Autor Thema: Tarifrunde 2025  (Read 110624 times)

Umlauf

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #135 am: 10.10.2024 01:32 »
Der dbb sitzt eigentlich am Tisch um über die Art der Übertragung auf die Beamten zu verhandeln. Auf die Übertragung selbst besteht dabei kein Anspruch, wohl aber auf eine verfassungskonforme Alimentation, die nicht beliebig niedrig sein kann.
Deshalb findet die Übertragung auf die Beamten statt.

Der „dbb und Tarifunion“, so die Langfassung, verhandelt für die bei seinen Mitgliedsgewerkschaften organisierten Tarifbeschäftigten.

Die Erwartung der Übertragung ist da „nur“ ein Ritual, welches auch Verdi für die dort organisierten Beamten „erwartet“.

Mario12

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #136 am: 10.10.2024 05:45 »
Bei den Verhandlungen über den nun auslaufenden Tarifabschluss hatten die Gewerkschaften im Frühjahr 2023 die größte Tariferhöhung im öffentlichen Dienst seit Jahrzehnten erzielt. Damit sollte der drastische Anstieg der Verbraucher- und Energiepreise abgefedert werden.

So klar, dass die Mogelpackung jetzt zum Verhängnis wird.

GeBeamter

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #137 am: 10.10.2024 07:34 »
Bei den Verhandlungen über den nun auslaufenden Tarifabschluss hatten die Gewerkschaften im Frühjahr 2023 die größte Tariferhöhung im öffentlichen Dienst seit Jahrzehnten erzielt. Damit sollte der drastische Anstieg der Verbraucher- und Energiepreise abgefedert werden.

So klar, dass die Mogelpackung jetzt zum Verhängnis wird.

Natürlich. Dass der Abschluss in Relation zur damaligen Inflation einen Reallohnverlust bedeutete, will natürlich jetzt niemand mehr sehen. Vermutlich nicht einmal die Gewerkschaft, da sie sich dann entstehen müssten, damals Lohneinbußen verhandelt zu haben. Der VKA verweist dankbar wieder auf die derzeitige Inflation von unter 2%. Mal sehen ob vor dem Hintergrund überhaupt eine Kompensation der Inflation der letzten beiden Jahre herauskommt. Dafür müssten aber ja 4-5% bei 12 Monaten Laufzeit dabei rumkommen. Das wird niemals passieren.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #138 am: 10.10.2024 08:19 »
So kurz vor den Wahlen könnte es auch überraschend gut ausfallen, ansonsten bin ich bei Dir.

Dieser (mir nicht erklärbaren) Illusion geben sich irgendwie recht viele Leute hin.

Hinweis: Die "Karin" ist nicht nur Vorsitzende der VKA, sondern auch OB von Gelsenkirchen. Die schmeißt als Vertreterin dieser prosperierenden Großstadt für einen (nicht mal im Ansatz erkennbaren) Wahlerfolg ihrer Bundesgenossen ganz bestimmt mit dem Geld nur so um sich.

Also nein: Die BTW wird keinen Einfluss auf den Abschluss haben.

War Gelsenkirchen nicht die Stadt, in der der Bürgersteig mit Gold gepflastert ist? :P

Badener1

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #139 am: 10.10.2024 08:49 »
Bei Politikern und Gewerkschaften muss man ja jedes Wort auf die Goldwaage legen. Schließlich wollen sich beide nicht auf ihre Worte festnageln lassen. Deshalb gilt es wieder einmal genau hinzusehen. Für die Arbeiter und Angestellten (mit Streikrecht) FORDERT Verdi: 8%, mindestens 350,-€ ...usw. Das Ergebnis der Verhandlungen SOLL anschließend auf die Beamten (die ja gar nicht mitverhandeln - dürfen) übertragen werden. Eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit für Beamte, auf das Niveau der Arbeiter und Angestellten, wird dann von Verdi nur noch ERWARTET. Verdi hat ja auch nie behauptet, dass sie eine Beamtengewerkschaft sind. Beamte sind, wie immer, vom Wohlwollen (und Kassenstand) der Regierung abhängig. Wir sollten uns deshalb genau überlegen wen wir wählen und die Regierenden dann auch auf ihre Aussagen zu den Forderungen des Beamtenbundes vor den Bundestagswahlen festnageln. Wenn Verdi nur ein einziges Mal in ihrer Geschichte einen Warnstreik mit Arbeitern und Angestellten durchführen würde, um eine Forderung der Beamten durchzusetzen, z. B. die Arbeitszeitabsenkung, dann würde ich als Beamter doch noch in eine Gewerkschaft eintreten.       

