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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: retmaeb am 27.05.2022 22:25

Titel: [Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 27.05.2022 22:25
Hallo zusammen,

ich werde in Kürze verbeamtet und bin auf der Suche nach einer möglichst beitragsstabilen PKV, auf die man sich aber auch verlassen kann, falls etwas einzureichen ist.

Empfohlen wurden mir: Concordia, alte Oldenburger, Signal Iduna. Bei allen sind die Ratings und Anlagensituationen sowie die Check24-Bewertungen positiv. Allerdings dafür die Google, Trustpilot usw. durchgehend negativ: Leistungsverweigerungen hier, Anwalt da, lange Bearbeitungszeiten usw.

Dagegen die Klassiker, Debeka, HUK, Allianz sollen ja nicht sehr beitragsstabil sein bzw.

Ich habe das Gefühl, je mehr ich lese und Kennzahlen, Geschäftsberichte usw. studieren, um so schwieriger wird die Entscheidung.

Ich bin m, 29 Jahre alt und habe außer Kurzsichtigkeit keine Vorerkrankungen.

Mag jemand von seinen Erfahrungen berichten?

Gruß Martin
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: photosynthese am 28.05.2022 08:26
Wir sind seit Ewigkeiten bei der Allianz. Probleme mit Anerkennungen haben wir nie, sogar PCR-Tests im Reisezusammenhang werden übernommen. Bei meinem Stiefvater haben sie wg. Prostatakrebs eine teure, spezielle Behandlung nicht nur bezahlt, sondern auch gezielt empfohlen. Einmal gab's Probleme mit den Bearbeitungszeiten wegen einer Systemumstellung, da kam als Entschuldigung dann ein Paket (guter) Wein. Wir haben zwar auch immer wieder Beitragssteigerungen, die fallen aber moderat aus. Ich würde immer wieder die Allianz empfehlen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Kornblum am 28.05.2022 08:36
Debeka klar nein danke! Von wegen beitragsstabil. Zuletzt 50 EUR pro Monat rauf. Mindestens momentan eher um vier Wochen warten auf die Erstattung!! Aber dafür recht wenig Streichungen bei Rechnungen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: clarion am 28.05.2022 09:23
Naja,

Ich bin seit 2016 bei der Debeka und hatte erst zwei Mal eine Beitragserhöhung und die erste war auch sofort nach zwei Monaten. Das hatte man mir auch schon bei Abschluss angekündigt.  Die letzte Beitragserhöhung vor ca.. 2 Jahren war allerdings mit ca. 50 Euro heftig.  Wenn man das aber jährlich umlegt, relativiert das sich der Anstieg aber auch. Die freiwillig Gesetzliche wäre noch viel mehr gestiegen, da sie zumindest  bis Erreichen der Beitragsbemessungsgrenze von jeder Besoldungserhöhung und Szufenaufstieg partizipieren hätte.

Ich hatte bisher auch noch kein Problem mit Kostenübernahmen und die Bearbeitungseit ist schnell.

Bei Internetbewertungen muss man bedenken,  dass die Unzufriedenen sich eher äußern als die Zufriedenen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Kornblum am 28.05.2022 09:34
Bearbeitungszeit ist derzeit nicht schnell! Kann mir auch nicht vorstellen, dass andere bevorzugt abgerechnet werden. Mir sagte man das wird nach Eingang abgerechnet. Und hier warte ich gerne mal einen Monat.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Neuling2016 am 28.05.2022 09:52
Bearbeitungszeit ist derzeit nicht schnell! Kann mir auch nicht vorstellen, dass andere bevorzugt abgerechnet werden. Mir sagte man das wird nach Eingang abgerechnet. Und hier warte ich gerne mal einen Monat.

Mein Gott, du bekommst das Geld doch wieder, auch wenn es mal einen Monat dauert..jaja, es geht ums Prinzip bla bla. Dann versicher dich bei einer anderen PKV aber rede die Debeka nicht schlecht.

Bin seit 2018 bei der Debeka, noch nie Probleme gehabt. Kosten  die von der Beihilfe nicht übernommen werden  übernimmt die Debeka - kann sie TE nur empfehlen.

Beitragserhöhungen sind gängiges Geschäft. Wer diese nicht möchte, soll sich freiwillig in der GKV versichern lassen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 28.05.2022 09:59
Bearbeitungszeit ist derzeit nicht schnell! Kann mir auch nicht vorstellen, dass andere bevorzugt abgerechnet werden. Mir sagte man das wird nach Eingang abgerechnet. Und hier warte ich gerne mal einen Monat.

Mein Gott, du bekommst das Geld doch wieder, auch wenn es mal einen Monat dauert..jaja, es geht ums Prinzip bla bla. Dann versicher dich bei einer anderen PKV aber rede die Debeka nicht schlecht.

Bin seit 2018 bei der Debeka, noch nie Probleme gehabt. Kosten  die von der Beihilfe nicht übernommen werden  übernimmt die Debeka - kann sie TE nur empfehlen.

Beitragserhöhungen sind gängiges Geschäft. Wer diese nicht möchte, soll sich freiwillig in der GKV versichern lassen.

Mir geht es um zwei Dinge: 1. Eine PKV mit finanziell gesunder Geldanlage, die solide wirtschaftet zu finden, um unverhältnismäßige Beitragserhöhungen im  Verlauf der Mitgliedschaft zu vermeiden. Dass es bei allen Beitragserhöhungen gibt, ist mir klar, aber das hängt auch viel von der Altersstruktur, und eben von der Kapitalanlage und sonstige Kosten der Gesellschaften ab.

und 2. Wenn ich mal was einreiche, möchte ich es möglichst auch (wenn rechtlich okay)  bezahlt bekommen, ohne mich ewig herum ärgern zu müssen. Dass mal die Kostenübernahme verweigert wird, stimmt überall, aber ich will eben verhindern dass das Methode ist bei der PKV für die ich mich entscheide.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: EiTee am 28.05.2022 10:25
Kosten  die von der Beihilfe nicht übernommen werden  übernimmt die Debeka

Stimmt so nicht!
Ich bin seit 15 Jahren bei der Debeka und dort wurde, wie auch bei anderen Versicherern, der Beitrag erhöht. Wenn ich alle 5 Jahre um 20% erhöhe bin ich nicht besser als ein Versicherer der jedes Jahr um 3% erhöht.
Auch kann ich nicht bestätigen, dass die Debeka einfach alles übernimmt. Das etwas durch den Beihilfeergänzungstarif übernommen wird, ist oftmals nicht gegeben. Meiner Meinung nach ist es egal für welchen Versicherer sich entschieden wird, ich würde abwägen wer das beste Leistungsspektrum bietet und das ohne Ausschlüsse oder Zuschläge und entsprechend auswählen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Max am 28.05.2022 12:03
Die Mitgliederanzahl, Entwicklung der Mitgliederzahl und Beschwerden kannst du dir mit den Daten hier ausrechnen
https://www.bafin.de/DE/PublikationenDaten/Statistiken/Beschwerde/beschwerdestatistik_node.html
Aus meiner Sicht sollte ein Unternehmen einen einigermaßen großen Versichertenbestand haben um kalkulierbar zu sein.
Die Finanzkraft kannst du durch die verschiedenen Rankings der Ratingagenturen abschätzen und die Solvenzquote.
Das ist sicher keine exakte Wissenschaft,  aber es kann nicht schaden ein Unternehmen zu wählen,  welches in allen Ratings überdurchschnittlich ist.

