Weitere Karriereplanung

[SachbearbeiterRalle]

Hallo an alle,

ich bin bereits seit längerer Zeit stiller Mitleser dieses Forums und ich konnte mir bereits ein doch sehr umfangreiches Wissen aufgrund dieses Forums aneignen.

Gerne würde ich mich nun mit einer Frage an euch wenden und um eine erste Einschätzung bitten.

Ich bin derzeit bei einer Bundesbehörde im gehobenen nichttechnischen Dienst eingesetzt. Meine Laufbahnprüfung im gntd habe ich im Jahr 2018 abgeschlossen und sitze seitdem auf einem gebündelten Dienstposten A9-A11. Bei uns sind alle DP im gntd A9-A11 gebündelt.

Leider immer noch auf meiner Erstverwendung!! Ich weiß, dass im Rahmen der Probezeit usw. der neue Beamte normalerweise auf mehreren DP erprobt werden soll. Lange Rede kurzer Sinn, war bei mir nicht möglich (enormer Bedarf, Kündigungen, Pensionseintritte usw.).

Ihr kennt das bestimmt, das Personalentwicklungskonzept ist zumindest bei uns gefühlt "schmuckes Beiwerk".

Bisher erfolgten meine Beförderungen immer nach der Mindeststehzeit (Leistung lohnt sich bei uns nicht, jeder wird exakt nach der Mindeststehzeit befördert).

A9 - A10 (2021, 3 Jahre)
A10 - A11 (2024, 3 Jahre)

Da sich die weitere Karriere bei uns A12 + sehr schwierig gestaltet, meine Unzufriedenheit immer mehr wächst, und mein berufliches Fortkommen aufgrund des "bescheuerten" PEK (zum Nachteil des Beamten scheint das PEK gerne genutzt zu werden) in nächhtes Zeit kaum möglich erscheint, möchte ich mich gerne beruflichen umsehen.

Bei meinem Dienstherren benötigt man für die A12 ZWINGEND mindestens 2 Verwendungen in A 9 - A 11. Diese zwei Verwendungsbereiche habeich aus o.g. Gründen nicht.

Jetzt kann ich weiterhin 3 Jahre auf meinem DP sitzen  dann eine Zweitverwendung für weitere 2 - 3 Jahre "absolvieren" und dann mit Glück mal nach 5-6 Jshren evtl! die Möglichkeiten auf einen A12er zu haben. Nicht sehr motivierend.

Welche Möglichkeiten könnten für mich bestehen mein berufliches Fortkommen aktiv foranzutreiben.

Ich bin insbesondere an Behörden (wenn möglich Bund) mit besseren Berufsaussichten/Stellenkegeln/Karrieremörlichkeiten ab A12 im gntd interessiert. Ich gehe davon aus, dass dies eher bei den Oberbehörden/Ministerien der Fall ist.

Bei der Gemeinde xyz wird dies m.E. eher nicht zu verwirklichen sein (kaum Stellen A12+, schlechter Strellenkegel usw.).

Örtlich bin ich flexibel.

Ein Bekannter von mir im BMVG meinte zu mir, dass hier jeder "Hinz und Kunz" zügig bis zur A13 durchbefördert wird (kein Einzelfall).

Welche Behörden sind nach diesen Vorgaben empfehlenswert?

Viele Grüße!

[Warzenharry]

Moin Moin,

in welchem Geschäftsbereich und auf welcher Behördenebene bist du denn derzeit unterwegs?

Grüße

[PolareuD]

Im BMVg sind in der Regel die Dienstposten A12/A13g gebündelt. Allerdings hast du auch hier das Problem, dass gemäß PEK für eine A12 zwei Verwendungen notwendig sind.

Im Bundesrechnungshof und Bundeskanzleramt sind grundsätzlich im gD die Dienstposten von A9g-A13g gebündelt. Was das PEK, sofern eines vorhanden ist, vorschreibt, weiss ich aber nicht. Laut der Aussage eines BRH Mitarbeiter muss man sich aber schon ziemlich daneben benehmen, um nicht jedes Jahr befördert zu werden. Ist aber auch schon einige Jahre her die Aussage.

[SachbearbeiterRalle]

Moin Moin,

in welchem Geschäftsbereich und auf welcher Behördenebene bist du denn derzeit unterwegs?

Grüße

Ich bin im weitesten Sinne in der "Bundeswehrverwaltung" tätig. Genauer gesagt in einer dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr nachgeordneten Dienststelle. (WtD).

[Warzenharry]

In den Meisten "obersten Bundesbehörden" (Ministerien) sind genug A9/A13 Bündeldienstposten vorhanden.

Schau doch einfach mal nach, ob es eine oberste Bundesbehörde in deiner Gegend gibt. Sofern du aus der Ecke Bonn oder Berlin kommst, sollte es ein leichtes sein, was pasendes zu finden. Oder du ziehst halt um.

Hängt auch immer von deiner bevorzugten Fachrichtung ab.

