Forum Öffentlicher Dienst
Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: NvB am 26.01.2024 12:18
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Man soll ja bei den ganzen schlechten Themen, die rund um die amtsangemessene Besoldung im Äther rumschwireen auch lachen dürfen:
https://karriere.nrw/stellenausschreibung/6f046930-4cd5-4c33-a298-f81277e00c43
Als Volljurist mit zweitem Staatsexamen lässt es sich NRW nicht nehmen, Rechtspfleger in A9 zu besolden...
What could possibly go wrong...
Wer nimmt so einen Scheiß eigentlich an, denken die wirklich, da bewirbt sich einer drauf?
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Ich hatte regelmäßig Bewerbungen von Volljuristen für ausgeschriebene Stellen in der allgemeinen inneren Verwaltung, LG 2.1, auf dem Tisch liegen. Also ja, auch da wird es eine Bewerberlage geben. Wer's nötig hat..
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Man soll ja bei den ganzen schlechten Themen, die rund um die amtsangemessene Besoldung im Äther rumschwireen auch lachen dürfen:
https://karriere.nrw/stellenausschreibung/6f046930-4cd5-4c33-a298-f81277e00c43
Als Volljurist mit zweitem Staatsexamen lässt es sich NRW nicht nehmen, Rechtspfleger in A9 zu besolden...
What could possibly go wrong...
Wer nimmt so einen Scheiß eigentlich an, denken die wirklich, da bewirbt sich einer drauf?
Das kann doch nur ein Fehler sein....
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Warum sollte es ein Fehler sein? Es werden Rechtspfleger gesucht und die steigen nun mal mit A9 ein. Im Prinzip schon ein Novum, dass überhaupt Juristen zugelassen werden. Normalerweise werden da nur ausgebildete Rechtspfleger aus der landeseigenen Schmiede genommen.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
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Warum sollte es ein Fehler sein? Es werden Rechtspfleger gesucht und die steigen nun mal mit A9 ein. Im Prinzip schon ein Novum, dass überhaupt Juristen zugelassen werden. Normalerweise werden da nur ausgebildete Rechtspfleger aus der landeseigenen Schmiede genommen.
Eben weil Rechtspfleger gesucht werden, die grundsätzlich einen anderen Werdegang/duales Studium hinter sich haben. Dafür einen Volljuristen einstellen zu wollen, der im Regelfall (auch mit schlechten Noten) die Befähigung zum höheren Dienst hat ist dermaßen absurd, dass es fast nur ein Fehler sein kann.
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Warum sollte es ein Fehler sein? Es werden Rechtspfleger gesucht und die steigen nun mal mit A9 ein. Im Prinzip schon ein Novum, dass überhaupt Juristen zugelassen werden. Normalerweise werden da nur ausgebildete Rechtspfleger aus der landeseigenen Schmiede genommen.
Eben weil Rechtspfleger gesucht werden, die grundsätzlich einen anderen Werdegang/duales Studium hinter sich haben. Dafür einen Volljuristen einstellen zu wollen, der im Regelfall (auch mit schlechten Noten) die Befähigung zum höheren Dienst hat ist dermaßen absurd, dass es fast nur ein Fehler sein kann.
Aber der eingestellte Volljurist kann ja bis nach A13 kommen. Dann gab es doch gerade die gerade Vereinbarung über die Erhöhung der Besoldung von über 10%. Noch ein Pluspunkt für die Stelle. Ausserdem habe ich gestern noch in den Nachrichten gehört, dass es gerade eine Schwemme von Juristen gibt. Also eigentlich ein sehr empathisches Angebot unseres geliebten Dienstherrn .......
Wer Spuren von Ironie entdeckt, darf sie behalten ....
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
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Das ist kein Scherz mit der Ausschreibung.
In NRW fehlen etwa 350 Rechtspfleger*innen. Und es gibt wohl Schwierigkeiten, ausreichend Bewerber*innen für die Stellen und das Studium zu finden.
Vor etwa 3 Jahren gab es mal einen Artikel im Kölner Stadtanzeiger dazu, dass man plane, auch Volljuristen auf diese Stellen zu setzen und so hoffte, dass man dem Personalmangel Herr werden könne.
