Forum Öffentlicher Dienst
Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: AhnungslosHoch3 am 07.07.2022 07:53
-
Hallo zusammen,
ich bin 34 Jahre alt, habe (noch) keine Kinder und bin verheiratet.
Derzeit bin ich Tarifbeschäftigte im BL Sachsen-Anhalt, aktuell E9 Stufe 3 mit Zulage zur E11. Wann die Höhergruppierung erfolgen soll, weiß ich nicht.
Nun habe ich die Möglichkeit einen Antrag auf Verbeamtung zu stellen. Realisierung dann wohl erst im Alter von 35.
Beginnen würde ich auf Probe im Einstiegsamt A9. 3 Jahre Probezeit.
Nach Aussage meiner Vorgesetzten läuft es mit den Beförderungen eher schleppend, außerdem war gerade Beurteilungsrunde, sodass ich ihrer Meinung nach locker 6 Jahre einkalkulieren kann, bis ich überhaupt in die A10 komme. Wie lange es dann nochmal zur A11 dauert... :-\
Finanziell bin ich aktuell aus meiner Sicht, unter Berücksichtigung der als Beamte zu zahlenden PKV, die ich einfach mal mit 300 € kalkuliere, im Tarifbereich besser gestellt. Vielleicht könnte ich in den kommenden Jahren auch noch eine Stelle auf E12 oder 13 ergattern, weiß man nicht.
Doch was würdet ihr mir auf lange Sicht gesehen raten?
Vielen Dank schonmal ich bin mir da wirklich unsicher, nicht dass ich es irgendwann bereue.
-
Wenn du im Bereich MINT bist, lass es.
Wenn du im Bereich allg. Verwaltung bist, der draußen weniger berufliche Möglichkeiten hat und der ein höhere Sicherheitsbedürfnis hat und den die Tretmühle Beamtendasein nichts ausmacht, mache es.
Wenn du es wegen des Geldes machst, lass es auf alle Fälle!
-
Passenderweise geht es im Nachbarthema um die andere Konstellation:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,118501.0.html
WDN hat die groben Parameter bereits zusammengefasst.
Dir wird es als Beamter ab A9 aufwärts nie schlecht gehen; allerdings hast du bereits Bezahlung nach E11; sofern es irgendwann eine "richtige" E11 ist, liegst in den oberen Stufen deutlich über dem deutschen Einkommensmedian und bezahlst irgendwann maximal ca. 380 bis 400 € für die Krankenkasse, selbst dann, wenn du noch nach E12 aufsteigst, Stichwort JAEG.
Für die PKV bist mMn schon zu alt und baust dir damit ein unnötiges und unkalkulierbares Risiko hinsichtlich zukünftiger Beiträge auf - allerdings ist das nur meine Hausfrauenmeinung, sprich "mit ohne" viel Ahnung.
-
Für die PKV bist mMn schon zu alt und baust dir damit ein unnötiges und unkalkulierbares Risiko hinsichtlich zukünftiger Beiträge auf - allerdings ist das nur meine Hausfrauenmeinung, sprich "mit ohne" viel Ahnung.
Ich glaube ich habe meine Erste Arztrechnung mit 47 eingereicht. und vorher in der pkv netto 200€ gespart.
Zufall!
Und zahle jetzt (knapp unter 60) 135€ monatlich (vor Steuer) + Rechnung selbst zahlen bis ~4000€, wenn ich da drüber kommen, dann kann ich s mir erstettan lassen und zahle dafür 2 Jahre 345€ monatlich
Ne im Ernst: und im Alter gibbet den Basistarif, falls da alles explodiert, (und die JAG wird explodieren in den nächsten Jahren, da ist der politische Wille klar erkennbar um Geld in die GKV zu spülen)
PKV wird krass teuer, wenn man TZ macht und im Alter eine geringer Rente/VBL/Mieteinnahmen... als JAG hat.
auch Hausfrauenmeinung, mit nur ein funken mehr Ahnung.
