Forum Öffentlicher Dienst
Beamte und Soldaten => Beamte der Länder => Thema gestartet von: Paterlexx am 10.11.2025 09:52
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Ein Beispiel, das zeigt, warum den Ländern die Bewerber weglaufen:
🎖️ Soldat (Bundeswehr, ohne abgeschlossene Ausbildung):
ca. 2.700 € brutto Einstiegsgehalt
Trennungsgeld, Fahrtkostenerstattung, teils kostenlose Unterkunft
zusätzliche Zulagen und Zuschläge.
🏛️ Landesbeamter in Ausbildung (Polizei, Justiz, Verwaltung, Lehramt usw.):
1.200–1.400 € netto Ausbildungsvergütung
Wohnung, Fahrtkosten, Verpflegung selbst zu zahlen
keine nennenswerten Zuschläge.
Heißt:
Ein ungelernt eingestellter Soldat bekommt fast das Doppelte eines Beamtenanwärters, der sich in Ausbildung oder Studium befindet – und das, obwohl beide vom gleichen Steuerzahler finanziert werden.
Die Länder sparen an Nachwuchs, der Staat zahlt drauf – nur über eine andere Kasse.
Und dann wundert man sich über leere Hörsäle, fehlende Bewerber und Frust im öffentlichen Dienst.
Vielleicht sollte man weniger über „Pflichtbewusstsein“ reden – und mehr darüber, warum gleiche Arbeit für denselben Staat so unterschiedlich bezahlt wird.
Allein die BW sucht jetzt 60.000 Soldaten, dazu kommen dann wie immer 400.000 Leute im Hintergrund.
Nun die Frage, nach dem bei einer Podiumsdiskussion eine Grünenvertreterin schon nur noch stottern konnte, wie können die Länder hier überhaupt noch Personal gewinnen.
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Äpfle und Birnen
Soldaten sind Besoldungsempfänger. Dort gibt es keinen Anwärterstatus um Soldat zu werden. Der Satus wird auch nur auf Zeit verliehen (außer bei BS - da gibt es dann aber mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie zahlreiche Qualifikationslehrgänge).
Polizisten sind zunächst "nur" Anwärter (um im Idealfall Beamte auf Lebenszeit zu werden) und bekommen daher eben Anwärterbezüge und werden nicht nach AX besoldet.
Man könnte natürlich darüber philosophieren, dass ob sinnvoll wäre, eine Art Anwärterzeit bei Soldaten einzuführen. Den Anwärterstatus könnte man dann ablegen, wenn man Grundausbildung, Spezialgrundausbildung und eine Mindestdienstzeit absolviert hat.
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Kleine Ergänzung
Also in den Ländern bekäme jemand der in der untersten Besoldungsgruppe als ungelernter einsteigt auch so viel wie der Soldat.
Blöd ist nur, dass das Land für solche Menschen keinen Bedarf mehr hat.
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Äpfle und Birnen
Genau - der Handwerker verdient in BaWü auch mehr als in Meck-Pomm.
Irgendwie muss der Markt ja Steuerungswirkung entfalten.