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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: FraukeWepunkt am 14.04.2022 07:40

Titel: Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 14.04.2022 07:40
Guten Morgen,
ich möchte in Kürze eine Überlastungsanzeige aufsetzen, da wir statt 5 Personen nun plötzlich nur noch 1 Sind (also ich). Die Arbeit ist nicht zu schaffen, es passieren Fehler, die Vorgesetzten interessiert es nicht und ich möchte mich vor allem absichern, weil es bei uns gerne heißt "Da hätten Sie aber was sagen müssen".

Per E-Mail schriftlich an meinen direkten Vorgesetzten würde ich die Überlastung formulieren. Gibt es hier spezielle Muster, Vorlagen oder ist das im Freitext ausführlich zu formulieren oder eher oberflächlich?

Ich habe im Netz einiges gefunden, aber mehr seitens der Gewerkschaft, wir sind ganz normal im Kommunalen TVÖD.

Bin für Tipps und Hinweise sehr dankbar.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: Zeussowitz am 14.04.2022 07:51
Ich verstehe was du meinst. Aber nachvollziehen kann ich es nicht. Du gehst nach knapp 40 Stunden nach Hause und was gemacht ist ist gemacht. Alles andere ist nicht dein Problem. Einzige Voraussetzung: Du strengst dich deinen Fähigkeiten entsprechend an.

Ansonsten schreibst du halt, dass du so und so viele Vorgänge im Rückstand bist und deine Vorgesetzten darüber informierst, dass sich dieser Zustand weiter verschärfen wird. Wüsste aber ehrlicherweise nicht, welche Auswirkungen das haben soll. Nur deshalb wird man niemanden einstellen (wenn man es nicht eh vor hatte) und deinen Arbeitsumfang reduzieren muss man auch nicht. Klingt härter als es gemeint ist, also bitte nicht falsch verstehen. Aber macht euch doch nicht immer so viele Gedanken über Dinge, die der Arbeitgeber lösen muss
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 14.04.2022 07:58
Danke Zeussowitz,
ich stimme dir 100 Prozent zu. Bei uns ist es leider nur so, dass du quasi Aufträge auf den Tisch bekommst, am besten noch Samstags arbeiten sollst, die auch nach außen hin wichtig sind. Klappt das nicht, gibt es ggf. auch Haftungsfragen und aus denen möchte ich natürlich raus kommen, weil ich meinen Arbeitgeber kenne, der am Ende dann sagt "jaaaaa, unser Mitarbeiter hat uns nie in Kenntnis gesetzt sonst hätten wir doch eingelenkt". Ich habe schon mehrfach über die "Lage" aufmerksam gemacht, auch per Mail, danach gab es hauchdünne Gespräche nach dem Prinzip "Nun geben Sie endlich Ruhe" und es erfolgten keine Ergebnisse, damals waren wir aber noch zu viert, dann haben zwei Leute gekündigt und einer ist im Dauerkrankenstand. Neulich war ich selber krank und dann hieß es, dass dort einige Dinge geplatzt seien, wer nun die Schuld trage, und da ist man gerne bei den "ganz kleinen Gliedern der Kette".

Davon möchte ich mich im Grunde formell frei machen. Außerdem auch von Aufgaben, die ich faktisch aufgrund mangelnder Ausbildung garnicht erledigen darf, wenn man spezielle Schulungen braucht.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: clarion am 14.04.2022 08:04
Hallo,

Ich gehe davon aus, dass Deine Vorgesetzte nicht böswillig handelt und sie sich auch keine Leute backen kann.

Daher würde ich des Betriebsklimas wegen die Überlastungsanzeige ihr gegenüber mündlich ankündigen und sagen,  dass es kein Vorwurf  gegen sie ist und Du Dich absichern möchtest.

Dann solltest Du die Anzeige auch an den nächsten Vorgesetzten und Personalrat schicken.

Und dann hast Du das Problem auch an zuständiger Stelle abgeladen. Du arbeitest  nun das ab, was Du in Sollarbeitszeit schaffen kannst und gehst dann ohne schlechtes Gefühl nach Hause.

Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 14.04.2022 08:07
Guten Morgen,
danke für den Hinweis, hast du noch irgend einen Tipp bezüglich der Formulierung? Ich möchte auch keine mehrseitigen Romane schreiben, weiss aber nicht, ob das erforderlich ist.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: KingTut am 14.04.2022 08:48
Mit Verlaub im Netz findet man dazu jede Menge Hilfe zum Aufbau und Inhalt von Überlastungsanzeigen...
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: WasDennNun am 14.04.2022 12:10
Guten Morgen,
danke für den Hinweis, hast du noch irgend einen Tipp bezüglich der Formulierung? Ich möchte auch keine mehrseitigen Romane schreiben, weiss aber nicht, ob das erforderlich ist.
Guckst du hier: https://www.google.com/search?q=%C3%BCberlastungsanzeige+muster (https://www.google.com/search?q=%C3%BCberlastungsanzeige+muster)
Ich würde nicht nur eine Überlastungsanzeige schreiben, sondern wöchentlich den Vorgesetzten auf die Lage aufmerksam machen.
Und zwar in dem man ein Prioliste erstellt und ihn entscheiden lässt, was hinten runter fällt (bzw. des er bei nicht Antwort der Reihung zustimmt). Also du darauf hinweist, dass nicht alle Aufgaben in der Woche bei einer 40h Woche und einer Person geschafft werden können.
Dann nächste Woche listet man die unerledigte Dinge der Vorwoche auf und ergänzt die Liste um neue Aufgaben, weißt ausdrücklich auf die Dinge der letzten Woche hin die nicht geschafft wurden und welche neu sind.
Und wenn Fristen absehbar nicht eingehalten werden können, dann lässt man den Vorgesetzten entscheiden und fragt welche Dinge den Bach runter gehen sollen, weil sie nicht fristgerecht erledigt werden können.

Wenn er sagt: Muss geschafft werden, dann antwortet man: Dann müssen sie Überstunden anordnen.
(die dann nach gewisser Zeit nicht mehr vom Personalrat genehmigt werden sollten) .
Und mit den Überstunden schafft man es trotzdem nicht und das Spiel geht von vorne los.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 14.04.2022 12:25
Guten Morgen,
danke für den Hinweis, hast du noch irgend einen Tipp bezüglich der Formulierung? Ich möchte auch keine mehrseitigen Romane schreiben, weiss aber nicht, ob das erforderlich ist.
Guckst du hier: https://www.google.com/search?q=%C3%BCberlastungsanzeige+muster (https://www.google.com/search?q=%C3%BCberlastungsanzeige+muster)
Ich würde nicht nur eine Überlastungsanzeige schreiben, sondern wöchentlich den Vorgesetzten auf die Lage aufmerksam machen.
Und zwar in dem man ein Prioliste erstellt und ihn entscheiden lässt, was hinten runter fällt (bzw. des er bei nicht Antwort der Reihung zustimmt). Also du darauf hinweist, dass nicht alle Aufgaben in der Woche bei einer 40h Woche und einer Person geschafft werden können.
Dann nächste Woche listet man die unerledigte Dinge der Vorwoche auf und ergänzt die Liste um neue Aufgaben, weißt ausdrücklich auf die Dinge der letzten Woche hin die nicht geschafft wurden und welche neu sind.
Und wenn Fristen absehbar nicht eingehalten werden können, dann lässt man den Vorgesetzten entscheiden und fragt welche Dinge den Bach runter gehen sollen, weil sie nicht fristgerecht erledigt werden können.

Wenn er sagt: Muss geschafft werden, dann antwortet man: Dann müssen sie Überstunden anordnen.
(die dann nach gewisser Zeit nicht mehr vom Personalrat genehmigt werden sollten) .
Und mit den Überstunden schafft man es trotzdem nicht und das Spiel geht von vorne los.


