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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: Schmitti am 04.11.2023 09:52

Titel: Höhere Eingruppierung - Erzieher/innen in Mainz sollen mehr Geld bekommen
Beitrag von: Schmitti am 04.11.2023 09:52
So sieht das sagenumwobene Feld der "Eingruppierung" in der Praxis aus:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/hoehere-eingruppierung-mehr-geld-fuer-erzieherinnen-in-mainz-100.html (https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/hoehere-eingruppierung-mehr-geld-fuer-erzieherinnen-in-mainz-100.html)
Zitat
Alle Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die aktuell in die Tarifstufe 8a eingruppiert sind, sollen deshalb nach und nach die Möglichkeit haben, eine Fortbildung zu machen und danach in die Tarifstufe 8b hochgestuft zu werden. Je nachdem wie lange man schon im Beruf arbeitet, macht das dann zwischen 70 und 500 Euro brutto mehr im Monat aus.
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Viele Kita-Mitarbeitende hätten in der Vergangenheit schon Fortbildungen gemacht. Insgesamt hätten 150 Personen schon Nachweise für eine Höhergruppierung eingereicht. Die müssten jetzt noch geprüft werden, so Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Es werde außerdem geschaut, ob diese Erzieher und Erzieherinnen dann rückwirkend auch mehr Geld bekommen könnten.
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Die Stadtverwaltung habe intensive Gespräche mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) geführt und all das abgestimmt.
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Damit all das klappt, muss der Stadtrat in seiner Sitzung Ende Januar einen Nachtragsstellenplan genehmigen. Der sieht vor, dass alle, die aktuell noch in der Tarifstufe 8a eingruppiert sind, theoretisch in die Tarifstufe 8b hochgestuft werden können.
Das Geld dafür sei da, sagt Oberbürgermeister Haase. "Unser Personalbudget wird aktuell nicht ausgeschöpft. Durch unbesetzte Stellen können wir das finanzieren."
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"Wir fordern, dass alle Kita-Mitarbeiter - auch ohne diese Fortbildung - in 8b eingruppiert werden."
Christian Baer, ver.di-Gewerkschaftssekretär
Titel: Antw:Höhere Eingruppierung - Erzieher/innen in Mainz sollen mehr Geld bekommen
Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 11:23
Interessant, entweder wird da betrogen oder übertariflich bezahlt oder man zaubert höherwertige Tätigkeiten aus den Hut, egal ob man sie jemand ausübt oder nicht.
Denn man kann ja auszuübenden Tätigkeiten übertragen, auch wenn sie nicht da sind und man sie daher nicht ausüben kann. Man wird im TV nach den übertragenden Tätigkeiten bezahlt.
Titel: Antw:Höhere Eingruppierung - Erzieher/innen in Mainz sollen mehr Geld bekommen
Beitrag von: PiA am 04.11.2023 17:31
Ich weiß, dass einige Kommunen darüber nachdenken, bei bestimmten Sozialindizes von Kitas und Schulen die 15-%-Quote der PE Nr. 6 g EGO SuE zur EG S8b als erfüllt anzusehen. Ein anderer Buchstabe macht diese EG für 'Facherzieher' einschlägig, Stichwort Fortbildung. Insofern scheint dort das zu passieren, was auch anderswo gefordert wird: Die EGO wird im Sinne von 'mehr möglich machen' positiv kreativ angewendet.
Titel: Antw:Höhere Eingruppierung - Erzieher/innen in Mainz sollen mehr Geld bekommen
Beitrag von: Schmitti am 06.11.2023 09:10
Insofern scheint dort das zu passieren, was auch anderswo gefordert wird: Die EGO wird im Sinne von 'mehr möglich machen' positiv kreativ angewendet.
Ehrenwert, aber dann wartet man damit noch auf einen in drei Monaten zu beschließenden (und dann wohl auch erst zu genehmigenden) "Nachtragsstellenplan". Das ist dann wiederum eher negativ kreativ ;-)
Titel: Antw:Höhere Eingruppierung - Erzieher/innen in Mainz sollen mehr Geld bekommen
Beitrag von: Ramirez am 07.11.2023 21:36
Nicht der einzige Bereich der anhebt, das Problem liegt daher wohl einfach in den zu niedrigen Tarifabschlüssen der Vergangenheit.
So wird derzeit aber das Problem geschaffen, das Führungspositionen uninteressant werden, weil es sich finanziell immer weniger lohnt.
Titel: Antw:Höhere Eingruppierung - Erzieher/innen in Mainz sollen mehr Geld bekommen
Beitrag von: BBBB am 13.11.2023 09:38
Nicht der einzige Bereich der anhebt, das Problem liegt daher wohl einfach in den zu niedrigen Tarifabschlüssen der Vergangenheit.
So wird derzeit aber das Problem geschaffen, das Führungspositionen uninteressant werden, weil es sich finanziell immer weniger lohnt.

Das kann ich unterschreiben. Unsere Sachgebietsleitung, die verwaltungsseitig für 5 Kindergärten mit entsprechendem Personal verwantwortlich ist, ist nach aktueller Stellenbewertung in E 10 angesiedelt.

Wenn ich mir aber das Gehalt der Stufe 6 zwischen S8b inkl. der SuE-Zulage und E10 anschaue, das sind gerade mal noch ~400 € Brutto Differenz im Monat. Oder auch der Abstand zur entsprechenden Einrichtungsleitung in S13 bzw. S15 ist ein Witz.