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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: wissmitarbeit am 24.06.2024 11:49

Titel: Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: wissmitarbeit am 24.06.2024 11:49
Hallo zusammen,

ich stehe momentan vor einer beruflichen Entscheidung und könnte etwas Rat gebrauchen. Aktuell bin ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Universität in Sachsen-Anhalt tätig, beschäftigt nach TV-L 13 mit einer 100%-Stelle auf einem befristeten Vertrag bis Ende 2026. Kürzlich habe ich ein Angebot für eine unbefristete 100%-Stelle bei einer GmbH (Sachsen-Anhalt) erhalten.

Mein jetziger Chef (Arzt) möchte jedoch nicht, dass ich ganz gehe und hat mir vorgeschlagen, meinen aktuellen Vertrag auf 50% zu reduzieren und zusätzlich die Stelle bei der GmbH mit 70% anzutreten. Theoretisch würde das bedeuten, dass ich insgesamt 120% arbeite, was natürlich finanziell vorteilhaft wäre, aber auch mehr Arbeit bedeutet.

Ist eine solche Kombination von Arbeitsverträgen rechtlich und praktisch möglich, besonders im Hinblick auf die Regelarbeitszeit von 38 Stunden pro Woche? Wie könnte das in der Praxis umgesetzt werden? Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Situationen oder kann juristische bzw. arbeitsrechtliche Einsichten bieten?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: troubleshooting am 24.06.2024 12:10
120% bei 38h wären theoretisch möglich, da 45,6h (nach Europäischer Arbeitszeitrichtlinie sind 48 Wochenstunden möglich)
Aber, du musst auf die Aufteilung achten, da mehr als 10h/Tag halt erstmal gegen das ArbZG verstoßen + Ruhezeiten beachten usw.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Casa am 24.06.2024 12:45
Zitat
Ist eine solche Kombination von Arbeitsverträgen rechtlich und praktisch möglich, besonders im Hinblick auf die Regelarbeitszeit von 38 Stunden pro Woche?

Ja.

Zitat
Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Situationen oder kann juristische bzw. arbeitsrechtliche Einsichten bieten?

Die Arbeit sollte tageweise aufgeteilt werden, bspw. 2 Tage AG1, 3 Tage AG2.

Ich gebe zu bedenken, dass sich eine dauerhafte Arbeitsbelastung von 120 % negativ auf die Gesundheit auswirken kann.
Bei 2 Arbeitsplätzen kann es stets zu Konflikten kommen. Salopp gesagt, man kann nicht auf 2 Hochzeiten tanzen.

Es kann Probleme bei der Urlaubsgewährung geben. Willst du eine Woche Urlaub nehmen musst du von beiden AG Urlaub genehmigt bekommen. Je nach konkreter Aufgabe kann dies schwierig bis unmöglich werden.

Die neue Beschäftigung kann grundsätzlich zu inhaltlichen Interessenkonflikten mit der ersten Beschäftigung führen.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: wissmitarbeit am 24.06.2024 12:49
120% bei 38h wären theoretisch möglich, da 45,6h (nach Europäischer Arbeitszeitrichtlinie sind 48 Wochenstunden möglich)
Aber, du musst auf die Aufteilung achten, da mehr als 10h/Tag halt erstmal gegen das ArbZG verstoßen + Ruhezeiten beachten usw.

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

Zur Präzisierung meiner Situation: Auf dem Formular zur Reduzierung meines aktuellen Vertrags auf 50% lautet die Option zur Verteilung der Arbeitszeit:

Die Verteilung der Arbeitszeit soll wie folgt erfolgen:
Stundenaufteilung gleichmäßig je Arbeitstag/Woche
Stundenaufteilung wie folgt: Mo: ___ h, Di: ___ h, Mi: ___ h, Do: ___ h, Fr: ___

Angenommen, das Maximum von 8 Stunden pro Tag darf nicht überschritten werden, und bei der anderen Position werde ich ebenfalls 70% über dieselben fünf Tage arbeiten, wie könnte dann die Stundenverteilung praktisch aussehen, um die Arbeitsbelastung gleichmäßig auf die Woche zu verteilen und gleichzeitig die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes einzuhalten? Oder sollte ich bei der Personalabteilung anfragen, ob die Möglichkeit besteht, auch samstags zu arbeiten, um eine bessere Verteilung zu ermöglichen?

