Autor Thema: Beihilfe für Beamte des Bundes bei der Beihilfestelle Münster  (Read 3690 times)

Wetterhexe1963

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Als Beamtin beim Bund beziehe ich meine Beihilfe über die Beihilfestelle Münster (Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen). Seit der Coronazeit läuft dies in zunehmendem Maße schlechter. Die Bearbeitungszeit dauert 6 bis 8 Wochen, bis dahin muss ich die Arztrechnungen jedoch schon längst bezahlt haben. Telefonisch ist mittlerweile niemand mehr zu erreichen, falls man wegen seiner Einreichung nachfragen möchte. Ergo schreibt man sich per Mail die Finger wund, es kommt aber nie eine Antwort. Da immer behauptet wird, die Post sei eine Woche unterwegs, schicke ich mittlerweile schon jeden Beihilfeantrag per Einschreiben weg, damit kann ich nachweisen, das dieser innerhalb von 1 bis 2 Tagen ankommt. Man ist nun (oh Fortschritt sei Dank) mittlerweile auf die Idee gekommen, die Beihilfe per Mail beantragen zu können. Gott und die Welt hat zwar für sowas schon Apps, aber weit gefehlt die Beihilfestelle der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen. Hier dauert das Prozedere genauso lang, also es bringt gar nichts. Es gibt neben dieser Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen auch noch das Bundesverwaltungsamt, auch hier gibt es eine Beihilfestelle, die wohl schon mit einer App arbeitet, leider sind die für uns nicht zuständig, obwohl wir Bundesbeamte sind. Nun hatte ich eine geplante Operation. 6 Wochen davor habe ich bei meiner Beihilfestelle einen Vorschuss beantragt, da ich fürchtete richtig in die Bredouille zu kommen, wenn erst hier mal die Rechnungen aufschlagen und ich hiervon 50% (die anderen 50% bezahlt ja die private Krankenversicherung) wer weiss wie lange vorstrecken muss, bzw. gar nicht vorstrecken kann, weil das nötige Kleingeld fehlt. Von diesem Antrag auf Vorschuss habe ich nun seit 7 Wochen nichts gehört, bin mittlerweile wieder von der OP zu Hause und fürchte den Eingang der Rechnungen in meinem Briefkasten. Mir ist es auch ehrlich gesagt unverständlich warum es zwei verschiedene Beihilfestellen für Bundesbeamte gibt. Da das Bundesverwaltungsamt offensichtlich mittlerweile längst ein App hat und die Einreichungen dort, nach meinen Infos, wesentlich schneller gehen frag ich mich, warum man nicht alle staatlichen Beamte über dieses Bundesverwaltungsamt abrechnen kann, da ja offensichtlich die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen das nicht hinbekommt. Würde wahrscheinlich auch noch Steuergelder sparen. Nachfragen bei meinem Dienstherren haben ergeben (schon vor über einem Jahr), das die Postbeamtenkrankenkasse unsere Beihilfe übernehmen soll. Seitdem ruht aber auch still der See und man hört nichts mehr, den Personalrat interessiert es offenbar überhaupt nicht, das hier die Beamten stark belastet sind. Meine Frage ist nun, gibt es hier Kolleginnen und Kollegen, die mit dieser Beihilfestelle ähnlich Erfahrungen gemacht haben? Vielleicht hat auch jemand eine Idee woran das liegen könnte. Mir erscheinen derzeit diese Kolleginnen und Kollegen der Beihilfestelle Münster schlicht faul und bequem. Auf ihrer Internetseite heisst es doch zur Zeit tatsächlich: "Aktuell beträgt die Bearbeitungszeit durchschnittlich 6 bis 8 Wochen; in der Bescheidung haben wir zurzeit Beihilfeanträge, die im Zeitraum 18.03.2024 bis 08.04.2024 eingegangen sind.

Beihilfeanträge mit höheren Aufwendungssummen und Abschläge werden prioritär bearbeitet. Aus unterschiedlichen Gründen kann es in Einzelfällen leider zu längeren Bearbeitungszeiten kommen. Wir bitten dafür um Verständnis. Sofern finanzielle Notlagen drohen, rufen Sie uns bitte unter einer der angegebenen Hotline-Rufnummern an. Wir bemühen uns, Ihnen schnellstmöglich weiterzuhelfen.

