Autor Thema: Tarifrunde 2023  (Read 457604 times)

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #30 am: 27.09.2022 08:38 »
15% ??? Ist das ernst gemeint?
Also, klar, hätte ich auch nix dagegen, aber das ist völlig unrealistisch.

Wenn  es ab 2023 4% gibt und 2024 auch nochmaln 4% wäre das schon fast ein Wunder.
Ich rechne ehr mit noch weniger Erhöhung. Eine Einmalzahlung nehm ich sicherlich gerne aber nicht auf Kosten einer Erhöhung der Dienstbezüge. So wird es aber wahrscheinlich kommen, Einmalzahlung in Höhe X und jeweils ab 2023 und 2024 eine Erhöhung im Bereich 3%.

Was ich nicht verstehe ist wieso die Wochenarbeitszeit von 41h nicht mal angefasst wird. Über eine Senkung auf 39h wäre ich glücklicher als 4% mehr Dienstbezüge.

Ja ist es und zwar als Forderung, damit 8 % pro Jahr rauskommen und wir wenigstens bei 0 %Reallohnveränderung in 2 Jahren sind. Bleibt immernoch ein Verlust von 10% für dieses und letztes Jahr.

Nicht falsch verstehen, ich bin absolut bei dir !
Aber ich bin Realist und als Realist kann ich mir beim besten Willen nicht mehr als jeweils um die 4% vorstellen, dazu wird eine Einmahlzahlung als "Inflationsausgleich" verkauft.
Das sowas nicht zufriedenstellend ist, keine Frage, aber wahrscheinlich müssen wir uns damit zufrieden geben.

Es wird sich keiner wagen mit einer Forderung von 15% ins Rennen zu gehen, das kann ich mir absolut nicht vorstellen.
Wenn wir (bin Bundesbeamter, da werden die Erhöhungen vom ÖD ja meist grob übernommen) wirklich eine Erhöhung von 8% pro Jahr für 2023 und 2024 bekommen würden wäre das wirklich sehr atraktiv.

Blablublu

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #31 am: 27.09.2022 09:22 »
Es ist doch so. Die Forderung der Gewerkschaft ist Prozentsatz x für 12 Monate und das Ergebnis ist dann Prozentsatz x für 24 plus x Monate. Wenn wir jetzt mit einer Forderung von 6 Prozent in den Krieg ziehen erhalten wir 3 % plus Einmalzahlung für 24 Monate. Dann verlieren wir pro Jahr 9 % unserer Kaufkraft. Heißt in den letzten 3 Jahren ist dein Gehalt 30 % weniger Wert geworden. Da unser Gehalt Real aber auch in den letzten 10 Jahren nicht gestiegen ist wie bei anderen Bereichen verlieren wir immer mehr Wert, wenn wir nicht annähernd eine Reallohn null hinbekommen. Wenn man mit der Arbeitsplatzsicherheit argumentiert muss aber auch eine Einkommenssicherheit her. Ich verdiene bei 8% mehr Gehalt pro Jahr die nächsten 2 Jahre keinen Euro mehr, sondern erhalte im Prinzip eine Nullrunde, wie die letzten Jahre auch schon.

mpai

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #32 am: 27.09.2022 09:33 »
Alles über 3 Prozent würde mich sehr wundern.
Wir haben nun mal keinen hohen Organisationsgrad im öffentlichen Dienst. Wir haben keine IG Metall.

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #33 am: 27.09.2022 09:37 »
Es ist doch so. Die Forderung der Gewerkschaft ist Prozentsatz x für 12 Monate und das Ergebnis ist dann Prozentsatz x für 24 plus x Monate. Wenn wir jetzt mit einer Forderung von 6 Prozent in den Krieg ziehen erhalten wir 3 % plus Einmalzahlung für 24 Monate. Dann verlieren wir pro Jahr 9 % unserer Kaufkraft. Heißt in den letzten 3 Jahren ist dein Gehalt 30 % weniger Wert geworden. Da unser Gehalt Real aber auch in den letzten 10 Jahren nicht gestiegen ist wie bei anderen Bereichen verlieren wir immer mehr Wert, wenn wir nicht annähernd eine Reallohn null hinbekommen. Wenn man mit der Arbeitsplatzsicherheit argumentiert muss aber auch eine Einkommenssicherheit her. Ich verdiene bei 8% mehr Gehalt pro Jahr die nächsten 2 Jahre keinen Euro mehr, sondern erhalte im Prinzip eine Nullrunde, wie die letzten Jahre auch schon.

Ist alles richtig, von mir aus kann man auch mit 15% auf 12 Monate in die Verhandlung gehen, der Aufschrei wird sicherlich rieseig sein. Aber selbst wenn man mit 15% in die Verhandlung geht wird nicht viel mehr als um die 6-8% auf 24 Monate plus X bei raus kommen und wahrscheinlich müssen wir damit glücklich sein.
Viele Angestellte ausserhalb der grossen Gewerkschaften bekommen 0% mehr egal wie hart sie verhandeln.

Ich würde mich freuen wenn es anders kommt, mir fehlt einfach der Glaube. Wenn man in die Vergangenheit schaut sieht man auch warum mir der Glaube daran fehlt. Die letzten Erhöhungen waren ja kaum der Rede wert auch wenn diese natürlich durch Corona überschattet waren.

mpai

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #34 am: 27.09.2022 09:38 »
Zweimal 2,9% und eine Einmalzahlung von 1500 Euro.

