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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: HalloU2454 am 03.09.2022 11:24

Titel: [Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: HalloU2454 am 03.09.2022 11:24
Hallo Community,

es gibt zwar einige Beiträge zu diesem Themengebiet jedoch in unterschiedlichen Ausgangslagen. Trotz zahlreicher Recherche und Berechnungen bin ich mir unschlüssig ob sich die Verbeamtung in meinem Alter noch lohnt oder ob es eine Nullnummer bzw. Minusnummer ist.
Ich würde mich über eure Sichtweise bzw. Meinung freuen.

Ich bin aktuell (37 Jahre, verheiratet, 2 Kinder) im gD E10 (IT Bereich) tätig und würde durch Neubewertung meiner Stelle ab dem 01.01.2023 in die E11 (Stufe 5; Stufe 6 würde 01.01.2028 erreicht werden) rutschen.
Die Zusage für die E11 (Stufe 5) ist vorhanden. Unabhängig davon, habe ich seit Jahren einen Antrag auf eine Verbeamtung am Laufen.

Dieser Verbeamtung wurde nun zugestimmt. Meine jetzige Stelle wurde nach einer A11 (kein technischer Dienst) bewertet. Dadurch das ich kein Studium vorweisen kann, müsste ich im Jahr 2023 in der A9 mD (Stufe 6)
verbleiben und eine Qualifizierungsmaßnahme (Zusage vorhanden) absolvieren. Ab dem 01.01.2024 wäre ich dann in der A10. Im Jahr 2014 muss anschließend erneut eine Qualifizierungsmaßnahme absolviert werden um in die A11 zu gelangen.
Ab dem 01.01.2025 würde ich dann in die A11 (Stufe 7: Stufe 8 ist im Jahr 2028 erreicht) gelangen.

Was spricht gegen die Verbeamtung (vielleicht von mir unbegründet?):
- höhere PKV Beiträge im hohen Alter und in der Pension; durch späteren Einstieg in die PKV
- bei A11 wäre vermutlich Schluss; Aufstieg in die A12 ist unwahrscheinlich
- Erreichen der Endstufe der A11 erst im hohen Alter
- im Angestelltenverhältnis wäre das Erreichen der E12 Jahren eher drin (keine Garantie, jedoch wahrscheinlicher als ein Aufstieg in die A12)
- höhere Pension (nachteilig wenn die PKV verhältnismäßig hoch ist; trotz einer einer höheren Beihilfe von 70% - welche ich jetzt schon aufgrund der 2 Kinder erhalten würde)

Die PKV wird nach Rücksprache 255€ (monatlich) mit der Krankenversicherung betragen. Meine Frau wird in der gesetzlichen KV verbleiben.

Grüße
Titel: Antw:Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: mrfox am 03.09.2022 11:58
Wie sicher und verbindlich sind den die Zusagen zur Beförderung im Amt? Man hat ja schon Pferde kotzen sehen. Also was ist wenn du Mal länger krank wärest, der Haushalt enger schnüren muss, organisatorische Änderungen... Kurz: Ich würde keine A9 der E11 vorziehen. Dafür wäre mir die Frustrations-Gefahr zu hoch. Und ohne Studium sind die Möglichkeiten eines Dienstherrn-Wechsels vermutlich auch nicht soo rosig.
Titel: Antw:Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: xap am 03.09.2022 12:42
Wieso A9m? Es gilt grundsätzlich das Laufbahnprinzip. Da wäre im mntD die Verbeamtung in A6 der Regelfall. Hat der Dienstherr dargelegt wieso man dich in A9 verbeamten wollte?

Wenn der dargestellte Pfad realistisch ist (woran ich leise Zweifel habe), spräche eigentlich nichts dagegen. Eine Beförderung auf A12 wäre mit einem geeigneten Dienstposten möglich.
Titel: Antw:Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: HalloU2454 am 03.09.2022 17:38
Wie sicher und verbindlich sind den die Zusagen zur Beförderung im Amt? Man hat ja schon Pferde kotzen sehen. Also was ist wenn du Mal länger krank wärest, der Haushalt enger schnüren muss, organisatorische Änderungen... Kurz: Ich würde keine A9 der E11 vorziehen. Dafür wäre mir die Frustrations-Gefahr zu hoch. Und ohne Studium sind die Möglichkeiten eines Dienstherrn-Wechsels vermutlich auch nicht soo rosig.

Die Zusage wurde schriftlich von der zuständigen Stelle mir zugeteilt. Nach ähnlichen Beförderungen innerhalb der Behörde kann man sich auf die Zusagen verlassen. Aber ich weiß was du meinst, war da am Anfang auch leicht skeptisch.
Titel: Antw:Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: HalloU2454 am 03.09.2022 17:53
Wieso A9m? Es gilt grundsätzlich das Laufbahnprinzip. Da wäre im mntD die Verbeamtung in A6 der Regelfall. Hat der Dienstherr dargelegt wieso man dich in A9 verbeamten wollte?

Wenn der dargestellte Pfad realistisch ist (woran ich leise Zweifel habe), spräche eigentlich nichts dagegen. Eine Beförderung auf A12 wäre mit einem geeigneten Dienstposten möglich.

Wenn man den regulären Weg nehmen würde, müsste ich tatsächlich mit der A6mD beginnen. Jedoch wurde ein Antrag beim LPA gestellt. Mit dessen Zustimmung kann man auch in die Endstufe des mD einsteigen. Wurde in der Behörde schon einige Male erfolgreich durchgeführt. Der Aufstieg in die A12 ist zwar theoretisch möglich, jedoch in nächster Zeit sehr unwahrscheinlich. Kopfzerbrechen bereitet mir die PKV. Finanziell scheint es nach einer Nullnummer auszusehen. Für die Verbeamtung müsste zudem noch der eingeschlagene Qualifizierungsweg absolviert werden.
Titel: Antw:Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: PrinzP am 03.09.2022 20:40
A9 Stufe 6 kommt mit verheiratet/2Kinder, Stkl. 3 doch in etwa das gleiche raus wie E11 St. 5. D.h. vorübergehend hätte man die 250-300€ für die PKV weniger.

Endstufe A11 sind jedoch netto ca. 600 € mehr als E11 St. 6 (jeweils Stkl. 3 ohne Kinder, die fallen ja auch irgendwann wieder raus).

Finanziell steht man mit der Verbeamtung insgesamt also sicherlich besser da.