Stand: 17.05.2024!!!!!!!
Wir haben heute den 11.06.24 und wie schon erwähnt, Anrufen geht nicht, es geht niemand ans Telefon. Die Mähr von den höheren Beträgen funktioniert auch nicht, die Briefe liegen scheinbar ungeöffnet so lange da, bis sie drankommen, ergo sieht auch niemand, ob es sich um einen hohen oder niedrigen Betrag handelt.

Umlauf

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Zum BAV kann ich nicht viel sagen.

Digital habe ich das hier gefunden:
https://www.bav.bund.de/DE/3_Dienstleistungen/07_Beihilfe/02_Fuer_unserere_Kunden/00_Digitale_Antragstellung/Digitale_Antragstellung_node.html;jsessionid=2008C8B0CD3D1B3B19F880B3423CA776.live21324

Beim BVA liegt die Bearbeitungszeit auch so bei knapp 4 Wochen, so war es jedenfalls Februar/März. Vor kurzen haben wir die Mitteilung bekommen, dass es wieder einen Antragsansturm gibt. Mal sehen, wie lange der aktuelle Antrag braucht.

Ja, es dauert lange. Aber als diese Bearbeitung noch in den einzelnen Dienststellen lag, dauerte es gefühlt Jahre.

Vor der ersten BVA-App-Nutzung muss ein Antrag in Papierform gestellt werden, dem die Stamdatenformulare beiliegen.
Post zum BVA läuft bei uns über die Dienststelle.
Die Nutzung der App ist schon sehr nett.

Nach dem Digitalisierungskonzept soll es für jedes Thema min. 2 Dienste geben.
Deswegen gibt es neben dem ITZ auch BWI als IT-Dienstleister.


Wenn es mit dem Geld knapp ist, könnte man es über einen Vorschuss der Besoldungsstelle probieren.

Elur

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Es gibt neben dieser Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen auch noch das Bundesverwaltungsamt, auch hier gibt es eine Beihilfestelle, die wohl schon mit einer App arbeitet, leider sind die für uns nicht zuständig, obwohl wir Bundesbeamte sind.

Ich kann meine Arztrechnungen zwar über diese App einreichen, aber die sind gerade auch nicht viel schneller. Ich hab vor 6,5 Wochen meine Arztrechnung von über 1000 Euro gescannt. Am Samstag morgen kam der Beihilfebescheid, das Geld ist aber bis jetzt auch noch nicht auf dem Konto. Keine Ahnung, wieso die so lange brauchen für eine simple Überweisung.

Pacodemias

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Bin auch beim BVA. Über die App einreichen klappt prima. Bearbeitungszeiten katastrophal... aktuell bei mir 7-8 Wochen. Und das bei Rechnungen zusammen von mehr als 3000 €..

Nach 4 Wochen stell ich jetzt immer einen Antrag auf Abschlagszahlung. Dann bekomm ich nach 1-2 Wochen den Bescheid und der Antrag wird abgelehnt. Ich weiß, dass daruch mehr Arbeit beim BVA entsteht, aber ich kann einfach nicht Monate mit mehreren Tausend Euro in Vorleistung gehen. Und in Apotheken muss ich leider direkt zahlen.

sailor

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Aktuell beträgt die Bearbeitungszeit durchschnittlich 6 bis 8 Wochen; in der Bescheidung haben wir zurzeit Beihilfeanträge, die im Zeitraum 18.03.2024 bis 08.04.2024 eingegangen sind.

Beihilfeanträge mit höheren Aufwendungssummen und Abschläge werden prioritär bearbeitet. Aus unterschiedlichen Gründen kann es in Einzelfällen leider zu längeren Bearbeitungszeiten kommen. Wir bitten dafür um Verständnis. Sofern finanzielle Notlagen drohen, rufen Sie uns bitte unter einer der angegebenen Hotline-Rufnummern an. Wir bemühen uns, Ihnen schnellstmöglich weiterzuhelfen.

Stand: 17.05.2024

BalBund

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den Beihilfestellen gehen die Mitarbeitenden aus. Entgeltgruppe 9c ist nicht wirklich erfüllend, mehr gibt der TVöD nicht her, also wechselt jeder intern auf die freien Stellen mit höherer Eingruppierung die es abseits der Beihilfe bei beiden Behörden gibt.

