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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: Nadine85 am 05.03.2023 17:24

Titel: [BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Nadine85 am 05.03.2023 17:24
Hallo

Ich überlege gerade, ob ich mich verbeamten lassen soll.
Zu meiner Situation:

ich bin 40 Jahre alt, seit 9 Jahren angestellt, als Lehrerin in Bayern an einer privaten Schule.

Jetzt gibt es die Option zur Stadt zu wechseln und mich verbeamten zu lassen.
Natürlich muss ich da sehr stark das pro und wider abwägen.

Vielleicht kann mir hier geholfen werden:

Meine Jahre als angestellte Lehrerin werden mir nicht für die Pension angerechnet.
Ich habe jetzt bereits einige Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt. Wird mir dann zu meiner Pension (so wie es aussieht 46%) ein Teil meiner Rente ergänzt?

Wie verhält es sich mit der privaten Krankenkasse? Ich habe zwar einen Beratungstermin, möchte aber gerne mit etwas Vorwissen in dieses Gespräch: erhöhen sich die Beiträge (ich bin aktuell zu 50% Beihilfeberechtigt) im Laufe der Jahre?
Lohnt es sich überhaupt von der gesetzlichen in die private Krankenkasse zu wechseln?

Muss ich an noch etwas denken?

Viele Grüße und danke schonmal

Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: Prüfer SH am 05.03.2023 19:08
Vorab empfehle ich, ähnliche Threads durchzuforsten, da erkennt man mit Sicherheit noch den ein oder anderen Vor- oder Nachteil.

Zur Rentenfrage:
Die Rente wird grundsätzlich neben der Pension gezahlt. Sie ist allerdings begrenzt auf den Betrag, den du mit 71,75% Pensionsansprüchen hättest. Kenne keinen einzigen Fall einer Kürzung / Anrechnung.

Zur Versicherungsfrage:
Erst mal hängt der Beitrag natürlich stark vom Gesundheitszustand und möglichen Vorerkrankungen ab. Sollte das positiv laufen, können und werden die Beiträge auch steigen, in der Regel moderat um wenige Prozentpunkte. Ob sich ein Verbleib in der gKv lohnt, hängt auch vom Bundesland ab, ob es Zuschüsse gibt, oder ob du nicht nur den AN- sondern auch den AG-Anteil bezahlen darfst. Falls jemand mit Vorerkrankungen in die PV wechseln möchte, kann auch die sogenannte Öffungsklausel für sich unter Beachtung der Formalien beanspruchen, dieser Tarifi ist deutlich günstiger, beinhaltet allerdings auch nur die Basisversorgung.

Allgemein wäre ja noch interessant, in welchem Amt du eingestellt wirst und wie die Aussichten auf Beförderungen sind. Darüber hinaus spielt auch die Familiensituation eine nicht unerhebliche Rolle (siehe Thread zur amtsangemessenen Alimentation).

Ich hoffe, ich konnte wenigstens ein bisschen helfen. Es gibt einfach sehr viel zu dem Thema, deshalb auch der Verweis auf andere Threads.
Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 06.03.2023 06:29
Die Öffnungsaktion beinhaltet nicht die Basisversorgung!

Mit der Öffnungsaktion bekommt man den normalen Beamtentarif, der die höhere Gebührensätze beim Arzt abdeckt und die Festbeträge für ( die meisten) Hilfsmittel sind auch höher als bei der GKV. Einen Beihilfeergänzungstarif wird es mit Öffnungsaktion aber nicht geben.

D.h. wenn die Beihilfe zahlt,  zahlt auch die PKV, dann aber die höheren Sätze, so dass man beim Arzt auch bei der Öffnungsaktion gern gesehen ist.

Ich selbst habe mich mit 40 Jahren und dem Wissen, auf die Öffnungsaktion zurück greifen zu müssen, verbeamten lassen.  In meinem Bundesland gibt es bis heute keine pauschale Beihilfe. Hätte es die gegeben,  wäre ich wahrscheinlich in der GKV geblieben, obwohl ab A13 aufwärts die pauschale Beihilfe noch mmer etwas teurer als 50% Beihilfe und Öffnungsaktion ist.

Es gibt einige  Threads zum Thema  Verbeamtung mit 40 plus. Im höheren Dienst lohnt es eigentlich immer. Ob man in die PKV geht oder in der GKV bleibt, hängt von folgenden Fragen ab: Gibt es die pauschale Beihilfe?  Gibt es mitzuversichernde Kinder oder Kinderwunsch? Möchte man viele Jahre  in signifikanten Umfang Teilzeit arbeiten?

Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: Prüfer SH am 06.03.2023 06:45
Die Öffnungsaktion beinhaltet nicht die Basisversorgung!

Mit der Öffnungsaktion bekommt man den normalen Beamtentarif, der die höhere Gebührensätze beim Arzt abdeckt und die Festbeträge für ( die meisten) Hilfsmittel sind auch höher als bei der GKV. Einen Beihilfeergänzungstarif wird es mit Öffnungsaktion aber nicht geben.

D.h. wenn die Beihilfe zahlt,  zahlt auch die PKV, dann aber die höheren Sätze, so dass man beim Arzt auch bei der Öffnungsaktion gern gesehen ist.

Ich selbst habe mich mit 40 Jahren und dem Wissen, auf die Öffnungsaktion zurück greifen zu müssen, verbeamten lassen.  In meinem Bundesland gibt es bis heute keine pauschale Beihilfe. Hätte es die gegeben,  wäre ich wahrscheinlich in der GKV geblieben, obwohl ab A13 aufwärts die pauschale Beihilfe noch mmer etwas teurer als 50% Beihilfe und Öffnungsaktion ist.