-
Für die PKV bist mMn schon zu alt und baust dir damit ein unnötiges und unkalkulierbares Risiko hinsichtlich zukünftiger Beiträge auf - allerdings ist das nur meine Hausfrauenmeinung, sprich "mit ohne" viel Ahnung.
Ich glaube ich habe meine Erste Arztrechnung mit 47 eingereicht. und vorher in der pkv netto 200€ gespart.
Zufall!
Und zahle jetzt (knapp unter 60) 135€ monatlich (vor Steuer) + Rechnung selbst zahlen bis ~4000€, wenn ich da drüber kommen, dann kann ich s mir erstettan lassen und zahle dafür 2 Jahre 345€ monatlich
Ne im Ernst: und im Alter gibbet den Basistarif, falls da alles explodiert, (und die JAG wird explodieren in den nächsten Jahren, da ist der politische Wille klar erkennbar um Geld in die GKV zu spülen)
PKV wird krass teuer, wenn man TZ macht und im Alter eine geringer Rente/VBL/Mieteinnahmen... als JAG hat.
auch Hausfrauenmeinung, mit nur ein funken mehr Ahnung.
Dass die PKV für mich, Ende 30, zu teuer ist, war bisher mein Narrativ. Wenn ich z.B. in den nächsten Jahren von E11/4 auf E12/5 springe, bin ich 40 und könnte demnach richtig Geld in der PKV sparen bei besserem Service?
-
Für die PKV bist mMn schon zu alt und baust dir damit ein unnötiges und unkalkulierbares Risiko hinsichtlich zukünftiger Beiträge auf - allerdings ist das nur meine Hausfrauenmeinung, sprich "mit ohne" viel Ahnung.
Ich glaube ich habe meine Erste Arztrechnung mit 47 eingereicht. und vorher in der pkv netto 200€ gespart.
Zufall!
Und zahle jetzt (knapp unter 60) 135€ monatlich (vor Steuer) + Rechnung selbst zahlen bis ~4000€, wenn ich da drüber kommen, dann kann ich s mir erstettan lassen und zahle dafür 2 Jahre 345€ monatlich
Ne im Ernst: und im Alter gibbet den Basistarif, falls da alles explodiert, (und die JAG wird explodieren in den nächsten Jahren, da ist der politische Wille klar erkennbar um Geld in die GKV zu spülen)
PKV wird krass teuer, wenn man TZ macht und im Alter eine geringer Rente/VBL/Mieteinnahmen... als JAG hat.
auch Hausfrauenmeinung, mit nur ein funken mehr Ahnung.
Diese günstigen Tarife gibt es doch überhaupt nicht für Beamte?
-
Diese günstigen Tarife gibt es doch überhaupt nicht für Beamte?
kA habe da keinen Überblick oder wird wg. Vollkaskomentalität der Beamten nicht nachgefragt.
Aber gefühlt werden in der Tat die Beamten stärker verarscht, als die Angestellten, da sie ja weniger Ausweichmöglichkeiten haben. (Bauchgefühl)
-
Wenn du im Bereich MINT bist, lass es.
Wenn du im Bereich allg. Verwaltung bist, der draußen weniger berufliche Möglichkeiten hat und der ein höhere Sicherheitsbedürfnis hat und den die Tretmühle Beamtendasein nichts ausmacht, mache es.
Wenn du es wegen des Geldes machst, lass es auf alle Fälle!
Ja, ich bin in der allgemeinen Verwaltung und werde auch im öffentlichen Dienst bleiben.
Mir stellt sich nur die Frage und da liegt aus meiner Sicht der einzige wirkliche Vorteil, ob sich die Verbeamtung im Alter rechnen würde oder ob ich mir damit eigentlich keinen Gefallen tue erst mit 35 im Einstiegsamt A9 verbeamtet zu werden.
