Forum Öffentlicher Dienst

Beamte und Soldaten => Beamte der Länder => Thema gestartet von: MasterNoname89 am 03.09.2025 10:39

Titel: [Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: MasterNoname89 am 03.09.2025 10:39
Hallo an alle Mitstreiter ;)

Ich hoffe ich bin mit dem Thema hier nicht fehl am Platz.

Inzwischen gibt es in sämtlichen öffentlichen Medien tagtäglich Negativmeldungen zum Beamtentum in Deutschland. Forderungen nach Pensionskürzungen, Pflicht zur Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung bzw. Krankenversicherung, usw. Dabei werden die entsprechenden Parolen und Forderungen nicht selten sogar von hochgradigen Politikern geäußert. Wo soll das ganze noch hinführen?

Plant man unseren 'Berufsstand' zu diskreditieren und Einschnitte dann letztlich mit dem öffentlichen Druck zu begründen? Ist es 'mal wieder' der Beamte, der für politische Fehlentscheidungen und katastrophale Haushaltspolitik bluten muss?

Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel muss doch die Attraktivität des öffentlichen Dienstes und auch des Beamtentums verbessert und gestärkt werden, um nicht alles an fähigem Nachwuchs an die freie Wirtschaft zu verlieren. Die Renten- und Pensionsabgänge können schon jetzt in fast allen Bereichen nicht mehr kompensiert werden. Hinzu kommen noch neue Aufgabenfelder und höhere Arbeitsbelastung.

Wenn jetzt noch die einzigen Vorteile gegenüber normalen Angestellten noch weggekürzt werden, dann verschärft sich die ohnehin prekäre Lage ja nur noch weiter.

Wie seht ihr das Ganze und wie geht ihr damit um?
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Meierheim am 03.09.2025 11:28
Das Beamtenbashing der Politik ist reiner Populismus.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Organisator am 03.09.2025 11:58
(...) und wie geht ihr damit um?

Argumentativ, da den meisten nicht bekannt ist, dass - zumindest bis E/A12 - das Einkommen und die Altersbezüge bei vergleichbarer Biographie bei Beamten und Tarifbeschäftigten im öD ähnlich hoch sind.

40-50 Jahre Einzahlung in eine betriebliche Altersvorsorge machen einen ganz erheblichen Unterschied aus.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Johann am 03.09.2025 12:09
Ich bin zwar nur TB, aber argumentiere da gerne. Als Lieblingsbeispiel kommt ja gerne der Lehrer. Gut, da ist es zumindest hier in Niedersachsen so, dass alle Lehrer E13/A13 sind. Da sind Beamte natürlich sofort im Vorteil gegenüber den Tarifbeschäftigten.

Aber ich nehme dann gerne den E12 TB bzw. den Beamten auf einer A12 Stelle. Bis der Beamte seine A12 bekommt, vergehen schonmal 10-20 Jahre, weil er erstmal von A9 an hochbefördert werden muss und da keinerlei Anspruch drauf besteht. Aber sobald ein Beamter im Endamt angekommen ist, wird es ihm schon gar nicht so schlecht gehen. Und die Pension ist natürlich die Kirsche. Nur die 10-20 Jahre vorher hängt man als Beamter halt etwas hinterher.

Und bezüglich der Problematik, dass Pensionen ja den jeweiligen Haushalt so sehr belasten würden, führe ich immer an, dass sich Beamte nicht ausgesucht haben, dass während ihrer gesamten aktiven Dienstzeit verschiedene Regierungen im Schnitt 5x den Topf für die Pensionsrücklagen geplündert haben, um damit ganz dolle wichtige Wahlgeschenke zu finanzieren. Das Problem liegt nicht daran, dass Beamte Pension kriegen, sondern dass der Rücklagentopf dafür ständig restlos geleert wird. Die Politik kann davon aber immer gut ablenken und die Schuld für das politische Versagen auf diejenigen lenken, die im Alter nach getanem Dienst versorgt werden.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: MoinMoin am 03.09.2025 12:20
(...) und wie geht ihr damit um?

