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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: RsQ am 05.10.2023 20:26

Titel: Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 05.10.2023 20:26
Wer mein Profil hier schon länger verfolgt, wird meinen Frust mit (extremer) Frauenquote in manchen öD-Bereichen kennen. Jetzt folgt ein neues Kapitel.

- In der Ausschreibung: "Sachbearbeitung für ... (m/w/d)"
- Vorstellungsgespräch. Nett. Am Ende: "Der/die Auserwählte muss sich noch im Gemeindeausschuss vorstellen."
- direkt nach dem Gespräch (!): Blick in die Tagesordnung des Gemeindeausschusses (für nächste Woche): "Einstellung einer Mitarbeiterin für ..."  (hätte ja Gendern sein Können - direkt oben drüber steht aber auch: "Einstellung einer Sachbearbeitung für ... (was anderes)" [ich kann es nur vermuten, aber das stand vermutlich auch vor dem Gespräch schon so drin]

Das ist doch echt albern. Man fühlt sich einfach vera***t. Das war jetzt Stelle 40, auf die ich mich beworben habe - 38-mal (= in 95 %!) wurde eine Frau eingestellt. Das Organigramm einer typischen Kommune zeigt 60-80 % Frauenanteil. Ist das Gleichstellung? In unserer Kommune gab es bis vor Kurzem sechs Stellen in diesem Bereich - von sechs Frauen besetzt. Rundherum sieht es im öD - quer durch Institutionen/Organisationsformen - nicht anders aus. Warum ist das so?
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Tagelöhner am 05.10.2023 20:28
So ist das halt...Opfer des aktuell allgegenwärtigen Zeitgeistes.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: 2strong am 05.10.2023 21:18
Bei 40 Absagen könnte der Grund auch ein anderer sein.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: clarion am 05.10.2023 21:21
Wir als technische Landesbehörde sind froh, wenn wir überhaupt jemanden auf unsere Stellenausschreibungen finden , das Geschlecht ist da egal. Vor vielen Jahren waren die Frauen ausschließlich im Schreibbüro, dann wurde die allgemeine Verwaltung  weiblicher, später dann kamen auch Ingenieurinnen und weibliche Führungskräfte dazu, und mittlerweile sind wir pi mal Daumen in den Geschlechter gut verteilt. Das kann man im Gleichstellungsbericht auch für Entgeld- und Besoldungsgruppen aufgeschlüsselt nachlesen.

Wenn man berücksichtigt,  dass die Frauen in den Studiengängen immer noch unterrepräsentiert sind, muss man feststellen,  dass weibliche Ingenieurinnen von der Tendenz doch eher in den ÖD gehen als die Männer.

Einen Mangelberuf hast Du offenbar nicht?
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 05.10.2023 21:42
Bei 40 Absagen könnte der Grund auch ein anderer sein.
Nicht ich habe 40 Absagen, sondern quasi alle Männer.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: teclis22 am 05.10.2023 22:25
Ich tippe mal die Leute merken den Frust, auch wenn sie es nicht benennen können
3-4 moante bewerbungspause.  und 3-4 coaching sessions dann neuer anlauf.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Kieler Nordstern am 05.10.2023 23:55
Es ist mittlerweile bei vielen Behörden so. Besonders bei Bundesbehörden ist das massiv. Häufig liest man sowas: Wir leben ein diverses und weltoffenes Miteinander. Das BVL fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern. Bewerbungen von Frauen werden daher besonders begrüßt. Sie werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Es ist auch bei einigen Landesbehörden der Fall z.B. in Bayern. Der Gleichstellungsbericht gibt eine gute Auskunft darüber, wie die Situation zwischen Männern und Frauen in einer Behörde so ist. Zudem deckt sie sich mit meinen Beobachtungen.
Alleine bei der Nachwuchsgewinnung bei uns werden mehr Frauen eingestellt als Männer. Bei einer Gruppe von 12 Nachwuchkräfte sind 7-8 Frauen und 4-5 Männer. Es ist nicht immer so, dass die weiblichen Bewerber besser sind; ich denke, dass kommt von oben. Zumal bestehen diese Auswahlkomission wiederum mehrheitlich aus Frauen.

Pikant ist, wenn es um die Besetzung der höherwertigen Posten geht, ab A11 aufwärts, findet man dort mehrheitlich Männer wieder.
Viele Stellen werden häufig den Frauen zugeschlagen...; ich habe ernstliche Zweifel, ob es da wirklich um die Qualität, weshalb sie die Stelle bekommen hat.

Es gibt sehr wohl sehr kompetente Frauen, die einfach leistungsfähiger sind als manche Männer. Es sind aber jene Frauen, die ihren Weg auch gehen und zu Recht den Posten inne haben. Davon gibt es einige, die einfach mit Kompetenz überzeugen.
Dennoch finde ich diese Bevorteilung von Frauen grundsätzlich falsch. Es sollt nach Leistung gehen und nicht nach ieiner Agenda. Es ist halt derzeit politisch so gewollt. Tja,...


Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: clarion am 06.10.2023 06:58
Bei uns stehen auch häufiger, Bewerbungen von Männern werden begrüßt, z.B bei E6 und E7, aber auch bei A15. Bei A16 und E12 / A12 würden wiederum Bewerbungen von Frauen bevorzugt.

Aber von diesem Gender-Gerede mal ab. Zumindest bei Neueinstellungen ist man froh, wenn man  überhaupt  geeignete Kandidaten findet, die dann tatsächlich kommen.

Etwas eigenartig finde ich die Formulierung
Zitat
Es gibt sehr wohl sehr kompetente Frauen, die einfach leistungsfähiger sind als manche Männer.

Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: blondie am 06.10.2023 07:24
Bei uns achtet die Gleichstellungsbeauftragte darauf, dass das unterrepräsentierte Geschlecht bei einer Ausschreibung beachtet wird. Das ist mal Frau und mal Mann, divers eigentlich nie :)
Sowas wie beim Ersteller des Beitrags würde es nicht geben.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 06.10.2023 07:31
Dennoch finde ich diese Bevorteilung von Frauen grundsätzlich falsch. Es sollt nach Leistung gehen und nicht nach ieiner Agenda. Es ist halt derzeit politisch so gewollt. Tja,...
Die Agenda ist, dass bei Gleichstand nicht gewürfelt wird, sondern das unterrepräsentierte Geschlecht dran kommt.
Das es aber - wie überall wo Menschen wirken - es einen Nasenfaktor gibt ist "normal"
Wenn es zu offensichtlich ist, kann man den Rechtsweg beschreiten, oder diese Realität akzeptiert.

Und wenn man bei 40 Ablehnungen es aufs Geschlecht schiebt, dann stimmt da was nicht. Entweder lauter Looser GleiBe, lauter BGM DiktatorInnen oder einfach zu viel gute weibliche Konkurrenz.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: ElBarto am 06.10.2023 07:51
Also wir haben historischerweise bereits seit langer Zeit einen Frauenanteil von 70%+.

Die Mehrzahl der Abteilungsleitungen ist weiblich, verdient oder nach Quote kann ich nicht beurteilen, da manche den Posten bereits seit langer Zeit, noch bevor ich im Unternehmen war oder soetwas mich interessiert hätte, innehaben.

Die Geschäftsführung und der mächtige Personalchefposten sind aber stets in männlichen Händen gewesen. Aber auch das ist nicht für immer in Stein gemeißelt.

Was man viel mehr als Quotenbesetzungen mitbekommt ist, dass Nachfolger für freiwerdende Stellen oft schon vorher feststehen oder strikt nach Beurteilung gegangen wird.

Ich finde es auch nicht gut wenn jemand aufgrund einer Quote und nicht aufgrund Leistung einen Job erhält, aber bislang hat mich das nicht betroffen.

Vielleicht solltest Du (Threadersteller) das Berufsfeld wechseln. Zum Beispiel ist die IT relativ fest in Männerhand, Frauen kommen hier erst relativ selten vor UND hier wird viel Personal gesucht, je nach Aufgabengebiet wird sogar Quereinsteigern bei entsprechend rüberkommender Motivation der Einstieg gewährt.

Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 06.10.2023 08:00
Einen Mangelberuf hast Du offenbar nicht?
Nein, leider nicht. Ich war schon in Verfahren, in denen es (nach Aussage der Personaler) 380 Bewerbungen gab. Manche (selbst bei kleinen Kommunen) immer noch mit 100 ...

Natürlich ist es immer eine Möglichkeit, dass Frauen die besser qualifizierten bzw. überzeugenderen Kandidatinnen sind. Dass es aber in 95 % der Fälle so sein soll, scheint mir bei meiner "Stichprobe" allerdings recht unwahrscheinlich. Zumal man regelmäßig ja auch sieht (und recherchieren kann), wer da mit welcher Qualifikation eingestellt wurde. Da staunt man dann immer mal wieder ...

Zudem: Die Stellen sind meist im Bereich E9-E11. Schaue ich mir Organigramme/Stellenpläne der Kommunen an (ich bleibe mal dabei, betrifft aber ähnlich auch andere Institutionen im öD), dann herrscht dort längst Frauenüberschuss, bestenfalls 50/50. Lediglich in den Führungsebenen erkennt man meist noch klare Männerdominanz. Aber die meisten Organigramme sehen doch wie folgt aus: Chef Mann, Abteilungsleiter Mann - und dahinter ca. zehn Positionen mit Frauen. Und diese sind dann dann faktisch für Männer unerreichbar? Das finde ich frustrierend.

Ebenso frustrierend, was man dann immer wieder sieht: Eine 6. Frau ins Sechser-Team, eine 5. Frau ins Fünfer-Team, eine 3. Frau ins Dreier-Team, ... warum?  ???

Ich tippe mal die Leute merken den Frust, auch wenn sie es nicht benennen können
3-4 moante bewerbungspause.  und 3-4 coaching sessions dann neuer anlauf.
Das jüngste Erlebnis war die erste Bewerbung seit 1 1/2 Jahren. Daher: Kein akuter Frust vorab - dafür aber danach. Es hat sich also offenbar nichts geändert.

Bei uns stehen auch häufiger, Bewerbungen von Männern werden begrüßt
Solche Ausschreibungen hatte ich auch. (Auch) Dort wurden ausnahmslos Frauen eingestellt.  :(

Und wenn man bei 40 Ablehnungen es aufs Geschlecht schiebt, dann stimmt da was nicht.
Im Umkehrschluss heißt das also: Bei fast 100 % aller männlichen Bewerber "stimmt da was nicht"?  ???
Ich schiebe ist es nicht aufs Geschlecht auf Bewerberseite, sondern eine offenbar völlig fehlgeleitete "Gleichstellung", die zu 100 % Frauenförderung betreibt.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Fragmon am 06.10.2023 08:36
In meiner bisherigen Tätigkeit habe ich zahlreiche Vorstellungsgespräche in verschiedenen Dienststellen begleitet. Eine Bevorzugung von Frauen kam ausschließlich bei exakt gleicher Qualifikation in Betracht. Die Auswahlkommission hat stets unabhängig vom Geschlecht entschieden. Bisher konnte ich auch keinen Trend feststellen, dass überwiegend Frauen oder Männer eingestellt wurden. Das Verhältnis war stets ausgewogen.