Was die Krankheit über 6 Wochen hinaus geht betrifft, wie ich schon von vielen gelesen habe, auch Tarifbeschäftigte erhalten nach den 6 Wochen einen Krankengeldzuschuss vom Arbeitgeber, sodass sie beinahe auf ihr übliches Netto kommen. Daher sehe ich darin jetzt keinen sonderlichen Vorteil eines Beamten.
-
Was die Krankheit über 6 Wochen hinaus geht betrifft, wie ich schon von vielen gelesen habe, auch Tarifbeschäftigte erhalten nach den 6 Wochen einen Krankengeldzuschuss vom Arbeitgeber, sodass sie beinahe auf ihr übliches Netto kommen. Daher sehe ich darin jetzt keinen sonderlichen Vorteil eines Beamten.
Und im Zweifel kann man das als Angestellter auch durch eine Tagegeldversicherung abdecken. In deinem konkreten Fall hat es aus finanzieller Sicht keinen Sinn, sich verbeamten zu lassen. Zumal die Beförderungschancen auch eher mau sind.
Die einzige finanziell lohnende Variante wäre, sich verbeamten zu lassen und den Dienstherren zu wechseln. Ist aber zuviel Konjunktiv....
-
Vieles deutet auf einen Verlbeib als Tarifbeschäftigte hin. Andererseits liegt in deiner Behörde eine Unwucht bzgl. beruflicher Perspektiven von Tarifbeschaftigten und Beamten vor.
In größeren Behörden (zumindest des Bundes) wird mindestens alle 2 Jahre beurteilt und befördert. Dort sind die Stelkenkegel so, dass man bis zur A11 auch nicht durch exorbitante Leistung auffallen muss um ohne Verzögerung befördert zu werden. Viele lassen sich hier noch mit knapp 40 verbeamten, weil sie (es sei denn sie haben einen Master in der Tasche) im Tarifverhältnis keine Perspektive haben.
Das heißt, wenn du den Antrieb und eine passende Behörde hast, könnte es sich doch noch lohnen. Könnte, wie Organisatior schon schrieb.
-
Was die Krankheit über 6 Wochen hinaus geht betrifft, wie ich schon von vielen gelesen habe, auch Tarifbeschäftigte erhalten nach den 6 Wochen einen Krankengeldzuschuss vom Arbeitgeber, sodass sie beinahe auf ihr übliches Netto kommen. Daher sehe ich darin jetzt keinen sonderlichen Vorteil eines Beamten.
Und im Zweifel kann man das als Angestellter auch durch eine Tagegeldversicherung abdecken. In deinem konkreten Fall hat es aus finanzieller Sicht keinen Sinn, sich verbeamten zu lassen. Zumal die Beförderungschancen auch eher mau sind.
Die einzige finanziell lohnende Variante wäre, sich verbeamten zu lassen und den Dienstherren zu wechseln. Ist aber zuviel Konjunktiv....
Ja ja der Konjunktiv.
Monetär sehe ich keine Vorteile wenn nicht eine "gesicherter Beförderungsweg in die A12 mit 60 zu sehen ist" sollte man es sein lassen (monetär), außer wenn man 2-4 Kinder plant, denn für diese gibt es zukünftig ordentlich Aufschlag
-
Wenn du schon mehrere Jahre Berufserfahrung vorweisen kannst, dann frag an, ob du dich im ersten Beförderungsamt verbeamten lassen kannst. In vielen Bereich wird das gemacht. Insbesondere wenn es bereits ein größeres Delta zwischen Eingruppierung und Eingangsamt gibt.
Als Beamter verlierst du aber auch mehr Flexibilität, was Nebentätigkeiten, berufliche Veränderung etc. angeht. Das dürfte mit deinem Abschluss im Vergleich zu MINT aber weniger ins Gewicht fallen.
Größter Nachteil ist, die das willkürliche Beurteilungssystem, was dich als Beamter stärker tangiert, da deine Beförderung davon abhängig ist. Als TB kannst du dich jederzeit auf eine höherwertige Stelle bewerben.