Argumentativ, da den meisten nicht bekannt ist, dass - zumindest bis E/A12 - das Einkommen und die Altersbezüge bei vergleichbarer Biographie bei Beamten und Tarifbeschäftigten im öD ähnlich hoch sind.

40-50 Jahre Einzahlung in eine betriebliche Altersvorsorge machen einen ganz erheblichen Unterschied aus.
Das ist auch meine Einstellung.
Wobei ich Dinge wie Forderung nach Einzahlung in die GRV/GKV nicht als Bashing ansehen würde.
Es spricht was dafür und was dagegen, dass man Beamte in die allgemeinen System überführt.

Das Bashing dabei ist höchsten die eklatante Unwissenheit über die Fakten an allen Fronten.

Denn wer Durchschnitts-Rente mit Durchschnitts-Pension unreflektiert vergleicht hat schon mal den ersten Schuß nicht gehört.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Thomber am 03.09.2025 13:02
Nun, der Hintergrund ist ja einfach:

Die private Krankenversicherungen schreiben schwarze Zahlen und die GKV halt nicht.
Wirft man jetzt beide Geld-Töpfe in einen, verspricht man sich davon einen Ausgleich.

Da die Regierung gerne ausländische Projekte für sonstwas und innländische Demogelder bezahlen muss, sucht man nach einer Möglichkeit und der alljährliche Angriff auf die Beamten hat ja noch den Vorteil/ die Nebenwirkung der Spaltung (!) - ist also zur Ablenkung der GEZ-Konsumenten recht gut geeignet.

Das Thema hatten wir schon 1.000 mal hier... ich wiederhole die Historie des Beamtentums hier jetzt nicht. Vielleicht beim nächsten Angriff - mal sehen.

Zur Frage:  Wie geht man um mit......   ANTWORT. Mit Fakten und Wissen     (Auf jeden Fall aber das schriftlich abspeichern, denn es wird regelmäßig gebraucht.)
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Organisator am 03.09.2025 13:20
Aber sobald ein Beamter im Endamt angekommen ist, wird es ihm schon gar nicht so schlecht gehen. Und die Pension ist natürlich die Kirsche. Nur die 10-20 Jahre vorher hängt man als Beamter halt etwas hinterher.

Dazu gehört auch, dass nicht jeder Beamter automatisch ins Endamt kommt, das gibt der Stellenkegel in der Regel nicht her (Ausnahme: oberste Bundesbehörden). Und die Pension ist, wie angedeutet, auch nicht automatisch viel höher als die Rente + Betriebsrente nach 45-50 Jahren im öD.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Thomber am 03.09.2025 13:45
Aber sobald ein Beamter im Endamt angekommen ist, wird es ihm schon gar nicht so schlecht gehen. Und die Pension ist natürlich die Kirsche. Nur die 10-20 Jahre vorher hängt man als Beamter halt etwas hinterher.

Dazu gehört auch, dass nicht jeder Beamter automatisch ins Endamt kommt, das gibt der Stellenkegel in der Regel nicht her (Ausnahme: oberste Bundesbehörden). Und die Pension ist, wie angedeutet, auch nicht automatisch viel höher als die Rente + Betriebsrente nach 45-50 Jahren im öD.