Es gibt einige  Threads zum Thema  Verbeamtung mit 40 plus. Im höheren Dienst lohnt es eigentlich immer. Ob man in die PKV geht oder in der GKV bleibt, hängt von folgenden Fragen ab: Gibt es die pauschale Beihilfe?  Gibt es mitzuversichernde Kinder oder Kinderwunsch? Möchte man viele Jahre  in signifikanten Umfang Teilzeit arbeiten?

Danke für die Aufklärung hinsichtlich der Öffnungsaktion, das war mir bisher nicht so bewusst. Ein solcher Schritt steht demnächst in meinem Umfeld an. Bisher hatte der Versicherungsvertreter diese Klausel immer nur madig geredet (man sei nicht gern gesehen bei Ärzten, man muss viel zuzahlen usw.). Schade, dass solche Äußerungen alle aus finanzieller Motivation getroffen werden, ohne Rücksicht auf Vorerkrankungen und ohne Verständnis, dass es für viele einfach nicht erschwinglich ist, 500€+ für 50% KV zu bezahlen.
Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: bettelmusikant am 06.03.2023 08:08
"Meine Jahre als angestellte Lehrerin werden mir nicht für die Pension angerechnet." Moment, bist Du Dir da sicher? Wirst Du bei der Stadt auch als Lehrerin tätig sein?

Art 19 BaybeamtVG Sonstige Zeiten
Die Zeit, während der ein Beamter oder eine Beamtin

[...]

b)hauptberuflich im Dienst öffentlich-rechtlicher Religionsgesellschaften oder ihrer Verbände (Art. 140 des Grundgesetzes) oder im öffentlichen oder nichtöffentlichen Schuldienst oder
[...]

kann als ruhegehaltfähige Dienstzeit berücksichtigt werden, die Zeit nach Nr. 1 Buchst. a und Nr. 3 jedoch höchstens bis zur Hälfte und in der Regel nicht über zehn Jahre hinaus.

Trifft das nicht vielleicht zu?
Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: Mingara am 06.03.2023 08:17
Guten Morgen!

Ich bin auch bei der Stadt (München) verbeamtet und möchte hier kurz würdigen, wie weitaus engagierter, freundlicher und hilfsbereiter die Kolleginnen und Kollegen vom Personalreferat als beim KuMi sind. Die stehen auch immer mit Rat und Tat zur Seite!

Ich hab selbst auch mehr als fünf Jahre in die gesetzl. RV eingezahlt und hätte daher auch einen Anspruch auf eine gesetzl. Rente neben der Pension. Auch ich werde ziemlich sicher keine 40 Dienstjahre schaffen, da ich erst mit 35 BAL wurde (allerdings werden für die Pension wohl auch drei Jahre Studium, Ref, Bundeswehr und ggf. Angestelltentätigkeit bei der Stadt angerechnet).

Wie sieht es denn mit der Familienplanung aus? Eine befreundete Kollegin, die nun auch bei der Stadt ist, gibt an, dass die Privatschulen da ggf. nicht ganz so familienfreundlich bzw. kulant sein würden ... was auch immer das heißen mag.
Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: Johann am 06.03.2023 15:34
Bezüglich Pension ist es fast egal wann du Verbeamtet wirst, weil du nahezu immer trotzdem mehr haben wirst als durch die bloße gesetzliche Rente. Als Beamter erhältst du als Pension einen Prozentsatz von den letzten Besoldungen vor dem Ruhestand. Es wird also bezüglich Versorgung im Alter gerechnet, als hättest du schon immer diesen Betrag verdient.

Bei der gesetzlichen Rente hingegen bekommst du nur einen gewissen Teil vom durchschnittlichen Lebensverdienst. Ob du dann kurz vor der Rente dein Gehalt nochmal irgendwie verdoppeln konntest, fällt nahezu nicht ins Gewicht.

Beides zusammengerechnet bedeutet dann, dass du für die Rentenversicherten Zeiten den normalen Rententeil bekommst und für den Rest im Beamtenverhältnis eben den Pensionsteil. Dadurch landest du irgendwo dazwischen.
Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 06.03.2023 19:26
Nunja,

Ich hätte als Privatschule ja lieber eine eine Teilzeit-Lehrkraft als gar keine Lehrkraft. Man fragt sich, mit welcher Motivation mal solche Aussagen in die Welt setzt.
Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 06.03.2023 19:29
Moin, meine KV läuft sich mit Öffnungsaktion auf ca. 350 Euro/Monat. Gestartet bin ich 2016 mit etwas über 300 Euro KV Beitrag.

500 Euro/ Monat ist eine dreiste Lüge und Anlass, sich vom Makler zu trennen.
Titel: Antw:Beamte mit 40?
Beitrag von: Organisator am 06.03.2023 19:44
Ich würde neben dem Einkommen auch noch die sonstigen Rahmenbedingungen prüfen. PKV dürfte ja auch jetzt schon möglich sein.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Nadine85 am 07.03.2023 16:11
Hallo an alle, danke erstmal für die ganzen Antworten.

Ich habe nächste Woche schonmal einen Termin bei der potentiellen PKV, um mich beraten zu lassen.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Poincare am 09.03.2023 07:51
Hallo an alle, danke erstmal für die ganzen Antworten.

Ich habe nächste Woche schonmal einen Termin bei der potentiellen PKV, um mich beraten zu lassen.

Nochmal als Hinweis: Es klingt, als hättest du einen Termin bei einem Verkäufer einer einzigen PKV. Das ist meines Erachtens interessant, aber darauf würde ich nicht bauen. Such dir einen Vermittler, der mehrere Versicherungen vergleichen kann, dann findest du eher etwas, das zu deiner konkreten Situation passt.

