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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Doraymefayzo am 02.12.2022 08:26
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Hallöchen!
Wie ist es bei Euch mit der Wohnraumarbeit (blöde Bezeichnung) bzw. Homeoffice und den Auswirkungen aufs team bzw. dem "Wir"-Gefühl?
Bei uns ist es so, dass fast alle das Angebot von zu Hause aus zu arbeiten gerne in Anspruch nehmen, aber eben dieses "Wir"-Gefühl darunter leidet.
Wie ist Eure Einstellung zu der Sache bzw. Eure Erfahrungen damit? Es geht nicht um die Arbeitsleistung der einzelnen MA, sondern rein um das Team-Gefühl.
Bevor jetzt wieder Kommentare kommen wie "Für Gefühle wird man nicht bezahlt" - ich möchte einfach nur Eure Meinung dazu hören bzw. lesen.
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Was ist ein "Wir-Gefühl"? Was ist ein "Team-Gefühl"?
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Was ist ein "Wir-Gefühl"? Was ist ein "Team-Gefühl"?
Begriffe die unbestimmt sind und Dir daher so fremd wie Spid sind ;) Trotzdem kannst Du einfach mal den Senkel halten.
Grundsätzlich müssen Teams nicht "leiden" unter Homeoffice et al. Es kommt drauf an, welche technischen Möglichkeiten die Dienststelle hat. Ist das Team tagsüber mit MS Teams o.ä. verbunden ist es näher beieinander und kann zwischendurch auch mal Blödsinn chatten, als wenn jeder für sich werkelt und man nur einmal pro Woche die Team-Telefon-Konferenz abhält. Da kann die Führungskraft viel steuern, aber gute UND technikaffine FK sind leider oft rar.
Daher ist eine pauschale Antwort auf Deinen Gedanken eher schwierig.
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Mir ist das "Wir-Gefühl" egal. Soll heißen, dass ich das nicht brauche. Früher saß man mal da oder jemand kam zum Quatschen und wollte nicht mehr gehen. Es gab lange langweilige Mittagspausen, sogar Frühstückspausen. Das war öde.
Jetzt sehe ich manche Kollegen nur alle paar Wochen und das stört mich nicht. Warum soll ich Leute auf Arbeit treffen? Ich fahre zum Arbeiten ins Büro, arbeite effektiv und fertig.
Und wer unbedingt den Kontakt will, kann Telefonieren oder per Videokonferenz kommunizieren.
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Ein "Wir-Gefühl" ist in einem Ministerium eher schwierig. Wir sind eher eine Zweckgemeinschaft. Ich meine das jetzt gar nicht negativ. Wir unterstützen uns gegenseitig und versuchen voneinander zu partizipieren. Aber wir gerenzen uns jetzt auch nicht sonderlich nach außen ab. Die Arbeitsweise ist eher offen und nicht auf unseren Klüngelkreis beschränkt. Jeder im Referat hat viele Kontakte zu externen, nachgeordneten Bereichen und anderen Ministrerien. Referatsintern kommen wir ganz gut klar und erzählen auch über private Dinge. Der Spezialisierungsgrad ist jedoch sehr hoch. Jeder arbeitet eher individuell und eigenverantwortlich. Wir arbeiten eher in Teilbereichen miteinander zusammen (z.B. Haushaltsaufstellung, Vorhabensplanung, Beschaffungen, etc. - fachlich eher weniger).
Bei uns machen fast alle Teammitglieder 1-2 Tage die Woche Homeoffice. Zwei Kollegen wollen das nicht, da sie Arbeit und Privates auch räumlich klar trennen wollen. Dem Teamgefühl hat das Homeoffice m. E. keinen Abbruch getan. Eher im Gegenteil. Man bekommt mit, dass Kollegen auch Angehörige pfegen, sieht ab und an mal die Kinder durch die ViKo rennen und bekommt mit, wenn die Lebenspartner mal winken oder einfach nur wie die Wohnung im Hintergrund wirkt.
An einem Tag in der Woche, sind im Regelfall alle vor Ort. Ich muss ehrlich sagen, dass ein Tag/Woche meistens auch völlig ausreicht um sich über Teambelange abzustimmen. Sommerfest und Weihnachtsfeier sind halt Präsenztermine für alle. Insofern kann ich nicht klagen.