-
Wenn du schon mehrere Jahre Berufserfahrung vorweisen kannst, dann frag an, ob du dich im ersten Beförderungsamt verbeamten lassen kannst. In vielen Bereich wird das gemacht. Insbesondere wenn es bereits ein größeres Delta zwischen Eingruppierung und Eingangsamt gibt.
Als Beamter verlierst du aber auch mehr Flexibilität, was Nebentätigkeiten, berufliche Veränderung etc. angeht. Das dürfte mit deinem Abschluss im Vergleich zu MINT aber weniger ins Gewicht fallen.
Größter Nachteil ist, die das willkürliche Beurteilungssystem, was dich als Beamter stärker tangiert, da deine Beförderung davon abhängig ist. Als TB kannst du dich jederzeit auf eine höherwertige Stelle bewerben.
Bin erst seit 2 Jahren in der E9, vorher 6 Jahre E8.
Habe auch kein Verwaltungsstudium, sondern einen Bachelor BWL.
Ich denke also mit dem ersten Beförderungsamt sieht es dann eher schlecht aus.
Und bei meiner Behörde vermutlich eh...
Aber ich sehe, der Trend eurer Antworten geht so ziemlich in dieselbe Richtung.
Ich danke euch vielmals für eure Einschätzungen.
-
Man sollte auch noch die Planung von Kindern berücksichtigen. Bei 2 und mehr, macht das in Zukunft vermutlich ordentlich was aus.
-
Man sollte auch noch die Planung von Kindern berücksichtigen. Bei 2 und mehr, macht das in Zukunft vermutlich ordentlich was aus.
Was meinst du mit vermutlich? Erwartest du eine GG Änderung? :o
-
Man sollte auch noch die Planung von Kindern berücksichtigen. Bei 2 und mehr, macht das in Zukunft vermutlich ordentlich was aus.
Was meinst du mit vermutlich? Erwartest du eine GG Änderung? :o
Was der Dienstherr für Verfassungsmäßig ansieht unterscheidet sich regelmäßig von den Ansichten des BVG. In manchen Ländern wie Bayern sieht man ja noch keine Not... NRW war da ja weiter?
-
Man sollte auch noch die Planung von Kindern berücksichtigen. Bei 2 und mehr, macht das in Zukunft vermutlich ordentlich was aus.
Was meinst du mit vermutlich? Erwartest du eine GG Änderung? :o
Was der Dienstherr für Verfassungsmäßig ansieht unterscheidet sich regelmäßig von den Ansichten des BVG. In manchen Ländern wie Bayern sieht man ja noch keine Not... NRW war da ja weiter?
Das ist die fehlende Umsetzung, die man einklagen muss, aber deswegen wird es ja in Zukunft auf alle Fälle ordentlich mehr ausmachen (weil sie es umsetzen und nachzahlen müssen, sofern man klagt/Widerspruch einlegt)
-
Hallo Ahnungsloshochdrei,
die Probezeit kann in deinem Fall auf die Mindestprobezeit von einem Jahr gekürzt werden, weil Du ja die Tätigkeit schon ausführst. Danach könntest Du durchbefördert werden, wenn denn Stellen vorhanden sind. Du sollest den Themenkomplex nicht nur mit dem Vorgesetzten sondern auch mit der Personalabteilung besprechen.
-
Sobald Du die Ernennungsurkunde zum Beamten auf Probe übernommen hast, ist Deine Seele an den Dienstherr verkauft worden und Dein Rückgrat wird sich in kürzester Zeit zu Gummi verwandeln. Ab dann wird nämlich mehr Linientreue, Loyalität und keine Widerrede mehr erwartet, Zuwiderhandlungen sind hochgradig karriereschädigend. In 10-20 Jahren bist Du dann einer dieser 0815-Beamten, die sich 5 Minuten über die nächste Beförderung freuen können, vor allem wenn der unliebsame Kollege im Nachbarbüro das Nachsehen hatte, insgeheim ihren Dienstherr und Job aber hassen, und nur noch die Zeit bis zur Pension absitzen. :'( ;D
Ich würde es mir also gut überlegen, in dieses antiquierte System einzutreten und 30-40 Jahre lang eine Marionette abzugeben. Auf die eigene Psyche und die Achtung vor sich selbst, wenn man morgens in den Spiegel schaut kann sich das äußerst negativ auswirken.