Die Beiträge muss man dann einfach genau durchrechnen, und die Infos berücksichtigen, die man hat. Von wilden Spekulationen, was im Alter wie ansteigt und wie teuer wird, würde ich absehen, aber vor allem vorhandene oder geplante Kinder sowie Teilzeitwunsch berücksichtigen. In BW z.B. die PKV mit 3 versicherten Kindern im höheren Dienst immer noch günstiger sein als die GKV mit pauschaler Beihilfe, selbst wenn man nicht ganz in Vollzeit arbeitet.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Gabi1978 am 12.04.2023 06:48
Hallo

Ich überlege gerade, ob ich mich verbeamten lassen soll.
Zu meiner Situation:

ich bin 40 Jahre alt, seit 9 Jahren angestellt, als Lehrerin in Bayern an einer privaten Schule.

Jetzt gibt es die Option zur Stadt zu wechseln und mich verbeamten zu lassen.
Natürlich muss ich da sehr stark das pro und wider abwägen.

Vielleicht kann mir hier geholfen werden:

Meine Jahre als angestellte Lehrerin werden mir nicht für die Pension angerechnet.
Ich habe jetzt bereits einige Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt. Wird mir dann zu meiner Pension (so wie es aussieht 46%) ein Teil meiner Rente ergänzt?

Wie verhält es sich mit der privaten Krankenkasse? Ich habe zwar einen Beratungstermin, möchte aber gerne mit etwas Vorwissen in dieses Gespräch: erhöhen sich die Beiträge (ich bin aktuell zu 50% Beihilfeberechtigt) im Laufe der Jahre?
Lohnt es sich überhaupt von der gesetzlichen in die private Krankenkasse zu wechseln?

Muss ich an noch etwas denken?

Viele Grüße und danke schonmal

Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen
Selbst bin ich mit 42 ins Beamtentum gewechselt und ich bereue es keinen Tag!
Das Gehalt ist viel besser, der Arbeitsplatz sicher, Teilzeit mit zwei Kindern garantiert und die Krankenversicherung ist wirklich sehr gut!
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: was_guckst_du am 12.04.2023 08:20
...wegen PKV bitte hier schauen: https://www.kv-fux.de/rechner/

Vermittler bei PKV sind immer skeptisch zu betrachten, da der Vermittler nur die PKV empfehlen wird, bei der er eine Prämie erhält...da fallen schon einige PKVs bei der Vermittlung raus (z.B Debeka)...
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: dae123 am 12.04.2023 09:11
Der maximale Risikozuschlag bei der Öffnungsaktion beträgt 30%. Wie zuvor gesagt wurde, erhält man einen "normalen" Tarif. Meines Wissens gibt es in BY keine pauschale Beihilfe, so dass sich die Frage ob GKV oder PKV nicht wirklich stellt. Bei der GKV müsste man dann den vollen Betrag begleichen.

Viele Leute denken, sie hätten nur mit der Öffnungsaktion Chancen.

Eine anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Versicherungen durch einen Makler lohnt sich eigentlich immer, außer, man ist wirklich ernsthaft chronisch krank und die Aufnahme in der PKV ist ausgeschlossen.

Erst, wenn diese Anfrage scheitern sollte, würde ich den Weg über die Öffnungsaktion gehen.

Finanziell lohnt die Verbeamtung definitiv. Bayern bezahlt auch seine Beamten im nationalen Vergleich sehr gut. Der Unterschied zu E13 oder gar E11 ist groß. Die Pension + Rente wird auch höher sein, als das, was du sonst erhalten würdest. Ich würde auf jeden Fall nachfragen, inwiefern die Arbeitsjahre als angestellte Lehrerin angerechnet werden. Aber selbst wenn nicht...
Es stellt sich einfach nicht die Frage, ob es sich finanziell lohnt. Es ist offensichtlich, dass du besser dastehen wirst: Jetzt und auch nicht Zukunft.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Organisator am 12.04.2023 09:16
Finanziell lohnt die Verbeamtung definitiv.(...)
Es stellt sich einfach nicht die Frage, ob es sich finanziell lohnt. Es ist offensichtlich, dass du besser dastehen wirst: Jetzt und auch nicht Zukunft.

Wäre vor so einer Feststellung nicht zunächst zu vergleichen, wie viel der TE aktuell an einer privaten Schule verdient? Weiterhin wäre in der Regel eine PKV auch als angestellter Lehrer möglich.

Abzuwägen wäre weiterhin, inwieweit man als Beamter im ganzen Bundesland eingesetzt werden könnte wohingegen der aktuelle Arbeitsvertrag wohl nur für einen Standort gelten dürfte.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Casa am 13.04.2023 18:21
Was die PKV angeht, sind die Vermittler von check24 recht gut.
Wobei ich mir im Vorfeld schon das rausgesucht habe, was für mich wichtig ist.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Tommy82 am 23.04.2023 10:33
Kleiner Erfahrungsbericht

Ich habe mich mit 36 verbeamten lassen.

Würde es wieder tun. Die Vorteile des Beamtentums liegen auf der Hand (quasi unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Pension, bei mir Möglichkeit von home office an 4 tagen/Woche).

Die Pension und GRV passen gut zusammen. Du wirst deine Rente aus der RV bekommen und eine anteilige Pension für DIE Jahre, die du verbeamtet gewesen bist.

Zur PKV - Wenn Vorerkrankungen vorliegen, dann führt der Weg über die Öffnungsaktion.

Vor dem Abschluss des Vertrags solltest du dich ordentlich beraten lassen. Ich kann Hr Lars Ulrich Harms aus Gießen empfehlen (ja aus Gießen, obwohl ich selber in Bayern bin). Obwohl es über ihn (wegen Vorerkrankung) zu keinem Vertragsabschluss kam, hat er mich richtig gut (und kostenlos) beraten.