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Also wir haben, mit Ausnahme des 1. Lockdowns, dauerhafte Präsenzpflicht. Ein besonders ausgeprägtes "Wir-Gefühl" stelle ich dadurch nicht fest. Vielmehr ist es so, dass gerade bei den mittleren Entgeltgruppen eine hohe Fluktuation stattfindet und man deshalb gar keine Zeit besitzt, bis zum "Du" vorzudringen. Es stößt halt auf immer weniger Verständnis, weshalb man sich für Bildschirmarbeit zehn Mal die Woche im Stau anstellen soll.
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Ich möchte gerne auf meine eingangs gestellte Frage zurückkommen: was soll das sein? und ergänzend: wie zeigt sich das? Täglich wilde Vertrauensübungen auf den Fluren? Wenn ein Aktenvorgang reinkommt, schmettern alle das Wonder Pets-Lied "Seid Ihr bereit? Teamarbeit..."?
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Asperger-Autisten Gefühle zu erklären ist für Nomalbegabte schlicht nicht leistbar.
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Asperger-Autisten Gefühle zu erklären ist für Nomalbegabte schlicht nicht leistbar.
Das erklär mal einem Asperger-Autisten. ;D
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Ich möchte gerne auf meine eingangs gestellte Frage zurückkommen: was soll das sein? und ergänzend: wie zeigt sich das? Täglich wilde Vertrauensübungen auf den Fluren? Wenn ein Aktenvorgang reinkommt, schmettern alle das Wonder Pets-Lied "Seid Ihr bereit? Teamarbeit..."?
Als Team gibt es halt auch mal Aufgaben, die man zusammen erledigt muss. Ich weiß nicht, ob Du schon mal in einem team gearbeitet hast oder ob die Teamarbeit völlig fremd ist.
Ich kann auch wunderbar meine Arbeit alleine erledigen, dennoch freue ich mich, wenn ich Mitglieder meines Teams sehe und auch mal zwischendurch ein Pläuschchen halten kann.
Ich könnte auch meine Freunde per ViKo treffen, aber ich habe si elieber um mich. Ja, die Teammitglieder zähle ich nicht zu minem Freundeskreis, dennoch ist es mir lieber wenn die Leute da sind als wenn man sich nur virtuell trifft. Es kommt natürlich immer auf den Bereich an in dem man arbeitet.
Ich arbeite erst seit drei jahren im ÖD und muss sagen, dass die Leute schon otmals etwas spezieller sind als Leute, die in der freien Wirtschaft arbeiten.
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Naja, aber die Frage von @JesuisSVA ist doch nicht unbegründet.
Was genau versteht man denn unter "Wir-Gefühl"? Das kann ja alles und nichts sein.
Wir-Gefühl klingt wie etwas freundschaftliches, was ich auf der Arbeit nicht lebe. Dementsprechend ist es mir auch relativ egal - kann aber ja auch ganz anders gemeint sein. Fachlicher Austausch? Unterstützungsbedarf? Kaffeeklatsch?
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Also wir haben, mit Ausnahme des 1. Lockdowns, dauerhafte Präsenzpflicht. Ein besonders ausgeprägtes "Wir-Gefühl" stelle ich dadurch nicht fest. Vielmehr ist es so, dass gerade bei den mittleren Entgeltgruppen eine hohe Fluktuation stattfindet und man deshalb gar keine Zeit besitzt, bis zum "Du" vorzudringen. Es stößt halt auf immer weniger Verständnis, weshalb man sich für Bildschirmarbeit zehn Mal die Woche im Stau anstellen soll.
Und das lassen Sie einfach mit sich machen?
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Unter "Wir-Gefühl" verstehe ich hier, dass alle, sprich die komplette Belegschaft an einem Strang zieht...
So wie es, nach meiner Erfahrung nach (habe nun doch schon einige Behörden kennengelernt in den letzten 25 Jahren) früher, sprich vor 15-20 Jahren mal war... da hat man wirklich untereinander noch "zusammen gehalten"...