Die gesellschaftliche Ächtung ist zu Recht auch nicht zu vergessen, zumal man als Verwaltungsbeamter sowieso in die unterste Schublade eingeordnet wird und sich der Solidargemeinschaft (GRV, GKV usw.) der sonstigen steuerzahlenden Mehrheit im Land entzieht. Polizei, Justiz und ggf. noch ein paar ausgesuchte staatliche Bereiche verdienen Personal im Beamtenverhältnis, der Rest ist überflüssig und dient nur der Aufrechterhaltung der eigenen Zunft und mittelfristigen Einsparmöglichkeit bei den Personalkosten bzw. Verlagerung der Kosten in die unsichere Zukunft.
Aber ja, im Gegenzug wird man natürlich ein Leben lang "alimentiert", und zwar dafür, dass man seinen Dienst mit voller Hingabe und nach bestem Gewissen ausübt und kann es sich in der dienstlichen Hängematte gemütlich machen. ;D
-
Mann kann ich froh sein, dass ich in einem Paralleluniversum lebe, wo Menschen wie die Tagelöhner und die von ihm beschriebene Gestallten Exoten sind.
Sonst wäre ich längst wieder in der PW oder hätte Suizidgedanken
-
Sobald Du die Ernennungsurkunde zum Beamten auf Probe übernommen hast, ist Deine Seele an den Dienstherr verkauft worden und Dein Rückgrat wird sich in kürzester Zeit zu Gummi verwandeln. Ab dann wird nämlich mehr Linientreue, Loyalität und keine Widerrede mehr erwartet, Zuwiderhandlungen sind hochgradig karriereschädigend....
Ich würde es mir also gut überlegen, in dieses antiquierte System einzutreten und 30-40 Jahre lang eine Marionette abzugeben. Auf die eigene Psyche und die Achtung vor sich selbst, wenn man morgens in den Spiegel schaut kann sich das äußerst negativ auswirken.
Gut, dass du nochmal alle billigen Klischees zur Meinungsbildung hintereinander weg geschrieben hast. In welchem angesagten Start-up arbeitest du denn so? :D
-
Nur weil man unbequeme oft zutreffende Lebenswirklichkeiten als Klischee verunglimpft, werden sie deswegen nicht falsch. Dafür braucht es auch kein Paralleluniversum, das Universum ÖD ist groß genug um in seiner ganzen Ausgestaltung alle Facetten des kruden Beamtendaseins abzubilden.
Sicherlich gibt es auch hier und da immer mal wieder positive Beispiele, davon sollte man sich allerdings nicht über generelle "Systemprobleme" hinwegtäuschen lassen.
-
Nur weil man unbequeme oft zutreffende Lebenswirklichkeiten als Klischee verunglimpft, werden sie deswegen nicht falsch. Dafür braucht es auch kein Paralleluniversum, das Universum ÖD ist groß genug um in seiner ganzen Ausgestaltung alle Facetten des kruden Beamtendaseins abzubilden.
Sicherlich gibt es auch hier und da immer mal wieder positive Beispiele, davon sollte man sich allerdings nicht über generelle "Systemprobleme" hinwegtäuschen lassen.
Dann solltest du deine absoluten Aussagen auch im Konjunktiv verfassen.
So wie für dich etwas immer mal wieder positive Beispiele sind, sind für anderen deine Ausführung nichts als hin und wieder existierenden negativen Beispiele.