Ich zahlte bis 2021 ca 200€ / mtl (Einzelzimmer, Chefarzt Behandlung etc) aktuell bin ich mit ca 270€ dabei. 500€ sind auch mit Vorerkrankungen utopisch (werden aber irgendwann kommen, da Beitragssteigerungen).

Der einzige Nachteil der Öffnungsaktion ist, dass die meisten Versicherungen den Beihilfeergänzungstarif nicht mehr versichern. Die mir einzige bekannte Ausnahme ist die debeka, sie hat einen "kleinen" Beihilfeergänzungstarif, den du auch trotz Öffnungsaktion versichern kannst.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Tommy82 am 23.04.2023 10:35
Was die PKV angeht, sind die Vermittler von check24 recht gut.
Wobei ich mir im Vorfeld schon das rausgesucht habe, was für mich wichtig ist.


Hier durfte ich ganz andere Erfahrung machen. Dem Kunden werden nur die Tarife mit der höchsten Provision empfohlen. 
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 23.04.2023 18:55
Der kleine  Beihilfeergänzungstarif der Debeka sichert nur die Zähne zusätzlich ab. Die Auslandskrankenversicherung die damit verbunden ist, ist Gimmick, wenigstens ist der Tarif nicht so furchtbar teuer.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Joschy89 am 24.04.2023 06:37
Um eine Restkostenversicherung zufinden kann ich die Suchmaschine ( https://www.kv-fux.de/ml/full-service-beratung/?gclid=EAIaIQobChMI1pC-19jB_gIVy-F3Ch3WvAIsEAAYASAAEgJeQ_D_BwE) empfehlen.

PKV = Restkostenversicherung
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Beamter am 24.04.2023 11:39
Kleiner Erfahrungsbericht

Ich habe mich mit 36 verbeamten lassen.

Würde es wieder tun. Die Vorteile des Beamtentums liegen auf der Hand (quasi unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Pension, bei mir Möglichkeit von home office an 4 tagen/Woche).

Die Pension und GRV passen gut zusammen. Du wirst deine Rente aus der RV bekommen und eine anteilige Pension für DIE Jahre, die du verbeamtet gewesen bist.

Zur PKV - Wenn Vorerkrankungen vorliegen, dann führt der Weg über die Öffnungsaktion.

Vor dem Abschluss des Vertrags solltest du dich ordentlich beraten lassen. Ich kann Hr Lars Ulrich Harms aus Gießen empfehlen (ja aus Gießen, obwohl ich selber in Bayern bin). Obwohl es über ihn (wegen Vorerkrankung) zu keinem Vertragsabschluss kam, hat er mich richtig gut (und kostenlos) beraten.

Ich zahlte bis 2021 ca 200€ / mtl (Einzelzimmer, Chefarzt Behandlung etc) aktuell bin ich mit ca 270€ dabei. 500€ sind auch mit Vorerkrankungen utopisch (werden aber irgendwann kommen, da Beitragssteigerungen).

Der einzige Nachteil der Öffnungsaktion ist, dass die meisten Versicherungen den Beihilfeergänzungstarif nicht mehr versichern. Die mir einzige bekannte Ausnahme ist die debeka, sie hat einen "kleinen" Beihilfeergänzungstarif, den du auch trotz Öffnungsaktion versichern kannst.

Das weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.

1. Es fehlt ihre Besoldungsstufe um einen Vergleich zu ziehen.
2. "unbegrenzte Lohnfortzahlung": Absolut nicht. Wenn ein Dienstherr seine Hausaufgaben macht, sind Sie nach sechs Monaten in den temporären Ruhestand versetzt. Haben Sie die nötigen Dienstjahre noch nicht zusammen, erhalten Sie nicht mal die Mindestpension. Und wenn Sie diese erhalten, ist das Grundsicherungsniveau (vgl. SGBII Sätze plus Kosten der Unterkunft unter Abzug der PKV).
3. Wer Sie kostenlos berät, vermittelt Sie sicher nicht gut - zumindest nicht für Sie. Eine seriöse Empfehlung ist ein Versicherungsberater, der ausschließlich Geld vom Kunden nehmen darf und damit eine freie und im Sinne des Kunden beste Beratung sicherstellt.
4. Pauschale Aussagen, dass 500 Euro utopisch sind, passen ebenfalls nicht. Es mag vielleicht ein bisschen hoch sein, aber bei den Summen die Sie nennen, verschweigen Sie vermutlich, dass ihr Beihilfeanspruch bei 70 Prozent aufgrund von Kindern liegt. Bei einem Start in der PKV (plus privater Pflegeversicherung) mit Ü40, Risikozuschlag und größtmöglichen Leistungsumfang, kann der Betrag schon jenseits der 400 Euromarke bei 50 Prozent Beihilfeanspruch liegen.

Grüße

Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: MoinMoin am 24.04.2023 16:01
2. "unbegrenzte Lohnfortzahlung": Absolut nicht. Wenn ein Dienstherr seine Hausaufgaben macht, sind Sie nach sechs Monaten in den temporären Ruhestand versetzt. Haben Sie die nötigen Dienstjahre noch nicht zusammen, erhalten Sie nicht mal die Mindestpension. Und wenn Sie diese erhalten, ist das Grundsicherungsniveau (vgl. SGBII Sätze plus Kosten der Unterkunft unter Abzug der PKV).
Kann man wirklich nach 3 Monaten schon den Amtsarzt zur Feststellung der Prognose der Dienstunfähigkeit fordern?
Denn der ganze Verwaltungsakt ist ja nicht in 6 Wochen (wg. Fristen Widerspruch etc.) abgehandelt, oder?
Bei uns wird das "automatisch" nach 6 Monaten gestartet.

Und dann muss man bei einer heilbaren Krankheit (z.B. Krebs inkl. Therapie) auch noch einen Amtsarzt finden der die negative Prognose am Anfang der Therapie feststellt.