Unbefriedigend, aber leider die Regel und tendenziell auch erst der Anfang. Die Beihilfe verweist darauf, dass man mindestens einen Monatsbezug immer für medizinische Rechnungen verfügbar haben soll, das wird vom Dienstherrn schlicht erwartet.

Knecht

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Eine weitere Dreistigkeit das zu erwarten, wenn man noch nicht mal das Mindestmaß der Alimentation einhält...

Pacodemias

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...
 Die Beihilfe verweist darauf, dass man mindestens einen Monatsbezug immer für medizinische Rechnungen verfügbar haben soll, das wird vom Dienstherrn schlicht erwartet.

Oh, ok, das wusste ich gar nicht. Danke für die Info!
Auch wenn ich die Bearbeitungszeiten weiterhin eine Frechheit finde.


Kemar

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@BalBund: Die Festsetzung der Anträge erfolgt durch Ebene mittlerer Dienst. Die haben eine E9a bzw. A6-8 zum Teil A9. Mitarbeiter gehen der Beihilfe nicht aus. Feiertage und Wegfall der Antragsgrenze sind eher die Zauberwörter.

BalBund

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@BalBund: Die Festsetzung der Anträge erfolgt durch Ebene mittlerer Dienst. Die haben eine E9a bzw. A6-8 zum Teil A9. Mitarbeiter gehen der Beihilfe nicht aus. Feiertage und Wegfall der Antragsgrenze sind eher die Zauberwörter.

Mir wäre neu, dass der mittlere Dienst hier sachlich richtig zeichnen und anordnen darf. MWn ist das auf Sachbearbeitungen beschränkt. Die SGL ist mit E11 da das höchste der Gefühle.

Wenn Du es anders kennst, gerne einmal die Beihilfestelle benennen, das würde ich tatsächlich einmal interessieren :-)


McOldie

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Man kann dieses Thema durchaus öffentlich machen. Es bietet sich an, hier die Gewerkschaften, die Fraktionsvorsitzenden, den Petitionsausschuss anzuschreiben. Es bringt allerdings wenig, wenn sich ein einzelner Beschäftigter beschwert. Hier muss der Personalrat aktiv werden. Wenn es Personalversammlungen gibt, sollte dieses auf die Tagesordnung gesetzt werden. Hier liegt ganz klar ein Organisationsverschulden vor.

Organisator

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@BalBund: Die Festsetzung der Anträge erfolgt durch Ebene mittlerer Dienst. Die haben eine E9a bzw. A6-8 zum Teil A9. Mitarbeiter gehen der Beihilfe nicht aus. Feiertage und Wegfall der Antragsgrenze sind eher die Zauberwörter.

Mir wäre neu, dass der mittlere Dienst hier sachlich richtig zeichnen und anordnen darf. MWn ist das auf Sachbearbeitungen beschränkt. Die SGL ist mit E11 da das höchste der Gefühle.

Wenn Du es anders kennst, gerne einmal die Beihilfestelle benennen, das würde ich tatsächlich einmal interessieren :-)

Warum soll den nicht der mD die Beihilfebescheide bearbeiten und irgendjemand anders die Zahlung freigeben?
Und warum sollte man nicht die Zeichnungsbefugnuis auch auf den mD übertragen können?
Und warum sollten einfache Beihilfeanträge selbständige Leistungen benötigen?

Kemar

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Die Festsetzung erfolgt nur durch den mittleren Dienst. Einmal am Tag werden dann alle Zahlungen gesammelt durch einen SB freigegeben. Beihilfe ist ein Massengeschäft das wird nicht jede Festsetzung geprüft.

xap

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Das BVA teilt mit, dass die derzeitigen Verzögerungen auch durch Umstellungen des Beantragungsprozesses entstehen. Man kann nur hoffen, dass hier im Rahmen der Digitalisierung viele (gern alle) manuellen Prüfschritte eliminiert werden. Das das funktioniert zeigen die PKV, bei denen Auszahlungen teilweise am nächsten Tag stattfinden.

Das hier MA des gD für Auszahlungen bzw. Festsetzungen nötig sein sollen, zeigt wie viel immer noch zu tun ist. Jeder manuelle Schritt ist hier einer zu viel (egal welcher Laufbahngruppe).