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #35 am: 27.09.2022 09:50 »
Zweimal 2,9% und eine Einmalzahlung von 1500 Euro.

Das klingt für mich nach einem sehr realistischen Szenario.
Wenn dazu noch die Wochenarbeitszeit von 41h auf 39h gesenkt wird wäre ich damit sogar zufrieden.

Blablublu

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #36 am: 27.09.2022 10:02 »
Die Arbeitszeit wird ehr erhöht als gesenkt. Vor allem was bringt das? Das erkaufen wir uns richtig teuer, damit der Arbeitgeber sie in 2 Jahren wieder hochsetzen kann ohne Lohnausgleich?


Zu den aktuellen Ergebnissen kannst du hier mal schauen: https://www.dgb.de/aktuelle-nachrichten/tarifverhandlungen-tarifrunden-tarifrunde-streiks-warnstreiks

Auch Arbeitnehmer ohne Tarifvertrag erhalten nicht null Euro mehr. Sondern verhandeln es halt selber. Ich will mich aber nicht immer an dem schlechten orientieren. Weil wenn es danach geht, gibt es mehr Arbeiter die für 1 Dollar am Tag arbeiten als Arbeiter die mehr verdienen. Wäre ich deswegen dankbar wenn ich 1 Dollar pro Stunde verdiene?

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #37 am: 27.09.2022 10:35 »
Die IG Metall fordert 8% und die Arbeitgeber eine 0 Runde auf 12 Monate.
Im Endeffekt wird man sich in der Mitte einigen.
Bei uns gibt es weniger, dafür eine zusätzliche Einmalzahlung.

Wie gesagt, ich würde mir auch mehr wünschen aber man muss einfach realistisch an die Sache ran gehen und das sind nun mal pro Jahr maximal 3-4%. Alles andere ist Wunschdenken.

Die Arbeitszeitsenkung muss natürlich fest verankert werden, festgesetzt auf zB 10 Jahre.

mpai

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #38 am: 27.09.2022 10:47 »
An die Arbeitszeit geht keiner mehr ran.
Die ist seit bald 20 Jahren so.

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #39 am: 27.09.2022 10:49 »
An die Arbeitszeit geht keiner mehr ran.
Die ist seit bald 20 Jahren so.

Ja, leider, ist aber für mich nicht zu akzeptieren das jemand der ein Büro weiter sitzt und ein Kind unter 12 Jahren hat eine Stunde weniger arbeiten muss und noch ein Büro weiter ein ziviler Angestellter sitzt der mal eben locker flockig 3 Stunden pro Woche weniger arbeiten muss als ich.
Arrangiert habe ich mich damit, lässt sich ja nicht ändern, verstehe es trotzdem nicht.

Beamtenmichel

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #40 am: 27.09.2022 16:13 »
Ich habe mir jetzt einmal durch meinen Versicherungsmakler für meine PKV ausrechnen lassen was sich durch die neuen Beihilfesätze für mich ändern würde.

Derzeitige Beihilfesätze:

Ich 50%
Ehefrau 70 %
Kind 80%

Gesamtbetrag PKV alt (inkl. Pflege) 645,56 Euro

Neue Beihilfesätze (mit einem Kind)

Ich 70 %
Ehefrau 90%
Kind 90%

Gesamtbetrag PKV neu (inkl. Pflege) 389,46 Euro

Wir sprechen also von über 250 Euro pro Monat weniger, was aus den Nettobezügen abfließen. Speich Brutto ca. 400 Euro, d.h. um ähnliche Nettozusatzeinnahmen zu generieren bräuchte ich eine Gehaltssteigerung von ca. 10 % = unrealistisch!

Für mich also sehr lukrativ!

Ist diese Erhöhung der Beihilfesätze mit bereits einem Kind wahrscheinlich?

Ich schlage folgendes vor:

1. Erhöhung Beihilfesätze wie oben

2. 1500 Euro netto Einmalzahlung für alle

3. 5 % linear über 12 Monate!

4. Einführung regionaler Ergänzungszuschlag

Das wäre eine Entlastung!!!

 

xyz123

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #41 am: 27.09.2022 16:23 »
Für mich wäre z.B. eine PKV viel teurer, da meine Ehefrau mit den Kindern in der GKV ist.

Organisator

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #42 am: 27.09.2022 16:48 »
Für mich wäre z.B. eine PKV viel teurer, da meine Ehefrau mit den Kindern in der GKV ist.

Hauptsache die Frau ist gesund und hat Arbeit ;)

xyz123

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #43 am: 27.09.2022 16:51 »
Für mich wäre z.B. eine PKV viel teurer, da meine Ehefrau mit den Kindern in der GKV ist.

Hauptsache die Frau ist gesund und hat Arbeit ;)

Genau :)

xap

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Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #44 am: 27.09.2022 17:15 »
An die Arbeitszeit geht keiner mehr ran.
Die ist seit bald 20 Jahren so.

Ja, leider, ist aber für mich nicht zu akzeptieren das jemand der ein Büro weiter sitzt und ein Kind unter 12 Jahren hat eine Stunde weniger arbeiten muss und noch ein Büro weiter ein ziviler Angestellter sitzt der mal eben locker flockig 3 Stunden pro Woche weniger arbeiten muss als ich.
Arrangiert habe ich mich damit, lässt sich ja nicht ändern, verstehe es trotzdem nicht.

Heißer Tip: um Entlassung bitten. Dann hast du dieses Beamtenproblem nicht.