Inzwischen wurde in Essen eine zweite Rechtspflege-FH eingerichtet und seit 2019 läuft bei der Justiz NRW eine große Personalwerbekampagne. Ob die erfolgreich ist, weiß ich nicht genau.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.
Dann brauchts fähige Personaler, die solche geeigneten Juristen erkennen. Ich hoffe das Beste.
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Es fehlen nicht nur Rechtspfleger, sondern auch eben Juristen. Mittlerweile ist die Note völlig egal, wer möchte mit A9 einsteigen, wenn man es auch mit A13 kann.
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Es fehlen nicht nur Rechtspfleger, sondern auch eben Juristen. Mittlerweile ist die Note völlig egal, wer möchte mit A9 einsteigen, wenn man es auch mit A13 kann.
Ja, das frage ich mich auch. Mittlerweile wird doch so gut wie jeder mit zwei bestandenen Examen für den has genommen.
Und wer den Unterschied zwischen A13 und A15 nicht erkennt, sollte noch einmal rechnen lernen.
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Es wird trotzdem (noch) nicht jeder Jurist im hD genommen. Dann kann der gehobene Dienst für Juristen eine Option sein. Es bezweifelt keiner, das der hD attraktiver ist. Jedoch kann ein Jurist auch in gehobenen Dienst gut verdienen.
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Es wird trotzdem (noch) nicht jeder Jurist im hD genommen. Dann kann der gehobene Dienst für Juristen eine Option sein. Es bezweifelt keiner, das der hD attraktiver ist. Jedoch kann ein Jurist auch in gehobenen Dienst gut verdienen.
A9 und A10 verdienen gut? Das sind ein paar Jahre Hungerlohn im Verhältnis zur Ausbildung vorprogrammiert.
Wer Familie hat, kann gleich den Wohngeldantrag mit ausfüllen.
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Würde das auch nicht so leicht vom Tisch wischen. Ie Anforderungen der Justiz sind im höheren Dienst relativ hoch. Ohne mindestens ein VB geht da nichts. Und mit einem nur ausreichenden Examen bleibt oft nur die Selbstständigkeit. Da ist der g. D. und die Aussicht auf A 11 in mittlerer Frist doch nicht schlecht, insbesondere wenn Familie geplant ist und dann noch Zuschläge fällig werden. Wer sich hier bewirbt hat in der Regel keine unmittelbare Alternative im h. D. oder ner GK.
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Führungskraft zu sein, ist auch nicht jedem gegeben. Daher kann der gD auch für Volljuristen attraktiv sein.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.
Das ist Behördenlogik ;)
Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.
Das ist Behördenlogik ;)
Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.
Man wird aber oft zügig nach A11 befördert. Das ist immer noch nunmal überdurchschnittliches Gehalt für ein Akademiker, noch mehr wenn man Familie hat. Ich glaube die Realität ist hier manchmal deutlich verzerrt. Natürlich hat der Jurist dafür eine lange Ausbildung und der hD ist attraktiver. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist die Juristen dann als Vollidioten zu bezeichnen. Es kann nunmal nicht jeder Jurist in den hD und die Alternativen in der Kanzlei werden oft schlecht bezahlt.
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Gerade wenn man eine Familie mit 2 Kindern hat, hat man die 3500,00 € netto doch sehr fix geknackt. Man sollte immer bedenken, was diese Nettowerte für Bruttoentgelte in der freien Wirtschaft darstellen. Dazu noch eine Arbeit, fernab des Arbeitsstresses der Kanzleien und einen geregelten Alltag. Bei 3 Wochen Urlaub wird man auch nicht dumm angeschaut und Kind Krank Tage kann man auch nehmen, ohne das der drohende Finger erhoben wird.
Ich sehe das Gesamtpaket durchaus als positiv, auch wenn man natürlich bei Start in das Studium von der großen Kohle in einer renommierten Kanzlei geträumt hat.