Welches Land bzw. welcher Tarifvertrag gilt denn?
Titel: Antw:Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: HalloU2454 am 04.09.2022 21:26
A9 Stufe 6 kommt mit verheiratet/2Kinder, Stkl. 3 doch in etwa das gleiche raus wie E11 St. 5. D.h. vorübergehend hätte man die 250-300€ für die PKV weniger.

Endstufe A11 sind jedoch netto ca. 600 € mehr als E11 St. 6 (jeweils Stkl. 3 ohne Kinder, die fallen ja auch irgendwann wieder raus).

Finanziell steht man mit der Verbeamtung insgesamt also sicherlich besser da.

Welches Land bzw. welcher Tarifvertrag gilt denn?

Hallo PrinzP, danke für deinen Post. Meine Frau und ich sind jeweils in der Steuerklasse 4 weil wir ca. gleich viel verdienen. Positiv ist hervorzuheben, dass der Dienstherr in RLP die Zeiten im Angestelltenverhältnis als Ruhegehaltsfähige Dienstzeit anrechnet. Würde damit über die 40 Dienstjahre kommen.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: AR76 am 05.09.2022 07:25
Am Anfang hast du eine finanzielle Durststrecke, die sich aber nach den Beförderungen relativiert. Und du hast als Beamter schon noch ein paar Vorteile, wobei die PKV hier das Risiko bleiben wird.

Bei meiner Frau haben wir uns damals dagegen entschieden - die PKV für sie mit 50% war zu teuer.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 05.09.2022 07:41
Irgendwie finde ich es immer wieder sehr befremdlich, dass der Eintritt in den Berufsbeamtentum zu 99,9% rein aus finanziellen Erwägungen diskutiert wird.
Das besondere Dienst und Treueverhältnis ist ja beiderseitig inzwischen für den Ar*h.
Der Beamte ist nur wegen des Geldes Beamter und der Dienstherr alimentiert illegal niedrig und falsch, wird also ebenfalls nicht seiner Rolle gerecht.

Zum Thema:
Ich würde als ITler grundsätzlich nicht Beamter werden wollen (und habe es persönlich stets abgelehnt), da ich in dieser Sparte einfach viel zu viel Spaß habe/hatte mal woanders hineinzugehen und nach Inhalten meine AG wechseln konnte.
Wem aber diese Flexibilität bei der suche/wechsel nach/der Tätigkeiten nicht benötigt, der ist kann diesen Beamten weg natürlich gut gehen.
Es ist auch zu begrüßen, da viel zu viele nicht ausgebildete, "umoperierte" Verwaltungsbeamten meinen IT zu können und IT Beamten Stellen belegen und dabei oftmals halt den Unsinn verzapfen, den wir in D erleben.


Finanzielle ist der Gap Pension vs. Rente+VBL nicht so krass wie es viele meinen, sofern man "lebenslang" in die VBL einzahlt und sollte somit keine Entscheidungsgrundlage sein.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Ytsejam am 05.09.2022 10:57
Als Beamter einer ehemaligen Hasiko-Kommune, wo eine Beförderung vor nicht allzu langer Zeit noch gut und gerne 10 Jahre in Anspruch genommen hat, und angesichts der kommenden Herausforderungen für das Staatssäckel kann ich nur - je nach Arbeitgeber - davor warnen, die Beförderung als planbar und sicher anzusehen.

Wenn man weiterhin den Arbeitsmarkt im Blick hält, wo bei aktuell schon erheblicher Personalnot vor allem im IT-Bereich sich dieser Trend noch verstärkt fortsetzen wird (aber garantiert keine Berücksichtigung im Besoldungsgefüge finden wird), weiß ich nicht ob ich da eine Verbeamtung in Kauf nehmen würde. Schließlich drohen ja neben der höheren Arbeitszeit auch im PKV-Bereich noch erhebliche Gefahren, was die Kostenentwicklung betrifft.

Und dass es in 30 Jahren überhaupt noch eine Pension (in dieser Höhe) geben wird, da würde ich keine 10 € drauf setzen. Die Pensionslasten werden erheblich steigen, und es interessiert den "normalen" Bürger einen feuchten Pups, dass es die öffentliche Hand versäumt hat, Rücklagen zu bilden. Die Bild wird von einigen Fantastillionen Pensionslasten schreiben, und es wird reagiert werden. Und nicht zu Gunsten der Beamten.

Schwere Entscheidung, möchte nicht tauschen. Tendenziell würd ich aber eher in E11 bleiben und am Weiterkommen arbeiten ;-)
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 05.09.2022 11:07
Und nicht zu Gunsten der Beamten.
Was dann das BVerG korrigieren wird.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: xap am 05.09.2022 11:12
Oder die Verfassung geändert. Ist ja nicht, als wäre das nicht möglich.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Ytsejam am 05.09.2022 11:56
Und nicht zu Gunsten der Beamten.
Was dann das BVerG korrigieren wird.

15 Jahre nach dem Ableben des Pensionärs - Wenn es flott geht. ;-)

Es ist wie bei Nobbi Blüm: Die Renten (Pensionen) sind sicher! Über die Höhe hat er nie was gesagt.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: DrStrange am 05.09.2022 14:28
Mal eine Frage: gibts da auch eine Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung?
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Organisator am 05.09.2022 14:42
Mal eine Frage: gibts da auch eine Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung?

Natürlich gibts von der Pension eine gesundheitliche Untersuchung. Sonst wäre man ja ggf. gar nicht pensionsfähig und müsste im Dienst verbleiben!
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 05.09.2022 18:57
Und nicht zu Gunsten der Beamten.
Was dann das BVerG korrigieren wird.

15 Jahre nach dem Ableben des Pensionärs - Wenn es flott geht. ;-)

Es ist wie bei Nobbi Blüm: Die Renten (Pensionen) sind sicher! Über die Höhe hat er nie was gesagt.
Ich denke es wird zukünftig schneller gehen, da ja viele Rahmen erst neulich vom Gericht fixiert wurde.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: HalloU2454 am 05.09.2022 20:47
Am Anfang hast du eine finanzielle Durststrecke, die sich aber nach den Beförderungen relativiert. Und du hast als Beamter schon noch ein paar Vorteile, wobei die PKV hier das Risiko bleiben wird.

Bei meiner Frau haben wir uns damals dagegen entschieden - die PKV für sie mit 50% war zu teuer.