Wenn du wirklich gar keine Erkrankungen und Anomalien hattest oder hast, fällt zumindest schon mal die Art der Fragestellung bei Gesundheitsdaten als Kriterium weg und du hast die freie Wahl.
Wie gut ein Versicherer ist,  erkennt man leider erst wenn es um Leben und Tod oder sehr kostspielige Behandlungen  geht und diese Patienten werden wenig Erfahrungsberichte im Internet posten.

Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: calmac am 28.05.2022 12:36
Ich kann die DBV nur empfehlen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Woldemar am 28.05.2022 13:46
Ich kann hier bloß wiederholen, was ich eigentlich jedesmal schreibe, wenn wieder so ein Thread auftaucht:

Lass dich vernünftig und umfassend von einem Profi beraten! Die Wahl eines Versicherungstarifs wird dich dein Leben lang (!) begleiten - man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig das ist und wie wenig Ahnung man als junger Beamter ohne persönliche Krankengeschichte von der Materie hat.

Zum Thema Beitragsstabilität: Ein vergleichbarer Leistungsumfang bei ausreichend großem Versichertenkollektiv wird am Ende immer ähnliche Kosten verursachen. Dein Beitrag für diese Leistungen wird sich also, insbesondere auf lange Sicht, nicht signifikant unterscheiden, egal bei welchem Versicherer du landest.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 28.05.2022 16:30
Und wie finde ich so einen Profi? Irgend einen Versicherungsmakler zu fragen, macht halt auch nur dann Sinn wenn man weiß, dass er nicht von der einen Versicherung 100 € als Provision bekommt und von der anderen 200...

Eigentlich sind es ja nicht so viele Kriterien, bezahlbarer, weitgehend stabil bleibender Beitrag und anständige Leistungen, die auch tatsächlich gewährt werden..
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: clarion am 28.05.2022 18:03
Hallo,

Hinzu kommt, dass die Debeka  gar nicht über Makler verkauft wird. Die vertreiben über Angestellte.

Es gibt Versicherungsberater, die nehmen für die Beratung Geld, ebenso wie die Stiftung Warentest,  von denen habe ich mich seinerzeit beraten lassen.

Ich habe mich damals für die Debeka entschieden,  nachdem ich die verbeamteten Kollegen interviewt habe. Ich war vor der Verbeamtung Tarifbeschäftigt und konnte daher eine hinreichende Anzahl von Leuten interviewen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Woldemar am 29.05.2022 00:02
Und wie finde ich so einen Profi? Irgend einen Versicherungsmakler zu fragen, macht halt auch nur dann Sinn wenn man weiß, dass er nicht von der einen Versicherung 100 € als Provision bekommt und von der anderen 200...

Eigentlich sind es ja nicht so viele Kriterien, bezahlbarer, weitgehend stabil bleibender Beitrag und anständige Leistungen, die auch tatsächlich gewährt werden..

Da muss man ggf. etwas Aufwand betreiben und auch mal über den eigenen Wohnort hinausschauen. Es spricht überhaupt nichts dagegen sich einen entsprechenden Berater deutschlandweit zu suchen und den Kontakt telefonisch bzw. via Internet abzuwickeln.

Die Provisionen sind mittlerweile gedeckelt, d.h. es wird für den Makler in der Regel monetär keinen Unterschied machen, wo der dich unterbringt. Bei angestellten "Beratern" wie bei der Debeka sieht das natürlich etwas anders aus.

Was die Kriterien angeht: Man muss nicht jeden Unfug mitmachen (z.B. Naturheilverfahren), aber grundsätzlich gibt es imho nichts Wichtigeres als die eigene Gesundheit (bzw. die der Familie) und insofern ist "bezahlbar" ein relativer Begriff. Vielleicht kostet der "Sorglos-Tarif" am Ende 50€ mehr im Monat, das wären dann, auf deine Lebenszeit gerechnet, im worst case 30.000€, die du bis zu deinem 79 Lebensjahr "draufgezahlt" hast, wenn du das Glück hattest, niemals darauf angewiesen zu sein.
Aber ist das ne Summe, die zu investieren du nicht bereit wärst, wenn du (oder deine Kinder) ernsthaft erkrankt wärst?

Die Beitragsstabilität ist bei allen großen Versicherern ähnlich, wenn sie denn die gleichen Leistungen bieten. So ein Versicherer hat ja im Grunde nur 2 Schrauben, an denen er drehen kann. Die Ausgaben werden ähnlich ausfallen, wenn eine statistisch relevante Größe beim Versichertenkollektiv erreicht wird. Die Einnahmen können ggf. durch geschicktes "Anlegen" differieren, aber langfristig vermutlich nicht in einer Größenordnung, die sich spürbar auf die Beiträge auswirkt.

Was die "tatsächlich Gewährung von Leistungen" angeht, hast du einen Vertrag, in dem das festgehalten wird. Je "schwammiger" und lückenhafter der Vertrag, desto eher hast du Ärger damit....aber desto billiger ist der Tarif ;-)
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: BüroLurchNRW am 30.05.2022 12:39
Ach immer wieder dieses "schöne" Thema (*hust*). Ich war damals leider nicht so schlau so einen Berater zu Rate zu ziehen haha und hänge deshlab bei der Debeka fest. Wechselversuche sind aufgrund zweier Geschichten während der bisherigen Mitgliedschaft ausgeschlossen.
Du solltest z.B. auch bedenken welche Kassen üblicherweise über die Öffnungsklauseln Leute aufnehmen, die normalerweise abgelehnt werden (weil laut Statistik potentiell teuer...). Die Debeka ist da ganz vorne mit dabei. Außerdem ist die Debeka im Schnitt sehr alt weil viele Mitglieder eben schon Ü50 sind. Aus Erfahrung schlechte Wahl da grottenteuer. Der sogenannte Beihilfeergänzungstarif deckt auch nicht allzu viel ab (auch wenn man die sauterue Variante gewählt hat), das lohnt nur wenn du z.B. nicht verschreibungspflichtige Medikamente im Wert von über mind. 300€ jedes Jahr auf Rezept bekommst oder glaube auch für Brillenträger interessant.
Ich kann auch nur einen bzw. mehrere Makler empfehlen! Ansonsten höre ich von allen immer, dass die DBV eine sehr gute Alternative zur Debeka ist. Die übrigen Versicherer kenne ich zu wenig.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Poincare am 30.05.2022 13:33
Ich bin erst seit 1,5 Jahren privatversichert, daher kann ich dir noch nicht zu meiner Versicherung raten. Aber:

1. Suche dir einen professionellen Berater, der das mit dir durchgeht. Ich hatte parallel auch ein Gespräch mit dem Debeka-Vertriebler, da diese nicht durch den Berater angeboten wurde.

2. Wenn du es vom aktuellen Beitrag abhängig machst, schau dir die Erhöhungen der letzten 10-15 Jahre an. Den günstigsten Tarif zu nehmen, wenn die Versicherung die letzten 5 Jahre nicht erhöht hat, führt nur dazu, dass die das nachholen. Ich habe nach anderen Faktoren ausgewählt.

3. Frage nicht Kollegen: Klar, irgendwessen Familie ist seit dem römischen Reich bei Versicherung XY und hatte nie Probleme, und der rückengeschädigte, in Vorzeiten mehrfach verunfallte und gegen alles allergische Kollege schwört auf die Debeka, weil sie ihn ohne Risikozuschlag genommen hat, aber das sind keine verlässlichen Quellen, und die Kolleginnen müssen auch nicht mit deiner Entscheidung leben.