Da ich bei deinen Vorstellungsgesprächen nicht anwesend war, kann ich dazu keine genaue Einschätzung abgeben. Wenn jedoch 40 deiner Bewerbungen, wie du angibst, nicht erfolgreich waren, könnte es möglicherweise an den Bewerbungsunterlagen oder an Aspekten des Gesprächs liegen.

Ich gehe davon aus, dass du dir im Anschluss an die Gespräche jeweils ein Feedback eingeholt hast. Daher wäre es für mich aufschlussreich zu erfahren, welche Gründe bisher zu den Absagen geführt haben.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: maiklewa am 06.10.2023 08:38
Tja, so ist das halt ... aktuell.

Bei uns zB Stelle im Bereich Gehaltsabrechnung ausgeschrieben. Da arbeiten nur ... wartet, es kommt gleich ... nur Frauen ... Erste Überraschung! Welches Geschlecht hatte die dann eingestellte Person? W wie Weib! Zweite Überraschung. Beste: Bester war aber ein Mann. Das wurde aber dann so gedreht, dass die Frau, bei der vorher schon klar war, dass man sie einstellen wird, am Ende die Beste ist. Und da gings eben nicht mehr ums Fachliche! Dritte Überraschung.

Nicht nur ich bekomm dann immers Kotzen (Sorry!).

Es gibt bei uns eben Bereiche, wenn da was ausgeschrieben ist, alteingesessene Mäner wissen, dass Mann sich da gar nicht bewerben muss.

Schade für die unwissenden Neuen, die befristet angestellt sind und sich so erhoffen, eine unbefristete Stelle zu bekommen.

Und was da sonst alles so an Infos läuft, die eigentlich nicht laufen sollten. Deswegen stand unser PR schon mehrmals unter Beschuss. Aber die reden sich immer raus, das alles so gelaufen ist, wie es laufen sollte. Ist dann aber zB sehr komisch, wenn man von einem aktuellen Vorgesetzten auf eine Bewerbung angesprochen wird, von der er bis dato nichts wissen durfte, weil man sich in einem anderen Bereich mit einem anderen Vorgesetzten beworben hat.

Ich hoffe nur, dass mal ein unterlegener Mann so richtig Stress macht und vllt sogar wiederholt Konkurrentenklagen ... einreicht ...

Nichts gegen Frauen, aber sehr oft ists einfach nur ein schlechter Witz!
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Fragmon am 06.10.2023 08:49
Und ich sage es anders. Wer hat nun Recht ;-)


Tja, so ist das halt ... aktuell.

Bei uns zB Stelle im Bereich Gehaltsabrechnung ausgeschrieben. Da arbeiten nur ... wartet, es kommt gleich ... nur Frauen ... Erste Überraschung! Welches Geschlecht hatte die dann eingestellte Person? W wie Weib! Zweite Überraschung. Beste: Bester war aber ein Mann. Das wurde aber dann so gedreht, dass die Frau, bei der vorher schon klar war, dass man sie einstellen wird, am Ende die Beste ist. Und da gings eben nicht mehr ums Fachliche! Dritte Überraschung.

Nicht nur ich bekomm dann immers Kotzen (Sorry!).

Es gibt bei uns eben Bereiche, wenn da was ausgeschrieben ist, alteingesessene Mäner wissen, dass Mann sich da gar nicht bewerben muss.

Schade für die unwissenden Neuen, die befristet angestellt sind und sich so erhoffen, eine unbefristete Stelle zu bekommen.

Und was da sonst alles so an Infos läuft, die eigentlich nicht laufen sollten. Deswegen stand unser PR schon mehrmals unter Beschuss. Aber die reden sich immer raus, das alles so gelaufen ist, wie es laufen sollte. Ist dann aber zB sehr komisch, wenn man von einem aktuellen Vorgesetzten auf eine Bewerbung angesprochen wird, von der er bis dato nichts wissen durfte, weil man sich in einem anderen Bereich mit einem anderen Vorgesetzten beworben hat.

Ich hoffe nur, dass mal ein unterlegener Mann so richtig Stress macht und vllt sogar wiederholt Konkurrentenklagen ... einreicht ...

Nichts gegen Frauen, aber sehr oft ists einfach nur ein schlechter Witz!
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 06.10.2023 09:37
Wenn jedoch 40 deiner Bewerbungen, wie du angibst, nicht erfolgreich waren, könnte es möglicherweise an den Bewerbungsunterlagen oder an Aspekten des Gesprächs liegen.
Nochmal: Es geht ja nicht um meine 40 Bewerbungen - die stehen ja stellvertretend dafür, dass (38 x) generell kein Mann zum Zuge kam.

Beim Gespräch war ich ca. 15 Mal. Woran es lag, lässt sich leider nicht evaluieren. Die Ansprechpartner ziehen sich stets auf Daten- und Verfahrensschutz zurück.  :-\  Einmal gab es "tolles" Feedback: Eine(!) Person aus dem acht(!)köpfigen Gremium habe vermerkt, ich hätte zu wenig aus meinem Lebenslauf vorgestellt ... Also bitte ...
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Schmitti am 06.10.2023 10:23
Ebenso frustrierend, was man dann immer wieder sieht: Eine 6. Frau ins Sechser-Team, eine 5. Frau ins Fünfer-Team, eine 3. Frau ins Dreier-Team, ... warum?
Weil der erste Mann, der in solchen Teams landet, umgehend die ärmste Sau sein wird  ;)
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 06.10.2023 10:42
Mit diesem Argument wird dort also nie (wieder) ein Mann eingestellt/arbeiten?  :o Dann wird auf absehbare Zeit der öD also komplett von Frauen übernommen? Welche Gesellschaft soll das abbilden?
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.10.2023 10:58
Warum soll der ÖD die Gesellschaft abbilden?
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Blondchen am 06.10.2023 11:14
Jetzt mal ganz im Ernst, du kassierst 40 Absagen und suchst ernsthaft den Fehler bei einer 8(deiner Meinung nach) vermeintlich deutlich wahrnehmbaren Frauenquote die dich als Mann benachteiligt?

