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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Schmitti am 13.09.2023 10:42

Titel: Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Schmitti am 13.09.2023 10:42
Eine interessante Studie zeigt aktuell Spiegel.de (https://www.spiegel.de/karriere/gesundheit-mehr-als-die-haelfte-der-deutschen-leidet-unter-erschoepfung-sinnlose-arbeit-ist-ein-grund-a-11ef2056-e542-473b-8776-857b5ef356fe):

Zitat
Die Erschöpfung ballt sich vor allem bei Leuten in der Rushhour des Lebens. Von 30 bis 49 Jahren sind gut 60 Prozent erschöpft. Jüngere (18 bis 29 Jahre) und ältere (50 bis 64) liegen mit gut 56 Prozent etwa gleichauf, jenseits der 65 Jahre sinkt der Wert auf 40 Prozent. Von den 30- bis 49-Jährigen sehen gut 40 Prozent die Belastung bei der Arbeit als Hauptursache für ihre Erschöpfung. In der Gesamtschau über alle Altersgruppen sind gesundheitliche Beschwerden der Hauptgrund für Erschöpfung (40 Prozent), gefolgt von der politischen Situation (knapp ein Drittel) und dann der Arbeitsbelastung (27 Prozent).
...
Junge Leute (18 bis 29 Jahre) wünschen sich vor allem ein geringeres Arbeitspensum, bei den Älteren gibt es ein Hauptanliegen: weniger sinnlose Arbeit. Das sagen 40 Prozent, bei den Beamten sogar 65 Prozent. Beamte sind nicht die insgesamt erschöpfteste Gruppe, aber die, die am allermeisten unter als sinnlos empfundener Arbeit leidet.
Die politische Situation belastet die Leute mehr als die eigentliche Arbeit, und 2/3 der Beamten empfinden ihre Arbeit als sinnlos - läuft ja gut in Deutschland  ???
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Organisator am 13.09.2023 10:51
Wer sinnlose Arbeit macht und nichts daran ändert ist irgendwie selbst Schuld daran.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: was_guckst_du am 13.09.2023 11:03
Beamte sind nicht die insgesamt erschöpfteste Gruppe, aber die, die am allermeisten unter als sinnlos empfundener Arbeit leidet.

..endlich ist das mal wissenschaftlich bewiesen... 8)  ..das der Wert im Pensionsalter sinkt, berühigt mich ungemein, da ich zum Jahresende in den verdiensten Ruhestand wechsle und dann das "Leben" beginnt ;)
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Flying am 13.09.2023 14:08
Wer sinnlose Arbeit macht und nichts daran ändert ist irgendwie selbst Schuld daran.

Das würde ich mal dick unterstreichen!
Gerade heutzutage muss keiner etwas tun, was ihm so gar nicht sinnstiftend erscheint.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Tagelöhner am 13.09.2023 14:27
Ein Beamter tut das was ihm sein Dienstherr befiehlt und nimmt das zähneknirschend und mit gesenktem Haupt hin. Daher tritt das Phänomen dort auch vermehrt auf  ;D
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: FearOfTheDuck am 13.09.2023 14:28
Wobei "sinnlos" erläutert werden müsste. Auch ein sinnstiftender Job kann zahlreiche (scheinbar?) sinnlose Aufgaben mit sich bringen. Ich gebe euch aber recht, wenn es darum geht, dass die komplette Tätigkeit als sinnlos empfunden wird.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Organisator am 13.09.2023 16:05
Ein Beamter tut das was ihm sein Dienstherr befiehlt und nimmt das zähneknirschend und mit gesenktem Haupt hin. Daher tritt das Phänomen dort auch vermehrt auf  ;D

Der Beamte hat jedoch auch eine Beratungspflicht hinsichtlich seiner Führungskraft und die Verpflichtung, auf Mißstände und sonstige Sinnlosigkeiten hinzuweisen und auf Verbesserungen hinzuwirken. Schließlich steht der Beamte hauptsächlich im Dienste der Allgemeinheit.

Ansonsten wäre auch niemand gezwungen in diesem System zu verweilen, wenn die Sinnlosigkeit Überhand nimmt.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Flying am 14.09.2023 10:29
Auch ein sinnstiftender Job kann zahlreiche (scheinbar?) sinnlose Aufgaben mit sich bringen.

Ich vermute, dass es keinen Job gibt, der nicht auch scheinbar sinnlose Aufgaben hat. Da kommt es sicherlich verstärkt auf die Menge bzw. den Zeitaufwand für diese an.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Schmitti am 14.09.2023 12:05
Der Beamte hat jedoch auch eine Beratungspflicht hinsichtlich seiner Führungskraft und die Verpflichtung, auf Mißstände und sonstige Sinnlosigkeiten hinzuweisen und auf Verbesserungen hinzuwirken. Schließlich steht der Beamte hauptsächlich im Dienste der Allgemeinheit.
Die Allgemeinheit wählt (mal direkt, mal indirekt) die obersten Führungskräfte. Wenn man dem grünen Bürgermeister sagt, dass man bei Erstellung einer Beschlussvorlage, mittels der ein Vergabeausschuss dann die Auftragsvergabe zur Lieferung eines Feuerwehrfahrzeuges abnicken soll, die Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten und die rechnerische Darstellung einer Klimabeeinflussung durch das (landesrechtlich vorgegeben vorzuhaltende) Fahrzeug als nicht so ganz so sinnvoll erachtet wird, wird ihn das nicht zwangsläufig überzeugen.

These: Der Großteil der von öD-Beschäftigten als sinnlos erachteten Arbeitsschritte hat ihren Ursprung in den von der Allgemeinheit produzierten Wahlergebnissen.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Britta2 am 14.09.2023 12:18
...  da ich zum Jahresende in den verdiensten Ruhestand wechsle und dann das "Leben" beginnt ;)

Langsam kannst Du beginnen, die Dankesrede auszuarbeiten. Freu Dich auf die feuchtwarmen Händedrucke und den obligatorischen Blumestraus mit Gruppenfoto fürs Archiv plus "wir werden Sie so unendlich vermissen" ...
Hoffentlich kannst Du das Rentnerdasein viele Jahre bei bester Gesundheit genießen!
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: BAT am 14.09.2023 13:16

..endlich ist das mal wissenschaftlich bewiesen... 8)  ..das der Wert im Pensionsalter sinkt, berühigt mich ungemein, da ich zum Jahresende in den verdiensten Ruhestand wechsle und dann das "Leben" beginnt ;)

Ich hoffe, du bleibst dem Forum erhalten. Gibt es einen Unterstrang Ruhestand? Ich schaue nur bei TVÖD und Allgemein.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Organisator am 14.09.2023 13:28
Der Beamte hat jedoch auch eine Beratungspflicht hinsichtlich seiner Führungskraft und die Verpflichtung, auf Mißstände und sonstige Sinnlosigkeiten hinzuweisen und auf Verbesserungen hinzuwirken. Schließlich steht der Beamte hauptsächlich im Dienste der Allgemeinheit.
Die Allgemeinheit wählt (mal direkt, mal indirekt) die obersten Führungskräfte. Wenn man dem grünen Bürgermeister sagt, dass man bei Erstellung einer Beschlussvorlage, mittels der ein Vergabeausschuss dann die Auftragsvergabe zur Lieferung eines Feuerwehrfahrzeuges abnicken soll, die Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten und die rechnerische Darstellung einer Klimabeeinflussung durch das (landesrechtlich vorgegeben vorzuhaltende) Fahrzeug als nicht so ganz so sinnvoll erachtet wird, wird ihn das nicht zwangsläufig überzeugen.

