Forum Öffentlicher Dienst
Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: Dakmer am 08.07.2024 11:08
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Hallo liebe Gemeinde,
habt ihr Erfahrungen mit dem alternativen Entgeltanreiz-System gemacht?
Es wird bei uns eingeführt mit Wertgutscheinen (ein Anbieter für zahlreiche Shops) und Sachzuwendung Geburtstag oder Kitazuschuss. 50,- pro Monat, aber Teilzeitkräfte bekommen anteilig weniger.
50,- pro Monat sind steuerfrei. Wenn ich aber auch noch Geburtstag habe, dann werde ich wohl Steuern zahlen müssen, oder?
Dafür müssen wir uns nicht mehr ein LOB-Ziel ausdenken. Jedoch zu jedem Jahresende melden, ob ich daran teilnehmen möchte.
Habt ihr Erfahrung damit? Seid ihr zufrieden damit?
LG
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Falls dieses Geld aus dem Topf LOB kommt, zeigt es nur das Versagen der Tarifparteien.
Auch wenn ich mich wiederhole, dies war mal fester Gehaltsbestandteil (Urlaubsgeld)
Sollte es zusätzlich vergütet werden, ist es ein guter Ansatz den ich so im öffentlichen Dienst noch nicht so oft gesehen habe.
Was ich aus der freien Wirtschaft kenne sind givve cards. Die sind sehr einfach in der Handhabung und sehr flexibel einsetzbar.
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Ja und ich muss mich auch xfach wiederholen, diese Beträge wurden auch aus dem weggefallenen Ortszuschlag gebildet.
Das Gesamtbilde ist aber symptomatisch für dieses Land, selbst der öffentliche Dienst sucht wegen, der exorbitanten Steuerlast der Mitte zu entgehen...
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. Wenn ich aber auch noch Geburtstag habe, dann werde ich wohl Steuern zahlen müssen, oder?
LG
Kriegst Du von Deinem Arbeitgeber Geld zum Geburtstag oder was hat die Frage zu bedeuten?
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. Wenn ich aber auch noch Geburtstag habe, dann werde ich wohl Steuern zahlen müssen, oder?
LG
Kriegst Du von Deinem Arbeitgeber Geld zum Geburtstag oder was hat die Frage zu bedeuten?
Nicht nur das! Es gibt einen Ausflug in die nächste Trampolin-Arena für die ganze Abteilung. 6 Chicken Nuggets mit Pommes oder ein Stück Pizza zur Verköstigung sind mit drin. Um 19:00 sind die Teilnehmer dann bitte von Ehepartnern oder anderen, sorgeberechtigten Personen abzuholen ;)
Aber im Ernst und zum Thema: Solche "Gutschein-Aktionen" als Ersatz für ein ordentliches Gehalt lassen mich staunend zurück. Warum nicht direkt das gesamte Entgelt in Form von Warenbezugsscheinen ausgeben?
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Aber im Ernst und zum Thema: Solche "Gutschein-Aktionen" als Ersatz für ein ordentliches Gehalt lassen mich staunend zurück. Warum nicht direkt das gesamte Entgelt in Form von Warenbezugsscheinen ausgeben?
Ist durchaus verbreitet im Privatsektor, die steuerfreien Möglichkeiten voll auszuschöpfen und z.B. Restaurantschecks im entsprechenden Wert zu verteilen. On Top zum normalen Gehalt finde ich das okay.
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Aber im Ernst und zum Thema: Solche "Gutschein-Aktionen" als Ersatz für ein ordentliches Gehalt lassen mich staunend zurück. Warum nicht direkt das gesamte Entgelt in Form von Warenbezugsscheinen ausgeben?
Ist durchaus verbreitet im Privatsektor, die steuerfreien Möglichkeiten voll auszuschöpfen und z.B. Restaurantschecks im entsprechenden Wert zu verteilen. On Top zum normalen Gehalt finde ich das okay.
Wir sind aber nicht im Privatsektor - ein durch die öffentliche Hand ausgegebener Gutschein ist doch final ein Eingriff in den Wettbewerb und damit eine höchst fragwürdige Subvention bzw. Förderung.
Und die Möglichkeiten für den AG, monetär steuerfrei dazuzuzahlen, sind durchaus üppig. Ich habe bei meinem letzten AG in der pW für KiTa, Fahrtkosten, etc. gut 500€ abgaben- und steuerfrei monatlich obendrauf bekommen. Aber Gutscheine für McDonalds oder für Tanken bei ARAL? Geht mal gar nicht!
