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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: karola am 05.09.2023 06:27
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Hallo,
ich trug gestern eine Bluse im Camouflage-Look.
Ich arbeite in einer Ausländerbehörde und habe natürlich auch Ukrainer, Russen ...hier.
Hier laufen alle echt legere gekleidet rum (kurze Hosen und Flippies im Hochsommer erlaubt, der ein oder andere läuft barfuß übern Flur ...).
Gestern Nachmittag kurz vorm Feierabend sollte ich dann zur Chefin. Sie sagte, dass ich bitte nicht mehr eine solche Bluse oder generell Kleidungsstücke in Camouflage tragen möchte.
Ist das überhaupt rechtens?
Dankeschön.
LG
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Das ist m. E. als ein freundlicher Hinweis darauf zu sehen, dass zu adressatengerechten Kommunikation ein passende Kleidung gehört. Im Rahmen deiner Arbeit könntest du mit durch Militär traumatisierten Personen zu tun haben. Flipflops dürften deutlich unproblematischer sein.
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Sehe ich genau so. In einer Ausländerbehörde, wo viele Menschen sind,die Krieg erlebt haben, käme ich gar nicht auf die Idee, sowas anzuziehen.
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...viel schlimmer finde ich, dass jemand barfuss über die Flure läuft... ::)
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Wenn Du keinen Kontakt zu Flüchtlingen hattest, keine Sprechzeiten, keine Termine, sehe ich das als unproblematisch.
Es gibt aber Menschen, die bekommen Traumata, wenn sie pinke Blusen sehen oder schwarze Stiefel ... Will man das nun alles verbieten?
Ich bin mir sicher, dass man Camouflage-Kleidung, auch bei Kontakt mit Kriegsflüchtlingen, zumal die damit auch keinen Kontakt gehabt haben müssen, als normale Modekleidung nicht verboten werden darf.
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Wie kommst du darauf, dass ein AG nicht die Dienstkleidung vorschreiben dürfte? Schonmal Zugbegleiter im Dienst in Freizeitkleidung anstatt ihrer Dienstuniform gesehen?
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...ja, aber wir befinden uns im Bereich Ausländerbehörde und nicht im IC auf der Strecke Bielefeld-Berlin...
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Das Metallica-Shirt mit dem "Kill-em-all"-Logo wäre dann nicht die passende Ausweichmöglichkeit. ;)
Natürlich könnte der AG bestimmte Dienstvorschriften erlassen. Dementsprechend wäre es wohl im Eigeninteresse gut, das betreffende Kleidungsstück erstmal wegzulassen.
Wobei man sich schon fragen müsste, wer sich denn letztlich daran gestört hat.
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Ich nehme an, es war ein Kleidungsstück mit modischem Camouflagemuster. Sehe darin wirklich kein Problem. Kleidung in den Farbkombinationen blau, rot und weiß wäre demnach auch höchst problematisch. Kleidung der Marke Tommy Hilfiger scheidet somit schon allein aufgrund des Logos komplett aus.
Auch weiß und blau ohne rot könnte problematisch sein. Sind ja die Farben der Flagge Israels. Das gefällt einer nennenswerten Klientel in einem Ausländeramt auch so ganz und gar überhaupt nicht.
Seid mir nicht böse. Worauf soll man noch so alles Rücksicht nehmen?
Sollen alle Frauen im Ausländeramt prophylaktisch Kopftuch tragen? Sollten am besten überhaupt keine Frauen dort arbeiten? Ein regelrechtes Minenfeld. Man wird immer irgendwas mit fast schon masochistischem Zwang so auslegen oder interpretieren können, dass sich daran theoretisch irgendeine Gruppe stören könnte.
Solange ein Mitarbeiter nicht im Tarnanzug im Amt auftaucht sollte man echt mal die Kirche im Dorf lassen.
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Sie sagte, dass ich bitte nicht mehr eine solche Bluse oder generell Kleidungsstücke in Camouflage tragen möchte.
Ist das überhaupt rechtens?
Zum Verständnis: Die Vorgesetzte äußerte eine Bitte, und wir suchen nun dafür eine "Kleidervorschrift" im Sinn einer Rechtsgrundlage?
Bevor das Forum nun seitenweise Beiträge produziert, welche Kombi aus Shirt und Unterhose möglicherweise welche Gefühle verletzten könnte, sollten wir vielleicht mal eher überlegen, was für Denkweisen gegenüber "Vorschriften" mittlerweile in unseren Behörden so unterwegs sind. Die Chefin bittet um etwas, und die Welt geht unter weil das Lieblingsblüschen eine Rechtsgrundlage braucht.