These: Der Großteil der von öD-Beschäftigten als sinnlos erachteten Arbeitsschritte hat ihren Ursprung in den von der Allgemeinheit produzierten Wahlergebnissen.

Aber nur der kleine Beamte kann insoweit beraten, dass z.B.
- man keine eine eigene Vergabe anstengen muss, wenn man von einer zentralen, bundesweiten Vergabestelle abrufen kann (und wenn man zu einer solchen Vergabestelle noch keinen Zugang hat, diesen zu erwirken)
- die Darstellung der Klimabeeinflussung durchaus kurz ausfallen kann, wenn es sich bei der Bereitstellung des Feuerwehrautos um eine Pflichtaufgabe handelt.

Will sagen: es gibt viele sinnvolle Vorschriften, deren Prüftiefe je nach Verwaltungsvorgang bis hin zu null variieren kann. Genauso wäre wahrscheinlich auch die GleiB oder die SBV zu beteiligen, was jedoch schnell gehen dürfte.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Eleon am 19.09.2023 07:43
Als alter Hase kann ich nur jedem empfehlen, die Nachrichten dosiert zu genießen, sich nicht zu intensiv mit der Lage auf der Welt zu befassen (die war schon immer grenzwertig) und viel Sport zu treiben.

Früher habe ich jede Information aufgenommen, teilweise nicht gut geschlafen und war irgendwann gesundheitlich angeschlagen, ständig erschöpft und nie/selten im Hier und Jetzt.

Das hat sich fundamental geändert, war aber auch ein langer und anstrengender Weg.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Opa am 19.09.2023 08:03
Als alter Hase kann ich nur jedem empfehlen, […] viel Sport zu treiben.

„Auf einem weiteren ebenfalls auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Video spricht Kadyrow zunächst Tschetschenisch und fügt dann auf Russisch hinzu: »Treibt Sport«.
(https://www.spiegel.de/ausland/ramsan-kadyrow-soll-im-koma-liegen-nun-zeigen-ihn-zwei-videos-a-2375b09e-b2c3-4b4e-8ba3-d5d6c67a8123)
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: OrganisationsGuy am 19.09.2023 08:26
Meine Spekulation für diesen Erschöpfungs- und Keinen-Bock-Trend ruhen auf Digitalisierung und Social Media.

Vor 500 Jahren waren die Probleme der Menschen auf die eigene Region, meist nur die anliegenden Nachbarstädte und Dörfer begrenzt. Heute macht irgendein Börsenheini auf der anderen Seite des Planeten einen falschen Trade und der Wert meiner Immobilie hier sinkt ins Bodenlose.

Damit will ich in keinster Weise sagen, unsere Probleme heute wären größer als damals. Ich bin froh mich heute nicht Mist der Pest, einer Blinddarmentzündung o.ä. ins frühe qualvolle Grab legen zu müssen.

Aber der mentale Stress sieht für das alltägliche Leben heute deutlich anders aus als vor 60 Jahren. Dem Individuum wird täglich mehrfach vorgehalten, wie toll, reich und schön die anderen sind. Dazu dann finanzielle Probleme um über die Runden zu kommen, zwei Kinder zu bezahlen und ein Eigenheim zu erwirtschaften, was vor einigen Generationen noch besser realisierbar war.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Eleon am 19.09.2023 08:39
Ja, die eigene Hybris kann einen schon an den Rand der Verzweiflung bringen.

Es ist vermutlich ein großer Vorteil des Alters, dass man realisiert, dass reich sein relativ ist, sich Falten kaum verhindern lassen und das Haus auch nur aus Räumen mit 4 Wänden besteht.


Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: ike am 19.09.2023 10:57
Meine Spekulation für diesen Erschöpfungs- und Keinen-Bock-Trend ruhen auf Digitalisierung und Social Media.

Vor 500 Jahren waren die Probleme der Menschen auf die eigene Region, meist nur die anliegenden Nachbarstädte und Dörfer begrenzt. Heute macht irgendein Börsenheini auf der anderen Seite des Planeten einen falschen Trade und der Wert meiner Immobilie hier sinkt ins Bodenlose.

[...]

Noch schlimmer und noch weiter gehen die Probleme sogar:
da muss man im eigenen Sonnensystem vor Sonnenstürmen und -flecken Angst haben,
und außerhalb unseres Sonnensystems sogar vor einer Super-Nova, z.B. Beteigeuze.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: JC83 am 19.09.2023 12:53
Meine Spekulation für diesen Erschöpfungs- und Keinen-Bock-Trend ruhen auf Digitalisierung und Social Media.
[...]
Aber der mentale Stress sieht für das alltägliche Leben heute deutlich anders aus als vor 60 Jahren. Dem Individuum wird täglich mehrfach vorgehalten, wie toll, reich und schön die anderen sind.

Gebe ich dir recht, aber den Konsum von Social Media hat ja man immer noch selbst in der Hand.

Dazu dann finanzielle Probleme um über die Runden zu kommen, zwei Kinder zu bezahlen und ein Eigenheim zu erwirtschaften, was vor einigen Generationen noch besser realisierbar war.

Ist das tatsächlich so? Ernst gemeinte Frage: Es wird überall verkündet, jedoch fehlt mir hierzu immer das Zahlenwerk und deren Interpretation im heutigen/damaligen Kontext.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: OrganisationsGuy am 19.09.2023 13:20
Dazu dann finanzielle Probleme um über die Runden zu kommen, zwei Kinder zu bezahlen und ein Eigenheim zu erwirtschaften, was vor einigen Generationen noch besser realisierbar war.

Ist das tatsächlich so? Ernst gemeinte Frage: Es wird überall verkündet, jedoch fehlt mir hierzu immer das Zahlenwerk und deren Interpretation im heutigen/damaligen Kontext.

