Forum Öffentlicher Dienst
Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: TheMetal am 03.03.2022 10:07
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Servus!
Die Pflicht zum Homeoffice läuft ja bald aus...
Wie wird damit in euren Behörden umgegangen?
Wird Homeoffice noch möglich gemacht, oder muss jeder wieder im Büro arbeiten?
Wie ist es bei euch?
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Wird ab 01.04.22 bei uns neu implementiert, großzügiger als vor Corona. Die Bereitschaft zum Desksharing (gibt`s dafür ein gutes deutsches Wort) wird allerdings verpflichtend.
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Wird ab 01.04.22 bei uns neu implementiert, großzügiger als vor Corona. Die Bereitschaft zum Desksharing (gibt`s dafür ein gutes deutsches Wort) wird allerdings verpflichtend.
Hier ebenfalls. Sobald die Tätigkeit es hergibt, soll Homeoffice möglich sein. Die Bereitschaft zum Desksharing wird vorausgesetzt. (Kommt der Verwaltung vermutlich aufgrund akuten Platzmangels auch gelegen.)
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Unsere "jeder kann HO machen wann er will"-Dienstvereinbarung läuft noch bis Ende Juni. Danach kann man entweder Telearbeit beantragen mit bis zu 2/5 der Arbeitszeit oder mobiles Arbeiten für ab und zu mal aber unregelmäßig. Dann gilt bei Telearbeit auch wieder die Arbeitsstättenverordnung, Küchentisch ist dann nciht mehr.
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Die Eignung eines Arbeitsplatzes aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht ist nicht abhängig von einer Dienstvereinbarung.
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Das ist mir klar. Im MOment wird aber eher nicht darauf geguckt, da macht also quasi jeder mobiles Arbeiten, auch wenn es regelmäßig ist. Das geht dann so nicht mehr.
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Auch beim mobilen Arbeiten gelten die gleichen Anforderungen an einen Arbeitsplatz hinsichtlich seiner Eignung wie ansonsten auch. Der Arbeitgeber darf die Beurteilung außerhalb der ArbStättV, ob des erfüllt ist, lediglich an den Arbeitnehmer delegieren. Diesen muß er dazu aber befähigen. Ein ungeeigneter Arbeitsplatz bleibt ein ungeeigneter Arbeitsplatz, egal welchen Namen man der Arbeitsform gibt.
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Bei uns dürfen wir zukünftig bis zu 50% der Arbeitszeit in Homeoffice sein.
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Bei uns wurde vor der Homeoffice Pflicht darum gebeten von zu Hause zu arbeiten und daran ändert sich auch nach dem Wegfall der Homeoffice Pflicht nichts.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das wieder begrenzt wird. Hierfür haben wir zu viele Mitarbeiter neu eingestellt, die zu weit von der Dienststelle entfernt wohnen um pendeln zu können. 100% Home Office ist tatsächlich ein Faktor der gut für die Personalgewinnung ist.
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Die Homeoffice Pflicht wurde bei uns ignoriert. Hinter vorgehaltener Hand hieß es nur "Wenn du Homeoffice willst, dann klag es dir halt ein".
Es wurde nur pauschal gesagt "Homeoffice ist aus technischen Gründen nicht möglich". Nur ein einziges Sachgebiet hatte Mitarbeiter im Homeoffice, natürlich das einzige Sachgebiet mit einem Leiter der jünger als 60 ist ;) ... Für alle anderen Sachgebietsleiter ist das alles "Teufelszeug" und gearbeitet wird im Büro und nicht Zuhause...
Aktuell arbeitet der Personalrat allerdings mit unserem Bürgermeister an einer generellen Dienstvereinbarung zum mobilen Arbeiten.
Ich gehe also davon aus, dass zumindest meine Position mit der Dienstvereinbarung sich verbessern wird und ich dann zumindest nach der Pandemie mal ein paar Tage im Monat Homeoffice machen kann :D (80% meiner Arbeit könnte ich ohne Probleme bzw. sogar wesentlich effektiver von Zuhause aus erledigen)...
