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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: schnullibulli am 24.08.2022 08:44
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Hallo,
muss das sog. Gendern in externen Briefen an z. B. BürgerInnen und anderen Behörden z. B. durch eine Dienstanweisung angeordnet werden? Wie ist das mit internen Mails z. B.?
Wie wird das bei euch gehandhabt?
Danke.
Gruß
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Das soll doch mal bitte jeder machen, wie er es für richtig hält.
Ich hoffe mal nicht, dass es für diesen Unsinn auch noch eine Dienstanweisung geben wird.
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Das soll doch mal bitte jeder machen, wie er es für richtig hält.
Ich hoffe mal nicht, dass es für diesen Unsinn auch noch eine Dienstanweisung geben wird.
Die Meinung teile ich nicht. Ohne Regelung macht wieder jeder was er will, der/die eine fühlt sich gegängelt, de/die eine angepisst und und und. Eine Regelung in der Behörde und Feierabend.
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Hallo,
muss das sog. Gendern in externen Briefen an z. B. BürgerInnen und anderen Behörden z. B. durch eine Dienstanweisung angeordnet werden? Wie ist das mit internen Mails z. B.?
Wie wird das bei euch gehandhabt?
Danke.
Gruß
Grundsätzlich könnte die Dienststelle so etwas anordnen. In der Praxis stelle ich mit das schwierig vor, da es keine allgemeinverbindlichen Regeln für das sogenannte „gendern“ gibt.
Neben der Beeinträchtigung der Verständlichkeit des gesprochenen und geschriebenen Wortes weisen die meisten Gender-Ideen neue Defizite auf, wie z.B.
- die sprachliche Diskriminierung von Männern, wenn ich sage oder schreibe „Liebe KollegInnen“ (das Wort „Kollegen“ fehlt hier),
- die grammatisch unzulängliche Flexion von Worten wie „Ärzt*in“ (hier fehlt der „Arzt“),
- die Verkomplizierung von zusammengesetzten Hauptworten („Bürger_innenmeister_innen“)
- die falsche Verwendung des Partizips wie bei „75% der Studierenden arbeiten in einer Nebentätigkeit“ (während sie arbeiten, studieren sie gerade nicht, sind also Studenten, aber keine Studierenden)
Falls also ein Arbeitgeber/Dienstherr per Weisung verlangt, dass die Mitarbeiter gendern, muss er auch das detaillierte Regelwerk vorgeben und für die daraus entstehenden sprachlichen Unzulänglichkeiten gerade stehen.
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Ist bei uns nicht verfügt. Handhabt jeder wie er will. Nervt mich.
Ich habe mich von "An alle Kolleginnen und Kollegen" in meinen E-Mails verabschiedet und adressiere im Haus "An alle Bediensteten" Damit erschlage ich Männlich, Weiblich, Divers, Angestellte, Beamte und Arbeitende.
Auch sonst gelingt es mit etwas Umgewöhnung erstaunlich gut auf gezielte genderförmliche Ansprachen und Bezeichnungen zu verzichten. Ist mein Weg um mich diesem Gendersternchen, Genderpipe, doppelt und dreifachen Bennenungen /Innen /Außen /Drüber /Drunter zu entziehen.
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Das soll doch mal bitte jeder machen, wie er es für richtig hält.
Ich hoffe mal nicht, dass es für diesen Unsinn auch noch eine Dienstanweisung geben wird.
Die Meinung teile ich nicht. Ohne Regelung macht wieder jeder was er will, der/die eine fühlt sich gegängelt, de/die eine angepisst und und und. Eine Regelung in der Behörde und Feierabend.
Ja, aber so hat zumindest jeder eine Begründung, warum er es so macht.
Ansonsten verweise ich auf die von @Opa verwiesenen Schwierigkeiten. Mir soll es letzlich egal sein - aber warum BewerberInnen (gesprochen noch mehr als geschrieben) jetzt besser sein soll als Bewerber ist mir nicht erkenntlich. In dem einen fühlen sich manche Frauen nicht angesprochen, in anderen halt manche Männer nicht.