4. Das Antragsprozedere machst du nur einmal. Wenn die Versicherung der Wahl beim Antragsverfahren überaus penibel ist, und alles Seitenweise dokumentiert und abgesichert werden muss, ist das einmal lästig, bedeutet aber auch, dass Kunden ggf. sorgfältig unter die Lupe genommen werden. Davon profitierst du langfristig. Das Abrechnungsprozedere finde ich bei meiner PKV aufwandlos: Rechnung scannen, und bei Beihilfe und PKV kommentarlos hochladen, per Scan2Bank bezahlen.

Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: was_guckst_du am 30.05.2022 13:48
https://www.kv-fux.de/rechner/

...versuchs hier mal...
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Verwaltungsbetriebswirt am 31.05.2022 12:13
Ich habe damals im Internet nach einem unabhängige Makler gesucht und mir dann mehrere Angebote geben lassen. Wissen tut man es nie, ob die Vorschläge alle objektiv sind. Ich hatte aber ein paar Kriterien, z.B. Ausbildungstarif bis Alter 35, die das Angebot einschränkten. Am ende bin ich beim Münchener Verein gelandet und habe es bis jetzt nicht bereut. Der Beitrag ist bis jetzt stabil bzw. moderat angestiegen und ich bin seit 2012 dabei.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Verwaltungsbetriebswirt am 31.05.2022 12:18
Sorry, ich verwechsele immer die beiden Versicherungen Münchener Verein und bayerische, weil ich bei beiden Verträge habe und beides mit Bayern zu tun hat :). Meine PKV habe ich beim Münchener Verein. Habe ich in meinem letzten Post geändert.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: was_guckst_du am 31.05.2022 12:20
Am ende bin ich beim Münchener Verein gelandet ....

Bayern, 1860 oder Unterhaching? 8)
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: shimanu am 31.05.2022 16:22
Mit der Concordia fährst du nicht schlecht. Sie ist zwar nicht die größte Versicherung, jedoch was Leistungsumfang, insbesondere deren Beilhilfeergänzungstarif betrifft, sehr gut aufgestellt.
Ich war vorher bei der HUK. Deren Beilhilfeergänzungstarif beinhaltet viele Lücken.

Ich hatte in den vergangenen 5 Jahren bei der Concordia eine Beitragserhöhung von 250 auf 270 EUR im Monat. Meine Kollegen bei der Debeka tun mir da schon mehr leid. Sie zahlen nach der letzten Erhöhung alle um die 320 EUR und mehr.

Nachteil bei der Concordia ist, dass diese sehr strenge Kriterien hat für die Aufnahme. Du musst nur mal eine Schleimbeutelentzündung gehabt haben und bekommst einen Risikozuschlag. Hat andererseits den Vorteil, dass die durch die vergleichsweise strenge Handhabung versuchen teure Risiken nicht aufzunehmen, was wiederum der Beitragsstabilität beiträgt.

Lass dich bei einem Makler beraten. Ich war seinerzeit bei einer Online-Makler Gesellschaft, speziell für Beamte, die auch mit Videos auf youtube vieles zur PKV für Neulinge erklären.
Stell sowas wie Brillenerstattung nicht in den Vordergrund. Es geht bei der PKV um weitaus mehr, als um eine aller 2 Jahre erforderlichen Erstattung einer Brille. Viel wichtiger ist, ob du bei einer schweren, ggf. lebenslangen Erkrankung, möglichst umfassend deine Kosten erstattet bekommst.
Bei Brillen sind auch oftmals die beworbenen Beträge irreführend. Obwohl die Concordia z. B. die Erstattung einer Brille nicht groß bewirbt (es erfolgt eine Erstattung aus zwei Tarifen) habe ich bei meiner letzten Brille bei insgesamt 500 EUR von Beihilfe und PKV 430 EUR wieder bekommen.

Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 31.05.2022 20:08
Concordia klingt echt nicht schlecht, ich habe meine Auswahl inzwischen etwas eingeengt und überlege zwischen der und Alte Oldenburger. Hat mit letzterer jemand Erfahrungen gemacht?

Auf dem Papier ähneln sich beide von der Wirtschaftslage, Beitragsstabilität, Größe, Leistungsspektrum schon ziemlich..
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: SpeedyG am 31.05.2022 20:57
Darauf kann dir doch hier niemand eine Antwort geben. Du bekommst hier doch nur subjektive Meinungen. Geh zu einem Makler und lass dich beraten, mehr kann man danicht sagen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: muckI am 01.06.2022 09:35
Am Ende ist es m. E. immer zu einem gewissen Anteil ein Schuss ins Blaue, weil man nicht alle Feinheiten durchdringen kann. Wer denkt in jungen Jahren schon an so etwas wie Psychotherapie, wenn man bis dahin noch nichts damit zu tun hatte? Ich mit 23 (Zeitpunkt meiner PKV-Entscheidung) jedenfalls nicht, und als es mit 35 dann soweit war, war ich froh, dass "meine" LKH keine Stundenbegrenzung in den Bedingungen stehen hatte - dafür aber die Einschränkung, dass man nur zu einem ärztlichen Psychotherapeuten gehen darf, was die Auswahl erheblich reduziert.

Keine Stundenbegrenzung zu haben war jedenfalls deutlich hilfreicher als 50 Euro mehr alle zwei Jahre für eine Brillenerstattung. Dafür dauert die Kostenerstattung schon seit Beginn an immer sechs bis acht Wochen, was dir wohl auch kein Makler sagen wird und ärgerlich ist, wenn du vom Arzt eine Sammelrechnung über 2.500 € mit sofortiger Fälligkeit bekommst.

Was für mich damals bei der Entscheidung ein Kriterium war: Handelt es sich um eine AG oder einen VVaG. Letztere scheinen deutlich beitragsstabiler zu sein, aber sind dafür vielleicht auch etwas behäbiger.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: photosynthese am 01.06.2022 13:06
Am Ende ist es m. E. immer zu einem gewissen Anteil ein Schuss ins Blaue, weil man nicht alle Feinheiten durchdringen kann. Wer denkt in jungen Jahren schon an so etwas wie Psychotherapie, wenn man bis dahin noch nichts damit zu tun hatte? Ich mit 23 (Zeitpunkt meiner PKV-Entscheidung) jedenfalls nicht, und als es mit 35 dann soweit war, war ich froh, dass "meine" LKH keine Stundenbegrenzung in den Bedingungen stehen hatte - dafür aber die Einschränkung, dass man nur zu einem ärztlichen Psychotherapeuten gehen darf, was die Auswahl erheblich reduziert.

Keine Stundenbegrenzung zu haben war jedenfalls deutlich hilfreicher als 50 Euro mehr alle zwei Jahre für eine Brillenerstattung. Dafür dauert die Kostenerstattung schon seit Beginn an immer sechs bis acht Wochen, was dir wohl auch kein Makler sagen wird und ärgerlich ist, wenn du vom Arzt eine Sammelrechnung über 2.500 € mit sofortiger Fälligkeit bekommst.

Was für mich damals bei der Entscheidung ein Kriterium war: Handelt es sich um eine AG oder einen VVaG. Letztere scheinen deutlich beitragsstabiler zu sein, aber sind dafür vielleicht auch etwas behäbiger.

