Autor Thema: Stellenausschreibung & Arbeitsalltag passen nicht zueinandern  (Read 9009 times)

Ronald81

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Hallo zusammen,
Mein Anliegen lässt sich gerade für mich alleine nicht lösen und aus diesem Grund würde ich gerne andere Meinungen dazu anhören.

Ich habe vor einem Jahr aus der Freien Wirtschaft zum öffentlichen Dienst gewechselt.
Die Stellenbeschreibung hat 5 Punkte genannt , wobei 4 davon im Bereich der Koordination und Planung gelegen haben und einer die Praktische Ausführung beschrieben hat.

Dadurch habe ich angenommen das der Praktische Teil in etwa 20% der Stelle ausmacht.
In der einen Woche vielleicht mal mehr und in der anderen weniger.
Daran sollte es nicht scheitern.

Im Arbeitsalltag macht der praktische Teil aber kontinuierlich 80 % aus.
Das bedeutet für mich 4 Tage bei Wind und Wetter 8 Std. draussen arbeiten und andere Punkte die in der Stelle ausgeschrieben wurden die führe ich garnicht aus , sondern fallen in das Aufgabengebiet meiner direkten Vorgesetzten.

Das habe ich bereits früh angemerkt und wurde darauf hingewiesen das die Mühlen im öffentlichen Dienst langsam mahlen aber langfristig was verändert werden soll.
Mittlerweile arbeite ich 1 Jahr dort und befinde mich in einem Arbeitsalltag für den ich mich so nie entschieden hätte wenn man im Vorfeld etwas ehrlicher mit mir gewesen wäre.
Das raubt mir mehr und mehr meine Motivation und meine Verstimmung spürt nicht nur meine Frau sondern auch Freunde und Verwandte.  Ich bin unglücklich mit meiner Beruflichen Situation. Ich habe Kontakt zum Gesundheitsmanagement bei uns in der Stadt aufgenommen weil die Situation mich sehr belastet. Dort hat man mit Verständnis auf meine Situation reagiert , auf Rückfrage des Gesundheitsmanagement  hat der Personalrat wohl eingestanden das bei der Stellenausschreibung vielleicht etwas schwammig formuliert wurde , aber das alles löst mein Problem nicht. Ich habe in der nächsten Zeit ein Gespräch mit meinem höchsten Vorgesetzten im Beisein der Ärztin und Frage mich eigentlich was das bringen soll. Einfordern kann ich nichts , auf mich eingehen wollte keiner bisher , tja ... jetzt bin ich ratlos.

So eine Situation ist schwer zu erklären und ich denke auch , dass es schwer ist dafür Verständis aufzubringen.
Aber in meinem Fall ist das faktisch so, dass mich diese Situation viel Energie bisher gekostet hat.
Mit der Stelle bin ich absolut undzufrieden, bemühe mich aber täglich 100% Leistung zu erbringen.
Das macht mich gefühlt gerade Krank.

Ich versuche natürlich mich weiterhin woanders zu bewerben.
Diese Option habe ich für mich bereits in Anspruch genommen.

 
« Last Edit: 25.11.2021 09:33 von Ronald81 »

Organisator

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Welche Aufgaben hat dir denn dein Arbeitgeber auf welche Art übertragen?

Üblicherweise würde dir mit der Einstellung eine Tätigkeitsdarstellung übergeben werden.

Ronald81

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Hallo Oganisator,

Ein Tätigkeitsblatt habe ich nicht bekommen.
Allerdings würde ich erwarten, dass sich dort die Aufgaben aus der Stellenbeschreibung wiederspiegeln.

Gruß Ronald

Kaiser80

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1. Der AG hat seiner Pflicht aus dem Nachweisgesetz nachzukommen.
2. Wenn du es auf die Spitze treiben wolltest, jeden Tag beim AG nachfragen was du denn heute zu tun hast, dir liegt ja noch immer nichts vor, aus dem du deine auszuübende Tätigkeit ableiten könntest.
3. Tust du nicht das was du auszüben hast, handelst du sogar abmahnwürdig.