Also wende eine andere Sprache an, dann wirst du aufgrund deiner Sprache auch nicht verunglimpft und vielleicht ernst genommen, so kommst du halt nur wie eine frustierte kleine moser Wurst rüber.
ich kann zumindest in meinem beruflichem Umfeld keine Rückgratlose Beamten finden, die nicht Widerworte geben (und von den mir bekannten Vorgesetzten auch erwartet werden, klar Sticht am Ende Ober immer Unter, wie überall), oder die sich verbiegen haben lassen. Und Linientreue und Loyalität sind extrem wichtige und notwendige positive Eigenschaften.
Also ist einer von uns beiden halt im Paralleluniversum.
-
Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich verunglimpft wurde? Ob meine Ausführungen auf den ein oder anderen wie die einer "kleinen moser Wurst" rüberkommen, ist mir nebenbei bemerkt sowas von Latte. Ich habe hier keinen Ruf zu verlieren oder ein Image zu pflegen, ich tue lediglich in einem Forum zur Thematik Öffentlicher Dienst meine Meinung kund und bringe meine mit über einem Jahrzehnt Berufserfahrung erlangten Eindrücke, zum Teil sicherlich etwas suffisant, überspitzt, oder auch mal sarkastisch/ironisch über.
Wen es stört, der kann ja gerne darüber hinweg lesen. Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere daraus für sich auch sinnvolle Informationen ableitet.
Linientreue und Loyalität sind sicher nicht grundsätzlich extrem wichtige und positive Eigenschaften, sonderhn haben ihre Grenzen, aber das darf jeder mit sich selber ausmachen.
-
Dem letzten Satz kann ich mich auch anschließen. Zu glauben, die moderne Arbeitswelt außerdem des "antiquierten Beamtentums" sei von Wertschätzung und offenem Meinungsaustausch geprägt, halte ich aber doch für sehr verfehlt. Gebuckelt wird in jedem Großkonzern. Die Meinung der Arbeitsdrohne zählt nur, wenn ein fähiger Vorgesetzter gewillt ist zuzuhören und auch in der Lage, gute und schlechte Vorschläge zu unterscheiden.
Wenn ich, wie im ÖD, die gleiche Arbeit mit besserem Gehalt machen kann, lasse ich mich verbeamten. Letzteres ist natürlich die Perspektive eines Verwaltungsbeamten.
-
Linientreue und Loyalität sind sicher nicht grundsätzlich extrem wichtige und positive Eigenschaften, sonderhn haben ihre Grenzen, aber das darf jeder mit sich selber ausmachen.
Klar haben sie ihre Grenzen, aber wenn sie in der Verwaltung und bei dem Einsatzgebiet der Beamten nicht grundsätzlich extrem wichtig und positive Eigenschaften sind, dann bist du für Anarchie.
Und wenn jemand im sozialem Miteinander diese nicht extrem wichtige und positive Eigenschaften ansieht, der sieht offensichtlich Egoismus und Eigennutz als die bessere Eigenschaften, was tief blicken lässt.
Diese beide Eigenschaften heissen nicht Bedingungsloser Gehorsam oder Rückgratlosigkeit.
Sie heissen aber in diesem Berufsumfeld zu verstehen, dass Verwaltung verwaltet und nicht Entscheidet.
Der Polizist macht nicht die Gesetze.
Und sie bedeuten, dass man auch gegen seiner eigene inneren Überzeugung Dinge ausführen können kann und natürlich gegen Dinge remonstriert, wenn es angebracht ist.
Ich möchte keine Kollegen haben, die Ihre Fahne in den Wind hängen und nicht einer Linie zunächst treu sind oder wo man ständig einen Dolch hinterm Rücken vermuten muss, weil sie illoyal sind.
Aber jeder wie er es mag.
Ich bin froh, das ich mit Beamten zusammen arbeite, die verlässlich ihren Job machen, auch wenn sie darüber gerade abkotzen, es aber sich nicht nehmen, lassen, die Gründe warum sie abkotzen zu melden und fachlich sachlich darlegen, bis hin zu Gesetzesvorlagen etc. Auch wenn es Vorgestzen nicht gefallen sollte.