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https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/neue-kienbaum-studie-top-kanzleien-und-unternehmen-zahlen-juristen-drastisch-mehr-als-der-staat/29188226.html
https://www.lto.de/karriere/jura-studium/stories/detail/case-studie-jurastudierende-erwarten-das-hoechste-einstiegsgehalt-kanzleien-unternehmen
https://www.lto.de/karriere/einstiegsgehaelter
Eine A9 in NRW mit rund 37k€ im Jahr halte ich dagegen für wenig attraktiv für einen Volljuristen.
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Hätten die potentiellen Bewerber mal nicht Jura, sondern BWL studiert, wäre ihnen bewusst, dass die Bruttoeinkommen keine geeigneten Vergleichskennziffern sind.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.
Das ist Behördenlogik ;)
Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.
Man wird aber oft zügig nach A11 befördert. Das ist immer noch nunmal überdurchschnittliches Gehalt für ein Akademiker, noch mehr wenn man Familie hat. Ich glaube die Realität ist hier manchmal deutlich verzerrt. Natürlich hat der Jurist dafür eine lange Ausbildung und der hD ist attraktiver. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist die Juristen dann als Vollidioten zu bezeichnen. Es kann nunmal nicht jeder Jurist in den hD und die Alternativen in der Kanzlei werden oft schlecht bezahlt.
Vor allem in den neuen Bundesländern ist es durchaus üblich, dass du bis zur Pension niemals A11 erreicht hast.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.
Das ist Behördenlogik ;)
Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.
Man wird aber oft zügig nach A11 befördert. Das ist immer noch nunmal überdurchschnittliches Gehalt für ein Akademiker, noch mehr wenn man Familie hat. Ich glaube die Realität ist hier manchmal deutlich verzerrt. Natürlich hat der Jurist dafür eine lange Ausbildung und der hD ist attraktiver. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist die Juristen dann als Vollidioten zu bezeichnen. Es kann nunmal nicht jeder Jurist in den hD und die Alternativen in der Kanzlei werden oft schlecht bezahlt.
Vor allem in den neuen Bundesländern ist es durchaus üblich, dass du bis zur Pension niemals A11 erreicht hast.
Das mag es geben. Ich kenne keinen der über 30 ist und nicht A11 im gehobenen Dienst erreicht hat. Aber alle in Niedersachsen oder Hessen. Besonders Juristen werden oft schnell befördert.
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https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/neue-kienbaum-studie-top-kanzleien-und-unternehmen-zahlen-juristen-drastisch-mehr-als-der-staat/29188226.html
https://www.lto.de/karriere/jura-studium/stories/detail/case-studie-jurastudierende-erwarten-das-hoechste-einstiegsgehalt-kanzleien-unternehmen
https://www.lto.de/karriere/einstiegsgehaelter
Eine A9 in NRW mit rund 37k€ im Jahr halte ich dagegen für wenig attraktiv für einen Volljuristen.
Es geht in dem Artikeln auch oft um Top-Kanzleien. Es wird zurecht kritisiert, dass die besten Juristen dann deutlich weniger als Richter oder Staatsanwalt verdienen als in den Unternehmen. Da reden wir dann aber über andere Noten in den Examen, als der Jurist, der sich auf die A9 Stelle bewirbt.
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Mir ging es darum, dass hier im Thread von einem Fachkräftemangel gesprochen wurde. Die logische Konsequenz wäre den Bewerberpool nach unten zu öffnen und nicht nach oben (wie im MINT Bereich). Sicherlich gibt es auch im MINT Bereich Kollegen im gD mit Master, aber die fangen mindestens mit A10 an, teilweise mit A11. Die Stellen sind aber für Bachelor ausgeschrieben und nicht für Master. Und trotzdem würde ich von einem Juristen erwarten, dass er die Gesetze des Marktes kennt und vom Amt würde ich erwarten die Stelle nach unten zu öffnen. Aber offenbar gibt es Juristen, denen ihr Marktwert nicht klar ist. A11 ist lächerlich für das vollendete Studium, dabei bleibe ich.
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Hast Du Jura studiert?
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Nein. Der Meinung darf ich trotzdem sein hoffe ich.