Vielen Dank nochmal für Deine Hilfe!

Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: 2strong am 24.06.2024 13:24
In der Praxis wird niemand erfahren, wie viele Stunden Du jetzt tatsächlich am Tag gearbeitet hast, weil sich die Stunden auf verschiedene Arbeitgeber verteilen. Die größeren Probleme sehe ich auch insgesamt weniger in den 120% als in der - vom Kollegen bereits erwähnten - Tatsache, beide Arbeitsverhältnisses aufeinander abzustimmen, was insbesondere Überstunden, Dienstreisen, Urlaub und Arbeitsbefreiung betrifft. Aber scheint ja vorerst auch nur eine Übergansllsung (bis 2026) zu sein.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: troubleshooting am 24.06.2024 14:32
ArbZG sagt werktäglich nicht mehr als 8h bzw. 10h wenn innerhalb 8 Monate bzw. 24 Wochen der werktägliche 8h-Schnitt nicht überschritten wird.

Werktäglich ist halt auch Samstags. Ohne, im Detail die Kommentierungen zur Auslegung zu kennen, dürfte das bedeuten, dass du jeden Arbeitstag 9,6h schaffen kannst, und damit insgesamt innerhalb der 8h werktäglich (= 6 Tage á 48h) bleibst.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: MoinMoin am 24.06.2024 16:02
Mein jetziger Chef (Arzt) möchte jedoch nicht, dass ich ganz gehe und hat mir vorgeschlagen, meinen aktuellen Vertrag auf 50% zu reduzieren und zusätzlich die Stelle bei der GmbH mit 70% anzutreten. Theoretisch würde das bedeuten, dass ich insgesamt 120% arbeite, was natürlich finanziell vorteilhaft wäre, aber auch mehr Arbeit bedeutet.
Und warum macht man sowas?
Hat der jetzige Chef in der GmbH seine Finger mit im Spiel?
Sind die beiden AGs irgendwie miteinander verbandelt?

Ansonsten würde ich jemanden der 120% arbeitet die Probezeit nicht überleben lassen, weil zu erwarten ist, dass er minderleistend sein wird.
Und was für eine gehetzt, wenn man da 5,6h arbeitet und dann zum anderen rauscht um dort 4h zu arbeiten.
Von den schon angesprochenen Urlaubs/Dienstreisen etc. mal abgesehen.
Auf alle muss man aufpassen, dass man seinen Vertrag so gestaltet, dass man als TZ Kraft nicht Mehrarbeit angeordnet bekommen kann.
Denn wenn da plötzlich gesagt wird, morgen müssen sie 8 h machen, was sagt man da dem anderen AG.

Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 24.06.2024 18:23
Ich würde bei der GmbH erstmal nachfragen, ob die auf so etwas überhaupt eingehen. Wie kommt denn der Chef auf die 50/70? Wieso nicht 40/60 oder 50/50? Will er die wegfallenden % nicht an andere Mitarbeiter vergeben?
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Capo am 25.06.2024 08:45
Bei der vorgeschlagenen Verteilung von 50% und 70% ist es schon Vorprogrammiert das man sich in die Nesseln setzt. 48 Stunden sind der max Wert für die Regelarbeitszeit pro Woche, 8 Stunden Arbeitstäglich als Regelarbeitszeit. Um hier den Wunsch der Arbeitgeber nachzukommen muss man sich schon eine 6 Tage Woche aufbürden, Warum?
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Beitrag von: troubleshooting am 25.06.2024 09:18
Um hier den Wunsch der Arbeitgeber nachzukommen muss man sich schon eine 6 Tage Woche aufbürden, Warum?