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Zum Verständnis: Die Vorgesetzte äußerte eine Bitte, und wir suchen nun dafür eine "Kleidervorschrift" im Sinn einer Rechtsgrundlage?
Bevor das Forum nun seitenweise Beiträge produziert, welche Kombi aus Shirt und Unterhose möglicherweise welche Gefühle verletzten könnte, sollten wir vielleicht mal eher überlegen, was für Denkweisen gegenüber "Vorschriften" mittlerweile in unseren Behörden so unterwegs sind. Die Chefin bittet um etwas, und die Welt geht unter weil das Lieblingsblüschen eine Rechtsgrundlage braucht.
Was denkst Du wird passieren, wenn man sich der "Bitte" der "Chefin" widersetzt, weil man diese Bewertung einfach nicht teilt?
Wenn es der Chefin schon nicht zu blöd ist, das überhaupt zu thematisieren, ist klar was folgen wird.
Unterm Strich vergrault man sich mit so einem Käse Mitarbeiter. Noch dazu im "Traumamt" Ausländeramt.
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Und was wäre wenn man der Bitte der Chefin einfach folge leistet?
Bricht man sich deswegen einen Zacken aus der Krone?
Wobei ich denke, dass Tarnbekleidung (ob modisch oder nicht) in einem Amt nichts zu suchen hat.
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Wobei ich denke, dass Tarnbekleidung (ob modisch oder nicht) in einem Amt nichts zu suchen hat.
Kein Mensch spricht von "Tarnbekleidung". Unfassbar.
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Wie sieht eigentlich die Tarnkleidung des Verwaltungsmitarbeiters aus?
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Um das mal wieder auf ein sachliches Niveau zu heben: Vorgaben zur Dienstkleidung können in einer Betriebsvereinbarung unter Einbeziehung des Personal-/Betriebsrats festgelegt werden. Ob es eine solche in der Behörde der Thread-Erstellerin gibt, und wenn ja, was darin steht, können wir von außen nicht feststellen.
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Was denkst Du wird passieren, wenn man sich der "Bitte" der "Chefin" widersetzt, weil man diese Bewertung einfach nicht teilt?
Möglichkeit 1: Nix.
Möglichkeit 2: Die Chefin muss sich auch hier anmelden, extra um eine "Rechtsgrundlage" für ihre Bitte zu finden.
Möglichkeit 3: Die Chefin schaut mal, wie Leute, die sich solch einer Bitte widersetzen, sonst so arbeiten. Was man als Chefin durchaus auch mal tun darf, sogar barfuß.
karola soll froh sein, nicht hier zu arbeiten
, da wären "Flippies" tatsächlich verboten. Oder veräppelt uns hier der/die/das selbe? Man weiß es nicht.
Aber solche Figuren an Schreibtischen arbeiten, so mein Eindruck aus den letzten 2,5 Jahrzehnten Verwaltungsarbeit, ähnlich effizient als würde da gar keiner sitzen. Das hilft dann auch "Traumämtern" nicht weiter.
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Wobei ich denke, dass Tarnbekleidung (ob modisch oder nicht) in einem Amt nichts zu suchen hat.
Kein Mensch spricht von "Tarnbekleidung". Unfassbar.
Was soll Camouflage-Look denn sonst sein?
Natürlich gibt's da unterschiedliche Farben, aber rot wird die Bluse wohl kaum gewesen sein.
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@Schmitti Danke für den Klassiker. ;D Hach ja...
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Was soll Camouflage-Look denn sonst sein?
Natürlich gibt's da unterschiedliche Farben, aber rot wird die Bluse wohl kaum gewesen sein.
Nochmal: Wenn es kein Tarnanzug der Bundeswehr ist, dann ist "Camouflage" als Muster bei einer Bluse einfach nur das. Und das kann auch blau, rot, kunterbunt oder eben grün sein. Ein Muster, analog einer Bluse mit den Mustern Paisley, Pepita, Fischgrät, Vichy-Karos, you name it.
Bei Paisley könnte man Menschen mit Furcht vor Amöben, Pantoffeltierchen oder Silberfischchen übel triggern.
Leute mit Trypophobie haben Probleme mit den Kameralinsen der aktuellen iPhones.
