Hallo zusammen,
hoffentlich bin ich hier richtig im Forum. Wenn nicht, bitte verschieben.
Ich versuche den Sachverhalt so kurz wie möglich zusammenzufassen:
Meine Dienststelle scheint zu dem Schluss gekommen zu sein, dass ich aufgrund meiner jetzt erst gestellten Diagnosen ADHS und Autismus auf meiner jetzigen Stelle als Fachdienstleitung nicht mehr die "beste Wahl" bin. Ein paar Gespräche mit dem Verwaltungsvorstand gingen in diese Richtung ohne konkret zu werden. Unstrittig ist, dass ich fachlich sehr wohl geeignet bin, meinen FD zu leiten, meine Defizite im zwischenmenschlichen und kommunikativen Part einer solchen Aufgabe mir aber immer wieder Knüppel zwischen die Beine werfen.
Die ADHS-Diagnose habe ich immer klar kommuniziert, wegen des Autismus habe ich mich ehrlich gesagt geschämt und bin damit bisher nicht offen umgegangen. Für beides habe ich einen Verschlechterungsantrag beim Versorgungsamt gestellt und bin nun zusammen mit einer Vorerkrankung (GdB 40 und Gleichstellung) mit einem GdB von 50 schwerbehindert. Der Bescheid kam am 06.09.2024 per Post.
Bei meinem jetzigen Arbeitgeber bin ich seit fast 14 Jahren beschäftigt, zuerst als Sachbearbeiter und jetzt seit knapp fünf Jahren als Fachdienstleitung. Letztes Jahr hatte ich bedingt durch eine schwierige häusliche Situation und den durch meine Erkrankungen verursachten Stress einige "unschöne Begegnungen" mit externen Dienstleistern. Kurz: ich war nicht mehr in der Lage mich zu regulieren, wurde laut, ausfallend und aggressiv wahrgenommen. Kurze Zeit später bin ich mit einer Depression etwas über ein Jahr lang ausgefallen. In dieser Zeit wurden die Diagnosen ADHS und ASS gestellt, und ermöglichen mir nun die aktive Arbeit an mir. Zusammen mit einer Psychotherapie und entsprechenden Medikation gelingt mir dies zusehend besser.
Nichtsdestotrotz stand und stehe ich natürlich unter verschärfter Beobachtung seitens des Verwaltungsvorstands und es kam wie es kommen musste: Es hat einen weiteren Vorfall gegeben, der ohne meine Vorgeschichte mit den externen Dienstleistern vielleicht zu Stirnrunzeln und einem Gespräch mit dem VV geführt hätte, mehr aber nicht. Meine MA z.B. haben den Eindruck, dass die Situation vielleicht nicht optimal, aber um LÄNGEN besser als früher gelaufen wäre.
Nun steht wegen des neuerlichen Vorfalls eine Abmahnung im Raum und ich solle mir "Gedanken machen, ob ich nicht besser an anderer Stelle aufgehoben sei".
Von meiner Warte aus stehen mir folgende Optionen offen:
1 : Ich bleibe auf meinem Posten und werde auf Grund der Abmahnung beim nächsten "Vorfällchen" mich
ernsthaften personalrechtlichen Konsequenzen gegenüber sehen.
2 : Ich trete wieder zurück in die Reihen der Sachbearbeitung mit der entsprechenden Rückgruppierung.
3 : Die Dienststelle "sucht" mir einen neuen Posten unter Beibehaltung meiner Entgeltgruppe
3a : Die Dienststelle "sucht" mir einen neuen Posten mit entsprechender Rückgruppierung, weil für 3 keine Stelle
im Stellenplan vorhanden ist.
4 : Ich stelle meine Fähigkeiten einer neuen Dienststelle zur Verfügung
1 ist eigentlich meine favorisierte Variante, scheidet allerdings wegen der "scharfen Beobachtung" aus. Die Signale sind deutlich.
2 Naja...wenn es gar nicht anders geht und bis ich 4 umsetzen konnte.
3 ginge auch, kommt auf die Aufgabe an.
3a Naja...wenn es gar nicht anders geht und bis ich 4 umsetzen konnte, kommt aber auch ein wenig auf die Aufgabe an
4 auch eine mittlerweile ernsthaft in Betracht gezogene Option.
Nach Schilderung meiner jetzigen Situation stellt sich mir nun die Frage:
Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag nach TVÖD VKA, bin schwerbehindert und arbeite ernsthaft an mir und meinem Verhalten. Kann mich meine Dienststelle einfach auf einen neuen Posten setzen und mich entsprechend eingruppieren, oder muss sie mir einen entsprechenden Posten wenn nötig schaffen?
Ich möchte keinen unnötigen Streit mit meiner Dienststelle, unter Wert verkaufen möchte ich mich allerdings auch nicht und bin durchaus streitbar.
Vielen Dank.