Da die Entwicklungen der PKV Beträge leider nur eine Richtung (nach oben) kennen, kann ich mir aktuell leider nicht ausmalen wo ich mich in 20 Jahren oder mehr beitragstechnisch befinden würde. Aufgrund dieser Ausgangslage ist es etwas schwierig eine Gegenüberstellungsrechnung aufzustellen. Wenn ich mich für die Verbeamtung entscheiden würde, würde ich mit den aktuellen monatlichen 255€ PKV (aktuell 70% Beihilfe aufgrund der 2 Kinder) noch gut fahren.

Als Pensionär hätte ich auch 70% Beihilfe, sodass sich beitragstechnisch der PKV-Beitrag nicht reduzieren würde. Oder gibt es als Pensionär weitere Entlastungen zur PKV?  Mir ist schon bewusst, dass die Löhne/Besoldungen bis zur Pension steigen werden. Jedoch habe ich die Vermutung, dass die PKV prozentual/anteilmäßig stärker steigen könnte. Ich würde es befürworten, wenn das Hamburger Krankenkassenmodell (Beihilfe GKV für Beamte) auf alle Bundesländer übertragen würde.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: HalloU2454 am 05.09.2022 21:31
Irgendwie finde ich es immer wieder sehr befremdlich, dass der Eintritt in den Berufsbeamtentum zu 99,9% rein aus finanziellen Erwägungen diskutiert wird.
Das besondere Dienst und Treueverhältnis ist ja beiderseitig inzwischen für den Ar*h.
Der Beamte ist nur wegen des Geldes Beamter und der Dienstherr alimentiert illegal niedrig und falsch, wird also ebenfalls nicht seiner Rolle gerecht.

Zum Thema:
Ich würde als ITler grundsätzlich nicht Beamter werden wollen (und habe es persönlich stets abgelehnt), da ich in dieser Sparte einfach viel zu viel Spaß habe/hatte mal woanders hineinzugehen und nach Inhalten meine AG wechseln konnte.
Wem aber diese Flexibilität bei der suche/wechsel nach/der Tätigkeiten nicht benötigt, der ist kann diesen Beamten weg natürlich gut gehen.
Es ist auch zu begrüßen, da viel zu viele nicht ausgebildete, "umoperierte" erwaltungsbeamten meinen IT zu können und IT Beamten Stellen belegen und dabei oftmals halt den Unsinn verzapfen, den wir in D erleben.


Finanzielle ist der Gap Pension vs. Rente+VBL nicht so krass wie es viele meinen, sofern man "lebenslang" in die VBL einzahlt und sollte somit keine Entscheidungsgrundlage sein.

Danke für deinen Post:
Weißt du ungefähr wie groß der Gap aktuell zwischen Pension vs. Rente+VBL ist? Vorausgesetzt bei gleicher Ausgangslage (gleiche Dienstzeit, konstante Einzahlung VBL ohne Unterbrechungen etc.)
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 05.09.2022 21:39
Irgendwie finde ich es immer wieder sehr befremdlich, dass der Eintritt in den Berufsbeamtentum zu 99,9% rein aus finanziellen Erwägungen diskutiert wird.
Das besondere Dienst und Treueverhältnis ist ja beiderseitig inzwischen für den Ar*h.
Der Beamte ist nur wegen des Geldes Beamter und der Dienstherr alimentiert illegal niedrig und falsch, wird also ebenfalls nicht seiner Rolle gerecht.

Zum Thema:
Ich würde als ITler grundsätzlich nicht Beamter werden wollen (und habe es persönlich stets abgelehnt), da ich in dieser Sparte einfach viel zu viel Spaß habe/hatte mal woanders hineinzugehen und nach Inhalten meine AG wechseln konnte.
Wem aber diese Flexibilität bei der suche/wechsel nach/der Tätigkeiten nicht benötigt, der ist kann diesen Beamten weg natürlich gut gehen.
Es ist auch zu begrüßen, da viel zu viele nicht ausgebildete, "umoperierte" erwaltungsbeamten meinen IT zu können und IT Beamten Stellen belegen und dabei oftmals halt den Unsinn verzapfen, den wir in D erleben.


Finanzielle ist der Gap Pension vs. Rente+VBL nicht so krass wie es viele meinen, sofern man "lebenslang" in die VBL einzahlt und sollte somit keine Entscheidungsgrundlage sein.

Danke für deinen Post:
Weißt du ungefähr wie groß der Gap aktuell zwischen Pension vs. Rente+VBL ist? Vorausgesetzt bei gleicher Ausgangslage (gleiche Dienstzeit, konstante Einzahlung VBL ohne Unterbrechungen etc.)
Grob geschätzt 5%. bei Ausbildung und dann Einzahler, kann aber anders aussehen, wenn man vorher studiert hat und dann im öD landet.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: clarion am 05.09.2022 21:43
Der GAP VBL+Rente ist nur dann nicht groß, wenn man früh und ununterbrochen als Ingenieur im ÖD gearbeitet hat.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: DrStrange am 06.09.2022 09:36
Mal eine Frage: gibts da auch eine Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung?

Natürlich gibts von der Pension eine gesundheitliche Untersuchung. Sonst wäre man ja ggf. gar nicht pensionsfähig und müsste im Dienst verbleiben!

? Die Frage bezog sich auf den Zeitpunkt der Verbeamtung des TS nicht auf die Pension.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Organisator am 06.09.2022 09:59
Mal eine Frage: gibts da auch eine Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung?

Natürlich gibts von der Pension eine gesundheitliche Untersuchung. Sonst wäre man ja ggf. gar nicht pensionsfähig und müsste im Dienst verbleiben!

? Die Frage bezog sich auf den Zeitpunkt der Verbeamtung des TS nicht auf die Pension.

Dann hätte ich dir ähnlich ernsthaft geantwortet.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: DrStrange am 06.09.2022 12:44
Mal eine Frage: gibts da auch eine Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung?

Natürlich gibts von der Pension eine gesundheitliche Untersuchung. Sonst wäre man ja ggf. gar nicht pensionsfähig und müsste im Dienst verbleiben!



? Die Frage bezog sich auf den Zeitpunkt der Verbeamtung des TS nicht auf die Pension.

Dann hätte ich dir ähnlich ernsthaft geantwortet.

Also ja oder nein? Ist das denn so schwer?
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Organisator am 06.09.2022 13:03
Also ja oder nein? Ist das denn so schwer?