Darauf gilt es natürlich Rücksicht zu nehmen! ::)
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Um das mal wieder auf ein sachliches Niveau zu heben: Vorgaben zur Dienstkleidung können in einer Betriebsvereinbarung unter Einbeziehung des Personal-/Betriebsrats festgelegt werden. Ob es eine solche in der Behörde der Thread-Erstellerin gibt, und wenn ja, was darin steht, können wir von außen nicht feststellen.
Das ist hier aber auch völlig unerheblich. Dieser freundliche Hinweis wäre, selbst wenn er eine Weisung darstellen sollte (was wir nicht wissen) nicht mitbestimmungspflichtig.
Vorliegend wurde überwiegend in das Arbeitsverhalten der Mitarbeiterin eingegriffen, das mitbestimmungspflichtige Ordnungsverhalten ist zwar am Rande tangiert, da aber nur ein bestimmter Aspekt unterlassen werden soll, überwiegt bei Auslegung das Arbeitsverhalten.
etwas ausführlicher:
Abgesehen von Anordnungen zum Tragen von vorgeschriebener Schutzkleidung, ist der Arbeitgeber nur berechtigt, auf die Kleidung Einfluss zu nehmen, wie dies aufgrund der betrieblichen Verhältnisse erforderlich ist (BAG v. 8.8.1989 - 1 ABR 65/88). Die Einschränkung der persönlichen Handlungsfreiheit durch Anordnungen, die die Kleidung betreffen, muss zur Erreichung des verfolgten Zwecks geeignet, zur Erreichung des verfolgten Ziels erforderlich und im Vergleich zum individuellen Interesse der Mitarbeiter verhältnismäßig sein (BAG v. 13.2.2007 - 1 ABR 18/06).
Maßstäbe für berechtigte Einflussnahmen auf die Kleidung der Mitarbeiter durch den Arbeitgeber können die üblichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten (Verkehrsanschauung) und Erwartungen von Kunden an das äußere Erscheinungsbild der Mitarbeiter bestimmter Branchen sein (BAG ebd.)
Und ja: im Sinne eines ungestörten Betriebsablaufes in einer Ausländerbehörde darf das tragen von jedweder, als militaristisch auszulegenden Kleidung, durch den disziplinarischen Dienstvorgesetzten untersagt werden.
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Danke für die Einordnung!
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Was soll Camouflage-Look denn sonst sein?
Natürlich gibt's da unterschiedliche Farben, aber rot wird die Bluse wohl kaum gewesen sein.
Nochmal: Wenn es kein Tarnanzug der Bundeswehr ist, dann ist "Camouflage" als Muster bei einer Bluse einfach nur das. Und das kann auch blau, rot, kunterbunt oder eben grün sein. Ein Muster, analog einer Bluse mit den Mustern Paisley, Pepita, Fischgrät, Vichy-Karos, you name it.
Bei Paisley könnte man Menschen mit Furcht vor Amöben, Pantoffeltierchen oder Silberfischchen übel triggern.
Leute mit Trypophobie haben Probleme mit den Kameralinsen der aktuellen iPhones.
Darauf gilt es natürlich Rücksicht zu nehmen! ::)
Das legst du dir jetzt selbst so zurecht. Nimm halt mal einfach das was die Threaderstellerin geschrieben hat:
"Camounflage-Look und ich habe auch Ukrainer und Russen hier."
Den Kriegsbezug hat damit die Threaderstellerin selbst hergestellt und da kannst sicher davon ausgehen, dass die Bluse nicht pink, rot oder lilablassblau gewesen ist.
Von Tarnanzug war nie die Rede und die Bundeswehr verwendet Felcktarnmuster und nicht Camounflage, was bei vielen anderen Ländern bei Militärkleidung zum Einsatz kommt.
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Von Tarnanzug war nie die Rede und die Bundeswehr verwendet Felcktarnmuster und nicht Camounflage, was bei vielen anderen Ländern bei Militärkleidung zum Einsatz kommt.
Du hast von Tarnbekleidung gesprochen.
Aber lassen wir es.
Jetzt kommt noch dein persönliches letztes Wort, ist klar.
Von mir war es das.
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Naja ehrlich gesagt, die abgestellten Schuhe meiner Kollegin vor der Bürotür finde ich deutlich schlimmer. :-X
Sie läuft dann nur mit Hausschuhe durchs Haus *gruselig*.