Kann ich nur zustimmen und ergänzen:  Das ist wie bei den Studenten.  Wer bis 30 oder gar länger studiert wird hinterher den Akkord-Arbeiter, der bereits 14 Jahre Geld verdient auch nicht oder nicht deutlich einholen oder überholen, was das Lebenszeit-Einkommen betrifft.   Wer dann als Rentner den Akademiker im öD neidisch anschaut, muss sich die Frage gefallen lassen, wo denn das ganze Geld geblieben ist, wer er verdient hat, bevor der Student überhaupt seinen ersten Job hatte.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Schmitti am 04.09.2025 13:48
Ich bevorzuge eine Kombination aus Argumentation und Gegenfragen. Gesetzliche Rente und Pension vereinheitlichen? Gute Idee: In manchen Bundesländern hat man die Versorgungsrücklage bis zu 45% in Aktien angelegt, selbst in Berlin sind es knapp 30%, andere Länder haben sie schlicht eingestampft und die Mittel anderweitig ausgegeben, auch wenn bei deren Aufbau auch ein kleiner Eigenanteil der Beamten einbehalten wurde. Also was davon machen wir nun am besten mit der Rentenkasse?
Oder Arbeitszeit: Die faulen Beamten haben 40 Wochenstunden, die ÖD-Angestellten 39, die IG Metall 35. Du willst da was vereinheitlichen? Gut, wo treffen wir uns?
Dann gibt es durchaus öfters die Erkenntnis, dass das Beamtenverhältnis nun auch nicht der heilige Gral ist, der zu Neiddebatten Anlass bieten würde. Themen wie die Übertragung höherwertige Tätigkeiten und die Auswirkungen aufs Gehalt bei Beamten und Beschäftigten etc. schließen sich an. Dann vereint man sich in Kopfschütteln über die Politik in diesem Land, die bei Ruhestandsregelungen o.ä. nochmal etwas anderes Beamtenrecht genießt und die Lager herzlich gerne gegeneinander aufspielt, trinkt einen zusammen und gut ists.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Ytsejam am 08.09.2025 06:54
Ergänzung: Ich arbeite sogar 41 Stunden und habe u.a. von A9 auf A10 8 Jahre gewartet wegen Beförderungssperre. Darf dann gerne auch abgebildet werden bei der Berechnung, wenn man uns in die Rente packen wollte.

Achso, und 100 Milliarden Zuschuss zur Rente jährlich werden auch durch meine Steuern gezahlt. Hab ich nichts von, mit welcher Berechtigung eigentlich?

Unabhängig davon: Mit "Die zahlen ja nie ein"-Idioten gar nicht erst diskutieren. Hoffnungslos. Das kommt bei mir mittlerweile noch vor "Mit meinen Steuern zahl ich ihr Gehalt".
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Thomber am 08.09.2025 10:10
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Rheini am 08.09.2025 10:30
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.

Aus eigener leidvollen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass bei einer gebündelten Stelle es keine "automatischen" Beförderungen gegeben hat.

Aber ich verstehe deinen Punkt mit der neuen Stelle, ggf. Umzug usw.

Allerdings kann ich ich Dir versichern das es auch kein gutes Gefühl ist, wenn man als A9 auf einer A13 Stelle sitzt und die "Aussicht" hatte, 40 Jahre später hoffentlich mit A12 in Pension zu gehen.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Thomber am 08.09.2025 10:37
Gefühle.. nun ja, was Du beschreibst ist aber dennoch ein Traum für die meisten Beamten.
Auf Bundesebene kenne ich Stellen, die z.B. von A9 bis A11 gehen und da wirst Du regelmäßig/ fristgerecht befördert. Ich selbst hatte so eine Stelle leider nie, weiß aber, dass es wohl auch A9 bis A13 - Stellen geben soll.

Nun, sitzenbleiben zu dürfen, und ohne Wegbewerbung befördert werden zu können, ist dennoch klasse, toll, super.   


Am Ende gilt IMMER der Spruch:  Augen auf bei der Berufs- und Stellenwahl!   ;)
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Rheini am 08.09.2025 10:40
Gefühle.. nun ja, was Du beschreibst ist aber dennoch ein Traum für die meisten Beamten.
Auf Bundesebene kenne ich Stellen, die z.B. von A9 bis A11 gehen und da wirst Du regelmäßig/ fristgerecht befördert. Ich selbst hatte so eine Stelle leider nie, weiß aber, dass es wohl auch A9 bis A13 - Stellen geben soll.

Nun, sitzenbleiben zu dürfen, und ohne Wegbewerbung befördert werden zu können, ist dennoch klasse, toll, super.   