Auch wenn das nur die zuvor erwähnte Einschätzung, dass das eine sehr individuelle Entscheidung ist, stützt: Langfristig wären Bearbeitungszeiten von 6-8 Wochen in der PKV für mich völlig inakzeptabel. Meine Allianz PKV braucht in der Regel 2-3 Werktage nach Einreichung per App, selten eine gute Woche, in ganz seltenen Fällen mal mehr (und dann geht es meistens um besonders komplizierte Sachen). Das Problem? Genau diese von dir genannten Sammelrechnungen mit sofortiger Fälligkeit: Ich habe 2 Kinder und meine Frau ist ebenfalls Beamte, wir alle laufen über die PKV und die Beihilfestelle der Bezirksregierung Köln. Alle ohne Vorerkrankungen oder größere Probleme, aber Kinder werden eben mal krank, alle müssen im Laufe des Jahres zur Vorsorge, zum Zahnarzt oder eben doch mal ein Medikament kriegen. Es reicht ja schon eine einfache Erkältung der Kinder und man braucht wieder eine Kikra-Meldung vom Kinderarzt, sind zack 50-100 Euro für "eingehende Untersuchungen", bei einer Verlängerung dann nochmal usw., da kommt für eine Familie Einiges zusammen. Die Beihilfestelle braucht schon im Schnitt 8 Wochen, sodass ich grundsätzlich zu praktisch jedem beliebigen Zeitpunkt mit einem vierstelligen Betrag in Vorleistung bin. Wir beziehen A13 und A12, das frisst uns also nicht wirtschaftlich auf, aber das fühlt sich wie ein ständiges zinsfreies Darlehen an unseren Dienstherren an. Die Gesundheitskosten sinken im Laufe der Zeit ja nicht, ich kann also -- wenn die Beihilfestelle das nicht irgendwann mal in den Griff bekommt -- davon ausgehen, dass erst meinen Erben einige Wochen nach dem Tod das Defizit ausgeglichen wird. Toll ist das nicht, und wenn ich bei der PKV das gleiche Problem hätte, würde ich wechseln. Nochzumal die PKV die Rechnungen prüft und mir deshalb VOR Fälligkeit der Rechnung mitteilt, ob bei der Abrechnung ein Fehler gemacht wurde. Ich würde das nicht erkennen, habe aber immer schonmal falsche Abrechnungsnummern o.ä. gehabt, wegen denen die Rechnung dann korrigiert werden musste. Ob das auch gemacht wird, wenn sie schon bezahlt ist? Bestimmt nicht überall...
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: was_guckst_du am 01.06.2022 13:21
...die langen Bearbeitungszeiten hatte ich füher bei der Beihilfestelle auch...mittlerweile läuft dort - wie auch bei meiner PKV (debeka) - die Abrechnung über App...bei Beiden liegen die Bearbeitungszeiten bei ca. 14 Tage...

...Zahlungsziele bei Arztrechnungen ignoriere ich grundsätzlich...meine Arztrechnungen etc. bezahle ich gründsätzlich 1 Monat nach Posteingang (die Überweisungen mache ich direkt nach Eingang im Online-Banking als Terminüberweiung 30Tage+)...

...ich habe noch nie eine Mahnung erhalten (lediglich mal eine freundliche Zahlungserinnerung, da hatte ich aber die Zahlung komplett vergessen)...Ärzte wollen halt ihre Privatpatienten nicht verärgern... 8)
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: photosynthese am 01.06.2022 13:48
...die langen Bearbeitungszeiten hatte ich füher bei der Beihilfestelle auch...mittlerweile läuft dort - wie auch bei meiner PKV (debeka) - die Abrechnung über App...bei Beiden liegen die Bearbeitungszeiten bei ca. 14 Tage...

...Zahlungsziele bei Arztrechnungen ignoriere ich grundsätzlich...meine Arztrechnungen etc. bezahle ich gründsätzlich 1 Monat nach Posteingang (die Überweisungen mache ich direkt nach Eingang im Online-Banking als Terminüberweiung 30Tage+)...

...ich habe noch nie eine Mahnung erhalten (lediglich mal eine freundliche Zahlungserinnerung, da hatte ich aber die Zahlung komplett vergessen)...Ärzte wollen halt ihre Privatpatienten nicht verärgern... 8)

Die 30 Tage standen auch mal irgendwo im BGB, das mache ich auch so. ;-)

Oh ja, die Beihilfe braucht bei uns MIT App rd. 8 Wochen. Ich will mir nicht ausmalen, wie es ohne wäre...

Manchmal schaue ich nach den Bearbeitungszeiten in den anderen Bezirksregierungen, da wird man dann neidisch. Mir ist allerdings klar, dass das nicht an den Mitarbeitern liegt. Die Bezirksregierungen Köln hat durch Corona und Fluthilfen diverse Sonderaufgaben bekommen und m.W. keinen nennenswerten Personalausgleich erhalten... also vielleicht wird es irgendwann besser.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Floki am 01.06.2022 13:48
...die langen Bearbeitungszeiten hatte ich füher bei der Beihilfestelle auch...mittlerweile läuft dort - wie auch bei meiner PKV (debeka) - die Abrechnung über App...bei Beiden liegen die Bearbeitungszeiten bei ca. 14 Tage...

Du Glücklicher.....

Im Übrigen: Die Zahlungsziele sind, aufgrund der auch bei Ärzten bekannten Problematik, auch jederzeit, unkompliziert nach hinten verschiebbar.

Bei großen Rechnungen ist es auch möglich, dass beispielsweise Krankenhäuser unmittelbar mit Versicherung und Beihilfe abrechnen.

Die Möglichkeiten gibt es alle, sodass grundsätzlich keiner gezwungen ist mit einem vierstelligen oder noch höheren Betrag in Vorleistung zu treten.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: YourBunnyWrote am 01.06.2022 15:16
Concordia klingt echt nicht schlecht, ich habe meine Auswahl inzwischen etwas eingeengt und überlege zwischen der und Alte Oldenburger. Hat mit letzterer jemand Erfahrungen gemacht?

Auf dem Papier ähneln sich beide von der Wirtschaftslage, Beitragsstabilität, Größe, Leistungsspektrum schon ziemlich..

Du musst dir die Vertragsdetails genauer angucken. Dort steht alles drin. Insbesondere der Beihilfeergänzungstarif ist relevant. Bei der alten Oldenburger steht zB, dass "bis zu 500€ pro Kalenderjahr für nicht beihilfefähige Hilfsmittel " erstattet werden. Mm ein KO Kriterium, wer weiß was die Politik in 10,20,30 Jahren für beihilfefähig hält und was nicht. Wenn ich aber eine Prothese oder ein Rollstuhl brauche, will ich dass Restkosten voll erstattet werden. 500€ bringen nichts, zumal ich bei konkreten Beträgen immer vorsichtig wäre. Was sind schon 500€ in 30 Jahren wert?
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: clarion am 01.06.2022 20:24
Jupp Rollstühle, Prothesen und Hörgeräte gehen richtig ins Geld, dagegen ist alle zwei Jahre  eine neue Brille ein Witz.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 01.06.2022 22:25
Ein Rollstuhl wird mich kaum finanziell überfordern, schätze ich mal. Prothesen ist was anderes, wer weiß was es technisch in 20 Jahren alles gibt. Dennoch ist für mich eher die Beitragsstabilität relevant, meine Altersvorsorge ist ohnehin recht stabil abgesichert, dazu 70% Beihilfe nach Pensionierung. Daher wäre es sogar ein Vorteil, wenn eben nicht alles unbegrenzt übernommen wird, weil sich dann die immensen Kosten der anderen dafür auf die Beiträge auswirken..
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Fragmon am 02.06.2022 09:17
Deswegen bin ich bei der glaube ich größten PKV. Dort ist der Beihilfekomforttarif relativ schwach und zahlt nur bis zur Beihilfefähigen höhe bei Heilmittel, so dass ich bei Physio erhebliche Beiträge selbst zahlen muss. Dafür kann ich aber auch sicher sein, nicht die Deluxe-Behandlungen von anderen Versicherten mitzufinanzieren.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: YourBunnyWrote am 02.06.2022 09:33
Meiner Meinung nach ist der Sinn einer Versicherung mich gegen existenzbedrohende Risiken abzusichern und nicht einen möglichst niedrigen Preis zu zahlen. Meinen bescheidenen Erkenntnissen nach nimmt die Debeka jeden mit Vorerkrankung, oft auch ohne Risikoprämie auf. Das wird sich auf lange Sicht rächen. Trotz der Leistungseinschränkung ist die Debeka ja auch nicht für niedrige Beiträge oder Preisstabilität bekannt. Von daher sehe ich den Zusammenhang hier nicht.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Alphonso am 02.06.2022 09:38
Ohne jetzt das Beihilferecht in allen Bundesländern zu kennen... Meine Eltern sind über die Generali versichert (nicht privat, aber dadurch haben die ja so einen Kundenbetreuer und ja, DVAG und Generali schlecht schlecht) und hatte mir da ein Angebot machen lassen. Dort wird in der Leistungsbeschreibung auch nur mit Prozentangaben (auch bei Körperersatzstücken etc.) hantiert (außer es gibt einen Höchstsatz). Das hat sich auf den ersten Blick auch nicht schlecht gelesen. Heilmittel werden erstattet, solange sie beihilfefähig sind. Das kommt für mich ja eigentlich einem offenen Katalog gleich.