Aber kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr ein Malle Shirt gefallen würde. Oder fu...k the system.
Ich finde man muss immer abwägen... Provozieren sollte man auch nicht unbedingt.
Vor allen Dingen finde ich sehen die ja nicht unbedingt so aus wenn Sie in Farbe gestaltet sind.
Und es kommt hier z.B. drauf an wie lange die Leute schon da sind.
Sind sie alt eingesessen oder schon lang da dürfen sie fast alles und recht "Frische" werden noch diktiert. Bitte nicht zu aufreizend, keine Tattoos zeigen bitte... ;)
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...viel schlimmer finde ich, dass jemand barfuss über die Flure läuft... ::)
Bin gerade beim Essen.... Werde ab morgen mittags hier nichts mehr lesen. Boah... was für Stall!?
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...viel schlimmer finde ich, dass jemand barfuss über die Flure läuft... ::)
Bin gerade beim Essen.... Werde ab morgen mittags hier nichts mehr lesen. Boah... was für Stall!?
Wahrscheinlich das Resultat der letzten Tarifverhandlungen: Der Verwaltungsmitarbeiter:innen kann sich halt keine Schuhe mehr leisten. Oder es war eine Hommage an Jesus? Quasi eine Ausübung der Religionsfreiheit?
Oder einfach eine asoziale Drecksau… wir werden es vermutlich nie erfahren.
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Ich glaube, selbst Jesus würde die Latschen anbehalten, wenn er wüsste in welchem Zeitabstand hier die Böden geschrubbt werden... Da wäre jeder Gang des verkappten Fuß-Models auch eine Art Reinigung.
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Und ja: im Sinne eines ungestörten Betriebsablaufes in einer Ausländerbehörde darf das tragen von jedweder, als militaristisch auszulegenden Kleidung, durch den disziplinarischen Dienstvorgesetzten untersagt werden.
..der disziplinarische Dienstvorgesetzte wäre hier aber der Bürgermeister/Landrat und nicht eine Sachgebiets - oder Amtsleiterin die ggfls ihren individuellen Modegeschmack berührt sieht...
...hier wird mal wieder die "Grundhaltung" der deutschen Gesellschaft aufgezeigt...bloß nicht anecken und niemanden weh tun und hinter allem ein Problem sehen...wird im Ausland als "German-Angst- belächelt...
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Und ja: im Sinne eines ungestörten Betriebsablaufes in einer Ausländerbehörde darf das tragen von jedweder, als militaristisch auszulegenden Kleidung, durch den disziplinarischen Dienstvorgesetzten untersagt werden.
..der disziplinarische Dienstvorgesetzte wäre hier aber der Bürgermeister/Landrat und nicht eine Sachgebiets - oder Amtsleiterin die ggfls ihren individuellen Modegeschmack berührt sieht...
...hier wird mal wieder die "Grundhaltung" der deutschen Gesellschaft aufgezeigt...bloß nicht anecken und niemanden weh tun und hinter allem ein Problem sehen...wird im Ausland als "German-Angst- belächelt...
Das ist kein rein deutsches Problem. Beispiel Sportschießen: Hier hat der Weltverband ISSF bereits vor zehn Jahren bei sämtlichen internationalen Wettkämpfen das Tragen von Kleidung mit Camouflage-Mustern, Jagd- und Militärfarben sowie Jeansstoff verboten.
Begründung: Es handelt sich um Sport, bei dem weder militärische, jagdliche und politische Themen sowie Arbeitskleidung nichts verloren hat.
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Mal ehrlich... um Kleidung ging es hier doch gar nicht. Die eigentliche Frage war doch, ob für den eigenen Mangel an Respekt - und zwar dem Respekt gegenüber der "Kundschaft", dem Vorgesetzten und der Kollegen - sogar noch eine Rechtsgrundlage existiert. Lieber wird versucht irgendwelche Prinzipien zu reiten, die dann erst einmal gesucht werden müssen und letztendlich doch nicht existieren (Danke @BalBund), statt sich einfach mal respektvoll gegenüber seiner Mitmenschen zu zeigen. Eine Frauenbeauftragte sollte vielleicht aktuell auch keine schicken Rammstein-Hoodies in der Dienststelle tragen, zum Zeichen des Respekts gegenüber Frauen, die das Thema möglicherweise etwas "strenger" sehen als andere. Ob der gut gemeinte Hinweis vom Landrat/Bürgermeister, der Sachgebietsleitung oder dem Hausmeister kommt, spielt dann eigentlich auch keine Rolle mehr.