Sollen im Umkehrschluss jetzt all die Frauen, die Absagen auf Führungspositionen (Geschäftsleitung, Abteilungsleitung/Sachgebietsleitung) in allgemeinen Verwaltungen erhalten rumlamentieren, dass dort gefühlt überwiegend Männer eingesetzt werden?

Vielleicht warst du bei dem genannten Beispiel einfach der falsche Kandidat und die Frau offensichtlich die bessere Vorauswahl. Auch wenn der ö.D. wie fast alle Bereiche (auch in der PW) über Fachkräftemangel klagt, muss man in der Verzweiflung trotzdem nicht Hinz und Kunz einstellen bzw. nur pro Forma durch das komplette Bewerbungsverfahren schleppen, bevor man denen die eh schon vorher beschlossene Absage schickt.

Ich frage mich eher wie du Einblicke in eine Tagesordnung erhalten kannst die m.E.n. nichtöffentliche Punkte umfasst. Personalangelegenheiten zu denen Bewerbungs- & Einstellungsverfahren gehören sind nicht öffentliche Behandlungsgegenstände in Sitzungen. Da kriegen in der Regel selbst die Gemeinderats- bzw. Ausschussmitglieder die Details als Tischvorlage präsentiert, und davor darf nichts nach außen dringen, nicht mal die Titel der TOPs.

Bei der Anzahl an Absagen solltest du den Fehler eher bei dir suchen. Vielleicht bewirbst du dich auf Stellen für die du grundsätzlich ungeeignet bzw. unterqualifiziert bist. Eventuell kommst du in Bewerbungsgesprächen so unsympathisch rüber wie hier in deinem Thema. Eventuell sind deine Bewerbungsunterlagen zu nichtssagend oder unvollständig. Es gibt genügend Gründe bei dir selber. Da muss man sich nicht erst was zusammenreimen bzw. „plötzlich wahrnehmen“ um die Schuld bei anderen zu suchen.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 06.10.2023 11:53
Das sind doch jetzt ziemlich viele Mutmaßungen oder Unterstellungen, die mit dem Thema nichts zu tun haben.

1. Nicht ICH habe 40 Absagen bekommen - 38-mal wurde kein Mann eingestellt. Heißt: 95 % Frauenquote bei n=40. Das finde ich sehr weit weg von "statistisch erwartbar" - und entsprechend frustrierend. Da zweifle ich doch an einer gewissen Ausgewogenheit - oder, ja: Gleichstellung.

2. Frauen kommen längst mit deutlich höherer Quote auch bei Führungspositionen zum Zuge (mein subjektiver Eindruck: inzwischen werden auch hier Frauen deutlich übergewichtet eingestellt. Sicher, um frühere Unterrepräsentanz auszugleichen - aber wird das irgendwann bei 50/50 gestoppt?)

3. Blinde Mutmaßungen über meine berufliche Qualifikation und Erfahrung sind unsachlich. Bei 40 Bewerbungen war ich ca. 15-Mal zum Gespräch (bei der bereits genannten großen Konkurrenz). Ich halte das für einen Beleg mindestens ausreichender Qualifikation.

4. Tagesordnungen kommunaler Gremien sind per Ratsinfo öffentlich.

5. Ja, Sympathie kann ein Faktor sein. Dass ich in 100 % der Gespräche unsympathisch wirke, glaube ich ehrlich gesagt nicht - das deckt sich nicht mit meiner beruflichen und privaten Praxis. (Und über das "wie hier in deinem Thema" lese ich jetzt mal wohlwollend hinweg. Das finde ich einfach unsachlich.)
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: SchrödingersKatze am 06.10.2023 12:27
Wie die Menners hier auf einmal Angst kriegen, dass nach Geschlecht und nicht nach Leistung eingestellt werden würde. Willkommen in der Welt der Frauen. Oder meint ihr wirklich, dass in Vorständen etc hauptsächlich Männer sitzen weil sie per se besser sind als Frauen? Das ist gerade genau mein Humor  8)   ;D
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: FGL am 06.10.2023 12:35
Bei uns stehen auch häufiger, Bewerbungen von Männern werden begrüßt [...]
Eine solche Formulierung habe ich einmal angefragt, als ich nach Sozialarbeitern gesucht habe - in der betreffenden Organisationseinheit lag der Frauenanteil bei ca. 90%. Wurde von der Gleichstellungsbeauftragten abgelehnt, weil: Das könnte Frauen abschrecken
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: FGL am 06.10.2023 12:51
Oder meint ihr wirklich, dass in Vorständen etc hauptsächlich Männer sitzen weil sie per se besser sind als Frauen?
In Vorständen sitzen die Personen, von denen die Eigentümer des Unternehmens davon ausgehen, dass sie ihnen die bestmögliche Rendite auf ihre Investition liefern. Die Zuordnung der Personen zu mal mehr mal weniger willkürlich zusammengewürfelten Identitätsgruppen erfolgt von anderer Stelle.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 06.10.2023 12:57
Im Umkehrschluss heißt das also: Bei fast 100 % aller männlichen Bewerber "stimmt da was nicht"?  ???
Ich schiebe ist es nicht aufs Geschlecht auf Bewerberseite, sondern eine offenbar völlig fehlgeleitete "Gleichstellung", die zu 100 % Frauenförderung betreibt.
Entweder lauter Looser GleiBe, lauter BGM DiktatorInnen oder einfach zu viel gute weibliche Konkurrenz.
Es liegt nicht an einer fehlgeleiteten "Gleichstellung", da die nur bei gleicher Qualifikation ziehen kann, so die Theorie, sondern am Nasenfaktor, Klüngel o.ä. den du nicht hast.
Und wenn du der Meinung bist, dass du besser Qualifiziert bist, als die auf Platz 1, dann kannst du mal entsprechend offiziell dort nachfragen oder klagen.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 06.10.2023 13:01
Wie die Menners hier auf einmal Angst kriegen, dass nach Geschlecht und nicht nach Leistung eingestellt werden würde.
Nein, gern Besetzung nach Leistung. Absolut. Aber mal ernsthaft: Rein statistisch ist nicht erwartbar, dass sich dabei in 95 % Frauen behaupten. Ich wüsste (mit Ausnahme des Gebärens) keinen Lebensbereich, wo das eine realistische Quote wäre. 50/50, 60/40, vielleicht auch mal 70/30 ...