Ansonsten hatte ich schon das Gefühl, dass in der Summe Riesenunterschiede im Preis nicht auftreten innerhalb der verschiedenen PKVen bei ähnlichem Leistungsumfang.

Möchte man Premiumversorgung, bekommt man die auch bei eigentlich jedem Versicherer. Wie das große Kreuz im Autohaus :D
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Fragmon am 02.06.2022 10:41
Meiner Meinung nach ist der Sinn einer Versicherung mich gegen existenzbedrohende Risiken abzusichern und nicht einen möglichst niedrigen Preis zu zahlen. Meinen bescheidenen Erkenntnissen nach nimmt die Debeka jeden mit Vorerkrankung, oft auch ohne Risikoprämie auf. Das wird sich auf lange Sicht rächen. Trotz der Leistungseinschränkung ist die Debeka ja auch nicht für niedrige Beiträge oder Preisstabilität bekannt. Von daher sehe ich den Zusammenhang hier nicht.

Die ziehst die falschen Schlüsse. Aufgrund der Versicherungsbedingungen können die Beiträge niedrig gehalten werden, da keine nicht notwendigen Kosten eben nicht erstattet und durch Beiträge refinanziert werden. Aus meiner Erfahrung ist die genannte Versicherung im Gegensatz zu vielen anderen Beitragsstabil. Weiterhin war die Rechtsform für mich ausschlaggebend. Ich möchte meine Gesundheit nicht in die Hände von Aktionären geben.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Stefan35347 am 02.06.2022 11:14

[/quote]

 Ich möchte meine Gesundheit nicht in die Hände von Aktionären geben.
[/quote]

Das tust Du immer dann, wenn Du Dich in ein privates Krankenhaus begibst.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Woldemar am 02.06.2022 12:42

Daher wäre es sogar ein Vorteil, wenn eben nicht alles unbegrenzt übernommen wird, weil sich dann die immensen Kosten der anderen dafür auf die Beiträge auswirken..

Genau das ist aber doch das Prinzip einer Versicherung  ;) :D

Was wäre denn aus deiner Sicht eine "verzichtbare" Leistung, die besagte "immense Kosten" generiert, für die du nicht zahlen möchtest?

Du gehst z.B. davon aus, dass dich ein Rollstuhl finanziell nicht überfordern wird. Hast du mal geguckt, was so ein elektrischer, ggf. noch mit Zusatzfunktionen, kostet? Da bist du fix im fünfstelligen Bereich unterwegs! Und hast du bedacht, dass du in der Situation, in der du so ein Ding brauchst, sicherlich nicht mehr erwerbstätig bist und dein zugrundeliegendes "Leiden" auch in vielen anderen Bereichen Veränderungen mit entsprechenden Kosten nach sich ziehen wird?

Das hat sich auf den ersten Blick auch nicht schlecht gelesen. Heilmittel werden erstattet, solange sie beihilfefähig sind. Das kommt für mich ja eigentlich einem offenen Katalog gleich.

Das ist einfach nur ein geschlossener Katalog, der auf die Beihilfe ausgelagert wurde. Zahlt die Beihilfe nicht, gibts auch nix von der Versicherung. Es sei denn, man hat wiederum einen vernünftigen Beihilfeergänzungstarif, der in solchen Fällen einspringt...aber der kost ja auch wieder Geld ;-)


Die ziehst die falschen Schlüsse. Aufgrund der Versicherungsbedingungen können die Beiträge niedrig gehalten werden, da keine nicht notwendigen Kosten eben nicht erstattet und durch Beiträge refinanziert werden.

Denk das doch mal zu Ende: Eine Versicherung, die nix leistet, muss gar keine Beiträge erheben ;-)

Oder mal anders: Eine "Behandlung", die statistisch derart selten nötig ist, dass man selbst mit einiger Gewissheit davon ausgehend darf, diese selbst nie zu benötigen, generiert in der Regel auch keine nennenswerten Kosten für das Versichertenkollektiv und hat folglich auch kaum Einfluss auf die Beiträge.

Eine oft nachgefragte Leistung wiederum hat hohe Kosten für den Beitragszahler zur Folge - die Wahrscheinlichkeit selbst auf der Nachfrageseite zu landen, ist aber dementsprechend deutlich höher.

Man kann selbstverständlich auf Dinge wie Brille, 1-Bett-Zimmer, Chefarzt-Behandlung, Naturheilverfahren etc. verzichten, aber als Laie bei Leistungen "auf Lücke" spielen, die man überhaupt nicht durchblickt, halte ich schlicht für verrückt....Und das (bestenfalls) für den Gegenwert eines Restaurantbesuchs im Monat?

Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Fragmon am 02.06.2022 12:49

Die ziehst die falschen Schlüsse. Aufgrund der Versicherungsbedingungen können die Beiträge niedrig gehalten werden, da keine nicht notwendigen Kosten eben nicht erstattet und durch Beiträge refinanziert werden.

Denk das doch mal zu Ende: Eine Versicherung, die nix leistet, muss gar keine Beiträge erheben ;-)

Oder mal anders: Eine "Behandlung", die statistisch derart selten nötig ist, dass man selbst mit einiger Gewissheit davon ausgehend darf, diese selbst nie zu benötigen, generiert in der Regel auch keine nennenswerten Kosten für das Versichertenkollektiv und hat folglich auch kaum Einfluss auf die Beiträge.

Eine oft nachgefragte Leistung wiederum hat hohe Kosten für den Beitragszahler zur Folge - die Wahrscheinlichkeit selbst auf der Nachfrageseite zu landen, ist aber dementsprechend deutlich höher.

Man kann selbstverständlich auf Dinge wie Brille, 1-Bett-Zimmer, Chefarzt-Behandlung, Naturheilverfahren etc. verzichten, aber als Laie bei Leistungen "auf Lücke" spielen, die man überhaupt nicht durchblickt, halte ich schlicht für verrückt....Und das (bestenfalls) für den Gegenwert eines Restaurantbesuchs im Monat?

Ich habe lange verglichen und mir waren du super Beihilfetarife zu riskant. Zwar bekomme ich vermutlich absolut alles erstattet, aber demnach jeder andere auch. Und das hat immens Auswirkung auf die zukünftige Beitragsentwicklung. Ich kenne die Schwächen meiner Krankenkasse und finde das im Vergleich zu den Vorteilen in Ordnung. Der Standardtarif + Beihilfekomforttarif deckt für mich alles wichtige ab. Leistungseinschnitte gibt es  bei speziellen Heil- und Hilfsmitteln.

