Forum Öffentlicher Dienst
Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: halfzwaar am 22.10.2024 07:02
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Guten Morgen,
ich habe eine komische, aber für mich nicht unwesentliche Frage:
Ist es möglich, dass man bei zwei Dienstherren jeweils in Teilzeit verbeamtet ist?
Hintergrund: ich bin derzeit Staatsbeamter (auf Lebenszeit, allgemeine innere Verwaltung) und wurde von meiner ehemaligen Berufsschule als verbeamter Fachlehrer (Stelle ist eine reine Beamtenstelle, kommunal) angefragt.
Ich wohne in einer Stadibau-Wohnung und würde diese bei Wechsel zum Fachlehrer natürlich räumen müssen. Das kann ich meiner Familie nicht antun (soziales Umfeld).
Nun meine Überlegung:
>=50% Staatsbeamter zum Erhalt der Wohnung
<=50% Kommunalbeamter für den Fachlehrer
Kann sowas gehen?
Ich danke für eure Antworten.
MfG
Halfzwaar
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Guten Morgen, eine spannende Frage :)
Die Antwort, ob das geht möchte ich auch wissen.
Mein Lösungsbeitrag ist eine Frage: ist in deinem Fall eine Abordnung möglich?
Dein jetziger Dienstherr ordnet dich bspw. für 2 Tage/Woche (40%) an die Schule ab.
Die Besoldung und der ganze Kram lässt sich doch verrechnen.
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Danke für deine Antwort.
Prinzipiell wäre eine Abordnung die einfache Lösung, aber ist es sehr zu bezweifeln, dass der Freistaat Bayern mich an die Landeshauptstadt abordnen würde für "immer".
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Eigentlich kann man ja nicht "Diener zweier Herren" sein.
Aber im Gesetz ist es ja geregelt:
§ 22 BeamtStG Entlassung kraft Gesetzes
...
(2) Die Beamtin oder der Beamte ist entlassen, wenn ein öffentlich-rechtliches Dienst- oder Amtsverhältnis zu einem anderen Dienstherrn oder zu einer Einrichtung ohne Dienstherrneigenschaft begründet wird, sofern nicht im Einvernehmen mit dem neuen Dienstherrn oder der Einrichtung die Fortdauer des Beamtenverhältnisses neben dem neuen Dienst- oder Amtsverhältnis angeordnet oder durch Landesrecht etwas anderes bestimmt wird.
Landesrechtliche Regelgung in Bayern ist mir dafür nicht bekannt. Also: Neues Beamtenverhältnis=automatisch Entlassen. Aber: Ausnahme, wenn beide Dienstherren sich einig sind und die Fortdauer des alten Beamtenverhältnisses angeordnet wird.
Allerdings: In der Praxis ist mit der Anordnung [des Fortbestehens] regelmäßig die Beurlaubung aus dem bestehenden Beamtenverhältnis verbunden. So kenne ich es auch z. B. im Hochschulbereich in besonderen Ausnahmefällen.
Daher: Wohl keine Option für dich
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Bei Beamtenverhältnissen ist es wie beim Highlander, es kann nur einen geben. Ein zweites Beamtenverhältnis ist ausgeschlossen. Das ergibt sich schon aus dem Wortlaut des Gesetzes
Die Beamtin oder der Beamte ist entlassen, wenn ein öffentlich-rechtliches Dienst- oder Amtsverhältnis zu einem anderen Dienstherrn oder zu einer Einrichtung ohne Dienstherrneigenschaft begründet wird, sofern nicht im Einvernehmen mit dem neuen Dienstherrn oder der Einrichtung die Fortdauer des Beamtenverhältnisses neben dem neuen Dienst- oder Amtsverhältnis angeordnet oder durch Landesrecht etwas anderes bestimmt wird.
§ 22 Abs. 1 BeamtStG.
Einzig eine Teilabordnung kommt in Betracht oder eben der Wechsel des Dienstherren.
Du kannst gern prüfen, ob du die Wohnung verlassen musst, wenn du den Dienstherren wechselst. Ich kann mir vorstellen, dass ein Wohnungswechsel nicht in jedem Falle zwingend ist.
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Na es geht schon
"...sofern nicht im Einvernehmen mit dem neuen Dienstherrn oder der Einrichtung die Fortdauer des Beamtenverhältnisses neben dem neuen Dienst- oder Amtsverhältnis angeordnet oder durch Landesrecht etwas anderes bestimmt wird", ist aber sehr selten und hier liegt eben auch nicht der typisch Fall vor.
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Ich sehe keine solche Regelung für Bayern.
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Danke für all eure Antworten.
Genau über die o.g. Artikel bin ich auch gestolpert und kann mir ein beiderseitiges Einvernehmen nur in äußerst seltenen Fällen vorstellen, aber wohl nicht bei meinem.
Der Verlust der Wohnung wäre sehr wahrscheinlich, denn warum sollte das LfF, bzw. die Stadibau einen Fehlbeleger in einer sehr begehrten und dringend benötigten Wohnung dulden?
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Der Verlust der Wohnung wäre sehr wahrscheinlich, denn warum sollte das LfF, bzw. die Stadibau einen Fehlbeleger in einer sehr begehrten und dringend benötigten Wohnung dulden?
Der Grund ist, dass nicht nur die Verbeamtung beim Land Einfluss auf das Behalten der Wohnung haben kann.
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Da wäre der Mietvertrag zu prüfen
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Danke für deine Antwort.
Prinzipiell wäre eine Abordnung die einfache Lösung, aber ist es sehr zu bezweifeln, dass der Freistaat Bayern mich an die Landeshauptstadt abordnen würde für "immer".
Wird nicht stattfinden. Entscheide dich für einen Dienstherren.
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Der Verlust der Wohnung wäre sehr wahrscheinlich, denn warum sollte das LfF, bzw. die Stadibau einen Fehlbeleger in einer sehr begehrten und dringend benötigten Wohnung dulden?
Der Grund ist, dass nicht nur die Verbeamtung beim Land Einfluss auf das Behalten der Wohnung haben kann.
Ist bei der Stadibau aber schon so. Steht auch in allen Schreiben zur Zuweisung und im Mietvertrag, dass gekündigt wird, wenn man aus dem Staatsdienst auscheidet. Die Frage hier wäre nur, wie zeitnah wird da was wohin gemeldet und wie lange braucht die Stadibau dann ;-)!