Forum Öffentlicher Dienst
Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: VFA West am 01.12.2023 15:23
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Hallo zusammen,
wisst ihr, wovon die Höhe der LOB abhängt? Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, da ich bisher noch nie irgendwo tätig war, wo es so etwas gab.
Dort, wo ich mich beworben habe (Stadtverwaltung; knapp über 300.000 EW), gibt es die LOB und sie wird nach dem Gießkannenprinzip verteilt. Kann man da sagen, in welchem Bereich sich das ungefähr bewegt? 1.000 Euro oder doch eher 200€ oder ist das ganz unterschiedlich?
Danke :)
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Das wird dir dann wahrscheinlich eine Dienstvereinbarung sagen.
Bei uns ist es auch das Gießkannenprinzip und ein Prozentanteil deines Grundgehaltes (ebenfalls Stadtverwaltung mit ca. 300.000 EW).
In meinem Fall (E11) sind das ungefähr 1000 Euro brutto, ausgezahlt wird es mit dem Dezembergehalt.
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Das wird dir dann wahrscheinlich eine Dienstvereinbarung sagen.
Bei uns ist es auch das Gießkannenprinzip und ein Prozentanteil deines Grundgehaltes (ebenfalls Stadtverwaltung mit ca. 300.000 EW).
In meinem Fall (E11) sind das ungefähr 1000 Euro brutto, ausgezahlt wird es mit dem Dezembergehalt.
Danke für die Antwort. Das ist ja interessant.
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Die Gesamtsumme LOB beträgt 2% der Bruttoentgelte, die der AG im Vorjahr aufgewendet hatte. Im Prinzip kannst du dir also den öffentlich zugänglichen Haushaltsplan und Stellenplan besorgen und selber rechnen.
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Die Gesamtsumme LOB beträgt 2% der Bruttoentgelte, die der AG im Vorjahr aufgewendet hatte. Im Prinzip kannst du dir also den öffentlich zugänglichen Haushaltsplan und Stellenplan besorgen und selber rechnen.
Okay. Krass, dass dann da 1.000 € rausspringen können.
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Oder mehr oder weniger oder gar nichts. Je nachdem, wie es der Einzelne AG das jeweils ausgestaltet. Manchmal auch nur als reines Ärgernis...
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Oder mehr oder weniger oder gar nichts. Je nachdem, wie es der Einzelne AG das jeweils ausgestaltet. Manchmal auch nur als reines Ärgernis...
Ärgernis, weil zu wenig?
Du ganz ehrlich, Hauptsache irgendwas, wenn auch nur 5 Euro. Ich hätte mich gefreut, wenn meine ehemalige Dienststelle 5 Euro hätte rüberwachsen lassen. ...
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Ärgernis unabhängig von der Höhe der Prämie. Nämlich dann, wenn es schlecht umgesetzt ist, weil sich Vorgesetzte im ÖD meist sehr schwer tun, Leistung tatsächlich zu beurteilen. Da wird dann gerne nach Nase beurteilt oder hohe Punktzahlen vergeben, weil man weiß, dass der Kollege sonst ein Fass auf oder krank macht. Oder es werden Kriterien bewertet, die gar nicht bewertbar gewesen sind. Oder es wird so ein Bohai drum gemacht und sinnlos Zeit verplempert.
Aber klar, letztlich ist extra Kohle immer gut. Manchmal aber auch ein wenig Schmerzensgeld.
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Ärgernis unabhängig von der Höhe der Prämie. Nämlich dann, wenn es schlecht umgesetzt ist, weil sich Vorgesetzte im ÖD meist sehr schwer tun, Leistung tatsächlich zu beurteilen. Da wird dann gerne nach Nase beurteilt oder hohe Punktzahlen vergeben, weil man weiß, dass der Kollege sonst ein Fass auf oder krank macht. Oder es werden Kriterien bewertet, die gar nicht bewertbar gewesen sind. Oder es wird so ein Bohai drum gemacht und sinnlos Zeit verplempert.
Aber klar, letztlich ist extra Kohle immer gut. Manchmal aber auch ein wenig Schmerzensgeld.