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Eine Homeoffice-Pflicht gab es ja auch nicht.
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Unser DV sieht folgendes vor (auf Basis der NI 81er Vereinbarung):
30% der Zeit darf zukünftig durch mobiles Arbeiten erbracht werden.
Ob ein Vorgesetzter das akribisch überprüft sei dahingestellt ist als eher minimum was einem zu steht.
Wer mehr will muss einen Telearbeitsplatz beantragen, hat dann idR einen Präsenztag im Büro, aber kein eigenes Büro mehr.
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100% Home Office ist tatsächlich ein Faktor der gut für die Personalgewinnung ist.
Gesamtgesellschaftlich aber ein Nullsummenspiel und bei Nichtaufrechterhaltung ein Downgrade durch unnötigen Pendelverkehr.
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Bei uns haben die ein absundes Konstrukt aus einer Mischung aus Telearbeit und einem Kontingend für mobiles Arbeiten ausgehandeln. Obwohl es schon ein halbes Jahr steht, wurde es bisher nicht schriftlich kommuniziert, was einiges aussagt ;)
edt: Guten Morgen ...
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Home Office gab es kurzzeitig während des 1. Lockdowns. Ansonsten gilt das Konzept hier eher als sozialistisch-kommunistisches Zukunftsgedöns. Gleichzeitig fragt man sich, warum das Recruiting denn stockt :-\
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100% Home Office ist tatsächlich ein Faktor der gut für die Personalgewinnung ist.
Gesamtgesellschaftlich aber ein Nullsummenspiel und bei Nichtaufrechterhaltung ein Downgrade durch unnötigen Pendelverkehr.
Bitte erkläre mir den Satz.
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sozialistisch-kommunistisches Zukunftsgedöns.
Ich dachte daran ist man im ÖD interessiert. Deshalb gibt es doch auch immer so viele Sockelbeträge und Bevorteilungen der unteren Entgeltgruppen?
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sozialistisch-kommunistisches Zukunftsgedöns.
Ich dachte daran ist man im ÖD interessiert. Deshalb gibt es doch auch immer so viele Sockelbeträge und Bevorteilungen der unteren Entgeltgruppen?
Mit der Fair- oder Unfairness der unteren Entgeltgruppen musste ich mich zum Glück noch nicht auseinandersetzen. Mein Frieden mit dem ÖD gründet eher darin, dass sich in den oberen Entgeltgruppen auf einem geringen Stresslevel ein passables Einkommen erzielen lässt. Ob dies nun Ausdruck sozialistisch-kommunistischer Faulheit oder des kapitalistischen Rationalprinzips ist, mag diskutiert werden.
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Bitte erkläre mir den Satz.
Ich denke nicht, daß 100 % Homeoffice nicht zur Lebenszufriedenheit beiträgt. Das mag vielleicht bei maximal 50 % der AN so sein. Zudem wäre die Umplanung des kompletten Landes sehr schwierig. ALso die vollständige Abschaffung von Industrie-und Gewergebieten. Womöglich mag ein Tesla-Mitarbeiter noch daheim einen Scheinwerfer zusammen schrauben können, aber so ein Stahlgießer oder die Brötchen, die man vom eigenen Wohnzimmerfenster verkauft. Nö, das kann nicht aufgehen.
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Es ging im zitierten Beitrag von Max aber um 100% Homeoffice bei "ihm", also bei seinem AG im - sehr wahrscheinlich - öffentlichen Dienst.
Wo jetzt die Industrie- und Gewergebiete, Scheinwerfer zusammenbauende Tesla-Mitarbeiter, Stahlgießer oder Bäckereifachverkäufer herkommen, erschließt sich mir nicht.
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Es ging um Personalgewinnung.
Selbst wenn Max auf seinen öD - Landen abstellt, so sieht man ja die eigentliche Problematik. Die Pendelstrecken haben immer mehr zugenommen. Das ist auch statistisch belegt und wird - leider - auch gesellschaftlich verlangt (siehe Agentur für Arbeit). Es werden mithin Probleme gelöst, die eigentlich unnötig sind. Im Planungsrecht aber eher anzusiedeln sind.