Sorry, aber ich hielt es für Allgemeinwissen, dass vor einer Verbeamtung eine amtsärztliche Untersuchung erfolgt. Also "ja".
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: HalloU2454 am 09.09.2022 09:10
Am Anfang hast du eine finanzielle Durststrecke, die sich aber nach den Beförderungen relativiert. Und du hast als Beamter schon noch ein paar Vorteile, wobei die PKV hier das Risiko bleiben wird.

Bei meiner Frau haben wir uns damals dagegen entschieden - die PKV für sie mit 50% war zu teuer.

Da die Entwicklungen der PKV Beträge leider nur eine Richtung (nach oben) kennen, kann ich mir aktuell leider nicht ausmalen wo ich mich in 20 Jahren oder mehr beitragstechnisch befinden würde. Aufgrund dieser Ausgangslage ist es etwas schwierig eine Gegenüberstellungsrechnung aufzustellen. Wenn ich mich für die Verbeamtung entscheiden würde, würde ich mit den aktuellen monatlichen 255€ PKV (aktuell 70% Beihilfe aufgrund der 2 Kinder) noch gut fahren.

Als Pensionär hätte ich auch 70% Beihilfe, sodass sich beitragstechnisch der PKV-Beitrag nicht reduzieren würde. Oder gibt es als Pensionär weitere Entlastungen zur PKV?  Mir ist schon bewusst, dass die Löhne/Besoldungen bis zur Pension steigen werden. Jedoch habe ich die Vermutung, dass die PKV prozentual/anteilmäßig stärker steigen könnte. Ich würde es befürworten, wenn das Hamburger Krankenkassenmodell (Beihilfe GKV für Beamte) auf alle Bundesländer übertragen würde.

Gibt es bei Pensionseintritt bzw. ab einem bestimmten Alter weitere Beihilfen (70% Beihilfe ausgenommen)?? Konnte hierzu nichts finden.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 09.09.2022 17:45
Der GAP VBL+Rente ist nur dann nicht groß, wenn man früh und ununterbrochen als Ingenieur im ÖD gearbeitet hat.

Ich hatte hier doch vor Kurzem mal eine Rechnung dazu geschrieben. Kurzzusammenfassung nach 45 Arbeits-/Dienstjahren mit Lohnanpassungen auf Höhe der Inflation:

*) Pension: 71,x% des letzten Bruttos

*) gesetzl. Rente: ca. 47-49% des letzten Bruttos
*) VBL: 12% (bei Inflationsrate von 3%/Jahr) bis 20% (bei Inflationsrate von 1%/Jahr) vom letzten Brutto
---
*) Summe GRV+VBL: ca. 63% des letzten Bruttolohns (beim mittleren Szenario von 2% Inflation pro Jahr) +- 6%

Das Szenario sieht jedoch vor, dass keine Gehaltssteigerungen o.Ä. außerhalb der Inflation vorliegen. Dass man also als Beschäftigter nicht in der Endstufe anfängt und ggf. später auch höhergruppiert wird, verschlechtert hier die Bilanz auf der Angestellten-Seite. Umgkehrt scheint aber, wenn ich das richtig verstanden habe, die VBL-Rentenzahlung steuerlich begünstigt zu werden, da sie nicht voll zu versteuern ist. Anders herum fällt aber bei gesetzlicher Pflegeversicherung z.B. der volle Beitragssatz an, ähnlich wie zur GKV, wobei hier zumindest ein gewisser Freibetrag gewährt wird.

Was also diese Vergleiche der Brutto-Renten-/Pensions-Bezüge dann netto bedeutet, kann ich nicht sagen.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: BüroLurchNRW am 12.09.2022 15:48
@HalloU2454:  Hast du denn eine konkrete Zusage einer PKV mit einem guten Angebot was die Leistung angeht. Es erscheint mir recht günstig für dein Alter (auch bei 30%). Aktuell sind ja die Anwärter alle fertig geworden und haben nun die netten Beiträge der PKV mitgeteilt...ein paar wenige haben 300€ Beitrag, die meisten aber eher ca. 350€ und die sind ja alle gerade mal 20/21 Jahre alt.
Die meisten zahlen mehr als unsereins  :o

Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Fakon am 12.09.2022 16:24
Die VBL-Rente und die gRV sind zusammen, wenn man zeitig genug anfängt einzuzahlen gleichwertig zur Pension. Der große Vorteil der Pension ist wirklich dass nur das letzte Jahr ordentlich geglotzt werden muss, du kannst 40 Jahre davor Sabbatical machen, trotzdem bekommst du die volle Pension. Das bei der gRV und VBL leider nicht so, da musst du 40 Jahre ordentlich einzahlen..

Es ist ja sogar oft so, dass Beamte dann im letzten Jahr vor der Pension nochmal hoch befördert werden damit die Pension steigt, ein Unding! (es ist wirklich kein Einzelfall)

Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Bastel am 12.09.2022 18:31
So ziemlich alles in deinem Post ist falsch. Weder kommt man mit der VBL+gRV auf das Niveau der Pension (theoretisch kann man in die Nähe kommen), noch reicht es im letzten Jahr vor der Pension befördert zu werden. Es gibt Länder, da muss man mindestens 2 Jahre das Amt begleiten.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 12.09.2022 18:56
Es ist ja sogar oft so, dass Beamte dann im letzten Jahr vor der Pension nochmal hoch befördert werden damit die Pension steigt, ein Unding! (es ist wirklich kein Einzelfall)
Die meisten Fälle die ich kenne, sind welche, da sind die Leute 10 Jahre als A12er auf nen A13er Posten und bekommen dann kurz vor knapp die fällige Beförderung.

Bei einigen A16er/B Posten, da ist es aber in der Tat nicht selten so, dass die dann 5 Jahre vor Pension, noch einen höheren Job angetragen bekommt, denn dann auch machen und relativ zügig befördert werden, die jüngeren haben da halt keine "Chance" den Posten zu ergattern.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Fakon am 12.09.2022 19:10
So ziemlich alles in deinem Post ist falsch. Weder kommt man mit der VBL+gRV auf das Niveau der Pension (theoretisch kann man in die Nähe kommen), noch reicht es im letzten Jahr vor der Pension befördert zu werden. Es gibt Länder, da muss man mindestens 2 Jahre das Amt begleiten.

Hm, dann bin ich wohl eine Ausnahme. Ich habe weit über 1000€ VBL Rente, und gRV ca. 2000€ .. Prognose bisher. Es ist auch fraglich wenn die ganzen Boomer Beamten in Rente gehen, ob da die 7x% Pension gehalten werden kann, ich vermute mal nicht...