Aber wo ich dir Recht gebe, wenn die Dienststelle ihren Job richtig macht, dann ist man genauso schnell Kaltgestellt wie der Angestellte, hat nur länger volles "Gehalt" und danach Mindestpension o.ä.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Johann am 24.04.2023 16:50
2. "unbegrenzte Lohnfortzahlung": Absolut nicht. Wenn ein Dienstherr seine Hausaufgaben macht, sind Sie nach sechs Monaten in den temporären Ruhestand versetzt. Haben Sie die nötigen Dienstjahre noch nicht zusammen, erhalten Sie nicht mal die Mindestpension. Und wenn Sie diese erhalten, ist das Grundsicherungsniveau (vgl. SGBII Sätze plus Kosten der Unterkunft unter Abzug der PKV).

Im Vergleich zu erwerbsunfähigen Angestellten mit etwa 900€ netto Erwerbsunfähigkeitsrente sind dienstunfähige Beamte nach 5 Jahren Dienstzeit mit ca. 1,8k Brutto schon ganz gut dabei. Besonders wenn man noch bedenkt, dass der deutsche Medianrentner etwa 1,6k Brutto Rente erhält. Je geringer das Amt des dienstunfähigen Beamten, umso besser wirkt die Mindestversorgung wohl. Ein B4 Beamter sieht wahrscheinlich Arno Dübel vor dem geistigen Auge in Anbetracht der Mindestversorgungshöhe.

Meine subjektive Beobachtung hat bei einer bestimmten Behörde gezeigt, dass zumindest der eine Fall jetzt nach 3 Jahren durchgehender Arbeitsunfähigkeit seinen Ruhestand antreten darf (muss), nachdem er zuvor für etwa zehn Jahre jeweils mindestens 120 Krankentage pro Jahr hatte. In all der Zeit gab es zu jedem Zeitpunkt volle Bezüge.

Ich glaube bei Angestellten wäre man in keinem Fall so geduldig gewesen. Weder in den letzten drei Jahren, noch in den zehn Jahren zuvor. ;D
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Beamter am 24.04.2023 19:32

Im Vergleich zu erwerbsunfähigen Angestellten mit etwa 900€ netto Erwerbsunfähigkeitsrente sind dienstunfähige Beamte nach 5 Jahren Dienstzeit mit ca. 1,8k Brutto schon ganz gut dabei. Besonders wenn man noch bedenkt, dass der deutsche Medianrentner etwa 1,6k Brutto Rente erhält. Je geringer das Amt des dienstunfähigen Beamten, umso besser wirkt die Mindestversorgung wohl. Ein B4 Beamter sieht wahrscheinlich Arno Dübel vor dem geistigen Auge in Anbetracht der Mindestversorgungshöhe.

Meine subjektive Beobachtung hat bei einer bestimmten Behörde gezeigt, dass zumindest der eine Fall jetzt nach 3 Jahren durchgehender Arbeitsunfähigkeit seinen Ruhestand antreten darf (muss), nachdem er zuvor für etwa zehn Jahre jeweils mindestens 120 Krankentage pro Jahr hatte. In all der Zeit gab es zu jedem Zeitpunkt volle Bezüge.

Ich glaube bei Angestellten wäre man in keinem Fall so geduldig gewesen. Weder in den letzten drei Jahren, noch in den zehn Jahren zuvor. ;D

Ungeachtet dessen, dass Sie an meiner, wie ich finde, weitreichenden Antwort, einen Aspekt herauspicken, ist ihre rudimentäre Betrachtung ebenfalls unzutreffend. Dazu habe ich bereits einen korrekten Vergleich angestellt. Was den Vergleich Pension und Rente betrifft, bei dem Sie wohl die Gesamtheit aller in der gesetzlichen Rentenversicherung betrachten, bedienen Sie sich leider wie so oft, den Argumenten der Bildzeitung aus dem Sommerloch, der ganz schnell verpufft, wenn man sich auch nur kurz einem sachlichen Vergleich widmet.
Darüber hinaus unterschlagen Sie erstens die Zusatzversorgung der Angestellten des ÖD sowie das erweiterte Krankengeld des Tarifwerks abseits der gesetzlichen Sozialleistungen.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 24.04.2023 21:24
@Beamter,

ich war knapp über 10 Jahre nach TV-L Tarifbeschäftigt, dann kurzer Exkurs in PW, dann Referendariat, wieder kurz tarifbeschäftigt und dann Verbeamtung, alles im selben schönen Bundesland. Die Verbeamtung lohnt sich im hD ganz massiv. Allein das Netto von E13 und A13, die sich nahtlos aneinander anschlossen, unterschieden sich um mehrere Hundert Euro, auch nach Abzug der PKV mit Öffnungsklausel.

Bei einer 1%igen Dynamisierung ist die VBL auch nicht mehr das, was sie mal war. Und das wiederum lässt das Pendel dann doch wieder zugunsten der Beamtenschaft ausschlagen: Insbesondere dann, wenn die Besoldungsgesetzgeber endlich begreifen, wie eine verfassungsgemäße Besoldung geht.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: MoinMoin am 25.04.2023 06:19
Was Rente vs Pension im öD angeht, ist das Pendel ganz klar pro Pension im hD, da man erst nach dem Studium einzahlt.
Allerdings ist es ein nur Gap von 5-10%.
Wer seine Ausbildung schon im VBL Bereich macht, der kann sogar mehr Rente plus VBL erreichen, als der Beamte mit Pension, was dank der dynamisierung abschmilzt im Alter.