Viel wird damit einhergehen, dass die Erwartungshaltung der Familien heutzutage höher ist und deutlich mehr Konsumgüter zu dem allgemeinen Leben hinzu kommen.

Wenn jemand mit Lebensstandart aus den 50er Jahren heutzutage Haushalten würde käme man sicherlich auch besser über die Runden. Aber selbst wenn meine Frau daheim nur Kochen und stricken würde, wir nur einen Fernseher und ein Radio daheim als Unterhaltungsmedien benutzen würden und die Kinder einmal zum Geburtstag sowie einmal an Weihnachten neues Spielzeug erhalten - mit einem Alleinverdiener der ein durchschnittliches Einkommen nach hause bringt sehe ich das heutzutage nicht als Stemmbar. Zumindest nicht mit dem Eigenheim was man der Bank stückweise abkauft. Zur Miete sehr wahrscheinlich machbar.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: MoinMoin am 19.09.2023 13:26
Offensichtlich ein Irrtum zu glauben, dass es früher leichter war.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/kaufen/immobilienkauf-heute-teurer.html

"Daraus lässt sich ablesen, dass das Verhältnis von Preisen und Einkommensverhältnissen vor 30 Jahren (126 in 1991) keinesfalls besser oder schlechter war als die 133 in 2021."
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Faunus am 19.09.2023 16:24
Ja, die eigene Hybris kann einen schon an den Rand der Verzweiflung bringen.

Es ist vermutlich ein großer Vorteil des Alters, dass man realisiert, dass reich sein relativ ist, sich Falten kaum verhindern lassen und das Haus auch nur aus Räumen mit 4 Wänden besteht.

Wie wahr  ;)
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: clarion am 19.09.2023 21:34
Offensichtlich ein Irrtum zu glauben, dass es früher leichter war.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/kaufen/immobilienkauf-heute-teurer.html

"Daraus lässt sich ablesen, dass das Verhältnis von Preisen und Einkommensverhältnissen vor 30 Jahren (126 in 1991) keinesfalls besser oder schlechter war als die 133 in 2021."

Hm, das überzeugt mich nicht:
Beispiel: Durchschnittverdienst 1975: 21.800 DM Jahresbrutto. Ein freistehendes Einfamilienhaus zu bauen kostete 1975 etwa 100.000 DM mitsamt dem Grundstück, das fast geschenkt war. Drei bis Vier Jahre früher also Anfang der Siebziger Jahre kam man sogar mit 80.000 DM aus, die Inflation war damals auch ziemlich hoch. Eine Immobilie kostete demnach das fünf bis sechsfache des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Das Durchschnittliche Jahresbrutto 2022 betrug fast 40.000 €. Die Immobilienpreise für einigermaßen neue freistehende Einfamilienhäuser liegen in den meisten Gegenden vermutlich nicht unter 400.000 Euro, also das Zehnfache und mehr des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Die durchschnittlichen Jahresbruttos habe ich aus Statista und die Baukosten aus den Siebzigern liegen mir aus der Verwandtschaft vor, in einem Fall sogar durch Rechnungen belegt.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Bastel am 19.09.2023 21:46
Unter 600.000 geht heutzutage garnicht mehr. Pro Quadratmeter (ohne viel Eigenleistung) kann man am Ende ca. 3000€+Grundstück und Baunebenkosten rechnen.

Das eine Immobilienseite das ganze schön reden ist wohl nicht verwunderlich oder?

Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Opa am 19.09.2023 22:26
die Baukosten aus den Siebzigern liegen mir aus der Verwandtschaft vor, in einem Fall sogar durch Rechnungen belegt.
Die Immobilienseite spricht von Jahresstichproben, du sprichst von anekdotischen Fällen aus der Verwandtschaft, ohne z.B. auf die Lage der Immobilie einzugehen. Beides ist als Beleg für eine Behauptung zur Relation Einkommen zu Immo-Kosten nicht qualifiziert.

Etwas objektiver für die Fragestellung könnte die Eigentümerquote sein, jedenfalls wenn man unterstellt, dass das Bedürfnis nach Wohneigentum in der Langzeitbetrachtung etwa gleich geblieben ist. Was nicht wirklich zutrifft, da sich die Lebensziele der Generationen zwischen 1970 und heute in diesem Punkt unterscheiden.
Die Eigentümerquote bezieht sich auf selbstgenutztes Wohneigentum und ist nicht zu verwechseln mit der Wohneigentumsquote, die von Eurostat ermittelt wird. Sie ist die geeignetere Kennzahl, wenn es um die Frage geht, ob es leichter oder schwieriger wurde, ein Eigenheim zu erwerben.

Hier ein paar Fakten zur Eigentümerquote in Westdeutschland:
1978: 41,7%
1983: 43,9%
1988: 44,9%
1993: 48,1%
1998: 45,8%
2003: 46,9%
2008: 46,8%
2013: 46,3%
2018: 44,9%

Es ist deutlich zu erkennen, dass die eigentliche Auffälligkeit in der Zeitreihe die Mitte der 1990er Jahre ist. Die letzten 20 Jahre der Zeitreihe würde ich eher als Stagnation mit leicht sinkender Tendenz bezeichnen.
Dass zwischen 2013 und 2018 ein etwas stärkerer Rückgang erkennbar ist, ist ganz wesentlich darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Privathaushalte durch Zuwanderung um rund 2,5% stieg und die hinzugekommenen Haushalte fast ausnahmslos kein Wohneigentum haben können.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: MoinMoin am 19.09.2023 22:49
Offensichtlich ein Irrtum zu glauben, dass es früher leichter war.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/kaufen/immobilienkauf-heute-teurer.html

"Daraus lässt sich ablesen, dass das Verhältnis von Preisen und Einkommensverhältnissen vor 30 Jahren (126 in 1991) keinesfalls besser oder schlechter war als die 133 in 2021."

Hm, das überzeugt mich nicht:
Braucht es auch nicht,
es sind halt monetäre Fakten, nicht emotionale.

Die letzten 1,5-2 Jahre ausgenommen, war es die letzten 20 Jahren stets möglich (in 90% der Gegenden) mit einem more or less gleichen prozentualen monatlichem Aufwand ein Objekt sein eigen zu nennen und das ganz fix auf 30 Jahren zu finanzieren.

Das wie @Opa korrekt aufzeigt, die Eigentümerquote wieder sinkt, liegt zusätzlich woran?
Am können können oder wollen wollen oder am nicht wissen, dass man könnte?