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Wir sind aber nicht im Privatsektor - ein durch die öffentliche Hand ausgegebener Gutschein ist doch final ein Eingriff in den Wettbewerb und damit eine höchst fragwürdige Subvention bzw. Förderung.
Per subventionierten Job-Ticket passiert das schon beim regionalen ÖPNV-Monopolisten und ist offenbar unproblematisch.
Wenn man Restaurantschecks ausgibt, die bei einem beliebigen Lebensmittelladen eingelöst werden können, sehe ich auch kein Wettbewerbsproblem.
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Wir sind aber nicht im Privatsektor - ein durch die öffentliche Hand ausgegebener Gutschein ist doch final ein Eingriff in den Wettbewerb und damit eine höchst fragwürdige Subvention bzw. Förderung.
Per subventionierten Job-Ticket passiert das schon beim regionalen ÖPNV-Monopolisten und ist offenbar unproblematisch.
Wenn man Restaurantschecks ausgibt, die bei einem beliebigen Lebensmittelladen eingelöst werden können, sehe ich auch kein Wettbewerbsproblem.
Deswegen ja auch mein Hinweis auf die Givve Karte. Dort wird die Region vorher freigegeben (regional kaufen), die 50€ monatlich draufbezahlt und die Karte wird als normale EC Karte zum kaufen genutzt.
Wenn die 50€ zusätzlich vergütet werden, dann ist es ok.
Aber nur wenn dies zusätzlich erfolgt und nicht als LOB.
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Kriegst Du von Deinem Arbeitgeber Geld zum Geburtstag oder was hat die Frage zu bedeuten?
Scheinbar gibt es monatlich 50 € für irgendeinen Kram laufend und dann 50 € zum Geburtstag; in dem Monat wären die Sachbezüge dann bei 100 €, die 50 € für den Geburtstag sind dann also zu versteuern.
Natürlich könnte, sollte man als Arbeitgeber prüfen, was man den Beschäftigten gutes tun kann und wie man attraktiv für neue Mitarbeiter ist.
Aber das haben wir doch schon beim LOB disktutiert: die Beträge sind viel zu niedrig, als das sie wirklich einen besonderen Reiz entfalten.
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Deswegen ja auch mein Hinweis auf die Givve Karte. Dort wird die Region vorher freigegeben (regional kaufen), die 50€ monatlich draufbezahlt und die Karte wird als normale EC Karte zum kaufen genutzt.
Wenn die 50€ zusätzlich vergütet werden, dann ist es ok.
Aber nur wenn dies zusätzlich erfolgt und nicht als LOB.
Also wenn der Staat einen privaten Finanzdienstleister (Givve) bezahlt, um bei seinen Beschäftigten Steuern zu sparen, die er sich selbst ausgedacht hat, dann ist doch irgendetwas faul, oder nicht? Final gibt es auch nur ein Arbeitgeber-Brutto. "On top" ist da also gar nix - zumal es für die abgabenfreien "Goodies" dann auch keine Rentenpunkte gibt.
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Beim meinem alten AG hatte man das auch eingeführt, als Teil des LOB. Also 40€ monatlich als Gutschein per Gießkanne an alle.
M.E. war damit der LOB-Gedanke zum einen aushebelt. Zum anderen waren nur ausgewählte Unternehmen beteiligt und 40,- pro Monat im örtlichen Wolleladen hätte ich nicht investieren wollen. Einen Fuffi obendrauf, den ich beim Tanken oder beim Wocheneinkauf verbraten kann, nehme ich aber gern.
@Nelson: Diese Eingriffe sind doch eher gang und gäbe, siehe Stadtpässe, Regionalgutscheine oder Ähnliches, von Deutschland-Ticket etc. gar nicht erst zu reden. Der § 18a führt die Wertgutscheine sogar mit auf.
Für mich bräuchte es § 18 und § 18a gar nicht. Dann lieber ein anständiges Urlaubsgeld und gut.
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Beim meinem alten AG hatte man das auch eingeführt, als Teil des LOB. Also 40€ monatlich als Gutschein per Gießkanne an alle.
M.E. war damit der LOB-Gedanke zum einen aushebelt. Zum anderen waren nur ausgewählte Unternehmen beteiligt und 40,- pro Monat im örtlichen Wolleladen hätte ich nicht investieren wollen. Einen Fuffi obendrauf, den ich beim Tanken oder beim Wocheneinkauf verbraten kann, nehme ich aber gern.