Aber diese Entscheidung muss jeder für sich treffen.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Alphonso am 02.06.2022 14:18

Das hat sich auf den ersten Blick auch nicht schlecht gelesen. Heilmittel werden erstattet, solange sie beihilfefähig sind. Das kommt für mich ja eigentlich einem offenen Katalog gleich.

Das ist einfach nur ein geschlossener Katalog, der auf die Beihilfe ausgelagert wurde. Zahlt die Beihilfe nicht, gibts auch nix von der Versicherung. Es sei denn, man hat wiederum einen vernünftigen Beihilfeergänzungstarif, der in solchen Fällen einspringt...aber der kost ja auch wieder Geld ;-)



Wenn ich mir die Anlage zu beihilfefähigen Heilmitteln in der Beihilfeverordnung meines Bundeslandes anschaue, steht da ja unfassbar viel drin.
Hast du denn ein Beispiel für medizinisch notwendige Heilmittel (fiktiv, damit man sich was darunter vorstellen kann), die nicht von der Beihilfe getragen werden? (Hier findet ja auch eine regelmäßige Anpassung an den Stand der Technik statt).

Oder andersherum gefragt, ist dir eine PKV bekannt, welche bspw. Kosten für Diätpillen o.ä. ersetzt?
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: was_guckst_du am 02.06.2022 14:43
..also ich bin mittlerweile 4 Jahrzente bei meiner PKV (Debeka)...Zuzahlungen sind für mich nur in wenigen Ausnahmefällen bei der Beihilfe bekannt (und selbst die übernimmt dann regelmäßig meine PKV über den Beihilfergänzungstarif)...

...inkl. PV zahle ich mtl. 354 €
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: shimanu am 02.06.2022 14:55
Ich habe ein Beispiel, wo es nicht konkret um Heilmittel, sondern um Hilfsmittel geht.

Konkret erstattet die HUK bei Prothesen regulär bis zu 15.000 Rechnungsbetrag (also 7.500,00 € bei 50 %), bei C-Leg Prothesen bis zu 30.000 € Rechnungsbetrag (15.000 € bei 50 %).
Wenn du allerdings in der Situation sein solltest, eine Prothese zu benötigen, würdest du dann auf eine hochwertigere, mit besseren Funktionen ausgestattete Prothese wie z. B. das Genium Kniegelenk für 48.000 € verzichten wollen? Sofern die Beihilfe 50 % erstattet (24.000 €) und die HUK eine Erstattung analog C-Leg (also 15.000 €) vornimmt, würdest du in Summe 39.000 € erstattet bekommen. Der Beihilfeergänzungstarif der HUK sieht keine zusätzliche Erstattung für Prothesen vor, sodass du einen Eigenanteil von 9.000 € hättest (48.000 € - 39.000 €).

Für z. T. nur geringfügig mehr Beitrag und einem anderen Versicherungstarif (insbesondere vernünftigen Beihilfeergänzungstarif) gäbe es keinen Eigenanteil.

Natürlich hofft man selbst, nie in solch eine Situation zu gelangen, aber was sind 20 € im Monat mehr für solch einen gravierenden Unterschied?

Interessant hierzu übrigens: Die GKV'en erstatten ein Genium-Kniegelenk nach einem Urteil aus 2018 ihren Versicherten, sofern ein Gebrauchsvorteil besteht. In diesem Punkt sind Versicherte bei o. g. Versicherer schlechter dran als GKV-Patienten.


Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Woldemar am 02.06.2022 15:20

Ich habe lange verglichen und mir waren du super Beihilfetarife zu riskant. Zwar bekomme ich vermutlich absolut alles erstattet, aber demnach jeder andere auch. Und das hat immens Auswirkung auf die zukünftige Beitragsentwicklung.

Du verwechselst da meiner Meinung nach die Beitragshöhe mit der Beitragsentwicklung. Ein Versicherer, der beispielsweise Hilfsmittel in der Erstattungshöhe deckelt, oder besonders teure Teile gar nicht übernimmt, kann vielleicht 5% weniger Beitrag nehmen, die generelle Entwicklung der Kosten nach oben (Inflation, medizinischer Fortschritt, Demografie) wird dadurch aber nicht gehemmt und in Folge steigt der Beitrag prozentual ebenso, wie bei einem Versicherer, der diese Limitierungen nicht im Vertrag hat.

Du zahlst also vielleicht absolut in Summe weniger, aber relativ unterliegst du den gleichen Steigerungen wie der Rest der Branche.

@Alphonso

Sorry, habe ich spontan keins parat, dafür bin ich zu wenig im Thema. Aber auch wenn da viel drinsteht, muss man sich ja bloß fragen, wieso die sich die Mühe machen eine ellenlange Liste mit konkrete Positionen zu erstellen, wenn sie denn vorhätten "eigentlich" sowieso alles zu übernehmen? ;-)

Und ja, die können die Liste natürlich mit den Jahren erweitern, aber ebenso können (und werden) sie diese kürzen. In jedem Fall also ne nicht ganz so coole Ausgangslage, wenn die PKV sich darauf bezieht.

Bei mir steht beispielsweise einfach drin "Erstattungsfähig sind...ergotherapeutische Behandlungen". Damit muss ich mir keine Gedanken darüber machen, was die Beihilfe unter diesem Punkt an Leistungen aufzählt. Ich war beim Ergotherapeuten --> es wird bezahlt. Fertig.
Und das, via Beihilfeergänzungstarif, eben auch, wenn die Beihilfe unter Verweis auf ihre Liste, gar nicht zahlt.

Übrigens: Ein wenig beachteter Vorteil solcher "Luxustarife" ist halt auch, dass es weniger Diskussionen gibt. Kürzt mir die Beihilfe etwas raus, reiche ich via App den Bescheid bei der PKV ein und Ende. Keine peinliches Abfragen der Abrechnungsmodalitäten vor Behandlungsbeginn, kein Widerspruch bei der Beihilfe, keine "Stellungnahme" irgendwelcher Behandler, kein Warten aufs Geld und im Ergebnis halt auch keine Selbstkosten.

Allein das wäre mir schon einen nennenswerten Betrag wert ;-)
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Alphonso am 02.06.2022 15:38
So sollte es auch nicht klingen.
Ich bin in der Hinsicht auch etwas vorgeschädigt und auch auf der Seite der Premiumversorgung, nachdem mein Vater mittlerweile locker 25k Eigenleistung in die Kauleiste mit allem drum und dran stecken musste. War zwar sicherlich ein besonders negatives Beispiel, aber das prägt, wenn es im direkten Familienumfeld passiert leider sehr und man möchte nicht das gleiche erleben, wenn man selbst mal in die Situation horrender Rechnungen kommt. Da drücke ich lieber jeden Monat etwas mehr ab, einfach gesagt.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Fragmon am 02.06.2022 17:13
Das mehr"abdrücken" funktioniert aber vermutlich nicht, da es keine PKV gibt, die absolut alles abdecken kann, ohne, dass man schon prophezeien kann, die Beiträge zeitnah steigern, da insbesondere die "Babyboomer "Kohorte diese Leistungen abrufen wird.

Ich bin fest der Meinung, das insbesondere Versicherungen, welche eine überdurchschnittlich hohe Abdeckung der Kosten vertraglich zugesichert haben, ordentlich an der Beitragsschraube drehen müssen.

