.2022 19:24
PS Die Öffnungsaktion kann man nur die ersten sechs Monate nach der Verbeamtung in Anspruch nehmen.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: BeamterimNorden am 13.01.2022 19:31
Bei mir auch die Debeka.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: Eukalyptus am 14.01.2022 21:10
PS Die Öffnungsaktion kann man nur die ersten sechs Monate nach der Verbeamtung in Anspruch nehmen.

Es wäre doch mal einen Versuch wert, die Öffnungsaktion in Anspruch zu nehmen für eine Anwartschaft. Schließlich ist es doch wohl legitim zunächst in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben, aber in absehbarer Zeit in die PKV zu wechseln.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: totoughtotame am 19.01.2022 11:58
Hallo,

zu der Öffnungsaktion der PKV findest du alles wichtige in dem Dokument unter nachfolgendem Link:
https://www.pkv.de/fileadmin/user_upload/PKV/a_Positionen/PDF/2020_07_oeffnungsaktion-der-pkv-fuer-beamte-und-angehoerige.pdf
 (https://www.pkv.de/fileadmin/user_upload/PKV/a_Positionen/PDF/2020_07_oeffnungsaktion-der-pkv-fuer-beamte-und-angehoerige.pdf)
Dort sind auch deine Fragen beantwortet. Ganz kurz:
Du erhälst einen Regeltarif, wie die "gesunden" Beamten auch.
Du darfst mit deinem Antrag von der PKV nicht abgelehnt werden.
Leistungsausschlüsse sind nicht zulässig. Auch nicht wegen Vorerkrankungen. Also keine PKV zweiter Klasse.
Der Risikozuschlag aufgrund Vorerkrankungen ist auf 30% gedeckelt.

Wichtig! du hast nach deiner Verbeamtung nur 6 Monate Zeit, in eine PKV deiner Wahl einzutreten, sonst ist der Zug abgefahren!

Alternative für dich wäre die GKV mit pauschaler Beihilfe. Die pauschale Beihilfe ersetzt ja quasi den Arbeitgeberbeitrag bei gesetzlich Versicherten.

Du müsstest mit GKV + pauschaler Beihilfe oberhalb der Bemessungsgrenze also bei rund 420 Euro monatlichen Beitrag landen. Das einfach mal mit den Beiträgen für eine PKV mit gleichem Leistungsumfang wie die GKV vergleichen und dann hast du schon ein ganz gutes Bild.

Ich halte 420 Euro auch nicht für übertrieben teuer. Ich denke in der PKV wirst du in deinem Alter bei einem GKV-ähnlichen Leistungsumfang mit Risikozuschlag auch bei rund 350 Euro (+/- 50 Euro) landen.

Wichtig noch zu wissen, dass PKV plus Beihilfe in den meisten Bundesländern ein bürokratisches Monster ist. Digitalisierung kommt da teilweise erst ganz langsam an. Ich weiß jetzt nicht, wie es in Bremen aktuell läuft, aber Dinge bei PKV und Beihilfe gleichzeitig abzurechnen, kann schon ziemlichen Papierkram bedeuten und sehr nerven. Das sage ich deswegen, da man als GKV-Versicherter es gewohnt ist, beim Arzt einfach seine Karte durchzuziehen und dann ist alles erledigt. Diese Personen erleben dann oftmals einen mittelschweren Schock, wenn sie erstmals diese ganze Abrechnung selbst, am besten noch in Papierform, erledigen müssen.

Wenn du dir diesen Aufwand nicht geben willst, überlege, ob du nicht ein paar Euro mehr in die Hand nimmst und in der GKV bleibst. Mit der pauschalen Beihilfe wird dies aus meiner Sicht schon fast attraktiv. Bislang gibt es diese ja leider nur in ein paar wenigen Ländern...

Weitere Alternative wäre der Basistarif, der von jeder PKV angeboten werden muss. Dieser ist aber weder bei Ärzten nich bei PKVen sonderlich beliebt. Bei der PKV muss man nach meiner Erfahren meist aktiv danach fragen, beworben wird da nichts, Infomaterial gibts auch selten, und Ärzte haben meist keine Lust darüber abzurechnen, da nach meinem Wissen die abrechnungsfähigen Sätze dort geringer sind, als bei einem PKV-Regeltarif.