Es geht nicht um das "Warum?", es geht dem Fragesteller um die "rechtliche und praktische Möglichkeit".
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Capo am 25.06.2024 09:43
Nun die pracktische Möglichkeit habe ich ja Aufgezeigt. 6 Tagewoche.
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Beitrag von: Fragmon am 25.06.2024 10:03
Für mich sind das auch jeweils Nebentätigkeiten die angezeigt werden müssen. Ich weiß nicht, ob der jeweils andere Arbeitgeber eventuell sogar ein Veto einlegen wird.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Buero 72 am 25.06.2024 11:04
Der AV mit 70% wäre der Hauptvertrag, die GmbH die Haupt-Arbeitgeberin. Dieser muss die "Nebentätigkeit" angezeigt werden, auch der Umfang muss mitgeteilt werden. Die AG sind für die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes zuständig, es gab schon empfindliche Bußgelder, wenn die Höchstarbeitszeit über- bzw. die Ruhezeit unterschritten wurde. Eine Möglichkeit wäre noch, freiberuflich tätig zu werden, da gilt das Arbeitszeitgesetz nicht. Theoretisch kann aber die GmbH den Nebenjob untersagen, wenn der Hauptjob darunter leidet oder wenn es z. B. Konkurrenz ist.
ich persönlich würde mich nur auf 50/50 einlassen, alles andere geht früher oder später an die Substanz.

Es gibt ja immer mal wieder Vorstöße von Arbeitgeberseite, die Ruhezeiten zu verkürzen und die täglich mögliche Arbeitszeit auf 12 Stunden hochzusetzen, "weil die jungen Leute das gern so machen möchten und ein längeres Wochenende wollen". Tja nun, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen aber deutlich ein erhöhtes Stresslevel, höhere Unfall/Fehlerquoten etcpp.  Ist also auf Dauer keine gute Idee und man macht sich kaputt... meiner Meinung nach auch mit permanent 120 %!
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Buero 72 am 25.06.2024 11:06
In der Praxis wird niemand erfahren, wie viele Stunden Du jetzt tatsächlich am Tag gearbeitet hast, weil sich die Stunden auf verschiedene Arbeitgeber verteilen.

Nur, wenn die AG das genau nehmen (sind dazu verpflichtet!) und wenn mal eine Kontrolle kommt. Über Arbeitszeitregelungen gibt es häufig Beschwerden bei der Aufsicht, die kontrollieren schnell mal...und dann muss der AG ein Bußgeld berappen, das kann teuer werden. Das kann man nur mit freiberuflicher Tätigkeit klar umgehen.

Wäre mir insgesamt viewl zu stressig, die Kolleginnen und Kollegen halten sich möglicherweise nicht dran, man muss Termine einhalten, es kann zeitgleich bei beiden Jobs sehr stressig werden. Wenn man sich das ans Bein binden will....
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: MoinMoin am 25.06.2024 11:22
Es gibt ja immer mal wieder Vorstöße von Arbeitgeberseite, die Ruhezeiten zu verkürzen und die täglich mögliche Arbeitszeit auf 12 Stunden hochzusetzen, "weil die jungen Leute das gern so machen möchten und ein längeres Wochenende wollen". Tja nun, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen aber deutlich ein erhöhtes Stresslevel, höhere Unfall/Fehlerquoten etcpp.  Ist also auf Dauer keine gute Idee und man macht sich kaputt... meiner Meinung nach auch mit permanent 120 %!
Gab es nicht diese Studie mit der 4 Tagewoche, wo die Leute gleich Leistung gebracht haben und zufriedener waren?
Das würde dem doch widersprechen.

Hängt wahrscheinlich doch arg von der Tätigkeit ab.
Büro vs Baggerfahrer und so
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Capo am 25.06.2024 12:08
Im Handwerk ist die Viertagewoche mittlerweile sehr verbreitet. 4 Tage 9 Stunden Freitags frei. 
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Dnjl am 25.06.2024 12:18
Gab es nicht diese Studie mit der 4 Tagewoche, wo die Leute gleich Leistung gebracht haben und zufriedener waren?
Das würde dem doch widersprechen.