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #140 am: 10.10.2024 09:14 »
Die Tarifforderungen für die Tarifrunde 2025 sehen einen Mix aus Entgeltsteigerung, drei zusätzlichen Tagen frei sowie einem Arbeitszeitkonto vor. Die Forderungen im Detail:

Entgeltforderungen: ver.di fordert für rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes (Bund und Kommunen) eine Erhöhung der Entgelte um 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich.

Zusätzliche Forderungen:

Höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.
Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich.
Drei zusätzliche freie Tage zur Entlastung.
Zeitsouveränität: Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, über das Beschäftigte selbst entscheiden können, ob Entgelterhöhungen oder Überstunden als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden.

Laufzeit des Tarifvertrags: 12 Monate.

Übertragung auf Beamte: Die Tarifergebnisse sollen auch auf Beamte, Richter, Soldaten sowie Versorgungsempfänger übertragen werden.

Arbeitszeitreduzierung: Für Beamte wird eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 41 auf 39 Stunden gefordert.

Altersteilzeit: Abschluss eines neuen Tarifvertrags zur Altersteilzeit mit bevorzugtem Zugang für Beschäftigte in belasteten Berufen.

Freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder: Ein zusätzlicher freier Tag wird für Gewerkschaftsmitglieder gefordert.

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen: ver.di fordert eine bezahlte Pause für Beschäftigte in der Wechselschicht.

Unbefristete Übernahme: Junge Beschäftigte sollen nach erfolgreicher Ausbildung unbefristet übernommen und in Erfahrungsstufe 2 eingruppiert werden.


Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/tarifforderung/

39 Std, 33 Tage Urlaub und 8%  bei 12 Monaten wäre ich dabei..

Jetzt nimmst du von allem die Hälfte, verdoppelst die Laufzeit und streichst die 39 Stunden, dann hast du ziemlich genau das Ergebnis...

Noch jemand der es verstanden hat.
Genau so und nicht anders wird es passieren.

Jetzt gibt es schon die ersten, die den Hintergrund der 41 Stunden gar nicht mehr kennen. Demnach ist das wohl Gewohnheitsunrecht (wenn auch nur in moralischer Hinsicht). Der dbb sitzt eigentlich am Tisch um über die Art der Übertragung auf die Beamten zu verhandeln. Auf die Übertragung selbst besteht dabei kein Anspruch, wohl aber auf eine verfassungskonforme Alimentation, die nicht beliebig niedrig sein kann.
Deshalb findet die Übertragung auf die Beamten statt.

Aber das BMI ist eben hirntot. Übertragung kommt, verfassungskonforme Alimentation nicht. Und keiner weiß was warum passiert oder nicht passiert.

Falls du mich damit meinst, ich weiß ganz genau wie die Erhöhung von 39h auf 41h Wochenarbeitszeit zu Stande gekommen ist. Diese Absenkung hat aber 1. gar nichts in einer Tarifverhandlung zu suchen, 2. verhandelt Verdi ja nun mal für Angestellte die sowieso schon eine. 39h Woche haben und 3. wird ganz einfach behauptet das der eh schon zu geringe Personalkörper diese Reduzierung gar nicht zu lässt. Ganz einfach ist das, damit ist das Thema durch.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #141 am: 10.10.2024 10:29 »
Bei Politikern und Gewerkschaften muss man ja jedes Wort auf die Goldwaage legen. Schließlich wollen sich beide nicht auf ihre Worte festnageln lassen. Deshalb gilt es wieder einmal genau hinzusehen. Für die Arbeiter und Angestellten (mit Streikrecht) FORDERT Verdi: 8%, mindestens 350,-€ ...usw. Das Ergebnis der Verhandlungen SOLL anschließend auf die Beamten (die ja gar nicht mitverhandeln - dürfen) übertragen werden. Eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit für Beamte, auf das Niveau der Arbeiter und Angestellten, wird dann von Verdi nur noch ERWARTET. Verdi hat ja auch nie behauptet, dass sie eine Beamtengewerkschaft sind. Beamte sind, wie immer, vom Wohlwollen (und Kassenstand) der Regierung abhängig. Wir sollten uns deshalb genau überlegen wen wir wählen und die Regierenden dann auch auf ihre Aussagen zu den Forderungen des Beamtenbundes vor den Bundestagswahlen festnageln. Wenn Verdi nur ein einziges Mal in ihrer Geschichte einen Warnstreik mit Arbeitern und Angestellten durchführen würde, um eine Forderung der Beamten durchzusetzen, z. B. die Arbeitszeitabsenkung, dann würde ich als Beamter doch noch in eine Gewerkschaft eintreten.     

Zuletzt wurde die Übertragung doch immer auch so umgesetzt oder nicht?