Heute Stelle ich fest, dass jeder nur noch die Ellbogen ausfährt und seine eigene Suppe kocht... ein "Wir" gibts da nicht mehr...
Dementsprechend ist halt dann auch das Betriebsklima :-(
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Naja, aber die Frage von @JesuisSVA ist doch nicht unbegründet.
Was genau versteht man denn unter "Wir-Gefühl"? Das kann ja alles und nichts sein.
Wir-Gefühl klingt wie etwas freundschaftliches, was ich auf der Arbeit nicht lebe. Dementsprechend ist es mir auch relativ egal - kann aber ja auch ganz anders gemeint sein. Fachlicher Austausch? Unterstützungsbedarf? Kaffeeklatsch?
Im Grunde kann es von den drei zuletzt genannten Punkten alles sein. Wobei der fachliche Austausch und der Unterstützungsbedarf hier natürlich wichtiger sind als der Kaffeeklatsch. Aber selbst der Kaffeeklatsch trägt zu diesem Wir-Gefühl bei. Mir ist die Arbeitsatmosphäre wichtig. Dazu gehört für mich auch ein angenehmes miteinander. Ich habe schon Jobs gemacht, wo mir die Arbeit wirklich Spaß gemacht hat, aber die Arbeitsatmosphäre nahezu giftig war.
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Also ist das Wir-Gefühl eine unnötige Romantisierung eines Rechtsverhältnisse, in dem man Arbeit gegen Geld tauscht. Diese Romantisierung finden einige wünschenswert, anderen ist sie egal. Einen tatsächlichen Nutzen hat niemand darlegen können.
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Unter "Wir-Gefühl" verstehe ich hier, dass alle, sprich die komplette Belegschaft an einem Strang zieht...
So wie es, nach meiner Erfahrung nach (habe nun doch schon einige Behörden kennengelernt in den letzten 25 Jahren) früher, sprich vor 15-20 Jahren mal war... da hat man wirklich untereinander noch "zusammen gehalten"...
Heute Stelle ich fest, dass jeder nur noch die Ellbogen ausfährt und seine eigene Suppe kocht... ein "Wir" gibts da nicht mehr...
Dementsprechend ist halt dann auch das Betriebsklima :-(
Das ist eine Illusion des neuen-deutschen Arbeitertums. Man simuliert eine „Wir haben alle die gleichen Ziele und erreichen alles gleich“ dabei vergisst man, dass es unterschiedliche Geschwindigkeiten, unterschiedliche Faulheits Grade, unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche Sichtweisen auf diverse Sachverhalte usw. gibt. Manche lassen Fünfer gerade sein, andere sind pedantisch und wollen alles ausdiskutieren. Das sind meines Erachtens leider die, die sonst kaum Freunde und Freude im am Leben haben und sich völlig auf die Arbeit konzentrieren.meistens sind as auch diejenigen die kein oder wenig Homeoffice machen. Ich persönlich bin heilfroh dass es mittlerweile mobiles arbeitengibt, Homeoffice, ich brauche die ganzen Leute im Büro nicht (Frauen sind besonders schlimm weil die nicht loslassen können) und bin sehr dafür für bundesweite mobile Arbeiten Möglichkeiten.
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Also ist das Wir-Gefühl eine unnötige Romantisierung eines Rechtsverhältnisse, in dem man Arbeit gegen Geld tauscht. Diese Romantisierung finden einige wünschenswert, anderen ist sie egal. Einen tatsächlichen Nutzen hat niemand darlegen können.
Deine Antwort zeigt auf jeden Fall, dass eine Arbeit im Team Dir egal ist. Das ist auch keine Romantisierung.
Wenn Dir der Nutzen einer Teamarbeit fremd ist, dann bist Du entweder nicht teamfähig oder musst nicht in einem Tem arbeiten.
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Viele der Antworten zeigen mir, dass im ÖD Temarbeit wohl oftmals nicht vorhanden oder von einigen wohl auch nicht erwünscht ist.
Aber im ÖD sind die Leute sowieso sehr speziell.
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Also ist das Wir-Gefühl eine unnötige Romantisierung eines Rechtsverhältnisse, in dem man Arbeit gegen Geld tauscht. Diese Romantisierung finden einige wünschenswert, anderen ist sie egal. Einen tatsächlichen Nutzen hat niemand darlegen können.