Hängt wahrscheinlich doch arg von der Tätigkeit ab.
Büro vs Baggerfahrer und so

Ging es bei diesen Studien nicht auch um die Reduzierung der Arbeitszeit? Bei 4x8h soll der "gleiche" Output rauskommen wie bei 5x8h.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Buero 72 am 25.06.2024 14:06
Es gibt ja immer mal wieder Vorstöße von Arbeitgeberseite, die Ruhezeiten zu verkürzen und die täglich mögliche Arbeitszeit auf 12 Stunden hochzusetzen, "weil die jungen Leute das gern so machen möchten und ein längeres Wochenende wollen". Tja nun, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen aber deutlich ein erhöhtes Stresslevel, höhere Unfall/Fehlerquoten etcpp.  Ist also auf Dauer keine gute Idee und man macht sich kaputt... meiner Meinung nach auch mit permanent 120 %!
Gab es nicht diese Studie mit der 4 Tagewoche, wo die Leute gleich Leistung gebracht haben und zufriedener waren?
Das würde dem doch widersprechen.

Hängt wahrscheinlich doch arg von der Tätigkeit ab.
Büro vs Baggerfahrer und so

https://www.dguv.de/de/mediencenter/hintergrund/arbeitszeit/index.jsp
"Wer mehr als acht Stunden am Tag arbeitet, lebt gefährlicher"
Interview mit Prof. Dirk Windemuth, Leiter des Instituts für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)

Auszug:
Sowohl hinsichtlich der täglichen als auch der wöchentlichen Arbeitszeit gibt es deutliche Belege, dass ein Anstieg der Arbeitszeit mit einem erhöhten Unfallrisiko einhergeht. Konkret heißt das: Wer mehr als acht Stunden am Tag arbeitet, lebt gefährlicher. Diese Befunde werden in der Literatur immer wieder bestätigt, beispielsweise für unterschiedliche Beschäftigtengruppen, wie zum Beispiel Jugendliche, als auch für unterschiedliche Tätigkeiten wie unter anderem die Arbeit im Betrieb vs. Fahrt von der Arbeit nach Hause.

Ein zentrales Problem beim regelmäßigen oder häufigen Überschreiten der acht Stunden besteht darin, dass die Erholungsfähigkeit im Schlaf leidet. Die führt wiederum dazu, dass im Laufe einer Arbeitswoche und eventuell auch darüber hinaus die negativen Effekte kumulieren, so dass am Ende eine deutliche Steigerung der Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit steht.

Auch für andere Kriterien der Arbeitszeit – wie z. B. wöchentliche Arbeitszeit, Lage der Arbeitszeit am Tag - gibt es deutliche Belege, dass ein Abweichen vom Normalen das Unfallrisiko steigert. So gilt zum Beispiel: Mehr als 40 Stunden Arbeit pro Woche geht mit einem Sicherheitsrisiko einher.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: 2strong am 25.06.2024 20:29
120% sind faktisch ja nicht mal 48h - sofern die Zeiten überhaupt exakt erfasst werden. Das waren früher hier und sind auch heute noch in weiten Teilen der Welt ga z normale Arbeitszeiten, die in vielen Berufsfeldern auch regelmäßig deutlich überschritten werden. Aber klar, 48h werden statistisch kritischer sein als 40, und 40 kritischer als 20, und wer dazu abends noch Cola trinkt, spielt erst recht mit dem Feuer.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: troubleshooting am 27.06.2024 08:10
Es gibt ja immer mal wieder Vorstöße von Arbeitgeberseite, die Ruhezeiten zu verkürzen und die täglich mögliche Arbeitszeit auf 12 Stunden hochzusetzen, "weil die jungen Leute das gern so machen möchten und ein längeres Wochenende wollen". Tja nun, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen aber deutlich ein erhöhtes Stresslevel, höhere Unfall/Fehlerquoten etcpp.  Ist also auf Dauer keine gute Idee und man macht sich kaputt... meiner Meinung nach auch mit permanent 120 %!
Gab es nicht diese Studie mit der 4 Tagewoche, wo die Leute gleich Leistung gebracht haben und zufriedener waren?
Das würde dem doch widersprechen.