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Der TE fragte wie unsere Behörden mit Homeoffice nach Corona umgehen und habe mich zu unserer Behörde geäußert. Ich kann nicht ausschließen, dass der AG Limitierungen einführt, halte es aber für unwahrscheinlich,
weil ansonsten die Pendelstrecken für viele zu groß würden. Die neuen Mitarbeiter sind über ganz Deutschland verteilt und auch die angestammten Mitarbeiter haben längst ihre Zweitwohnungen am Arbeitsort aufgelöst. Man würde ohne Homeoffice Mitarbeiter verlieren und hätte eine schlechtere Auswahl bei Bewerbern.
BAT, ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst. Als Arbeitgeber sucht man doch den besten Mitarbeiter und nicht den, der möglichst vor der Amtstüre wohnt.
Wie könnte man durch "Planung" pendeln vermindern?
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Bei uns gibt es seit letzten Oktober eine Dienstvereinbarung. Diese besagt, dass insgesamt max. 50% der wöchentlichen Arbeitszeit, durch Telearbeit bzw. mobiles Arbeiten abgeleistet werden können.
Wie das dann jeder tut, ist einem selbst überlassen, man muss natürlich das Ganze mit dem/der Vorgesetzen abstimmen.
Ich persönlich habe mich für einen Wochenrhythmus entschieden, d.h. 1 Woche Büro, 1 Woche Telearbeit im Wechsel.
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BAT, ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst. Als Arbeitgeber sucht man doch den besten Mitarbeiter und nicht den, der möglichst vor der Amtstüre wohnt.
Wie könnte man durch "Planung" pendeln vermindern?
Das steht auch außer Frage. Wobei ich zumindest Zweifel an der Kompetenz von Personen, die mit Zweitwohnsitzen und langen Pendelstrecken operieren. Das Gesamtbild muss ja stimmen.
Gesamtgesellschaft: wenn die Anzahl an best performern gleich bleibt, bringt die Konzentration dieses Pools auf bestimmte Unternehmen ja nichts, sie werden ja nicht mehr. Vielmehr stehen entweder lange Pendelstrecken, steuerlich bezuschusst und ökologisch nicht sinnvoll an, oder über 100 % HO sind diese demnächst eher in Bangalore als in Backnang im Einsatz.
Planung? Ganz einfach das Pendeln nicht steuerlich begünstigen. Hätten wir das seit 20 oder 30 Jahren, würde es doch gar nicht so lange Pendelstrecken und den Wunsch nach HO geben.
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BAT, ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst. Als Arbeitgeber sucht man doch den besten Mitarbeiter und nicht den, der möglichst vor der Amtstüre wohnt.
Wie könnte man durch "Planung" pendeln vermindern?
Das steht auch außer Frage. Wobei ich zumindest Zweifel an der Kompetenz von Personen, die mit Zweitwohnsitzen und langen Pendelstrecken operieren. Das Gesamtbild muss ja stimmen.
Gesamtgesellschaft: wenn die Anzahl an best performern gleich bleibt, bringt die Konzentration dieses Pools auf bestimmte Unternehmen ja nichts, sie werden ja nicht mehr. Vielmehr stehen entweder lange Pendelstrecken, steuerlich bezuschusst und ökologisch nicht sinnvoll an, oder über 100 % HO sind diese demnächst eher in Bangalore als in Backnang im Einsatz.
Planung? Ganz einfach das Pendeln nicht steuerlich begünstigen. Hätten wir das seit 20 oder 30 Jahren, würde es doch gar nicht so lange Pendelstrecken und den Wunsch nach HO geben.