Ob dies nur 5% sind bezweifle ich.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: clarion am 02.06.2022 20:32
@retmaeb,

ein elektrischer Rollstuhl und dann noch das ganze drumherum wird Dich finanziell sehr schnell überfordern! Es gibt Menschen, die brauchen E-Rollstühle mit Kinnsteuerung und die Möglichkeit alles mögliche zu verstellen und man ist schwuppdiwupp im Kostenbereich eines neuen Oberklasseautos. Und dann braucht man zusätzlich Adaptionen, um mit dem Computer umgehen zu können, elektrische Türen, ein Dusch-WC und so weiter und so fort. Das nimmt finanziell überhaupt gar kein Ende.

Im Bereich Hörgeräte tun es zunächst nur ganz normale Hörgeräte ohne Schnickschnack. Die sind auch noch relativ kleines Geld zu haben, und werden von Beihilfe und der PKV übernommen. Dann wird das Hören schlechter und man braucht vielleicht ein oder mehrere Zusatzmikrofone, die zahlt eine Kasse mit geschlossenen Hilfsmittelkatalog schon mal nicht und die Beihilfe evtl. nach Widerspruch. Dann wird das Hören noch schlechter, und man braucht vielleicht noch zwei Cochlea Implantate. Die OP zahlt Beihilfe und sogar lausige PKVen. Stress bekommt man jedoch dann, wenn man alle paar Jahre neue externe Teile für das CI braucht, allein die haben einen Kaufpreis eines Mittelklasseautos. Dann kommen da noch Batterien und Akkus dazu, die sind sehr teuer. Viele PKV-Versicherte müssen Batterien/Akkus selbst zahlen, GKV-Versicherte im Übrigen nicht! Und weil man nichts hört, braucht man spezielle Rauchmelder. Die sind irre teuer, ein einziger kostet knapp unter 400 Euro. Überflüssig zu erwähnen, dass sogar sonst sehr guten Krankenkassen sich zieren, sie zu übernehmen, denn Rauchmelder sind Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens.

Dann bekommt man vielleicht etwas amputiert und braucht Prothesen, siehe die Ausführungen shimanu.

Die meinst das ist ein vernachlässigbares Lebensrisiko? Mitnichten!!!! Ich kenne sogar welche, die behinderungsmäßig sogar zwei Mal in die Sch* gegriffen haben und als Kinder keine Behinderung hatten.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 02.06.2022 20:46
Wenn man so argumentiert, dann braucht man am besten gar nicht mehr aus dem Haus gehen und kann wie einige aus Angst vor Corona sein komplettes Leben einstellen. Völlig übertrieben. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist dermaßen klein, das Risiko gehe ich gerne ein, wenn ich dafür 30 € mehr im Monat habe.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: clarion am 02.06.2022 21:11
Nun denn, mich dünkt zwar, dass mit zunehmenden Alter ein Rollstuhl immer wahrscheinlicher wird. Aber es ist Deine Entscheidung.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 02.06.2022 21:42
Ich zittere schon  ;D
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Woldemar am 02.06.2022 21:47
Wenn man so argumentiert...

...basiert der Austausch immerhin auf Fakten. Schade, dass sie dich nicht interessieren. Aber wie @clarion schon schrieb: Dein Leben, deine Entscheidung.

Edit: Hattest du nicht geschrieben, du seist 29 und nicht 12?  ::)
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Organisator am 03.06.2022 08:21
Wenn man so argumentiert, dann braucht man am besten gar nicht mehr aus dem Haus gehen und kann wie einige aus Angst vor Corona sein komplettes Leben einstellen. Völlig übertrieben. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist dermaßen klein, das Risiko gehe ich gerne ein, wenn ich dafür 30 € mehr im Monat habe.

finde ich nachvollziehbar. Immerhin kann und soll jeder die Entscheidung haben, welche Risiken er für sich sieht und versichern möchte, bzw. welche eben nicht.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: retmaeb am 03.06.2022 16:23
Wenn man so argumentiert...

...basiert der Austausch immerhin auf Fakten. Schade, dass sie dich nicht interessieren. Aber wie @clarion schon schrieb: Dein Leben, deine Entscheidung.

Edit: Hattest du nicht geschrieben, du seist 29 und nicht 12?  ::)

Von welchen Fakten sprichst du? Von einer sehr geringen Chance mal im Rollstuhl zu sitzen?

Muss man eurer Meinung nach alle noch so kleinen Risiken im Leben absichern? Oder ist das sonst "unsolidarisch"? Ich denke nein.

Und wenn doch, dann kann ich das selbst durch gut gewählte Anlage deutlich sicherer als wenn das die Krankenkasse für mich täte.

Als hätte man mich im Ref nicht vorgewarnt vor dem Beamtenleben...

Zum Glück sieht das nicht jeder so @Organisator
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: xap am 03.06.2022 16:28
Ich dachte man war hier auf der Suche nach einer PKV. Inzwischen ist es eine Diskussion über evtl. Risiken. Vielleicht da einfach mal einen Versicherungsmathematiker fragen, der kann da sicher eine fundierte Aussage geben.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: WasDennNun am 03.06.2022 16:48
Wenn man so argumentiert...

...basiert der Austausch immerhin auf Fakten. Schade, dass sie dich nicht interessieren. Aber wie @clarion schon schrieb: Dein Leben, deine Entscheidung.

Edit: Hattest du nicht geschrieben, du seist 29 und nicht 12?  ::)

Von welchen Fakten sprichst du? Von einer sehr geringen Chance mal im Rollstuhl zu sitzen?

Muss man eurer Meinung nach alle noch so kleinen Risiken im Leben absichern? Oder ist das sonst "unsolidarisch"? Ich denke nein.
Unsolidarisch ist, es wenn man keine Haftplichtversicherung hat.
Wenn man gewisse Risiken eingeht und sagt, ok, wenn es eintritt habe ich Pech gehabt und muss selber zahlen oder darauf verzichten, dann ist das doch absolut ok.
Ich verstehe die Diskussion auch nicht.
Ich habe z.B. keine BU abgeschlossen, weil mir die Kostennutzen (auch im Schadensfall) nicht attraktiv erschien.
In der PKV habe ich auf Einzelzimmer und Chefarzt verzichtet, weil ich der Meinung bin, dass wenn ich das dann haben will, dann bezahle ich es halt selber.
Ob ich dann draufzahle oder nicht, werde ich im Sterbebett ausrechnen, wo ich ja schneller versterbe, weil kein Chefarzt teure Dinge mit mir ausprobiert  :-X
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: clarion am 03.06.2022 17:09
@WasDennNun,

 ;D

Zitat
Ob ich dann draufzahle oder nicht, werde ich im Sterbebett ausrechnen, wo ich ja schneller versterbe, weil kein Chefarzt teure Dinge mit mir ausprobiert

Wenn Du Dich da mal nicht täuschst. Eine GKV-versicherte Kollegin war schwer krank und hat den Ehrgeiz von mehreren Chefärzten und Professoren geweckt, die auf ihren Gebieten Koryphäen waren. Leider war der Kampf vergebens. Vermutlich hätte sie nur vom Haus- oder Palliativarzt betreut, ein um mehrere Monate früheres, aber schlussendlich leichteres Ende gehabt.

Wie auch immer, in Deutschland ist man auch als GKV-Versicherter oder als bei einer lausiger PKV Versicherter bei schweren Krankheiten gut betreut. Und bei uns ist es auch nicht so, dass es im hohen Alter keine neue Hüfte mehr gibt, wie es offenbar in The Splendid United Kindgdom der Fall ist.

