Forum Öffentlicher Dienst
Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: bwi2000 am 23.07.2022 22:29
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Gibt es auch untypische Berufe im öffentlichen Dienst, in welchen man anfangen kann als gelernter Master of Science in Wirtschaftsinformatik?
Ich ziele damit auf die Frage ab, ob es auch möglich ist in Bereiche einzusteigen, welche möglicherweise nichts mit IT zu tun haben?
Gibt es auch Stellenausschreibungen, welche lediglich einen Master of Science egal welcher Fachrichtung vorausetzen?
LG
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Suche einfach nach interessanten Jobs auf interamt oder Bund.de und bewerbe dich.
Wenn nicht gerade ein Jurist gesucht wird, ist es gerade in der Verwaltung relativ flexibel was den Abschluss angeht.
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Aber eine EG13 ist dann nicht als Berufseinsteiger erreichbar, darüber sollte man sich im klaren sein.
Da wird man sich eher im Bereich eg9abc als Sachbearbeiter wiederfinden.
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Aber eine EG13 ist dann nicht als Berufseinsteiger erreichbar, darüber sollte man sich im klaren sein.
Da wird man sich eher im Bereich eg9abc als Sachbearbeiter wiederfinden.
Wieso nicht ?
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EG13:
Beschäftigte mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung und
entsprechender Tätigkeit sowie sonstige Beschäftigte, die aufgrund gleichwertiger Fähigkeiten und ihrer Erfahrungen entsprechende Tätigkeiten ausüben.
Wenn man also Master Wirtschaftsinformatik ist und Tätigkeiten einer fachfremden wH ausübt, so ist man nicht EG13.
und sB als Berufseinsteiger erst recht nicht.
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Privatwirtschaft, alles andere ist Perlen vor die Säue geschmissen.
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Weil man dort besser als Wirtschaftsinformatiker im nicht IT Bereich einen Job findet?
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Privatwirtschaft, alles andere ist Perlen vor die Säue geschmissen.
Er will doch gerade NICHT in die IT.
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Dürte eine Menge Projektstellen und PMO Stellen geben wo das klappen könnte. E11+
Wenn du mal irgendwas mit Projektmanagement im Studium hattest dürftest du das gut verkaufen können. Deinen Informatikanteil kommunizierst du als Digitalisierer, it affin... logisches denken in Prozessen etc.
Wenn du bereit beist auch kleiner E13 zu suchen denke ich wird sich was finden lassen.
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Eventuell etwas in Richtung Datenschutz? Der IT-Teil sollte dort minimal sein. Allerdings sind diese Stellen auch sehr rar und als Berufsanfänger halte ich es auch nicht für realistisch, also leider eher ein perspektivischer Vorschlag.
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...in einen Bus? 8)
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Schau dich mal an den Hochschulen um. Derzeit wird im Bereich Didaktik (und dort Menschen mit Digitalisierungsskills) gesucht. Außerdem kannst du dort an den Informatikfakultäten schauen ob Stellen offen sind.
Somit kommst du auch schnell auf eine E13, da du entsprechende Tätigkeiten hast, aber trotzdem nicht in der klassischen IT sitzen musst.
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Schau bei den Berufsgenossenschaften nach, da gibt es Referentenstellen E13+, an öffentlich finanzierten Forschungsinstituten (Helmholtz, Leibniz, Max Planck, Fraunhofer) wird es auch immer Verwaltungsstellen E11+ geben, die wenig bis nichts mit IT zu tun haben.
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an öffentlich finanzierten Forschungsinstituten (Helmholtz, Leibniz, Max Planck, Fraunhofer) wird es auch immer Verwaltungsstellen E11+ geben, die wenig bis nichts mit IT zu tun haben.
... dort hat man ohne Verwaltungsabschluss bzw. -bezug aber schlechte Karten, oder?!
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Die genannten Arbeitgeber gehören auch nicht zum öffentlichen Dienst.
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Die genannten Arbeitgeber gehören auch nicht zum öffentlichen Dienst.
Die(se) Institute bzw. vergleichbare Einrichtungen bezahlen mWn nach TV-L.