Anekdotisch habe ich ich leider zu oft erlebt, dass Freunde/Verwandte lange gezögert haben, weil "zu teuer" ohne zu Teuer über die monatliche Belastung auf 30 Jahre zu betrachten, sondern nur über: wie jetzt? eine Wohnung für 200T€ ?? zu teuer!!!
und dann sie 2 Jahre später für 250T zu kaufen.
(bei gleicher Belastung, aber eben 2 Jahre später)

und @ Bastel:
Hätte neulich fast doch wieder ein Objekt mit einem Kaufpreismietverhältnis von 20 gekauft, bin aber langsam zu alt für sowas.
(Also ein Haus mit 3 Wohneinheiten a ~80 qm für 360T€)
Insofern: Es geht fast überall für unter 600T was.

Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: clarion am 19.09.2023 23:27
50.000  Euro  Preisanstieg in zwei Jahren also kein Indiz dafür, dass der Preis  für Wohneigentum schneller steigt oder gestiegen ist als das Einkommen???

Alte Häuser bekommt man auch für 250.000 Euro  aber die fressen nochmal mindestens 100.000 für die Sanierung, neue Heizung, Dämmung, Elektrik,  Bäder,....
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Opa am 20.09.2023 04:07
50.000  Euro  Preisanstieg in zwei Jahren also kein Indiz dafür, dass der Preis  für Wohneigentum schneller steigt oder gestiegen ist als das Einkommen???
Wenn eine Immobilie heute 600.000 Euro kostet und in den letztem zwei Jahren um 50.000 Euro im Preis (oder Wert) gestiegen ist, wäre das ein „Preisanstieg“ um 4,5% jährlich. Seit letztem Jahr sind die Immobilienpreise allerdings in einer Größenordnung um 10% gesunken.

Ein Indiz dafür, dass die Einkommen langsamer steigen, kann ich aus deinen Posts nicht erkennen. Zudem ist es für deine Argumentation nicht hilfreich, das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen je Arbeitnehmer (deine 40.000 Euro) heranzuziehen:
- Die Kaufkraft aus Erwerbseinkommen ergibt sich aus dem Jahresnetto, nicht aus dem Brutto,
- Vergleichsgruppe müssten alle Vollzeitbeschäftigten sowie Selbstständige sein und
- es müsste der Median anstelle des Durchschnitts genommen werden.

Schließlich ist es wenig sinnvoll, aus einer Langzeitbetrachtung in einen Zweijahresvergleich zu springen.

Es handelt sich trotz deiner Verweise auf Statista und deine Verwandten eher um eine gefühlte Wahrheit als um eine  halbwegs belastbare These.

Gefühlte Wahrheiten abseits der Realität sind übrigens ein Faktor, der erheblich dazu beiträgt, dass sich mehr als die Hälfte der Deutschen erschöpft fühlt.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: clarion am 20.09.2023 06:32
Du hast von einer Steigerung von 200.000 EU  auf 250.000 Euro in 2 Jahren gesprochen. Das wäre also eine jährliche Steigerung von 12%.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: KDC am 20.09.2023 08:17
Offensichtlich ein Irrtum zu glauben, dass es früher leichter war.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/kaufen/immobilienkauf-heute-teurer.html

"Daraus lässt sich ablesen, dass das Verhältnis von Preisen und Einkommensverhältnissen vor 30 Jahren (126 in 1991) keinesfalls besser oder schlechter war als die 133 in 2021."

Hm, das überzeugt mich nicht:
Beispiel: Durchschnittverdienst 1975: 21.800 DM Jahresbrutto. Ein freistehendes Einfamilienhaus zu bauen kostete 1975 etwa 100.000 DM mitsamt dem Grundstück, das fast geschenkt war. Drei bis Vier Jahre früher also Anfang der Siebziger Jahre kam man sogar mit 80.000 DM aus, die Inflation war damals auch ziemlich hoch. Eine Immobilie kostete demnach das fünf bis sechsfache des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Das Durchschnittliche Jahresbrutto 2022 betrug fast 40.000 €. Die Immobilienpreise für einigermaßen neue freistehende Einfamilienhäuser liegen in den meisten Gegenden vermutlich nicht unter 400.000 Euro, also das Zehnfache und mehr des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Die durchschnittlichen Jahresbruttos habe ich aus Statista und die Baukosten aus den Siebzigern liegen mir aus der Verwandtschaft vor, in einem Fall sogar durch Rechnungen belegt.

Der von dir unterstellte Hauspreis ist so nicht richtig. 1974 hat ein Reihenhaus in der bayerischen Provinz bereits 120.000 DM gekostet. Ein freistehendes Haus war damals schon deutlich teurer.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Opa am 20.09.2023 09:33
Du hast von einer Steigerung von 200.000 EU  auf 250.000 Euro in 2 Jahren gesprochen. Das wäre also eine jährliche Steigerung von 12%.
Nein, das war MoinMoin. Du hast geschrieben, dass Häuser nicht unter 600.000 zu bekommen sind und der Preis in zwei Jahren um 50.000 gestiegen sei. Dass du dich damit auf MoinMoin bezogen hast, war nicht deutlich, da du nicht zitiert hattest.
Seine Betrachtung ist allerdings kaum repräsentativ und kann sich nur auf denn kurzen Boom zwischen 2013 und 2019 beziehen. Da waren solche Sprünge durchaus realistisch, weil die Kreditzinsen jedes Jahr deutlich gefallen sind.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Alien1973 am 20.09.2023 11:35
Ihr vergesst hier eine gaaaaanz wichtige Komponente bei euren Vergleichen und das ist die persönliche Lebensweise. Diese war vor 40/50 Jahren doch ganz anders als heute. Damals ist der normale Arbeiter nicht in den Urlaub geflogen sondern zum Campen an die Adria gefahren (wenn überhaupt) oder hat das schöne Österreich besucht. Heute fliegt Hinz und Kunz in den Urlaub. Am besten mehrmals im Jahr oder gibt Unsummen fürs Skifahren aus.

Was ich damit sagen will, es wird heute in gewissen Bereichen viel mehr Geld ausgegeben als früher und das ist ebenfalls mit ein Grund warum sich heute nicht mehr jeder eine eigene Immobilie leisten kann. Die 5.000 EUR für Urlaub und Freizeit im Jahr sind früher halt in den Kredit geflossen, heute wird mehr gelebt und dann wird gejammert.

Klar, ist jetzt etwas überzogen. Aber bei manchen ist das sicherlich mit ein Grund warum es nicht zur eigenen Immobilie reicht.