Beim Krankengeld und Krankengeldzuschuss ist schnelle Schluss als einem Lieb ist. 78 Wochen sind schnell rum und in der Tat sind die Dienststellen bei Beamten nicht so schnell bei der Zwangspensionierung, wegen der idR nicht vorhandenen negativen Prognose.
Wenn eine Reha gemacht wird, wird selten ein Arzt eine 100% Dienstunfähigkeit bescheinigen.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 25.04.2023 06:38
Wer eine Ausbildung im ÖD macht,  der kommt, abgesehen von den ITlern, bis max. in die E9a und auch bis dahin sind es Jahre.  Von daher würde es mich interessieren,  wenn mir jemand mal vorrechnet, dass sich eine Verbeamtung nur für hD lohnen würde. Bei uns sind Beamtenstellen auch bei Mitdreißigern noch immer begehrt, sowohl im mD wie auch hD.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: MoinMoin am 25.04.2023 06:49
Ich wüsste nicht, warum es im öD zwangsweise so sein sollte, dass es
a) Jahre dauert 9a zu erreichen und
b) warum bei 9a Schluss sein sollte

Gründe die mir da einfallen:
Es gibt nicht die Tätigkeiten/Stellen die die Bezahlung rechtfertigen.
Man verliert bei der ‚Bestenauslese‘.

Was meinst du mit „lohnen würde“?
Und wie kommst du darauf, dass es sich nur für hD lohnt?

Monetär?
Da sind nur die überproportionalen PKV kosten ein Hemmnis.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Organisator am 25.04.2023 08:23
Wer eine Ausbildung im ÖD macht,  der kommt, abgesehen von den ITlern, bis max. in die E9a und auch bis dahin sind es Jahre.  Von daher würde es mich interessieren,  wenn mir jemand mal vorrechnet, dass sich eine Verbeamtung nur für hD lohnen würde. Bei uns sind Beamtenstellen auch bei Mitdreißigern noch immer begehrt, sowohl im mD wie auch hD.

Da muss mein einfach nur die Einkommen nebeneinander legen. Gerade im mD unterscheiden diese sich nicht wesentlich zu vergleichbaren Tarifbeschäftigten zumal - zumindest aus meiner Erfahrung - keiner mehr mit Aufgaben unterhalb von E6 / E7 anfängt. Außerdem sind die Stufen auch deutlich flexbler zugunsten der Beschäftigten anpassbar, als bei Beamten.

Weiterhin ist die gläserne Decke bei Tarifbeschäftigten viel geringer ausgeprägt als bei Beamten, da viele Arbeitgeber es mitbekommen, dass zumindest tariflich keine weiteren Bildungsanforderungen an die E9b und höher gestellt werden.

Nur aufs Einkommen / Altersbezüge abgestellt ist man als Tarifbeschäftigter zumindest bis ca. E11 nicht (wesentlich) schlechter dran.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Johann am 26.04.2023 15:15

Im Vergleich zu erwerbsunfähigen Angestellten mit etwa 900€ netto Erwerbsunfähigkeitsrente sind dienstunfähige Beamte nach 5 Jahren Dienstzeit mit ca. 1,8k Brutto schon ganz gut dabei. Besonders wenn man noch bedenkt, dass der deutsche Medianrentner etwa 1,6k Brutto Rente erhält. Je geringer das Amt des dienstunfähigen Beamten, umso besser wirkt die Mindestversorgung wohl. Ein B4 Beamter sieht wahrscheinlich Arno Dübel vor dem geistigen Auge in Anbetracht der Mindestversorgungshöhe.

Meine subjektive Beobachtung hat bei einer bestimmten Behörde gezeigt, dass zumindest der eine Fall jetzt nach 3 Jahren durchgehender Arbeitsunfähigkeit seinen Ruhestand antreten darf (muss), nachdem er zuvor für etwa zehn Jahre jeweils mindestens 120 Krankentage pro Jahr hatte. In all der Zeit gab es zu jedem Zeitpunkt volle Bezüge.

Ich glaube bei Angestellten wäre man in keinem Fall so geduldig gewesen. Weder in den letzten drei Jahren, noch in den zehn Jahren zuvor. ;D

Ungeachtet dessen, dass Sie an meiner, wie ich finde, weitreichenden Antwort, einen Aspekt herauspicken, ist ihre rudimentäre Betrachtung ebenfalls unzutreffend. Dazu habe ich bereits einen korrekten Vergleich angestellt. Was den Vergleich Pension und Rente betrifft, bei dem Sie wohl die Gesamtheit aller in der gesetzlichen Rentenversicherung betrachten, bedienen Sie sich leider wie so oft, den Argumenten der Bildzeitung aus dem Sommerloch, der ganz schnell verpufft, wenn man sich auch nur kurz einem sachlichen Vergleich widmet.
Darüber hinaus unterschlagen Sie erstens die Zusatzversorgung der Angestellten des ÖD sowie das erweiterte Krankengeld des Tarifwerks abseits der gesetzlichen Sozialleistungen.

Korrekt. Ich habe mir hier explizit den Abschnitt ausgewählt, der sich um die frühzeitige Erwerbs-/Dienstunfähigkeit dreht.

Und da ist es ganz offensichtlich, dass Beamte (nach min. 5 Jahren) einen ziemlichen Vorteil ggü. Angestellten haben. Die Erwähnung mit der Medianrentenhöhe eines Angestellten habe ich herangezogen, um eine Relation zur Mindestversorgungshöhe zu schaffen.

Ob und inwieweit du insgesamt als Beamter oder Angestellter oder Angestellter im öD mit oder ohne VBL im Alter besser darstehst, ist von mir unbetrachtet geblieben.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Beamter am 26.04.2023 21:42
Können Sie weiterhin behaupten, ist aber falsch. Mindestpension ist bewusst Grundsicherungsniveau.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Viky81 am 27.04.2023 14:20
Hallo zusammen,

darf ich mich diesem Thema vielleicht kurz anschließen? Eventuell könntet ihr mir ein paar Fragen beantworten.