Deine Antwort zeigt auf jeden Fall, dass eine Arbeit im Team Dir egal ist. Das ist auch keine Romantisierung.
Wenn Dir der Nutzen einer Teamarbeit fremd ist, dann bist Du entweder nicht teamfähig oder musst nicht in einem Tem arbeiten.
Dann hör doch auf mit Bullshitbingo und fülle den immer noch inhaltsleeren Begriff des „Wir-Gefühls“ mit Leben.
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..wer hat dich denn wieder reingelassen? 8) ;D
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Ich möchte da mal differenzieren:
Team, das die Aufgaben gemeinsam bearbeiten muss bzw. "Kollektiv"/Abteilung/Sachgebiet, wo jeder seine Aufgabe hat.
In meinem Sachgebiet hat fast jeder eine andere Aufgabe und löst die allein.
Das hat nichts mit Teamunfähigkeit zu tun. Und wir sind auch nicht besonders speziell.
Natürlich kann Jeder auch mit Jedem reden, wenn er das möchte.
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Ich möchte da mal differenzieren:
Team, das die Aufgaben gemeinsam bearbeiten muss bzw. "Kollektiv"/Abteilung/Sachgebiet, wo jeder seine Aufgabe hat.
In meinem Sachgebiet hat fast jeder eine andere Aufgabe und löst die allein.
Das hat nichts mit Teamunfähigkeit zu tun. Und wir sind auch nicht besonders speziell.
Natürlich kann Jeder auch mit Jedem reden, wenn er das möchte.
Teamarbeit ist wichtig, wo es erforderlich und zweckmäßig ist. Genauso auch individuelle Arbeit. Kommt immer darauf an.
Genauso wie ein mögliches Zusammengehörigkeitsgefühl in der Organisationseinheit. Für manche ist der Arbeitsplatz mehr als der bloße Tausch Arbeit gegen Geld sondern ein soziales Umfeld, welches für das individuelle Wohlempfinden notwendig ist. Für manche ist es auch wichtig, eine aus eigener Sicht sinnvolle Tätigkeit auszuüben und sie schöpfen daraus einen zusätzlichen Gewinn neben dem Einkommen.
Für andere wiederum ist es reine Erwerbsarbeit.
Da das persönliche Wohlbefinden erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsergebnisse hat, darf man es auch nicht außen vor lassen. So ein bischen wie die Bedürfnispyramide. Am Anfang steht Geld gegen Arbeit und der Rest folgt, oder auch nicht.
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Hallöchen!
Wie ist es bei Euch mit der Wohnraumarbeit (blöde Bezeichnung) bzw. Homeoffice und den Auswirkungen aufs team bzw. dem "Wir"-Gefühl?
Bei uns ist es so, dass fast alle das Angebot von zu Hause aus zu arbeiten gerne in Anspruch nehmen, aber eben dieses "Wir"-Gefühl darunter leidet.
Wie ist Eure Einstellung zu der Sache bzw. Eure Erfahrungen damit? Es geht nicht um die Arbeitsleistung der einzelnen MA, sondern rein um das Team-Gefühl.
Bevor jetzt wieder Kommentare kommen wie "Für Gefühle wird man nicht bezahlt" - ich möchte einfach nur Eure Meinung dazu hören bzw. lesen.
Wir sind aktuell nur einen Tag in der Woche im Homeoffice, teilweise wird das auch so genutzt, dass Freitag und Montag als Home-Office Tage genutzt werden. Wir vertreten uns gegenseitig und sehen uns dann hin und wieder mehrere Tage nicht, dann mal wieder mehrere Tage am Stück, immer im Wechsel. Dieses Modell hat sich bei uns irgendwie gut bewährt. Man sieht die Kollegen regelmäßig, kann aber auch die Arbeit von zu Hause nutzen. Während der Corona-Hochphase waren wir unter anderem 50 Prozent bis 75 Prozent der Arbeitszeit im Home-Office und das war mir persönlich dann schon too much. Wir arbeiten auch im direkten Klientenkontakt ,weshalb mehr als 50 Prozent im HO ohnehin nicht zu realisieren wären.