So, wie man mehr Frauen in Führungspositionen fördert/erwartet, sollte man doch auch die mittlere Ebene für Männer erreichbar halten? Mein Erleben mag subjektiver Zufall sein (mit Tendenz zur Seltenheit eines Lottogewinns) - aber hinter den genannten Verfahren stecken ja mehr männliche Bewerber, die es ebenso trifft.

Btw: Hier geht's um "was mit Medien". Die Branche dürfte durchaus im Verhältnis 50/50 besetzt sein, auch in den Unis sieht es in etwa so aus. Warum sollte das im öD mit 95/5 abgebildet werden?
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 06.10.2023 13:01
Das sind doch jetzt ziemlich viele Mutmaßungen oder Unterstellungen, die mit dem Thema nichts zu tun haben.

1. Nicht ICH habe 40 Absagen bekommen - 38-mal wurde kein Mann eingestellt. Heißt: 95 % Frauenquote bei n=40. Das finde ich sehr weit weg von "statistisch erwartbar" - und entsprechend frustrierend. Da zweifle ich doch an einer gewissen Ausgewogenheit - oder, ja: Gleichstellung.
Wie war die Verteilung der BewerberInnen?

Wenn sich da 400  drauf bewerben und 380 davon sind Frauen und 20 Männer, dann wäre es statistisch zu erwarten, das nur 2x ein Mann es wird.

Soviel zur Mathematik!
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Opa am 06.10.2023 17:52
Da Stellen im Bereich E9-E11 im allgemeinen Verwaltungsdienst der Kommunen wohl kaum zu 95% mit Frauen besetzt werden, wäre es naheliegend, die Ursache dieser persönlichen Erfahrung nicht im Geschlecht zu suchen.

Falls du deine These dennoch gerne belegen möchtest, wäre es empirisch falsch, von den Ergebnissen der eigenen Bemühungen auszugehen. Vielmehr solltest du dir aus der Dezembersitzung des letzten Jahres der entsprechenden Kreistags- bzw. Ratssitzungen den ebenfalls öffentlich zugänglichen Personalbericht oder Gleichstellungsbericht raussuchen. Anhand dieser beiden Berichte ergeben sich viel aussagekräftigere Indizien dafür, ob die Einstellpraxis tatsächlich in auffälliger oder gar unzulässiger Weise ein Geschlecht bevorzugt.

Außerdem kannst du als unterlegener Bewerber bei einem öffentlichen Arbeitgeber stets Akteneinsicht nehmen und anhand der Bewerbungsmatrix, des Auswahlvermerks sowie der Bewerbungsunterlagen des obsiegenden Bewerbers prüfen, ob dein Bewerberverfahrensanspruch verletzt wurde.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.10.2023 18:37

Btw: Hier geht's um "was mit Medien". Die Branche dürfte durchaus im Verhältnis 50/50 besetzt sein, auch in den Unis sieht es in etwa so aus. Warum sollte das im öD mit 95/5 abgebildet werden?

Wahrscheinlich hat die jeweilige Bewerbungskommission auch nur verstanden, dass "irgendwas mit Mädchen" eingestellt werden soll. ;)

Aber vielleicht ist tatsächlich ein gewisser Repräsentationsgedanke im Hinterkopf, gerade in Verwaltungen mit eher konservativem Gebaren. Es gibt/gab durchaus auch Träger, die keine männlichen Erzieher einstellen oder eingestellt haben.

Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 07.10.2023 12:26
Nur noch mal als Nachtrag, weil das hier zu sehr in Richtung Frauenanteil abgeglitten ist:

Ist es denn üblich, dass schon parallel zu den Vorstellungsgesprächen eine fertige Vorlage im Ratsinfo-System steht, die (mindestens) das Geschlecht der (mutmaßlich) gewählten Person enthält? Das klingt für mich nicht nach einem ergebnisoffenen Verfahren ...
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 07.10.2023 12:39
Vielleicht haben die nur das kleine mit dem grossem I verwechselt?
Warum fragst du nicht dort nach und bittest um Einsichtnahme des Verfahrens, da du einen entsprechenden Verdacht nachweislich hast.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: pfaffe am 07.10.2023 13:48
Außerdem kannst du als unterlegener Bewerber bei einem öffentlichen Arbeitgeber stets Akteneinsicht nehmen und anhand der Bewerbungsmatrix, des Auswahlvermerks sowie der Bewerbungsunterlagen des obsiegenden Bewerbers prüfen, ob dein Bewerberverfahrensanspruch verletzt wurde.