Früher tat es der Opel Kadett, heute muss der der 5er BMW sein....  ::)
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: KDC am 20.09.2023 12:59
Ihr vergesst hier eine gaaaaanz wichtige Komponente bei euren Vergleichen und das ist die persönliche Lebensweise. Diese war vor 40/50 Jahren doch ganz anders als heute. Damals ist der normale Arbeiter nicht in den Urlaub geflogen sondern zum Campen an die Adria gefahren (wenn überhaupt) oder hat das schöne Österreich besucht. Heute fliegt Hinz und Kunz in den Urlaub. Am besten mehrmals im Jahr oder gibt Unsummen fürs Skifahren aus.

Was ich damit sagen will, es wird heute in gewissen Bereichen viel mehr Geld ausgegeben als früher und das ist ebenfalls mit ein Grund warum sich heute nicht mehr jeder eine eigene Immobilie leisten kann. Die 5.000 EUR für Urlaub und Freizeit im Jahr sind früher halt in den Kredit geflossen, heute wird mehr gelebt und dann wird gejammert.

Klar, ist jetzt etwas überzogen. Aber bei manchen ist das sicherlich mit ein Grund warum es nicht zur eigenen Immobilie reicht.

Früher tat es der Opel Kadett, heute muss der der 5er BMW sein....  ::)

Und die Ausstattung des Hauses:

Smart-Home, Zentralheizung, elektrische Rollläden, Einbauküche, Parkett und hochwertige großformatige Fliesen, Doppelgarage mit elektrischem Tor, schlüsselfertig, bereits zum Einzug perfekt angelegter Garten, bereits zum Einzug gepflasteter Hof, PV-Anlage auf dem Dach, vollausgebautes Dachgeschoss, Vollwärmeschutz rund um das Gebäude, ....

Das sind auch Gründe, weshalb Häuser heutzutage teurer sind. Ich persönlich möchte auch in keinem Haus mit Austattungsstand von 1970 wohnen.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Opa am 20.09.2023 14:42
Stimmt, es ist angenehm, mehr als eine Steckdose pro Raum zu haben und als Bodenbelag kein PVC. Dachgeschosse waren meist bis in die frühen 90er nicht ausgebaut, von dem ganzen Asbest, Naphtalin, PCB und anderen Sauereien fange ich lieber nicht erst an.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Faunus am 20.09.2023 16:54
Stimmt, es ist angenehm, mehr als eine Steckdose pro Raum zu haben und als Bodenbelag kein PVC. Dachgeschosse waren meist bis in die frühen 90er nicht ausgebaut, von dem ganzen Asbest, Naphtalin, PCB und anderen Sauereien fange ich lieber nicht erst an.

Vielleicht haben sich deswegen so viele in den 60er & 70er Jahren den Traum von den eigenen 4 Wände wahr machen können.
(Scherz!)
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: clarion am 20.09.2023 22:03
Hallo,

In Norddeutschland waren freistehende  Einfamilienhäuser offenbar billiger als in Bayern.

Wie auch immer, in meinem  Haus aus den 70gern lebt es sich vorzüglich. Ich habe reichlich Steckdosen, der PVC wurde durch Fliesen oder Vinylböden ersetzt. Die Bäder und  die Küche wurden auch mal erneuert. Der Rest ist noch mehr oder weniger Original. Nunja, die Heizung ist nun wirklich ziemlich alt. Aber da warte ich mal auf den kommunalen Wärmeplan.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Elur am 20.09.2023 22:28
Offensichtlich ein Irrtum zu glauben, dass es früher leichter war.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/kaufen/immobilienkauf-heute-teurer.html

"Daraus lässt sich ablesen, dass das Verhältnis von Preisen und Einkommensverhältnissen vor 30 Jahren (126 in 1991) keinesfalls besser oder schlechter war als die 133 in 2021."

Hm, das überzeugt mich nicht:
Beispiel: Durchschnittverdienst 1975: 21.800 DM Jahresbrutto. Ein freistehendes Einfamilienhaus zu bauen kostete 1975 etwa 100.000 DM mitsamt dem Grundstück, das fast geschenkt war. Drei bis Vier Jahre früher also Anfang der Siebziger Jahre kam man sogar mit 80.000 DM aus, die Inflation war damals auch ziemlich hoch. Eine Immobilie kostete demnach das fünf bis sechsfache des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Das Durchschnittliche Jahresbrutto 2022 betrug fast 40.000 €. Die Immobilienpreise für einigermaßen neue freistehende Einfamilienhäuser liegen in den meisten Gegenden vermutlich nicht unter 400.000 Euro, also das Zehnfache und mehr des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Die durchschnittlichen Jahresbruttos habe ich aus Statista und die Baukosten aus den Siebzigern liegen mir aus der Verwandtschaft vor, in einem Fall sogar durch Rechnungen belegt.

Meine Eltern haben 1978 ein Haus gebaut und 250.000 DM bezahlt. Und es war ein kleines Haus von 120 qm, nichts Besonderes.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: JC83 am 21.09.2023 08:21
50.000  Euro  Preisanstieg in zwei Jahren also kein Indiz dafür, dass der Preis  für Wohneigentum schneller steigt oder gestiegen ist als das Einkommen???

Alte Häuser bekommt man auch für 250.000 Euro  aber die fressen nochmal mindestens 100.000 für die Sanierung, neue Heizung, Dämmung, Elektrik,  Bäder,....

Dazu:

Für Google Chrome gibt es neuerdings (?) ein Add In " Rote Kapsel" - diese weist den Preisverlauf von Immo-Angeboten z.B. bei Immo-Scout aus; SEHR interessant. Die Preise fallen teilweise erheblich.
Selbst in Filetgegegenden rund um Berlin z.B. Wandlitz sinken teilweise sogar die Mietpreise - klar immer noch auf einem hohen Niveau, aber sie sinken.

Hier brodelt etwas - und wir haben noch nicht mal die Zehnjahreszinsausläufer von 2015 - 2020 erreicht :-)

Bald ist Shoppingtime am Immomarkt.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Alien1973 am 21.09.2023 08:23
Ich selber hab vor 22 Jahren ein Ausbauhaus gebaut und beim Innenausbau vieles selber gemacht. Das DG wurde erst 4 Jahre später ausgebaut (wegen Kinder). Das Garagentor gabs erst 3 Jahre später. Die Terrasse wurde auch erst später gefliest und der Garten brauchte keinen Gärtner. War halt aufgrund meiner damaligen Wohnsituation so möglich. Kann nicht jeder, ist mir klar.

Heute ist All inclusive sprich Schlüsselfertig, inkl. mit vom Gärtner angelegtem Garten, das Maß der Dinge. Wer es sich leisten kann...