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Es gibt hier eine unverbindliche Richtlinie, wie es behandelt werden soll.
Vollumfänglich ist das ehe nicht möglich, da es völlig praxisfremd ist. Sei es wegen der Kommunikation in anderen Sprachen, sei es aber auch, um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Soll ich der Polizei denn mitteilen, das wir Demonstrierende wegen des Ukraine - Krieges haben? Die würden sofort losfahren, obwohl die Demo für heute Abend angemeldet ist...
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Soll ich der Polizei denn mitteilen, das wir Demonstrierende wegen des Ukraine - Krieges haben? Die würden sofort losfahren, obwohl die Demo für heute Abend angemeldet ist...
Meldung an die Polizei: Für heute Abend ab 18 Uhr ist im Stadtgebiet XYZ / Großraum Bla bla / im Bereich der Straße ABC (wähle zutreffendes) eine Demonstration mit X-Teilnehmenden gegen/für -beliebiger Grund- gemeldet. Kontaktperson vor Ort ist Vorname Nachname. Bei eventuellen Rückfragen unter der Nummer 1234 zu erreichen.
Wüsste nicht wo es da nun Raum für Fehlinterpretationen geben sollte.
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Die Meldung ist verwirrend, sie enthält das Präsenz. Führt zum ausrücken. Verwaltungssprache ist genau, sehr genau.
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Es gibt hier eine unverbindliche Richtlinie, wie es behandelt werden soll.
Vollumfänglich ist das ehe nicht möglich, da es völlig praxisfremd ist. Sei es wegen der Kommunikation in anderen Sprachen, sei es aber auch, um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Soll ich der Polizei denn mitteilen, das wir Demonstrierende wegen des Ukraine - Krieges haben? Die würden sofort losfahren, obwohl die Demo für heute Abend angemeldet ist...
Beifall!!
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Moin,
...Texthalter...Blablabla...
Moin schließt alle ein.
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Hallo,
für "meine" Dienststelle (Land Schleswig-Holstein) gibt es eine genaue Dienstanweisung.
Anschrift in Schriftstücken: "Herrn" oder "Frau" entfällt
Anrede: Guten Tag Vorname Nachname
Dies gibt dann schöne Stilblüten wie "Guten Tag Dr. med. Otto Prügelpeitsch".
Komisch nur, dass das in keiner anderen mit bekannten Landesbehörde so gemacht wird. Ich glaube, wir sind Testballon.
Viele Grüße
Andreas
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Bei uns muss zukünftig in Stellenausschreibung das w nach vorne. also statt m/w/d, dann w/m/d.
Ich hatte vorgeschlagen, dass je nach dem unterrepräsentierten Geschlecht zu ändern. Es ist nur noch seltsam, was so passiert....
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Bei uns muss zukünftig in Stellenausschreibung das w nach vorne. also statt m/w/d, dann w/m/d.
Ich hatte vorgeschlagen, dass je nach dem unterrepräsentierten Geschlecht zu ändern. Es ist nur noch seltsam, was so passiert....
Dann müsste aber das d nach vorne
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Gerade ein interessanter Artikel in Welt Online allerdings hinter der Bezahlschranke.
Der Autor, ein Professor an der Hochschule Ludwigsburg zweifelt an, dass ein AG seinem AN die Verwendung der Gendersprache aufzwingen kann. Weil es sich um eine "Kunstsprache handelt die Ausdruck einer politischen Ideologie ist."
Allerdings differenziert der Artikel auch, zwischen Tendenzbetrieben und normalen Betrieben. Ob der AN ein Schreiben mit seinem Namen unterzeichnet oder nur im Namen der Firma schreibt. Wäre halt mal interessant wie das die Arbeitsgerichte sehen.
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Wäre halt mal interessant wie das die Arbeitsgerichte sehen.
Ein aktuelles Urteil gab es dieses Jahr soweit ich mich erinnere bei VW. Hier hatte allerdings ein Arbeitnehmer geklagt, dem die internen Gendervorschriften nicht passten. Das Unternehmen hatte die erste Instanz gewonnen.