Super! Sehr guter Hinweis, genau das tu ich, vielen Dank.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: Schokobon am 14.04.2022 21:54
Gerade wenn die Hütte brennt ist es wichtig die zur Verfügung stehende Arbeitszeit mit Prio-Listen, Mails an den Chef und der Formulierung von Überlastungsanzeigen zu vergeuden.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: Organisator am 15.04.2022 14:24
Gerade wenn die Hütte brennt ist es wichtig die zur Verfügung stehende Arbeitszeit mit Prio-Listen, Mails an den Chef und der Formulierung von Überlastungsanzeigen zu vergeuden.

Richtig. Weil man damit nicht die Probleme seines AG zu seinen eigenen macht sondern den AG vielmehr darauf hinweist, damit er in eigener Verantwortung Abhilfe schaffen kann.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: WasDennNun am 15.04.2022 14:27
Gerade wenn die Hütte brennt ist es wichtig die zur Verfügung stehende Arbeitszeit mit Prio-Listen, Mails an den Chef und der Formulierung von Überlastungsanzeigen zu vergeuden.

Richtig. Weil man damit nicht die Probleme seines AG zu seinen eigenen macht sondern den AG vielmehr darauf hinweist, damit er in eigener Verantwortung Abhilfe schaffen kann.
Und dem AG die Chance gibt die Feuerwehr zu rufen, damit die Hütte nicht abbrennt.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 20.04.2022 19:13
Also nochmal danke für die vielen Hinweise, ich habe ein Schreiben formuliert, es relativ kompakt gehalten und in 2 Seiten dargelegt, was die Lage aktuell ist, was ich mache, was passieren kann, wenn keine Entlastung erfolgt und dass ich gern bei der Entwicklung von Lösungen dabei bin, das ganze hatte ich vor Ostern noch eingereicht. Nachdem gestern nichts kam, rief mich heute die Vorzimmerdame des Chefs an, der ein Gespräch mit mir führte. In dem Gespräch wollte er mir einen Aufhebungsvertrag "anbieten", weil er der Meinung ist, es sei ja ein Offenbarungseid, wenn ich das alles nicht schaffen würde. Natürlich habe ich nichts unterzeichnet, jetzt will er mich versetzen, oder kündigen, eines von beiden. Ich sehe das relativ entspannt, weil ich damit gerechnet habe, aber es ist schon dreist. An einer Lösung oder sachliche Fragen zur Situation hat er keine gestellt.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: Zeussowitz am 20.04.2022 19:21
Wow

Dann nix wie weg aus dieser toxischen Umgebung und lass die vor die Hunde gehen  ::)
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 20.04.2022 19:29
Danke für diesen Begriff, genau der ist nämlich sowohl während einer Überlastungsphase bei meinem Arzt und bei mir in der Familie durch die Kids schon mal gefallen. Die Kündigungsquote spricht übrigens für sich.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: WasDennNun am 20.04.2022 20:25
Also komplett unlustig die Führung die du hast.
Das mit dem Aufhebungsvertrag solltest du im Hinterkopf behalten, aber dann wenn du einen neuen AG gefunden hast, der es Wert ist für den zu arbeiten.
Die Kündigungs Ankündigung zeigt ja das fundamentale faktische, geistige, juristische und menschliche Versagen der Führungskraft mit der da reden musstest.
Süß.
oder traurig….
Da bleibt du
da bleibt dir ja nur noch, Zwischenerzeugnis anfordern, neuen Job suchen und bis dahin Dienst so machen, dass man keinen Gesundheitlichenschaden bekommt.
und wenn du emotional und nervlich kannst.
Sich einen Spass draus machen, angekündigt und begründet Dinge offenen Auges, dokumentiert an die Wand fahren (lassen).
Damit die Nachwelt das Führungsversagen nachlesen kann.

Viel Kraft dafür
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 20.04.2022 20:51
Vielen Dank für deine Antwort, ich habe mir tatsächlich Mühe gegeben, sogar Vorschläge gemacht, wie man Dinge ändern kann. Man scheint eher gekränkt, dass ich an der Führung zweifle, dass aber 20 Prozent des Personals dieses Jahr gekündigt haben mit Verweis auf mangelhafte Führung, das will keiner sehen, der Chef ist seit 20 Jahren im Dienst und ist vollends überzeugt. Schade. Aber tatsächlich habe ich schon vorher um ein Zwischenzeugnis gebeten, da bei uns "umstrukturiert" werden sollte, wohlbemerkt sollte, ich sollte auch einen anderen Amtsleiter bekommen, aber auch das wurde nie realisiert und es blieb beim Vorsatz, wie leider alles.