Zu meiner Person.

42 Jahre alt, angestellt in einer Kommune in Niedersachsen. Derzeit eingruppiert in die 9c Stufe 5 TVÖD.
(Angestelltenlehrgang II absolviert).

Heute wurde uns ein wenig um drei Ecken mitgeteilt, dass eventuell die Verbeamtung angeboten wird, um den Fachkräftemangel etwas entgegenzuwirken und "etwas zu bieten".
Bisher gab es bei uns keine Möglichkeiten vom Angestelltenverhältnis ins Beamtenverhältnis zu wechseln. Ob dies überhaupt für alle gilt oder nur für einige, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.

Für mich gäbe es ua folgende Frage. Ich sitze derzeit auf einer Stelle: E9c / A10.
Wie würde es dann weitergehen? (Sorry, mein Beamtenrecht ist über 15 Jahre her). Ich müsste in A9 beginnen. Stufe 1? Oder gäbe es die Möglichkeit in der Stufe höher anzufangen?

Vielen Dank im Voraus!
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: cfischer am 27.04.2023 14:44
Hallo zusammen,

darf ich mich diesem Thema vielleicht kurz anschließen? Eventuell könntet ihr mir ein paar Fragen beantworten.

Zu meiner Person.

42 Jahre alt, angestellt in einer Kommune in Niedersachsen. Derzeit eingruppiert in die 9c Stufe 5 TVÖD.
(Angestelltenlehrgang II absolviert).

Heute wurde uns ein wenig um drei Ecken mitgeteilt, dass eventuell die Verbeamtung angeboten wird, um den Fachkräftemangel etwas entgegenzuwirken und "etwas zu bieten".
Bisher gab es bei uns keine Möglichkeiten vom Angestelltenverhältnis ins Beamtenverhältnis zu wechseln. Ob dies überhaupt für alle gilt oder nur für einige, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.

Für mich gäbe es ua folgende Frage. Ich sitze derzeit auf einer Stelle: E9c / A10.
Wie würde es dann weitergehen? (Sorry, mein Beamtenrecht ist über 15 Jahre her). Ich müsste in A9 beginnen. Stufe 1? Oder gäbe es die Möglichkeit in der Stufe höher anzufangen?

Vielen Dank im Voraus!

Mit einem Angestelltenlehrgang II erfüllt man nicht die Bildungsvoraussetzungen für die 3. QE.

Ein Einstieg wäre in der 2. QE in A6 möglich, höhere Einstufungen nur in besonderen Ausnahmefällen.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: anonymus1453 am 02.05.2023 09:45
Hallo zusammen,

darf ich mich diesem Thema vielleicht kurz anschließen? Eventuell könntet ihr mir ein paar Fragen beantworten.

Zu meiner Person.

42 Jahre alt, angestellt in einer Kommune in Niedersachsen. Derzeit eingruppiert in die 9c Stufe 5 TVÖD.
(Angestelltenlehrgang II absolviert).

Heute wurde uns ein wenig um drei Ecken mitgeteilt, dass eventuell die Verbeamtung angeboten wird, um den Fachkräftemangel etwas entgegenzuwirken und "etwas zu bieten".
Bisher gab es bei uns keine Möglichkeiten vom Angestelltenverhältnis ins Beamtenverhältnis zu wechseln. Ob dies überhaupt für alle gilt oder nur für einige, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.

Für mich gäbe es ua folgende Frage. Ich sitze derzeit auf einer Stelle: E9c / A10.
Wie würde es dann weitergehen? (Sorry, mein Beamtenrecht ist über 15 Jahre her). Ich müsste in A9 beginnen. Stufe 1? Oder gäbe es die Möglichkeit in der Stufe höher anzufangen?

Vielen Dank im Voraus!

Egal in welche Besoldungsgruppe Du eingruppiert wirst (max. A9, denke ich) kann ich Dir nur raten es nicht anzunehmen, vor allem nicht mit 42 Jahren, da du einen hohen Monatsbeitrag in die private Krankenversicherung leisten wirst, wenn Du erst mit 42 Jahren privat versichert wirst und so groß sind die Gehaltsunterschiede zwischen einem Beamten und Angestellten gar nicht, dass es sich da noch lohnt zu wechseln.

Der einzige Vorteil wäre hier die Pension, aber ich finde die Nachteile überwiegen!
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Hauruck am 04.05.2023 17:21
Hallo zusammen,

darf ich mich diesem Thema vielleicht kurz anschließen? Eventuell könntet ihr mir ein paar Fragen beantworten.

Zu meiner Person.

42 Jahre alt, angestellt in einer Kommune in Niedersachsen. Derzeit eingruppiert in die 9c Stufe 5 TVÖD.
(Angestelltenlehrgang II absolviert).

Heute wurde uns ein wenig um drei Ecken mitgeteilt, dass eventuell die Verbeamtung angeboten wird, um den Fachkräftemangel etwas entgegenzuwirken und "etwas zu bieten".
Bisher gab es bei uns keine Möglichkeiten vom Angestelltenverhältnis ins Beamtenverhältnis zu wechseln. Ob dies überhaupt für alle gilt oder nur für einige, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.

Für mich gäbe es ua folgende Frage. Ich sitze derzeit auf einer Stelle: E9c / A10.
Wie würde es dann weitergehen? (Sorry, mein Beamtenrecht ist über 15 Jahre her). Ich müsste in A9 beginnen. Stufe 1? Oder gäbe es die Möglichkeit in der Stufe höher anzufangen?

Vielen Dank im Voraus!