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Das ist teilweise zutreffend (einige zahlen auch nach TVÖD Bund), für die Frage, ob es sich um öffentlichen Dienst handelt, jedoch völlig bedeutungslos.
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an öffentlich finanzierten Forschungsinstituten (Helmholtz, Leibniz, Max Planck, Fraunhofer) wird es auch immer Verwaltungsstellen E11+ geben, die wenig bis nichts mit IT zu tun haben.
... dort hat man ohne Verwaltungsabschluss bzw. -bezug aber schlechte Karten, oder?!
Das kommt darauf an. Warum sollte ein Wirtschaftsinformatiker nicht z.B. eine Stelle im Einkauf besetzen können? Wenn ich sehe, mit welchen Personen und fachfremden oder auch gar nicht vorhandenen Studienabschlüssen hier oben E13-Stellen zum Teil an Instituten der o.g. Gesellschaften besetzt werden, dann sollte das woanders auch möglich sein. Einfach ausprobieren, mehr als ein Nein kann nicht kommen.
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Warum studiert man Wirtschaftsinformatik wenn man nicht in die IT möchte?
Da wäre ein universeller Abschluss wie BWL oder VWL doch sinniger (und wahrscheinlich auch einfacher) gewesen.
Da man ja mit dem Studium abseits der persönlichen Berufsvorstellungen offensichtlich eh schon mindestens vier Semester verschwendet hat:
Einstieg irgendwo im Bereich EG11 in einem Thema wo man sich "reinarbeiten" kann (geht bei vielen Sachgebieten die keine spezielle Berufsbezeichnung fordern) und dann mit 2-3 Jahren Verwaltungsverfahrung auf Leitungsstellen bewerben. Da brauchst du häufig weniger Fachkenntnisse und darfst dich mehr mit Haushalten, Personalplanung und Organisation beschäftigen.
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. Da brauchst du häufig weniger Fachkenntnisse und darfst dich mehr mit Haushalten, Personalplanung und Organisation beschäftigen.
Ach, Haushalt, Personalplanung und Organisation brauchen weniger Fachkenntnisse? ;)
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Warum studiert man Wirtschaftsinformatik wenn man nicht in die IT möchte?
Eil man seine Meinung ändert im Leben, könnte ein Grund sein.
Weil man zu spät merkt was die eigenen Fähigkeiten sind oder wie das zukünftige Berufsbild aussieht weitere.
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. Da brauchst du häufig weniger Fachkenntnisse und darfst dich mehr mit Haushalten, Personalplanung und Organisation beschäftigen.
Ach, Haushalt, Personalplanung und Organisation brauchen weniger Fachkenntnisse? ;)
Eben.
Und hier sei anzumerken, dass neben der IT, Personalplanung und Organisation mMn mit die größten Problemfelder im öD sind.
Wer kennt aus seinem Laden nicht die ganzen unnötigen Prozesse/Abläufe, die alles lahmlegen und dann als Ausrede dienen, man bräuchte mehr Personal?
OT:
Eines Lieblingsbeispiele aus der Vergangenheit:
Einst war ich SB im Personalservice: Teilzeitanträge aus unseren Betreuungsbereichen (ca. 14.000 pro Jahr!) wurden bearbeitet und beschieden- Original geht raus, Verfügung in die Akte. Soweit üblicher Kram.
Diverse Durchschriften (alles per Post natürlich) gingen an verschiedene Bereiche, u.a auch an die zuständigen Personalräte mit dem expliziten Hinweis "zur Kenntnis und Verbleib".
Bei den PRs hat irgend ein armer Tropf diese Schreiben mit Eingangsstempel versehen. Irgendwer anderes hat sich die Dinger dann angeschaut und abgezeichnet - hier zu erwähnen ist, dass der PR den ursprünglichen Antrag im Vorfeld ja bereits abgezeichnet hatte.
Diese abgestempelten und abgezeichneten Durchschriften (eigentlich zum Verbleib!) wurden wieder an uns zurückgesandt. Unsere Poststelle hat diese Schreiben aufgabengemäß wieder mit "Eingang am..." gestempelt und an uns SBs wieder zurück verteilt, sodass wir dieses Schreiben (welches ja als Verfügung ohnehin in der Akte war) zusätzlich in die Akte heften sollten.