Nun gut, es ist leider schade, mir ging es im Kern am Ende nur noch drum, ich habe aufmerksam gemacht, dass wirklich wichtige Dinge nicht realisiert werden, und wollte im Haftungsfalle genau darauf verweisen, wenn man schon nicht interessiert ist, etwas zu ändern.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: clarion am 20.04.2022 23:31
Hallo,

ich freue mich grundsätzlich, wenn Ratsuchende hier auch posten wie es weiter gegangen ist. Hattest Du das Schreiben auch dem PR zu Kenntnis gegeben, oder hattet ihr keinen.

Auch wenn in deinem Fall das Ergebnis das Führungsversagen offenbart. Ich nehme an, Dein Chef fühlt sich in die Enge getrieben. Wie auch immer, such Dir einen neuen Job, und arbeite bis dahin so, dass Du erhobenen Hauptes den Laden verlassen kannst. Wenn Du einen neuen Job hast, komm doch auf den Aufhebungsvertrag zurück und fragst nach, wieviel Abfindung man Dir bietet.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 23.04.2022 14:13
Danke, ich habe die Überlastung schriftlich in dreifacher Kopie an Personalrat, meinen Fachvorgesetzten, den Amtsleiter und den Behördenleiter gegeben. Der PR ist bei uns ziemlich ruhig, das war mehr oder weniger ein formeller Akt. Mein Fachvorgesetzter hat nun Angst, der ist eher so drauf, alles mit zu machen und sich alles gefallen zu lassen, weil er Angst um seinen Job hat, und ich glaub um diese Angst weiß der oberste Chef auch insgeheim, er ist jetzt sauer, weil er Angst hat, dass das ganze auf Versagen in seiner Funktion zurück zu führen ist, schlussendlich ist es aber so, das muss man fairerweise sagen, kommt das ganze nicht aus heiterem Himmel sondern kam mit Ansage, im Kern ist der zustand seit über 1 Jahr desolat und ich habe fast monatlich das Gespräch mit meinem Fachvorgesetzten und Amtsleiter gesucht, die sich das angehört haben und abgetan haben, der oberste Behördenleiter meinte bisher immer, ihn gehe das nichts an, wozu habe er seine Amtsleiter und so drehte sich das Monat zu Monat schwindelig, bis mir schwindelig wurde und ich gemerkt habe, ich kann nicht mehr schlafen, habe gesundheitliche Probleme. Lösungen gab es nicht, es wurde einfach weiter gemacht und mit warmen Worten alles vom Tisch geschwätzt, aber das läuft halt irgendwann nicht mehr und dieser Punkt war jetzt bei mir.

Jobsuche habe ich angegangen, wird aber bestimmt ein bisschen dauern, darauf habe ich mich eingestellt, mein Arzt sagt, ich soll mir eine längere Auszeit nehmen, wenns nicht mehr geht.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: WasDennNun am 23.04.2022 16:07
Das wichtigste, ist in so einer Situation, dass man die Problematik adressiert hat, sich jeden Tag seine 8 h da hinsetzt und macht was man machen kann und dabei sich insgeheimen darüber freut, wenn etwas in die Binsen geht, weil es ja dokumentiert, dass man mit seiner Einschätzung recht hat.
Und wenn der Fachvorgesetzte um seinen Job bangt, dann zurecht, denn es ist sein Job genau das zu verhindern.
Insbesondere hat der AG ja auch seine "Fürsorge"pflicht und deswegen lehne dich zurück, mach dieses Problem nicht zu deinem Problem.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 23.04.2022 20:08
Das wichtigste, ist in so einer Situation, dass man die Problematik adressiert hat, sich jeden Tag seine 8 h da hinsetzt und macht was man machen kann und dabei sich insgeheimen darüber freut, wenn etwas in die Binsen geht, weil es ja dokumentiert, dass man mit seiner Einschätzung recht hat.
Und wenn der Fachvorgesetzte um seinen Job bangt, dann zurecht, denn es ist sein Job genau das zu verhindern.
Insbesondere hat der AG ja auch seine "Fürsorge"pflicht und deswegen lehne dich zurück, mach dieses Problem nicht zu deinem Problem.