Ob ein Arbeitgeber so doof ist, arbeitsrechtliche Schritte einzuleiten, wenn ein Mitarbeiter sich nicht an Gender-Richtlinien hält, bleibt abzuwarten. Kann ich mir allenfalls vorstellen, wenn allgemein anerkannte Regelungen wie z.B. bei Stellenausschreibungen oder Vergabeverfahren missachtet werden und es dadurch zu berechtigten AGG-Klagen kommt.
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Der war wohl eher indirekt bei VW:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/urteil-zur-gendersensiblen-sprache-bei-audi-klage-abgewiesen,TCwxc86
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Der war wohl eher indirekt bei VW:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/urteil-zur-gendersensiblen-sprache-bei-audi-klage-abgewiesen,TCwxc86
Da steht Audi und VW-Manager. Aber mir egal ob Madrid oder Mailand, Hauptsache Italien.
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Ich plädiere ja für die grundsätzliche Verwendung des generischen Femininums für die nächsten 100 Jahre und dann erst die Genderdabatte wieder neu aufzurollen.
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Ich plädiere ja für die grundsätzliche Verwendung des generischen Femininums für die nächsten 100 Jahre und dann erst die Genderdabatte wieder neu aufzurollen.
Welche Debatte? Jene über 90 % der Bevölkerung, die mit bisherigen Maßstäben kein Problem haben?
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Durch den Fall Klaus Roggenthin werden wir demnächst endlich ein relevantes Urteil haben. Die Audi-Story hingegen war von vornherein Quatsch, weil falsch aufgezogen und unzutreffend adressiert.
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Eine junge Kollegin hat sich letztens mit dem Schreiben ihres ersten Beitrages für die Intranet-Portalseite besonders ausgezeichnet. Sie begann den Info-Artikel mit der Anrede: "Liebe Alle, ..."
Kam bei ca. 2000 Mitarbeitenden nicht bei allen gleich gut an.
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"Bei all der Aufregung dürfen wir nicht vergessen, dass Al Bundy 1966 in einem einzigen Spiel vier Touchdowns erzielte und damit die Stadtmeisterschaft für die Polk High School gewonnen hat....."
Oder wie war das mit dem Sack Reis in China.... ::)
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Ich plädiere ja für die grundsätzliche Verwendung des generischen Femininums für die nächsten 100 Jahre und dann erst die Genderdabatte wieder neu aufzurollen.
Um sich dem Thema langsam zu nähern, praktiziere ich im Selbstversuch das generische Femininum bereits bei negativ konnotierten Begriffen. Beispielsweise Mörderinnen, Vergewaltigerinnen, Nationalsozialistinnen. So fortschrittlich.
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Ich plädiere ja für die grundsätzliche Verwendung des generischen Femininums für die nächsten 100 Jahre und dann erst die Genderdabatte wieder neu aufzurollen.
Um sich dem Thema langsam zu nähern, praktiziere ich im Selbstversuch das generische Femininum bereits bei negativ konnotierten Begriffen. Beispielsweise Mörderinnen, Vergewaltigerinnen, Nationalsozialistinnen. So fortschrittlich.
Das fällt doch sicher wieder unter Diskrimierung, weil Frauen sowas ja nie machen würden ;D
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Durch den Fall Klaus Roggenthin werden wir demnächst endlich ein relevantes Urteil haben. Die Audi-Story hingegen war von vornherein Quatsch, weil falsch aufgezogen und unzutreffend adressiert.
Da war ich zu zuversichtlich; leider ist auch dieser Fall, wie schon bei Audi, als richtungsweisende Entscheidung komplett untauglich, weil Kompetenzüberschreitungen und Pflichtversäumnisse im Raum standen und weil es sich mit 11 Mitarbeitern um einen Kleinbetrieb ohne üblichen Kündigungsschutz handelte, von einer öffentlich-rechtlichen Dienststelle und einem Mitarbeiter mit "Unkündbarkeit" ganz zu schweigen. Also leider mit Blick auf Arbeitsverhältnisse im ÖD ein kompletter Reinfall und nicht weiter relevant.