Am Ende gilt IMMER der Spruch:  Augen auf bei der Berufs- und Stellenwahl!   ;)

Naja das mit dem sitzenbleiben zu dürfen, ist ja auch nur dein Gefühl. Andere freuen sich auf ein wechselndes Arbeitsgebiet und andere Städte. Insofern ist es halt immer so, dass es auf die eigenen Befindlichkeiten und Wünsche und auch Gefühle ankommt, ob man es als positiv oder negativ ansieht.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Knarfe1000 am 08.09.2025 10:42
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.
Kann ich für RLP bestätigen. Automatische Beförderungen quasi nicht existent. Man muss sich immer bewerben und wird beurteilt. 2 x auf der gleichen Stelle befördert werden geht überhaupt nicht.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Organisator am 08.09.2025 10:44
Gefühle.. nun ja, was Du beschreibst ist aber dennoch ein Traum für die meisten Beamten.
Auf Bundesebene kenne ich Stellen, die z.B. von A9 bis A11 gehen und da wirst Du regelmäßig/ fristgerecht befördert. Ich selbst hatte so eine Stelle leider nie, weiß aber, dass es wohl auch A9 bis A13 - Stellen geben soll.

Nun, sitzenbleiben zu dürfen, und ohne Wegbewerbung befördert werden zu können, ist dennoch klasse, toll, super.   


Am Ende gilt IMMER der Spruch:  Augen auf bei der Berufs- und Stellenwahl!   ;)

Bei obersten Bundesbehörden gibt es auch gebündelte Stellen über die gesamte Laufbahn (z.B: A9g - A13g).
Nur rumsitzen und befördert werden ist aber auch dort nicht der Fall. Spätestens ab A12 braucht man dort eine Spitzenbeurteilung, oder 2 in Folge. Oder fürs Endamt auch 3. Die Spitzenbeurteilung ist typischerweise quotiert mit 5-10 %.

Das führt dazu, dass man an eine betimmte Organisationseinheit bzw. Aufgabe gebunden ist. Wenn man nach 5 - 10 Jahren mal was Neues machen will geht das nicht so ohne weiteres, ohne seine Quotenbeurteilungskette zu gefährten.
Das fürht dazu
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Thomber am 08.09.2025 10:58
Die Quotenbeurteilung ist ein Thema schon für sich alleine.
Können wir drüber diskutieren - hilft aber leider nicht. (Ich finde diese Erfindung nicht korrekt, zumal sie der wahrheitsgemäßen Beurteilung oftmals im Wege steht. Aber, wie gesagt...lassen wir es.)

Sicherlich mag es auch in oberen Behörden "Nachteile" geben, aber die beziehen sich nur ein den Vergleich mit der theoretischen Bilderbuchkarriere. Andere Beamte in den Kommunen sind froh, wenn sie ohne Wohnortwechsel in XX Jahren von A9 nach A11 kommen.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Organisator am 08.09.2025 11:06
Die Quotenbeurteilung ist ein Thema schon für sich alleine.
Können wir drüber diskutieren - hilft aber leider nicht. (Ich finde diese Erfindung nicht korrekt, zumal sie der wahrheitsgemäßen Beurteilung oftmals im Wege steht. Aber, wie gesagt...lassen wir es.)

Sicherlich mag es auch in oberen Behörden "Nachteile" geben, aber die beziehen sich nur ein den Vergleich mit der theoretischen Bilderbuchkarriere. Andere Beamte in den Kommunen sind froh, wenn sie ohne Wohnortwechsel in XX Jahren von A9 nach A11 kommen.

Genau - hat alles Vor- und Nachteile; daher der zutreffende Hinweis von dir hinsichtlich der Berufs- und Stellenwahl.

Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: totoughtotame am 09.09.2025 10:44
Alle Jahre wieder; wenn es wirtschaftlich bergauf geht, werden die Trottel ausgelacht, die freiwillig für wenig Geld in den öffentlichen Dienst gehen und im Abschwung heißt es dann "die bösen Beamten mit ihren sicheren Jobs und  Pensionen"...
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Zauberberg am 09.09.2025 11:09
Wahre Worte ! Würde es der Wirtschaft gutgehen, würde wir Beamten eine billige Randnotiz sein.

Ich wäre sehr froh, wenn es so wäre, denn dann würde ich auch hoffnungsvoller auf die TVL Verhandlungen sehen und mir eine Besoldungssteigerung vorstellenb können. So aber .......

