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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: bebolus am 20.01.2025 17:48
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Hallo,
falls hier Lebensmittelkontolleure unterwegs sind: Würde ein Meisterzwang für die Gastro Sinn machen?
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Es hat alles Vor- und Nachteile. Der Meisterzwang für Speisewirtschaften wurde allerdings vor vielen Jahren abgeschafft.
Oder meinst du Schankwirtschaften ohne Speisen? Diese fallen auch unter die Gastronomiebetriebe.
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In anderen Ländern hängen die Lebenskontrolllberichte am Eingang.
Bei uns in Deutschland gibt es mittlerweile Topf Secret.
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Würde ein Meisterzwang für die Gastro Sinn machen?
Klar. Meisterzwang => höhere Kosten => weiteres Gastrosterben => weniger Arbeit für den Kontrolleur.
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Naja, wenn ich es richtig sehe, dann kann eigentlich jeder ein Restaurant betreiben. Möchte Jemand z. B. ein Regal aus Holz bauen und verkaufen, dann braucht er einen Meister im Betrieb. Beim Schreiner dürfte das der Fall sein, weil man den Berufsstand schützen möchte.
Nun scheint es ja Gastro und Gastro zu geben (einige nach dem Motto: wer nix wird wird Wirt und sicherlich auch viele professionell arbeitenden Betriebe).
Wäre es möglicherweise sinnvoll diesen Schutzgedanken auch auf die Gastro auszuweiten?
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Ich denke, um zu kochen, wäre zwingend ein abgeschlossenes Medizin- und Jurastudium erforderlich.
Darunter würde ich niemandem trauen, meinen Magen befüllen zu lassen.
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Möglich wäre vieles. In anderen Berufen wurden Meisterzwänge auch bereits abgeschafft und ein paar Jahre später plötzlich wieder eingeführt.
Der Vergleich, der bei dieser konkreten immer wiederkehrenden Diskussion ja gerne angeführt wird, ist, dass der Bäcker ja auch einen Meisterzwang hat. Ebenso die Metzgerin. Warum also nicht unmittelbar die Gastro auch?
Natürlich hat das nicht nur inhaltliche Gründe, sondern da stehen auch allerlei Partikularinteressen dahinter.
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Der Vergleich, der bei dieser konkreten immer wiederkehrenden Diskussion ja gerne angeführt wird, ist, dass der Bäcker ja auch einen Meisterzwang hat. Ebenso die Metzgerin. Warum also nicht unmittelbar die Gastro auch?…
Warum haben denn nur weibliche Metzger Meisterzwang?
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Der Vergleich, der bei dieser konkreten immer wiederkehrenden Diskussion ja gerne angeführt wird, ist, dass der Bäcker ja auch einen Meisterzwang hat. Ebenso die Metzgerin. Warum also nicht unmittelbar die Gastro auch?…
Warum haben denn nur weibliche Metzger Meisterzwang?
Das ergibt sich aus meinem Text genauso wenig wie umgekehrt, dass nur männliche Bäcker Meisterzwang hätten.
In beiden Fällen ist das Bild einer konkreten Person arbiträr gewählten Geschlechts intendiert. Natürlich hat der männliche Metzger denselben Meisterzwang, ebenso die weibliche Bäckerin.
Ich hätte ebenso, wäre es meine Intention gewesen, die Gruppe der Personen, die den Beruf ausüben, anzuführen, anstatt fiktiver aber konkreter Einzelpersonen, zweimal ein generisches Maskulinum verwenden können, zweimal ein generisches Femininum, mit Sonderzeichen gendern, Metzgerinnen und Metzger anführen, oder verschiedenste weitere Formen verwenden.
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Nö, die deutsche Sprache ist da sehr eindeutig.
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Nö, die deutsche Sprache ist da sehr eindeutig.
Der Ansicht bin ich nicht mal ansatzweise, aber da die Debatte zwischen Präskriptivismus und Deskriptivismus schon in keiner meiner Heimatphilologien (und wahrscheinlich ebensowenig einer beliebigen anderen) final ausgefochten ist, und die Frage relativ wenig zur ursprünglichen Frage des Threaderstellers beiträgt, sollten wir eventuell zum Thema zurückkehren. Wenn es hilft, formuliere ich gerne um:
Der Vergleich, der bei dieser konkreten immer wiederkehrenden Diskussion ja gerne angeführt wird, ist, dass für andere Berufe im Lebensmittelbereich ebenso ein Meisterzwang gilt. Warum also nicht unmittelbar für die Gastro auch?
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Der Vergleich, der bei dieser konkreten immer wiederkehrenden Diskussion ja gerne angeführt wird, ist, dass der Bäcker ja auch einen Meisterzwang hat. Ebenso die Metzgerin. Warum also nicht unmittelbar die Gastro auch?…
Warum haben denn nur weibliche Metzger Meisterzwang?
