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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: Liesen am 18.03.2025 18:00

Titel: Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Liesen am 18.03.2025 18:00
Hallo zusammen, ich überlege ein Jobbike zu leasen und frage mich, ob sich die Entgeltumwandlung auf die Berechnung der Höhe der JSZ auswirkt? Leider hilft mir auch die Protokollnotiz nicht weiter. Kennt sich jemand aus? Danke!
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Fitch am 19.03.2025 21:26
Nein
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Wabi Sabi am 19.03.2025 23:39
Nach meinem Kenntnisstand ist es so:

Da die Beschäftigten bei der Entgeltumwandlung wirksam auf Entgelt verzichten, mindern sich ihr Bruttoentgelt und folglich auch die Bemessungsgrundlage für die Berechnung der Jahressonderzahlung.

Von daher wäre es ggf. sinnvoll beim Arbeitgeber nachzufragen, ob er dies auch so sieht, um nicht später eine böse Überraschung zu erleben.

Und noch eins: Leasingnehmer ist der Arbeitgeber und nicht der Arbeitnehmer. Du least Dir also kein Jobbike, das macht der Arbeitgeber und überlässt es Dir im Rahmen einer Überlassungsvereinbarung. Aber das nur ganz nebenbei.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: clarion am 20.03.2025 06:43
Und Du solltest  rechnen, ob nicht ein Kauf ggf. ein günstigeres Vorjahresmodell insgesamt die bessere Variante ist. Die Händler lassen beim Sofortkauf auch noch vom Preis nach.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: BAT am 20.03.2025 08:42
Recht gut Fahrräder gibt es bereits für wenige Hundert Euro. Was soll man da leasen oder finanzieren?
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Einsnull am 20.03.2025 13:40
Zitat
gibt es bereits für wenige Hundert Euro

Ich denke es geht um ein E-Bike ;-)
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: BAT am 20.03.2025 13:56
Davon bin ich ausgegangen.  ;)

Mein Beitrag war eher grundsätzlicher Natur ...
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Liesen am 20.03.2025 21:11
Nach meinem Kenntnisstand ist es so:

Da die Beschäftigten bei der Entgeltumwandlung wirksam auf Entgelt verzichten, mindern sich ihr Bruttoentgelt und folglich auch die Bemessungsgrundlage für die Berechnung der Jahressonderzahlung.

Von daher wäre es ggf. sinnvoll beim Arbeitgeber nachzufragen, ob er dies auch so sieht, um nicht später eine böse Überraschung zu erleben.

Und noch eins: Leasingnehmer ist der Arbeitgeber und nicht der Arbeitnehmer. Du least Dir also kein Jobbike, das macht der Arbeitgeber und überlässt es Dir im Rahmen einer Überlassungsvereinbarung. Aber das nur ganz nebenbei.

Danke! Ja, das Leasingverhältnis ist mir bewusst.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Liesen am 20.03.2025 21:12
Und Du solltest  rechnen, ob nicht ein Kauf ggf. ein günstigeres Vorjahresmodell insgesamt die bessere Variante ist. Die Händler lassen beim Sofortkauf auch noch vom Preis nach.

Das war mein Gedanke, dafür müsste ich aber gerade wissen, ob sich das Leasing auch auf weitere Zahlungen wie z.B. die Jahressonderzahlung auswirkt.

Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Liesen am 20.03.2025 21:12
Zitat
gibt es bereits für wenige Hundert Euro

Ich denke es geht um ein E-Bike ;-)

Selbstredend
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Rentenonkel am 21.03.2025 07:39

Das war mein Gedanke, dafür müsste ich aber gerade wissen, ob sich das Leasing auch auf weitere Zahlungen wie z.B. die Jahressonderzahlung auswirkt.

Das Fahrradleasing ist eine Brutto Entgeltumwandlung, durch die die Beiträge zur Sozialversicherung und zur Zusatzversorgung entsprechend reduziert werden.

Dadurch bekommt man in den Fällen, in denen man aus diesen Systemen wieder Geld haben möchte, etwas weniger raus, also zum Beispiel Altersrente, Rente wegen Erwerbsminderung, Betriebsrente, Krankengeld, Verletztengeld, Arbeitslosengeld usw.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: MoinMoin am 21.03.2025 07:52
So ein Fahrradleasing kosten einen schnell mal einige hunderte Euroenen an Rentenauszahlung, auf die live time gesehen.
Kleine REchnung ohne INflation und Zinsenszins:
Bei 100€ Entgeltumwandlung (also 1200€ im jahr) sind es 1200/44.732 Rentenpunkte*  Leasingzeit 3 Jahre = 0,08 Rentenpunkte bei 39,32 ProRentenpunkt = 3,16€ monatlich weniger Rente bei Rentenzeit 20 Jahre also 760€ weniger Rente!
Ob es einen mit 80 juckt, 3€ weniger monatliche Rente zu haben und man dafür jetzt ein schickes Bike, welches man sich sonst nicht hätte leisten können, weil man zu wenig Geld auf der naht hat, muss jeder für sich selbst wissen.

Man sollte jedoch die gesamte Rechnung sehen (und auch das man das Rad zu versteuern hat, wenn man es nach den 3 Jahren verbilligt übernimmt)

Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: clarion am 23.03.2025 08:23
Verbilligt? Ich finde 600 Euro, das für ein drei Jahre altes Bike noch gezahlt werden muss, um es zu übernehmen, ganz schön viel.