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Mal ehrlich... um Kleidung ging es hier doch gar nicht. Die eigentliche Frage war doch, ob für den eigenen Mangel an Respekt - und zwar dem Respekt gegenüber der "Kundschaft", dem Vorgesetzten und der Kollegen - sogar noch eine Rechtsgrundlage existiert. Lieber wird versucht irgendwelche Prinzipien zu reiten, die dann erst einmal gesucht werden müssen und letztendlich doch nicht existieren (Danke @BalBund), statt sich einfach mal respektvoll gegenüber seiner Mitmenschen zu zeigen. Eine Frauenbeauftragte sollte vielleicht aktuell auch keine schicken Rammstein-Hoodies in der Dienststelle tragen, zum Zeichen des Respekts gegenüber Frauen, die das Thema möglicherweise etwas "strenger" sehen als andere. Ob der gut gemeinte Hinweis vom Landrat/Bürgermeister, der Sachgebietsleitung oder dem Hausmeister kommt, spielt dann eigentlich auch keine Rolle mehr.
Doch, es geht um Kleidung!
Und warum sollte die FB kein Rammstein-Oherteil tragen dürfen?
Fakt ist, kommt die Bitte oder die Weisung nicht vom LR/(O)BGM, hat diese auch meine negativen arbeitsrechtlichen Konsequenzen bei Nichtfolgeleisten.
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Mir fällt auf, dass oft der Einleitung „Fakt ist…“ Ausführungen folgen, die eben keine Fakten sind, sondern dem Reich der Phantasie entsprungen zu sein scheinen.
Selbst der untersten Führungsebene werden im Rahmen der Dienstaufsicht disziplinarische Befugnisse übertragen, die die Anwendung allgemeiner Regelungen zum Verhalten der Beschäftigten zum Gegenstand haben. Dass im Anwendungsfall ein festgelegtes Verfahren unter Beteiligung weiterer Stellen wie ggf. nächsthöhere Führungsebene, Personalbereich und Mitbestimmungsgremien folgt, ist davon unabhängig zu betrachten.
Wenn ein Landrat oder Bürgermeister sich mit solchen Einzelfällen zu befassen hätte, weil nur er befugt wäre, eine konsequenzenbehaftete Bitte oder Weisung auszusprechen, würde er sich in einer Verwaltung von mitunter 10.000 Beschäftigen um nichts anderes mehr kümmern.
Inhaltlich kann ich mich dem Beitrag von E15TVL nur anschließen.
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Mal ehrlich... um Kleidung ging es hier doch gar nicht. Die eigentliche Frage war doch, ob für den eigenen Mangel an Respekt - und zwar dem Respekt gegenüber der "Kundschaft", dem Vorgesetzten und der Kollegen - sogar noch eine Rechtsgrundlage existiert. Lieber wird versucht irgendwelche Prinzipien zu reiten, die dann erst einmal gesucht werden müssen und letztendlich doch nicht existieren (Danke @BalBund), statt sich einfach mal respektvoll gegenüber seiner Mitmenschen zu zeigen. Eine Frauenbeauftragte sollte vielleicht aktuell auch keine schicken Rammstein-Hoodies in der Dienststelle tragen, zum Zeichen des Respekts gegenüber Frauen, die das Thema möglicherweise etwas "strenger" sehen als andere. Ob der gut gemeinte Hinweis vom Landrat/Bürgermeister, der Sachgebietsleitung oder dem Hausmeister kommt, spielt dann eigentlich auch keine Rolle mehr.
Doch, es geht um Kleidung!
Und warum sollte die FB kein Rammstein-Oherteil tragen dürfen?
Fakt ist, kommt die Bitte oder die Weisung nicht vom LR/(O)BGM, hat diese auch meine negativen arbeitsrechtlichen Konsequenzen bei Nichtfolgeleisten.
Fakt ist, dass es erstmal nicht um müssen geht, sondern um was man beachten sollte im respektvollem Umgang miteinander.
Wer also so unsensibel ist, der kann sich gerne darauf ausruhen, das nur müssen zählt.
Muss sich aber dann auch nicht wundern, wenn er auch nur noch so behandelt wird und der Linienvorgesetzte die Person zweimal täglich zu ungünstigsten Zeiten zum persönlichem Feedbackgespräch einbestellt (ist ja nicht verboten) oder bei der Urlaubsplanungen halt als letztes berücksichtigt wird oder oder.