Ja dann wird halt 2 Jahre vorher befördert, da finden sich immer Wege an entsprechend großen Behörden...
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 12.09.2022 19:23
So ziemlich alles in deinem Post ist falsch. Weder kommt man mit der VBL+gRV auf das Niveau der Pension (theoretisch kann man in die Nähe kommen), noch reicht es im letzten Jahr vor der Pension befördert zu werden. Es gibt Länder, da muss man mindestens 2 Jahre das Amt begleiten.

Hm, dann bin ich wohl eine Ausnahme. Ich habe weit über 1000€ VBL Rente, und gRV ca. 2000€ .. Prognose bisher. Es ist auch fraglich wenn die ganzen Boomer Beamten in Rente gehen, ob da die 7x% Pension gehalten werden kann, ich vermute mal nicht...
Welche EG biste denn und seit wann zahlste ein?
Wer extern seine Ausbildung oder Studium macht, der kann so auf 5-10% weniger als vergleichbare Pension spekulieren.
Wer mit 18 schon öD ist und durchgängig dabei bleibt, da kann es in der Tat die Pensionshöhe erreichen.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: armdran am 12.09.2022 22:48
Hallo,
ich stand vor ein paar Monaten vor der selben Fragestellung allerdings mit anderen Vorausetzungen. Da ich den Schritt gegangen bin, helfen dir vielleicht folgende Infos:
Zitat
Ich bin aktuell (37 Jahre, verheiratet, 2 Kinder) im gD E10 (IT Bereich) tätig und würde durch Neubewertung meiner Stelle ab dem 01.01.2023 in die E11 Stufe 5
E11 Stufe 5 bedeutet 15 Jahre bzw 180 Monate anrechenbare Dienstzeit. Da du keinen klassischen Vorbereitungsdienst durchlaufen hast, werden davon 2.5 Jahre (30 Monate) abgezogen. Sofern keine weiteren anrechenbaren Zeiten, wie z.B.Wehrdienst dazu kommen, stehen für die Stufenberechnung 150 Monate zur Verfügung. Also 12 Jahre und 6 Monate.

Gemäß
https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/nw/stufen.html ergeben dann die 12 Jahre die von dir erwähnte Stufe 6.

Soweit so klar...
Da aber in der Stufe 9 die kleinste Einstiegstufe inzwischen die Stufe 3 ist, musst du auch erst ab dieser rechnen. Dann bist du in Stufe 7 (dafür sind 10 Jahre (120 Monate) weg) und stehst kurz vor der Stufe 8, welche du dann 6 Monate später bekommst.

Das die Stufenberechnung erst ab Stufe 3 beginnt, war meiner Personalerin nicht klar und ich musste sehr wehemend darauf hinweisen. Letztlich hat sie es aber eingesehen. :-)

Bei einer Höhergruppierung als Beamter behälst du im übrigen die bisher gesamten Zeiten und Stufen alle bei. Wirst du z.B. in die A10 befördert, läuft die Zeit bis zum nächsten Stufenanstieg einfach weiter. Auch wird man nicht zurückgestuft. Das ist deutlich besser als im TV-L.

Sofern du in NRW verbeamtet wirst (wie es in anderen Bundesländer ist, weiss ich nicht), ist auch das hier interessant:
Rückwirkende Erhöhung des Familienzuschlags ab dem zweiten Kind:
https://oeffentlicher-dienst.info/g/nw-anpg-kinder

Verheiratet mit zwei Kindern heißt Familienzuschlag der Stufe 3. Dieser sollte sich ab kommenden Jahr je nach Mietstufe deines Wohnortes noch mal deutlich erhöhen. Das können grob gerne 300€ pro Monat sein.

Was kann ich dir noch mitgeben:

So, ich hoffe das ein oder andere ist hilfreich.













Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Matze1986 am 13.09.2022 08:17
Da aber in der Stufe 9 die kleinste Einstiegstufe inzwischen die Stufe 3 ist, musst du auch erst ab dieser rechnen. Dann bist du in Stufe 7 (dafür sind 10 Jahre (120 Monate) weg) und stehst kurz vor der Stufe 8, welche du dann 6 Monate später bekommst.

Wo haben Sie denn diese Info her?
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Bastel am 13.09.2022 09:29
So ziemlich alles in deinem Post ist falsch. Weder kommt man mit der VBL+gRV auf das Niveau der Pension (theoretisch kann man in die Nähe kommen), noch reicht es im letzten Jahr vor der Pension befördert zu werden. Es gibt Länder, da muss man mindestens 2 Jahre das Amt begleiten.

Hm, dann bin ich wohl eine Ausnahme. Ich habe weit über 1000€ VBL Rente, und gRV ca. 2000€ .. Prognose bisher. Es ist auch fraglich wenn die ganzen Boomer Beamten in Rente gehen, ob da die 7x% Pension gehalten werden kann, ich vermute mal nicht...

Ja dann wird halt 2 Jahre vorher befördert, da finden sich immer Wege an entsprechend großen Behörden...

Für 1000€ VBL mit 67, muss ein heute 25 Jähriger im Schnitt 55k im Jahr bekommen. Dafür braucht man wohl locker die E11. Analog bekommt ein A11 Beamter maximal 3400€ Pension, ein A10er immerhin noch 3090 (alle Bund).
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 13.09.2022 21:05
Weder kommt man mit der VBL+gRV auf das Niveau der Pension (theoretisch kann man in die Nähe kommen),
Hm, dann bin ich wohl eine Ausnahme. Ich habe weit über 1000€ VBL Rente, und gRV ca. 2000€ .. Prognose bisher.

Die VBL-Renten-Höhe bezieht sich auf einen Auszahlungsbeginn ab wann? Also, wie stark muss dieser Absolut-Betrag abgezinst werden, um mit den noch steigenden Renten- und Pensions-Höhen vergleichbar zu werden?

Hier werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen. Ein bisher bestehender Anspruch über 1000€ VBL-Rente bleibt in der Höhe unveränderlich, egal wie stark der Geldbetrag in der Zukunft durch Inflation noch entwertet wird, während auch zukünftig Renten und Pensionen zumindest näherungsweise mit der Inflationsrate angehoben werden...
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 13.09.2022 21:12
Weder kommt man mit der VBL+gRV auf das Niveau der Pension (theoretisch kann man in die Nähe kommen),
Hm, dann bin ich wohl eine Ausnahme. Ich habe weit über 1000€ VBL Rente, und gRV ca. 2000€ .. Prognose bisher.