Am häufigsten sind die eigenen vier Wände (Haus oder Wohnung) grundsätzlich in Osteuropa. Aber auch Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich, Schweden Dänemark und noch viele mehr liegen teils weit vor Deutschland. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 71 %, in Deutschland kommen wir gerade mal auf 53% Anteil der Bürger in eigenen vier Wänden. Das muss ja Gründe haben...
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: KDC am 21.09.2023 08:37
Ich selber hab vor 22 Jahren ein Ausbauhaus gebaut und beim Innenausbau vieles selber gemacht. Das DG wurde erst 4 Jahre später ausgebaut (wegen Kinder). Das Garagentor gabs erst 3 Jahre später. Die Terrasse wurde auch erst später gefliest und der Garten brauchte keinen Gärtner. War halt aufgrund meiner damaligen Wohnsituation so möglich. Kann nicht jeder, ist mir klar.

Heute ist All inclusive sprich Schlüsselfertig, inkl. mit vom Gärtner angelegtem Garten, das Maß der Dinge. Wer es sich leisten kann...

Am häufigsten sind die eigenen vier Wände (Haus oder Wohnung) grundsätzlich in Osteuropa. Aber auch Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich, Schweden Dänemark und noch viele mehr liegen teils weit vor Deutschland. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 71 %, in Deutschland kommen wir gerade mal auf 53% Anteil der Bürger in eigenen vier Wänden. Das muss ja Gründe haben...

Einige der Gründe sind für die niedrige Eigenheimquote in Deutschland sind:

- es muss DIE perfekte Immobilie sein - man will ja bis zu einem Tod darin leben
- die perfekte Immobilie muss natürlich top ausgestattet sein
- die perfekte Immobilie muss deutlich größer sein, als die bisherige Mietwohnung
- die perfekte Immobilie muss so groß, so gut augestattet sein und so gut gelegen, dass man mit ihr vor Familie, Freunden und Kollegen angeben kann
- die perfekte Immobilie muss so günstig sein, dass man sich in seinem Lebensstil unter gar keinen Umständen auch nur irgendwie ein ganz klein wenig einschränken muss

Und weil meistens einer dieser Punkte, oftmals der letzte, nicht wie gewünscht klappt, bleibt der Deutsche eben lieber in seiner unsanierten und kleinen Mietwohnung, um dann mit 80 Jahren in den Medien über eine Kündigung zwecks Eigenbedarf zu jammern, durch die man dann seine seit 50 Jahren bewohnte Wohnung verlassen muss...
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Herbert Meyer am 21.09.2023 09:04
Ich selber hab vor 22 Jahren ein Ausbauhaus gebaut und beim Innenausbau vieles selber gemacht. Das DG wurde erst 4 Jahre später ausgebaut (wegen Kinder). Das Garagentor gabs erst 3 Jahre später. Die Terrasse wurde auch erst später gefliest und der Garten brauchte keinen Gärtner. War halt aufgrund meiner damaligen Wohnsituation so möglich. Kann nicht jeder, ist mir klar.

Heute ist All inclusive sprich Schlüsselfertig, inkl. mit vom Gärtner angelegtem Garten, das Maß der Dinge. Wer es sich leisten kann...

Am häufigsten sind die eigenen vier Wände (Haus oder Wohnung) grundsätzlich in Osteuropa. Aber auch Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich, Schweden Dänemark und noch viele mehr liegen teils weit vor Deutschland. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 71 %, in Deutschland kommen wir gerade mal auf 53% Anteil der Bürger in eigenen vier Wänden. Das muss ja Gründe haben...

Einige der Gründe sind für die niedrige Eigenheimquote in Deutschland sind:

- es muss DIE perfekte Immobilie sein - man will ja bis zu einem Tod darin leben
- die perfekte Immobilie muss natürlich top ausgestattet sein
- die perfekte Immobilie muss deutlich größer sein, als die bisherige Mietwohnung
- die perfekte Immobilie muss so groß, so gut augestattet sein und so gut gelegen, dass man mit ihr vor Familie, Freunden und Kollegen angeben kann
- die perfekte Immobilie muss so günstig sein, dass man sich in seinem Lebensstil unter gar keinen Umständen auch nur irgendwie ein ganz klein wenig einschränken muss

Und weil meistens einer dieser Punkte, oftmals der letzte, nicht wie gewünscht klappt, bleibt der Deutsche eben lieber in seiner unsanierten und kleinen Mietwohnung, um dann mit 80 Jahren in den Medien über eine Kündigung zwecks Eigenbedarf zu jammern, durch die man dann seine seit 50 Jahren bewohnte Wohnung verlassen muss...

Das ist aber tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Warum war der Markt für Immobilien dann von 2017 bis 2022 unabhängig vom Sanierungsstand vollkommen leergefegt? Also die Immobilienkäufe, die ich an verschiedenen Flecken in NRW in den letzten Jahre begleiten durfte, liefen alle nach demselben Muster ab: Sobald eine Immobilie feilgeboten wurde, die sich einigermaßen in der gewünschten Region und in stemmbaren Preisrahmen befand, wurde noch am gleichen Tag auf Grundlage einer Handvoll Fotos eine Kaufzusage gegeben und die Finanzierungsmodalitäten übersandt. Der angestrebte Wohnstandard wurde dann erst anschließend in jahrelangen Sanierungsarbeiten mit viel Eigenleistung und entsprechenden Entbehrungen hergestellt. Diese Mentalität ist also mit Sicherheit nicht ausgestorben.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: KDC am 21.09.2023 09:27
Ich selber hab vor 22 Jahren ein Ausbauhaus gebaut und beim Innenausbau vieles selber gemacht. Das DG wurde erst 4 Jahre später ausgebaut (wegen Kinder). Das Garagentor gabs erst 3 Jahre später. Die Terrasse wurde auch erst später gefliest und der Garten brauchte keinen Gärtner. War halt aufgrund meiner damaligen Wohnsituation so möglich. Kann nicht jeder, ist mir klar.

Heute ist All inclusive sprich Schlüsselfertig, inkl. mit vom Gärtner angelegtem Garten, das Maß der Dinge. Wer es sich leisten kann...

Am häufigsten sind die eigenen vier Wände (Haus oder Wohnung) grundsätzlich in Osteuropa. Aber auch Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich, Schweden Dänemark und noch viele mehr liegen teils weit vor Deutschland. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 71 %, in Deutschland kommen wir gerade mal auf 53% Anteil der Bürger in eigenen vier Wänden. Das muss ja Gründe haben...