*einhak*

Ich darf also z. B. als unterlegener interner Bewerber beim öffentlichen AG sagen, dass ich Akteneinsicht nehmen möchte, dass ich die Bewerbungsmatrix, den Auswahlvermerk und die Bewerbungsunterlagen des Gewinners des sehen möchte?

Aufgrund welcher Rechtsgrundlage, bitte?

Welche Akte(n) darf ich danach einsehen?
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: clarion am 07.10.2023 22:32
Hallo RsQ,

die Beschlussvorlage für den Rat kann direkt nach den Vorstellungsgespräch verfasst und in das Ratsinformationssytem eingestellt worden sein. Der  Rat bekommt  vermutlich auch nicht den ganzen Auswahlvermerk z.K. sondern nur eine Zusammenfassung aus wenigen Sätzen.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 07.10.2023 23:24
Außerdem kannst du als unterlegener Bewerber bei einem öffentlichen Arbeitgeber stets Akteneinsicht nehmen und anhand der Bewerbungsmatrix, des Auswahlvermerks sowie der Bewerbungsunterlagen des obsiegenden Bewerbers prüfen, ob dein Bewerberverfahrensanspruch verletzt wurde.

*einhak*

Ich darf also z. B. als unterlegener interner Bewerber beim öffentlichen AG sagen, dass ich Akteneinsicht nehmen möchte, dass ich die Bewerbungsmatrix, den Auswahlvermerk und die Bewerbungsunterlagen des Gewinners des sehen möchte?

Aufgrund welcher Rechtsgrundlage, bitte?

Welche Akte(n) darf ich danach einsehen?
Die Rechtsgrundlage ist das GG, 33 glaub ich, da jedem der Zugang zum öD ermöglicht werden muss.
Daher kann man als AN das verfahren anfechten, da Zweifel besteht, das eine korrekte Bestenauslese gemacht wurde.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 07.10.2023 23:52
Hallo RsQ,

die Beschlussvorlage für den Rat kann direkt nach den Vorstellungsgespräch verfasst und in das Ratsinformationssytem eingestellt worden sein. Der  Rat bekommt  vermutlich auch nicht den ganzen Auswahlvermerk z.K. sondern nur eine Zusammenfassung aus wenigen Sätzen.
Mein Weg vom Gespräch nach Hause dauerte ca. 15 Min. Ich habe nach ca. 15-20 Minuten diesen TO-Punkt gesehen. Nach mir war eine weitere Bewerberin zum Gespräch - das kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal zu Ende gewesen sein. Mir bleibt ein Rätsel, warum schon während der noch laufenden Gespräche klar war, dass (auf jeden Fall) eine Frau eingestellt wird.

Allgemein: Ich finde diesen "Fall" einfach rätselhaft. Eine rechtliche Prüfung wäre sehr reizvoll - leider habe ich auch im aktuellen Job mit der ausschreibenden Institution zu tun und kann/will das nicht eskalieren. Entsprechend groß der Frust.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: clarion am 07.10.2023 23:53
Dann wäre doch ein Screenshot und Akteneinsicht anzuraten.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Opa am 08.10.2023 07:41
Eine rechtliche Prüfung wäre sehr reizvoll - leider habe ich auch im aktuellen Job mit der ausschreibenden Institution zu tun und kann/will das nicht eskalieren. Entsprechend groß der Frust.
Wenn die Wahrnehmung eines grundgesetzlich verankerten Rechts ein Problem für die Arbeitsbeziehung darstellen sollte, kann das Verhältnis schon vorher nicht besonders gut gewesen sein.
Da du allerdings nach Bekanntgabe der Auswahlentscheidung nur 2 Wochen Zeit hast, solltest du nicht zu lange überlegen.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 08.10.2023 09:18
und zu guter letzt kann es auch nur ein fehlerhaftes gendern gewesen sein und es stand noch nicht fest, dass es kein Mann wird.
Aber schade, dass du da diesem Skandal, wenn es so wäre, nicht auf den Grund gehen willst.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: pfaffe am 08.10.2023 09:51
Außerdem kannst du als unterlegener Bewerber bei einem öffentlichen Arbeitgeber stets Akteneinsicht nehmen und anhand der Bewerbungsmatrix, des Auswahlvermerks sowie der Bewerbungsunterlagen des obsiegenden Bewerbers prüfen, ob dein Bewerberverfahrensanspruch verletzt wurde.

*einhak*

Ich darf also z. B. als unterlegener interner Bewerber beim öffentlichen AG sagen, dass ich Akteneinsicht nehmen möchte, dass ich die Bewerbungsmatrix, den Auswahlvermerk und die Bewerbungsunterlagen des Gewinners des sehen möchte?

Aufgrund welcher Rechtsgrundlage, bitte?

Welche Akte(n) darf ich danach einsehen?
Die Rechtsgrundlage ist das GG, 33 glaub ich, da jedem der Zugang zum öD ermöglicht werden muss.
Daher kann man als AN das verfahren anfechten, da Zweifel besteht, das eine korrekte Bestenauslese gemacht wurde.