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Ich spinne mal weiter. Frisch studierter Volljurist. Ledig, keine Kinder. 2600€ netto. Abzgl 300€ PKV.
https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023&g=A_9&s=1&f=0&fstand=nv&mst=IV&z=100&zulageid=10.1&zulageid=10.2&zulage=&stj=2024&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0
Und das wäre jetzt angemessen? Ernsthaft? Ich finde das unverschämt. Es mag Familienkonstellationen geben, da sieht das besser aus. Wüsste aber nicht welcher berufserfahrene Jurist mit Kindern in A9 anfangen sollte. Und bei A9 geht es nun mal los.
Das wäre so als würde man einem Arzt anbieten als Hebamme zu arbeiten mit dem Argument: Abschluss war halt nicht so doll. Hebamme ist ein wichtiger, sinnstiftender Beruf (benötigt Studium, daher der Vergleich zur A9). So einen Vorschlag würde doch vermutlich auch niemand ernst nehmen.
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Warum regst du dich so künstlich auf? Es ist ein Angebot an Juristen, welches eh kaum einer annehmen wird. Kein Jurist wird gezwungen Rechtspfleger zu werden/sein. Das im Beamtentum Stellenbesetzungen grundsätzlich öfter mal kein Sinn machen, sollte bekannt sein.
Ob der Lohn angemessen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Das Durchschnittliche Bruttogehalt entspricht als Anwalt im Einstieg ca. 50.000 €. Das entspricht ca. 2700,00 € netto in Stkl.1 im Monat.
Und noch mal. Wir reden hier nicht von den Top Juristen. Die sind sowieso in ganz anderen Gehaltsregionen unterwegs.
Btw bin ich grundsätzlich auch dafür, die Laufbahn des Rechtspflegers für Rechtswissenschaftler mit Bachelor zu öffnen. Vlt. wären auch wieder Bereichsrechtspfleger denkbar.
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Ich rege mich nicht auf, ich benenne offensichtlichen Behördenunsinn. Bei deinen restlichen Aussagen bin ich bei dir.
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Meinung darf man haben. Hättest Du Jura studiert, hättest Du allerdings sicherlich einen breiteren Überblick über den Werdegang Deiner ehemaligen Kommilitonen. Dann wäre Dir vermutlich präsenter, dass die - durchaus zahlreichen - mit nur ausreichenden Examen oft froh um Anstellungen auf 9b-Stelle bei Jobcentern oder kleinen Behörden sind. Juristen gibt es nämlich sehr viele. Da darf man sich nicht von den Karrierepfaden des oberen Drittels blenden lassen.
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2strong, so sieht es nämlich aus! Nur die TOP Leute finden den Weg zum TOP Verdienst. Der Rest muss sehen er bleibt. Meine Kollegin, die Juristin ist, sprach noch neulich davon, dass eine Stelle im hD durchaus begehrt unter den Juristen sei. Die Bewerberlage sei längst nicht so prekär wie bei uns Beamten aus dem technischen Dienst und deswegen sei sie zuversichtlich, dass bei der demnächst geplanten Ausschreibung ein gute Mitarbeiteroder gute Mitarbeiterin gewonnen wird. Ich gehe dem entsprechend davon aus, dass der gD für das Mittelfeld daher durchaus akzeptabel ist. Ich glaube nicht, dass man in kleinen Kanzleien oder als Angestellter bei den Dienstleistern der Gesundheit- und Pflegebranche Riesengehälter bekommt.
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Ich wüsste nicht, dass ich an irgendeiner Stelle argumentiert hätte alle Juristen müssten top bezahlt werden. Das waren andere hier. Mir ist natürlich klar, dass die Spanne der Einkommen weit ist. Dennoch halte ich die eingangs verlinkte Stellenanzeige für unangebracht. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass diejenigen die es hier für angebracht halten einen Überblick über den Arbeitsmarkt haben. Es mag sein, dass es verzweifelte Juristen gibt die solche Angebote annehmen - dann wären wir wieder bei der Formulierung in meinem ersten Post. Soll jeder machen wie er will (niemand wird gezwungen).