Einige der Gründe sind für die niedrige Eigenheimquote in Deutschland sind:

- es muss DIE perfekte Immobilie sein - man will ja bis zu einem Tod darin leben
- die perfekte Immobilie muss natürlich top ausgestattet sein
- die perfekte Immobilie muss deutlich größer sein, als die bisherige Mietwohnung
- die perfekte Immobilie muss so groß, so gut augestattet sein und so gut gelegen, dass man mit ihr vor Familie, Freunden und Kollegen angeben kann
- die perfekte Immobilie muss so günstig sein, dass man sich in seinem Lebensstil unter gar keinen Umständen auch nur irgendwie ein ganz klein wenig einschränken muss

Und weil meistens einer dieser Punkte, oftmals der letzte, nicht wie gewünscht klappt, bleibt der Deutsche eben lieber in seiner unsanierten und kleinen Mietwohnung, um dann mit 80 Jahren in den Medien über eine Kündigung zwecks Eigenbedarf zu jammern, durch die man dann seine seit 50 Jahren bewohnte Wohnung verlassen muss...

Das ist aber tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Warum war der Markt für Immobilien dann von 2017 bis 2022 unabhängig vom Sanierungsstand vollkommen leergefegt? Also die Immobilienkäufe, die ich an verschiedenen Flecken in NRW in den letzten Jahre begleiten durfte, liefen alle nach demselben Muster ab: Sobald eine Immobilie feilgeboten wurde, die sich einigermaßen in der gewünschten Region und in stemmbaren Preisrahmen befand, wurde noch am gleichen Tag auf Grundlage einer Handvoll Fotos eine Kaufzusage gegeben und die Finanzierungsmodalitäten übersandt. Der angestrebte Wohnstandard wurde dann erst anschließend in jahrelangen Sanierungsarbeiten mit viel Eigenleistung und entsprechenden Entbehrungen hergestellt. Diese Mentalität ist also mit Sicherheit nicht ausgestorben.

In dem Zeitraum kamen folgende Faktoren zusammen:

1. billiges Geld => Kredite für 0,X %
2. viel billiges Geld => 110 % Finanzierungen waren möglich
3. explodierende Kosten für Neubauten
4. Angst etwas zu verpassen und nie mehr eine eigene Immobilie erwerben zu können, wenn man nicht sofort zuschlägt

Diese vier Punkte haben den Markt für Bestandsimmobilien richtig angefeuert. Die Preise waren da nicht mehr rational und die Käufer auch nicht. Ich sehe viele Finanzierungen, die komplett auf Kante genäht waren und die Käufer in halbe Bruchbuden gezogen sind mit dem festen Willen diese peu a peu aus dem Laufenden zu sanieren. Und dann sind die Energiepreise expldiert und die letzten Rücklagen gingen für banale Dinge wie Wärme und Licht drauf...

Bei uns kostet bei Neubauwohnungen der m2 5.000 Euro bei Kauf beim Bauträger. Macht bei 90 m2 450.000 Euro. Dass da plötzlich 50 Jahre alte unsanierte Häuser für 250.000 Euro als Schnäppchen galten, ist doch auf den ersten Blick vollkommen nachvollziehbar.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: clarion am 21.09.2023 18:27
Hallo,

Man muss aber berücksichtigen, dass während der Kreditlaufzeit, die  Raten fix bleiben,  während das Einkommen steigt. Mit der Zeit wird es also leichter, den Kredit zu stemmen.

Fatal  ist natürlich,  wenn die Zinsbindung endet und noch ein großer Kreditbetrag offen steht. Da frage ich mich,  warum man aber so finanziert. Zinssätze von weniger als 1% waren eine Ausnahme. Das hätte man wissen können.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Opa am 21.09.2023 19:54
Richtig. Und wenn ich etwas jünger wäre, würde ich in 5-6 Jahren dem öD den Stinkefinger zeigen und einfach nur bei Zwangsversteigerungen alles kaufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. In den 2030er Jahren wird man ohne Ende Schnäppchen machen können, falls es dann noch erstrebenswert erscheint, in Deutschland zu investieren.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Schmitti am 22.09.2023 11:20
Dann wird man aber auch das Kapital für diese Schnäppchen haben müssen. Das mag bei uns, die ab und an denken was sie tun würden, wenn man etwas jünger wäre, noch vorhanden sein. Bei denen, die ab und an denken wie das denn alles werden soll, wenn sie etwas älter sind, könnte das ein Problem darstellen.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: VaPi am 23.09.2023 16:17
Richtig. Und wenn ich etwas jünger wäre, würde ich in 5-6 Jahren dem öD den Stinkefinger zeigen und einfach nur bei Zwangsversteigerungen alles kaufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. In den 2030er Jahren wird man ohne Ende Schnäppchen machen können, falls es dann noch erstrebenswert erscheint, in Deutschland zu investieren.

So ein Blödsinn wird schon seit etlichen Jahren erzählt. Eingetreten ist es nie und wird es auch nicht.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: steuerzahler am 24.09.2023 14:06
Ich reduziere (als gesuchte männliche Fachkraft) gerade auf 4-Tage-Woche. Im Job wird man jahrelang verheizt und an den Staat soll man zum Dank bis zu 47% des Grenzeinkommens (Grenzssteuersatz + Soligleitzone) abdrücken, die dann sinnlos in der Weltgeschichte (PKW-Maut, Entwicklungshilfe für China/Indien usw.) verteilt werden, während ich 20 Jahre lang meinen Immokredit vor mir herschieben darf. Da hilft nur Leistungsverweigerung. Weniger arbeiten, mehr leben. Schönen Sonntag allerseits!
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: KDC am 26.09.2023 06:55
Ich reduziere (als gesuchte männliche Fachkraft) gerade auf 4-Tage-Woche. Im Job wird man jahrelang verheizt und an den Staat soll man zum Dank bis zu 47% des Grenzeinkommens (Grenzssteuersatz + Soligleitzone) abdrücken, die dann sinnlos in der Weltgeschichte (PKW-Maut, Entwicklungshilfe für China/Indien usw.) verteilt werden, während ich 20 Jahre lang meinen Immokredit vor mir herschieben darf. Da hilft nur Leistungsverweigerung. Weniger arbeiten, mehr leben. Schönen Sonntag allerseits!

Finde ich richtig gut! Ich persönlich werde, sobald es die Finanzen zulassen, ebenfalls meine wöchentliche Arbeitszeit reduzieren und die dan gewonnene Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich sehe das aber nicht als Leistungsverweigerung, sondern als Selbstfürsorge.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Schmitti am 27.09.2023 09:44
Eine Stunden- und damit Entgeltreduzierung als Leistungsverweigerung zu bezeichnen, passt auch irgendwie nicht so ganz.  ???
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: BAT am 27.09.2023 11:08
Ich bin auch wegen der Steuer- und Abgabenbelastung auf Teilzeit gegangen, laufe allerdings wegen tariflicher Erhöhungen (und neuerdings Bereitschaft) wieder in den "Peak" rein (BBG). Also wieder runter mit den Stunden. Eine Entlastung "der Mitte" wird seit so vielen Jahren propagiert, aber da glaube ich nicht mehr dran.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 27.09.2023 11:56
Ich selber hab vor 22 Jahren ein Ausbauhaus gebaut und beim Innenausbau vieles selber gemacht. Das DG wurde erst 4 Jahre später ausgebaut (wegen Kinder). Das Garagentor gabs erst 3 Jahre später. Die Terrasse wurde auch erst später gefliest und der Garten brauchte keinen Gärtner. War halt aufgrund meiner damaligen Wohnsituation so möglich. Kann nicht jeder, ist mir klar.