Bedarfe sollten in jedem Fall da sein.

[PolareuD]

Der Stellenkegel ist natürlich in den Bundesoberbehörden (BAAINBw, BAIUDBw oder BAPersBw) sowie im BMVg deutlich besser, so dass das Erreichen des Endamtes schneller vonstatten gehen dürfte. Selbstverständlich unterliegt man hier überall dem PEK. Allerdings braucht man hier keine 20-30 Jahre, um ins Endamt zu kommen, wie im nachgeordneten Bereich.

Ob es dann finanziell einen Vorteil gibt, hängt davon ab, vom Vergleich zu deiner jetzigen Region. Wenn du jetzt in einer kostengünstigen Region lebst, dann hast du eventuell mit der A11 genauso viel zum Leben wie mit einer A13 in Bonn, Berlin oder München.

[Warzenharry]

Da hat PolareuD natürlich recht. Das sollte man immer beachten.

[Casa]

Ich möchte anmerken, dass die bisherigen Beförderungen durchaus zügig erfolgten. Dabei kann ein gewisser Gewöhnungseffekt auftreten. Meine Urkunden"sammlung" ist auch etwas umfangreicher. Ich bin mir aber bewusst, dass sich der "Lauf" innerhalb der Mindestzeiten nicht ewig fortsetzen können wird.

[SachbearbeiterRalle]

Ich möchte anmerken, dass die bisherigen Beförderungen durchaus zügig erfolgten. Dabei kann ein gewisser Gewöhnungseffekt auftreten. Meine Urkunden"sammlung" ist auch etwas umfangreicher. Ich bin mir aber bewusst, dass sich der "Lauf" innerhalb der Mindestzeiten nicht ewig fortsetzen können wird.

Die Sache mit dem Gewöhnungseffekt ist mir tatsächlich auch schon an mir aufgefallen. Wie ein "Crackjunkie" der nach dem nächsten Schuss (Beförderung) sucht  . Aber Spaß beiseite, ich bin der Meinung heutzutage sollte dass die Regel sein (Beförderung alle ca. 3 Jahre). Wenn ich mich mit meinem privaten Freundeskreis vergleiche (BWL; Schwerpunkte meist Steuerrecht, Auditing) die z.B. in einer WP Gesellschaft nach oben streben finde ich 3 Jahre schon eine gute Benchmark. Wir reden ja dann immer noch von ca. 12! Jahren von A9 - A13.

Und es ist tatsächlich so, dass viele bereits am 6-stelligen Jahreseinkommen kratzen oder darüber sind. Wobei ich schon sagen muss dass es sich bei den AGs der Kollegen natürlich um Großkonzerne wie KPMG, PwC usw. handelt aber dennoch.

[Phoenix]

Afaik kam letzten Monat eine Meldung, dass das PEK im BMVg überarbeitet wurde

Demnach fallen die Mindeststehzeiten weg und man braucht auch keine 2 Verwendungen mehr um auf A12 zu kommen

Dafür sollen, v.a. für den gD, jetzt spezielle Qualifizierungen kommen, die genauen Begriff weiß ich nicht mehr irgendwas mit Projekt- und Fach- wenn ich mich richtig erinnere

[SachbearbeiterRalle]

Afaik kam letzten Monat eine Meldung, dass das PEK im BMVg überarbeitet wurde

Demnach fallen die Mindeststehzeiten weg und man braucht auch keine 2 Verwendungen mehr um auf A12 zu kommen

Dafür sollen, v.a. für den gD, jetzt spezielle Qualifizierungen kommen, die genauen Begriff weiß ich nicht mehr irgendwas mit Projekt- und Fach- wenn ich mich richtig erinnere

Dass ist nach m.E. nicht ganz richtig. Tatsächlich wurde das PEK des BMVg jetzt (verspätet) überarbeitet im letzten Monat. Wir haben diesbezüglich auch schon eine Zusammenfassung über die wichtigsten Punkte unseres Dienststellenleiters erhalten. Da ich jedoch im Urlaub war, bin ich tatsächlich nur einmal ganz kurz darüber geflogen

Es wurde unter anderem die "ministerielle Schleife" als Voraussetzung für A16 abgeschafft. Wovon du sprichst ist die sogenannte Neuaufteilung in eine sogenannte Fach- und Projektlaufbahn die offiziell gleichwertig nebeneinander laufen. Für nähere Infos einfach mal nachlesen.

Die 2 Vorverwendungen im gD sind jedoch weiterhin Voraussetzung für die A12 im gntd. Abweichungen der Vorverwendungen gibt es nunmehr vorallem im mntd bis A8. Bei den Mindeststehzeiten bin ich mir nicht ganz sicher. Wie gesagt muss jetzt nach dem Urlaub erst einmal meine Vorgänge wegarbeiten und mir dass danach mal im Detail ansehen.