Gegenbeispiel: Bekannter hat gerade als Quereinsteiger ohne Studium eine Sachbearbeiterstelle bei einer gesetzlichen Krankenkasse angefangen. Einstiegsgehalt (StKl 1) in etwa das was der A9 netto erhalten würde. Mit dem Unterschied das weder Studium noch einschlägige Ausbildung vorliegen. Nach 6 Monaten Probezeit übrigens nächste Gehaltsstufe (keine Ahnung ob Höhergruppierung). Ob der Job da nun stressiger oder nicht ist, lasse ich mal außen vor. Kaputt geht er jedenfalls laut eigener Aussage nicht.
Jetzt kann man natürlich die üblichen Plattitüden wie Arbeitsplatzsicherheit des öD bzw. Beamtenstatus anbringen. Ich verzichte mal darauf, da es hier um das Entgelt ging. Und so schlecht wie einige meinen ist die Wirtschaft nicht zwingend. Ich selbst war viele Jahre dort tätig. Mit Höhen und Tiefen, die es aber im öD ähnlich gibt.
Und damit verabschiede ich mich hier und wünsche allen Juristen, die sich für eine A9 entscheiden viel Erfolg.
PS: eine für mich angemessene Regelung wäre z Bsp. ähnlich wie im tD zu verfahren und im 1./2. Beförderungsamt einzustellen.
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Im Gegensatz zum öffentlichen Dienst wird im Zweifel eingestellt, wer was kann, unabhängig von Papieren. Wenn Dir hingegen im öffentlichen Sektor die passende Pappe fehlt, geht häufig kaum etwas.
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Gegenbeispiel: Bekannter hat gerade als Quereinsteiger ohne Studium eine Sachbearbeiterstelle bei einer gesetzlichen Krankenkasse angefangen. Einstiegsgehalt (StKl 1) in etwa das was der A9 netto erhalten würde. Mit dem Unterschied das weder Studium noch einschlägige Ausbildung vorliegen.
Anekdotische Evidenzen tragen aber auch nicht unbedingt zu einer Arbeitsmarktanalyse bei.
Und wenn hier mehrere Leute schreiben, dass der Arbeitsmarkt für Juristen eben nicht so rosig aussieht, wie man annimmt, sollte man das auch akzeptieren können.
Und das ganze ist ja nun auch nicht Juristenexklusiv. Auch Diplom- Informatiker oder Ingenieure befinden sich nicht massenhaft im höheren Dienst, sondern durchaus im gehobenen Dienst, häufiger als man denkt.
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Das du des selektiven Lesens fähig bist, hast du jetzt bewiesen. Und da wir beim Thema Anekdoten sind, hast du sicher eine Statistik die deine Aussagen untermauert.
Das Beispiel MINT habe ich selbst angeführt, taugt aber nur unzureichend für Vergleiche bei deiner Argumentation, da diese in A10/11 anfangen (s. mein Vorschlag weiter oben).
Schönen Sonntag noch.
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Die Argumentation von einigen hier war sicherlich vor 5 - 10 Jahren zutreffend. Jetzt mit Sicherheit nicht mehr. Falls es in anderen Bundesländern noch so ist, dann ab nach NRW, da reicht einfach der Abschluss für den höheren Dienst. Das war auch mal anders, jetzt kann man froh sein überhaupt Juristen zu haben. Der Abschluss ist nicht mehr wichtig.
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Ich sehe kein Problem mit der Ausschreibung. Im hD erwarten wir von Volljuristen ein Prädikatsexamen und die bekommen wird auch noch. Juristen ohne Prädikat haben es auch in der freien Wirtschaft nicht so leicht und man muss die Verantwortung und Arbeitszeiten auch mal gegenüberstellen. Da geht es gar nicht so schlecht für den öD aus.
Wir schreiben mittlerweile auch E9 Jobs für die eigentlich immer eine Ausbildung gereicht hat für Studierte aus (auch Master) und besetzen diese mit Masterabsolventen ohne Probleme. Es gibt einfach Personen die keine Lust haben auf die Anforderungen die oftmals mit höher dotierten Jobs kommen. Vor allem Mütter in Teilzeit sind bei uns oft sehr zufrieden mit einer E9 und den damit verbundenen Aufgaben, da ihr Fokus für einige Jahre nicht auf Arbeit und Karriere liegt. Und es gibt einige von denjenigen die in die Privatwirtschaft wegen des höheren Verdienst gewechselt haben und dann doch gerne wieder in ihre alte Stelle zurückkehren würden.