:'( Wow, das mit dem Schmerzensgeld hat mich jetzt voll gepackt. Genau so ist es leider ...
In der Behörde, in der ich mich beworben habe, wird allerdings eh nach dem Gießkannenprinzip verteilt. Da gilt dann wenigstens der Nasen-Faktor nicht. :)
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Ich dachte, das Gießkannprinzip gibt nicht mehr.
Bei uns wurde das abgeschafft und per DA festgelegt, dass sich jeder, der mitmachen will, ein Ziel setzt und das in einer Zielvereinbarung festgelegt wird.
Die Ziele gehen von: ich mache spätestens nach zwei Wochen eine Eingangsbestätigung, über: ich arbeite termingerecht bis zu: ich sortiere all meine Aktenbestände. Dazu wird bewertet, wieviele % geschafft wurden.
Eigentlich Dinge, die normal sein sollten.
Je nachdem, wieviel mitmachen, wird der Topf entsprechend der erarbeiteten % ausgeschüttet. Die Auszahlung vom vergangenen Kalenderjahr kommt ca. Juli des nächsten Jahres. Das können ca. 600 € sein.
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Streng genommen gab und gibt es Gießkanne nie bei der LOB,
Denn sie wurde anteilig auch aus dem Ortszuschlag gebildet, der ja weggefallen ist. Also ist Kinder/ ohne Kinder eigentlich die richtige Grenze.
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Die Ziele gehen von: ich mache spätestens nach zwei Wochen eine Eingangsbestätigung, über: ich arbeite termingerecht bis zu: ich sortiere all meine Aktenbestände. Dazu wird bewertet, wieviele % geschafft wurden.
Eigentlich Dinge, die normal sein sollten.
Der Rechnungshof RLP hat sich dazu vor 3 Jahren mal ausgiebiger ausgelassen:
https://rechnungshof.rlp.de/de/veroeffentlichungen/kommunalberichte/kommunalbericht-2020/nr-2-leistungsentgelte-nach-18-tvoed/
Das dort verlinkte pdf nennt beispielsweise ein paar Zielvereinbarungen aus der Praxis:
Ziel einer Stadtkasse: "Überweisung von Auszahlungen"
Ziel eines Stellvertretenden Abteilungsleiters: "Vorschriftensammlung scannen"
Ziel von Hauswirtschaftskräften: "Einmal im Monat wird ein vegetarisches Gericht angeboten."
Mein Favorit aber ist die Zielsetzung von Erziehungspersonal einer Kindertagesstätte:
"Wir wandern zum Rhein mit Rucksack und Decken."
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Das amüsiert mich. :)
Wobei, wenn die Vorschriftensammlung überall auf diesem dünnen Butterbrotpapier gedruckt ist, ist das schon eine ganz schöne Aufgabe. :P Aber hey, einmal Grießbrei im Monat, bäms LOB für die Küchenfee Doris...
Es zeigt aber, wie vermurkst dieses LOB-Zeug sein kann.
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Es zeigt aber, wie vermurkst dieses LOB-Zeug sein kann.
Selbst wenn man es richtig machen würde. Der administrative Aufwand und der Aufwand eine Einzelnen um mal richtig abzuliefern steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis von ein paar Hundert Euro Prämie.
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Meines Wissens war bei Einführung auch geplant, die Prozente wesentlich höher ansteigen zu lassen.
So ist es nur Unfug und Brosamen. Kommuniziere ich auch so mit Kollegen und auch bewertendem Vorgesetzten so.
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Wenn ich es richtig im Kopf habe, sollte es auf 8% steigen, wobei dafür die Prozente bei den Tariferhöhungen abgezwackt werden sollten.
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Die Ziele gehen von: ich mache spätestens nach zwei Wochen eine Eingangsbestätigung, über: ich arbeite termingerecht bis zu: ich sortiere all meine Aktenbestände. Dazu wird bewertet, wieviele % geschafft wurden.
Eigentlich Dinge, die normal sein sollten.