Egal in welche Besoldungsgruppe Du eingruppiert wirst (max. A9, denke ich) kann ich Dir nur raten es nicht anzunehmen, vor allem nicht mit 42 Jahren, da du einen hohen Monatsbeitrag in die private Krankenversicherung leisten wirst, wenn Du erst mit 42 Jahren privat versichert wirst und so groß sind die Gehaltsunterschiede zwischen einem Beamten und Angestellten gar nicht, dass es sich da noch lohnt zu wechseln.

Der einzige Vorteil wäre hier die Pension, aber ich finde die Nachteile überwiegen!
Von welcher Höhe PKV-Kosten pro Monat gehst du aus, dass es sich mit 42 Jahren nicht mehr lohne, verbeamtet zu werden?
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 04.05.2023 22:42
@anonymus1453

Bitte Facts ( Zahlen) für deine liefern.

Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: ElBarto am 05.05.2023 12:03
Also würde heute jemand zu mir kommen und fragen ob ich mich verbeamten lasse, würde ich wohl keine Sekunde zögern.

Gerade als Lehrerin ist eine sichere Pension auch im FAlle einer DU aufgrund Burnout o.ä. doch gut.

Verheiratet? Zuschlag!

Kind? Extrazuschlag pro Kind.

Sie brauchen einen Termin beim Facharzt? Wie? PV? Ja kommen sie morgen statt in 3 Monaten vorbei.


Auch muss man berücksichtigen, die Gehaltstufe die man am Ende der Karriere  hat wirkt sich unmittelbar auf die Pensionshöhe aus. Nicht so wie beim Angestellten der einzahlt und einzahlt und einzahlt.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: clarion am 05.05.2023 14:31
Also bei meinen Fachärzten warte ich auch Monate. Z.B Anfang Februar angerufen, Termin für Mitte Juni bekommen, trotz PKV. Und es ist auch nicht der einzige Arzt, bei dem das so ist.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Beamter am 05.05.2023 14:34
Also würde heute jemand zu mir kommen und fragen ob ich mich verbeamten lasse, würde ich wohl keine Sekunde zögern.

Gerade als Lehrerin ist eine sichere Pension auch im FAlle einer DU aufgrund Burnout o.ä. doch gut.

Verheiratet? Zuschlag!

Kind? Extrazuschlag pro Kind.

Sie brauchen einen Termin beim Facharzt? Wie? PV? Ja kommen sie morgen statt in 3 Monaten vorbei.


Auch muss man berücksichtigen, die Gehaltstufe die man am Ende der Karriere  hat wirkt sich unmittelbar auf die Pensionshöhe aus. Nicht so wie beim Angestellten der einzahlt und einzahlt und einzahlt.

"sichere Pension"

Pauschalisierte Aussage und kann im Einzelfall auf Niveau der Grundsicherung liegen.

"Verheiratet? Zuschlag!"

Seit 01.04.23 nicht mehr zutreffend.

"Sie brauchen einen Termin beim Facharzt? Wie? PV? Ja kommen sie morgen statt in 3 Monaten vorbei."

Kommt auf Arzt und insbesondere auf die Region an.

Wenn ich jemandem etwas rate, dann substantiiert. Gefühle helfen im Zweifelsfall am Ende nicht.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Bruce Springsteen am 05.05.2023 21:37
Mit einem Angestelltenlehrgang II erfüllt man nicht die Bildungsvoraussetzungen für die 3. QE.
Muss man auch nicht, siehe §7 BeamtStG. Ausnahme möglich. Mit einem ALG II kann man sehr wohl in A9 oder höher eingestuft werden, wenn man vorher schon jene Aufgaben wahr genommen hat.
Ein Einstieg wäre in der 2. QE in A6 möglich, höhere Einstufungen nur in besonderen Ausnahmefällen.
Wäre.. könnte.. nenne mal Ausnahmefälle.. beweise hier das Gegenteil!
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Gabi1978 am 05.05.2023 22:38
Mit einem Angestelltenlehrgang II erfüllt man nicht die Bildungsvoraussetzungen für die 3. QE.
Muss man auch nicht, siehe §7 BeamtStG. Ausnahme möglich. Mit einem ALG II kann man sehr wohl in A9 oder höher eingestuft werden, wenn man vorher schon jene Aufgaben wahr genommen hat.
Ein Einstieg wäre in der 2. QE in A6 möglich, höhere Einstufungen nur in besonderen Ausnahmefällen.
Wäre.. könnte.. nenne mal Ausnahmefälle.. beweise hier das Gegenteil!

Ich bin mit 41 verbeamtet worden…Quereinstieg und ich bereue es keinen Tag!!! Wer die Chance bekommt…ergreifen
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Viky81 am 08.05.2023 19:25
Hi zusammen,
Also bei uns scheint Bewegung in dieses Thema reinzukommen, da gebeten wurde auch mit A2 den Antrag zu stellen. Es würde geprüft werden.

Könntet ihr mir ein wenig auf die Sprünge helfen, mein Beamtenrecht ist ewig her.

Ich würde (im Fall der Fälle) in A9 beginnen.
Welche Stufe? Kommt es da auch auf die bereits geleisteten Jahre an?
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Bastel am 08.05.2023 22:19
Normalerweise reicht der A2 nicht für den gD A9.
Titel: Antw:[BY] Beamte mit 40?
Beitrag von: Tagelöhner am 09.05.2023 05:41
Normalerweise...wie ich im Beamtenbereich gerne erleben durfte, wird Prinzipienreiterei und "Grundsätzlichkeit" ganz schnell beiseite gelegt, wenn ein besonderes Interesse bzw. Druck entstanden ist, um Personen ins Beamtenverhältnis zu übernehmen. Man könnte es auch flexible Beliebigkeit bzw. an Rechtsverstöße grenzende Willkür bezeichnen.