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@ Floki
Von welchen Behörden sprichst Du denn? Mir fällt auf Anhieb kein Beispiel aus NRW ein, wo in NRW Eike Beamtenstelle im h. D. an Volljuristen ohne weitere Anforderung vergeben würde.
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Mittlerweile? Die gesamte Finanzverwaltung. Wie gesagt, dass war vor nicht sooo langer Zeit mal anders, aber jetzt ist man froh überhaupt Juristen einstellen zu können. Dies gilt im Übrigen für viele große Kanzleien im hiesigen Gebiet. Natürlich wirst Du da nicht als Partner aufsteigen, aber darum geht es auch nicht. Eine A9 schlägt man damit auf jeden Fall.
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Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.
und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.
Falls Du dich mit deinem Post bzgl. A 13 auf meinen beziehst, empfehle ich Dir meinen letzten Satz noch mal zu lesen ...
"Wer Spuren von Ironie entdeckt, darf sie behalten ....".
Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.
Das ist Behördenlogik ;)
Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.
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@ Floki
Dass die Anforderungen gesunkt wurden, habe ich auch beobachtet. Allerdings musst man mit nur ausreichendem Examen auch in der Finanzverwaltung in NRW noch zum "Idiotentest" (Überprüfung der kognitiven Leistungsfähigkeit) - wenn man die Kandidaten überhaupt einlädt.
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Ich will auch nicht abstreiten, dass es mal so gewesen ist. Jetzt ist es halt definitiv anders. Alleine für den gehobenen Dienst ist die Bewerberlage so katastrophal, dass es reicht Abitur bestanden zu haben und selbst das reicht nicht für genügend Bewerber. Für den höheren Dienst die Bewerberlage noch schlechter. Die Volljuristen werden auf den Fall eingeladen und auch eingestellt.
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Den Hinweis reiche ich mal weiter. Danke Dir dafür! 😊
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Manchmal stehen tatsächlich noch weitere Anforderungen drin, aber davon in keinem Fall abschrecken lassen. Sie laden und stellen trotzdem ein.
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Bei uns im Hause laufen diverse Volljuristen mit 9c herum :-X
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Bei uns im Hause laufen diverse Volljuristen mit 9c herum :-X
Sie sind bestimmt aus Cottbus oder Görlitz oder? :D
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Falls es schon erwähnt wurde, sorry:
Rechtspfleger, echte oder auch Volljuristen ;D steigen im Land Berlin im gD mit A10 ein. (Zumindest war das früher mal so.)
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Rechtspfleger, echte oder auch Volljuristen ;D steigen im Land Berlin im gD mit A10 ein. (Zumindest war das früher mal so.)
Leider schon lange nicht mehr, sondern mit A9 (vgl. https://www.berlin.de/gerichte/kammergericht/karriere/ausbildung-duales-studium/rechtspfleger-in/verdienst-und-karriere/artikel.1053765.php)
A10 ist nur in BaWü das Eingangsamt. Früher war es tatsächlich mal bundesweit A 10, aber das war dann ein weiteres Sonderopfer zur Haushaltskonsolidierung.
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Oh.... okay. Danke.
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Bei uns im Hause laufen diverse Volljuristen mit 9c herum :-X
Sie sind bestimmt aus Cottbus oder Görlitz oder? :D
Landkreis im Nordwestdeutschland ;-), wir hatten hier sogar mal eine promovierte Kollegin (!Juristin), diese hat die Stelle dann aber lediglich als Sprungbrett genutzt und war wieder schnell verschwunden.
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Ein Volljurist besitzt die Laufbahnbefähigung für die Laufbahngruppe 2 (beide Einstiegsämter)!
Der öffentliche Dienst ist ein sicherer Hafen (das Hemd ist kurz, aber es hält warm!).
Diese Juristen machen sich Hoffungen irgendwann eine Gelegenheit für die Laufbahngruppe 2, zweites Eingangsamt zu bekommen und es gelingt anscheindend immer häufiger...