Aber schön, wenn man auf so einem Niveau arbeitet, gut das ich das nicht muss.
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Es war ein netter Hinweis, dass man mit "Militär-Kleidung" vielleicht falsche Signale an möglicherweise traumatisierte Menschen sendet. Nicht mehr oder weniger.
Lass das eine Oberteil halt zu Hause und gut ist.. Ob man das nun darf oder nicht.
Man muss nicht immer gleich die Grundrechtskeule schwingen.
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Und wieder lacht die Welt über "uns"..... Aber hey, das Ende naht - ein guter Ausblick, finde ich!
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Man muss nicht immer gleich die Grundrechtskeule schwingen.
Es gibt kein Grundrecht auf freie Kleidungswahl. Allerdings gibt es eins, wonach man Freizügigkeit genießt. Also, zugegebenermaßen in gewisser Abhängigkeit von der handelnden Person: Nackig arbeiten ist Grundrecht!
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Es gibt kein Grundrecht auf freie Kleidungswahl
Muss es auch nicht, denn Verbote gehen anders herum: Alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt. Und Verbote sind am GG zu messen.
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Es gibt kein Grundrecht auf freie Kleidungswahl
Muss es auch nicht, denn Verbote gehen anders herum: Alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt. Und Verbote sind am GG zu messen.
Aber nicht, wenn sie privatrechtliche Arbeitsverhältnisse betreffen. Grundrechte sind Abwehrrechte gegen den Staat und nicht gegen den Arbeitgeber.
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Bedauerlich, dass man dies einem Beamten extra erklären muss.
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..wo ist denn der Beamte mit einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis? 8)
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Drei Beiträge vor deinem.
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Ich hatte mit dem GG nicht begonnen. :-* Wollte nur auf die unzutreffende Aussage "gibt ja kein Grundrecht auf freie Kleidungswahl" antworten. Im Übrigen können Grundrechte durchaus eine Drittwirkung entfalten, was hier aber wohl für den konkreten Fall nicht herangezogen werden muss, weil der Fall auch so schon rechtlich klärbar ist.
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Heißt das, dass unser Chef von der Asyltruppe, die Leistungen auszahlen und Flüchtlinge unterbringen, seinen neuen Q7 im Camouflage-Style foliert nicht mehr vors Haus stellen darf, er müsste es sich quasi selbst verbieten oder verbieten lassen, wo die Flüchtlinge dran vorbeigehen und alle Mitarbeiter, die ein (oliv)grünes Auto haben, parken am besten auch um die Ecke oder kommen am besten gwr nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit?
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Ja, so ist das.
Ebenfalls sind auch grüne Oliven auf der Pizza, die man sich mittags ins Büro liefern lässt NICHT zulässig!
Btw.. Teure Autos mit so einem Design zeugen von keinem besonders guten Geschmack. Möchtegern-Soldaten sollten dann auch ein passendes Kfz wählen, aber über Geschmack müssen wir hier ja nicht unbedingt diskutieren. ;D
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Wer als Chef seinen persönlichen Parkplatz dort einrichten lässt, wo der allgemeine Pöbel munter vorbeispazieren kann, hat eh versagt.
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...solange nimand im Bikini oder Badehose zum Dienst kommt und die gewählten Kleidungsstücke alltagstauglich bzw. dem gültigen Mainstream entsprechen, sehe ich keine Grundlage und auch kein Bedürfnis zur "Massregelung"...
..sonst fange ich bei der Camouflage-Bluse an, gehe über Cargohosen und Springerstiefel direkt zum Parka über und verbiete jegliche T-Shirts, die irgendeine Aussage per Aufdruck beinhalten...
...diese Diskussion gehört in ein Forum von 1970!
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...solange nimand im Bikini oder Badehose zum Dienst kommt und die gewählten Kleidungsstücke alltagstauglich bzw. dem gültigen Mainstream entsprechen, sehe ich keine Grundlage und auch kein Bedürfnis zur "Massregelung"...
..sonst fange ich bei der Camouflage-Bluse an, gehe über Cargohosen und Springerstiefel direkt zum Parka über und verbiete jegliche T-Shirts, die irgendeine Aussage per Aufdruck beinhalten...
...diese Diskussion gehört in ein Forum von 1970!
Es wurde auch niemand gemaßregelt, es wurde lediglich ein Hinweis gegeben..