Der Rechnungshof RLP hat sich dazu vor 3 Jahren mal ausgiebiger ausgelassen:
https://rechnungshof.rlp.de/de/veroeffentlichungen/kommunalberichte/kommunalbericht-2020/nr-2-leistungsentgelte-nach-18-tvoed/
Das dort verlinkte pdf nennt beispielsweise ein paar Zielvereinbarungen aus der Praxis:
Ziel einer Stadtkasse: "Überweisung von Auszahlungen"
Ziel eines Stellvertretenden Abteilungsleiters: "Vorschriftensammlung scannen"
Ziel von Hauswirtschaftskräften: "Einmal im Monat wird ein vegetarisches Gericht angeboten."
Mein Favorit aber ist die Zielsetzung von Erziehungspersonal einer Kindertagesstätte:
"Wir wandern zum Rhein mit Rucksack und Decken."
Made my day ;D
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Die Ziele gehen von: ich mache spätestens nach zwei Wochen eine Eingangsbestätigung, über: ich arbeite termingerecht bis zu: ich sortiere all meine Aktenbestände. Dazu wird bewertet, wieviele % geschafft wurden.
Eigentlich Dinge, die normal sein sollten.
Der Rechnungshof RLP hat sich dazu vor 3 Jahren mal ausgiebiger ausgelassen:
https://rechnungshof.rlp.de/de/veroeffentlichungen/kommunalberichte/kommunalbericht-2020/nr-2-leistungsentgelte-nach-18-tvoed/
Das dort verlinkte pdf nennt beispielsweise ein paar Zielvereinbarungen aus der Praxis:
Ziel einer Stadtkasse: "Überweisung von Auszahlungen"
Ziel eines Stellvertretenden Abteilungsleiters: "Vorschriftensammlung scannen"
Ziel von Hauswirtschaftskräften: "Einmal im Monat wird ein vegetarisches Gericht angeboten."
Mein Favorit aber ist die Zielsetzung von Erziehungspersonal einer Kindertagesstätte:
"Wir wandern zum Rhein mit Rucksack und Decken."
Made my day ;D
Zu meiner Kindergartenzeit wäre man nach Polen einmar- ehm- gewandert.
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Die Ziele gehen von: ich mache spätestens nach zwei Wochen eine Eingangsbestätigung, über: ich arbeite termingerecht bis zu: ich sortiere all meine Aktenbestände. Dazu wird bewertet, wieviele % geschafft wurden.
Eigentlich Dinge, die normal sein sollten.
Der Rechnungshof RLP hat sich dazu vor 3 Jahren mal ausgiebiger ausgelassen:
https://rechnungshof.rlp.de/de/veroeffentlichungen/kommunalberichte/kommunalbericht-2020/nr-2-leistungsentgelte-nach-18-tvoed/
Das dort verlinkte pdf nennt beispielsweise ein paar Zielvereinbarungen aus der Praxis:
Ziel einer Stadtkasse: "Überweisung von Auszahlungen"
Ziel eines Stellvertretenden Abteilungsleiters: "Vorschriftensammlung scannen"
Ziel von Hauswirtschaftskräften: "Einmal im Monat wird ein vegetarisches Gericht angeboten."
Mein Favorit aber ist die Zielsetzung von Erziehungspersonal einer Kindertagesstätte:
"Wir wandern zum Rhein mit Rucksack und Decken."
You made my day, too! :D :D
Ich habe diesen Bericht inzwischen durchgelesen, und musste fast bei jedem Abschnitt herzhaft lachen, da es genau meine gefühlte Wahrheit im Bezug auf die Umsetzung von § 18 wiedergibt (ich bin zwar nicht aus RLP, sondern aus NRW, aber ich denke, hier wird es sich nicht anders darstellen, wenn die GPA das mal bei allen NRW-Kommunen prüfen würde). Und nach lesen dieses Berichtes wird auch keiner mehr behaupten können, im öffentlichen Dienst wird nicht kreativ gearbeitet - so kreativ wie hier die Dienstvereinbarungen gestaltet wurden, nur um den § 18 TVöD (VKA) zu umgehen, dass hätte man doch den "Sesselpupsern" nicht zugetraut ;)