.... sind wir die, die nichts tun und eh mit Kohle schon zugeschmissen werden ´.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Bannockburn am 09.09.2025 17:15
In wenig scheinen sich die Deutschen so einig zu sein wie in ihrem Hass bzw. Neid auf die Beamten. Lese ab und an im Forum der Zeit bei solchen Artikeln, da rollt es einem die Fußnägel hoch, wie da (natürlich meist ohne Sachwissen) gegen Beamte gehetzt wird.
Mein Highlight beim letzten Artikel war ein Wutbürger, der sich über die Privilegien der Beamten aufgeregt hat. Auf die Frage, warum er nicht selbst Beamter geworden ist, kam dann die Antwort "Weil die nicht genug verdienen."
Kannst dir nicht mehr ausdenken, auf welchem Niveau da diskutiert wird.

(War übrigens hier: https://www.zeit.de/arbeit/2025-09/verbeamtung-ablehnung-job-arbeitnehmer-aufruf)
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Meierheim am 10.09.2025 08:05
Gefühle.. nun ja, was Du beschreibst ist aber dennoch ein Traum für die meisten Beamten.
Auf Bundesebene kenne ich Stellen, die z.B. von A9 bis A11 gehen und da wirst Du regelmäßig/ fristgerecht befördert. Ich selbst hatte so eine Stelle leider nie, weiß aber, dass es wohl auch A9 bis A13 - Stellen geben soll.

Nun, sitzenbleiben zu dürfen, und ohne Wegbewerbung befördert werden zu können, ist dennoch klasse, toll, super.   


Am Ende gilt IMMER der Spruch:  Augen auf bei der Berufs- und Stellenwahl!   ;)

Bei obersten Bundesbehörden gibt es auch gebündelte Stellen über die gesamte Laufbahn (z.B: A9g - A13g).
Nur rumsitzen und befördert werden ist aber auch dort nicht der Fall. Spätestens ab A12 braucht man dort eine Spitzenbeurteilung, oder 2 in Folge. Oder fürs Endamt auch 3. Die Spitzenbeurteilung ist typischerweise quotiert mit 5-10 %.

Das führt dazu, dass man an eine betimmte Organisationseinheit bzw. Aufgabe gebunden ist. Wenn man nach 5 - 10 Jahren mal was Neues machen will geht das nicht so ohne weiteres, ohne seine Quotenbeurteilungskette zu gefährten.
Das fürht dazu
Bei uns gibt es eine Spitzenbeurteilungsquote von 100%, da man keinen objektiven Maßstab zur Differenzierung der Leistungen gefunden hat (keine Ironie!).
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Organisator am 10.09.2025 09:29
Gefühle.. nun ja, was Du beschreibst ist aber dennoch ein Traum für die meisten Beamten.
Auf Bundesebene kenne ich Stellen, die z.B. von A9 bis A11 gehen und da wirst Du regelmäßig/ fristgerecht befördert. Ich selbst hatte so eine Stelle leider nie, weiß aber, dass es wohl auch A9 bis A13 - Stellen geben soll.

Nun, sitzenbleiben zu dürfen, und ohne Wegbewerbung befördert werden zu können, ist dennoch klasse, toll, super.   


Am Ende gilt IMMER der Spruch:  Augen auf bei der Berufs- und Stellenwahl!   ;)

Bei obersten Bundesbehörden gibt es auch gebündelte Stellen über die gesamte Laufbahn (z.B: A9g - A13g).
Nur rumsitzen und befördert werden ist aber auch dort nicht der Fall. Spätestens ab A12 braucht man dort eine Spitzenbeurteilung, oder 2 in Folge. Oder fürs Endamt auch 3. Die Spitzenbeurteilung ist typischerweise quotiert mit 5-10 %.

Das führt dazu, dass man an eine betimmte Organisationseinheit bzw. Aufgabe gebunden ist. Wenn man nach 5 - 10 Jahren mal was Neues machen will geht das nicht so ohne weiteres, ohne seine Quotenbeurteilungskette zu gefährten.
Das fürht dazu
Bei uns gibt es eine Spitzenbeurteilungsquote von 100%, da man keinen objektiven Maßstab zur Differenzierung der Leistungen gefunden hat (keine Ironie!).