Ich war ja ganz frisch und fragte die honorigen Obrigkeiten, was das soll und was hier die Grundlage und vor allem der Sinn sei. Natürlich konnte dies niemand beantworten - zudem gingen meine Kollegen ganz unterschiedlich damit um ;)
Ende vom Lied: Wir haben diese zurückgekommen Schreiben letztendlich vernichtet...
Kannst du dir nicht ausdenken 8)
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Kannst du dir nicht ausdenken 8)
Gut dass das jetzt per eAkte schneller geht und automatisierbar ist. :P
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Kannst du dir nicht ausdenken 8)
Gut dass das jetzt per eAkte schneller geht und automatisierbar ist. :P
Das war vor ca. 7 Jahren; soweit mir bekannt wird das nach wie vor so gehandhabt. eAkte ist in Teilbereichen in Sicht, aber definitiv nicht dort.
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. Da brauchst du häufig weniger Fachkenntnisse und darfst dich mehr mit Haushalten, Personalplanung und Organisation beschäftigen.
Ach, Haushalt, Personalplanung und Organisation brauchen weniger Fachkenntnisse? ;)
Eben.
Und hier sei anzumerken, dass neben der IT, Personalplanung und Organisation mMn mit die größten Problemfelder im öD sind.
... was vielleicht daran liegen kann, dass manche Leute davon ausgehen, dass man für diese Tätigkeiten weniger Fachkenntnisse braucht ;)
btw. schlechte Prozesse bleiben auch nach einer Automatisierung schlechte Prozesse. Hier hat der Gesetzgeber aufgepasst und ins EGovG geschrieben, dass eine Aufgabenkritik, Prozessanalyse und -optimierung vor der Einführung von elektronischen Systemen zu erfolgen hat.
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Diverse Durchschriften (alles per Post natürlich) gingen an verschiedene Bereiche, u.a auch an die zuständigen Personalräte mit dem expliziten Hinweis "zur Kenntnis und Verbleib".
Bei den PRs hat irgend ein armer Tropf diese Schreiben mit Eingangsstempel versehen. Irgendwer anderes hat sich die Dinger dann angeschaut und abgezeichnet - hier zu erwähnen ist, dass der PR den ursprünglichen Antrag im Vorfeld ja bereits abgezeichnet hatte.
Diese abgestempelten und abgezeichneten Durchschriften (eigentlich zum Verbleib!) wurden wieder an uns zurückgesandt. Unsere Poststelle hat diese Schreiben aufgabengemäß wieder mit "Eingang am..." gestempelt und an uns SBs wieder zurück verteilt, sodass wir dieses Schreiben (welches ja als Verfügung ohnehin in der Akte war) zusätzlich in die Akte heften sollten.
Vermutlich war ein Teil des Problems dass alles was mit PR/BR und Kommunikation zu tun hat erfahrungsgemäß schwierig sein kann. Je nach aktueller Stimmungslage im Betrieb und Zeitpunkt der Wahlperiode kann dann im Einzelfall das Ganze als Affront seitens PR/BR wahrgenommen werden wenn ihnen gesagt wird sie sollen doch bitte das Zurücksenden unterlassen.
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Und warum sollte man sich an Befindlichkeiten von PR/BR stören?
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Und warum sollte man sich an Befindlichkeiten von PR/BR stören?
Weil man quasi zur Zusammenarbeit gezwungen ist und es das Leben leichter macht, wenn alle happy sind.
Leider verwechseln die meisten handelnden Führungskräfte "alle sind happy" mit "Hauptsache der PR ist happy", anstatt denen ihren Platz zu zeigen. Nicht selten sind PR-Mitglieder schlichte Charaktere; das ist auf der einen Seite schwierig, auf der anderen Seite kann man jenen mit gewissen Charme alles verkaufen, wenn man es korrekt anstellt.
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Ich sehe nicht, dass es das Leben leichter machte, den PR zufriedenzustellen. Allgemein nicht und im geschilderten Fall erst recht nicht.