Danke, es war auch für mich ein ziemlicher Befreiungsschlag nach wochenlangem Grübeln daheim. Mein Fachvorgesetzter hat mich auch ziemlich hängen lassen, hat sich wochenlang krank gemeldet, nachdem ich mit ihm über meine vielen Überstunden gesprochen habe und dadurch dass er krank war, konnte ich sie nicht abfeiern, somit weitere Probleme, da noch mehr dazu kamen und und und.

"mach dieses Problem nicht zu deinem Problem" ist genau das, was ich mir dick und fett auf die Fahne schreibe, danke nochmal dafür, denn leider neigt man dazu.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: clarion am 23.04.2022 20:44
Hallo FraukeWepunkt,

Du hast das richtige getan. Du hast die Flucht nach vorne angetreten, um Dich selbst zu schützen und Du warst auch so fair, Deinen Arbeitsgeber zu informieren, dass Gefahr im Verzug ist.

Was hätten denn Diene Vorgesetzten getan, wenn Du sofort den Aufhebungsvertrag unterzeichnet hättest? Hätte dann gar keiner mehr gearbeitet?

Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: teclis22 am 24.04.2022 01:33
So weit hat der nicht gedacht.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: FraukeWepunkt am 24.04.2022 21:17
Also ich das relativ kurze Gespräch mit dem Chef hatte und angesprochen habe, dass wir dringend mehr Leute brauchen, entgegnete er, "Personal = Probleme, Mehr Personal = Mehr Probleme", und das meiste lasse sich sowieso "automatisieren", in meinem Bereich ist das makabrere, dass er im Alltag sofort um Hilfe schreit, wenn man mal 1-2 Tage nicht da ist, ich war vor Corona mal auf einer Schulung und da läutete permanent das Telefon, als die Abteilung krankheits und urlaubsbedingt mal nicht besetzt war, also 1-2 Tage nicht besetzt war.

Er hat garnicht auf dem Schirm, was wir den ganzen Tag machen, und denkt, das braucht man im Kern nicht, und da findet sich sofort Ersatz. Wir haben im ganzen Haus niemanden mehr, der diesen Bereich abdecken könnte, und ich denke, dass das eine ziemlich lang überdachte Kurzschlusshandlung war, denn er hat immerhin einige Stunden gebraucht den Vordruck raus zu suchen und ich glaube dass die Kränkung so hoch war, dass er über alle Folgen garnicht nachgedacht hätte.

Wir hatten schon mal in einem anderen Bereich erfolglos Leute gesucht, also er müsste normal wissen, dass das sehr lange dauern könnte, bis man Ersatz gefunden hat.
Titel: Antw:Formulierung einer Überlastungsanzeige
Beitrag von: Organisator am 25.04.2022 08:53
Also ich das relativ kurze Gespräch mit dem Chef hatte und angesprochen habe, dass wir dringend mehr Leute brauchen, entgegnete er, "Personal = Probleme, Mehr Personal = Mehr Probleme", und das meiste lasse sich sowieso "automatisieren",

Die Reaktion des Chefs ist fast verständlich. Deine Aufgabe ist ja, die Arbeit innerhalb deiner Arbeitszeit zu erledigen. Bzw. darauf hinzuweisen, wenn das nicht funktioniert. Jetzt hast du aber versucht, eine Lösung für das Problem zu benennen, was jedoch Aufgabe deines Chefs ist. Weiterhin war die Lösung nicht einmal sonderlich kreativ. Daher:


"mach dieses Problem nicht zu deinem Problem" ist genau das, was ich mir dick und fett auf die Fahne schreibe, danke nochmal dafür, denn leider neigt man dazu.