Die VBL-Renten-Höhe bezieht sich auf einen Auszahlungsbeginn ab wann? Also, wie stark muss dieser Absolut-Betrag abgezinst werden, um mit den noch steigenden Renten- und Pensions-Höhen vergleichbar zu werden?

Hier werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen. Ein bisher bestehender Anspruch über 1000€ VBL-Rente bleibt in der Höhe unveränderlich, egal wie stark der Geldbetrag in der Zukunft durch Inflation noch entwertet wird, während auch zukünftig Renten und Pensionen zumindest näherungsweise mit der Inflationsrate angehoben werden...
Solange Fakon, einfach diese nicht nachvollziehbare Behauptung hinschreibt ist sie für mich
entweder eine Schutzbehauptung,
falsche Interpretation irgendwelcher Zahlen,
die Seltene Konstellation: Lehre öD und immer öD, schnell EG11+ seit Ende Lehre und somit 50 Jahre Einzahler Exoten Geschichte.
Die aber trotzdem evtl. weniger als Pension wäre, da der Pensionär einfach x Jahre früher seine (Teil)Freizeit genießen kann
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: armdran am 14.09.2022 17:12
Da aber in der Stufe 9 die kleinste Einstiegstufe inzwischen die Stufe 3 ist, musst du auch erst ab dieser rechnen. Dann bist du in Stufe 7 (dafür sind 10 Jahre (120 Monate) weg) und stehst kurz vor der Stufe 8, welche du dann 6 Monate später bekommst.

Wo haben Sie denn diese Info her?

Die habe ich von hier:
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=63520160805093234355
und dort dann die Anlage 06 bis 08

Dort stehen die Erfahrungsstufen mit Gültigkeit ab 1.1.2022. Somit fängt der Spass in der A10 mit Stufe 3 an.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: Icke am 14.09.2022 17:53

*) gesetzl. Rente: ca. 47-49% des letzten Bruttos


Das stimmt nicht, die gesetzliche Rente wird nicht aufgrund des letzten Bruttogehalts berechnet, sondern "resultiert aus Ihrem gesamten Versicherungsleben" (Zitat DRV-FAQ).
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 14.09.2022 18:45
Der GAP VBL+Rente ist nur dann nicht groß, wenn man früh und ununterbrochen als Ingenieur im ÖD gearbeitet hat.

Ich hatte hier doch vor Kurzem mal eine Rechnung dazu geschrieben. Kurzzusammenfassung nach 45 Arbeits-/Dienstjahren mit Lohnanpassungen auf Höhe der Inflation:

*) Pension: 71,x% des letzten Bruttos

*) gesetzl. Rente: ca. 47-49% des letzten Bruttos
Habe mal bei meinem Bruder (im Kern so immer EG13er als WiMi, hat jetzt 30 jahre eingezahlt und dürfte noch 12 Jahre vor sich haben) den Rentenbescheid mir angeschaut:
Da steht:
2.266,77 € bei gleicher Einzahlung
2.580,00 € (1% Rentensteigerung)    
2.930,00 €  (2%)

Brutto EG13 ~5900
Netto ~3400

Weiß jemand was da dann als Netto Rente raus kommt? Netto Rente?
Und was Netto Pension raus kommt, die müssen doch voll versteuern oder?.
(Den scheiß auf Brutto, netto ist das Konto gefüllt)
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 14.09.2022 22:05

*) gesetzl. Rente: ca. 47-49% des letzten Bruttos


Das stimmt nicht, die gesetzliche Rente wird nicht aufgrund des letzten Bruttogehalts berechnet, sondern "resultiert aus Ihrem gesamten Versicherungsleben" (Zitat DRV-FAQ).

Ach ne... Und nun lies noch einmal nach, was es mit dem Begriff des Eck-Rentners und des Renten-Niveaus auf sich hat. Und wenn du damit durch bist, verstehst du die obige Rechnung.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 14.09.2022 22:23
Habe mal bei meinem Bruder (im Kern so immer EG13er als WiMi, hat jetzt 30 jahre eingezahlt und dürfte noch 12 Jahre vor sich haben) den Rentenbescheid mir angeschaut:
Da steht:
2.266,77 € bei gleicher Einzahlung
2.580,00 € (1% Rentensteigerung)    
2.930,00 €  (2%)

Brutto EG13 ~5900
Netto ~3400

Weiß jemand was da dann als Netto Rente raus kommt? Netto Rente?
Und was Netto Pension raus kommt, die müssen doch voll versteuern oder?.
(Den scheiß auf Brutto, netto ist das Konto gefüllt)

Naja, die zukünftige Entwicklung von Einkommensteuer- und Sozialversicherungssätzen vorhersagen zu wollen, ist doch schon recht viel Glaskugel-Leserei.

Wenn man vom Status Quo ausgeht und annimmt, dass sich die Einkommensteuer so entwickelt wie die Inflation (aka "keine kalte Progression"), so wird bei einem Jahres-Brutto von 12*2,27k€ für einen Alleinstehenden ohne weitere steuerlich geltend gemachten Abzüge ein Durchschnittssteuersatz von ca. 15% fällig. Hinzu kämen 7% AN-Anteil für die GKV und ca. 1,5% für die Plegeversicherung. Insgesamt gibt es also Abzüge von ca. 20-25%, je nach genauer Höhe der Brutto-Rente. (Hierbei habe ich aber die volle Versteuerung der Rente angenommen. Das soll zwar Stand jetzt erst ab 2040 greifen. Bis dahin wird der steuerfreie rentenanteil aber immer weiter abgeschmolzen, sodass davon in 12 Jahren auch nicht mehr so viel übrig sein sollte, als dass ich die Rechnung damit verkomplizieren wollte.

Schlussendlich läge man, setzt man weiterhin Lohn- und Rentensteigerungen auf Inflationsniveau voraus, bei einer Netto-Rente mit der gleichen Kaufkraft wie derzeit ca. 2,27k* (0,75 bis 0,8), also ca. 1,7k bis 1,8k; oder etwa 50% bis 53% vom derzeitigen Netto-Gehalt.

(Hinweis: Oben hatte ich eine Brutto-Rechnung aufgemacht. Durch den progressiven Verlauf der Einkommensteuer  gilt beim Vergleich von Brutto-Rente zu Brutto-Lohn und Netto-Rente zu Netto-Lohn, dass das zweitgenannte Verhältnis leicht besser ist, eben weil der Durchschnittssteuersatz auf die geringere Brutto-Rente niedriger ist als beim Brutto-Lohn, also weniger Abzüge vorliegen.)