Der 33er ist bekannt, aber aus dem gehr doch nicht explizit dieses Recht der Einsichtnahme hervor.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 08.10.2023 10:22
Der 33er ist bekannt, aber aus dem gehr doch nicht explizit dieses Recht der Einsichtnahme hervor.
Explizit nicht, aber implizit, da du nach einem Widerspruch gegen die Entscheidung, die Möglichkeit haben musst eine Klage einzureichen, bei der du darlegst, wo das Auswahlverfahren nach deiner Rechtsmeinung falsch war.
Und um das zu können benötigst du Akteneinsicht.
Ansonsten musst du klagen ohne die Klage begründen zu können und spätestens dann fordert das Gericht die Akten an.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: pfaffe am 08.10.2023 13:14
D. h., ich kann gegen die Auswahlentscheidung Widerspruch einlegen? Innerhalb welcher Frist? Wann beginnt die Frist zu laufen? Ab dem Tag, an dem man eine Absage erhalten hat? Vorher weiß man ja idR nicht, ob man eine Absage erhalten wird oder nicht.

Dann wird wahrscheinlich der Widerspruch abgelehnt?!

Und danach kann ich dann Klage einreichen?! Und um diese begründen zu können, muss mir der AG vollständige Akteneinsicht gewähren?!
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: was_guckst_du am 09.10.2023 07:31
...der öffentl. AG ist zumindest gehalten, dir die Gründe, die zu deiner Nicxhtberücksichtigung geführt haben, darzulegen (ggfls. auf Nachfrage)...dies kann er mündlich, schriftlich oder auch per Aktenseinsicht tun..

...wenn du diese Gründe nicht nachvollziehen kannst oder darin eine Benachteiligung erkennst, kannst du ein sogen. Konkurrentenstreitverfahren anstrengen...das bedeutet Klage vor dem Arbeitsgereicht oder - bei Beamten - Antrag beim zuständigen Verwaltungsgericht...

...Konkurrentenstreitverfahren sind im öD nicht selten (allerdings eher bei Beamten anzutreffen)...
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: Opa am 09.10.2023 08:06
Deine Frage zur Frist wurde bereits beantwortet:
Da du allerdings nach Bekanntgabe der Auswahlentscheidung nur 2 Wochen Zeit hast, solltest du nicht zu lange überlegen.

Die Frist ergibt sich daraus, dass nach Ablauf von 14 Tagen (sog. Wartefrist) der Arbeitgeber die Stelle mit dem von ihm ausgewählten Kandidaten besetzen kann, ohne durch eine gerichtliche Anordnung daran gehindert zu werden.
Innerhalb der Wartefrist kannst du die Stellenbesetzung aussetzen lassen (einstweilige Anordnung des zuständigen Gerichts) und somit deine Rechtsposition im Konkurrentenverfahren stärken.

Die Akteneinsicht ist zu gewähren, sofern nicht außergewöhnliche Umstände dem entgegenstehen. Außergewöhnliche Umstände müssen einen erheblichen Stellenwert haben wie z.B. ein Geheimhaltungsbedürfnis der Auswahlentscheidung (qualifizierte nachrichtendienstliche Aufgaben) oder ein Schutzbedürfnis der Mitbewerber (dein Ex-Mann, der ein gerichtliches Kontakt erbot gegen dich erwirkt hat).
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: ts181 am 19.10.2023 10:04
Ich verstehe nicht, warum der TE hier so abgewatscht wird. Er hat grundsätzlich Recht. Ob es an ihm lag, dass er bei 40 Bewerbungen keinen Zuschlag erhalten hat, sei mal dahingestellt, aber dass Frauen im ÖD krass bevorzugt werden ist doch kein Geheimnis!

Erst letzte Woche hatten wir fünf Vorstellungsgespräche für eine Mitarbeiterstelle E6. Vier Frauen, ein Mann. Der Mann hat die Fragen mit Abstand am besten beantwortet. Genommen wird eine Frau, weil der zuständige Leiter sich "wegen einer E6" nicht mit der Gleib streiten will. In unserem Bereich arbeiten mittlerweile 14 Menschen, ich bin der einzige Mann, obwohl es an männlichen Bewerbern regelmäßig nicht mangelt.

Selbst der SB aus der Personalabteilung beschwert sich, dass alle Frauen an ihm und seinen Kollegen vorbeiziehen, weil die internen Stellen ausschließlich an Frauen gehen. Im Übrigen kann ich das auch aus eigener Erfahrung bestätigen, da ich im Rahmen meiner Funktion tagtäglich Personalakten einsehen muss. Beförderungen, Stufenlaufzeitverkürzungen oder Höhergruppierungen sehe ich da fast ausschließlich bei Frauen.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 19.10.2023 10:15
Traurig, wenn da der PR mitspielt, dafür sind die eigentlich da.
Und schade, dass der Mann da nicht reingrätscht.
Glücklicherweise wird so ein Mist bei uns nicht gemacht und die GleiBe ist bei uns ist objektiv.
Und die Führungskräft ebenfalls.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: OrganisationsGuy am 19.10.2023 10:57
Ich verstehe nicht, warum der TE hier so abgewatscht wird. Er hat grundsätzlich Recht. Ob es an ihm lag, dass er bei 40 Bewerbungen keinen Zuschlag erhalten hat...

Kann hier jeder vierte nicht lesen oder was ist das Problem?

TE hat inzwischen auf drei Seiten rund fünf mal klargestellt das NICHT ER 40 mal eine Absage bekommen hat, sondern das eine Auswertung von verschiedenen Stellen ist, die er mitverfolgen konnte.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 19.10.2023 21:53
TE hat inzwischen auf drei Seiten rund fünf mal klargestellt das NICHT ER 40 mal eine Absage bekommen hat, sondern das eine Auswertung von verschiedenen Stellen ist, die er mitverfolgen konnte.