So, für wen das Thema vielleicht auch noch interessant ist; ich kann mal  ein wenig berichten. Ich habe jetzt ein Angebot von der Debeka mit 30 % Risiko  und einem monatlichen Gesamttarif (inkl.Aufschlag) von 475 € bekommen. Bei der gesetzlichen Versicherung ist zu bedenken, dass die pauschale Beihilfe nicht die Pflegeversicherung übernimmt und ich diese selbst tragen muss. Ich komme auf einen monatlichen Gesamtbetrag bei der gesetzlichen Versicherung mit pauschaler Beihilfe auf 448 €. Diese Gesamtkonstellation ist natürlich nicht unbedingt eine leichte Entscheidung …
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: clarion am 19.01.2022 19:40
Hallo,

475 Euro erscheint mir viel. Ist da ein Beihilfeergänzungstarif mit drin? Wenn ja, kannst Du den evtl. auch abwählen. Die Höhe der Beiträge  hängt nicht nur vom Risikozuschlag  sondern auch vom Alter beim Eintritt und von dem Bundesland ab.Je älter Du bei Eintritt bist und je knausriger der Dienstherr ist, um so teurer ist der Beitrag.

Ich bin mit 40 Jahren eingetreten, und mit Beihilfeberechtigung von 50 in Niedersachsen und zahle nun einige Jahre später 350 Euro monatlich ohne Beihilfeergänzungstarif, dafür  mit dem Tarifbaustein BG.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: totoughtotame am 20.01.2022 15:01
Hallo,

475 Euro erscheint mir viel. Ist da ein Beihilfeergänzungstarif mit drin? Wenn ja, kannst Du den evtl. auch abwählen. Die Höhe der Beiträge  hängt nicht nur vom Risikozuschlag  sondern auch vom Alter beim Eintritt und von dem Bundesland ab.Je älter Du bei Eintritt bist und je knausriger der Dienstherr ist, um so teurer ist der Beitrag.

Ich bin mit 40 Jahren eingetreten, und mit Beihilfeberechtigung von 50 in Niedersachsen und zahle nun einige Jahre später 350 Euro monatlich ohne Beihilfeergänzungstarif, dafür  mit dem Tarifbaustein BG.
ja, enthalten ist ein Beihilfeergänzungstarif und eine "Zweibettzimmerversicherung", da dieser Punkt in HB nicht von der Beihilfe übernommen wird. Letzterer macht ca. 35 Eur im Monat aus. Diese Versicherung habe ich allerdings auch jetzt schon. Es erscheint mir in der Tat auch etwas viel, auf der anderen Seite auch nicht viel mehr als die GKV
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: Fragmon am 20.01.2022 15:59
Bei der DeBeKa gibt es einen Zusatztarif BC. Ich habe gelesen, dass bei Risikoversicherten nur der BG angeboten wird. Achte ggf. auch die exakte Bezeichnung der Tarife, da sich diese erheblich unterscheiden.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: totoughtotame am 07.02.2022 11:59
Du kannst jederzeit eine PKV abschließen. Lediglich der Zug der Öffnungsaktion ist abgefahren.

Und da liegt genau das Problem. Aus jetziger (gesunder) Sicht mag die Verlockung 50%Beihilfe/50% GKV groß sein, doch wenn man später einmal das BL wechseln möchte, hat man in der Zwischenzeit evtl. schon einige Erkrankungen gehabt und dann ist der Weg in die PKV deutlich erschwert, da die Öffnungsaktion dann nicht mehr genutzt werden kann.

Und glaube mir, dafür muss es keine große Erkrankung sein, dafür reichen auch schon Erkrankungen, die man persönlich als relativ klein ansieht...