Ein guter Beleg dafür, wie ein Beurteilungssystem ad absurdum geführt werden kann und nicht für eine Eintscheidungsfindung für Beförderungen funktionieren kann. Eigentlich ein Armutszeugnis.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: clarion am 10.09.2025 10:20
@Meierheim,  ::)
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Ytsejam am 15.09.2025 09:36
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.

Ich bin in einer Kommune und rede davon, dass ich mich auf eine höherbewertete Stelle beworben habe, diese auch bekam und dann 8 Jahre nicht entsprechend der neuen Besoldung bezahlt wurde.
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Thomber am 15.09.2025 10:03
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.

Ich bin in einer Kommune und rede davon, dass ich mich auf eine höherbewertete Stelle beworben habe, diese auch bekam und dann 8 Jahre nicht entsprechend der neuen Besoldung bezahlt wurde.


Wenn der Dienstherr nicht will, kannst du einen Anwalt um Hilfe bitten.
Ich hatte so einen Fall auch schon und ich war bei ZWEI Anwälten. Beide haben nur müde gelächelt und NULL Mitleid, Lust oderr sontwas gezeigt.  Aber das soll Dich nicht bremsen.

Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Rheini am 15.09.2025 20:23
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.

Ich bin in einer Kommune und rede davon, dass ich mich auf eine höherbewertete Stelle beworben habe, diese auch bekam und dann 8 Jahre nicht entsprechend der neuen Besoldung bezahlt wurde.


Wenn der Dienstherr nicht will, kannst du einen Anwalt um Hilfe bitten.
Ich hatte so einen Fall auch schon und ich war bei ZWEI Anwälten. Beide haben nur müde gelächelt und NULL Mitleid, Lust oderr sontwas gezeigt.  Aber das soll Dich nicht bremsen.

Was soll der Anwalt für einen sinnvolles machen?
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Thomber am 16.09.2025 07:19
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.

Ich bin in einer Kommune und rede davon, dass ich mich auf eine höherbewertete Stelle beworben habe, diese auch bekam und dann 8 Jahre nicht entsprechend der neuen Besoldung bezahlt wurde.


Wenn der Dienstherr nicht will, kannst du einen Anwalt um Hilfe bitten.
Ich hatte so einen Fall auch schon und ich war bei ZWEI Anwälten. Beide haben nur müde gelächelt und NULL Mitleid, Lust oderr sontwas gezeigt.  Aber das soll Dich nicht bremsen.

Was soll der Anwalt für einen sinnvolles machen?

Ein Beamter gewinnt ein Auswahlverfahren und wird nicht befördert.  Tja, gut Frage..was könnte da ein Anwalt tun?
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: Rheini am 16.09.2025 21:41
8 Jahre warten wegen einer Beförderungssperre....

Glücklich sind die, die überhaupt automatisch befördert werden!
In Kommunen und Ländern gibt es i.d.R. keine gebündelten Stellen und man muss sich für jede "Beförderung" auf eine andere Stelle bewerben. Ggf. andere Arbeit, anderer Dienstort, wieder neue Kollegen, wieder Einarbeitung usw....    Und da gehen auch schon mal gerne 15 (!) Jahre ins Land, bis man da eine Besoldungsgruppe höher kommt.

Ich bin in einer Kommune und rede davon, dass ich mich auf eine höherbewertete Stelle beworben habe, diese auch bekam und dann 8 Jahre nicht entsprechend der neuen Besoldung bezahlt wurde.


Wenn der Dienstherr nicht will, kannst du einen Anwalt um Hilfe bitten.
Ich hatte so einen Fall auch schon und ich war bei ZWEI Anwälten. Beide haben nur müde gelächelt und NULL Mitleid, Lust oderr sontwas gezeigt.  Aber das soll Dich nicht bremsen.

Was soll der Anwalt für einen sinnvolles machen?

Ein Beamter gewinnt ein Auswahlverfahren und wird nicht befördert.  Tja, gut Frage..was könnte da ein Anwalt tun?

Ja erhelle mich ....
Titel: Antw:[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
Beitrag von: robsn am 17.09.2025 17:26
z.B. darauf hinweisen, dass kein Rechtsanspruch auf eine Beförderung besteht   ::)