Na ja, so ist es nun auch nicht. Es ist schon richtig: 40-mal habe ich mich beworben, 40-mal bekam ich keine Zusage. Damit kann ich leben. Was ich allerdings problematisch finde (und das war meine Kernaussage), ist, dass 38 der Stellen anschließend mit Frauen besetzt wurden - quer über diverse Institutionsformen und Entgeltgruppen. Das liegt weitab jeder erwartbaren statistischen Verteilung und ist m. M. n. in diesem Ausmaß auch nicht mehr mit der Qualifikation der Bewerber zu begründen. Als wären in einem gesamten Berufsfeld 90 % der Frauen besser qualifiziert als die Männer, wenn man in Studiengängen und anderen "Startpositionen" durchaus eine (ca.) 50/50-Quote beobachtet.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: RsQ am 19.10.2023 22:19
Wie darf man denn bspw. so eine Formulierung verstehen?

Zitat
[...] strebt in allen Bereichen und Positionen an, Unterrepräsentanzen im Sinne des [...] Gleichberechtigungsgesetzes abzubauen. Für den Arbeitsplatz werden daher Bewerbungen von Frauen besonders be­grüßt.

Heißt das, zwischen den Zeilen, etwas a la "Männer, sobald sich eine Frau bewirbt und auch nur ansatzweise geeignet ist, seid ihr faktisch raus?"  ???

Oder müsste man hier trotzdem (bspw. bei einer Akteneinsicht) erkennen können, dass tatsächlich der/die objektiv am besten geeignete Bewerber/in ausgewählt wird?
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: clarion am 19.10.2023 23:28
Hallo, an erster Stelle kommen Eignung, Leistung und Befähigung. Wenn diese gleich sein sollte, dann wird nach Geschlecht entschieden, das zahlenmäßig geringere Geschlecht in der EG wäre zu bevorzugen und wenn man nicht nach Geschlecht differenzieren kann,  dann entscheidet das Los. Jedenfalls ist das die Theorie.

Man hört und liest gelegentlich,  dass u.U. sachfremde Erwägungen eine Rolle spielen,  ich selbst habe es nicht erlebt. Wir stellen jeden halbwegs geeigneten Menschen ein, der oder die nicht schnell genug vor uns wegrennt.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: MoinMoin am 20.10.2023 07:12
TE hat inzwischen auf drei Seiten rund fünf mal klargestellt das NICHT ER 40 mal eine Absage bekommen hat, sondern das eine Auswertung von verschiedenen Stellen ist, die er mitverfolgen konnte.

Na ja, so ist es nun auch nicht. Es ist schon richtig: 40-mal habe ich mich beworben, 40-mal bekam ich keine Zusage. Damit kann ich leben. Was ich allerdings problematisch finde (und das war meine Kernaussage), ist, dass 38 der Stellen anschließend mit Frauen besetzt wurden - quer über diverse Institutionsformen und Entgeltgruppen. Das liegt weitab jeder erwartbaren statistischen Verteilung und ist m. M. n. in diesem Ausmaß auch nicht mehr mit der Qualifikation der Bewerber zu begründen. Als wären in einem gesamten Berufsfeld 90 % der Frauen besser qualifiziert als die Männer, wenn man in Studiengängen und anderen "Startpositionen" durchaus eine (ca.) 50/50-Quote beobachtet.
Es liegt absolut in der statistisch zu erwartenden Verteilung, wenn 90% Bewerberinnen waren.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: FearOfTheDuck am 20.10.2023 07:57
Und statistisch gesehen wäre dann der ÖD für 90% der männlichen Obsolventen des Studienganges nicht in der persönlichen Auswahl. Was bedeuten würde, dass außerhalb des ÖD im selben Bereich überwiegend männliche Bewerbungen vorhanden sind und letztentdlich dort eher Männer besetzt sind.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 08:13
Sehe ich nicht so. In unserer Verwaltung mit Knapp 1000 Mitarbeitern ist es 50:50 ausgewogen. Unsere Stelle hat auch genauso viele Männer wie Frauen. Das ist einer der wenigen Kritikpunkte unserer Personalpolitik - bei uns ist es absolut ausgewogen und den Thread hier nicht entsprechend.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: blondie am 20.10.2023 09:05
Hallo, an erster Stelle kommen Eignung, Leistung und Befähigung. Wenn diese gleich sein sollte, dann wird nach Geschlecht entschieden, das zahlenmäßig geringere Geschlecht in der EG wäre zu bevorzugen und wenn man nicht nach Geschlecht differenzieren kann,  dann entscheidet das Los. Jedenfalls ist das die Theorie.

Man hört und liest gelegentlich,  dass u.U. sachfremde Erwägungen eine Rolle spielen,  ich selbst habe es nicht erlebt. Wir stellen jeden halbwegs geeigneten Menschen ein, der oder die nicht schnell genug vor uns wegrennt.

So ist es bei uns auch. Wenn z.B. eine E 10 Stelle ausgeschrieben wird, dann guckt die Gleichstellung welches Geschlecht innerhalb der EG 10 Mitarbeiter unterrepräsentiert ist und macht dann die entsprechende Empfehlung in der Stellenausschreibung. Die dann lautet:
Daher sind im Falle einer Unterrepräsentanz in den Bereichen der Entgeltgruppe Bewerbungen des jeweils
unterrepräsentierten Geschlechts besonders erwünscht und können nach Maßgabe des § 13 NGG
bevorzugt berücksichtigt werden. Im Bereich der Entgeltgruppen 10 TV-L sind Frauen/Männer
unterrepräsentiert.
Titel: Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
Beitrag von: brian am 20.10.2023 09:29
Halte ich für unwahrscheinlich. In den VErwaltungen ist man froh um jeden Mann, der sich bewirbt. ES gibt einen viel zu großen Frauenüberhang. BEi uns werden Männer auch besonders aufgefordert,sich zu bewerben.