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Ich plädiere ja für die grundsätzliche Verwendung des generischen Femininums für die nächsten 100 Jahre und dann erst die Genderdabatte wieder neu aufzurollen.
Um sich dem Thema langsam zu nähern, praktiziere ich im Selbstversuch das generische Femininum bereits bei negativ konnotierten Begriffen. Beispielsweise Mörderinnen, Vergewaltigerinnen, Nationalsozialistinnen. So fortschrittlich.
Das fällt doch sicher wieder unter Diskrimierung, weil Frauen sowas ja nie machen würden ;D
Möglich. Aber da ich einer ethnischen Minderheit angehöre, wäre Kritik an meiner Sprachpraxis kultuunsensibel und rassistische Diskriminierung.
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Möglich. Aber da ich einer ethnischen Minderheit angehöre, wäre Kritik an meiner Sprachpraxis kultuunsensibel und rassistische Diskriminierung.
Bist du dieser Winnetou über den alle reden???
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"Bei all der Aufregung dürfen wir nicht vergessen, dass Al Bundy 1966 in einem einzigen Spiel vier Touchdowns erzielte und damit die Stadtmeisterschaft für die Polk High School gewonnen hat....."
Wow und das als Schuhverkäufer?`
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1966 war Al Bundy natürlich noch kein Schuhverkäufer sondern Schüler. Es ging mit ihm bergab, nachdem er in einem weiteren Spiel einen touchdown erzielte, aus dem 9 Monate später Kelly Bundy hervorging. Trotz seines Talents, kurze Glücksmomente stets zu versemmeln, konnte er sich später als Gründer und Vorsitzender des No-Ma’am-Clubs in herausgehobener Position noch jahrelang erfolgreich gegen die merkwürdigen Trends der 90er Jahre auflehnen.
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Möglich. Aber da ich einer ethnischen Minderheit angehöre, wäre Kritik an meiner Sprachpraxis kultuunsensibel und rassistische Diskriminierung.
Bist du dieser Winnetou über den alle reden???
Nein. Und ich goutiere es nicht, mit Winnetou verglichen zu werden. Mein Volk hat keine derart kriegerische Geschichte wie die Apachen.
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Bist du dieser Winnetou über den alle reden???
Nein. Und ich goutiere es nicht, mit Winnetou verglichen zu werden. Mein Volk hat keine derart kriegerische Geschichte wie die Apachen.
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Dann lass es mich mit Worten von AnnenMayKantereit sagen: Es tut mir Leid Pocahontas
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Dann lass es mich mit Worten von AnnenMayKantereit sagen: Es tut mir Leid Pocahontas
Pamunkey. Deutlich passender.
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Ich plädiere ja für die grundsätzliche Verwendung des generischen Femininums für die nächsten 100 Jahre und dann erst die Genderdabatte wieder neu aufzurollen.
Um sich dem Thema langsam zu nähern, praktiziere ich im Selbstversuch das generische Femininum bereits bei negativ konnotierten Begriffen. Beispielsweise Mörderinnen, Vergewaltigerinnen, Nationalsozialistinnen. So fortschrittlich.
Das fällt doch sicher wieder unter Diskrimierung, weil Frauen sowas ja nie machen würden ;D
Möglich. Aber da ich einer ethnischen Minderheit angehöre, wäre Kritik an meiner Sprachpraxis kultuunsensibel und rassistische Diskriminierung.
Ein Teufelskreis!
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Möglich. Aber da ich einer ethnischen Minderheit angehöre, wäre Kritik an meiner Sprachpraxis kultuunsensibel und rassistische Diskriminierung.
...aus Bayern?
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Möglich. Aber da ich einer ethnischen Minderheit angehöre, wäre Kritik an meiner Sprachpraxis kultuunsensibel und rassistische Diskriminierung.
...aus Bayern?
Schön wärs's.