Aber solche Beamte gibt es ja in deinem Universum nicht, die sind ja alle Duckmäuser. Traurige Welt in der du leben musst.
-
Ich wüsste jetzt nicht, warum meine Welt traurig sein soll, nur weil ich in meinem beruflichen Umfeld innerhalb des ÖD mit einer Mehrheit von rückgratlosen Beamten zu tun hatte und noch habe, die nach oben das Duckmäusertum vorleben und ihrem angestauten Frust dann anderweitig Luft verschaffen. Ich gehe damit professionell genug um mir daraus einen Spaß zu machen.
Wieviele Beispiele von remonstrierenden Beamten sind dir denn bislang so in deinem Berufsleben untergekommen? Das machen vielleicht ein paar krasse Idealisten, die es sich erlauben können oder einfach wollen. Der ganz überwiegende Rest schwimmt nicht gegen den Strom sondern mit ihm, weil das für die eigene Karriere langfristig einfach am vorteilhaftesten ist.
Viel eher werden Rechtsverstöße der Führung doch im stillen Kämmerlein dokumentiert um irgendwann doch den Dolch auszupacken.
Aber egal, ich klinke mich hier mal aus. Die Standpunkte sind hinreichend ausgetauscht.
-
Hm, und Tarifbeschäftigte schwimmen nicht mit dem Strom???
Also ich teile es meiner Führungskraft mit, wenn ich meine, das geht so nicht. Und ich habe auch von meinem mir untergeordneten Mitarbeiter auch schon angehört, wenn die so meinen das geht so nicht. Dann spricht man drüber und meistens kann man eine einheitliche Linie finden.Das muss bei Euch schon wirklich trauriger Haufen mit grottenschlecht Führungskräften sein.
-
In Anbetracht von rund fünf Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst, von denen rund ein Drittel verbeamtet ist, wird man, so ist zu vermuten, in den einzelnen Dienststellen und Organisationseinheiten das gesamte Potpourri menschlicher Verhaltenmöglichkeiten finden. Letztlich dürfte es wie überall im Leben zu einem großen Teil dem jeweils eigenen Glück geschuldet sein, mit wem man im Laufe der 30 bis 40 Jahre sein Stündchen auf der Bühn erlebt. Die Flucht vor dem Zwang dürfte sich dabei in jedem der Systeme anders und dennoch vielfach in ähnlicher Bandbreite offenbaren, was sich ob der Trägheit der Natur, der Organisationsstrukturen und von uns Menschen in und außerhalb des öffentlichen Diensts mal mehr knirschend, mal weniger sich spreizend zeigt, bis das wandelnd Schattenbild dann dereinst für jeden vorbei ist, jedenfalls das Leben in Dienststellen und Organisationseinheiten...
-
Tagelöhner: ich schrieb, das die Welt in der du lebst traurig ist und das ist sie, wenn du von solchen Beamten umgeben bist.
Solche Strukturen sind ja nur C Liga und eine Schande.
Ich ziehe es vor in einem anderem Arbeitsumfeld zu wirken.
Vielleicht habe ich deswegen eine gänzlich andere Erfahrungswelt.
Um deine Frage zu beantworten: 5
Der Rest hat es mit Strukturen zu tun, wo man nicht diese finale Keule braucht um mit reinem Gewissen seine Arbeit zu erledigen.
Und das hat nichts mit gegen den Strom schwimmen zu tun, sondern professionellen Meinungsaustausch.
Man kann diametraler Meinung sein, es vermelden und verargumentieren und dann trotzdem das vermeintlich falsche, was von oben angesagt wird, bestmöglich durchführen.
Dazu muss man weder Duckmäuser, gegen den Strom Schwimmer oder Rückgratlos sein. Im Gegenteil.
Wenn man allerdings sich einen Haufen illoyaler Ja Sager heran züchtet, dann ist man halt nur C Liga und hat am Ende so eine Struktur wie du sie bei dir vorfindest.
Für mich eine traurige Welt, in der ich nicht leben möchte.