Aber was bringt dir das. Lt deiner Sachverhaltsschilderung ist mein ganz persönlicher Eindruck: Such dir nen neuen Arbeitgeber, bevor du deine Gesundheit gefährdest und dein privatleben drunter leidet.

Organisator

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Hallo Oganisator,

Ein Tätigkeitsblatt habe ich nicht bekommen.
Allerdings würde ich erwarten, dass sich dort die Aufgaben aus der Stellenbeschreibung wiederspiegeln.

Gruß Ronald

Dann würde ich mir ganz schnell soetwas oder in der Art (vgl. Nr. 1 von Kaiser) aushändigen lassen. Ansonsten weißt du ja gar nicht, welche Aufgaben dir übertragen wurden (siehe Nr.2-3 ;) )

Thiesi

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Dann würde ich mir ganz schnell soetwas oder in der Art (vgl. Nr. 1 von Kaiser) aushändigen lassen. Ansonsten weißt du ja gar nicht, welche Aufgaben dir übertragen wurden (siehe Nr.2-3 ;) )
... was ja spätestens bei der Eingruppierung durchaus erhebliche Relevanz hat.
"We're with you all the way, mostly"

Ronald81

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Danke für die Hinweise und Kommentare.

XTinaG

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Der öffentliche Arbeitgeber kann seiner Pflicht aus dem NachwG auch mit dem Text der Stellenausschreibung nachkommen.

Kaiser80

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Das ist natürlich zutreffend.

Die "Annahme" des TE ist natürlich auch maximal naiv, das muss er sich vorwerfen lassen.

Die Stellenbeschreibung hat 5 Punkte genannt , wobei 4 davon im Bereich der Koordination und Planung gelegen haben und einer die Praktische Ausführung beschrieben hat.

Dadurch habe ich angenommen das der Praktische Teil in etwa 20% der Stelle ausmacht.

Dennoch ist auch völlig mangelhaft, dass der AG die Zeitanteile der auszuübenden Tätigkeit nicht bekanntgibt/gegeben hat.

Egal. Für den o.g. geschilderten SV kann (i.d.R) nur eine Trennung die Lösung sein. Wenn die Situation so im Kopf des AN drin ist hilft dieser ganze Driss Mediation, Gesundheitsmanagment, BEM o.ä. etc. nicht mehr. So zumindest meine persönliche Erfahrung

Buschi

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Das ist natürlich zutreffend.

Die "Annahme" des TE ist natürlich auch maximal naiv, das muss er sich vorwerfen lassen.

Die Stellenbeschreibung hat 5 Punkte genannt , wobei 4 davon im Bereich der Koordination und Planung gelegen haben und einer die Praktische Ausführung beschrieben hat.

Dadurch habe ich angenommen das der Praktische Teil in etwa 20% der Stelle ausmacht.

Dennoch ist auch völlig mangelhaft, dass der AG die Zeitanteile der auszuübenden Tätigkeit nicht bekanntgibt/gegeben hat.

[...]


Wieso müsste er das ?

Kaiser80

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Wieso müsste er das ?

Wo behaupte ich das? Es sorgt aber für deutlich weniger Konfliktpotenzial

XTinaG

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Naja, Du behauptest immerhin, es läge ein Mangel vor, wenn der AG die Zeitanteile der auszuübenden Tätigkeit nicht bekanntgibt...

clarion

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Hallo Ronald,

ich glaube, Du solltest einfach eine andere Stelle suchen. Dein bisherheriger AG wird sich nicht so umorganisieren, dass die Stelle zu Dir passt, es wäre anscheinend ja auch eine größere Umorganisation, man müsste jemanden finden, der das macht, was Du machst.

Hake diesen Punkt unter Erwahrung ab. ich wünsche Dir bei den Bewerbungen ein glücklicheres Händchen.

Kaiser80

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Naja, Du behauptest immerhin, es läge ein Mangel vor, wenn der AG die Zeitanteile der auszuübenden Tätigkeit nicht bekanntgibt...
Gut im rechtlichen Kontext ist es kein Mangel. Ich bezeichnete es als mangelhaft i.S. einer Schulnote. Wir sind immer hervorragend damit gefahren, den AN ihre Zeitanteile zu dokumentieren.