Wobei... wenn ich mich hier die 800 Seiten über die amtsangemessene Besoldung queerlese, bekomme ich nur noch das kalte Ko****! Ich fühle mich von meinem Dienstherren immer mehr verarscht und sehe (wenn es soweitergeht) unsere Demokratie bald auf dem Niveau von Rumänien oder Bulgarien. Ich hätte nie gedacht, dass es in Deutschland einmal soweit kommen kann! Ich bin schockiert und fange immer mehr an  den Respekt für meinen DH zu verlieren. Traurig aber war!

[Matze1986]

Moin Moin,

in welchem Geschäftsbereich und auf welcher Behördenebene bist du denn derzeit unterwegs?

Grüße

Ich bin im weitesten Sinne in der "Bundeswehrverwaltung" tätig. Genauer gesagt in einer dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr nachgeordneten Dienststelle. (WtD).

Grüße,

ich bin auch 2018 fertig geworden (Ende März).
Vielleicht kennen wir uns?
Meld dich mal

[SachbearbeiterRalle]

Ich hätte noch aus Interesse eine ergänzende Frage an alle Kollegen der BW. Wurdet ihr tatsächlich taggenau befördert im Rahmen des A9 - A11 Bündeldienstpostens, d.h. z.B. A10 am 01.01.2000 und der A 11 dann am 01.01.2003? Oder wurde die Beförderung bei euch auch um knapp 4 Wochen verzögert ausgesprochen? Sollte man zukünftig aktiv nachfragen wie der Stand ist um so etwas zu verhindern?

[Organisator]

Es zeigt sich so ein wenig, dass deine Bundesbehörde, wie auch andere oberste Bundesbehörden wohl die Beamtenparadise sind. In den meisten Kommunalbehörden wie auch vielen Landesbehörden gibt es spitze Dienstspostenbewertungen, wo eine Beförderung auch mit einer höherwertigen Tätigkeit einhergeht, wenn es überhaupt in absehbarer Zeit zu einer Beförderung kommt.

Bzw. selbst bei gebündelten Dienstposten gibt es bei vielen anderen Bundesbehörden keinen Beförderungs-Automatismus sondern eher eine Beförderung nach Planstellensituation.

Insoweit finde ich die Situation, nach 3 Jahren (zumindest zweimal) automatisch befördert zu werden schon ziemlich komfortabel.

Zur Ausgangsfrage: Wenn Karriereplanung für die ausschließlich Beförderungen bedeutet, wären oberste Bundesbehörden ohne verpflichtende Wartenzeiten wohl das Ziel der Wahl. Allerdings ist "mehr Geld" auch nur eine Seite der Medallie - zu einem passende Aufgaben die andere.

[Phoenix]

Afaik kam letzten Monat eine Meldung, dass das PEK im BMVg überarbeitet wurde

Demnach fallen die Mindeststehzeiten weg und man braucht auch keine 2 Verwendungen mehr um auf A12 zu kommen

Dafür sollen, v.a. für den gD, jetzt spezielle Qualifizierungen kommen, die genauen Begriff weiß ich nicht mehr irgendwas mit Projekt- und Fach- wenn ich mich richtig erinnere

Dass ist nach m.E. nicht ganz richtig. Tatsächlich wurde das PEK des BMVg jetzt (verspätet) überarbeitet im letzten Monat. Wir haben diesbezüglich auch schon eine Zusammenfassung über die wichtigsten Punkte unseres Dienststellenleiters erhalten. Da ich jedoch im Urlaub war, bin ich tatsächlich nur einmal ganz kurz darüber geflogen

Es wurde unter anderem die "ministerielle Schleife" als Voraussetzung für A16 abgeschafft. Wovon du sprichst ist die sogenannte Neuaufteilung in eine sogenannte Fach- und Projektlaufbahn die offiziell gleichwertig nebeneinander laufen. Für nähere Infos einfach mal nachlesen.

Die 2 Vorverwendungen im gD sind jedoch weiterhin Voraussetzung für die A12 im gntd. Abweichungen der Vorverwendungen gibt es nunmehr vorallem im mntd bis A8. Bei den Mindeststehzeiten bin ich mir nicht ganz sicher. Wie gesagt muss jetzt nach dem Urlaub erst einmal meine Vorgänge wegarbeiten und mir dass danach mal im Detail ansehen.

Wobei... wenn ich mich hier die 800 Seiten über die amtsangemessene Besoldung queerlese, bekomme ich nur noch das kalte Ko****! Ich fühle mich von meinem Dienstherren immer mehr verarscht und sehe (wenn es soweitergeht) unsere Demokratie bald auf dem Niveau von Rumänien oder Bulgarien. Ich hätte nie gedacht, dass es in Deutschland einmal soweit kommen kann! Ich bin schockiert und fange immer mehr an  den Respekt für meinen DH zu verlieren. Traurig aber war!

Komisch, weil einer in unser Abteilung vor kurzem befördert wurde bevor seine 3 Jahre Stehzeit rum waren.