Forum Öffentlicher Dienst
Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: Nachfragenhilft am 06.12.2024 12:30
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Hallo liebe Mitglieder,
zu meiner Frage:
Ende 2024 ist die elektronische Krankschreibung ja Normalität.
Doch aufgrund (ich denke) von Überprüfungen möchte nun der Amtsleiter meines Amtes den Krankenschein immer zukünftig zugeschickt haben.
Das Personalamt sieht ihn ja Digital wenn sie ihn auf meine Krankmeldung hin bei der Krankenkasse abrufen.
Das ich dem Amtsleiter den Krankenschein zuschicken solle, erfolgte bei einer Rücksprache vom Amtsleiter mit dem Personalamt.
Meine Frage: Ist das rechtmäßig, also muss ich dem Amtsleiter dem Krankenschein zusenden?
Es wird ja eigentlich nur gesagt man muss die Dauer der Krankschreibung dem Arbeitgeber unverzüglich mitteilen, was ich auch nach dem Arztbesuch immer mache.
Mein Bauchgefühl sagt die Amtsleitung möchte den Krankenschein haben um so den Krankenstand zu mindern oder zu sehen bei welchem Arzt man war, da er die Dauer ja durch meine Mitteilung nach dem Arztbesuch weiß.
Mehr steht ja auch nicht auf dem Krankenschein.
Vielen Dank!!!!
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Zunächst ist es davon abhängig, was in eurer Dienstvereinbarung geschrieben steht. GGf. wird es so gehandhabt, dass die Krankmeldungen über die Ämter gesammelt und dann geschlossen dem Personalamt übersandt werden. Wenn das nicht der Fall ist, greift das Entgeltfortzahlungsgesetz:
§ 5 (1) Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich mitzuteilen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen.
Sprich du musst es dem Arbeitgeber mitteilen. Sprich, der Organisationseinheit, welche die Personalmaßnahmen durchführen kann. Sprich man muss es überwiegend dem Personalamt zusenden.
Eine Übersendung an den Amtsleiter halte ich für nicht zulässig, es sei denn es wird in der Dienstvereinbarung so gehandhabt.
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Seit dem 1. Januar 2023 sind Beschäftigten nur noch dazu verpflichtet, die Krankheit dem Arbeitgeber gegenüber unverzüglich anzuzeigen bzw. sich (je nach Regelung) sofort oder später durch einen Arzt krankschreiben zu lassen.
Die AU-Bescheinigung erfolgt elektronisch.
Der Arbeitgeber kann die Bescheinigung dann von der Krankenkasse abrufen.
Der Arbeitnehmer kann für seine Unterlagen und ggf. für einen Störfall, sich vom Arzt auch eine schriftliche AU-Bescheinigung ausstellen lassen. Der Arbeitnehmer ist m.E. aber nicht verpflichtet, dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit noch einmal mit einer AU-Bescheinigung in Papierform zu belegen.
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Da ich schon seit mehreren Jahren in dieser Kommune tätig bin und sich nie beschwert wurde o.ä. bin ich mir sicher dass es dazu keine Dienstvereinbarung gibt.
Es kommt mir wirklich wie eine Kurzschlussreaktion der Amtsleitung vor, da es aktuell einen erhöhten Krankenstand zu verzeichnen gibt.
Seit mehreren Jahren ist der Ablauf:
Krank?
Zum Arzt gehen und Krankschreibung holen.
Dann dem Personalamt bescheid geben und denen den Krankenschein vorlegen (zur Zeit des schriftlichen Krankenschein) und dem Amtsleiter also 1. Vorgesetzten bescheid geben, dass man krank ist und wie lange.
Deswegen wunderte mich so diese Mitteilung...
Vor allem müsste es ja dann auch nicht nur bei mir sondern in der ganzen Kommune so gehandhabt werden!
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Personalamt anrufen und nachfragen, auf welcher rechtlichen Grundlage diese Maßnahme getroffen wurde. Wenn keine Aussage, dann ist dein nächster Anruf beim Personalrat.
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Personalamt anrufen und nachfragen, auf welcher rechtlichen Grundlage diese Maßnahme getroffen wurde. Wenn keine Aussage, dann ist dein nächster Anruf beim Personalrat.
Oder einfach nicht beachten und schauen was passiert. Würde mir den Spaß machen.
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Da ich schon seit mehreren Jahren in dieser Kommune tätig bin und sich nie beschwert wurde o.ä. bin ich mir sicher dass es dazu keine Dienstvereinbarung gibt.