Ich sehe die Chancen, dass man im Laufe des Lebens teure Hilfsmittel braucht nicht als so gering an, dass man auf eine Absicherung verzichten sollte. Aber jemand, der nur junge gesunde Menschen kennt, sieht das wohl anders.

Unsolidarisch wäre eine derartige Risikobewertung nur dann, wenn hinterher gemeckert wird, wie gemein die Welt doch ist. Wenn doch das Risiko eintritt, muss man halt selbst zahlen, oder mit der Kassenminimalausstattung leben, halt AOK-Panzer statt wendiger Rollstuhl mit elektrischen Kraftverstärker, oder Hörgerät ohne Bluetooth, oder eine weniger komfortable Beinprothese.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: WasDennNun am 04.06.2022 08:37
Nun der eine verzichtet in seiner Jugend, damit er es im Alter besser hat, der andere verlebt jetzt sein Geld und muss im Alter darben.
Wenn der eine oder der andere über diese Entscheidung früher oder später meckert ist es aber nicht unsolidarisch, sondern einfach nur ein Beweis von Dummheit und unreflektiertem Gebrabbel.

Unsolidarisch waren früher die PKVler, die Jung in der PKV billig gelebt haben und dann, wenn es Geld kostet im Alter in die GKV gewechselt sind. Das ist ja zum nicht mehr so einfach möglich.
Und unsolidarisch sind die, die unnötig Kosten verursachen.
Meckerer die über ihre individuellen Risikoentscheidung unglücklich sind, sind es jedoch nicht.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Max am 04.06.2022 10:37
Concordia klingt echt nicht schlecht, ich habe meine Auswahl inzwischen etwas eingeengt und überlege zwischen der und Alte Oldenburger. Hat mit letzterer jemand Erfahrungen gemacht?

Auf dem Papier ähneln sich beide von der Wirtschaftslage, Beitragsstabilität, Größe, Leistungsspektrum schon ziemlich..
Nimm dir den halben Tag Zeit die versicherungsbedingungen deiner 2 Kandidaten zu lesen,  am besten im Vergleich zu einem der Premium Versicherungen wie Barmenia. Diverse Portale machen einiges an Fehlern bei den Aufstellungen der Leistungen. Dann hast du zumindest schon mal eine Idee was da alles geregelt wird und das kann dir im 2. Schritt helfen um gezielter Fragen stellen zu können.
Der 2. Schritt ist,  dass du zu einem erfahrenen Makler gehst!

Der Vorteil eines sehr leistungsstarken Tarif ist,  dass du dir hoffentlich weniger Gedanken im Leistungsfall machen musst. Das mag die jetzt nicht so wichtig erscheinen,  aber ein schwer kranker 80-jähriger hat damit schnell mehr Probleme sich mit Versicherung und Beihilfe herumzuschlagen.
Der Nachteil sind natürlich die Kosten.

Ob eine Concordia mit irgendwas um die 10-15 tausend Vollversicherten eine PKV überhaupt langfristig betreiben kann wird sich erst noch zeigen.  Zu den Leistungsdefiziten wurde ja schon einiges gesagt.

Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Woldemar am 04.06.2022 13:35

Muss man eurer Meinung nach alle noch so kleinen Risiken im Leben absichern? Oder ist das sonst "unsolidarisch"? Ich denke nein.

Und wenn doch, dann kann ich das selbst durch gut gewählte Anlage deutlich sicherer als wenn das die Krankenkasse für mich täte.


Nein, man muss nicht "jedes noch so kleine Risiko" absichern. Es braucht beispielsweise definitiv keine Handy-, Glasbruch-, Reiserücktritt-, Kreditausfall- oder Unfallversicherung. Da geht es im worst case um Summen, die einen vielleicht ärgern, aber keinesfalls in finanzielle Schieflage brächten.

Ich persönlich halte auch nichts von der KFZ-Vollkasko, aber ich fahre auch keine teuren Autos ;-)

Und auch in der PKV muss man nicht jeden Quatsch mitmachen (z.B. Naturheilverfahren). Im Gegensatz zu den gerade genannten Beispielen, ist es "uns" als Laien aber nicht möglich die Risiken einer bewusst lückenhaft gestalteten Police einzuschätzen.
Wir reden hier gerade exemplarisch von nicht/nicht ausreichend abgedeckten Hilfsmitteln wie Rollstühlen, oder Prothesen, das kann aber ebenso gut Arzneimittel, Psychotherapie, Krankenhäuser, Ärzte etc.pp. betreffen, die einem im Fall der Fälle verwehrt bleiben.

Wie @clarion schon schrieb: Hierzulande muss sich eigentlich niemand Sorgen machen im Krankheitsfall nicht vernünftig behandelt zu werden, ganz gleich wie er versichert ist.
Aus Sicht der Solidargemeinschaft kann das allerdings nicht bedeuten, dass jeder jederzeit "das Beste vom Besten" bekommen, denn das wäre schlicht nicht finanzierbar. Bei der GKV hat man folglich den Anspruch "eine notwendige, ausreichende und wirtschaftliche Versorgung" zu erhalten.

Nun hat man als Beamter schon das "Privileg" sich unabhängig vom Einkommen und zu vergleichsweise günstigen Beiträgen eine private Versicherung aussuchen zu dürfen und zumindest ich persönlich kann vor diesem Hintergrund nicht verstehen, wieso man dieses Privileg nicht nutzt.

Zum Thema "Ersparnis anlegen": Wer in Bezug auf seine Gesundheit wegen 30€ das "Zocken" anfängt, hat in aller Regel weder den finanziellen Spielraum, noch die Disziplin die Kohle am Ende tatsächlich langfristig anzulegen. Zumal die schönste Renditeerwartung über einen Anlagehorizont von 30+ Jahren überhaupt nichts nützt, wenn der "Fall der Fälle" schon in 10 Jahren eingetreten ist.

Wie irgendwer hier schon schrieb: Ein Versicherung soll mich vor existenziellen Risiken schützen. Da steht die eigene Gesundheit mit weitem Abstand auf Platz 1 der Prio-Liste. Deshalb gilt in der Hinsicht für mich: Keine Kompromisse wegen Kleingeld!

Wenn du das anders siehst - kein Problem. Lass dich aber bitte dennoch beraten, damit du für dein Geld zumindest eine faire Gegenleistung erhälst.
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: BüroLurchNRW am 07.06.2022 09:56
Deswegen bin ich bei der glaube ich größten PKV. Dort ist der Beihilfekomforttarif relativ schwach und zahlt nur bis zur Beihilfefähigen höhe bei Heilmittel, so dass ich bei Physio erhebliche Beiträge selbst zahlen muss. Dafür kann ich aber auch sicher sein, nicht die Deluxe-Behandlungen von anderen Versicherten mitzufinanzieren.

Welche Versicherung ist denn hier gemeint?
Titel: Antw:[Allg] Welche PKV
Beitrag von: Fragmon am 07.06.2022 11:06
Ich bin bei der Deutschen-Beamten-Krankenversicherung. Ich ärgere mich zwar, dass ich bei jedem Physiorezept auf ca. 130 € sitzen bleiben, aber das ist für mich in Ordnung. Aufgrund des offenen Hilfsmittelkataloges sind weitere Risiken auch überschaubar.

Defizite die ich identifiziert habe:
Das für viele vermutlich größte Risiko ist die starke Verweisung auf die Beihilfe. Bei der DeBeKa gibt es keinen echten BeihilfeERGÄNZUNGstarif sondern nur ein BeihilfeComfort-Tarif. Dieser erstattet in vielen Fällen, nur bis zur beihilfefähigen Höhe. Für Bundesländer mit schlechter Beihilferegelung ist dies natürlich ein großes Risiko.