Ich habe mir letztes Jahr ein E Bike gekauft.  Mir wurden Vorjahresmodelle für 2.300 Euro angeboten,  und ich hätte vermutlich noch etwas abhandeln können. Auch bei dem Fahrrad, das ich gekauft habe, konnte ich vom Listenpreis noch ordentlich runter verhandeln.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: MoinMoin am 23.03.2025 08:36
Das Finanzamt setzt 40 Prozent des Neukaufpreises an (einschließlich Umsatzsteuer).
Wenn du weniger zahlst, dann muss du die Differenz als geldwerten Vorteil versteuern, sofern der AG das nicht mit 30% Pauschalsteuer für dich erledigt (was im öD eher nicht der Fall ist 8) )
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: clarion am 23.03.2025 09:07
Beim Leasing sitzt zwischen Käufer und Fahrradhändler jemand, der Geld verdienen will. Und wer bezahlt diesen Jemand? Eher nicht der Händler. Mir ist wirklich schleierhaft, warum fast alle ein Fahrrad leasen. Dieser Beispielrechner bei Jobbike ist doch so etwas von fadenscheinig.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: Tagelöhner am 23.03.2025 09:42
Ist doch alles eine Frage des Einzelfalls. Vielleicht weil jemand Bock darauf hat, sich mal ein besser ausgestattetes teureres E-Bike o.Ä. zu gönnen und das über die monatliche Bruttoumwandlung einfach machbar ist.

Vielleicht hat jemand kein Bock per Sofortkauf das Geld auf einmal abzudrücken, weil er es viel lieber gewinnbringend am Kapitalmarkt investieren möchte oder in den Urlaub fahren will usw.

Ich würde es auch attraktiv finden, weniger in die überteuerten Sozialversicherungen, deren Preis-/Leistungsverhältnis zunehmend in absolute Schieflage gerät, einzuzahlen, und da kommt die Bruttoumwandlung halt ins Spiel.

Soll doch jeder das tun, was für ihn in dem Moment am besten ist. Mit dem Leasing ist nur eine weitere Option dazu gekommen.

Wer natürlich ein Leben lang plötzlich teure Bikes least, hat vielleicht tatsächlich die Kontrolle über sein Leben verloren. Das gilt allerdings als Privatperson aber auch schon beim KFZ-Leasing.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: BAT am 23.03.2025 10:39
Bleiben doch zwei Fragen:

- wie ist denn jetzt mit der Auswirkung auf die JSZ?

- entzieht es den anderen Mitversicherten Gelder in der Sozialversicherung?
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: MoinMoin am 23.03.2025 11:17
- entzieht es den anderen Mitversicherten Gelder in der Sozialversicherung?
genauso viel oder wenig wie die TZ Menschen etc.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: MoinMoin am 23.03.2025 11:19
Ist doch alles eine Frage des Einzelfalls. Vielleicht weil jemand Bock darauf hat, sich mal ein besser ausgestattetes teureres E-Bike o.Ä. zu gönnen und das über die monatliche Bruttoumwandlung einfach machbar ist.

Vielleicht hat jemand kein Bock per Sofortkauf das Geld auf einmal abzudrücken, weil er es viel lieber gewinnbringend am Kapitalmarkt investieren möchte oder in den Urlaub fahren will usw.

Ich würde es auch attraktiv finden, weniger in die überteuerten Sozialversicherungen, deren Preis-/Leistungsverhältnis zunehmend in absolute Schieflage gerät, einzuzahlen, und da kommt die Bruttoumwandlung halt ins Spiel.

Soll doch jeder das tun, was für ihn in dem Moment am besten ist. Mit dem Leasing ist nur eine weitere Option dazu gekommen.

Wer natürlich ein Leben lang plötzlich teure Bikes least, hat vielleicht tatsächlich die Kontrolle über sein Leben verloren. Das gilt allerdings als Privatperson aber auch schon beim KFZ-Leasing.
Korrekt,
aber die wenigsten berechnen den richtig Wert, was es kostet und fallen auf die Milchmädchenrechnungen "rein"
und denken, sie würden etwas geschenkt bekommen.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: BAT am 23.03.2025 11:25
- entzieht es den anderen Mitversicherten Gelder in der Sozialversicherung?
genauso viel oder wenig wie die TZ Menschen etc.

Nein, das ist ein unsinniger Vergleich. Sagte mein Bekannte mit drei TZ - Jobs.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: clarion am 23.03.2025 12:16
Ich glaube aber, dass den meisten Menschen nicht klar ist, dass sie weniger Rente bekommen, dass unnötige Versicherungen vom Leasing  bezahlt werden, und dass sie die Leasingraten auch dann bezahlen müssen, wenn das Bike geklaut wird. Milchmädchenrechnung halt.

Die meisten Menschen im ÖD dürften sich bei entsprechender Prioritätensetzung Bilke oder Urlaub auch ein E Bike leisten können.
Titel: Antw:Jobbike und Jahressonderzahlung
Beitrag von: BAT am 23.03.2025 15:23
Aber doch nicht nächstes Jahr oder übernächsten, jetzt will ich es und der Staat hilft dabei statt dass beide Seiten sparen. Auch das der aktuelle Zeitgeist.