Es kommt mir wirklich wie eine Kurzschlussreaktion der Amtsleitung vor, da es aktuell einen erhöhten Krankenstand zu verzeichnen gibt.
Seit mehreren Jahren ist der Ablauf:
Krank?
Zum Arzt gehen und Krankschreibung holen.
Dann dem Personalamt bescheid geben und denen den Krankenschein vorlegen (zur Zeit des schriftlichen Krankenschein) und dem Amtsleiter also 1. Vorgesetzten bescheid geben, dass man krank ist und wie lange.
Deswegen wunderte mich so diese Mitteilung...
Vor allem müsste es ja dann auch nicht nur bei mir sondern in der ganzen Kommune so gehandhabt werden!
Benutzt er wenigstens einen Computer auf der Arbeit?
Scheint ja ein Freund der nicht-digitalisierten Welt zu sein. Warum jetzt noch einen Zettel holen.... dann soll ihm die Personalabteilung die Meldung, die sie bei der KK sehen können, ausdrucken.
Ich frage mich immer, was diese Gängelungen sollen, zumal gleichzeitig bemängelt wird, kein Personal zu finden. Vielleicht mal 1 und 1 zusammenrechnen......
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Inkompetenz und Narzissmus sollen unter Vorgesetzten stark verbreitet sein, was dann gerne in einer gewissen Übergriffigkeit mündet, habe ich mal irgendwo gelesen ;D
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Wenn es zu einem Gespräch kommt gibt es eine Möglichkeit bei der ich denke, dass sie diese sagen, da es keine Dienstvereinbarung hierzu gibt.
Also Personalamt und Amtsleitung sagt dass dies eine Einzelfallentscheidung sei.
Da wir geklärt haben, dass es wahrscheinlich keine rechtliche Grundlage dazu gibt,dass ich der Amtsleitung den Krankenschein parallel zum Personalamt zukommen lassen muss, ist die Frage was ich sage wenn Personalamt und Amtsleitung dann auf Einzelfallentscheidung beruhen...Was könnte ich dagegen tun?
Nicht dass dann bei Missachtung Abmahnungen oder ähnliches folgen
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Was sagt ie Dienstvereinbarung? Wenn es keine Dienstvereinbarung gibt, es dass.E, mitnichten eine Entscheidung nach Belieben, sondern dann ist es m.E.,ausreichend, wenn die elektronische Krankmeldung abgerufen wird. Es obliegt dann der Personalstelle, den direkten Vorgesetzten zu informieren.
Aber warum ist es überhaupt ein Problem? Warum ruft man den Vorgesetzten nicht einfach an oder schreibt eine Mail. Man kann sich das Leben echt mit Nickeligkeiten versauern.
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Seit Einführung der eAU ab 01.01.2023 sind Arbeitnehmer nicht mehr dazu verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an den Arbeitgeber weiterzuleiten. Der Arbeitgeber hat eine Holschuld und muss die eAU bei der Krankenkasse anfordern. Man kann den Arbeitnehmer höchstens darum bitten die Papier Bescheinigung zu bringen. Außer meiner Sicht würde das auch eine Dienstvereinbarung nicht ändern da der Arbeitnehmer dadurch dem Gesetz gegenüber schlechter gestellt würde. Wir haben damals in der Anfangszeit zum Übergang unsere Mitarbeiter darum gebeten uns noch die Arbeitgeberbescheinigung zu bringen. Mittlerweile kommen diese nur noch vereinzelt. Teilweise wirklich sehr wild wie wenig Ahnung meine Personalamts "Kollegen" teilweise haben.
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Auch bereits vor Einführung der eAU hatte der direkte Vorgesetzte, bzw. Amtsleiter keinen Anspruch die ärztliche Bescheinigung zu erhalten. Aus Datenschutzgründen muss die AU nur der Personalabteilung vorgelegt werden. Gilt für privatversicherte Beamte immer noch. Und wenn das Personalamt dies tatsächlich nicht weiß, dann einfach mal den Datenschutzbeauftragten fragen :-)
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aus Datenschutzgründe
Welche sollten das sein? Dass man krank ist, ist ja dem Chef bekannt und derr Diagnosecode steht auf diesem Papier nicht drauf. Worin sollte also das Schutzbedürfnis bestehen?
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Hi
Worin sollte also das Schutzbedürfnis bestehen?