@Nelson: Diese Eingriffe sind doch eher gang und gäbe, siehe Stadtpässe, Regionalgutscheine oder Ähnliches, von Deutschland-Ticket etc. gar nicht erst zu reden. Der § 18a führt die Wertgutscheine sogar mit auf.
Für mich bräuchte es § 18 und § 18a gar nicht. Dann lieber ein anständiges Urlaubsgeld und gut.
Eben drum - all diese "Förderungen" münden doch in einem System, in dem sich eigentlich defizitäre Unternehmungen plötzlich doch lohnen. Das kann und soll doch nicht Ziel sein. Ferner entgehen dem Staat durch die Steuer- und Abgabenbefreiung solcher Goodies final Einnahmen, die sich dann in steigenden Quoten für eben jene Steuern und Abgaben materialisieren. Das ist eigentlich völlig bekloppt ... aber eben auch sehr deutsch ;)
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Das kann und soll doch nicht Ziel sein. Ferner entgehen dem Staat durch die Steuer- und Abgabenbefreiung solcher Goodies final Einnahmen, die sich dann in steigenden Quoten für eben jene Steuern und Abgaben materialisieren. Das ist eigentlich völlig bekloppt ... aber eben auch sehr deutsch ;)
Der Staat hat doch ausdrücklich die Möglichkeit eingeführt, dass Arbeitgeber solche Goodies steuer- und abgabenfrei zahlen können. Warum sollte ein Arbeitgeber das nicht nutzen und der Arbeitnehmer Vorteile davon haben?
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Der Staat hat doch ausdrücklich die Möglichkeit eingeführt, dass Arbeitgeber solche Goodies steuer- und abgabenfrei zahlen können. Warum sollte ein Arbeitgeber das nicht nutzen und der Arbeitnehmer Vorteile davon haben?
Nicht alles, was der Staat einführt, ist klug und durchdacht.
Wenn ich als AG steuer- und abgabenfreie Goodies verteile, dann ändert das doch erstmal nix an der Dimension der Mittel, die ich grundsätzlich für meine Arbeitnehmer zur Verfügung habe. Damit verschwindet das "on top"-Argument, weil jene Mittel auch direkt in die Erhöhung des Tarifentgelts fließen könnten. Hier würden zwar wieder Abzüge beim AN greifen, dafür gibt es aber a) Rentenpunkte und b) höhere Einnahmen in der EkSt, die das immerwährende Argument der leeren Kassen bei Tarifverhandlungen im öD entkräften (Gut, das ist natürlich eine Illusion ;) - Aber klar ist: Hat der Staat zu wenig Einnahmen, holt er sich das Geld so oder so von seinen Bürgern).
Der Vorteil solcher, regelmäßiger Goodies für die AG liegt hingegen auf der Hand: In schlechten Zeiten kann man die Ratz-Fatz streichen und damit eine reale Einkommensabsenkung herbeiführen - ohne dabei den Tarif zu verletzen.
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Diese Gutscheinkarte mit 50,- im Monat gibt es anstatt LOB. LOB gibt es dann nicht mehr.
Ich finde diese Gutscheinkarte nicht so doof, weil sie in ganz vielen Geschäften eingelöst werden kann.
Jedoch muss ich dann in meinem Geburtstagsmonat Steuern zahlen. Was für ein Mist.
Und hinzu kommt, dass es nur 50.- im Monat sind. Also 600,- im Jahr. Mein Brutto-LOB war höher. Netto weiß ich nicht.
Aber: das restliche Budget wird als Sonderzahlung gewährt (natürlich abzüglich Steuern).
Und Teilzeitkräfte halt weniger.
Insgesamt finde ich die Bezeichnung Entgeltanreiz daneben, weil es zu nichts anreizt. Auch wird nicht honoriert, ob ich gut arbeite oder nicht. Ja, das LOB war auch Quark, weil die Ziele meist total dämlich waren.
Ich hätte das Gießkannensystem besser gefunden, wenn die unbedingt Geld loswerden wollen.
LG
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Beim meinem alten AG hatte man das auch eingeführt, als Teil des LOB. Also 40€ monatlich als Gutschein per Gießkanne an alle.
M.E. war damit der LOB-Gedanke zum einen aushebelt. Zum anderen waren nur ausgewählte Unternehmen beteiligt und 40,- pro Monat im örtlichen Wolleladen hätte ich nicht investieren wollen. Einen Fuffi obendrauf, den ich beim Tanken oder beim Wocheneinkauf verbraten kann, nehme ich aber gern.
@Nelson: Diese Eingriffe sind doch eher gang und gäbe, siehe Stadtpässe, Regionalgutscheine oder Ähnliches, von Deutschland-Ticket etc. gar nicht erst zu reden. Der § 18a führt die Wertgutscheine sogar mit auf.