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...solange nimand im Bikini oder Badehose zum Dienst kommt und die gewählten Kleidungsstücke alltagstauglich bzw. dem gültigen Mainstream entsprechen, sehe ich keine Grundlage und auch kein Bedürfnis zur "Massregelung"...
..sonst fange ich bei der Camouflage-Bluse an, gehe über Cargohosen und Springerstiefel direkt zum Parka über und verbiete jegliche T-Shirts, die irgendeine Aussage per Aufdruck beinhalten...
...diese Diskussion gehört in ein Forum von 1970!
1970! Ein Jahrzehnt der Offenheit und Toleranz!
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1970! Ein Jahrzehnt der Offenheit und Toleranz!
...ja...aber nicht im öD 8)
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Es wurde auch niemand gemaßregelt, es wurde lediglich ein Hinweis gegeben..
...auch der war m.E. fehl am Platz..
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Es wurde auch niemand gemaßregelt, es wurde lediglich ein Hinweis gegeben..
...auch der war m.E. fehl am Platz..
Mag sein - aber auch kein Grund daraus eine Staatsaffäre zu machen ;)
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...ich war selbst mal 16 Jahre in einer Ausländerbehörde tätig..legere Kleidung war dabei in manchen Situationen echt von Vorteil...da passieren Dinge, die kann sich der normale Sesselpupser im Oberhemd und Lackschühchen gar nicht vorstellen 8)
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Das hast du sehr schön vorgetragen, was_guckst_du. Nur ging es nicht um legere Kleidung, sondern um das Camouflage-Muster, das aus Sicht der Vorgesetzten unangebracht war. Außer dass man sich im Falle eines spontanen Angriffskrieges gut hinter dem Dienstgebäude im Gebüsch verstecken kann, fällt mir da gerade kein Vorteil ein, warum man sowas in einer Ausländerbehörde tragen sollte.
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Evtl. noch zur Bedeckung der Blöße? ;)
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...oder einfach, weil es eine persönliche Entscheidung ist , weil es einem einfach gefällt und man sich wohl in diesem Kleidungsstück fühlt..
...ein Kleidungsstück ist nicht immer auch ein Statement...
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Außer dass man sich im Falle eines spontanen Angriffskrieges gut hinter dem Dienstgebäude im Gebüsch verstecken kann, fällt mir da gerade kein Vorteil ein, warum man sowas in einer Ausländerbehörde tragen sollte.
...ich denke, dass dein persönlicher Geschmack sowieso ein anderer ist, was aber auch nur eine individuelle Entscheidung darstellt, die nicht zu beanstanden wäre...
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Der Chef meines Chefs, der 4 Besoldungsgruppen höher war als ich, fragte mich damals mal, warum ich im Sommer im Dienst eine "kurze" Hose tragen würde.
....Weniger Stoff ist billiger. Er nach einer Beförderung werde ich Geld für eine lange Hose haben...
Nun, eine Beförderung gab es nicht, aber nachdem ich diese Antwort zweimal gegeben hatte, kam nie wieder diese Frage.
Heute habe ich selbst Mitarbeiter und es nicht meine Aufgabe, das Design deren Kleidung zu beurteilen.
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Evtl. noch zur Bedeckung der Blöße? ;)
Um hier eine Verhältnismäßigkeit bewerten zu können, müsste man Vorher-Nachher-Bilder haben :P
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... verbiete jegliche T-Shirts, ...
Bis vor Kurzem galten in unserer Behörde sogar sogenannte "kragenlose Hemden beim Herrn" als verpönt. ::)
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Welche Behörde war das? Sie scheint mir sympathisch zu sein 8)
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Die Zeiten sind jetzt eh vorbei. Durch die schiere Menge der Nichtbeachter kapitulierte man vor der Durch- und Umsetzung in letzter Konsequenz. ;D
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Welche Behörde war das? Sie scheint mir sympathisch zu sein 8)
Wenn dir das symphatisch scheint bist du vermutlich auch eher davon angetan wenn die Behörde in Anschreiben mit "Sehr geehrte Herren" angetextet wird.
Solche Schriftstücke habe ich noch aus den 30er-40er Jahren in unserem Archiv entdeckt und musste blöd grinsen wie die Welt mal lief.
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Hat jemand mal mit der Vorgesetzen gesprochen, warum Sie diese Bitte geäußert hat und wieso evtl. der TE damit ein Problem hat?