Welcher Arzt es ausgestellt hat. Darauf lässt sich unter umständen die
Diagnose erraten.
Gruß
Hart
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Hi
Worin sollte also das Schutzbedürfnis bestehen?
Welcher Arzt es ausgestellt hat. Darauf lässt sich unter umständen die
Diagnose erraten.
Gruß
Hart
Das wäre ein Auftritt bei "Deutschland sucht xy-Talent" wert! Respekt!
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Das wäre ein Auftritt bei "Deutschland sucht xy-Talent" wert! Respekt!
Aha, du denkst also, ein Psychiater würde wegen einer Magenschleimhautentzündung krank schreiben?
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aus Datenschutzgründe
Welche sollten das sein? Dass man krank ist, ist ja dem Chef bekannt und derr Diagnosecode steht auf diesem Papier nicht drauf. Worin sollte also das Schutzbedürfnis bestehen?
Wie von Hart schon mitgeteilt, ist es in erster Linie der Arzt der die AU ausstellt. Frag einfach mal deinen örtlichen Datenschutzbeauftragten. Es geht den Vorgesetzten einen feuchten Kehricht an, warum und von wem der Beschäftigte krank geschrieben wurde. Das Einzige was den Vorgesetzten zu interessieren hat ist der Zeitraum. Für alles andere ist das Personalamt bzw. die*der BEM-Beauftragte zuständig.
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Mitmachen beim Raten geht nur, wenn man auch eine Diagnose nennt! ;D
Aus der Reihe "betreutes Denken", mein datenschutzkonformer Ratschlag:
Wer nicht möchte, dass der AG die Facharzt-Richtung lesen kann, geht zu seinem Hausarzt/ Allgemeinmedziner und lässt sich dort eine AU geben. Nee, ja doch....das geht! Niemand muss zeigen, dass er verrückt oder schwanger ist.
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Klar, du kannst auch mit dem Auto fahren anstatt den Zug zu nehmen, weil am Bahnhof Kameras hängen.
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Soll er doch mal möchten ;D
Würde ich gar nicht hin hören. Seit Einführung der eAU muss der AG die Bescheinigung abholen und ist nicht mehr meine Sorge. Soll er ihm eine Kopie schicken.
Die meisten Ärzte geben auch nichts mehr in Papierform mit. Und bei einem Arzt hab ich sogar erlebt, sollte man den zusätzlichen Ausdruck bezahlen. Kann er gerne behalten.
Warum schikanieren die Vorgesetzten momentan so stark? Überall wo man hin hört. Sehr erschreckend. :-\
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Soll er doch mal möchten ;D
Würde ich gar nicht hin hören. Seit Einführung der eAU muss der AG die Bescheinigung abholen und ist nicht mehr meine Sorge. Soll er ihm eine Kopie schicken.
Die meisten Ärzte geben auch nichts mehr in Papierform mit. Und bei einem Arzt hab ich sogar erlebt, sollte man den zusätzlichen Ausdruck bezahlen. Kann er gerne behalten.
Warum schikanieren die Vorgesetzten momentan so stark? Überall wo man hin hört. Sehr erschreckend. :-\
Vorherige Beiträge beziehen sich auf: Gilt für privatversicherte Beamte immer noch
[von Wean25]
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Soll er doch mal möchten ;D
Würde ich gar nicht hin hören. Seit Einführung der eAU muss der AG die Bescheinigung abholen und ist nicht mehr meine Sorge. Soll er ihm eine Kopie schicken.
Die meisten Ärzte geben auch nichts mehr in Papierform mit. Und bei einem Arzt hab ich sogar erlebt, sollte man den zusätzlichen Ausdruck bezahlen. Kann er gerne behalten.
Warum schikanieren die Vorgesetzten momentan so stark? Überall wo man hin hört. Sehr erschreckend. :-\
Definitiv. Bei mir gibt es auch nichts beim Arzt mit. Nur weil sich der Vorgesetzte offenbar neuen Medien und Verfahren erschließt, ist das ja nicht mein Problem.
Wenn wir noch mehr solcher Leute hätten, würde bald wieder nur mit Akten im Büro gearbeitet werden - "Entdigitalisierung".
Wahrscheinlich bilden sie sich ein, dass jetzt wieder massenhaft Bewerbungen eingehen werden, weil die Wirtschaft nicht läuft - und dementsprechend ist jeder mindestens gleichwertig zu ersetzen.... ;)