Die Höhe der Netto-Pension für A13 nach Abzug von PKV sollte aber eher jemand ausrechnen, der davon mehr versteht, insbesondere, was die Beihilfe-Höhe für Pensionäre angeht...
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 14.09.2022 22:26

*) gesetzl. Rente: ca. 47-49% des letzten Bruttos


Das stimmt nicht, die gesetzliche Rente wird nicht aufgrund des letzten Bruttogehalts berechnet, sondern "resultiert aus Ihrem gesamten Versicherungsleben" (Zitat DRV-FAQ).

Ach ne... Und nun lies noch einmal nach, was es mit dem Begriff des Eck-Rentners und des Renten-Niveaus auf sich hat. Und wenn du damit durch bist, verstehst du die obige Rechnung.
Und der Eckpensionär bekommt
*) Pension: 71,x% des letzten Bruttos

Oder einfach nur die meisten Pensionäre?

Wenn man Pensionäre und Rentner miteinander vergleicht, dann sollte man vergleichbare Gruppen nehmen.
Also Gesamtheit der Rentner und Gesamtheit der Pensionäre (was ein Schwachsinnsvergleich wäre, aber nun denn)
und dann kommt man nicht auf 71,x% des letzten Bruttos bei den Pensionären.

Es ist aber so, dass "Studierte" wegen späten eintritt in öD (so mit 25) natürlich eine geringere Rente haben und gegenüber den Pensionären abfallen. Jeweils 40-45 Jahre Einzahler,
während Menschen die eine Lehre (im öD) gemacht haben, da schon wesentlich besser im Vergleich stehen.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 14.09.2022 22:35
Es ist aber so, dass "Studierte" wegen späten eintritt in öD (so mit 25) natürlich eine geringere Rente haben und gegenüber den Pensionären abfallen. Jeweils 40-45 Jahre Einzahler,
während Menschen die eine Lehre (im öD) gemacht haben, da schon wesentlich besser im Vergleich stehen.

Ich bin in meiner Modellrechnung von 45 Arbeits- bzw. Dienstjahren und Lohnsteigerungen auf Inflationsniveau ausgegangen. Die absolute Höhe des Verdiensts ist dann dabei egal. Das Szenario besagt aber, dass der berechnete AN von Beginn an in der Enfstufe seiner EG, die er am Ende seines Berufslebens erreicht hat, war. Da das offenbar nicht der Realität entspricht, sind die Zahlen für die AN-Seite noch entsprechend abzuwerten. (Allerdings ist man -- von Höherstufungen einmal abgesehen -- auch die längste Zeit des Berufslebens -- sofern man es ausschließlich im öD absolviert -- in der Endstufe, d.h., so groß ist der dadurch gemachte Fehler nicht.) Die Lücke zwischen Rente und Pension ist also tatsächlich größer als die entsprechend des Szenarios ermittelten Zahlenwerte. (Wenn auch wohl nicht viel.)
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 14.09.2022 22:36

Naja, die zukünftige Entwicklung von Einkommensteuer- und Sozialversicherungssätzen vorhersagen zu wollen, ist doch schon recht viel Glaskugel-Leserei.
Fein, dann ist das Thema damit beendet, weil wir auch die Pensionshöhe somit nicht erkugeln können....
 8)
Zitat
Wenn man vom Status Quo ausgeht und annimmt, dass sich die Einkommensteuer so entwickelt wie die Inflation (aka "keine kalte Progression"), so wird bei einem Jahres-Brutto von 12*2,27k€ für einen Alleinstehenden ohne weitere steuerlich geltend gemachten Abzüge ein Durchschnittssteuersatz von ca. 15% fällig.

 Hinzu kämen 7% AN-Anteil für die GKV und ca. 1,5% für die Plegeversicherung. Insgesamt gibt es also Abzüge von ca. 20-25%, je nach genauer Höhe der Brutto-Rente. (Hierbei habe ich aber die volle Versteuerung der Rente angenommen. Das soll zwar Stand jetzt erst ab 2040 greifen.
Sind wohl 5% Rentenfreibetrag wenn man in 12 Jahren in Rente geht. wenn ich es richtig erinnere...
Zitat
Bis dahin wird der steuerfreie rentenanteil aber immer weiter abgeschmolzen, sodass davon in 12 Jahren auch nicht mehr so viel übrig sein sollte, als dass ich die Rechnung damit verkomplizieren wollte.

Schlussendlich läge man, setzt man weiterhin Lohn- und Rentensteigerungen auf Inflationsniveau voraus, bei einer Netto-Rente mit der gleichen Kaufkraft wie derzeit ca. 2,27k* (0,75 bis 0,8), also ca. 1,7k bis 1,8k; oder etwa 50% bis 53% vom derzeitigen Netto-Gehalt.

(Hinweis: Oben hatte ich eine Brutto-Rechnung aufgemacht. Durch den progressiven Verlauf der Einkommensteuer  gilt beim Vergleich von Brutto-Rente zu Brutto-Lohn und Netto-Rente zu Netto-Lohn, dass das zweitgenannte Verhältnis leicht besser ist, eben weil der Durchschnittssteuersatz auf die geringere Brutto-Rente niedriger ist als beim Brutto-Lohn, also weniger Abzüge vorliegen.)

Die Höhe der Netto-Pension für A13 nach Abzug von PKV sollte aber eher jemand ausrechnen, der davon mehr versteht, insbesondere, was die Beihilfe-Höhe für Pensionäre angeht...
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 14.09.2022 22:45

Naja, die zukünftige Entwicklung von Einkommensteuer- und Sozialversicherungssätzen vorhersagen zu wollen, ist doch schon recht viel Glaskugel-Leserei.
Fein, dann ist das Thema damit beendet, weil wir auch die Pensionshöhe somit nicht erkugeln können....
 8)

Wir können seriös wohl immer nur den Status Quo der rechtlichen Regelungen und deren Auswirkungen betrachten. Machen wir hier ja auch.

Zitat
Sind wohl 5% Rentenfreibetrag wenn man in 12 Jahren in Rente geht. wenn ich es richtig erinnere...