Puh - das ist aber mal eine Ansage. Was sind denn für dich lange Pendelstrecken? Ich habe mich damals, wie es das Jobcenter vorschreibt, in einem Radius von 50 km beworben und habe am äußersten davon auch eine Stelle erhalten. Ich habe also einfache Wegstrecke 50 km, das macht pro Monat 2.000 km Arbeitsweg. Bei den aktuellen Apritpreisen bedeutet das für mich, je nachdem ob ich das kleine Auto oder den Familienwagen nehme, zwischen 200 und 350 Euro Spritkosten pro Monat - das finde ich richtig heftig.
Warum ziehe ich nicht in die Nähe meiner Arbeit? Meine Frau hat bei uns im Ort ihren Job, dann müsste sie pendeln. In die Mitte ziehen wäre demnach auch ein reines Nullsummenspiel, weil wir dann beide pendeln müssten. Warum suche ich mir keinen Job in meinem Ort? In diesem 6.000 Einwohner Ort gibt es keine Vollzeitstellen für Digitalisierungsprojekte im Public Sector.
Der Wunsch nach HO hat bei meiner Frau und mir hat bei uns viel mit Flexibilität für uns und unsere Arbeitgeber zu tun. Wir haben die beiden Jahre Pandemie zusammen mit insgesamt drei Tagen Arbeitsunfühigkeit und 0 Tagen Kind krank überstanden. Hätten wir kein HO, dann wäre das so nicht möglich gewesen. Im HO arbeiten wir auch, wenn es uns mal nicht gut geht - können uns ja höchstens gegeneitig anstecken. Seit einem halben Jahr geht unser Kind in die Krippe. Während dieser Zeit war sie insgesamt 12 Tage krank zu Hause. Zusätzlich war die Krippe wegen Coronaausbruch bei den Mitarbeitern 7 Tage geschlossen. im HO haben wir uns mit der Betreuung abgewechselt und unsere Termine um die Kinderbetreuung herum gelegt. Müssten wir beide oder einer ins Büro, dann wären das bei uns 19 Tage Kind krank gewesen, an denen einer von uns ausgefallen wäre.
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Planung? Ganz einfach das Pendeln nicht steuerlich begünstigen. Hätten wir das seit 20 oder 30 Jahren, würde es doch gar nicht so lange Pendelstrecken und den Wunsch nach HO geben.
Sollen alle AN in die vollgestopften Städte? Bald kann man als Pendler aber sowieso Harz4 beantragen. Lohnt sich vermutlich eher...
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Divo, genau für solche Fällen ist HO wunderbar und auch gesellschaftlich ein Gewinn.
Jedoch ging es um 100 % HO und dein Beispiel, wie viel ist das anteilig? 10 % der Fälle? Nicht falsch verstehen, alle Wege sollte man gehen. Und ich denke einfach, daß der Vorteil der strikten Trennung von Arbeit und Freizeit arbeitsmedizinisch nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
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Sollen alle AN in die vollgestopften Städte? Bald kann man als Pendler aber sowieso Harz4 beantragen. Lohnt sich vermutlich eher...
Das Gegenteil ist der Fall. Die Firmen sollten zu den Leuten kommen. Habe doch schon mal geschrieben, daß hier die Planung wichtig ist. Wenn eine Versicherung in Köln mit einem äußerst beanspruchten Wohnungsmarkt einen Neubau mit 1000en Arbeitsplätzen aufbaut, wo sollen die Leute hin? Sowas müsste auf der Ebene von Bezirksregierung und Land mal steuernd begleitet werden.
Oder man sollte den Markt entscheiden lassen.
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Divo, genau für solche Fällen ist HO wunderbar und auch gesellschaftlich ein Gewinn.
Jedoch ging es um 100 % HO und dein Beispiel, wie viel ist das anteilig? 10 % der Fälle? Nicht falsch verstehen, alle Wege sollte man gehen. Und ich denke einfach, daß der Vorteil der strikten Trennung von Arbeit und Freizeit arbeitsmedizinisch nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Ok - dann macht deine Aussage Sinn. Meiner Meinung nach sollte jedem Beschäftigten, bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, 100 % HO angeboten werden. Ob es der Beschäftigte dann annimmt oder nicht ist wieder etwas anderes.