Für mich bräuchte es § 18 und § 18a gar nicht. Dann lieber ein anständiges Urlaubsgeld und gut.
Eben drum - all diese "Förderungen" münden doch in einem System, in dem sich eigentlich defizitäre Unternehmungen plötzlich doch lohnen. Das kann und soll doch nicht Ziel sein. Ferner entgehen dem Staat durch die Steuer- und Abgabenbefreiung solcher Goodies final Einnahmen, die sich dann in steigenden Quoten für eben jene Steuern und Abgaben materialisieren. Das ist eigentlich völlig bekloppt ... aber eben auch sehr deutsch ;)
Nein, das ist Bürokratieabbau.
Was du verlangst ist doch, dass der AG, der seinen MA, am Ende eines harten Sommertages eine Eis spendiert, dieses versteuern soll bzw. die AN es als Geldwertenvorteil notieren müssen.
Dafür sind diese kleinen Goodies da.
Ist das besser?
Wenn sowas als versteckte Lohnerhöhung als dauer Godie missbraucht wird.....
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Nein, das ist Bürokratieabbau.
Was du verlangst ist doch, dass der AG, der seinen MA, am Ende eines harten Sommertages eine Eis spendiert, dieses versteuern soll bzw. die AN es als Geldwertenvorteil notieren müssen.
Dafür sind diese kleinen Goodies da.
Ist das besser?
Wenn sowas als versteckte Lohnerhöhung als dauer Godie missbraucht wird.....
Da bin ich doch bei Dir. Das Eis im Sommer oder der Obstkorb im Büro sollen natürlich steuerfei sein.
... aber wenn man regelmäßige und jederzeit streichbare Goodies als Gehaltsbestandteil konstruiert, dann geht das eben zu Lasten der Rentenpunkte, und die Mindereinahmen bei der Steuer kompensiert der Staat selbstverständlich (und auch zu Recht) an anderer Stelle.
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Nein, das ist Bürokratieabbau.
Was du verlangst ist doch, dass der AG, der seinen MA, am Ende eines harten Sommertages eine Eis spendiert, dieses versteuern soll bzw. die AN es als Geldwertenvorteil notieren müssen.
Dafür sind diese kleinen Goodies da.
Na, da würde ich aber behaupten, da bleibt kein AN im öD unter 50 € im Monat. Dann muss der Betrag höher sein. Was bei uns an Vorteilen durch kostenloses Wasser, Yoga, Kochkurse, etc. anläuft, dürfte den Betrag - zumindest von der Angebotsseite her - dauerhaft überschreiten.
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Wir hatten hier (Kleinstadt mit ~300 Mitarbeitern) bis 2021 ein LOB-System auf Basis von Zielvereinbarungen.
Ich fand dieses System ehrlich gesagt gar nicht so schlecht, da sich nahezu in jedem Sachbereich Aufgaben finden ließen, die teilweise seit Jahren liegengeblieben sind, weil sie nicht zwingend notwendig waren, so dass ihre Erledigung aufgrund vieler anderer und wichtigerer Aufgaben ständig aufgeschoben wurde. Dadurch, dass es für die Zielerreichung eine (wenn auch zugegeben kleine!) Prämie gab, wurden bei uns in den letzten Jahren viele solcher Aufgaben endlich nach und nach abgearbeitet bzw. gleich zeitnah erledigt.
Nach der Tarifänderung haben unser Bürgermeister und Personalrat (ungewohnt einig!) umgehend beschlossen, den § 18a so auszulegen, dass seit 2022 jedem Angestellten jedes Jahr mit dem Junigehalt LOB in der Höhe ausgezahlt wird, als hätte er 100% seiner Ziele erreicht - nur dass gar keine Ziele mehr vereinbart werden.
Bei mir, mit EG 9a Stufe 6, gab es letztes und dieses Jahr knapp 1.000 € brutto für lau, nächstes Jahr dürften es aufgrund der Lohnerhöhung dann gut 1.200 € brutto sein.
Die meisten Kollegen finden diese Regelung natürlich klasse, da es jetzt quasi wieder ein "Urlaubsgeld" gibt, aber mit "leistungsorientierter Bezahlung", also dem Ursprungsgedanken dahinter, hat das Ganze nun wirklich absolut gar nichts mehr zu tun!
Und all die lästigen und nicht ganz so wichtigen Aufgaben bleiben nun selbtverständlich wieder liegen... ::)