Und dann bleibst Du im schlimmsten Fall auf 100% GKV sitzen...

sorry für die späte Rückmeldung. Eigentlich wird eher für mich fast umgekehrt ein Schuh daraus. Als chronisch vorerkrankter Beamter steige ich jetzt bereits mit einem Betrag ein, den andere kurz vor der Pension nicht zahlen. Da besteht ganz schnell die Gefahr, dass einem die Kosten aus dem Ruder laufen, wenn man evtl. bereits nur eine Steigerung von 3% p.a. annimmt. Die Frage wäre für mich eher, was einem die "Niederlassungsfreiheit" wert ist...
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: clarion am 07.02.2022 20:46
Hallo,

Die Beitragsbemessungsgrenze ist über die Jahre auch gestiegen. Als ich mich seinerzeit dem Thema beschäftigt habe waren das auch round about 2 % im Jahr.

Die GKV partizipiert im Gegensatz zur PKV mit jeder Besoldungserhöhung, jedenfalls bis die Beitragsbemessungsgrenze erreicht ist.

Ich gebe aber gerne zu, dass ich mich wahrscheinlich auch für die pauschale Beihilfe entschieden hätte,  wenn ich die Option gehabt hätte.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: LizzyB am 08.02.2022 09:51
Ich denke, was man mit auf dem Zettel haben sollte, ist die Höhe der Leistungen, die weder von PKV noch GKV übernommen werden. Gesetzlich Versicherte haben nach § 12 SGB V Abs. I nur Anspruch auf eine "ausreichende" Versorgung. Sprich Schulnote 4.
Für alles darüber hinaus zahlt man selbst und es ist noch die ein oder andere Zusatzversicherung einzurechnen.
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: totoughtotame am 08.02.2022 09:52
Hallo,

Die Beitragsbemessungsgrenze ist über die Jahre auch gestiegen. Als ich mich seinerzeit dem Thema beschäftigt habe waren das auch round about 2 % im Jahr.

Die GKV partizipiert im Gegensatz zur PKV mit jeder Besoldungserhöhung, jedenfalls bis die Beitragsbemessungsgrenze erreicht ist.

Ich gebe aber gerne zu, dass ich mich wahrscheinlich auch für die pauschale Beihilfe entschieden hätte,  wenn ich die Option gehabt hätte.

Mal angenommen, die Beitragsbemessungsgrenze steigt so rasant, wie sie es die letzten Jahre getan hat und nehmen wir weiter an, dass es jedes Jahr 2 % Besoldungserhöhung gäbe, dann ist es tatsächlich so, dass die Beiträge in PKV und GKV ungefähr gleichviel steigen, wenn man mit einer dreiprozentigen Steigerung in der PKV rechnet. Die Folgefrage, die sich daraus ergibt, ist ob diese hypothetischen Annahmen überhaupt richtig sind Steigerungen im instabilen System der PKV nicht vielleicht vielmehr sein können, weil diese bekanntlich eine steuerlich quer subventioniert werden können...
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: totoughtotame am 08.02.2022 09:53
Ich denke, was man mit auf dem Zettel haben sollte, ist die Höhe der Leistungen, die weder von PKV noch GKV übernommen werden. Gesetzlich Versicherte haben nach § 12 SGB V Abs. I nur Anspruch auf eine "ausreichende" Versorgung. Sprich Schulnote 4.
Für alles darüber hinaus zahlt man selbst und es ist noch die ein oder andere Zusatzversicherung einzurechnen.

Die ja dann sowieso privat zu versichern wäre, unabhängig welches Modell man wählt, nicht wahr?
Titel: Antw:[HB] PKV- Öffungsaktion vs. pauschale Beihilfe
Beitrag von: clarion am 08.02.2022 19:46
Hallo

Beihilfe plus Debeka B30 vtl. plus B20 hat einen höheren Leistungsumfang  als die GKV, zuzüglich Beihilfeergänzungstarif sowieso. Das wäre auch noch einzukalkulieren.

Ich persönlich  glaube,  dass die PKV für Beamte  genauso stabil ist wie  die GKV, die keineswegs  von Leistungskürzungen und Zuzahlungen gefeit ist. Hier sind wir aber wirklich im Bereich der Glaskugel.