Umlauf

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #142 am: 10.10.2024 10:33 »
Das die Arbeitszeit für Beamte per Gesetz geregelt wird, wissen wir alle.
Aber warum sollten die Gewerkschaften im Rahmen Tarifverhandlungen der Tb nicht mit dem Zaunpfahl wedeln und sich zur Arbeitszeit der Beamten äußern.

Wie gesagt, es geht ums Äußern nicht ums Verhandeln.

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #143 am: 10.10.2024 11:01 »
Das die Arbeitszeit für Beamte per Gesetz geregelt wird, wissen wir alle.
Aber warum sollten die Gewerkschaften im Rahmen Tarifverhandlungen der Tb nicht mit dem Zaunpfahl wedeln und sich zur Arbeitszeit der Beamten äußern.

Wie gesagt, es geht ums Äußern nicht ums Verhandeln.

Natürlich kann sowas angesprochen werden, ich begrüße dies auch aber man muss verstehen das eine Arbeitszeitkürzung NICHT mit verhandelt wird sondern es wirklich nur beim Ansprechen bleibt.
Der ein oder andere User hier träumt ja davon das die Arbeitszeit um 2h gekürzt wird und sie denken das Verdi sich dafür einsetzt und vor allem dies auch wirklich um setzt.
Dem ist nicht so denn dies ist halt gar nicht möglich.

GeBeamter

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #144 am: 10.10.2024 11:39 »

Natürlich kann sowas angesprochen werden, ich begrüße dies auch aber man muss verstehen das eine Arbeitszeitkürzung NICHT mit verhandelt wird sondern es wirklich nur beim Ansprechen bleibt.
Der ein oder andere User hier träumt ja davon das die Arbeitszeit um 2h gekürzt wird und sie denken das Verdi sich dafür einsetzt und vor allem dies auch wirklich um setzt.
Dem ist nicht so denn dies ist halt gar nicht möglich.

Dass die Arbeitszeitrückführung bei Beamten auf 39 Std. nicht im Forderungskatalog von Verdi drin ist, hat sicherlich taktische Gründe. Da die Rückführung ohne Besoldungsanpassung "in besseren Zeiten" zugesagt wurde, kann dies nicht Teil eines als Verhandlungsmasse dienenden Forderungskatalogs sein. Andernfalls würden die Dienstherren versuchen eine geringere Besoldungsanpassung zu Gunsten einer Arbeitszeitreduktion zu verhandeln. Daher macht Verdi das zur Erwartung, also zur nicht verhandelbaren Bedingung. Leider wird das nicht kommen, siehe Personalnot, Überstundenkontingente, Haushaltslage (keine besseren Zeiten, die gab es vor fünf Jahren). Streiken um es durchzusetzen kann auch keiner. Der übliche Donnerhall.

Kority

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #145 am: 10.10.2024 15:19 »
Die EZB soll einfach mal mehr Geld drucken dann haben wir auch unsere 8% auf 12 Monate :D

Mario12

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« Antwort #146 am: 10.10.2024 19:22 »
Interessant. Also ich bekomme nicht weniger oder mehr Geld nur weil die EZB mehr druckt oder weniger.

Berücksichtigt bitte auch die höheren PKV-Beiträge ab 25. Alles nur noch ein Witz.

Atzinator

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« Antwort #147 am: 10.10.2024 19:57 »
Verstehe nicht, warum alle die Arbeitszeitreduzierung bei der Polizei anzweifeln. Es wird sich bei mir nichts ändern, statt planmäßig 260 Überstunden pro Jahr Stand heute, werden es dann eben 340 Überstunden. Die kriegt man schon irgendwie abgebummelt :).

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #148 am: 11.10.2024 06:03 »
Verstehe nicht, warum alle die Arbeitszeitreduzierung bei der Polizei anzweifeln. Es wird sich bei mir nichts ändern, statt planmäßig 260 Überstunden pro Jahr Stand heute, werden es dann eben 340 Überstunden. Die kriegt man schon irgendwie abgebummelt :).
Also von Überstunden will ich jetzt gar nicht reden aber ich bekomme selbst meine 30 Tage Urlaub die sich vor Jahren mal „ausversehen“ angesammelt haben nicht mehr weg und so beende ich seit mehreren Jahren das Jahr mit 30 Tagen Resturlaub und starte somit mit 60 Tagen Urlaub ins neue Jahr.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #149 am: 11.10.2024 07:08 »
Interessant. Also ich bekomme nicht weniger oder mehr Geld nur weil die EZB mehr druckt oder weniger.

Berücksichtigt bitte auch die höheren PKV-Beiträge ab 25. Alles nur noch ein Witz.

Bleibt dennoch billiger als die GKV bei enorm besseren Leistungen.
In der GKV steigen sowohl die Beitragsbemessungsgrenzen enorm als auch die Prozente bei Zusatzbeitrag; und das bei im Vergleich wirklich sehr bescheidenen Leistungen