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Ich hätte ebenso, wäre es meine Intention gewesen, die Gruppe der Personen, die den Beruf ausüben, anzuführen, anstatt fiktiver aber konkreter Einzelpersonen, zweimal ein generisches Maskulinum verwenden können, zweimal ein generisches Femininum, mit Sonderzeichen gendern, Metzgerinnen und Metzger anführen, oder verschiedenste weitere Formen verwenden.
Das hättest du können. Du hättest auch nur den Buchstaben A für deine Äußerung verwenden, nur Leerzeichen schreiben, die Sprache Russisch benutzen oder auch gar nichts schreiben können. Hättest du dabei jedoch die Absicht gehabt Kommunikation zu betreiben, hättest du das nicht.
Solltest du natürlich "Kommunikation" als einseitige Angelegenheit definieren deren primärer Zweck es nicht! ist von anderen (eindeutig) verstanden zu werden... dann hast du recht mit deinen o.g. Aussagen.
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Hallo,
falls hier Lebensmittelkontolleure unterwegs sind: Würde ein Meisterzwang für die Gastro Sinn machen?
Um wieder zum Thema zu kommen. Es ist m.E. ein zweischneidiges Schwert. Einerseits denke ich mir bei so manchem "Gastronomen", dass es wirklich gesundheitsgefährdend ist, dass der ein Lokal führen und Speisen verkaufen darf. Diese Erfahrung habe ich auch als Verpächter (indirekt über meinen Verein) gemacht. Nach dem ein oder anderen Pächterwechsel mussten wir als Verein die Küche inkl. Kühlhaus grundsanieren. Was man da so gesehen hat... Aus diesem Aspekt: Ganz klar für einen Meisterzwang
Dagegen spricht allerdings, dass wir auch schon einen "Maitre du Cuisine" in unserem Vereinslokal hatten, da sah es nicht besser aus. Weiterhin würde ein "Meisterzwang" dazuführen, das unzählige Resataurants schließen müssten.
Insgesamt bleibt eigentlich zur Qualitätssicherung nur eines übrig: Vermehrte Kontrollen der Lebensmittelhygiene. Bzgl der kulinarischen Qualität ist der Meisterzwang m.E. nicht notwendig, weil sich das meistens über ausbleibende Kundschaft reguliert, falls es diesbezüglich Mängel gibt.
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Insgesamt bleibt eigentlich zur Qualitätssicherung nur eines übrig: Vermehrte Kontrollen der Lebensmittelhygiene. Bzgl der kulinarischen Qualität ist der Meisterzwang m.E. nicht notwendig, weil sich das meistens über ausbleibende Kundschaft reguliert, falls es diesbezüglich Mängel gibt.
Das ist doch mal eine gute Aussage, wie man staatliche Aufsicht sinnvoll einsetzen kann. Als würde durch Meisterzwang automatisch die Küche sauber (welcher Meister putzt denn selbst?) und das Essen toll sein.
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Nö, die deutsche Sprache ist da sehr eindeutig.
Da würden Dir einige Ewiggestrige hier im Forum aber widersprechen ...
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Welchen Meistertitel sollte denn jemand haben, der ein Restaurant betreiben will?
Es gibt doch in dieser Branche keine Meistertitel.
Ich war in zwei Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsämtern und in einem Gesundheitsamt tätig und würde gerne wissen, mit welchem Hintergrund diese Frage hier gestellt wurde.
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Richtig - den Meisterzwang gibt es nur in Handwerksbetrieben. Restaurants und/oder Bars sind keine Handwerksbetriebe. Somit gibt es auch keinen "echten" Küchenmeister. Ich glaube es gibt eine IHK-Weiterbildung, die genauso heißt, aber mit dem Handwerksmeister nichts zu tun hat.
Es steht dem Gesetzgeber ja frei jedem, der eine Gastro gründen ober übernehmen will, bestimmt Kurse oder Zertifikate vorzuschreiben.
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Letztendlich würde es doch höchstwahrscheinlich so laufen wie bei den Barber Shops, die sich einen alten Friseurmeister an Land ziehen, der mit Namen und Zertifikat her hält, aber ansonsten nicht antreffbar im Salon noch für irgendwelche Behörden ist.
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Den typischen "Meisterbrief" gibt es nicht. Man kann sich allerdings bei der IHK weiterbilden und zum "Küchenmeister" werden.
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Einen Meister würde man bei der Bezahlung auf allen Ebenen auch niemals finden. Insbesondere die Spitzenküche ist eigentlich nur moderne Sklaverei für den Investor oder Restaurantbesitzer. 60-80 Stundenwochen sind in dem Bereich für Köche bspw. nicht unüblich. Natürlich bei 40 bezahlten Stunden und auch keinen besonderen Zusatzleistungen.
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Und wäre damit ein Inflationstreiber ;D
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Mehr Qualifikationen zu fordern, wäre zwar eu und deutsch, aberr würde ja der allg. Tendenz widerstreben, nach der "wir" alle immer dümmer werden. Fachkräfte kommen jetzt nochmal genau woher?