Hängt wahrscheinlich doch arg von der Tätigkeit ab.
Büro vs Baggerfahrer und so

https://www.dguv.de/de/mediencenter/hintergrund/arbeitszeit/index.jsp
"Wer mehr als acht Stunden am Tag arbeitet, lebt gefährlicher"
Interview mit Prof. Dirk Windemuth, Leiter des Instituts für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)

Auszug:
Sowohl hinsichtlich der täglichen als auch der wöchentlichen Arbeitszeit gibt es deutliche Belege, dass ein Anstieg der Arbeitszeit mit einem erhöhten Unfallrisiko einhergeht. Konkret heißt das: Wer mehr als acht Stunden am Tag arbeitet, lebt gefährlicher. Diese Befunde werden in der Literatur immer wieder bestätigt, beispielsweise für unterschiedliche Beschäftigtengruppen, wie zum Beispiel Jugendliche, als auch für unterschiedliche Tätigkeiten wie unter anderem die Arbeit im Betrieb vs. Fahrt von der Arbeit nach Hause.

Ein zentrales Problem beim regelmäßigen oder häufigen Überschreiten der acht Stunden besteht darin, dass die Erholungsfähigkeit im Schlaf leidet. Die führt wiederum dazu, dass im Laufe einer Arbeitswoche und eventuell auch darüber hinaus die negativen Effekte kumulieren, so dass am Ende eine deutliche Steigerung der Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit steht.

Auch für andere Kriterien der Arbeitszeit – wie z. B. wöchentliche Arbeitszeit, Lage der Arbeitszeit am Tag - gibt es deutliche Belege, dass ein Abweichen vom Normalen das Unfallrisiko steigert. So gilt zum Beispiel: Mehr als 40 Stunden Arbeit pro Woche geht mit einem Sicherheitsrisiko einher.

Und das alles hat so gar nichts mit der Eingangsfrage zu tun! Können die ganzen Moralapostel hier nicht einfach mal beim Thema bleiben?
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Casa am 27.06.2024 13:50
Zitat
Und das alles hat so gar nichts mit der Eingangsfrage zu tun! Können die ganzen Moralapostel hier nicht einfach mal beim Thema bleiben?

Das hat mit Moralapostel nichts zu tun. Im Zuge des Ausgansbeitrags erfolgte ein freundlich gemeinter Hinweis unter Kollegen. Zwecke des Forums sind der Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
Es gibt Menschen deren Konversation aus anderen Elementen besteht, als einem Frage-Antwort-Dialog.

Ich persönlich wünsche mir ausdrücklich Hinweise und Rückfragen, falls Unklarheiten bestehen oder mögliche Probleme erkannt werden.
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: Buero 72 am 28.06.2024 12:27

Und das alles hat so gar nichts mit der Eingangsfrage zu tun! Können die ganzen Moralapostel hier nicht einfach mal beim Thema bleiben?

Ernsthaft jetzt? Da schrieben sich in anderen Themen die Leuts seitenweise mit persönlichen Animositäten, hervorkramen ganz neuer Themen, Seitenfragen, persönlicher Fast-Beleidigungen  etc. die Finger wund und hier gibst Du mir eins auf den Deckel????
Weil ich zugegebenermaßen etwas von der Hauptfrage abwich, aber mit meinen Ergänzungen meiner Sorge Ausdruck verlieh, dass man mit regelmäßig mehr als 9,5 Stunden täglicher Arbeitszeit möglicherweise langfristig seine Gesundheit ruiniert und dies einigen Menschen nicht so klar ist, dies sehr wohl aber bei einer Planung von 120% zu erbringende Arbeitsleistung bedacht werden sollte?
Hm...
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.06.2024 13:24

https://www.dguv.de/de/mediencenter/hintergrund/arbeitszeit/index.jsp
"Wer mehr als acht Stunden am Tag arbeitet, lebt gefährlicher"
Interview mit Prof. Dirk Windemuth, Leiter des Instituts für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)
...

Wie ist das denn so mit Leuten, die zum Beispiel Kinder haben? Da muss viel Wäsche gemacht werden, Hausaufgaben kontrolliert und begleitet werden, mehr Dreck in der Bude muss entfernt werden ... das ist ja auch irgendwie Arbeit und müsste aus gesundheitlichen Gründen dazu führen, dass man pro Kind -sagen wir mal- 90 Minuten Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich erlassen bekommt.

Klingt richtig, oder?
Titel: Antw:Kombination von Arbeitsverträgen zu insgesamt 120% - Ist das möglich?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.06.2024 14:09
Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Gewollte und ungewollte Ergebnisse von Kopulationen sind dann doch eher Privatsache.