Ok, dann fallen also auf 5% der Brutto-Rente die ca. 15% Einkommensteuer von oben nicht an, was also zu geringeren Abzügen von ca. 0.75 Prozent-Punkten der Brutto-Rente oder ca. 1%-Punkt der Netto-Rente bzw. ca. 0.5-Prozent-Punkte des Netto-Lohns führt. Das geht also im Rundungsfehler der oben genannten Spanne der Netto-Rente in Höhe von ca. 50 bis 53% des Netto-Lohns unter; bzw. verschiebt sich diese Spanne mit gutmütiger Rundung auf nun ca. 51 bis 54% des letzten Netto-Lohns.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 06:43
Wobei da ja noch nicht das Letzte Wort gesprochen ist, wg. Doppelbesteuerung und ausstehende Urteile.
btw vbl bekommt er wohl so um die 700€ (also 20% letztes Netto)
hat aber nicht durchgängig eingezahlt, so ca nem drittel seiner Arbeitszeit war er nur angelehnt am tv und ohne vbl unterwegs.
Wenn man da die fehlende dynamisierung ignoriert und das er noch ne Dekade einzahlt ist er dann so bei 70-75% letztes Netto
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 15.09.2022 10:25
Achtung, die 700€ VBL sind ein Absolut-Betrag, der erst am Auszahlungs-Datum greift. Gehen wir von 2% Inflation pro Jahr aus (was ja die EZB-Zielmarke ist), dann haben die dann eine Kaufkraft wie heute ca. 550€. Und da wir auch oben mit der heutigen Kaufkraft gerechnet haben, wäre dieser Wert zu GRV zu addieren, um eine relevante Einschätzung zu erhalten.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 15:26
Achtung, die 700€ VBL sind ein Absolut-Betrag, der erst am Auszahlungs-Datum greift. Gehen wir von 2% Inflation pro Jahr aus (was ja die EZB-Zielmarke ist), dann haben die dann eine Kaufkraft wie heute ca. 550€. Und da wir auch oben mit der heutigen Kaufkraft gerechnet haben, wäre dieser Wert zu GRV zu addieren, um eine relevante Einschätzung zu erhalten.
Ja, sicher, habe halt die Glaskugel wieviel es bei ihm werden wird und was es dann wert sein wird mal außer acht gelassen und nur das hier und jetzt betrachtet.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 15.09.2022 18:57
Ohne Inflation mag die Zusatzversorgung durch die VBL tatsächlich den Abstand zwischen Rente und Pension auffangen. Je höher aber die Inflationsrate ist, desto stärker werden früher im Erwerbsleben erwirtschaftete Ansprüche der VBL-Rente (in ihrer derzeitigen Form und Berechnungsweise) entwertet und desto höher wird der Abstand zur Beamten-Pension.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 19:19
Richtig, entscheidend ist ja zunächst die Vergleichssituation zum Zeitpunkt des Pension/Renteneintritts.
Wie es dann 10 Jahre später aussieht…..
hängt von der Lohnentwicklung und damit Rentensteigerung
Pensionssteigerung und Inflationsrate ab.
Also alles spekulativ.
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: cyrix42 am 15.09.2022 20:00
Jaein. Dass es eine Inflationsrate >0 geben wird, ist recht wahrscheinlich. Allein schon, weil sämtliche Geldpolitik versucht, eine langandauernde Deflations-Phase zu verhindern.

Dies bedeutet, dass man relativ klar sagen kann, dass man bei gleichem Brutto-Verdienst als Angestellter im öffentlichen Dienst am Ende des Berufslebens bei der derzeitigen Regelung ziemlich sicher einen geringeren Anspruch aus Rente + VBL erzielt als ein Beamter durch seine Pension.

Die Struktur der VBL bis zu ihrer Reform hätte dieses Manko nicht gehabt, eben weil man die gesetzliche Rente bis auf jenen Prozentsatz der Pensionen aufgefüllt hatte. Das aktuelle Berechnungsverfahren dagegen ist anfällig für die Entwertung der im früheren Berufsleben erwirtschafteten Ansprüche. (Umgekehrt würde man in einer deflationären Situation vom derzeitigen Berechnungsverfahren profitieren, weil die Kaufkraft der früher erwirtschafteten VBL-Punkte ja mit der Zeit zunehmen würde. Da aber in einer solchen Situation die Wirtschaft den Bach runter geht, darf man davon ausgehen, dass dann die nächste VBL-Reform nicht lang dauern würde...)
Titel: Antw:[Allg] Verbeamtung noch lohnenswert?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2022 20:24
Jaein. Dass es eine Inflationsrate >0 geben wird, ist recht wahrscheinlich. Allein schon, weil sämtliche Geldpolitik versucht, eine langandauernde Deflations-Phase zu verhindern.

Dies bedeutet, dass man relativ klar sagen kann, dass man bei gleichem Brutto-Verdienst als Angestellter im öffentlichen Dienst am Ende des Berufslebens bei der derzeitigen Regelung ziemlich sicher einen geringeren Anspruch aus Rente + VBL erzielt als ein Beamter durch seine Pension.
Ja, das bestreitet glaube ich auch keiner.
Könnte hier und da ein paar langjährige öD Lehrlinge geben, die da gleich aufliegen, aber gehört wohl ins Reich der Ausnahmen die die Regel bestätigen.

Das was wohl im öD nicht stimmt, ist dass der Netto GAP anfangs so gigantisch ist.
(Beamten bekommen 71% der Angestellte nur 45% so wird es ja gerne in der Presse tituliert)
5-10% sind es sicher, bei Studierte wohl  Richtung 10-15%

Zitat
Die Struktur der VBL bis zu ihrer Reform hätte dieses Manko nicht gehabt, eben weil man die gesetzliche Rente bis auf jenen Prozentsatz der Pensionen aufgefüllt hatte. Das aktuelle Berechnungsverfahren dagegen ist anfällig für die Entwertung der im früheren Berufsleben erwirtschafteten Ansprüche. (Umgekehrt würde man in einer deflationären Situation vom derzeitigen Berechnungsverfahren profitieren, weil die Kaufkraft der früher erwirtschafteten VBL-Punkte ja mit der Zeit zunehmen würde. Da aber in einer solchen Situation die Wirtschaft den Bach runter geht, darf man davon ausgehen, dass dann die nächste VBL-Reform nicht lang dauern würde...)
Deswegen wird sehr wahrscheinlich der GAP mit zunehmenden Alter größer (weil nicht davon auszugehen ist, dass die Rente soviel stärker steigt als die Pension wie die VBL abschmilzt)