Heute ist All inclusive sprich Schlüsselfertig, inkl. mit vom Gärtner angelegtem Garten, das Maß der Dinge. Wer es sich leisten kann...

Am häufigsten sind die eigenen vier Wände (Haus oder Wohnung) grundsätzlich in Osteuropa. Aber auch Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich, Schweden Dänemark und noch viele mehr liegen teils weit vor Deutschland. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 71 %, in Deutschland kommen wir gerade mal auf 53% Anteil der Bürger in eigenen vier Wänden. Das muss ja Gründe haben...

Einige der Gründe sind für die niedrige Eigenheimquote in Deutschland sind:

- es muss DIE perfekte Immobilie sein - man will ja bis zu einem Tod darin leben
- die perfekte Immobilie muss natürlich top ausgestattet sein
- die perfekte Immobilie muss deutlich größer sein, als die bisherige Mietwohnung
- die perfekte Immobilie muss so groß, so gut augestattet sein und so gut gelegen, dass man mit ihr vor Familie, Freunden und Kollegen angeben kann
- die perfekte Immobilie muss so günstig sein, dass man sich in seinem Lebensstil unter gar keinen Umständen auch nur irgendwie ein ganz klein wenig einschränken muss

Und weil meistens einer dieser Punkte, oftmals der letzte, nicht wie gewünscht klappt, bleibt der Deutsche eben lieber in seiner unsanierten und kleinen Mietwohnung, um dann mit 80 Jahren in den Medien über eine Kündigung zwecks Eigenbedarf zu jammern, durch die man dann seine seit 50 Jahren bewohnte Wohnung verlassen muss...
Der Deutsche ist einfach dümmer als der Osteuropäer. Leider manifestiert sich diese Dummheit nicht in außenpolitischer Bescheidenheit.
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Warnstreik am 27.09.2023 16:50
Ich selber hab vor 22 Jahren ein Ausbauhaus gebaut und beim Innenausbau vieles selber gemacht. Das DG wurde erst 4 Jahre später ausgebaut (wegen Kinder). Das Garagentor gabs erst 3 Jahre später. Die Terrasse wurde auch erst später gefliest und der Garten brauchte keinen Gärtner. War halt aufgrund meiner damaligen Wohnsituation so möglich. Kann nicht jeder, ist mir klar.

Heute ist All inclusive sprich Schlüsselfertig, inkl. mit vom Gärtner angelegtem Garten, das Maß der Dinge. Wer es sich leisten kann...

Am häufigsten sind die eigenen vier Wände (Haus oder Wohnung) grundsätzlich in Osteuropa. Aber auch Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich, Schweden Dänemark und noch viele mehr liegen teils weit vor Deutschland. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 71 %, in Deutschland kommen wir gerade mal auf 53% Anteil der Bürger in eigenen vier Wänden. Das muss ja Gründe haben...

Einige der Gründe sind für die niedrige Eigenheimquote in Deutschland sind:

- es muss DIE perfekte Immobilie sein - man will ja bis zu einem Tod darin leben
- die perfekte Immobilie muss natürlich top ausgestattet sein
- die perfekte Immobilie muss deutlich größer sein, als die bisherige Mietwohnung
- die perfekte Immobilie muss so groß, so gut augestattet sein und so gut gelegen, dass man mit ihr vor Familie, Freunden und Kollegen angeben kann
- die perfekte Immobilie muss so günstig sein, dass man sich in seinem Lebensstil unter gar keinen Umständen auch nur irgendwie ein ganz klein wenig einschränken muss

Und weil meistens einer dieser Punkte, oftmals der letzte, nicht wie gewünscht klappt, bleibt der Deutsche eben lieber in seiner unsanierten und kleinen Mietwohnung, um dann mit 80 Jahren in den Medien über eine Kündigung zwecks Eigenbedarf zu jammern, durch die man dann seine seit 50 Jahren bewohnte Wohnung verlassen muss...
Der Deutsche ist einfach dümmer als der Osteuropäer. Leider manifestiert sich diese Dummheit nicht in außenpolitischer Bescheidenheit.

Wie gut, dass du den Durchblick hast. Dass die hohe Eigentumsquote auch ein Zeichen eines nicht-existenten Mietmarktes ist hat zur Folge, dass man garkeine andere Chance hat als in Eigentum zu leben. Der ist aber häufig echt alt und runtergekommen - dem "normalen" Osteuropäer fehlt nämlich die Kohle um eine Wohnung zu sanieren bzw. die Kreditfähigkeit dafür. Das machen in Mietermärkten die Vermieter, die Genossenschaften oder großen Wohnbauunternehmen.

Die Eigentumsquote in Osteuropa ist somit keine "Leistung" sondern notwendiges Übel in Ermangelung eines Mietmarktes.

Achso: Die 50 Jahre bewohnte Wohung in der Ostslowakei wird eher eine Ruine sein, alsdass in Deutschland nach der Zeit aus Eigenbedarf gekündigt wird. (und der Rentner hat hier die Chance auf eine neue Wohnung)
Titel: Antw:Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft
Beitrag von: Eleon am 05.10.2023 07:39
Angeblich werden ja Fachkräfte im ÖD gesucht. Dumm nur, wenn man motivierte Leute findet und die nicht sonderlich gut behandelt.

Für mich war die Teilzeit die Rettung meiner Gesundheit, auf die mein Arbeitgeber absolut keine Rücksicht nahm. Erst als ich viele Monate aus gesundheitlichen Gründen ausfiel. Anschließend habe ich den Aufgabenbereich gewechselt und achte bis heute darauf, dass ich nicht wieder "meinen Fähigkeiten entsprechend" eingesetzt werde.

In den letzten Jahren wurden hier viele neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt, die sich teilweise voll verausgaben. Liebe Leute, das lohnt sich selten.
Oftmals steigt höchstens jemand aus der Hierarchie über einen auf der "Karriereleiter" nach oben und wer nicht auf sich aufpasst, wird krank. Sei es ihnen gegönnt, denn von innen betrachtet ist eine Karriereleiter auch nur ein Hamsterrad.